Beschreibung
LeistungsSchalterunterbrechereinheit Die Erfindung betrifft eine Anordnung aufweisend eine Leis- tungsschalterunterbrechereinheit mit einer zwischen einem ersten und einem zweiten Lichtbogenkontaktstück angeordneten Schaltstrecke und einem die Schaltstrecke mit einer Umgebung der Leistungsschalterunterbrechereinheit verbindenden Schalt- gaskanal, in dessen Verlauf eine einen Strömungswiderstand des Schaltgaskanals vergrößernde Barriere angeordnet ist.
Eine derartige Anordnung ist beispielsweise aus der europäi¬ schen Patentschrift EP 1 105 898 Bl bekannt. Dort ist eine Leistungsschalterunterbrechereinheit beschrieben, welche ein erstes und ein zweites Lichtbogenkontaktstück aufweist. Zwischen den beiden Lichtbogenkontaktstücken ist eine Schaltstrecke angeordnet. Die Schaltstrecke ist über einen Schalt¬ gaskanal mit einer Umgebung der Leistungsschalterunterbre- chereinheit verbunden. Im Verlauf des Schaltgaskanals ist bei der bekannten Konstruktion die Anordnung eine Kühleinrichtung vorgesehen, welche Durchtrittsöffnungen für Schaltgase aufweist. Durch die Kühleinrichtung soll die Temperatur eines hindurchströmenden Schaltgases beeinflusst werden. Diese Kühleinrichtung wirkt dabei als Barriere, welche den Strö¬ mungswiderstand im Schaltgaskanal erhöht. Die bekannte Kühl¬ einrichtung ist rohrförmig ausgebildet und weist Durchtritts¬ öffnungen für das Schaltgas in radiale Richtungen auf. Eine derartige Konstruktion gestattet es, große Schaltgasmengen innerhalb kurzer Zeitintervalle durch die Kühleinrichtungen hindurchtreten zu lassen. Um eine ausreichende Kühlleistung auch für große Schaltgasmengen zu gewährleisten, ist die Kühleinrichtung entsprechend großvolumig, insbesondere in axialer Richtung, auszuführen.
Somit ergibt sich als Aufgabe der Erfindung eine Anordnung mit einer Leistungsschalterunterbrechereinheit anzugeben,
welche bei kompakter Bauform ein effektives Kühlen von
Schaltgas ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Anordnung der ein- gangs genannten Art dadurch gelöst, dass eine erste und eine zweite Barriere innerhalb des Schaltgaskanals aufeinander folgend voneinander beabstandet angeordnet sind, wobei zwi¬ schen einem von einem zweiten Rohrabschnitt umgriffenen ersten Rohrabschnitt und dem zweiten Rohrabschnitt zumindest ei- ne der Barrieren angeordnet ist.
Die Verwendung mehrerer Barrieren ermöglicht es innerhalb des Schaltgaskanals verschiedene Abschnitte auszubilden, in wel¬ chen aufeinanderfolgend ein Rückstauen von Schaltgas im Ver- lauf des Schaltgaskanals ermöglicht ist. So kann beispiels¬ weise vorgesehen sein, dass an der ersten und der zweiten Barriere unterschiedliche Beeinflussungen des Strömungswiderstandes des Schaltgaskanals erfolgen, so dass voneinander ab¬ weichende Stauungen des Schaltgases an der ersten und der zweiten Barriere entstehen. Somit kann im Verlauf des Schalt¬ gaskanals ein Wechsel von Strömungswiderstandserhöhungen und Strömungswiderstandsreduzierungen bewirkt werden. Durch diese aufeinander folgenden Stauabschnitte, welche von dem Schalt¬ gas zu durchlaufen sind, kann das Schaltgas in verbesserter Weise abgebremst bzw. auch gezielt wieder beschleunigt wer¬ den. Sieht man nunmehr die Anordnung zumindest einer der Barrieren innerhalb eines Überlappungsbereiches zweier Rohrab¬ schnitte vor, so wird ein Rückstauen des Schaltgases in einem ringförmigen Querschnitt des Schaltgaskanals erzwungen. Durch eine Überlappung der Rohrabschnitte ist es möglich, ein ge¬ schichtetes Strömen des Schaltgases zu fördern. Damit kann die Schaltgasströmung möglichst laminar formiert werden, so dass einerseits ein verwirbelungsarmes Einleiten des Schalt¬ gases in den Schaltgaskanal erfolgt, andererseits jedoch ge- zielt an den Barrieren ein Aufstauen und Verwirbeln des
Schaltgases hervorgerufen wird, um darauf folgend wieder ein laminares Strömen zu befördern.
Wird die Barriere dazu genutzt, die beiden Rohrabschnitte re¬ lativ zueinander festzulegen, so kann die Barriere zum einen einem Rückstauen von Schaltgas im Verlauf des Schaltgaskanals dienen, zum anderen kann die Barriere ein mechanisch tragen- der Bestandteil der Leistungsschalterunterbrechereinheit sein, um den Schaltgaskanal kompakt auszubilden. Die Barriere kann so dazu dienen, die beiden Rohrabschnitte voneinander zu beabstanden, so dass eine definierte Ausbildung des Schalt¬ gaskanals erfolgt. Weiter kann die Barriere mit zumindest ei- nem, insbesondere beiden Rohrabschnitten winkelstarr verbunden sein, so dass die Rohrabschnitte relativ zueinander fixiert sind. Die Barriere kann als Tragelement der Leistungs- schalterunterbrechereinheit fungieren . Beispielsweise kann durch ein teilweises Überlappen der Rohre ein Umlenken (ggf. auch mehrfach) des Schaltgases um 180° er¬ folgen, so dass ein Wechsel des Richtungssinnes des strömen¬ den Schaltgases längs des Schaltgaskanals hervorgerufen wird. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Rohrab- schnitte konzentrisch zueinander angeordnet sind, wobei ein Einströmen von Schaltgas zentrisch in einen innen liegendem Rohrabschnitt in axialer Richtung erfolgt und nach einem Umlenken in radiale Richtungen und dann begrenzt durch einen umgreifenden Rohrabschnitt das Schaltgas wiederum in einer axialen Richtung strömt. So ist durch ein Ineinanderschachteln verschiedener Rohrabschnitte ein sogenanntes Mäandrieren des Schaltgaskanals erzwungen. Das Mäandrieren kann dabei derart erfolgen, dass zusätzlich im Verlauf des Schaltgaska¬ nals mit zunehmender Distanz von der Schaltstrecke kontinu- ierlich oder sprungartig der Querschnitt des Schaltgaskanals vergrößert wird. Insbesondere bei einem Ineinanderschachteln sowie einem koaxialen Anordnen der Rohrabschnitte kann dies durch die Vergrößerung der Querschnitte der/des umgreifenden Rohrabschnitte ( s ) in einfacher Weise vorgenommen werden.
Die beiden Rohrabschnitte können einander beispielsweise auf ihrer gesamten Länge umgreifen. Für ein radiales Umlenken können mantelseitig, bevorzugt endseitig, in dem umgriffenen
Rohrabschnitt Öffnungen angeordnet sein. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Rohrabschnitte einander lediglich teilweise überlappen. Bei einem teilweisen Überlappen ist es möglich, im Bereich eines freien Endes des ersten Rohrab- Schnitts diesen von dem zweiten Rohrabschnitt zu umgreifen, um ein radiales Umlenken des Schaltgases vorzunehmen. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein erster Rohrabschnitt frei in einen zweiten hineinragt und von dem zweiten Rohrabschnitt umgriffen ist, wobei das freie Ende des in den zwei- ten Rohrabschnitt hineinragenden ersten Rohrabschnittes beabstandet zu einer Prallwand angeordnet ist. Das Schaltgas kann aus dem freien Ende des ersten, in den zweiten Rohrabschnitt hineinragenden Rohrabschnitts gegen die Prallwand strömen, wird dort in radialer Richtung umgelenkt und in ei- nen durch Überlappung der beiden Rohrabschnitte gebildeten
Abschnitt des Schaltkanals mit ringförmigem Querschnitt (un¬ ter Wechsel des Richtungssinns der Schaltgasströmung) umge¬ lenkt . Dabei kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass der
Schaltgaskanal zwischen den beiden Rohrabschnitten einen ringförmigen Querschnitt aufweist, wobei der Schaltgaskanal innerhalb des ersten Rohrabschnittes und innerhalb des ring¬ förmigen Querschnitts auf dem Weg von der Schaltstrecke zu einer Schaltgasausströmöffnung mit entgegengesetztem Richtungssinn vom Schaltgas durchströmbar ist.
Durch ein Überlappen der beiden Rohrabschnitte ist es möglich, einen Schaltgaskanal sowohl zentrisch durch den ersten Rohrabschnitt zu begrenzen, als auch in dem Überlappungsbe¬ reich der beiden Rohrabschnitte zueinander mit einem ringförmigen Querschnitt auszuformen. Durch ein Umlenken in radiale Richtungen kann im Übergang von dem zentrischen zylindrischen Abschnitt des Schaltgaskanals, welcher durch den ersten Rohr- abschnitt begrenzt ist, in einen ringförmigen Abschnitt des Schaltgaskanals, welcher zwischen den ersten und dem zweiten Rohrabschnitt begrenzt ist, vorgenommen sein.
Vorteilhafterweise sollte dabei vorgesehen sein, dass der Schaltgaskanal einen möglichst rotationssymmetrischen Querschnitt aufweist. So können beispielsweise Rohrabschnitte verwendet werden, welche kreisförmige Konturen aufweisen, so dass der ringförmige Querschnitt vorzugsweise kreisringförmig ausgebildet ist. Eine derartige rotationssymmetrische Struk¬ tur ist dielektrisch günstig geformt und auch strömungsgüns¬ tig ausgestaltet. Nutzt man nunmehr eine Abfolge einander azimutal umgreifender Rohrabschnitte zur Ausbildung eines Ab- Schnitts des Schaltgaskanals, so ist die Möglichkeit gegeben, das Schaltgas um 180° umzulenken und mit entgegengesetztem Richtungssinn entlang einer Längsachse, also mehrfach längs eines axial begrenzten Bereiches, entlang strömen zu lassen. Aufeinander folgende Rohrabschnitte mit verschiedenen ring- förmigen Querschnitten können einander umgreifen, wobei ein einmaliges, insbesondere ein mehrmaliges, Umlenken des
Schaltgases um 180° erfolgen sollte.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass zumindest eine der Barrieren ein Lochblech aufweist.
Ein Lochblech ist ein Körper, welcher mehrere Durchtrittsöffnungen aufweist, die dem Lochblech eine gitterartige Struktur verleihen. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, ein Schaltgas durch die Durchtrittsöffnungen hindurchtreten zu lassen und gleichzeitig über die zwischen den Durchtrittsöffnungen verbleibenden Stege des Lochbleches eine mechanische Stabili¬ sierung zwischen den Rohrabschnitten zu bewirken. Durch den Verbund der Rohrabschnitte untereinander über eine innerhalb eines Überlappungsabschnittes der beiden Rohrabschnitte be¬ findlichen Barriere kann innerhalb des Verlaufes des Schalt¬ gaskanals ein im Strömungswiderstand erhöhter Bereich gebil¬ det werden und wobei durch die Wahl der Ausgestaltung des Lochbleches dessen Strömungswiderstandbeeinflussung gezielt eingestellt werden kann. Weiterhin kann die Barriere über ihre strömungswiderstandsbeeinflussende Funktion hinaus auch eine tragende Rolle innerhalb der Leistungsschalterunterbre- chereinheit ausfüllen, um einen mechanisch stabilen winkel-
starren Verbund der Rohrabschnitte untereinander zu gewährleisten. In äquivalenter Weise können statt eines Lochbleches auch Gitter oder ähnliche Vorrichtungen Verwendung finden. Weiterhin kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass in einem Abschnitt des Schaltgaskanals mit ringförmigem Quer¬ schnitt zumindest eine Ringscheibe aus Lochblech als Barriere eingesetzt ist. Eine Ringscheibe aus einem Lochblech kann in einfacher Weise gefertigt werden und passgenau in einen Abschnitt des Schalt¬ gaskanals mit ringförmigem Querschnitt zwischen erstem und zweitem Rohrabschnitt eingesetzt werden. So ist es beispiels¬ weise möglich, am äußeren Umfang der Ringscheibe den zweiten Rohrabschnitt bündig anliegen zu lassen, wohingegen am inne¬ ren Umfang der Ringscheibe der erste Rohrabschnitt bündig an¬ liegt. Somit sind kreisförmig in sich geschlossen umlaufende Anlageflächen sowohl für den ersten als auch für den zweiten Rohrabschnitt gegeben, über welche auch eine winkelstarre Verbindung zwischen den Rohrabschnitten untereinander ermöglich ist. Eine ebene Ringscheibe sollte vorzugsweise quer insbesondere lotrecht zur Strömungsrichtung (Längsachse) des Schaltgases innerhalb des Schaltgaskanals ausgerichtet sein. Somit ist die Möglichkeit gegeben, die Durchtrittsöffnungen des Lochbleches möglichst lotrecht von dem Schaltgas anströ¬ men und von diesem durchströmen zu lassen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass der erste und der zweite Rohrabschnitt von einem dritten Rohrabschnitt umgriffen sind, so dass zwei Abschnitte mit ringförmigen Querschnitten im Verlauf des Schaltgaskanals ge¬ bildet sind, in welchen jeweils zumindest eine Barriere ange¬ ordnet ist. Die Verwendung eines dritten Rohrabschnitts ermöglicht es, den Schaltgaskanal zwischen drei Rohrabschnitten, die im Wesentlichen koaxial zueinander ausgerichtet sind und einander umgreifen, verlaufen zu lassen, so dass ein zumindest zweima-
liges Umlenken von Schaltgas um 180° im Verlauf des Schalt¬ gaskanals ermöglicht ist. Entsprechend kann in jedem der Ab¬ schnitte des Schaltgaskanals, der einen ringförmigen Quer¬ schnitt aufweist, die Anordnung einer Barriere vorgesehen sein. Vorteilhafterweise können auch mehrere Barrieren in ei¬ nem Abschnitt mit annähernd gleichem ringförmigen Querschnitt angeordnet sein. Damit ist eine schalenförmige Anordnung der einzelnen Rohrabschnitte zueinander gegeben, wobei zwischen den einzelnen Schalen eine Distanz zur Ausbildung des Schalt- gaskanals verbleibt, so dass in radialer Abfolge Abschnitte desselben Schaltgaskanals einander umgreifen. Entsprechend kann die Anzahl der Rohrabschnitte variieren, so dass eine nahezu beliebige Verlängerung des Schaltgaskanals bei einer radialen Vergrößerung der Ausdehnung ermöglicht ist, wobei die axiale Erstreckung nahezu konstant bleibt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Leistungsschalterunterbrechereinheit von einem Kapse¬ lungsgehäuse umgeben ist.
Die Leistungsschalterunterbrechereinheit ist Teil der Anord¬ nung, wobei die Anordnung weiterhin ein Kapselungsgehäuse aufweisen kann. Das Kapselungsgehäuse kann die Leistungs- schalterunterbrechereinheit vollständig umgeben, so dass die Leistungsschalterunterbrechereinheit durch das Kapselungsge¬ häuse vollständig umschlossen ist. Das Kapselungsgehäuse kann dabei derart ausgebildet sein, dass eine hermetische Abgren¬ zung der unmittelbaren Umgebung des Leistungsschalterunter- brechereinheit von der das Kapselungsgehäuse umgebenden Umge- bung ermöglich ist. Das Kapselungsgehäuse kann als Druckbe¬ hälter ausgeformt sein. Damit ist es möglich, das Kapselungs¬ gehäuse mit einem Isolierfluid, beispielsweise einem Druck¬ gas, zu befüllen, um ein elektrisches Isolieren elektrisch aktiver Teile der Leistungsschalterunterbrechereinheit si- cherzustellen . Die Leistungsschalterunterbrechereinheit kann beispielsweise an dem Kapselungsgehäuse elektrisch isoliert abgestützt sein. Weiterhin können entsprechende Durchführungen an dem Kapselungsgehäuse vorgesehen sein, um elektrisch
aktive Teile durch die Wandung des Kapselungsgehäuses in die Umgebung des Kapselungsgehäuses herausführen. Derartige
Durchführungen können beispielsweise sogenannte Freiluft¬ durchführungen sein. Das im Innern des Kapselungsgehäuse be- findliche Isolierfluid kann vorzugsweise unter Druck stehen¬ des Schwefelhexafluorid oder Stickstoff oder Gemische mit diesen Stoffen sein, so dass ein elektrisches Isolieren der Leistungsschalterunterbrechereinheit gegeben ist. Weiterhin kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das Fluid einem Lö- sehen eines Lichtbogens dient. Entsprechend kann bei einem Schaltvorgang ein Lichtbogen auftreten, welcher sogenanntes Schaltgas generiert. Dieses Schaltgas kann beispielsweise durch Erhitzen von Isoliergas oder durch ein Verdampfen von Materialien, wie beispielsweise von Kunststoffen, generiert werden.
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sche¬ matisch in einer Zeichnung gezeigt und nachfolgend näher beschrieben .
Dabei zeigt die
Figur einen Schnitt durch eine Anordnung mit einer Leis- tungsschalterunterbrechereinheit und einem Kapse- lungsgehäuse .
Die Anordnung weist ein Kapselungsgehäuse 1 auf. Vorliegend ist das Kapselungsgehäuse 1 als Druckbehälter ausgeführt, welcher zumindest abschnittsweise Erdpotential führt. Das Kapselungsgehäuse 1 weist dabei eine im Wesentlichen rohrför- mige Struktur auf, welche an den Stirnseiten jeweils durch eine kuppelartige Haube verschlossen ist. Das Kapselungsge¬ häuse 1 weist mehrere Flansche auf, von denen ein exemplari¬ scher Flansch 2 in der Figur dargestellt ist. Mittels des ex- emplarischen Flansches 2 ist es möglich, beispielsweise unter Nutzung einer Durchführung (nicht dargestellt) einen Phasenleiter zur elektrischen Kontaktierung einer Leistungsschal- terunterbrechereinheit fluiddicht sowie elektrisch isoliert
in das Innere des Kapselungsgehäuses 1 einzuführen. Das Kap¬ selungsgehäuse 1 begrenzt einen hermetisch abgeschlossenen Raum, welcher mit einem elektrisch isolierenden Gas, vorliegend Schwefelhexafluorid gefüllt ist. Das Schwefelhexalfluo- ridgas ist mit einem Überdruck im Innern des Kapselungsgehäu¬ ses 1 angeordnet. Aufgrund der hermetisch gekapselten Ausges¬ taltung des Kapselungsgehäuses 1 ist ein sporadisches Ver¬ flüchtigen des Isoliergases unter regulären Bedingungen kaum möglich. Elektrisch leitfähige Abschnitte des Kapselungsge- häuses führen Erdpotential.
Innerhalb des Kapselungsgehäuses 1 ist eine Leistungsschal- terunterbrechereinheit angeordnet. Das Kapselungsgehäuse 1 begrenzt die Umgebung der Leistungsschalterunterbrecherein- heit. Die Leistungsschalterunterbrechereinheit erstreckt sich entlang einer Längsachse 3. Die Leistungsschalterunterbre- chereinheit weist ein erstes Lichtbogenkontaktstück 4 sowie ein zweites Lichtbogenkontaktstück 5 auf. Die beiden Lichtbogenkontaktstücke 4, 5 sind gegengleich ausgeformt und sind längs der Längsachse 3 relativ zueinander bewegbar. Zwischen den beiden Lichtbogenkontaktstücken 4, 5 ist eine Schaltstrecke 6 ausgebildet. Das zweite Lichtbogenkontaktstück 5 ist von einer Isolierstoffdüse 7 umgeben, welche in Richtung des ersten Lichtbogenkontaktstückes 4 ragt. Das erste Lichtbogen¬ kontaktstück 4 ragt im ausgeschalteten Zustand, wie in der Figur gezeigt, teilweise in die Isolierstoffdüse 7 hinein.
Die beiden Lichtbogenkontaktstücke 4, 5 sind jeweils einem ersten Nennstromkontaktstück 8 sowie einem zweiten Nennstrom- kontaktstück 9 zugeordnet, wobei das erste Lichtbogenkontakt¬ stück 4 und das erste Nennstromkontaktstück 8 sowie das zweite Lichtbogenkontaktstück 5 und das zweite Nennstromkontakt¬ stück 9 miteinander dauerhaft elektrisch leitend kontaktiert sind, so dass die einander zugeordneten Lichtbogenkontaktstü- cke bzw. Nennstromkontaktstücke 4, 8; 5, 9 stets das gleiche elektrische Potential führen. Die beiden gegengleich ausge¬ formten Nennstromkontaktstücke 8, 9 sind längs der Längsachse 3 relativ zueinander bewegbar. Die beiden Lichtbogenkon-
taktstücke 4, 5 sind dabei derart in ihrer Relativbewegung bezüglich einer Relativbewegung der beiden Nennstromkon- taktstücke 8, 9 synchronisiert, dass die Lichtbogenkon¬ taktstücke 4,5 bei einem Einschaltvorgang zeitlich vor den Nennstromkontaktstücken 8, 9 kontaktieren und bei einem Ausschaltvorgang zeitlich nach den Nennstromkontaktstücken 8, 9 öffnen. Damit ist durch die Lichtbogenkontaktstücke 4, 5 ein Schutz der Nennstromkontaktstücke 8, 9 vor Erosion durch ei¬ nen Lichtbogen gegeben, da dieser vorzugsweise an den beiden Lichtbogenkontaktstücken 4, 5 geführt wird.
Vorliegend ist das erste Lichtbogenkontaktstück 4 mittels ei¬ nes Getriebes 10 zusätzlich bewegbar, so dass sowohl das ers¬ te als auch das zweite Lichtbogenkontaktstück 4, 5 jeweils mit entgegengesetztem Richtungssinn entlang der Längsachse 3 verschieblich angeordnet sind. Im Gegensatz dazu ist bei den beiden Nennstromkontaktstücken 8, 9 lediglich das zweite Nennstromkontaktstück 9 längs der Achse 3 bewegbar, wohingegen das erste Nennstromkontaktstück 8 relativ zur Längsachse 3 ortsfest angeordnet ist.
Das erste Lichtbogenkontaktstück 4 ist von einem Rohrstutzen 11 umgriffen. Der Rohrstutzen 11 dient einem Kontaktieren und Positionieren des ersten Nennstromkontaktstückes 8. Weiterhin begrenzt der Rohrstutzen 11 einen Abschnitt eines Schaltgas¬ kanals, wobei während eines Schaltvorgangs in der Schaltstre¬ cke 6 generiertes Schaltgas über den Rohrstutzen 11 aus der Schaltstrecke 6 abgeführt werden kann. Der Rohrstutzen 11 ist vorliegend koaxial zur Längsachse 3 angeordnet, wobei der Rohrstutzen 11 in einen ersten Rohrabschnitt 12 übergeht. Der erste Rohrabschnitt 12 nimmt im Wesentlichen den Querschnitt des durch den Rohrstutzen 11 gebildeten Abschnitts des
Schaltgaskanals auf, so dass das Schaltgas weiter in axialer Richtung auch im Innern des ersten Rohrabschnittes 12 längs der Längsachse 3 geführt werden kann. In den ersten Rohrab¬ schnitt 12 ragt weiterhin auch das Getriebe 10 hinein.
Das von der Schaltstrecke 6 abgewandte Ende des ersten Rohr¬ abschnitts 12 ist beabstandet von einem Strömungsumlenkkörper 13 überspannt. Der Strömungsumlenkkörper 13 ist mit einem zweiten Rohrabschnitt 14 verbunden, der koaxial zu der Längs- achse 3 ausgerichtet ist. Der Strömungsumlenkkörper 13 verschließt den zweiten Rohrabschnitt stirnseitig, an seinem von der Schaltstrecke 6 abgewandten Ende. Der zweite Rohrab¬ schnitt 14 umgibt den ersten Rohrabschnitt 12 außenmantelsei- tig, so dass der erste Rohrabschnitt 12 von dem zweiten Rohr- abschnitt 14 umgriffen ist und der Schaltgaskanal zwischen erstem und zweitem Rohrabschnitt 12, 13 einen Abschnitt mit ringförmigem Querschnitt 15 aufweist. Der zweite Rohrab¬ schnitt 14 ragt an seinem der Schaltstrecke 6 zugewandten Ende frei in dem Raum hinein, wobei der zweite Rohrabschnitt 14 wiederum von einem dritten Rohrabschnitt 16 umgriffen ist, so dass zwischen dem zweiten Rohrabschnitt 14 und dem dritten Rohrabschnitt 16 der Schaltgaskanal wiederum einen ringförmi¬ gen Querschnitt 17 aufweist. Die beiden ringförmigen Querschnitte 15, 17, welche von dem ersten Rohrabschnitt 12 und dem zweiten Rohrabschnitt 14 bzw. von dem zweiten Rohrabschnitt 14 und dem dritten Rohrabschnitt 16 begrenzt sind, liegen koaxial zueinander und sind koaxial zur Längsachse 3 ausgerichtet, wobei der Abschnitt des Schaltgaskanals mit ringförmigem Querschnitt 17 zwischen dem zweiten und dem dritten Rohrabschnitt 14, 16 den Abschnitt des Schaltgaska¬ nals mit ringförmigem Querschnitt 15, welcher zwischen erstem Rohrabschnitt 12 und zweitem Rohrabschnitt 14 angeordnet ist, umgreift . Der dritte Rohrabschnitt 16 seinerseits ist als Tragkörper für das erste Lichtbogenkontaktstück 4 sowie das erste Nenn- stromkontaktstück 8 ausgebildet und dient als Phasenleiter zur Zuführung eines elektrischen Stromes zum ersten Nenn- stromkontaktstück 8 sowie zum ersten Lichtbogenkontaktstück 4.
Das freie Ende des zweiten Rohrabschnitts 14, welches in Richtung der Schaltstrecke 6 ragt, ist beabstandet von einem
Strömungsumlenkkörper überspannt, so dass der Schaltgaskanal von dem Abschnitt mit ringförmigen Querschnitt 15 zwischen erstem Rohrabschnitt 12 und zweitem Rohrabschnitt 14 in den Abschnitt des Schaltgaskanals mit ringförmigem Querschnitt 17 zwischen zweitem Rohrabschnitt 14 und drittem Rohrabschnitt 16 übergehen kann. Der Strömungsumlenkkörper ist durch eine radial in Richtung der Längsachse 3 eingezogene umlaufende Schulter des dritten Rohrabschnitts 16 gebildet, an welcher der Rohrstutzen 11 bzw. das erste Nennstromkontaktstück 8 bündig anliegend abgestützt sind und über welche ein Strom¬ pfad zum ersten Nennstromkontaktstück 8 bzw. zum ersten
Lichtbogenkontaktstück 4 gegeben ist.
Weiterhin ist am dritten Rohrabschnitt 16 außenmantelseitig eine Steckbuchse 18 angeordnet. Über die Steckbuchse 18 ist eine Kontaktierung, beispielsweise eines mittels einer Frei- luftdurchführung über den exemplarischen Flansch 2 eingeführten Phasenleiters, mit dem ersten Nennstromkontaktstück 8 sowie dem ersten Lichtbogenkontaktstück 4 ermöglicht.
Der Abschnitt mit ringförmigem Querschnitt 17, welcher zwischen dem zweiten Rohrkörper 14 sowie dem dritten Rohrkörper 16 angeordnet ist, ist an seinem von der Schaltstrecke 6 ab¬ gewandten Ende mit axialen Austrittsöffnungen 19 versehen. Die axialen Austrittsöffnungen 19 laufen möglichst symmetrisch verteilt um die Längsachse 3 herum, so dass der Schalt¬ gaskanal, über die Austrittsöffnungen 19 mit der Umgebung der Leistungsschalterunterbrechereinheit verbunden ist. Die Umge¬ bung der Leistungsschalterunterbrechereinheit ist durch das Kapselungsgehäuse 1 abgeschlossen. Über die Austrittsöffnungen 19 kann Schaltgas in Richtung der Längsachse 3 in die Um¬ gebung der Leistungsschalterunterbrechereinheit austreten.
Zur Abstützung der Leistungsschalterunterbrechereinheit ge- genüber dem Kapselungsgehäuse 1 ist ein koaxial zur Längsach¬ se 3 ausgerichteter hohlkegelstumpfartiger Stützisolator 20 eingesetzt. Die axialen Austrittsöffnungen 19 sind außen man- telseitig am Stützisolator 20 umlaufend angeordnet.
Der Schaltgaskanal, welcher die Schaltstrecke 6 bis zu den Austrittsöffnungen 19 mit der Umgebung der Leistungsschalter- unterbrechereinheit verbindet, weist in seinem Verlauf mehre- re Abschnitte auf, welche jeweils einen ringförmigen Quer¬ schnitt 15, 17 aufweisen. Um die einzelnen Rohrabschnitte 12, 14, 16, insbesondere in radialer aber auch in axialer Richtung, zueinander festzulegen, sind im Verlauf des Schaltgaskanals mehrere Barrieren 21a, 21b, 21c, 21d, 21e angeordnet. Die Barrieren sind im Verlauf des Schaltgaskanals beabstandet zueinander angeordnet, wobei jede der Barrieren 21a, 21b, 21c, 21d, 21e strukturell als ringförmiges Lochblech ausge¬ bildet ist, welches jeweils azimutal einen Rohrabschnitt um¬ greift und jeweils seinerseits azimutal von einem weiteren Rohrabschnitt umgriffen ist. Mit den verschiedenen ringförmigen Querschnitten 15, 17 weist der Schaltgaskanal verschiede¬ ne Abschnitte auf, welche durch die Barrieren 21a, 21b, 21c, 21d, 21e unterteilt sind. Entsprechend entstehen Rückstaube¬ reiche an den Barrieren 21a, 21b, 21c, 21d, 21e, wodurch ein durch den Schaltgaskanal abströmendes Schaltgas aus der
Schaltstrecke 6 in Richtung der Mündungsöffnungen 19 mehrfach gestaut, verwirbelt und wieder entspannt wird. Entsprechend entstehen längs des Schaltgaskanals wellenartige Rückstauun- gen eines strömenden Schaltgases, wodurch dieses besonders günstig verwirbelt und gekühlt wird. Weiterhin ist vorgese¬ hen, dass in Richtung der Längsachse 3 jede der Barrieren 21a, 21b, 21c, 21d, 21e versetzt zu den anderen Barrieren 21a, 21b, 21c, 21d, 21e angeordnet ist. Durch den Versatz der Barrieren 21a, 21b, 21c, 21d, 21e können die Rohrab- schnitte 14, 15, 16 eine elastische Verformung vollziehen.
Damit können Stöße bzw. Schwingungen gedämpft werden, so dass Stöße zwischen den Barrieren 21a, 21b, 21c, 21d, 21e nicht direkt übertragen werden können.