Beschreibung
Anzeige- und Bedieneinrichtung Die Erfindung betrifft eine Anzeige- und Bedieneinrichtung mit einem mittels Berührung durch einen Benutzer bedienbaren Anzeigefeld .
Berührungsempfindliche Anzeigefelder in der Form von Touch- bzw. Multitouch-Displays werden in einer Vielzahl von Anwendungsgebieten zur Wiedergabe und Manipulation von Informationen eingesetzt. Mit solchen Displays können über dessen Berührung durch einen Benutzer verschiedene Bedienaktionen durchgeführt werden. Eine mögliche Bedienaktion ist die Ver- änderung von Parametern über die Berührung des Displays, z.B. über eine auf dem Display angezeigte Tastatur bzw. Plus/- Minus-Pfeile, über welche der Wert eines Parameters variiert werden kann. Es erweist sich dabei als nachteilhaft, dass die Einstellung des Werts oft mit mehreren Berührungs-Inter- aktionen des Benutzers nach Art eines Tippens verbunden ist, was leicht zu Fehlern bei der Eingabe führen kann. Ferner kann die Auflösung bzw. Schrittweite, mit der ein Parameterwert verstellt werden soll, nur unzureichend durch den Benut¬ zer verändert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anzeige- und Bedienein¬ richtung zu schaffen, mit der einfach und intuitiv Parameter angezeigt und verändert werden können. Diese Aufgabe wird durch die Anzeige- und Bedieneinrichtung gemäß Patentanspruch 1 bzw. ein Verfahren zum Ansteuern einer Anzeige- und Bedieneinrichtung gemäß Patentanspruch 15 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Die erfindungsgemäße Anzeige- und Bedieneinrichtung umfasst ein mittels Berührung durch einen Benutzer bedienbares Anzeigefeld, welches rechnergestützt, insbesondere über einen Mik-
roprozessor der Einrichtung, für eine Anzahl von Parametervektoren (d.h. Gruppen von Parametern) aus jeweils einem oder mehreren Parametern in einem Einstellmodus betrieben werden kann, in dem auf dem Anzeigefeld die Werte des oder der Para- meter aus einem, dem jeweiligen Parameter zugeordneten Parameterwertebereich visualisiert werden und durch eine Bedienung des Benutzers einstellbar sind.
Die Visualisierung im Einstellmodus erfolgt erfindungsgemäß derart, dass ein jeweiliger Parametervektor auf dem Anzeigefeld durch eine der Anzahl von Parametern des jeweiligen Parametervektors entsprechende Anzahl von Ringelementen darge¬ stellt wird, wobei ein jeweiliges Ringelement einem Parameter zugeordnet ist und als zumindest ein Teil eines Kreises oder Rings wiedergegeben ist. In einer bevorzugten Variante ist dabei ein Ringelement als ein ganzer Kreis bzw. Ring mit ei¬ ner Winkelerstreckung von 360° dargestellt.
Die Werte des Parameters aus dem Parameterbereich für ein je- weiliges Ringelement werden erfindungsgemäß über Positionen entlang des Umfangs des jeweiligen Ringelements codiert und der eingestellte Wert des Parameters wird über ein Berüh¬ rungselement an der dem Wert entsprechenden Position auf dem Umfang angezeigt. Das Berührungselement ist dabei insbesonde- re als Kreis wiedergegeben, der vorzugsweise einen Durchmes¬ ser hat, der im Bereich der Ausdehnung einer menschlichen Fingerkuppe liegt.
Das Berührungselement ist erfindungsgemäß derart ausgestal- tet, dass es über eine Benutzerinteraktion an verschiedenen radialen Positionen um den Mittelpunkt des jeweiligen Ringelements angeordnet werden kann und durch den Benutzer über Berührung und insbesondere über Berührung mittels seines Fin¬ gers oder mittels eines Stifts und Bewegung auf dem Anzeige- feld in Umfangsrichtung des jeweiligen Ringelements um dessen Mittelpunkt gedreht werden kann, wobei durch die Drehung des Berührungselements der Parameter auf den Wert der Position entlang des Umfangs des jeweiligen Ringelements eingestellt
wird, welche sich durch den Schnitt des jeweiligen Ringele¬ ments mit einer zwischen Mittelpunkt des jeweiligen Ringele¬ ments und dem Berührungselement verlaufende Linie ergibt. Die Linie wird dabei in einer bevorzugten Variante bei der Mani- pulation des Berührungselements permanent auf dem Anzeigefeld wiedergegeben. Ggf. kann die Linie jedoch auch nur eine virtuelle Linie sein, welche nicht auf dem Anzeigefeld ersicht¬ lich ist. Die erfindungsgemäße Anzeige- und Bedieneinrichtung ermög¬ licht eine einfache und intuitive Veränderung von Parametern über eine entsprechende Drehung eines Berührungselements, welches einem Ringelement zugeordnet ist. Durch die Positio¬ nierung des Berührungselements in verschiedenen radialen Po- sitionen kann dabei ein Benutzer einfach und intuitiv die
Auflösung bzw. Schrittweite einstellen, mit der er die Werte des entsprechenden Parameters des Ringelements verändern möchte. Dies wird dadurch ermöglicht, dass über die Umfangs- positionen des Ringelements die Werte aus dem Parameterwerte- bereich des Parameters codiert sind. D.h., je weiter radial außerhalb sich das Berührungselement bei der Drehung um den Mittelpunkt befindet, desto feiner wird die Einstellung, denn zur Veränderung des Parameterwerts muss in Umfangsrichtung eine größere Strecke zurückgelegt werden.
In der erfindungsgemäßen Anzeige- und Bedieneinrichtung ist der Parameterwertebereich des entsprechenden Parameters durch eine vorgegebene Reihenfolge von Werten gegeben. Vorzugsweise werden diese Werte entsprechend dieser Reihenfolge auf den Umfang des dem Parameter zugeordnetem Ringelements (d.h. im oder gegen den Uhrzeigersinn) abgebildet. Der Parameterwertebereich kann sich auf beliebige Größen beziehen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Parameterwertebereich eines oder mehrerer Parameter zumindest eines Parame- tervektors durch einen numerischen Wertebereich gegeben.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Berührungselement derart ausgestaltet, dass es zur Positionierung an ver-
schiedenen radialen Positionen durch den Benutzer über Berührung und insbesondere über Berührung mittels seines Fingers oder mittels eines Stifts und Bewegung auf dem Anzeigefeld in radialer Richtung des jeweiligen Ringelements verschoben wer- den kann. Das Berührungselement kann je nach Anwendungsfall in radialer Richtung des Ringelements nach außen und/oder innen verschiebbar sein. Vorzugsweise bildet die Berührung und Bewegung des Berührungselements zur Veränderung seiner radialen Position zusammen mit der Berührung und Bewegung in Um- fangsrichtung des Ringelements eine gemeinsame Benutzerinter¬ kation .
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst zumindest ein Parametervektor einen numerischen Wert aus Vorkomma- stelle und Nachkommastelle, wobei die Vorkommastelle und die Nachkommastelle jeweilige Parameter des Parametervektors dar¬ stellen. Diese können somit erfindungsgemäß über separate Ringelemente in geeigneter Weise eingestellt werden, so dass eine feine Justierung des entsprechenden numerischen Werts erreicht wird.
In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform wird durch die Erstreckung eines jeweiligen Ringelements in Um- fangsrichtung der gesamte Parameterwertebereich des zum Ring- element gehörigen Parameters codiert. Hierdurch wird dem Be¬ nutzer auf einfache Weise visuell der Parameterwertebereich über die Ausdehnung der Ringelemente vermittelt.
In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anzei- ge- und Bedieneinrichtung umfasst zumindest ein Parametervektor mehrere Parameter, wobei die den Parametern zugeordneten Ringelemente konzentrisch um einen gemeinsamen Mittelpunkt angeordnet sind. Hierdurch wird eine kompakte Wiedergabe der einstellbaren Parameter eines Parametervektors auf dem Anzei- gefeld erreicht.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist an einer oder mehreren Positionen entlang eines jeweiligen Ringele-
ments der der jeweiligen Position entsprechende Wert des Pa¬ rameters in textueller Form (d.h. basierend auf Schriftzei¬ chen und insbesondere numerischen Ziffern) wiedergegeben, wodurch dem Benutzer Anhaltspunkte gegeben werden, wie sich die Werte der Parameter bei der Drehung des Berührungselements verändern .
In einer weiteren Variante der Erfindung werden die eingestellten Werte der Parameter auf dem Anzeigefeld ferner in textueller Form wiedergegeben, so dass der Benutzer bei der
Manipulation des Berührungselements sofort visuell eine Rück¬ meldung über den gerade eingestellten Wert bekommt.
In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen An- zeige- und Bedieneinrichtung ist ein durch den Benutzer neu eingestellter Wert eines Parameters durch eine Benutzerinteraktion bestätigbar. Durch die Bestätigung soll erreicht werden, dass der eingestellte Parameter in dem entsprechenden, auf dem Anzeigefeld dargestellten System endgültig übernommen wird. Die Benutzerinteraktion zur Bestätigung des Parameters besteht vorzugsweise darin, dass der Benutzer die Berührung des Berührungselements beendet, woraufhin sich das Berüh¬ rungselement selbsttätig auf die dem neu eingestellten Wert des Parameters entsprechende Position auf dem Umfang des Ringelements setzt. Dies kann visuell z.B. dadurch vermittelt werden, dass sich das Betätigungselement selbsttätig entlang der Linie zwischen Mittelpunkt des entsprechenden Ringele¬ ments und seiner aktuellen Position hin zu dem Ringelement bewegt .
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzeige- und Bedieneinrichtung wird das Segment des jeweiligen Ringelements zwischen Anfangswert des Parame¬ terwertebereichs und der dem eingestellten Wert des Parame- ters entsprechenden Position auf dem Umfang des Ringelements visuell hervorgehoben. Das Segment stellt somit einen ent¬ sprechenden Sektor eines Rings bzw. Kreises dar. Beispiels¬ weise wird dieses Segment in einer anderen Farbe als der
restliche Bereich des Ringelements dargestellt. Hierdurch kann nach Art eines Füllzustands der aktuelle Wert des Para¬ meters für das entsprechende Ringelement wiedergegeben wer¬ den .
In einer bevorzugten Variante umfassen der oder die Parameter eines jeweiligen Parametervektors Steuer- und/oder Regelgrö¬ ßen einer technischen Anlage, wobei die Anzeige- und Bedien¬ einrichtung derart mit der technischen Anlage wechselwirkt, dass sie neu eingestellte Steuer- und/oder Regelgrößen an die technische Anlage übermittelt, woraufhin die technische Anla¬ ge die neuen Einstellungen für die Steuer- und/oder Regelgrößen übernehmen kann. In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform kann das Anzeigefeld der Anzeige- und Bedieneinrichtung derart be¬ trieben werden, dass auf dem Anzeigefeld eine Struktur aus einer Vielzahl von Elementen und insbesondere einer technischen Anlage wiedergegeben ist, wobei ein Benutzer die jewei- ligen Elemente über eine Benutzerinteraktion selektieren kann, woraufhin für eine Anzahl von Parametervektoren, welche dem selektierten Element zugeordnet sind, in den Einstellmo¬ dus gewechselt wird. In diesem Modus können dann die Parame¬ ter der entsprechenden Parametervektoren wie oben beschrieben über Ringelemente visualisiert und Berührungselemente ver¬ stellt werden.
Die technische Anlage, welche auf dem Anzeigefeld wiedergege¬ ben ist bzw. deren Parameter eingestellt werden, kann belie- bige Anwendungsgebiete betreffen. In einer bevorzugten Variante stellt die Struktur eine technische Anlage dar, wobei der Begriff der technischen Anlage weit zu verstehen ist und ein verzweigtes Netz aus verschiedenen technischen Komponenten umfassen kann. Insbesondere kann die Struktur eine Ener- gieversorgungs- und/oder Energieverteilanlage, eine Telekom¬ munikationsanlage, eine Verkehrsüberwachungsanlage, ein
Kraftwerk, eine Automatisierungsanlage zur Prozess- bzw. Fer-
tigungsautomatisierung und/oder ein medizinisches Gerät betreffen .
Neben der oben beschriebenen Anzeige- und Bedieneinrichtung betrifft die Erfindung ferner ein Verfahren zum rechnergestützten Ansteuern einer Anzeige- und Bedieneinrichtung, umfassend ein mittels Berührung durch einen Benutzer bedienbares Anzeigefeld, welches für eine Anzahl von Parametervekto¬ ren aus jeweils einem oder mehreren Parametern in einem Ein- stellmodus betrieben wird, in dem auf dem Anzeigefeld die
Werte des oder der Parameter aus einem, dem jeweiligen Parameter zugeordneten Parameterwertebereich visualisiert werden und durch eine Bedienung des Benutzers einstellbar sind. Im Rahmen dieses Verfahrens wird ein jeweiliger Parametervektor auf dem Anzeigefeld durch eine der Anzahl von Parametern des jeweiligen Parametervektors entsprechende Anzahl von Ringele¬ menten dargestellt, wobei ein jeweiliges Ringelement einem Parameter zugeordnet ist und als zumindest ein Teil eines Kreises oder Rings wiedergegeben ist. Die Werte des Parame- ters aus dem Parameterwertebereich für ein jeweiliges Ringelement sind dabei über Positionen entlang des Umfangs des jeweiligen Ringelements codiert, wobei der eingestellte Wert des Parameters über ein Berührungselement an der dem Wert entsprechenden Position angezeigt wird.
Das Berührungselement wird im erfindungsgemäßen Verfahren auf dem Anzeigefeld derart animiert, dass es über eine Benutzer¬ interaktion an verschiedenen radialen Positionen um den Mittelpunkt des jeweiligen Ringelements angeordnet werden kann und durch den Benutzer über Berührung und Bewegung auf dem
Anzeigefeld in Umfangsrichtung des jeweiligen Ringelements um dessen Mittelpunkt gedreht werden kann, wobei durch die Dre¬ hung des Berührungselements der Parameter auf den Wert der Position entlang des Umfangs des jeweiligen Ringelements ein- gestellt wird, welche sich durch den Schnitt des jeweiligen Ringelements mit einer zwischen Mittelpunkt des jeweiligen Ringelements und dem Berührungselement verlaufenden Linie er¬ gibt. Mit dem Verfahren kann somit die erfindungsgemäße An-
zeige- und Bedieneinrichtung angesteuert werden. Insbesondere ist das Verfahren dabei derart ausgestaltet, dass auch eine oder mehrere der bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Anzeige- und Bedieneinrichtung angesteuert wer- den können.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Computerprogrammprodukt mit einem auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn der Programmcode auf einem Rechner ausge¬ führt wird. Die Erfindung umfasst ferner ein Computerprogramm zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Programm auf einem Rechner abläuft. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren detailliert beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anzeige- und Bedieneinrichtung in der Form eines Multitouch-Displays ;
Fig. 2 bis Fig. 4 Darstellungen der Bedienung des Multi- touch-Displays der Fig. 1 zum Einstellen von Parametern basierend auf ringförmigen Elementen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung . Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungs¬ gemäßen Anzeige- und Bedieneinrichtung in der Form eines Multitouch-Displays D, auf dessen Anzeigefeld eine netzwerkarti¬ ge Struktur aus einer Vielzahl von Elementen E (z.B. in der Form von Piktogrammen) wiedergegeben ist. Je nach Anwendungs- fall kann die netzwerkartige Struktur beliebige Systeme bzw. Anlagen betreffen. Insbesondere kann es sich um die Darstellung einer Energieerzeugungs- und Energieverteilanlage, um eine Telekommunikationsanlage, um ein Kraftwerk, um eine ver-
fahrenstechnische Anlage, um eine Verkehrsüberwachungsanlage und dergleichen handeln. Vorzugsweise ist das Multitouch- Display ein Bedientisch, der in einem Kontrollraum zur Überwachung des entsprechenden Systems bzw. der entsprechenden Anlage aufgestellt ist. Die einzelnen Elemente E sind dabei Komponenten des entsprechenden Netzes bzw. deren entsprechenden Anlage. Über das Multitouch-Display kann ein menschlicher Operator den Betrieb der Anlage überwachen und auf geeignete Weise entsprechende Parameter der einzelnen dargestellten Elemente E verändern. Dies wird in der Ausführungsform der
Fig. 1 dadurch erreicht, dass der Operator mit seinem Finger ein entsprechendes Element E, dessen Parameter er verändern will, antippt, woraufhin ihm die in Fig. 1 schematisch dargestellten Kreise C angezeigt werden. Jeder einzelne Kreis C setzt sich aus ringförmigen Elementen zusammen, welche näher anhand von Fig. 2 bis Fig. 4 beschrieben werden. Über den jeweiligen Kreis kann eine Prozessvariable durch Berührung des Displays einfach und intuitiv verändert werden. Zur Realisierung des Multitouch-Displays D können an sich bekannte Technologien verwendet werden. Beispielsweise kann das Display ein optisches System auf seiner Unterseite umfassen, welches durch Rückprojektion realisiert ist. Dabei wird die Rückseite des Displays mit Infrarotstrahlern ausgeleuchtet, und über eine Infrarotkamera hinter dem Display werden Berüh¬ rungen auf dessen Oberseite basierend auf der Veränderung des Reflexionsverhaltens mitverfolgt. Eine weitere mögliche Um¬ setzung des Displays besteht in der Erkennung von Mustern basierend auf der sog. Pixel-Sense-Technologie, bei der in je- dem einzelnen Pixel des Displays Infrarotsensoren sitzen, über welche Berührungen auf der Oberfläche durch die Änderung des Reflexionsverhaltens erfasst werden. Ggf. besteht auch die Möglichkeit, dass das Multitouch-Display in an sich be¬ kannter Weise durch eine kapazitive Berührungsfläche reali- siert ist, wie sie in Smart-Phones üblicherweise verwendet wird .
Einer der in Fig. 1 dargestellten Kreise C des entsprechend selektierten Elements ist in Fig. 2 in vergrößerter Form wiedergegeben. Es besteht dabei ggf. auch die Möglichkeit, dass sich der Benutzer über eine geeignete Interaktion die Kreise in einem separaten Bereich des Displays vergrößert anzeigen lässt. Ebenso kann ein neues Bild auf dem Display mit einer vergrößerten Darstellung des Kreises aufgebaut werden.
Nachfolgend wird anhand von Fig. 2 bis Fig. 4 die über den Kreis durchgeführte Veränderung einer Prozessvariablen basierend auf der Einstellung eines numerischen Werts zwischen 0,0 und 99,99 beschrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht auf numerische Werte beschränkt und es besteht ggf. auch die Mög¬ lichkeit, Prozessvariablen mit anderen Werten über den Kreis C einzustellen. Gemäß Fig. 2 umfasst der Kreis C einen äuße¬ ren Ring Rl sowie einen inneren Kreis R2, wobei der äußere Ring Rl die Vorkommastelle PI und der innere Kreis R2 die Nachkommastelle P2 einer Prozessvariablen PV wiedergibt. Die¬ se Prozessvariable stellt einen Parametervektor in Sinne der Ansprüche dar. Der Wert der Prozessvariablen PV ist rechts oben neben dem Kreis C in textueller Form wiedergegeben. In dem Szenario der Fig. 2 ist die Vorkommastelle PI auf den Wert 11 und die Nachkommastelle P2 auf den Wert 14 gesetzt. Der Ring und der Kreis sind konzentrisch um einen gemeinsamen Mittelpunkt M angeordnet, und durch den Gesamtumfang des
Rings bzw. des Kreises wird der entsprechende Wertebereich der Vorkommastelle bzw. Nachkommastelle der Prozessvariablen PV codiert. D.h., 360° des äußeren Rings Rl entsprechen dem Wertebereich der Vorkommastelle zwischen 0 und 99, wohingegen 360° des den inneren Kreises dem Wertebereich der Nachkommastelle zwischen 0 und 99 entspricht.
Der aktuelle Wert der Vorkommastelle bzw. Nachkommastelle wird durch Berührungselemente bzw. Anfasspunkte Bl bzw. B2 visualisiert , welche am äußeren Rand des Rings Rl bzw. des
Kreises R2 angeordnet sind. Durch die Position dieser Berührungselemente in Bezug auf die vertikale, durch den Mittel¬ punkt M verlaufende Linie wird der entsprechende Wert der
Vorkommastelle bzw. Nachkommastelle angezeigt. Der Wert wird ferner intuitiv durch die Hervorhebung des Ringsegments bzw. Kreissegments zwischen der vertikalen Linie und der Position des entsprechenden Berührungselements angedeutet. Das Ring- segment für die Vorkommastelle ist in Fig. 1 mit RS1 und für die Nachkommastelle mit RS2 bezeichnet. Die Hervorhebung kann dabei durch eine Darstellung des Segments in einer separaten, sich vom Rest des Kreises bzw. des Rings unterscheidenden Farbe erreicht werden. Zur Verdeutlichung des Wertebereichs, in dem die Vorkommastelle bzw. die Nachkommastelle bewegt werden kann, sind am äußeren Rand des Rings Rl ferner vier, 90° zueinander versetze Textfelder wiedergegeben, die mit Bezugszeichen T bezeichnet sind. Man erkennt, dass eine Winkel¬ position von 0° dem numerischen Wert 0, eine Winkelposition von 90° dem numerischen Wert 25, eine Winkelposition von 180° dem numerischen Wert 50 und eine Winkelposition von 270° dem numerischen Wert 75 entspricht.
Die Veränderung der Vorkommastelle bzw. Nachkommastelle der Prozessvariable PV erfolgt über die beiden Berührungselemente Bl bzw. B2, welche entsprechende Anfasspunkte für den Finger des Benutzers darstellen, wie nachfolgend erläutert wird. Ge¬ mäß Fig. 3 möchte ein Benutzer die Vorkommastelle PI verän¬ dern. Hierzu ergreift er mit Finger F seiner Hand H den An- fasspunkt Bl, der sich ursprünglich am Rand des äußeren Rings Rl befindet. Er kann diesen Anfasspunkt sowohl nach außen ziehen als auch nach innen schieben und ferner in Umfangs- richtung (d.h. tangential) um den Mittelpunkt M des Kreises C drehen. Nach dem Ergreifen des Anfasspunktes wird ferner kon- tinuierlich die Linie L zwischen dem Mittelpunkt M und dem
Berührungselement Bl wiedergegeben. Durch die Drehung des Anfasspunktes im Uhrzeigersinn bzw. entgegen des Uhrzeigersinns um den Mittelpunkt M wird der Wert der Vorkommastelle erhöht bzw. erniedrigt. Der aktuelle Wert der Vorkommastelle wird dabei durch den Schnitt der Linie L mit dem äußeren Ring Rl repräsentiert, wobei gleichzeitig die Größe des entsprechen¬ den Ringsegments RS1 verändert wird.
In dem Szenario der Fig. 3 hat der Benutzer mit seinem Finger F das Berührungselement Bl zunächst nach außen gezogen und schließlich um einen Winkel gedreht, so dass sich die Vorkommastelle PI der Variablen PV von dem Wert 11 auf den Wert 19 verändert hat. Der Benutzer kann in gleicher Weise durch Ergreifen und Verschieben bzw. Drehen des Anfasspunktes B2 auch die Nachkommastelle P2 der Prozessvariablen PV verändern. Wie sich anschaulich aus Fig. 3 ergibt, ist die Einstellung der Vorkommastelle umso feiner, je weiter der Benutzer den An- fasspunkt Bl nach außen zieht, denn über die Umfangspositio- nen auf dem Ring Rl werden die entsprechende Werte des Para¬ meters codiert. D.h., je weiter außen sich das Berührungsele¬ ment Bl befindet, desto größer ist die mit dem Finger F in Umfangsrichtung zurückzulegende Strecke, um die entsprechende Werteveränderung zu bewirken.
Nachdem der Benutzer in dem Szenario der Fig. 3 die Vorkommastelle auf den gewünschten Wert 19 eingestellt hat, kann er diese Eingabe in einfacher Weise dadurch bestätigen, dass er seinen Finger von dem Berührungselement auf dem Anzeigefeld entfernt. Als Konsequenz wird die neu eingestellte Prozessva¬ riable dann von dem entsprechenden Element des auf dem Display dargestellten Systems übernommen. Das Loslassen des Anfasspunktes hat ferner zur Folge, dass das losgelassene Be- rührungselement wieder auf dem Rand des entsprechenden Rings bzw. Kreises wiedergegeben wird, was in Fig. 4 gezeigt ist. Gemäß dieser Darstellung hat sich das Berührungselement Bl im Vergleich zu Fig. 3 auf den Rand des äußeren Rings Rl an der Position der Vorkommastelle mit dem numerischen Wert 19 ge- setzt.
Die im Vorangegangenen beschriebene Ausführungsform der Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf. Durch die Codie¬ rung entsprechender Werte aus einem Wertebereich auf die Um- fangsposition eines Rings bzw. eines Kreises und die Verände¬ rung dieser Position über ein Berührungselement kann einfach und intuitiv der entsprechende Parameterwert verändert wer¬ den, wobei durch den Benutzer die Schnelligkeit der Verände-
rung über die Wahl der radialen Position des Berührungselement geeignet eingestellt werden kann. Je weiter er den An¬ fasspunkt nach außen zieht, desto feiner kann er den entspre¬ chenden Wert einstellen, wohingegen die Einstellung umso grö- ber wird, je weiter sich der Anfasspunkt in der Nähe des Mit¬ telpunkts befindet. Während der Manipulation des Berührungs¬ elements wird dem Benutzer der aktuelle Wert des Parameters durch eine Linie L angezeigt, so dass er immer visuelle Rück¬ meldung zu dem gerade eingestellten Wert bekommt, was auch über die Hervorhebung des dem eingestellten Wert entsprechenden Ringsegments unterstützt wird.