Balneologische lipidhaltige probiotische Zubereitungen und deren Anwendungen
Beschreibung
Gegenstand der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft feste oder flüssige insbesondere kosmetische, dermatologische oder medizinische balneologische Zubereitungen zum Baden oder Duschen, welche im Wesentlichen wasserfrei sind (mit einem geringen Wassergehalt von weniger als Gew. 1 %), sowie einen Lipidgehalt mit vorzugsweise mindes- tens einem flüssigen Lipid, weiterhin Dispergiermittel, und einen Gehalt an probioti- schen Wirkstoffen, ausgewählt vor allem aus Bakterien der Gattung Lactobacillus und Bifidobacteria, aufweisen. Bei Anwendung dieser Zubereitungen kann überraschender Weise die Haut ganzheitlich über die gesamte Fläche einschließlich auch der Schleimhautbereiche topisch mit den probiotischen Wirkstoffen versorgt werden im Sinne einer pflegenden Wirkung durch Aufrechterhaltung und ggf. Wiederaufbau ihres gesunden mikrobiellen Status, während sie darüber hinaus gleichzeitig gereinigt und mit Lipiden versorgt wird. Dabei weisen die Zubereitungen eine für den beschriebenen Wirkeffekt erforderliche Stabilität der Mikroorganismen ohne weitere besondere Maßnahmen hierfür auf.
Hintergrund der Erfindung
Balneologische Zusätze zur Anwendung in der Wanne oder der Dusche sind seit langem bekannt. Dabei werden wasserfreie, insbesondere Ölhaltige Produkte von wasserhaltigen Produkten unterschieden, welche je nach Zusatzstoffen unterschied- liehe Konsistenzen von flüssig bis gelartig aufweisen können. Sie enthalten vor allem Tenside zur Reinigung der Haut sowie vorzugsweise lipidische Substanzen, um den durch die Anwendung von Wasser und Tensiden entfernten Lipidfilm wiederaufzubauen. Bevorzugt werden hier auch ätherische Öle / Extrakte je nach beabsichtigter Wirkung eingesetzt. Besonders geeignet sind auch nicht wässrige Formulierun- gen, enthaltend liposomenbildende Substanzen. Hierdurch soll ein verbesserter Wirkstofftransport und damit eine höhere Wirksamkeit bei der Anwendung erfolgen.
Probiotika sind Zubereitungen, enthaltend lebensfähige Mikroorganismen, welche insbesondere oral eingesetzt werden können und dadurch einen gesundheitsfördernden Einfluss durch Verbesserung des inneren mikrobiellen Status ausüben. In jüngerer Zeit werden auch Produkte, enthaltend Mikroorganismen, beschrieben, welche topisch angewendet werden können zur Behandlung einer bakteriellen oder Pilz- Infektion oder zur Desinfektion von Oberflächen. So beschreibt die EP 1629846 A2 eine Zusammensetzung zur topischen therapeutischen Haut-/ Schleimhautanwendung z. B. in Form eines Öls oder eines Pulvers, enthaltend einen Bacillus- Stamm. Aus der parallelen DE 69832267 T4 ist eine antimikrobielle Zusammensetzung mit einer Bacillus- Spezies (B. coagulans) z. B. mit Öl oder Pulver als Träger bekannt, welche insbesondere zusammen mit wachstumsfördernden Fructo- Oligosacchariden, eingesetzt werden zur Behandlung einer bakteriellen Infektion oder von Hauterkrankungen wie Akne.
Bacillus- Spezies sind bekanntlich sporenbildende, bewegliche und damit relativ stabile Mikroorganismen, während z. B. Lactobacillen unbeweglich und nicht sporenbildend sind. Das Problem beim Einsatz probiotischer Organismen besteht darin, dass zum einen in der Grundlage eine ausreichende Zahl an lebensfähigen Keimen vorhanden sein soll und diese zum anderen auch lagerfähig sein muß. Insbesondere bei oral zu verabreichenden Produkten werden daher Überzüge oder auch eine Mikroverkapselung vorgeschlagen, siehe DE 69634171 T4. Aus der EP 0131114 B1 ist ein besonderes Trocknungsverfahren zur Haltbarmachung einer bestimmten Lactobacillus- Spezies für deren Anwendung bei der Lebensmittelherstellung beschrieben. Gemäß der US 2008/0107699 werden probiotische Zubereitungen zur antimikrobiellen Anwendung auf Oberflächen sowie zur Händedesinfek- tion beschrieben, welche in und mit unterschiedlichen Grundlagen zum Einsatz kommen, indem sie auf die Oberfläche aufgetragen werden und dort verbleiben. Dazu wird eine geeignete Grundlage gewählt wie eine Öl in Wasser - Lotion oder ein Spray mit liposomal verpackten Keimen oder auch ein tensidfreies öl (Olivenöl, Mandelöl, Traubenkernöl), insbesondere synthetisch aufgearbeitetes Sesamöl. In letzteres können die Keime (insbesondere spezielle säurestabile Lactobacillus- Keime) in einer Menge von 109 / ml Öl eingekapselt werden. Tensidische Dispergiermittel werden hier in wasserfreien Grundlagen nicht eingesetzt. Sofern wasser-
haltige Produkte verwendet werden, werden vorzugsweise Fructo-Oligosacchride zugesetzt (siehe Abs. 0038, 0039). Falls eine wasserfreie Grundlage mit Tensiden zur Anwendung kommen soll, wird zunächst die Grundlage separat hergestellt, z. B. Badeöl aus Mineralöl und Laureth 4 wie in der o.g. DE 69832267 T2 beschrie- ben. Diese Grundlage wird in die Badeflotte eingetragen und danach für die Desinfektionsanwendung die separat vorliegenden trockenen Bazillus- Coagulens Sporen hinzugefügt, so dass hiervon etwa 5x109 vorliegen, siehe Abs. 0068 und 0101 , DE 69832267 T2. Die separate Verabreichung ermöglicht eine gewisse Stabilität der Mikroorganismen, die insbesondere für die therapeutische antimikrobielle Be- handlung und Desinfektion wesentlich ist.
Aus der US 2009/0232785 A1 sind Lösungen wie wässrige oder wässrig-alkoholi- sche Produkte zur Behandlung empfindlicher oder trockener Haut bekannt, welche eine Kombination aus Mikroorganismen und einer ungesättigten Fettsäure aufweisen.
In der WO 2010/103374 werden Suspensionen für die pediatrische Anwendung beschrieben, welche bis 30% Mikroorganismen aufweisen, die mit wenigstens einem Pflanzenlipid überzogen (eingekapselt) sind.
Die JP 03041019 A beschreibt Badelösungen, enthaltend 30-60% einer speziell fermentierten Mikroorganismus- Mischung aus Lactobacillus- und/oder Milchsäu- rebakterien.
In der JP 63179829 A werden antibakterielle Zubereitungen beschrieben, welche Bakterienstämme, ausgewählt aus Streptococcus, Lactobacillus, oder Bifidus bzw. wässrige Extrakte hieraus aufweisen.
Die JP 62175419 A betrifft eine Kombination aus getrockneten Pflanzen, Parfüm- Stoffen und Magnetitsalzen als Badezusatz zwecks Freisetzung von Selen, Germanium, Platin, Gold etc., welche weiterhin Bifdus Bakterien und eine Protease aufweisen. Diese Zubereitung soll bei Anwendung in der Wanne durch die kombinierte Wirkung aus Parfüm, Enzymen, Bakterien und Mineralien zur Erwärmung des Körpers führen.
Somit müssen gemäß Stand der Technik entweder ganz spezielle Organismen bzw. Kombinationen ausgewählt, oder Verkapselungstechniken vorgenommen werden oder aber der Anwender ist gehalten, die Badeflotte durch Einsatz ver-
schiedenster einzeln abgepackter Zubereitungen Mischungen herzustellen, was insbesondere im Falle der therapeutisch- antimikrobiellen Behandlung ein kritischer Faktor sein kann.
Es wäre jedoch wünschenswert, wenn eine Zubereitung vor allem zur Reinigung und Pflege bereitgestellt werden könnte, in welcher der gewünschte probiotische Wirkstoff unabhängig von einer speziellen Art, bereits in einer geeigneten, insbesondere bzgl. des mikrobiellen Hautstatus' konservativen Menge enthalten und damit bei der Anwendung vor allem im Bad trotz vorhandener tensidisch wirkender Dispergiermittel eine gleichmäßige Verteilung möglich wäre. Ferner sollte eine de- rartige anwendungsfertige Zubereitung auch über eine ausreichende Stabilität verfügen, um eine ebenso ausreichende Menge an lebensfähigem Mikroorganismus zu gewährleisten.
Aufgabe der Erfindung
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach Hand zuhabende Zubereitung für balneologische Anwendungen mit Reinigungswirkung auf einfache Weise zur Verfügung zu stellen, mit welcher der mikrobielle Status der Haut trotz des Reinigungsvorgangs beim Baden erhalten, ggf. auch verbessert werden kann, während gleichzeitig eine Rückfettung erfolgt, wodurch sich insgesamt auch ein pflegender Effekt ergibt.
Lösung der Aufgabe
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass man in eine fließfähige, vor allem flüssige oder feste balneologische Zubereitung mit einer fließfähigen, vor allem flüssigen, im wesentlichen wasserfreien Lipidgrundlage oder mit einer im wesentlichen wasserfreien festen Lipidhaltigen Grundlage auf Basis eines Trägers, ausgewählt aus Mineralsalz, Brausesalz, Harnstoff, bereitstellt. Hierin werden weiterhin ein Gehalt an probiotischen Mikroorganismen in einer Menge von 102 bis 109 Keimen / g (Gewicht) der Zubereitung zusammen mit einem oder mehreren oberflä- chenaktiven Dispergiermitteln, ausgewählt aus nichtionischen Tensiden, anionischen Tensiden oder Mischungen hiervon, eingearbeitet. Dabei sind die Probiotika
ausgewählt aus Bakterien der Gattungen Lactobazillus, Bifidus, oder Mischungen hiervon. Optional kann die Grundlage Wirkstoffe wie ätherische öle, Vitamine, sowie übliche galenische Zusatzstoffe in einer Menge von 0, vorzugsweise 0,1 bis 30 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, aufweisen.
Im Wesentlichen wasserfrei bedeutet gemäß vorliegender Anmeldung einen aus den eingesetzten Rohstoffen möglichen Wassergehalt, der insgesamt 1 Gew.% nicht übersteigen soll und bevorzugt weniger als 0,5 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, beträgt. Vorzugsweise umfassen die erfindungsgemäßen balneologischen Zubereitungen keine Fructooligosaccharide, auch müssen die ein- gesetzten Mikroorgnismen nicht verkapselt oder mit bestimmten Überzügen zur Stabilitätserhöhung versehen werden. Obgleich vor allem auch Nicht-Sporen bildende - Mikroorganismen eingesetzt werden, bleiben diese ausreichend stabil, insbesondere wenn hierfür die genannten Lipide ausgewählt werden. Dazu gehören vor allem natürliche flüssige öle, mit einem Gehalt an öl- und Linolsäure von wenigstens 50%, hydrierte Derivate hiervon sowie Mischungen dieser Lipidkomponenten. Bevorzugt können auch weiterhin Vesikelbildner wie Lecithine vorhanden sein.
Bevorzugt umfasst die flüssige Zubereitung (mit im Wesentlichen wasserfreier flüssiger Lipidhaltiger Grundlage) 40 bis 90, vor allem 50 bis 90 Gew.% flüssige Lipide (insbesondere natürliche öle mit einem öl- und Linolsäuregehalt (£) von mindes- tens 50 Gew.%) oder Mischungen hiervon), 1 bis 30, vor allem 1 bis 20, insbesondere 1 bis 15 Gew.% Dispergiermittel, 102 bis 109/ g Zubereitung probiotische Keime, 0 bis 20, vor allem 0,1 bis 20 oder 0,1 bis 15 Gew.% Zusatzstoffe und ggf. (0 bis 15, vor allem 0,5 bis 15 Gew.%) Zusatzwirkstoffe sowie weniger als 1 Gew.% Wasser.
In einer anderen Form werden feste Produkte (mit lipidhaltiger im Wesentlichen wasserfreier fester Grundlage) bereitet aus 30, vor allem 40 bis 95 Gew.%, vorzugsweise 60 bis 90 Gew.%, eines oder mehrerer Mineralsalze wie Chloride, Sulfate von Alkali- und Erdalkalimetallen (NaCI, CaSO4, MgSO.»; KBr), sowie einem oder mehreren Lipiden (1 bis 30, vor allem 1 ,5 bis 20, insbesondere 2 bis 15 Gew.%), ausgewählt aus flüssigen Lipiden = natürlichen ölen, hydrierten Derivaten hiervon oder bevorzugt auch Mischungen hiervon; 0,5 bis 15, vor allem 1 bis 8 Gew.%, Dispergiermittel^), 102 bis 109 Probiotischen Keimen / g Zubereitung sowie ggf. Zu-
satzstoffen (z. B. 0,1 bis 20 Gew.%,), Zusatzwirkstoffen (z. B. 0,5 bis 15, vor allem bis 10 Gew.%).
In einer anderen Ausführungsform erfindungsgemäßer Zubereitungen auf fester li- pidhaltiger Grundlage kann ein Teil oder die Gesamtmenge an Mineralsalzen durch einen geeigneten Brausesatz ersetzt und die Zubereitung kann auch tablettiert sein. Eine derartige Zubereitung kann insofern 20- 85 %, insbesondere 60-80%, einer Carbonat-/ Bicarbonat-Säure-Mischung, 0 bis 20 Gew. Mineralsalze wie oben beschrieben; 1-25 Gew. %, vor allem 1 bis 15 Gew.%, insbesondere 1 ,5 bis 8 Gew.%, eines oder mehrerer Lipide wie genannt; 0,1 -20%, insbesondere 0,1-5%, eines oder mehrerer Dispergiermittel; 102 bis 109 Probiotischer Keime/ g Zubereitung und 0-20 %, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.% Zusatzstoffe und / oder Zusatzwirkstoffe (z. B. 0,5 bis 15, vor allem bis 10 Gew.%) umfassen.
In einer weiteren Ausführungsform fester Zubereitungen mit lipidhaltiger im Wesentlichen wasserfreier (fester) Grundlage kann als fester Träger auch Harnstoff, z. B. 80 bis 95 Gew.%, eingesetzt werden. Derartige Zubereitungen umfassen weiterhin ein oder mehrere Lipide (1 bis 25 Gew.%, vor allem 2 bis 17 Gew.%), ausgewählt aus flüssigen Lipiden = Ölen, hydrierten Derivaten hiervon oder bevorzugt Mischungen hiervon; 0,5 bis 15, oder auch 0,5 bis 8 Gew.%, vor allem 1 bis 8 Gew.%, Dispergiermittel, 102 bis 109 Probiotische Keime / g Zubereitung sowie ggf. Zusatzstoffe (z. B. 0,1 bis 20 Gew.%, oder auch 0,5 bis 20 Gew.%), Zusatzwirkstoffe (z. B. 0,5 bis 15, vor allem bis 10 Gew.%).
Für diese und die o.g. festen Zubereitungsformen sind Kolloide wie Dextrine, Pflanzenkolloide oder auch höhermolekulare Cellulosederivate bevorzugte Zusatzstoffe. Die Dispergiermittel werden ausgewählt aus nicht ionischen, insbesondere polyoxy- bevorzugt polyethoxylierten, oder anionischen oberflächenaktiven Substanzen, insbesondere aus einem oder mehreren aus jeder dieser beiden Gruppen.
Überraschender Weise hat sich gezeigt, dass trotz der relativ kurzen Kontaktzeit der Haut im Bade und vor allem trotz des Anteils an Dispergiermitteln, welche als Tenside die Hautoberfläche üblicherweise entfetten und entkeimen und insofern auch keimdestabilisierend wirken können, eine hohe Versorgung mit den in der Zubereitungen enthaltenden Mikroorganismen erfolgen kann, wobei diese nicht lokal begrenzt, sondern ganzheitlich, einschließlich der Schleimhaut, erfolgt. Dadurch
kann bewirkt werden, dass der hautgesunde mikrobielle Status der Haut trotz des Bade- und Reinigungsvorgangs aufrechterhalten (also konserviert) und ggf. je nach Ausgangssituation des Anwenders auch verbessert werden kann. Ohne an eine Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass mit den genannten Dispergier- mittein im Zusammenwirken mit den genannten Lipiden die Adhäsion der Mikroorganismen begünstigt wird, so dass nach dem zunächst erfolgten Reinigungsvorgang die in der Zubereitung vorhandenen Mikroorganismen durch die auf der Haut abgelagerten Lipide besser anhaften (siehe auch Beispiel der vorliegenden Anmeldung). Da das Hautareal insgesamt flächendeckend erreicht wird, erfolgt somit eine ganz- heitliche Aufrechterhaltung oder ggf. Rekonstruktion des hautgesunden mikrobiellen Status. Somit erfolgt im Hinblick auf die allein schon durch eine Anwendung von Wasser geänderte Hautsituation durch die eingesetzten Lipide einerseits und durch die Probiotischen Wirkstoffe andererseits eine doppelte Pflegewirkung. Dabei ist es überraschender Weise weder erforderlich, dass stabile sporenbildende Keime ein- gesetzt werden oder eine Verkapselung der Keime noch dass sonstige Überzugs- stabilisationen vorgenommen werden.
Nähere Erläuterung der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft balneologische Zubereitungen vor allem für kos- metische, und auch für dermatologische Anwendungen oder ggf. auch für medizinische Anwendungen, je nach zusätzlichen Wirkkomponenten und Kombinationen. Sie umfassen daher neben dem Gehalt an 102 bis 109, vorzugsweise 103 bis 109, insbesondere 105 bis 109 Keimen / g Zubereitung Probiotischer Mikroorganismen geeignete anwendungsbezogene bzw. produktbezogene Zusatzstoffe und ggf. Zu- satzwirkstoffe wie nachfolgend beschrieben. Die Anwendung erfolgt durch Eingießen der flüssigen oder Einstreuen der festen Zubereitung in die Badeflotte oder direkt, z. B. in der Dusche.
Beschreibung der Inhaltsstoffe
1. Lipide
Die Zubereitungen vorliegender Erfindung umfassen zunächst ein oder mehrere Lipide in einer dem jeweiligen Produkt angepassten Menge und bilden bei flüssigen Produkten die flüssige Grundlage.
Unter Lipidkomponente gemäß vorliegender Anmeldung wird nur die Menge an Lipiden wie in dieser Kategorie beschrieben verstanden. Andere Lipidartige oder Lipidlösliche Stoffe wie sie in erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten sind oder sein können (wie z. B. Zusatzstoffe, Zusatzwirkstoffe), werden von der anmeldungsgemäß bezeichneten Lipidkomponente nicht umfasst und liegen sofern vorhanden separat vor.
Die Lipide können ausgewählt werden aus der Gruppe, umfassend natürliche Lipide, vor allem natürliche flüssige Öle und hydrierte Derivaten hiervon, oder Mischungen hiervon.
Zu den erfindungsgemäßen Lipiden (der Lipidkomponenete) gehören vor allem flüssige Lipide, insbesondere öle, ausgewählt vor allem aus natürlichen Ölen mit ei- nem hohen Gehalt an Ölsäure und (+) Linolsäure.
Zu den besonders bevorzugten Lipiden gehören vor allem flüssige öle, deren Gesamtanteil (Σ) an Ölsäure + Linolsäure mindestens 50 %, insbesondere mehr als 60% und ganz besonders bevorzugt mindestens 75 % beträgt. (Angaben zu Ölsäure- Linolsäuregehalt oben beschriebener öle können z. B. der DAZ, 150. Jahrgang, 02.09.2010, Nr. 35, Seite 3925-3934 entnommen werden).
Es ist ferner bevorzugt, wenn in einer Lipidmischung mindestens eine Substanz mit einem Gesamtanteil (£) von Ölsäure + Linolsäure von wenigstens 75 Gew.%, bevorzugt wenigstens 80 Gew.% vorhanden ist.
Für erfindungsgemäße Zubereitungen geeignete Lipide sind Aprikosenkernöl, Avo- cadoöl, Borretschsamenöl, Distelöl, Erdnussöl, Haselnussöl, Kürbiskernöl, Maiskei- möl, Mandelöl, Marulaöl, Macademianußöl, Mohnöl, Nachtkerzenöl, Olivenöl, Palmöl, Pinienkernöl, Reiskeimöl, Sanddornöl, Sesamöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Traubenkemöl, Walnussöl, Weizenkeimöl sowie die hydrierten Derivate hiervon wie hydriertes Sonnenblumenöl, hydriertes Palmöl, hydriertes Sojaöl, hydriertes Erd- nußöl, hydriertes Olivenöl oder Mischungen hiervon.
Für anmeldungsgemäße Zubereitungen geeignete Öle der oben beschriebenen Art sind vor allem ausgewählt aus Olivenöl, Sonnenblumen-, Sojaöl, Aprikosenkern-,
Traubenkernöl, Haselnussöl, Mohnöl-, Erdnuß-, Mandel-, Weizenkeim-, Sesam- Distelöl, Avocadoöl, Borretschsamenöl, Sanddornöl, Maiskeimöl, Walnussöl, Nach- tkerzenöl, Palmöl, Pinienkernöl, Reiskeimöl, Kürbiskernöl, Marulaöl, oder Mischungen dieser Öle oder Mischungen mit den hydrierten (eher halbfesten) Derivaten hiervon wie insbesondere Palmöl, Sonnenblumenöl und Sojaöl (jeweils hydriert).. Ganz besonders bevorzugte flüssige Lipide sind Pflanzenöle, ausgewählt aus Mandelöl, Avocadoöl, Marulaöl, Aprikosenkernöl, Haselnussöl, Sanddornöl, Sojaöl oder Mischungen hiervon.
Zu den bevorzugten hydrierten Lipidderivaten (wachsartig halbfest oder fest) oder festen bis wachsartigen Lipiden zählen vor allem hydriertes Sojaöl, hydriertes Palmöl, hydriertes Sonnenblumenöl oder Mischungen hiervon.
Die Lipide sind in erfindungsgemäßen Zubereitungen vorzugsweise in einer Gesamtmenge von 25, vor allem 50 bis 90 Gew.%, vor allem 60 bis 85 Gew% (fließfähige, flüssige wasserfreie Zubereitungen), oder 1 bis 30 Gew.%, insbesondere 1 bis 15, vor allem 1 bis 8, vor allem 1 ,3 bis 6 Gew. % (feste Zubereitungen) enthalten wie vorstehend beschrieben.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfassen anmeldungsgemäße Zubereitungen wenigstens ein flüssiges Lipid, vorzugsweise ausgewählt aus Sonnenblumen-, Sojaöl, Olivenöl, Pfirsichkern-, Aprikosenkern-, Traubenkern-, Erdnuß-, Mandel-, Nerz-, Weizenkeim-, Sesam- Distel- Mandel-, Avocadoöl, Palmöl, Pinienkernöl, Reiskeimöl, Macadamianussöl, Palmkernöl, Papayaöl, Sanddornöl (mit jeweils einem Ölsäure-Linolsäuregesamtgehalt (£) von mindestens 50 Gew. %), zusammen mit einem oder mehreren Vesikelbildnern, vorzugsweise ausgewählt ausLecithinen, Phospholipiden, Sphingosinen, Cerebrosiden, Ceramiden oder Gemi- sehen hiervon wie nachfolgend beschrieben.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfassen erfindungsgemäße, vor allem feste Zubereitungen, ein oder mehrere flüssige Öle wie oben beschrieben zusammen mit einem oder mehreren hydrierten Derivaten hiervon wie beschrieben, vor allem ausgewählt aus Sonneblumenöl, Sojaöl und Palmöl (jeweils hydriert), oder auch Mischungen hiervon mit den o.g. flüssigen ölen.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind hierbei weiterhin ein oder mehrere Vesikelbildner, z. B. ausgewählt aus Lecithinen, Phospholipiden, Sphingosinen, Cerebrosiden, Ceramiden oder Gemischen hiervon wie nachfolgend näher erläutert enthalten.
2. Dispergiermittel
Die Zubereitungen umfassen weiterhin ein oder mehrere (oberflächenaktive) Dispergiermittel (Tenside). Hierfür geeignet sind Dispergiermittel mit einem HLB- Wert zwischen 7 und 1 1 (wie W/O- Dispergiermittel) sowie Dispergiermittel mit einem HLB- Wert ab 13 (wie O/W- Dispergiermittel). Ferner geeignet sind auch spezifisch öllösliche, wasserdispergierbare Mittel mit einem HLB- Wert zwischen 7,5 und 12,5 wie nachfolgend beschrieben.
Bevorzugt sind das oder die Dispergiermittel ausgewählt aus:
a) nichtionischen Dispergiermitteln der Gruppe, umfassend:
ai) (W/O)- Mittel mit einem HLB- Wert von 7-11 , ausgewählt aus Cetearylalkohol, Glycerolstearat; niedrigpolyethoxylierten oder -propoxylierten bzw. auch gemischt niedrigpolyoxylierten Ce-22-Fettalkoholen mit einem Ethoxylierungsgrad und / oder Propoxylierungsgrad (EO/PO-Grad) von 1-7 EO;
aii)öllösliche, in Wasser dispergierbare polyoxyethylierten Ce-22Fettalkohole / Fett- säuren mit einem HLB- Wert von 7,5 bis 12, vorzugsweise 7,5 bis 10 und einem EO-Grad von 1-15;
aiii)(O/W) Mittel mit einem HLB- Wert von 13-25, ausgewählt aus höherpolyoxyethy- lierten/ und / oder -propoxylierten Ce-22-Fettalkoholen; ethoxylierten und / oder propoxylierten Ci2-22-Fettsäuren mit Ethoxylierungs- oder Propoxylierungsgra- den von 8-25;
aiv)Zuckerester oder Zuckerether von Ci2-22-Fettsäuren oder Ce-22- Fettalkoholen; polyoxyethylierte und / oder polyoxypropylierte Zuckerester von C12-C18 Fettsäuren, wobei der EO bzw. PO Grad 8-25 beträgt; oder Mischungen hiervon;
b) aus anionischen -Verbindungen der Gruppe, umfassend:
bi) Cs-22-Alkylsulfate, C&.22 -Alkylethersulfate bzw. deren Alkali- insbesondere
Natriumsalze wie Natriumlaurylsulfat, Natriumlaurylethersulfat oder deren ethoxy- lierte / und / oder propoxylierte Derivate mit 1 bis 6 EO;
bii)(Alkyl)-Ci2 -C22- Fettalkohol-Aminosäureester- Verbindungen, insbesondere Alkalisalze hiervon, wobei die Aminosäuren ausgewählt sind aus Glycin, Taurin, oder Mischungen hiervon; Als (W/O)-Dispergierkomponenten werden vorzugsweise solche Substanzen ausgewählt, die einen HLB- Wert von 7-1 1 , vorzugsweise 7,5 bis 10 aufweisen. Dazu gehören bevorzugt nicht ionische Substanzen ai) wie Fettalkohole wie Cetearylal- kohol, oder Monoglyceride wie Glycerolstearat; ferner niedrigpolyethoxylierte oder - pro-poxylierte bzw. auch gemischt niedrigpolyoxylierte Ce-22-Fettalkohole mit einem Ethoxylierungsgrad und / oder Propoxylierungsgrad (EO/PO-Grad) von 1-5 EO. Bevorzugt sind niedrigpolyoxylierte Ce-22-Fettalkohole mit einem EO Grad von 1 -5. Dazu zählen vor allem Macrogol (Polyethylenglykol)laurylether mit 1 bis 4 EO- Einheiten wie Laureth 2, Laureth-3, Laureth-4 oder Mischungen hiervon.
Als O/W- Dispergierkomponenten (aiii) werden vorzugsweise solche mit einem HLB- Wert von 13-40, vor allem 13-25, insbesondere 13,5 bis 20, vor allem 13.5-17 gewählt. Hierzu zählen insbesondere höherpolyoxyethylierte / und / oder -propoxy- lierte- Ce-22-Fettalkohole (vor allem Alkyl-Cio-Cie-Fettalkoholalkoxylate) oder derartige ethoxylierte und / oder propoxylierte Ci2-22-Fettsäuren mit Ethoxylierungs- oder Propoxylierungsgraden von 8-25 oder Mischungen hiervon wie (HLB- Werte in Klammern): Polyoxypropylen-(15)-stearylether oder, Polyoxyethylensorbitanmonoo- leat(15,0), Polyoxyethylensorbitanmonostearat - oder -palmitat 15,0),Polyoxyethy- lenstearylether (15,3), Polyoxyethylenoleyether (15,3), Polyoxyethylenoxypropylen- monostearat (15,7), Polyoxyethylenfettalkoholether (16,0), Polyoxyethylenmonostea- rat (HLB 15) u.ä.. Insbesondere bevorzugt sind hier ethoxylierte Ci2-22-Fett-säuren oder ethoxylierte Ce-22-Fettalkohole mit Ethoxylierungsgraden von 10-20 (HLB- Wert z. B. von 13 bis 20, vor allem 13,5 bis 18).
Weiterhin geeignet können auch Zuckerester oder Zuckerether von Ci2-22-Fettsäuren oder Ce-22-Fettalkoholen (aiv) sein. Dazu zählen insbesondere Zuckerester von C12- C18 gesättigten, ungesättigten, partial gesättigten Fettsäuren; polyoxyethylierte und / oder polyoxypropylierte Zuckerester von Ci2-Ci8Fettsäuren, wobei der EO bzw. PO Grad 8-25 beträgt. Zu den Zuckerethern gehören solche von C8-C20 gesättigten, ungesättigten, partial gesättigten Fettalkoholen; oder von polyoxyethylierten und / oder
polyoxypropylierten Zuckerethern von diesen C8-C20- Fettalkoholen. Der EO- bzw. PO Grad liegt zwischen 8 und 25. Als Zucker sind insbesondere Glukose, Methyl- glucose, Saccharose geeignet und als Säuren oder Alkohole die C16-C18 Fettsäuren /Alkohole. Bevorzugt sind ethoxylierte Produkte. Die Säure- bzw. Alkoholkomponen- ten leiten sich vor allem von aliphatischen Carbonsäuren /-alkoholen ab. Hierzu gehören insbesondere Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, yristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure und auch Mischungen hiervon bzw. derartigen Fettalkoholen (Oleylalkohol, Laurylakohol Stearylalkohol usw.).
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die Dispergierkomponen- ten ausgewählt aus (bi) anionischen Verbindungen wie z. B. Ce-22-Alkyl- Sulfaten bzw. Ce-22 -Alkylethersulfaten bzw. deren Alkali- insbesondere Natriumsalzen wie Natriumlaurylsulfat, Natriumlaurylethersulfat.
Ferner können die Dispergierkomponenten auch ausgewählt werden aus (Alkyl)- C12 -C22- Fettalkohol- Aminosäureester- Verbindungen (bii), insbesondere einem Alkalisalz hiervon, wobei die Aminosäuren ausgewählt sind aus Glycin, Taurin, wie Oleyl-, Lauryl- taurat, Natriummethyloleyltaurat u.ä.. Diese können als Salze eingesetzt werden wie z. B. Alkali-Erdalkalisalze (Na-/K-Ca-, Mg-Chlorode, Sulfate,- Phosphate. Aminosäureesterverbindungen (bii) wie oben beschrieben eignen sich insbesondere für feste Zubereitungen, und hier vor allem auch in Kombination mit nicht ionischen Dispergiermitteln, vor allem niedrig- oder höher oxylierten Alkyl- estern / -ethern.
Weitere geeignete Dispergiermittel (aii) sind wie erwähnt öllösliche, in Wasser dis- pergierbare polyoxyethylierte Fettalkohole / Fettsäuren (Alkylkettenlänge wie beschrieben) mit einem HLB- Wert von 7,5 bis 12, vorzugsweise 7,5 bis 10 und einem EO-Grad von 1-15 wie vor allem (EO-Grad in Klammern): Polyoxyethylenlaurylether mit 1 bis 15 EO-Einheiten, mittlerer Kettenlänge wie Poly- oxyethylen(5)Oleylether, Polyoxyethylen(7)Glycerylcocoat, Cocosfettsäurediethano- lamid, Mono/Di/Tri/(alkyltetraglycolether) lol Phosphosäureester, Polyoxyethylen- glyceroltrioleat, Polyoxyethylensorbitantristearat, Polyoxypropylen(15)-Stearylether. Insbesondere bevorzugt sind hier Polyoxyethylenlaurylether mit 1 bis 4 EO-Einheiten, Polyoxyethylen(7)-Glycerolcocoat, Cocosfettsäurediethanolamid oder deren
Mischungen, insbesondere auch in Kombination mit einem oder mehreren o.g. anionischen Dispergiermitteln.
Isethionate werden bevorzugt nicht eingesetzt.
Im Allgemeinen kann es für feste Zubereitungen von Vorteil sein, wenn Dispergier- mittel mit einem HLB- Wert von 7 bis 1 1 und solche mit einem HLB- Wert von 13 bis 25, insbesondere 13 bis 19, insbesondere nicht ionische (z. B. W/0-) Dispergiermittel mit anionischen (z.B. 0/W-) Dispergiermitteln kombiniert werden.
Für flüssige Darreichungsformen werden vor allem nicht ionische Dispergiermittel, vor allem oxylierte, vor allem ethoxylierte Alkylester oder vorzugsweise ethoxylierte Alkylether ai), aii) wie vorstehend beschrieben, eingesetzt.
Besonders bevorzugte Dispergier- Komponenten werden ausgewählt aus niedrig- polyethoxylierten oder niedrigpolypropoxylierten bzw. auch gemischt oxylierten C12- 18-Fettalkoholen mit einem Ethoxylierungsgrad / Propoxylierungsgrad (EO/PO-Grad) von 1-5, insbesondere mit einem EO- Grad von 2-4 wie vor allem derartige Lauryl- ether- Komponenten, insbesondere in Kombination mit anionischen Mitteln wie Ce-22 -Alkylsulfaten, Ce-22 - Alkylethersulfaten sowie C12 -Cie- Fettalkoholen- Tauraten, insbesondere Natrium-Methyl-Oleyltaurat. Die Dispergierkomponenten sind in einer der jeweiligen Darreichungsform ange- passten (Gesamt-)Menge vorhanden. Die Gesamtmenge an Dispergiermitteln kann bei festen Produkten z. B. 1 bis 12 Gew.%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.%, vor allem 2 bis 7 Gew.%, bei fließfähigen (flüssigen) Produkten 4 bis 30 Gew.%, vor allem 4 bis 25 Gew% betragen.
3. Probiotika
Probiotische Bakterien, welche im Rahmen vorliegender Erfindung eingesetzt werden können, umfassen insbesondere Bakterien der Gattungen Lactobacillus und Bifido wie Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus plantarum, Lactobacillus saliva- rius, Lactobacillus delbrueckiil, Lactobacillus rhamnosus, Lactobacillus bulgaricus, Lactobacillus crispatus, Lactobacillus gasseri, Lactobacillus jensenii; the Lactococ- cus genus including Lactococcus lactis (subsp. Lactis); Bifidobacterium LA-5 Pul-
ver; Bifidobacterium longum, Bifidobacterium infantis, and Bifidobacterium bifidum. Bevorzugt sind die Keime nicht verkaspselt oder werden auch nicht liposomal eingesetzt. Vor allem geeignet sind wie Keime der Gattung Lactobacillus acidophilus. Besonders bevorzugt sind auch Bifido-Keime, z. B. unverkapselt, nicht liposomal, wie Bifidobacterium LA-5 Pulver.
Spezielle Beispiele Säure- toleranter Bakterien, welche erfindungsgemäß einsetzbar sind, sind Lactobacillus acidophilus La-14; Lactobacillus casei Lc-1 1 ; Lactobacillus paracasei Lpc-37; Lactobacillus plantarum Lp-115; and Lactobacillus rhamno- sus L4-32; (von Danisco, USA, Madison, Wisc). Beispiele erfindungsgemäß geeigneter Sauerstoff- toleranter Bakterien sind B. lac- tis Bb12, (erhältlich von Chr. Hansen, Denmark) and B. lactis HN019 (DR10) (z. B. im Handel erhältlich von Danisco, USA, Madison, Wisc).
Diese o. g. Mikroorganismen sind allgemein bekannt und im Handel erhältlich.
Zu den besonders geeigneten Probiotika gehören vor allem Lactobacilli, Bifidobac- teria. Besonders bevorzugt sind hier die Spezies Lactobacillus casei, Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus reuteri, Lactobacillus bifidum, Lactobacillus gasseri, Lactobacillus plantarum, Lactobacillus johnsonii, Lactobacillus rhamnosus, Lactobacil- lus fermentum, Lactobacillus paracasei, Lactobacillus crispatus, Bifidobakterium longum, Bifidobakterium bifidum, Bifidobakterium longum, Bifidobacterium lactis, Bifidobacterium brevis, Bifidobacterium animalis, Bifidobacterium adolescentis, Bifidobacterium infantis, Lactococcus lactis oder auch Mischungen hiervon.
Derartige Mikroorganismen sind in geeigneter Form im Handel erhältlich und als solche bekannt. Sie können vorzugsweise in getrockneter, nicht mikroverkapselter Form eingesetzt werden, wobei auch spezielle Überzüge nicht erforderlich sind. Die Bakterienspezies liegen im Allgemeinen in pulverisierter Form, in wässriger Phase revitalisierbar vor, wobei vorzugsweise pro Gramm Trockenmasse etwa 30 x109 lebensfähige Keime enthalten sind. Sie werden in die erfindungsgemäße Dar- reichungsform (balneologische Zubereitung) in einer Menge inkorporiert, dass ein Gehalt von 102 bis 109, vorzugsweise 103 bis 108, vor allem 103 bis 106 Keimen Probiotikum oder Probiotikum- Mischung / g Zubereitung (entsprechend ca. bis zu
1 Gew.% ),vorliegt. Es ist femer bevorzugt, die Mikroorganismen und keine Sporen hiervon einzusetzen.
4. Vesikelbildner
Erfindungsgemäße Zubereitungen können auch Vesikelbildner aufweisen. Zu diesen Vesikel- (=Liposomen-) bildenden Substanzen gehören vor allem Phospholipi- de, wie Lecithin (z.B. Ei- oder Soja-Lecithin wie z. B. kommerziell erhältliche Produkte wie Phosal 50 SA, Phosal 40 MD u. ä.), oder Phosphatidylcholin, oder -di- ethanolamin, Phosphatidylserin, Phospatidylinosit, z. B. aus Soja, Raps, Baumwol- lesamen, Ei, sowie deren Mischungen. Weitere geeignete Komponenten zur Bildung von Vesikeln (liposomalen Strukturen) sind Sphingolipide (z.B. Ceramide, Ce- rebroside, Sphingosin, Sphingomyelin). Derartige Substanzen sind kommerziell erhältlich. Sie können in fester Form (Pulver) oder in flüssiger Form, mit oder ohne geeigneten Träger, vorliegen. Je nach Zubereitungsart können feste oder flüssige jeweils Derivate eingesetzt werden.
Die Menge an vesikelbildendem Lipid (liposomaler Komponente) beträgt 0 bis 5 Gew.%, vor allem 0,1 bis 5 Gew. %, bevorzugt 0,3 bis 3 Gew.%. Besonderes bevorzugt sind Phospholipde, und hierunter Lecithine wie vor allem Sojalecithin, Eile- cithin, oder Mischungen hiervon.
Werden Vesikelbildner zugesetzt, kann ein noch besserer Ausgleich des Bakterienstatus und auch ein verbesserter Lipidstatus der Haut erzielt werden.
Bevorzugte Ausführungsformen vorliegender Erfindung umfassen daher auch eine oder mehrere liposomale Komponenten wie oben beschrieben, insbesondere Phospholipide, Lecithine, z. B. in einer Menge von 0,5 bis 4 Gew.% .
5. Zusatzstoffe
Zusatzstoffe werden je nach galenischer Darreichungsform ausgewählt in Mengen zwischen 0 und 20 Gew.%, insbesondere 0,5 bis 20 Gew.%, bevorzugt 0,5 und 17 Gew.%. Hierzu gehören je nach Konfektionierungsart / Darreichungsform vor allem Konsistenzmittel (einschließlich Stabilisatoren, adsorbierenden Stoffen, Schmiermitteln, Gleit- und zerfallsfördernden Mitteln, insbesondere für feste Darreichungsformen), Färb- und Parfümstoffe.
Zu geeigneten Konsistenzmitteln gehören C12-22 - Fettsäurepartialester von mehrwertigen C2-6- Alkoholen wie Diglyceride z. B. Glyceroldistearat; Polyol- C12-22 -Fettsäureester wie Propylenglykol -Dicaprylate / dicaprate, oder Gemische wie Hexyl- decanol und Hexyldecyl Laurat oder ggf. auch Wachse wie natürliches oder ge- bleichtes Bienenwachs (C2C 0- Alkylstearat) oder Micro Wax oder Kohlenwasserstoffwachse wie Mineral Wax sowie Fettsäureamide wie Cocoamidobetaine oder synthetische Wachse wie Cetylpalmitat oder Myristylmyristat, oder Stearylstearate. Ferner geeignet als Konsistenzmittel können auch halbfeste natürliche Wachse, z.B. Jojobaöl oder dessen Substitut Oleyl Erucate; Jojobaöl, Shea Butter oder lllipe Butter sein. Zu stabilisierenden Mitteln zählen z. B. stabilisierende Antioxidantien. Andere Konsistenzregler, vor allem für feste Darreichungsformen, sind Kolloide der für diesen Zweck bekannten Art wie Celluloseether wie Methylcellulose, Hydroxye- thylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Kolloide wie Guar Gum, Xanthan, Abil®-Ty- pen (=Poloxamer-Polysiloxan-Copolymere), Stärke, bzw. Stärke-Derivate wie Reis-, Weizen-, Mais- und Kartoffelstärke, hydrophobisch modifizierte Stärken wie Aluminium Starch Octenylsuccinate oder dessen Gemische. Geeignet sind auch (vor allem für feste Darreichungsformen) Eiweißhydrolysate pflanzlichen und/ oder tierischen Ursprungs, wie z.B. Weizenproteinhydrolysate und Collagenhydrolysate. Andere geeignete Kolloide sind z.B. Polyvinylpyrrolidon, Methylcellulose und Methyl- hydroxyethylcellulose. Weiterhin können hier eingesetzt werden Adsorbierende Stoffe wie Cyclodextrin, Dextrin, Stärke und/oder hochdisperse Kieselsäure oder andere Silicumdioxid - Produkte, Schmiermittel sowie Gleit- und zerfallsfördernde Mittel wie Talkum, Stärkeprodukte, Cellulosederivate und carboxymethylierte, quervernetzte Povidone bzw. Magnesiumstearat, Macrogol.
Parfümstoffe sind z. B. die nachfolgend genannten ätherischen Wirkstoffe (Öle, Extrakte) oder synthetische Mittel, wie z. B. Linalool, Geraniol oder Rosenöl. Farbstoffe sind beispielsweise für den genannten Zweck geeignete zugelassene insbesondere wasserlösliche Farbstoffe, wie z.B. Cochenillerot, Patentblau und Chinolingelb, u. ä. oder natürliche wasserlösliche Farbstoffe wie Rote Beete- Extrakt, oder Chlorophyll.
Diese Substanzen sind dem Fachmann bekannt und können je nach beabsichtig-
tem Zweck (wie Meeresmilieu, grünes Erfrischungsbad, gelbes Fußbad und dgl.) entsprechend ausgewählt werden.
Konservierungsstoffe sind in erfindungsgemäßen Zubereitungen nicht erforderlich und werden vorzugsweise nicht eingesetzt.
Säuren wie Milchsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Essigsäure, Salzsäure, Äpfelsäure und ähnlichem können ggf. eingesetzt werden, sofern es die Darreichungsform (z. B. Brausesalz) erfordert.
6. Zusatzwirkstoffe
Zusatzwirkstoffe, welche in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 20, oder auch 0,5 bis 20 Gew.%, vor allem 0,1 bzw. 0,5 bis 10 Gew.%, bezogen auf die Gesamtzubereitung vorliegen können, sind insbesondere ausgewählt aus ätherischen ölen, Pflanzenextrakten mit den jeweiligen dem Fachmann bekannten Wirkungen wie anregend, beruhigend, heilend, antikoagulierend, erfrischend, belebend u.a.m. Auch andere an- wendungsbezogene Wirkstoffe wie Durchblutungsfördernde Stoffe, hygienische / dermatologische Wirkstoffe (Antimykotika, Antiseptika), Hautpflegende Wirkstoffe können hier eingesetzt werden.
Zu den ätherischen ölen / Extrakten gehören für kosmetische / dermatologische oder ggf. medizinische Badezusätze gebräuchliche ätherische öle / Extrakte, vor- zugsweise ausgewählt aus Khakiblättern, Mango, Feigen, Lavendelöl, Zedernholz, Lotusblüten, Kamillenblüten, Ylang Ylang, Ginkgo, Kiefernnadel, Zypresse, Orangen, Rosenholz, Pflaumen- Birken- Blätterextrakt, Aloe-Vera-Extrakt, Ringelblumen-, Hibiskus-, Klettenwurzel- Hamamelis-, Wassernabelkraut-, Algen-, Quitten-, Wasserlilien-, Zimtextrakt, Extrakte aus Thymian, Minze, Limetten, Orangen, Grapefruit, Mandarine, Wacholder, Baldrian, Zitronenmelisse, Eukalyptus, Thymian, Palmarosa, Zimt, Rosmarin, Rosenholz, Lemongras, Wildrose, Fichtennadel, Kiefernnadel, Ingwer-, Johannisbeer-, Lindenblüten-, Ringelblumen-, Magnolien-, Ananas-, Guave-, Echinacea-, Efeublätterextrakt Heidelbeer-, Kaki- Melonen- Extrakt u. ä. oder Mischungen hiervon.
Diese Extrakte werden auf bekannte Weise wie z. B. durch Wasserdampfdestillation hergestellt. Hierdurch werden z.B. ätherische Öle aus den genannten Pflanzen erhalten, welche besonders bevorzugt sind. Die Extrakte können auch z.B. durch Lö-
sungsmittelextraktion (mit Alkoholen, Triglyceriden oder Kohlenwasserstoffen, Wasser, Gemischen hiervon) erhalten und als solche dann eingesetzt werden.
Analoge synthetisch hergestellte Substanzen sind beispielsweise Terpene und Ter- penoide wie Campher, Menthol, Cineol oder Mischungen hiervon.
Geeignete Pflegestoffe sind z. B. essentielle ungesättigte Fettsäuren und deren Ester, z.B. Linol- oder Linolensäure, Glyceryl- Linoleate, Glyceryl- Linolenate.
Eine weitere Gruppe von Pflegestoffen sind Feuchthaltemittel wie Glycerin, Propy- lenglykol oder Polyethylenglykole, Polypropylenglykol, Butylenglykol, Sorbitol oder Polymere, z.B. Polyquatemium-Typen, Collagen oder dessen Hydrolysate, Amino- säuren.
Zu den Durchblutungsfördernden Stoffen zählen (ggf. neben o.g. ätherischen Ölen / Extrakten) z. B. Nikotinsäurederivate wie Methyl- oder Tocopherylnikotinat, Alpha- und Betahydroxysäuren und deren Derivate, z. B. Glykol-, Äpfel-, Zitronen-, Wein-, Milchsäure, Salicylsäure, Isopropylbenzylsalicylate, C12-13 Alkyl Lactate (Cosma- col® ELI) oder auch antiphlogistische und antibakterielle Substanzen wie Triterpene, z. B. Ursolsäure, Glycyrrhizinsäure oder Glycyrrhetinsäure und deren Derivate, z. B. Stearyl Glycyrrhetinate, Kaliumglycyrrhinat; Pantothensäurederivate, z. B. D- Panthenol, Panthenyltriacetat oder auch Polyphenole, Flavonoide, z. B. Rutin, Ferula- säure und deren Ester oder Isoflavone wie Soja-Isoflavone oder Coenzym Q 10. Als hygienische / dermatologisch-medizinische Wirkstoffe eignen sich z. B. Dexpanthenol, Allantoin, Bisabolol sowie Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kupfer, Zink, bzw. deren Derivate wie Zincidone® (Zink PCA-Pyrrolidoncarbonsäure), Zink- glukonat oder Kupfergluconat.
Eine andere Gruppe geeigneter Zusatzwirkstoffe stellen Vitamine bzw. Derivate hiervon dar. Hier kommen sowohl eher wasserlösliche als auch eher fettlösliche Substanzen in Betracht. Je nach Zubereitungsart können feste oder flüssige bzw. jeweils Derivate eingesetzt werden. Zu den wasserlöslichen Vertretern zählen insbesondere: Vitamin C bzw. geeignete Derivate hiervon wie - Palmitat, Calcium- ascorbat / Natrium- Ascorbat, Kalium- Ascorbat, ferner die Vitamine der B- Gruppe wie B1 (Thiamin, z. B. Thiaminnitrat), B2 (Riboflavin wie ), B3 (Niacin, Nicotinsäure und Derivate hiervon wie Niacinamid), B5 (Pantothensäure) wie Calciumpantothe- nat oder Provitmain B5; B6 (Pyridoxin oder Pyridoxinhydrochlorid- oder -phosphat),
B7 (Vitamin H, Biotin, B9 (Folsäure), B12 (Cobalamin) oder auch Carotinoide wie Beta / Alpha-Carotin, Beta-Cryptoxanthin, Lutein, Zeaxanthin, Lycopin. Zu den eher fettlöslichen Vitaminen gehören vor allem Vitamin E (Tocopherol und Derivate hiervon wie Tocopherylacetat, Tocopherylpalmitat;Tocopherylsuccinat), ferner Vitamin A (Retinol) und Derivate wie Retinylpalmitat, Retinylacetat, Retinyl-pro-prionat; Vitamin D (Cholecalciferol, Ergocalciferol) oder Vitamin K (Phyllochinon).
Besonders bevorzugt werden Vitamin C, insbesondere -palmitat oder Ca-Ascorbat, und / oder Vitamin - E (insbesondere -acetat, succinat,) und / oder Vitamin B5 und / oder Vitamin B7 kombiniert. Eine weitere geeignete Vitamin- Kombination in erfin- dungsgemäßen probiotischen Zubereitungen umfasst Vitamin A, insbesondere das -Palmitat, Vitamin- E- Acetat, beta-Carotin, Folsäure und /oder Vitamin B5.
Auch können Vitamin C, z. B. Vitamin C- Palmitat zusammen mit Niacinamid, Provitamin B5 oder Pantothensäure kombiniert werden.
Die einzelnen Vitamine bzw. Derivate hiervon werden in den dafür geeigneten Men- gen zwischen 0,5 und 3% jeweils, insgesamt in einer Menge von 1 bis 7 Gew.%, bezogen auf die Gesamtgewichtsmenge der Zubereitung eingesetzt.
Bevorzugte Zusatzwirkstoffe sind ausgewählt aus ätherischen ölen, Pflanzenextrakten, Vitaminen, Pflegestoffen oder Mischungen hiervon. Darreichungsformen
Werden fließfähige, insbesondere flüssige Produkte gewünscht, wie z. B. solche für ein Vollbad, ein Armbad, ein Fußbad, Dusche, werden vorzugsweise Lipid -Bäder bzw. Lipid- Duschen, etc. vorzugsweise Ölbäder / ölduschen (Wassergehalt insbesondere kleiner 1 Gew.%), hergestellt, welche eine Lipidgrundlage aus 25 bis 90, vor allem 40 bis 85 Gew.% Lipid; 5 bis 25 Gew.% , insbesondere 5-15 Gew. %, Dispergiermittel; 102 bis 109 , vor allem 103 bis 107, Keime / g Zubereitung Probiotische Mikroorganismen, ausgewählt aus Bakterien der Gattung Lactobacillus, Bifidus oder Mischungen hiervon, und als Rest geeignete Zusatzstoffe / Zusatzwirkstoffe aufweisen. Als Zusatzstoffe kommen hier vor allem Farbstoffe, Parfümstoffe, Konsistenz- regier infrage. Derartige Zubereitungen sind fließfähig bis flüssig, vorzugsweise niedrig viskos.
Als besonders geeignete Zubereitungen erwiesen sich hier solche, die 45% bis 82 Gew. % Lipidkomponente(n) (vor allem natürliche flüssige Öle wie beschrieben); 102 bis 109 , vor allem 103 bis 107 Keime / g Zubereitung Probiotische Mikroorganismen; 5 bis 25 Gew.%, vor oylierte nichtionische Dispergiermittel; 0,1 bis 20 Gew. % Zu- satzstoffe, gegebenenfalls 0, bzw. 0,3 bis 10 Gew.% Zusatzwirkstoffe enthalten. Insbesondere geeignet sind auch Zubereitungen, welche 50 bis 70 Gew.% einer oder mehrerer der genannten Lipidkomponenten; sowie 5 bis 20 Gew.%, insbesondere 10 bis 20 Gew.% eines oder mehrerer Dispergiermittel wie insbesondere nichtionische Mittel wie vorgenannt; 102 bis 109, vor allem 103 bis 107, Keime / g Zuberei- tung Probiotischer Mikroorganismus, gegebenenfalls 1 bis 8 Gew.% Zusatzwirkstoffe, 0,5 bis 10 Gew.% Zusatzstoffe, ausgewählt aus Farbstoffen, Parfümstoffen, Konsistenzreglern.
In einer weiteren Ausführungsform werden feste Zubereitungen in Form eines Pulvers/ Granulats oder einer Tablette erhalten aus vorzugsweise 60-80 Gew. % Mine- raisalzen, oder 0 bis 40% Mineralsalzen und 80 bis 40% Brausesalz, sowie 0,1 bis 20, insbesondere bis 10 Gew. % Zusatzstoffe, bevorzugt gewählt aus Parfümstoffen, Farbstoffen, Konsistenzmitteln, insbesondere Konsistenzkolloiden wie oben beschrieben (Celluloseether, Guar Gum, Xanthan, Poloxamer-Polysiloxan -Copoly- mere, Stärke, bzw. Stärke-Derivate wie Reis-, Weizen-, Mais- und Kartoffelstärke, Eiweißhydrolysate pflanzlichen und/ oder tierischen Ursprungs, Collagenhydrolysa- te). Weiterhin sind hier vor allem 0-15 Gew.%, vor allem 0,5 bis 15 Gew.%, insbesondere 1 -10 % Gew.% Zusatzwirkstoffe vorhanden, vor allem ausgewählt aus ätherischen ölen, Pflanzen-Extrakten, Hautpflegenden Stoffen, Vitaminen, sowie insbesondere 1-25 Gew. %, vor allem 2,5-20 Gew.% einer oder mehrerer Lipid- komponenten; 0,3-20 Gew.%, insbesondere 0,5-8 Gew. % eines oder mehrerer Dispergiermittel (vor allem Gemische aus nicht ionischen Dispergiermitteln ai) bis aiv), insbesondere ai), aiii) und / oder anionischen Dispergiermitteln bi), bii)); sowie 102 bis 109, vor allem 103 bis 107, Keime / g Zubereitung Probiotischer Mikroorganismus enthalten. Ein Teil oder auch der Gesamtteil der Mineralsalze kann auch ersetzt sein durch ein Carbonat- / Bicarbonatsalzmischung wie vorstehend beschrieben.
Als Mineralsalze werden insbesondere Salze aus den Kationen Natrium, Kalium,
Magnesium, Calcium, Eisen, Ammonium oder Mangan und den Anionen Hydro- gencarbonat, Chlorid, Fluorid, Sulfat oder Nitrat als solche oder als Mischungen eingesetzt. Ferner können auch andere aus dem Thermalbadmileu bekannte Salze, wie z.B. bei den Kationen Lithium, Aluminium, Strontium, und bei den Anionen lo- did, Bromid, Thiosulfat, eingesetzt werden. Hierdurch können thermalbadanaloge Bedingungen erzielt werden.
Die Carbonat-/ Bicarbonat- Säuremischung hierzu ist bekannt und besteht üblicherweise aus 5-80% Carbonat- / Bicarbonat, vorzugsweise 10-50%, wie z.B. Natriumoder Kalium(bi)carbonat oder Ammonium(bi)carbonat, Kaliumcarbonat sowie 10-80 %, vorzugsweise 10-50 %, einer Säure, insbesondere einer organischen Säure, wie z. B. Zitronen- oder Weinsäure oder Fumarsäure oder Adipinsäure oder deren Mischungen, oder eines Säureanhydrids wie Zitronen- oder Bernsteinsäureanhydrid; oder anorganischen sauren Salzen, wie Natriumdihydrogenphosphat, Natriumfuma- rat oder deren Mischungen.
Mit den oben genannten Mineralsalzen, insbesondere Stein- und/oder Meersalz, können erfindungsgemäße Zubereitungen als Pulver, Granulat direkt eingesetzt werden.
Besonders bevorzugte Lipid-Komponenten, wie sie in erfindungsgemäßen festen Produkten wie Pulver / Granulat / Tabletten eingesetzt werden können, sind z.B. hydriertes Sojaöl, hydriertes Erdnussöl, in Kombination mit natürlichen Ölen wie oben genannt mit einem Ölsäure/Linolsäuregesamtgehalt (£) von mindestens 50 Gew.%.
Anstelle von Salzen kann auch Harnstoff als fester Träger z.B. in Mengen von 80 bis 95 Gew.% eingesetzt werden. Als Dispergier- bzw. Lipidkomponenten sowie Zusatz- Zusatzwirkstoffe können hier bevorzugt jene für die genannten festen Salz- Darreichungsformen genannten Komponenten eingesetzt werden, vor allem auch die Konsistenzkolloide.
In den oben beschriebenen Darreichungsformen können weiterhin bevorzugt auch 0,3 bis 5 Gew% eines oder mehrerer Vesikelbildner wie beschrieben, vor allem 0,5 bis 4 Gew.% vorliegen.
Darreichungsformen
Die Zubereitungen werden insbesondere einteilig, vor allem einphasig, dargereicht und umfassen die gesamte Mischung, aus der der Anwender eine geeignete Menge entnehmen kann, wie z. B. durch Ausgießen bei flüssigen Mitteln. Die Verpackung / Umverpackung kann dabei Hinweise für die jeweilige Anwendungsmenge aufweisen. Ggf. kann es von Vorteil sein, eine kleinere Einzelverpackung mit einer geeigneten vordosierten Menge an Zubereitung bereitzustellen wie z. B. kleinere Einzelgebinde für Reisen, Einmalanwendung. Dies kann vor allem auch bei festen Produkten von Vorteil sein wie Badesalzgranulat oder Badesalztabletten. Diese können dann als Einmaldosierung leicht angewendet werden.
Herstellung
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen werden in üblichen Apparaturen (Edelstahlkessel mit Rührwerk / Mischer) bei Raumtemperatur hergestellt. Dazu werden z. B. in einem Edelstahlbehälter die flüssigen Lipide vorgelegt. Feste Lipide werden sofern vorhanden, in einem separaten Kessel durch geeignete Maßnahmen (z. B. Erwärmen) verflüssigt und den flüssigen Lipiden unter Rühren zugegeben. Es folgt sodann unter Rühren nacheinander die Zugabe von Dispergiermittel, ggf. Vesikel- bildner, Zusatzstoffen bzw. Zusatzwirkstoffen, Parfümölen. Die probiotischen Keime werden zuletzt als Pulver in der Mischung suspendiert. Es wird nicht filtriert. Die Konfektionierung schließt sich direkt an die Herstellung an und erfolgt unter Rühren. Je nach Konfektionierungsart, z.B. Ölbad oder Duschbad, Fußbad, Pulver, Tablette können geeignete Zusatzstoffe, Wirkstoffe zugesetzt werden, die hierfür üblicherweise bzw. zwecksgerichtet wie oben beschrieben verwendet werden. Zweckmäßi- ger Weise werden die fertigen Produkte dicht verschlossen. Zur Herstellung einer festen Darreichungsform wie z. B. Pulver / Granulat oder Tabletten (z. B. 10-300g Gewicht) werden die festen Trägermaterialien in einem geeigneten Mischer vorgelegt und mit ca. der Hälfte der zuvor separat hergestellten Flüssiglösung aus Lipiden, ggf. Vesikelbildnern, Dispergiermitteln, ggf. Parfümstoffen, Zusatz(wirk)stoffen benetzt ( z. B. durch Auftragen, Aufträufeln oder Aufsprühen). Unter Mischen erfolgt sodann die Zugabe weiterer fester Bestandteile soweit vorhanden wie Zusatzstoffe, Zusatzwirkstoffe, Brausesalz. Am Ende werden die probio-
tischen Wirkstoffe zugegeben. Ggf. wird weitere Flüssiglösung durch Auftragen, Aufträufeln oder Aufsprühen zugefügt und gemischt. An die Pulverherstellung kann sich gewünschtenfalls noch eine Granulierung / Tablettierung und dann eine Konfektionierung anschließen. Die gesamte Herstellung erfolgt bei Raumtemperatur.
Anwendung
Die beschriebenen Zubereitungen können sowohl in der Wanne als auch in der Dusche (hier flüssige Zubereitungen) für Teil- oder Vollbäder für vor allem kosmetische, oder dermatologische oder auch medizinische Zwecke eingesetzt werden. Dabei wird vom Anwender die geeignete Menge eingesetzt, im Allgemeinen entsprechend einer auf der die Zubereitung enthaltenden Packung angegebenen Menge. Die anmeldungsgemäßen Zubereitungen können daher verwendet werden zur Herstellung insbesondere einer Badeflotte wie vor allem einer Voll- oder Teil-Badeflotte, oder auch eines Fußbades oder auch eines Duschbades für kosmetische, dermatologi- sehe oder medizinische Zwecke, insbesondere auch im Zusammenhang mit Zusatzwirkstoffen (Sekundärzweck). Je nach Sekundär- Anwendungszweck wie Erfrischungsbad, Thermalbad, Entspannungsbad Erfrischungs-/, Belebungsbad, Abhärtungsbad, Anti-Stress-, Muskel-Lockerungs-Bad, Durchblutungsbad, Hautpflegebad/ Dusche, Fußbad, medizinisches Bad (Erkältung, Rheuma, Durchblutung etc.) / Du- sehe können geeignete Zusatzwirkstoffe enthalten sein. Neben der dadurch bedingten Wirkung erfolgt aufgrund der besonderen Kombination der Grundstoffe eine verbesserte Hautwirkung durch die bewirkte mikrobielle Konservierung.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem jeweiligen z. B. Sekundär -Ziel, wie z. B. 5 bis 30 Minuten Wannebad / Fußbad, einige Minuten Duschbad. In der Wanne sollte die Temperatur des Wassers zwischen 33° C und 42 ° C betragen, ebenso in der Dusche oder beim Fußbad. Die Zubereitungen sind so konzipiert, dass nach Beendigung der Anwendung keine besonderen Maßnahmen zum Entfernen eventueller Rückstände zu ergreifen sind. Nachspülen mit Wasser und / oder Abwischen, sofern gewünscht, kann jedoch erfolgen.
Beispiele
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert, welche
lediglich erläuternd, nicht jedoch einschränkend sind. Die Mengenangaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht in %, sofern nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1 : Probiotische Zubereitung (flüssiges Ölbad / Öldusche)
Beispiel 3 Probiotisches flüssiges Ölbad
INCI-Bezeichnung / Handelsname Gew. %
Mandelöl 84,50
Laureth-3 10,00
Bifidobacterium BB-12 (30x 10a 1 ,00
Keime /g Pulver
Parfüm 2,50
Panthenol 2,00
Summe 100,00
Beispiel 4 Probiotisches flüssiges Ölbad
Beispiel 5 Probiotische feste Zubereitung (Badesalz)
INCI-Bezeichnung / Handelsname Gew. %
Natriumchlorid 82,04
Magnolien Extrakt 1 ,00
Laureth-3 1 ,00
Sodium Methyl Oleyl taurate 3,00
Bifidobacterium BB-12(30x 10a 0,35 Keime / g Pulver
Hydrogenated sunflower seed oil 0,50
Hydrogenated palm oil 0,50
Kokosöl 2,00
Sojalecithin, fest 2,00
Parfüm 2,00
Tocopherolacetat 0,50
Magnesiumcarbonat 5,00
Farbstoff Cochenillerot 0,10
Farbstoff Gelborange 0,01
Summe 100,00
Beispiel 6 Probiotische feste Zubereitung (Badesalz)
Beispiel 7 Probiotische feste Zubereitung (Badesalz)
INCI-Bezeichnung / Handelsname Gew. %
Natriumchlorid 92,00
Laureth-3 3,00
Bifodobacterium BB-12 (30x 109 0,35
Keime / g Pulver)
Hydrogenated sunflower seed oil 1 ,00
Palmkernöl 1 ,00
Magnesiumcarbonat 2,50
Farbstoff Patentblau 0,02
Farbstoff Cochenillerot 0,13
Summe 100,00 spiel 8 Probiotische feste Zubereitung (Badesalz)
INCI-Bezeichnung / Handelsname Gew. %
Natriumchlorid 81 ,95
Feigen Extrakt 1 ,00
Laureth-3 1 ,00
Natriumlaurylethersulfat 3,00
Lactobacillus acidophilus (30x 10a 0,35
Keime / g Pulver)
Aprikosenkernöl 1 ,50
Mandelöl 2,00
Sojalecithin 2,00
Parfüm 2,00
Magnesiumcarbonat 5,00
Farbstoff Cochenillerot 0,20
Summe 100,00
Beispiel 9
Nachweis von Milchsäurebakterien auf der Haut nach dem Baden mit erfindungs- gemäßen Probiotischen Badezusätzen
Testvorbereitung:
Mittels einer Kunststoffschablone wurde bei den Testpersonen an der Innenseite des Unterarmes ein Areal vom 100 cm2 markiert, der in die Badeflotte getaucht wird.
Verwendeter Keim
Bifido LA-5 Pulver (ca. 30x109 Keime pro g Pulver).
Konzentration in Testzubereitungen:
1. Flüssiges Probiotika Ölbad: 1g Bifidobacterium- Pulver wie oben beschrieben in 100 g Ölbad-Zubereitung ergibt analog einer normalen Anwendungsdosierung von 30 g Zubereitung / 100 I Badewasser 1x109 Keime pro 10 I Badewasser.
2. Festes Probiotika Badesalz: 0,2 g Bifidobacterium- Pulver wie beschrieben in 60 g fester Salz-Zubereitung = 6x 109 Keime / 60 g Badesalzzubereitung ergibt in der Wanne eine Konzentration von 2x109 Keime /10 I Badewasser.
Testdurchführung:
Es werden Kunststoffwannen mit 10 L Wasserinhalt verwendet. Die genau abgewogene Menge Badezubereitung (fest / flüssig) für 10 L Badewasser wird dem einlaufenden Badewasser zugegeben. Die Wassertemperatur beträgt ca. 37° C bis 39° C. Die Dauer des Armbades beträgt 5 Minuten. Während des Badens wird der Arm leicht in der Wanne bewegt. Nach dem Baden und Trocknen der Haut an der Luft wird mit einem geeigneten Teststäbchen eine Hautprobe vom gesamten zuvor markierten Areal von 100 cm2 durch Abstreifen der Haut gewonnen und mikrobiologisch analysiert.
Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle 1 zusammengefasst:
Tabelle 1
Beispiel 10 Stabilitätsnachweise
Testproben gemäß den Zubereitungen von Beispiel 3 bzw. Beispiel 5 wurden gemäß Standardtests (SOP) nach laborüblichen Methoden auf ihre Stabilitäten hin getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2a, b zusammengefasst.
Tabelle 2a: Beispiel 3
Bakterienkonzentration /
Messzeitpunkt der Testprobe Startwert 3 Monate
Konzentration 2,8 x 10" pro g 1 ,9 x 10" pro g
untersucht am: 30.08.2010 13.12.2010
Tabelle 2b: Beispiel 5
Bakterienkonzentration/
Messzeitpunkt
der Testprobe Startwert 3 Monate
Konzentration 4 x 107pro g Sachet: 7,6 x 106 pro g
Glasflasche,
begast 1,3 x 107 pro g
Schraubgefäß:
(mit Trocken2,1 x 107pro g mittel)
untersucht am: 30.08.2010 13.12.2010