Beschreibung
Verfahren und System für einen Abgaspartikelfilter Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren und ein System für den Betrieb eines Abgaspartikelfilters für ein Kraftfahrzeug. Kraftfahrzeuge, die mit einem Dieselmotor ausgestattet sind, werden in zunehmenden Maße mit einem Partikelfilter zur Rückhaltung von Rußpartikeln ausgerüstet, die bei der Verbrennung von Dieselkraftstoff entstehen können. Zum Entfernen der Partikel aus dem Abgasstrom des Verbrennungsmotors wird häufig ein Wandstromfilter verwendet. Um die ausgefilterten
Rußpartikel aus dem Wandstromfilter wieder zu entfernen, ist eine Regeneration des Partikelfilters erforderlich.
Wandstromfilter, die beispielsweise mit Cordierit oder
Siliciumcarbid (SIC) beschichtet sind, erlauben eine katalytisch unterstützte Regeneration. Die Regeneration kann einerseits passiv erfolgen, falls das Abgas, und damit der Filter, eine ausreichend hohe Temperatur erreicht, was beispielsweise im überwiegenden Autobahnbetrieb des Kraftfahrzeugs erfolgen kann. Andererseits kann, wenn das Kraftfahrzeug über eine längere
Zeitdauer unter nur geringer Last betrieben wird, eine aktive Regeneration ausgelöst werden, indem Kraftstoff in das Abgas eingespritzt und verbrannt wird, um dessen Temperatur zu erhöhen . DE 10 2009 026 753 AI zeigt eine Abgassteuerungsvorrichtung für eine Brennkraftmaschine, die einen Partikelfilter der beschriebenen Art unterstützt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein System zum verbesserten Betrieb eines regenerierbaren
Partikelfilters für einen Verbrennungsmotor anzugeben.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen von Anspruch 1 und eines Systems mit den Merkmalen von Anspruch 10. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder .
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Bestimmen einer Regenerationsphase eines Abgaspartikelfilters für einen Verbrennungsmotor umfasst Schritte des Erfassens einer erhöhten Abgastemperatur, des Abtastens eines Signals eines Sensors zum Erfassen des Partikelgehalts in dem aus dem Abgaspartikelfilter austretenden Abgasstrom, des Erfassens, dass der Partikelgehalt erhöht ist, und des Bestimmens der Regenerationsphase.
Während der katalytisch unterstützten Regeneration eines Partikelfilters, insbesondere eines Dieselrußpartikelfilters mit Cordierit-Beschichtung, liegt eine Temperatur des Filters charakteristisch hoch, so dass bereits aus der Temperatur auf eine Regenerationsphase geschlossen werden kann. Gegen Ende der Regenerationsphase sinkt eine Filterleistung des Partikelfilters ab, so dass Rußpartikel in dem Abgasstrom, der aus dem
Partikelfilter austritt, nachgewiesen werden können. Man spricht dabei von einem „Soot-Schlupf" . Je nach Rohemission des Verbrennungsmotors liegt eine Konzentration von Partikeln im Abgas dann bei ca. 0-10 mg pro Kubikmeter. Durch Betrachten sowohl der Temperatur als auch des Partikelgehalts im austretenden Abgasstrom kann mit verbesserter Sicherheit und guter zeitlicher Auflösung die Regenerationsphase bzw. deren Ende bestimmt werden. Diese Bestimmung lässt sich zu Diagnosezwecken und zur Steuerung eines Betriebs sowohl des Verbrennungsmotors als auch des Partikelfilters vorteilhaft nutzen. Beispielsweise kann so eine Kontrolle der Aschebeladung des Partikelfilters erleichtert sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Rückgang der Erhöhung des Partikelgehalts in dem aus dem Abgaspartikelfilter austretenden Abgasstrom innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne nach der Erhöhung erfasst. Innerhalb von circa 10 Minuten sollte die Erhöhung wieder bis auf nahe Null abgefallen sein. Durch Beachten dieses Kriteriums kann die Bestimmung der Re-
generationsphase mit weiter verbesserter Genauigkeit und Qualität bestimmt werden.
Beispielsweise kann das Verfahren verwendet werden, um eine aktive Regeneration des Abgaspartikelfilters zu beenden. Dazu kann nach Bestimmen des Endes der Regenerationsphase ein Einspritzen von Kraftstoff in den Abgasstrom, um den
Abgaspartikelfilter zur Regeneration anzuregen, beendet werden. Das Einspritzen von Kraftstoff kann so zu einem Zeitpunkt durchgeführt werden, zu dem die Regeneration tatsächlich abgeschlossen ist. Die Zeitdauer, während derer Kraftstoff eingespritzt wird, kann dadurch verkürzt und Kraftstoff eingespart werden. Auf diese Weise kann eine Umweltbelastung durch den eingespritzten Kraftstoff gering gehalten werden.
In einer weiteren Ausführungsform kann auf der Basis der Bestimmung der Regenerationsphase bestimmt werden, ob der Sensor für den Partikelgehalt einer Störung unterliegt. Beispielsweise kann, während der Partikelgehalt erhöht ist, weil die Fil- terleistung des Abgaspartikelfilters gegen Ende der Regenerationsphase verringert ist, ein Verbrennungszustand des Verbrennungsmotors variiert werden, um den Gehalt von Partikeln in dem in den Abgaspartikelfilter eintretenden Abgasstrom zu variieren. Folgt das Sensorsignal dieser Variation nicht oder nur unzureichend, kann auf eine Störung des Sensors geschlossen werden .
Es kann auch bestimmt werden, dass der Abgaspartikelfilter einer Störung unterliegt, falls zwar die erhöhte Temperatur und auch ein erhöhter Partikelgehalt erfasst werden können, der
Partikelgehalt jedoch nicht innerhalb der vorbestimmten Zeitspanne wieder auf einen Wert nahe Null absinkt.
Durch die verbesserte Diagnose des Sensors bzw. des Abgas- partikelfilters kann eine verbesserte Funktionskontrolle eines Kraftfahrzeugs mit Verbrennungsmotor und Abgaspartikelfilter durchgeführt werden. Ein Schadstoffausstoß des Kraftfahrzeugs
bzw. dessen Verbrennungsmotors kann gering gehalten werden, wodurch eine Umweltbelastung sinken kann.
Die bestimmte Regenerationsphase kann auch zum verbesserten Betrieb des Verbrennungsmotors verwendet werden. In einer weiteren Ausführungsform werden ein erster Partikelgehalt des Abgasstroms, der in den Abgaspartikelfilter eintritt, auf der Basis eines Betriebsmodells für den Verbrennungsmotor, und ein zweiter Partikelgehalt des Abgasstroms, der aus dem Abgas- partikelfilter austritt, auf der Basis des Signals des
Soot-Sensors bestimmt. In Kenntnis der verringerten Filterleistung des Abgaspartikelfilters können die bestimmten Partikelgehalte bzw. Emissionen miteinander verglichen werden. Die bestimmten Emissionen können einander entsprechen, falls sich eine voraussichtliche Rohemission, die unter der verringerten Rückhalteleistung aufgrund des zweiten Partikelgehalts zu erwarten wäre, mit dem ersten Partikelgehalt deckt.
Ein Parameter des Betriebsmodells kann so gegenüber dem Sen- sorsignal plausibilisiert werden. Dadurch kann das Betriebsmodell bzw. dessen Parameter überprüft werden, so dass die Plausibilität bzw. Zuverlässigkeit des Betriebsmodells gesteigert sein kann. In einer Ausführungsform kann ein Parameter des Betriebsmodells angepasst werden, um eine Differenz zwischen der erwarteten Rohemission und dem ersten Partikelgehalt zu verringern. Dadurch kann das Betriebsmodell des Verbrennungsmotors verbessert werden, so dass der Verbrennungszustand des Verbrennungsmotors besser gesteuert werden kann, um eine effizientere Verbrennung oder einen geringeren Ausstoß von Partikeln im Abgasstrom zu erzielen .
Umgekehrt kann auch eine Störung des Sensors bestimmt werden, falls sich die die voraussichtliche Rohemission nicht mit dem bestimmten zweiten Partikelgehalt deckt. So kann eine Diagnose des Sensors durchgeführt werden, ohne zusätzliche Komponenten im
Bereich des Verbrennungsmotors oder des Abgaspartikelfilters einsetzen zu müssen.
In einer Variante des Verfahrens kann auf der Basis der bestimmten Regenerationsphase des Abgaspartikelfilters auch eine Rohemission des Verbrennungsmotors bestimmt werden. Die Rohemission, also der Partikelgehalt des Abgasstroms, der in den Abgaspartikelfilter eintritt, wird hierzu auf der Basis des SensorSignals und einer während der Regenerationsphase verringerten Rückhalteleistung des Abgaspartikelfilters bestimmt. So kann die Regenerationsphase des Abgaspartikelfilters dafür genutzt werden, eine auf einer Messung statt auf einem Modell basierende Bestimmung der Rohemission durchzuführen. Die bestimmte Rohemission kann dazu verwendet werden, den Verbrennungszustand des Verbrennungsmotors im Sinne einer verbesserten Leistungsabgabe oder einer verringerten Emission von Abgaspartikeln zu optimieren .
Die beschriebenen Verfahren und Vorgehensweisen können durch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln ausgedrückt sein. Das Computerprogrammprodukt kann auf einer Verarbeitungseinrichtung ablaufen oder auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein.
Ein erfindungsgemäßes System zur Bestimmung einer Regenerationsphase eines Abgaspartikelfilters für einen Verbrennungsmotor umfasst einen Temperatursensor zur Erfassung einer erhöhten Abgastemperatur, einen Sensor zur Erfassung des Partikelgehalts in dem aus dem Abgaspartikelfilter austretenden Abgasstrom und eine Verarbeitungseinrichtung zur Bestimmung der Regenerationsphase auf der Basis der erfassten Werte.
Das System ist zur Steuerung und Überwachung des Verbren- nungsmotors oder des Abgaspartikelfilters vorteilhaft zu verwenden .
Kurze Beschreibung der Figuren
Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen:
Figur 1 einen Verbrennungsmotor mit Abgaspartikelfilter;
Figur 2 zeitliche Verläufe einer Temperatur und eines
Partikelausstoßes am Abgaspartikelfilter von Figur 1;
Figur 3 ein Ablaufdiagramm eines ersten Verfahrens; und
Figur 4 ein Ablaufdiagramm eines zweiten Verfahrens darstellt.
Genaue Beschreibung von Ausführungsformen
Figur 1 zeigt einen Verbrennungsmotor 100 mit einem
Abgaspartikelfilter 105. Der Verbrennungsmotor 100 ist bevorzugterweise ein Dieselmotor und verfügt in der dargestellten Ausführungsform über eine Anzahl Zusatzaggregate, die für die Funktion des Abgaspartikelfilters 105 nicht unbedingt erforderlich sind.
Über einen Ansaugkanal 110 tritt Frischluft ein, die in einer Kompressionsstufe eines Turboladers 115 komprimiert wird. Die komprimierte Luft wird in einem Zwischenkühler 120 abgekühlt, bevor sie dem Verbrennungsmotor 100 bereitgestellt wird. Im Verbrennungsmotor 100 wird die zugeführte Luft mittels eines Einspritzsystems 125 mit Kraftstoff 130 vermengt und zur Verbrennung gebracht. Über einen Abgastrakt 135 tritt bei der Verbrennung entstehendes Abgas aus. Ein Teil des Abgases wird mittels eines Abgaskühlers 140 abgekühlt und mittels eines Abgasrückführungsventils 145 der dem Verbrennungsmotor 100 zugeführten Luft beigemengt. Das restliche Abgas wird an eine Pumpenstufe des Turboladers 115 geleitet.
Das aus dem Turbolader 115 austretende Abgas 150 wird an den Abgaspartikelfilter 105 geleitet. Der Abgaspartikelfilter 105 ist vorzugsweise zur katalytisch unterstützten Regeneration eingerichtet und ist katalytisch beschichtet, vorzugsweise mit Cordierit oder Siliciumcarbid . Im Abgaspartikelfilter 105 werden Partikel aus dem Abgas 150, das aus dem Verbrennungsmotor 100 austritt, entfernt.
Die entfernten Partikel müssen in regelmäßigen Abständen aus dem Abgaspartikelfilter 105 entfernt werden. Zur Steuerung dieses Vorgangs kann eine Anzahl Sensoren am Abgaspartikelfilter 105 angebracht sein, die zur Steuerung einer Regenerationsphase verwendet werden können. In der Darstellung von Figur 1 sind im zuführenden Bereich des Abgaspartikelfilters 105 ein Tempe- ratursensor 155 und ein erster Drucksensor 160 angeordnet. In einem abführenden Bereich des Abgaspartikelfilters 105 sind ein zweiter Drucksensor 165 und ein so genannter Soot-Sensor 170 zum Erfassen eines Partikelgehalts in dem aus dem Abgaspartikelfilter 105 austretenden Strom von Abgas 175 angebracht. Der Temperatursensor 155 kann auch im abführenden Bereich oder zwischen dem zuführenden und dem abführenden Bereich des Abgaspartikelfilters 105 angeordnet sein. Mittels eines Differenzgebers 180 wird ein Differenzdruck zwischen der Eintrittsund der Austrittsseite des Abgaspartikelfilter 105 bestimmt.
Außerdem ist in einem Bereich zwischen dem Verbrennungsmotor 100 und dem Abgaspartikelfilter 105 eine Kraftstoffeinspritzung 185 vorgesehen, um die Temperatur des Abgases 150 abzuheben und so eine aktive Regeneration des Abgaspartikelfilter 105 zu er- möglichen. Eine passive Regeneration kann erfolgen, wenn der Verbrennungsmotor 100 mit ausreichender Last betrieben wird, so dass das Abgas 150 den Abgaspartikelfilter 105 auch ohne das zusätzliche Einspritzen von Kraftstoff auf eine Temperatur erwärmt, die zur Regeneration erforderlich ist.
Um insbesondere die aktive Regeneration des Abgaspartikelfilters 105 zu steuern, ist eine Steuereinrichtung 190 vorgesehen, deren Verbindungen zu den Sensoren 155 bis 170 sowie 180 aus Über-
sichtlichkeitsgründen nicht dargestellt sind. In einigen Ausführungsformen ist die Steuereinrichtung 190 auch für die Steuerung weiterer Betriebszustände des Abgaspartikelfilters 105 eingerichtet. In noch einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinrichtung 190 auch zur Steuerung eines Verbrennungszustands des Verbrennungsmotors 100 eingerichtet. Dazu kann die Steuereinrichtung 190 mit weiteren, dargestellten und nicht dargestellten Mess- und Stellgliedern am Verbrennungsmotor 100 verbunden sein.
Die Steuereinrichtung 190 ist insbesondere dazu eingerichtet, anhand der mittels des Temperatursensors 155 aufgenommenen Temperatur und eines mittels des Soot-Sensors 170 aufgenommenen Partikelgehalts im Abgas 175 zu bestimmen, wann eine Regene- rationsphase des Abgaspartikelfilters 105 erfolgt bzw. abgeschlossen ist .
Figur 2 zeigt ein Diagramm 200 mit zeitlichen Verläufen von Werten am Abgaspartikelfilter 105 aus Figur 1. In horizontaler Richtung ist eine Zeit und in vertikaler Richtung sind gualitativ eine Temperatur und ein Partikelgehalt angetragen.
Ein erster Verlauf einer Temperatur 205 bezieht sich auf die Temperatur des Abgaspartikelfilters 105. Ein zweiter Verlauf eines Partikelgehalts 210 bezieht sich auf die Masse von
Partikeln, die in einem vorbestimmten Volumen von Abgas 175 das aus dem Abgaspartikelfilter 105 austritt, vorhanden sind.
Zwischen einem Zeitpunkt tl und einem Zeitpunkt t2 findet eine Regenerationsphase 215 des Abgaspartikelfilters 105 statt. Die Regenerationsphase 215 kann passiv im normalen Betrieb des Verbrennungsmotors 100 oder aktiv durch Einspritzen von Kraftstoff mittels der Kraftstoffeinspritzung 185 erfolgen. Während der Regenerationsphase 215 ist die Temperatur 205 des Abgaspartikelfilters 105 erhöht, liegt also merklich über einem Wert, der außerhalb der Regenerationsphase 215 vorherrscht.
Die Regenerationsphase 215 erfordert üblicherweise eine Abgastemperatur im Bereich von ca. 500-550°C. Bei geringer Last kann der Verbrennungsmotor 100 jedoch wesentlich niedrigere Abgastemperaturen von ca. 200°C erreichen, so dass die Rege- neration des Abgaspartikelfilters 105 nicht erfolgen kann. Andererseits kann die Abgastemperatur bei Abgabe der Nennleistung durch den Verbrennungsmotor 100 Werte von ca. 700-800°C erreichen, so dass für die Dauer einer solchen Belastung die Regeneration stattfinden kann. Ob die Regeneration vollständig abgeschlossen ist, lässt sich anhand der Abgastemperatur alleine nicht oder nur schlecht bestimmen.
Der Partikelgehalt 210 weist außerhalb der Regenerationsphase 215 einen sehr geringen Wert nahe Null auf. Lediglich kurz vor Ende der Regenerationsphase 215 steigt der Partikelgehalt 210 an und fällt nach ca. 10 Minuten wieder auf den alten Wert nahe Null zurück. Der Anstieg kann in Abhängigkeit eines Partikelgehalts im Abgas 150, das dem Abgaspartikelfilter 105 zugeführt wird, bis zu 10 mg pro Kubikmeter Abgas 175, das aus dem Abgaspartikelfilter 105 austritt, betragen.
Durch das Ansteigen des Partikelgehalts 210, während die Temperatur 205 erhöht ist, lässt sich die Regenerationsphase 215, bzw. deren Ende, bestimmen. Auf der Basis dieser Bestimmung lassen sich unterschiedliche Funktionen am Verbrennungsmotor 100 oder dem Abgaspartikelfilter 105 in verbesserter Weise steuern.
Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm 300 eines ersten Verfahrens . Das Verfahren 300 umfasst mehrere Varianten, anhand derer im folgenden aufgezeigt wird, welche Bestimmungs- und Steuervorgänge am Verbrennungsmotor 100 bzw. dem Abgaspartikelfilter 105 aus Figur 1 auf der Basis der in Figur 2 dargestellten Zusammenhänge durchführbar sind. Das Verfahren 300 ist insbesondere zur Ausführung auf der Steuereinrichtung 190 aus Figur 1 eingerichtet.
In einem ersten Schritt 305 wird eine erhöhte Abgastemperatur 205 bestimmt. In Abhängigkeit der Position des Temperatursensors 155
kann die erfasste Temperatur das eintretende Abgas 150, das austretende Abgas 175 oder das Abgas innerhalb des
Abgaspartikelfilters 105 betreffen. Anschließend wird in einem Schritt 310 ein Signal des
Soot-Sensors 170 erfasst, der auf den Partikelgehalt 210 des austretenden Abgases 175 hinweist.
In einem Schritt 315 wird auf der Basis dieses Signals ein Anstieg des Partikelgehalts 210 im austretenden Abgas 175 erfasst.
Verbunden mit dem Anstieg ist eine verringerte Rückhalteleistung des Abgaspartikelfilters 105. Der Anstieg des Partikelgehalts 210 weist auf einen Beginn der Regenerationsphase 215 des Abgaspartikelfilters 105 hin.
In einem Schritt 320 wird dann abgewartet, bis der Partikelgehalt 210 wieder abgefallen ist. Der Schritt 320 kann für eine Diagnose des Abgaspartikelfilters 105 genutzt werden. Fällt der
Partikelgehalt 210 nicht innerhalb einer vorbestimmten Zeit, üblicherweise circa 10 Minuten, auf einen Wert nahe Null zurück, so kann davon ausgegangen werden, dass eine Störung des Abgaspartikelfilters 105 vorliegt. Das Verfahren 300 kann in diesem Fall beendet werden. Andernfalls wird in einem Schritt 325 auf der Basis des Rückgangs des Partikelgehalts 210 bestimmt, dass die Regenerationsphase 215 beendet ist.
Nachdem das Ende der Regenerationsphase 215 bestimmt wurde, kann in einem optionalen Schritt 330 eine Kraftstoffeinspritzung in den Abgastrakt des Verbrennungsmotors 100 beendet werden, falls diese zur aktiven Einleitung der Regenerationsphase 215 durchgeführt wurde . In einer anderen Variante des Verfahrens 300 kann während der Regenerationsphase 215 der Soot-Sensor 170 in seiner Funktion überprüft werden. Dazu wird in einem Schritt 335, im Anschluss an den Schritt 315, in dem ein erhöhter Partikelgehalt 210
bestimmt wurde, ein Verbrennungszustand des Verbrennungsmotors 100 verändert, um einen Partikelgehalt oder eine Temperatur im eintretenden Abgas 150 zu variieren. In einem nachfolgenden Schritt 340 wird dann überprüft, ob der mittels des Soot-Sensors 170 erfasste Partikelgehalt 210 diese Änderung widerspiegelt. Tut er dies nicht, so kann von einem gestörten Soot-Sensor 170 ausgegangen werden.
Figur 4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines weiteren Verfahrens 400, anhand dessen weitere Vorgehensweisen beschrieben werden sollen, die auf der Basis der Bestimmung der Regenerationsphase 215 am Verbrennungsmotor 100 bzw. dem Abgaspartikelfilter 105 aus Figur 1 durchgeführt werden können. Die einführenden Schritte 305 bis 325 sind aus dem oben beschriebenen Verfahren 300 übernommen.
In einem Schritt 405 wird eine Rohemission des Verbrennungsmotors 100 bestimmt. Die Rohemission entspricht dem Partikelgehalt im Abgas 150, das aus dem Verbrennungsmotor 100 aus- und in den Abgaspartikelfilter 105 eintritt. Die Rohemission wird auf der Basis eines Betriebsmodells des Verbrennungsmotors 100 bestimmt. Dabei werden Betriebsparameter des Verbrennungsmotors 100 dazu verwendet, anhand eines rechnerischen Modells eine Größe für die Rohemission des Verbrennungsmotors 100 zu bestimmen. In einer alternativen Ausführungsform ist ein weiterer Soot-Sensor 170 im Bereich des in den Abgaspartikelfilter 105 eintretenden Abgasstroms 150 vorgesehen (nicht in Figur 1 dargestellt) und die Rohemission wird auf der Basis des SensorSignals des weiteren Soot-Sensors 170 bestimmt. In einem anschließenden Schritt 410 wird die Emission des aus dem Abgaspartikelfilter 105 austretenden Abgasstroms 175 auf der Basis des Sensorsignals des Soot-Sensors 170 bestimmt. Die Schritte 410 und 415 können in ihrer Reihenfolge auch vertauscht sein .
Die beiden Emissionen, die in den Schritten 405 und 410 bestimmt wurden, können nun einander gegenüber gestellt werden.
In einer ersten Variante des Verfahrens 400 wird in einem Schritt 415 bestimmt, dass der Soot-Sensor 170 einer Störung unterworfen ist, falls die beiden Emissionswerte einander nicht entsprechen. Dazu kann bestimmt werden, welche Rohemission auf der Basis des Signals des Soot-Sensors 170 in Kenntnis der verringerten
Rückhalteleistung des Abgaspartikelfilters 105 zu erwarten ist und ob sich diese Rohemission mit der im Schritt 405 bestimmten Rohemission deckt. Da der Abgaspartikelfilter 105 nur zwischen dem Anstieg und dem erneuten Abfall des Partikelgehalts 210 Partikel in das austretende Abgas 175 entlässt, ist die beschriebene Bestimmung nur in diesem Zeitabschnitt möglich.
In einer zweiten Variante des Verfahrens 400 wird in einem Schritt 420 ein Parameter des Betriebsmodells des Schritts 405 verändert, um das Betriebsmodell so anzupassen, dass die Emissionswerte einander entsprechen, wie oben beschrieben ist.
Anschließend kann der Verbrennungsmotor 100 in einem Schritt 425 mithilfe des verbesserten Betriebsmodells gesteuert werden. Vorteilhafterweise wird das Verfahren 400 zyklisch durchlaufen, um das Betriebsmodell kontinuierlich verbessern zu können. Die anhand der Figuren 3 und 4 erläuterten Verfahren können auch miteinander kombiniert werden, um mehrfachen Nutzen aus den bestimmten Werten zu ziehen.