Beschreibung
Konferenzsystem und zugeordnetes Signalgebungsverfahren Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Konferenzsystem mit mindestens zwei mobilen
Endgeräten mit jeweils einer signalgebenden Vorrichtung und ein zugeordnetes Signalgebungsverfahren.
Stand der Technik
Im Stand der Technik ist es bekannt, mobile Endgeräte, welche der zwischenmenschlichen Kommunikation dienen, wie z.B. Mobiltelefone, Smartphones, PDAs, Tablet PCs und Laptops auf verschiedene Weisen zu bedienen. Die Benutzereingaben können über Tastatur, mit Eingabegeräten, per Sprachsteuerung, per Regler, oder auf andere Weise vorgenommen werden. Bekannt ist auch, durch Bewegungen eines Eingabegerätes, wie z.B. der Finger, auf einer berührungsempfindlichen Bedienoberfläche die Gerätefunktionen zu steuern. Ferner ist bekannt, das Endgerät zu bewegen, um beispielsweise den Darstellungsmodus des mobilen Endgerätes zu beeinflussen, zum Beispiel von einem hochformatigen Wiedergabemodus in einen Querformatigen umschalten, siehe z.B: Apple iPhone (http://www.apple.com/de/phone/). Die im Zusammenhang mit mobilen Endgeräten zur zwischenmenschlichen Kommunikation bekannten Steuer- und Eingabevorrichtungen und -verfahren haben jedoch den Nachteil, dass sie Gesten der zwischenmenschlichen nonverbalen Kommunikation, zur Steuerung oder Eingabe nicht zugänglich sind. Solche Gesten der zwischenmenschlichen nonverbalen Kommunikation, insbesondere unspezifische derartige Gesten, bleiben den mobilen Kommunikationsendgeräten im Stand der Technik verschlossen.
WO 2006/107463 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur visuellen Darstellung, die aus einer Sprechverbindung eines Kommunikationsgerätes vorgegebene gespeicherte Sprechcharakteristiken ermittelt und anzeigt.
Weiterhin offenbart WO 2008/138407 A1 ein Mobilendgerät mit einem WLAN- Transceiver und einem Bewegungssensor, wobei durch die ermittelte Bewegung ein Multimediaobjekt erzeugt wird.
Im heutigen Berufsleben, z.B. in der Industrie, werden immer häufiger Telefonoder Videokonferenzen geführt zur gemeinsamen Abstimmung oder zur effizienten und zeitnahen Weitergabe von Informationen. Hierbei kann es durchaus vorkommen, dass die Telefonkonferenzen eine größere Teilnehmerzahl erreichen, z.B. 10 oder 20 Teilnehmer in größeren Unternehmen, u.U. sogar viel mehr.
Die Konferenzsysteme, sogenannte Konferenz-Brücken, erlauben verschiedene Betriebsmodi - z.B. können alle Teilnehmer bidirektional kommunizieren, d.h. gleichzeitig Sprechen wie auch sämtliche anderen Teilnehmer hören. Dabei kann es vorkommen, dass Teilnehmer störende Nebengeräusche einspielen, die die Qualität der Konferenzakkustik sehr stört. Deshalb kann der Einsatz des Modus einer sog. moderierten Konferenz sinnvoll sein,
d.h. die Zu- oder Wegschaltung (Stummschaltung) der Teilnehmer erfolgt von Moderatoren.
Der Moderator hat Übersicht über sämtliche Teilnehmer und kann dann über eine mit dem Konferenzsystem verbundene Steuerungsapplikation diese Funktion ausführen und sozusagen das Wort erteilen. Um sich dann zu Wort zu melden, muss der Teilnehmer den Moderator über einen zusätzlichen Telefonanruf, z.B. auf dem Mobiltelefon des Moderators anrufen, um sich bemerkbar zu machen, dass er„laut" zugeschaltet wird, um auf der Konferenz reden zu können.
Aufgabe der Erfindung
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Konferenzsystem und ein zugeordnetes Signalgebungsverfahren zur Verfügung zu stellen, welche das Spektrum der menschlichen Verständigung über mobile Endgeräte erweitert.
Diese Aufgabe wird durch das Konferenzsystem nach Anspruch 1 , und das Signalgebungsverfahren nach Anspruch 11 und dessen Verwendung nach den Ansprüchen 13 - 15 gelöst.
Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass stummgeschaltete Konferenzteilnehmer nun eine Wortmeldung machen können und dadurch sich an einer Diskussion aktiv beteiligen können, wobei eine Wortmeldung von einem mobilen Telefon nun mit
einer Gestik, z.B. Schütteln oder ruckartiges Hochheben als Handheben, ermöglicht wird.
Das Konferenzsystem umfasst mindestens zwei mobile Endgeräte mit jeweils einer signalgebenden Vorrichtung, die einen Sensor enthält, welcher eine Bewegung der signalgebenden Vorrichtung detektiert und ein
korrespondierendes Bewegungssignal ausgibt. Weiterhin sind darin enthalten, eine Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung, die das Bewegungssignal, einer Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation einem Bewegungssignalmuster zuordnet und infolge einer erfolgten Zuordnung ein Ausgangssignal mit einer korrespondierenden Information über die Art der detektierten Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation erzeugt. Desweiteren enthält das Konferenzsystem eine Sendevorrichtung zur Zuführung des Ausgangssignals zu einem Übertragungskanal, der jeweils mit einem Local Area Network verbunden ist. Daran ist ein Telefon vorzugsweise ein IP-Telefon (11 ) für einen Moderator sowie ein Bildschirm zur Konferenzsteuerung angeschlossen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Weiterhin wird eine signalgebende Vorrichtung für mobile Endgeräte, welche zur zwischenmenschlichen Kommunikation geeignet ist, verwendet, welches einen Sensor enthält, der eine Bewegung der signalgebenden Vorrichtung detektiert und ein korrespondierendes Bewegungssignal ausgibt. Ferner enthält die signalgebende Vorrichtung eine Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung, die das Bewegungssignal einer Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation (dazu zählen insbesondere Gesten infolge der Bewegung von Körperteilen zum Zwecke der zwischenmenschlichen Verständigung oder
Kontaktaufnahme) zuordnet. Dies erfolgt durch Vergleich mit gespeicherten Bewegungsmustern. Nach erfolgter Zuordnung wird ein Ausgangssignal mit einer korrespondierenden Information erzeugt, zum Beispiel ob und/oder welche Geste vorliegt.
Die signalgebende Vorrichtung enthält ferner eine Sendevorrichtung zur
Zuführung des Ausgangssignals zu einem Übertragungskanal. Dies kann ein drahtloser oder leitungsgebundener Übertragungskanal sein oder eine
Kombination hiervon. Die Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung ordnet das Bewegungssignal einem Bewegungssignalmuster zu. Dies kann ein
gespeichertes oder ein der Signalgebenden Vorrichtung bekanntes
Bewegungssignalmuster sein. Weiterhin erzeugt die Bewegungssignal- Verarbeitungsvorrichtung ein Ausgangssignal, welches eine Information über die Art der detektierten Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen
Kommunikation enthält. Ferner ist vorgesehen, dass das Ausgangssignal zusätzliche Informationen enthält, insbesondere solche, die einen Hinweis auf den Verursacher des Bewegungssignals geben. Die Bewegungssignal- Verarbeitungsvorrichtung ist in der Lage, die nonverbalen menschlichen Gesten des Bemerkbarmachens, insbesondere des Winkens und/oder Schütteins und/oder einer Meldung, infolge einer Bewegung der signalgebenden Vorrichtung zu detektieren. Vorteilhafterweise kann die Bewegungssignal- Verarbeitungsvorrichtung nutzerspezifische Bewegungssignalmuster erkennen und/oder diese in der Signalgebenden Vorrichtung, insbesondere zur erneuten Zuordnung, abspeichern.
Ferner ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung der Sensor und/oder die Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung so ausgebildet, dass unbewusste Gesten der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation unterdrückt werden, so dass diese kein Bewegungssignal und/oder
Ausgangssignal zur Folge haben.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung verarbeitet und/oder speichert die signalgebende Vorrichtung Bewegungssignalmuster von einer externen Datenquelle, die nicht Bestandteil der signalgebenden Vorrichtung ist.
Bei der Ausführungsform ist der Übertragungskanal zwischen der
Sendevorrichtung und einer Empfangsvorrichtung gebildet, wobei die
Empfangsvorrichtung von der Signalgebenden Vorrichtung abgesondert. Zum Beispiel kann der Übertragungskanal in Form einer Funkstrecke gebildet sein.
Sende- und Empfangsvorrichtung sind dabei voneinander räumlich entfernt.
Des Weiteren enthält das Konferenzsystem eine zur Konferenzsteuerung Signalisiervorrichtung, welche eine Ausgabevorrichtung enthält, welche die Information des Ausgangssignals ausgibt, die mit der Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation korrespondiert. Die Signalisiervorrichtung enthält ferner eine Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung, welche die
Information, welche mit der Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation korrespondiert, aufgrund des Ausgangssignals generiert.
Weiterhin enthält die Signalisiervorrichtung eine Empfangsvorrichtung, welche das Ausgangssignal empfängt. Diese kann beispielsweise Bestandteil der Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung sein.
Ferner kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung die vorzugsweise an einen Nutzer der Signalisiervorrichtung auszugebende
Information zusätzlich einen Hinweis auf den Verursacher des Bewegungssignals geben. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die auszugebende Information aufgrund von in der Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung gespeicherten Signalmustern, insbesondere durch Zuordnung eines solchen zu dem Ausgangssignal, generiert. Gemäß weiterer vorteilhafter
Ausführungsformen der Erfindung erfolgt die Ausgabe der Information visuell auf einem dazu geeigneten Mittel der Signalisiervorrichtung, insbesondere einem Bildschirm, akustisch durch ein dazu geeignetes Mittel der Signalisiervorrichtung, und/oder durch ein Mittel der Signalisiervorrichtung, welches haptische Reize erzeugt, insbesondere Vibration.
Ferner wird gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
vorgeschlagen, dass die Signalisiervorrichtung Signalmuster von einer externen Datenquelle verarbeitet, die nicht Bestandteil der Signalisiervorrichtung ist.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Signalgebungsverfahren für das Konferenzsystem, vorgeschlagen, welches als ersten Schritt das
Detektieren einer Bewegung einer signalgebenden Vorrichtung und Ausgeben eines Bewegungssignals vorsieht. In einem zweiten Schritt wird das
Bewegungssignal einer Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen
Kommunikation zugeordnet und in einem dritten Schritt ein Ausgangssignal im
Falle einer erfolgten Zuordnung erzeugt, welches eine Information enthält, die mit der Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation
korrespondiert. Als vierter Schritt ist vorgesehen: Senden des Ausgangssignals über einen Übertragungskanal. Als fünfter Schritt ist vorgesehen: Empfangen des 5 Ausgangssignals, welches über den Übertragungskanal übertragen wurde.
Bei noch einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird ein Signalisierverfahren vorgeschlagen, welches als ersten Schritt das Generieren einer Information aufgrund des Ausgangssignals vorsieht, wobei die Information l o mit der Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation
korrespondiert, und welches als zweiten Schritt das Ausgeben der Information vorsieht.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines mobilen Endgeräts mit einer Signalgebenden Vorrichtung zur Erläuterung der Erfindung;
Fig. 2 schematisch eine weitere Ausführungsform eines mobilen Endgerätes mit einer Signalgebenden Vorrichtung zur Erläuterung der Erfindung;
5
Fig. 3 schematisch ein Signal eines Sensors einer Signalgebenden Vorrichtung gemäß Fig. 1 bzw. Fig. 2 zur Erläuterung der Erfindung;
Fig. 4 schematisch einer Ausführungsform einen Signalisiervorrichtung zur Erläuterung der Erfindung;
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines mobilen Endgeräts mit einer
Signalisiervorrichtung zur Erläuterung der Erfindung;
Fig. 6 eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform eines Konferenzsystems unter Verwendung der signalgebenden Vorrichtung;
Fig. 7 ein Blockschaltbild eines in dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel des in Fig. 6 gezeigten Konferenzsystem verwendeten mobilen Endgerätes;
Fig. 8 ein IP-Telefon mit Anzeige eines User-Interfaces zum Einsatz in einem weiteren erfindungsgemäßen Konferenzsystem;
Fig. 9 eine zweite erfindungsgemäße Ausführungsform eines Konferenzsystems zur Durchführung einer Auktion unter Verwendung von in Fig. 7 gezeigten mobilen Endgeräten.
In der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen entsprechen gleichen Bezugszeichen Elemente gleicher oder vergleichbarer Funktion.
Beschreibung von Ausführungsformen
Der Begriff Geste bezeichnet im Rahmen der vorliegenden Erfindung die zeichenhafte Bewegung eines bzw. mehrerer bestimmter Körperteile eines Menschen, die vorwiegend der Verständigung, Kontaktaufnahme und dergleichen Zwecken dient. Die Geste als Bestandteil der menschlichen Gestik ist vorliegend von den Bewegungen der Mimik zu unterscheiden. Der Begriff Geste nähert sich vorliegend in seiner Bedeutung der Bedeutung des Begriffs Gebärde (Bewegen eines Körperteils) weitgehend an und unterscheidet sich gegebenfalls dahingehend, dass Gesten mitunter eine gewisse Symbolik zukommt.
Der Begriff„zwischenmenschliche Kommunikation" bezeichnet vorliegend die Kommunikation Mensch zu Mensch, also das insbesondere wechselseitige Aufeinandereinwirken von Individuen.
Fig. 1 zeigt beispielhaft ein mobiles Endgerät 1 mit eine Bildschirm 1a und darauf angezeigten Icons 18, welches eine signalgebende Vorrichtung 2 enthält. Das mobile Endgerät, beispielsweise ein Personal Digital
Assistant (PDA), ein Mobiltelefon, ein Smartphone, ein Tablet-PC oder ein ähnliches Gerät, ist geeignet, Kommunikationsverbindungen über einen
Übertragungskanal zu anderen Geräten zum Zwecke der zwischenmenschlichen Kommunikation aufzubauen. Solche Kommunikationsverbindungen umfassen beispielsweise Telefonverbindungen, insbesondere drahtlose und
leitungsgebundene, Internetverbindungen, Voice-over-IP-Verbindungen sowie beispielsweise Verbindungen zur Datenfernübertragung. Diese Geräte können zum Beispiel zur Verbindungsaufnahme mit mehreren
Kommunikationsteilnehmern genutzt werden, beispielsweise in Web- Konferenzen oder Telefonkonferenzen. Die signalgebende Vorrichtung 2 ist vorzugsweise in einem mobilen Endgerät 1 integriert, wobei diese beispielsweise von dessen technischen Einrichtungen wie z.B. der Antenne, der Stromversorgung, einer Anzeigevorrichtung etc. Gebrauch macht. Die Vorrichtung 2 kann jedoch eine eigenständige, gesonderte
Vorrichtung sein, welche nicht Bestandteil eines mobilen Endgeräts ist.
Die signalgebende Vorrichtung 2 ist vorzugsweise problemlos zur Bewegung, insbesondere im Betriebsfall, durch einen Nutzer, beispielsweise durch Halten mit der Hand und Bewegen derselben, geeignet. Die signalgebendeVorrichtung 2 bzw. das diese aufnehmende mobile Endgerät 1 weist z.B. niedriges Gewicht und handliche Bauform auf und ist insofern vorzugsweise als Handgerät bzw. als portable Vorrichtung ausgebildet. Bewegungen in Pfeilrichtung 3 um eine Achse A sind beispielsweise ebenso möglich wie solche in Pfeilrichtung 4 um eine Achse B oder solche um eine Achse C. Darüber hinaus können z.B.
Bewegungen mit der Signalgebenden Vorrichtung 2 vollführt werden, bei welcher diese in Längs- oder Querrichtung bzw. linear bewegt wird.
Die signalgebende Vorrichtung 2 enthält einen Sensor 5, zum Beispiel einen Beschleunigungssensor, welcher eine Bewegung der Signalgebenden
Vorrichtung 2 - veranlasst durch eine Bewegung eines Nutzers - detektiert.
Aufgrund einer detektierten Bewegung stellt der Sensor 5 ein Bewegungssignal BS an einem Ausgang 6 bereit bzw. liefert ein solches, siehe Fig. 2. Dieses mit der Bewegung korrespondierende Bewegungssignal BS wird einer
Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung 7 zugeführt, bzw. von dieser abgerufen.
Die Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung 7 umfasst beispielsweise eine Recheneinheit, zum Beispiel eine computerisierte Recheneinheit, wie z.B. einen Signalprozessor 8. Die Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung 7 interpretiert das Bewegungssignal BS des Sensors 5 dahingehend, ob in dem
Bewegungssignal BS ein Bewegungssignalmuster BSM vorliegt, welches einer Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation, insbesondere der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation zuordenbar ist. Dazu kann die Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung 7 beispielsweise das Bewegungssignal BS mit definierten Bewegungssignalmustern BSM derartiger Gesten vergleichen, welche zum Beispiel in einer Speichervorrichtung 9 abgelegt und abrufbar sind bzw. der Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung 7 bekannt sind. Die Speichervorrichtung 9 kann Teil der Signalgebenden
Vorrichtung 2, insbesondere Teil der Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung 7 sein, kann jedoch auch z.B. eine externe Datenquelle sein.
Ferner interpretiert die Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung 7 das
Bewegungssignal BS vorzugsweise dahingehend, welcher Art die dem
Bewegungssignal BS zuordenbare Geste ist. Derartige Gesten der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation sind zum Beispiel die des menschlichen Bemerkbarmachens infolge einer Bewegung eines Körperteils, wie: das Winken mit der Hand, das Schütteln der Hand, ein Schwenken der Hand/des Armes oder beispielsweise das Emporstrecken eines Armes (das Bewegungssignal BS einer Geste wird dabei durch Mitbewegen der gehaltenen Signalgebenden Vorrichtung 2 wie oben beschrieben erzeugt). Beliebige andere Arten derartiger Gesten sind jedoch denkbar. Derartige oben beschriebene zwischenmenschliche Gesten werden zum Beispiel dort erwartet, wo Nutzer der Signalgebenden Vorrichtung 2 auf sich aufmerksam machen wollen, z.B. in Konferenzen, in Notsituationen etc.
Eine Geste könnte zum Beispiel das Herüberwinken eines Teilnehmers einer Konferenz sein, das Abgeben eines Gebots in einer Auktion durch Heben der Hand, ein Anklopfen bei einem Teilnehmer, welcher sein Kommunikationsgerät stummgeschaltet hat, die Meldung/Anmeldung bei der Moderationsleitung einer Konferenz, das Melden in einer Konferenz, um einen Gesprächswunsch zu signalisieren, die Deutung der Intensität eines Schütteins als Emotion zur Bewertungsfunktion (wie zum Beispiel analog zum Klatschen), und zum Beispiel das Mischen einer Sortierung.
In dem Falle, in dem eine Zuordnung des Bewegungssignals BS zu einem definierten Bewegungssignalmuster BSM möglich ist bzw. erfolgt, gibt die Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung 7 ein Ausgangssignal AS aus, welches eine mit der Zuordnung korrespondierende Information enthält. Das Ausgangssignal AS enthält dabei zum Beispiel die Information, dass eine Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation aufgrund des
Bewegungssignals BS durch Zuordnung erkannt wurde bzw. vorliegt. Darüber hinaus kann das Ausgangssignal AS vorzugsweise auch eine Information enthalten, welche Art von Geste erkannt wurde bzw. vorliegt.
Die signalgebende Vorrichtung 2 enthält in einer beispielhaften bevorzugten Ausführungsform ferner eine Sendevorrichtung 10, welche das erzeugte
Ausgangssignal AS mit der darin enthaltenen Information einem
Übertragungskanal 11 zuführt, welcher zum Beispiel eine Verbindung zu einem weiteren mobilen Endgerät oder zum Beispiel einer anderen, der
zwischenmenschlichen Kommunikation dienenden Einrichtung, herstellt bzw. gewährleistet. Insbesondere kann der Übertragungskanal zum Beispiel eine Verbindung mit einer im Zusammenhang mit Fig. 4 unten beschriebenen
Signalisiervorrichtung 3 herstellen. Die Sendevorrichtung 10 kann dabei zum Beispiel übliche Mittel zum Aufbereiten des Ausgangssignales zum Zwecke der Übertragung wie etwa Mittel zur Codierung (z.B. D/A- oder A/D-Wandler) und/oder zur Verstärkung des Ausgangssignals, zur Filterung etc. aufweisen. Ferner kann die Sendevorrichtung 10 beispielsweise eine Antenne 11a oder einen Anschluss für einen leitungsgebundenen Übertragungskanal 11 aufweisen.
Der Übertragungskanal 11 kann ein in der Kommunikationstechnik üblicher Übertragungskanal sein, z.B. ein drahtloser in Form einer Funkstrecke oder
leitungsgebundener oder beides. Der Übertragungskanal 1 kann auf vielerlei Art realisiert sein und zum Beispiel unter Verwendung üblicher Protokolle und Verfahren gebildet sein. Sowohl analoge als auch digitale
Übertragungskanalformen sind denkbar. In der Regel ist der Übertragungskanal 11 zwischen einer Sendevorrichtung 10 und einer Empfangsvorrichtung gebildet, insbesondere wenn diese voneinander räumlich abgesondert bzw. entfernt sind.
Ein mögliches Bewegungssignal BS ist exemplarisch in Fig. 3 als Amplitude a(t) über der Zeit t dargestellt. Wie aus dem Verlauf der Kurvenform 12 zu sehen ist, reagiert der Sensor 5 auf eine bestimmte Bewegung der Signalgebenden Vorrichtung 2 zum Beispiel mit einer Frequenzänderung (Bereich B1) und einer veränderten (hier größeren) Amplitude a (Bereich B2) im Signalverlauf 12. Diese Änderungen im Signalverlauf 12 sind bei Wiederholen der bestimmten Bewegung reproduzierbar. Der reproduzierbar geänderte Signalverlauf 12 kann
beispielsweise als Bewegungssignalmuster BSM, z.B. als Kurvenverlauf oder in digitalisierter Form gespeichert werden. Vorzugsweise werden zum Beispiel die über einem Schwellwert S liegenden Signalanteile erfasst (Clipping, Abschneiden der Signalspitzen) und diese z.B. als digitales Bewegungssignal BS
bereitgestellt, so dass einer Geste, die der bestimmten Bewegung des
Bewegungssignals BS entspricht, zuordenbare Bewegungssignalmuster BSM erhalten werden können. Dargestellt ist auch ein Schwellwert S in Form einer gestrichelten Linie. Liegen die Bewegungssignalamplituden a(t) darunter, wird beispielsweise kein Bewegungssignal BS ausgegeben.
Die aus Bewegungssignalen BS erzeugten Bewegungssignalmuster BSM können in der Signalgebenden Vorrichtung 2 abgespeichert werden. Es ist jedoch auch denkbar, der Signalgebenden Vorrichtung 2
Bewegungssignalmuster BSM von einer externen Datenquelle zuzuführen, um die signalgebende Vorrichtung 2 zu einer dann möglichen Zuordnung der von der externen Datenquelle erhaltenen Bewegungssignalmuster BSM zu damit verbundenen Gesten zu befähigen. Die externe Datenquelle kann z.B. in Form einer Speicherkarte, einer Speichereinheit einer weiteren Signalgebenden Vorrichtung 2, einer Interne webbasierten oder einer Netzwerk-Speichereinheit, etc. realisiert sein. Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die
signalgebende Vorrichtung 2 selbstlernend ist. Dies kann z.B. realisiert werden,
indem ein Nutzer eine Geste der nonverbalen zwischenmenschlichen
Kommunikation vollführt, während die signalgebende Vorrichtung 2 das dabei erzeugte Bewegungssignal BS mittels des Sensors 5 erfasst und als
Bewegungssignalmuster BSM, z.B. in der Signalgebenden Vorrichtung 2, abspeichert. Auf diese Weise können nutzerspezifische Gesten erfasst werden.
Ferner ist es von der Erfindung umfasst, dass die signalgebende Vorrichtung 2 bewusste von unbewussten Gesten unterscheidet. Infolgedessen können Bewegungssignale BS unbewusster Gesten beispielsweise unterdrückt werden. Zu einer solchen Unterscheidung wird zum Beispiel die Intensität eines erfassten
Signals herangezogen. Ist die Bewegung unbewusst, detektiert der Sensor 5 in der Regel ein schwaches Signal, da die Bewegungsamplituden bzw. die
Signalintensität gering sind. Bleibt dieses Signal unter dem Schwellwert S, wird der Sensor kein Bewegungsignal BS ausgeben. In dem Fall jedoch, in dem ein starkes Signal infolge einer gewollten Bewegung bzw. einer bewussten Geste höherer Intensität durch den Sensor 5 erfasst wird, wird ein Bewegungssignal BS erzeugt. In diesem Fall liegen die Signalspitzen zum Beispiel über dem
Schwellwert S (Bereich B2). Das Ausgangssignal AS kann auch um weitere Informationen ergänzt wird, bevor es - z.B. über einen Übertragungskanal - zur Verfügung gestellt wird. So ist es z.B. sinnvoll eine Nutzerkennung anzufügen, um bei einem Empfänger des Ausgangssignals Hinweise auf den Absender des Signals ausgeben zu können. Diese Funktionalität kann beispielsweise durch einen erweiterten Funktionsvorrat der Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung 7 bzw. beispielsweise der
Recheneinheit zur Verfügung gestellt werden. Denkbar sind auch zusätzliche, z.B. signalgebende oder signalformende, Elemente, die der Signalgebenden Vorrichtung 2 zu diesem Zweck zugeordnet sind. Das Ausgangssignal AS, welches von der Signalgebenden Vorrichtung 2 erzeugt wurde und vorzugsweise die mit der detektierten Geste korrespondierende Information enthält, die aufgrund der erfolgten Zuordnung generiert wurde, wird zur Signalisierung beispielsweise an eine erfindungsgemäße
Signalisiervorrichtung 13 (Fig. 4) weitergegeben. Die Weitergabe kann
beispielsweise mittels einer Sendevorrichtung 10 über den Übertragungskanal 11 erfolgen. Denkbar ist jedoch auch, dass die Bewegungssignal-
Verarbeitungsvorrichtung 7 das Ausgangssignal AS an einem Signalausgang zum Abruf durch die Signalisiervorrichtung 13 bereitstellt. Das ist z.B. dann denkbar, wenn die Signalisiervorrichtung 13 und die signalgebende Vorrichtung 2 in einer gemeinsamen Geräteeinheit, z.B. einem mobilen Endgerät 1
untergebracht sind, wobei einem die Bewegung verursachenden Nutzer die Information, die damit korrespondiert beispielsweise ebenfalls angezeigt werden kann.
Die Signalisiervorrichtung 13 ist vorzugsweise in einem mobilen Endgerät 1 der oben beschriebenen Art untergebracht. Die Signalisiervorrichtung 13 umfasst vorzugsweise eine Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung 14, welche das Ausgangssignal AS verarbeitet, welches an einem Signaleingang der
Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung 14 erfasst wurde. Zur Erfassung kann die Signalisiervorrichtung 13 von einer Empfangsvorrichtung 15 Gebrauch machen, z.B. von einer in der Signalisiervorrichtung 13 angeordneten
Empfangsvorrichtung 15. Die Empfangsvorrichtung 15 kann auf übliche Weise gebildet sein und in Abhängigkeit z.B. des genutzten Übertragungskanals Filter, Verstärkerelemente, Antennenelemente, A/D-, D/A-Wandler etc. aufweisen. Das von der Empfangsvorrichtung 15 erfasste Ausgangssignal AS wird vorzugsweise der Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung 14 zur Verfügung gestellt.
Die Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung 14 weist beispielsweise eine Recheneinheit z.B. in Form eines Signalprozessors 14a auf, welcher die in dem Ausgangssignal AS enthaltene, mit der erfolgten Zuordnung des
Bewegungssignals BS zu einer Geste korrespondierende Information aus dem Ausgangssignal AS gewinnt. Zur Informationsgewinnung aus dem
Ausgangssignal AS kann zusätzlich zu der Recheneinheit beispielsweise eine Speichervorrichtung 16 vorgesehen sein, z.B. in der Signalisiervorrichtung 13 oder der Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung 14, deren Speicherinhalt eine Zuordnung des erhaltenen Ausgangssignals AS zu definierten
gestenspezifischen Informationsinhalten ermöglicht. Bei Erhalt eines
Ausgangssignales AS vergleicht die Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung 14 beispielsweise das Ausgangssignal mit in der Speichervorrichtung 16 gespeicherten Signalmustern und ruft bei Übereinstimmung bzw. erfolgreicher Zuordnung von Ausgangssignal und gespeichertem Signalmuster die dem gespeicherten Signalmuster zugeordnete gespeicherte Information zur
Signalisierung bzw. Ausgabe ab, woraufhin das Ausgangssignal AS auf Seite der Signalisiervorrichtung dekodiert ist.
Nach Gewinnung der Information aus dem Ausgangssignal AS, wird die
Information durch die Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung 14 vorzugsweise derart als Signal aufbereitet, dass die Information über eine dazu vorgesehene Ausgabevorrichtung ausgegeben werden kann, z.B. an einen menschlichen Nutzer bzw. Kommunikationsteilnehmer.
Als weiteren Bestandteil enthält die Signalisiervorrichtung zu diesem Zweck vorzugsweise eine Ausgabevorrichtung 17 zur Ausgabe der zu signalisierenden Information. Das aufbereitete Informationssignal wird der Ausgabevorrichtung von einem Ausgang der Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung 14 zur Verfügung gestellt bzw. geliefert. Die Ausgabevorrichtung 17 kann dabei in herkömmlicher Weise eine bildgebende Vorrichtung wie z.B. ein Bildschirm sein, ein schallgebendes Element wie etwa ein Lautsprecher, ein haptische Reize auslösendes Element, wie z.B. eine Vibrationsvorrichtung oder eine übliche zur Signalgebung an einen menschlichen Nutzer geeignete Vorrichtung oder eine Kombination mehrerer solcher Elemente.
Zur Visualisierung der Information ist beispielsweise in einem mobilen Endgerät 1 vorgesehen, auf einem Bildschirm 1a der Signalisiervorrichtung 13 bei Empfang eines Ausgangssignals AS, welches die Information des Vorliegens einer Meldungsgeste wie dem Strecken eines Armes eines Nutzers enthält, ein Icon 18 in Schwenkbewegung zu versetzen (siehe Fig. 5). Desweiteren ist vorgesehen, die Signalisiervorrichtung 13 infolge einer solchen Geste zum Beispiel vibrieren zu lassen, um den Nutzer der Signalisiervorrichtung 13 vom Vorliegen einer solchen Geste in Kenntnis zu setzen. Eine mögliche Form der
Informationswiedergabe kann z.B. auch darin liegen, auf eine eingehende Meldungsgesteninformation mit einer Hell-Dunkel-Tastung des Bildschirms der Signalisiervorrichtung zu reagieren, z.B. in Kombination mit der Anzeige einer Teilnehmerkennung.
In dem Fall, in dem das empfangene Ausgangssignal AS zusätzliche
Informationen enthält, kann die Ausgangssignal-Verarbeitungsvorrichtung 14 beispielsweise ein aufbereitetes Signal ausgeben, welches die zusätzlichen
Informationen ebenfalls zur Ausgabe, insbesondere mittels der Ausgabevorrichtung 17 bringt, beispielsweise ein Signal, welches einen Hinweis auf den Nutzer gibt, welcher die Geste vollführt bzw. das Ausgangssignal AS / das Bewegungssignal BS verursacht.
Die Signalisiervorrichtung 13 ist vorzugsweise so ausgebildet, dass sie auf eine externe Datenquelle, welche Gesteninformation mit zugrundeliegenden
Ausgangssignalmustern verknüpft, zurückgreifen kann. Die externe Datenquelle kann in Form einer Speicherkarte, einer Speichereinheit einer weiteren
Signalgebenden Vorrichtung 2, einer Interne webbasierten oder einer Netzwerk-
Speichereinheit, etc. realisiert sein. Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Signalisiervorrichtung 2 selbstlernend ist.
Es ist auch denkbar, die Signalisiervorrichtung 13 so auszubilden, dass sie keine Ausgangssignalverarbeitungsvorrichtung 14 enthält. Steht z.B. am Ausgang der Bewegungssignal-Verarbeitungsvorrichtung 7 bereits ein zur Ausgabe mittels Ausgabevorrichtung 17 geeignet aufbereitetes Ausgangssignal AS zur
Verfügung, welches direkt an diese weitergegeben wird, ist eine erneute
Verarbeitung des Ausgangssignals AS durch eine Ausgangssignal- Verarbeitungsvorrichtung 14 zum Beispiel nicht notwendig. Eine solche Lösung ist z.B. dann sinnvoll, wenn die signalgebende Vorrichtung 2 und die
Signalisiervorrichtung 13 in einer gemeinsamen Geräteeinheit, z.B. in einem gemeinsamen mobilen Endgerät 1 , untergebracht sind. Ein Übertragen über einen Übertragungskanal 11 könnte hierbei entfallen.
Bei dem erfindungsgemäßen Signalgebungsverfahren wird in einem ersten Schritt eine Bewegung der Signalgebenden Vorrichtung 2 detektiert, zum
Beispiel via Sensor 5, und ein korrespondierendes Bewegungssignal BS ausgegeben. Das Bewegungssignal BS wird wie oben beschrieben erzeugt durch Bewegen der zum Beispiel in einem mobilen Endgerät 1 untergebrachten Signalgebenden Vorrichtung 2, z.B. um eine Achse A oder B oder in Richtung einer derselben etc.
In einem weiteren Schritt wird das Bewegungssignal BS einer Geste zugeordnet, welche der Gestik der nonverbalen zwischenmenschlichen Kommunikation
angehört. Dies kann durch Vergleich von Bewegungssignalmustern BSM mit dem Bewegungssignal BS wie oben beschrieben erfolgen.
In einem letzten Schritt wird ein Ausgangssignal AS generiert, welches eine Information enthält, welche mit der infolge der Zuordnung detektierten Geste korrespondiert. Dieses Ausgangssignal AS kann in einem weiteren Schritt über einen Übertragungskanal 11 gesendet werden. Dazu wird auf die obigen
Ausführungen verwiesen.
Das erfindungsgemäße Signalisierverfahren enthält den Schritt des Generierens einer Information aufgrund des Ausgangssignals AS sowie des Ausgebens, z.B. über eine Ausgabevorrichtung 17, der Information, welche in dem
Ausgangssignal AS enthalten ist und mit der Geste der nonverbalen
zwischenmenschlichen Kommunikation korrespondiert.
Alternativ kann der Schritt des Generierens einer Information entfallen, wenn z.B. das Ausgangssignal AS direkt an eine Ausgabevorrichtung 17 in geeignet aufbereiteter Weise weitergegeben werden kann. Dazu wird auf die obigen Ausführungen verwiesen.
In einem möglichen weiteren Schritt, welcher dem Schritt des Generierens von Information bzw. dem der Ausgabe vorausgehen kann, wird das Ausgangssignal AS, welches über einen Übertragungskanal übertragen wurde, zum Beispiel von einer Empfangsvorrichtung 15, empfangen, wie oben diskutiert.
Fig. 6 zeigt eine erste Ausführungsform eines moderierten Konferenzsystems KS mit drei mobilen Endgeräten M1 , M2 und M3, die jeweils gleich aufgebaut sind, wie sie am Beispiel des mobilen Endgerätes M2 unten in Verbindung mit Fig. 7 beschrieben sind. Die beiden mobilen Endgeräte M1 und M2 sind über eine Funkübertragungsstrecke F1 bzw. F2 mit einem ersten WLAN Access Point AP1 verbunden, der an eine Local Area Network LAN angeschlossen ist. Das dritte mobile Endgerät M3 ist über die Funkübertragungsstrecke F3 mit einem zweiten WLAN Access Point AP2 verbunden, der ebenfalls mit demselben Local Area Network LAN verbunden ist.
An dem Local Area Network LAN sind weiterhin ein SIP Server SS, ein
Konferenzserver MCU, der z. B. nach dem Standard ITU-T H.323 (09/99), Abschnitte 6.7 und 6.8 ausgebildet ist, eine Konferenz-Steuerungsapplikation KA, ein IP-Telefon 11 und ein Personal Computer PC mit einer Tastatur T
angeschlossen. Der Konferenzserver ist zuständig für das Mischen der Media
(Audio, Video) und das Verteilen des Medienstroms an die mobilen Endgeräte M1 bis M3 der Teilnehmer.
Der Personal Computer PC weist einen Touch Screen als Bildschirm auf, der als Touch User Interface Ul zur Konferenzsteuerung vom Moderator gesteuert wird.
Die Anzeige auf dem Touch Screen Ul benutzt beispielsweise das Webprotokoll nach dem lETF-Standard Hypertext Transfer Protocol— http/1.1 RFC 2616 (1999-06). Auf dem Touch Screen Ul werden auf speziellen Anzeigefeldern A1 , A2 und A3 die jeweiligen Schaltzustände„mute" (stumm) und„unmute" (laut) sowie eventuelle Wortmeldungen mittels eines speziellen Symbols W für die mobilen Endgeräte angezeigt - siehe größere Darstellung auf dem Touch Screen Ul eines alternativen Internettelefons 12, das in Fig. 8 dargestellt ist. In Fig. 8 ist eine alternative Ausführungsform eines Internettelefons 12 dargestellt (bei dem ein Personal Computer PC entfällt), das einen Telefonapparat TA mit einem Wähltastenfeld WT sowie ein Touch-Bildschirm mit einem Touch User Interface
Ul aufweist, bei dem M1 und M3„mute" und M2„unmute" geschaltet ist. Für M3 liegt die Wortmeldung M vor.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich, enthält jedes mobile Endgerät M1 , M2 und M3, dargestellt ist nur das mobile Endgerät M2, eine„Audio IN/OUT"-Einheit zum
Telefonieren und wahlweise alternativ bzw. zusätzlich eine„Video IN/OUT"-
Einheit zur Darstellung von Videoaufnahmen der Konferenzschaltung. Weiterhin ist ein Sensor S vorhanden, der z.B. als Bewegungs- bzw.
Beschleunigungssensor S (entspricht dem Sensor 5 im mobilen Endgerät 1 der Fig. 1) ausgebildet ist.
Eine Auswertlogik bzw. Erkennungslogik EL (entspricht der Bewegungssignal- Verarbeitungsvorrichtung 7 der signalgebenden Vorrichtung 2 in den Fig. 1 und 2) wertet die erkannten Bewegungen entsprechend aus, dessen Ausgangssignal (entspricht AS in Fig. 2) von der Sendeeinheit SEND (entspricht 10 in Fig. 2) als
INFO-Meldung neben den Audio-A/ideosignal über die Funkstrecke F2 übertragen wird.
Bei dem moderierten Konferenzsystem KS erfolgt die Zu- oder Wegschaltung (Laut- oder Stummschaltung) der mobilen Endgeräte M1 , M2 und M3 der Teilnehmer vom Moderator am Personal Computer PC. Der Moderator hat die Übersicht über sämtliche Teilnehmer und kann dann über eine mit dem
Konferenzsystem KS verbundene Steuerungsapplikation diese Funktion ausführen und sozusagen das Wort erteilen. Bei dem erfindungsgemäßen Konferenzsystem KS besteht nun der Vorteil, dass stummgeschaltete Teilnehmer der Konferenz nun eine Wortmeldung machen können. Eine solche Wortmeldung kann nun von jedem mobilen Endgerät M1 , M2 bzw. M3 mit einer Gestik z.B. Schütteln oder ruckartiges Hochheben, z.B. als Handheben, getätigt werden.
Dabei wird mittels des Bewegungssensors S im mobilen Kommunikationsendgerät M2 ( siehe Fig. 7) eine Bewegung festgestellt und mittels einer
Auswertungslogik bzw. Erkennungslogik EL bewertet, um die Gestik zu erkennen, z.B. ein Handheben als schnelle Bewegung in Richtung des Pfeils P1 - wie in Fig. 1 dargestellt. Diese Information wird nun z.B. in Form einer INFO- Message (Standard RFC 2976) in Richtung des Pfeiles P2 zum WLAN Access Point AP2 übertragen und dann über die SIP Signalisierung des SIP-Servers SS an die Konferenzsteuerungsapplikation KA (Pfeil P3) gesendet. Diese kann nun das„Handheben" von M2 semantisch als Wortmeldung interpretieren und an das Touch User Interface Ul auf dem Personal Computer PC des Moderators in Richtung des Pfeiles P4 weiterleiten und als Symbol W darstellen. Sämtliche Kommunikation basiert hier auf dem Internet Protokoll (IPv4 oder IPv6). Die Mobilen Endgeräte sind dabei über Wireless LAN (WLAN, vgl. IEEE-802.11) verbunden. Die Endgeräte M1 , M2 und M3 sowie auch das IP-Telefon 11 des Moderators sowie auch der Konferenz-Server MCU sind über das Session Initiation Protokoll (SIP, vgl. RFC 3261) beim zentralen SIP-Server registriert.
Der Moderator kann nach Anzeige der Wortmeldung (W) innerhalb der
Konferenz-Bedienoberfläche am Touch User Interface Ul mittels einer Aktion durch Berührung des Bildschirms am Touch User Interface Ul im Bereich des Anzeigefeldes A2 eine Änderung der Stummschaltung zur Lautschaltung bzw. in
umgekehrter Richtung des mobilen Endgerätes M2 eines Teilnehmers der Konferenz bewirken.
Alternativ kann für das Konferenzsystem KS eine Übertragung von den mobilen Endgeräten M1 , M2 und M3 zum Local Area Network LAN auch über ein UMTS-
Datennetz CUMTS anstelle eines WLAN Access Points AP1 bzw. AP2 erfolgen, wie es in Fig. 9 gezeigt wird.
Alternativ kann die Information„Handheben" auch in das Audio-Signal (ggfs. nicht hörbar) aufmodelliert werden.
Bei einer abgewandelten ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Konferenzsystems KS kann in einfacher Weise eine Abstimmung der Teilnehmer durchgeführt werden. Die Anordnung ist ähnlich wie in Fig. 6 dargestellt - allerdings wird nun bei einer Abstimmung z.B. mittels eines Lagesensors ein aufrechtes Halten des mobilen Endgerätes dann von der Konferenz-
Steuerungsapplikation KA als„JA" interpretiert, ein Halten im Querformat wird als „NEIN" interpretiert und wiederum bei allen Teilnehmern M1 bis M3 innerhalb der Konferenz-Bedienoberfläche am Touch User Interface Ul in den Anzeigeflächen A1 bis A3 entsprechend dargestellt.
Eine zweite in Fig. 9 dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Konferenzsystems KS - ähnlich wie in Fig. 6 - stellt eine Auktion dar.
Innerhalb des Konferenzsystems KS wird z.B. von einem Moderator ein Objekt beschrieben ggfs. auch mit Videoübertragung an die Teilnehmer. Alternativ kann diese Beschreibung auch von einem Automaten mit elektronischer
Sprachausgabe (synthesierte Sprache) erfolgen. Beginnt nun die Auktion, können die Teilnehmer das Gebot erhöhen - ähnlich wie in einer echten Auktion - und zwar durch Handzeichen, d.h. z.B. durch schnelles Heben des mobilen Endgerätes M1 in Richtung des Pfeiles P5. Hierbei wird wiederum eine entsprechende Info-Meldung„Handheben" zum UMTS-Datennetz in Richtung des Pfeiles P6 und weiter in Richtung des Pfeiles P7 an die
Konferenzsteuerungsapplikation KA gesendet. KA hat eine spezielle
Auktionsapplikation AA mit einer„Text to Speech'-Komponente implementiert und interpretiert die Meldung„Handheben" als Gebot, wodurch eine
Preiserhöhung um einen bestimmten Betrag erfolgt, wobei die Ansage des neu
gebotenen Preises mittels„Text to Speech"-Komponente durch eine Übertragung vom Auktionator, der den Moderator des Konferenzsystems KS bildet, in
Richtung des Pfeiles P8 zum Konferenzserver MCU erfolgt. An den LAN ist ein Internet Telefon 11 und ein Personal Computer PC - wie in Fig. 1 dargestellt - bzw. ein Internettelefon 12 - wie in Fig. 8 dargestellt - angeschlossen, das jedoch in der Fig. 9 nicht speziell dargestellt ist.
Im Falle einer komplett automatisierten Auktion wird die Konferenz- Steuerungsapplikation KA sämtliche Funktionen des Auktionators übernehmen, d.h. auch die Sprachansagen - eine visuelle Anzeige wäre dann nicht notwendig. Der nach dem Gebot erhöhte Preis wird akkustisch angesagt, z. B.„100 Euro von Teilnehmer 2".... Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten. Alle Teilnehmer der Auktion hören diese Ansage.
Bei einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform eines Konferenzsystems KS werden Gesten innerhalb einer Videokonferenz verwendet, z.B. mittels der Geste„Handheben", die nun von der an der Kamera im Video-Endgerät verbundenen Auswerte-Erkennungslogik EL analysiert wird. Wird diese Gestik erkannt, wird ebenso eine INFO-Meldung„Handheben" erzeugt. Weitere
Beispiele von Gesten die über Video erkannt werden: Kopfschütteln, Kopfnicken, Fingerzeichen, z.B. Daumen nach oben, Daumen nach unten.
Die erkannte Geste wird über den SIP-Server wiederum an die Konferenz- Steuerungsapplikation KA übertragen, die abhängig von der Anwendung eine weitere Interpretation und Weiterverarbeitung vornimmt, z.B. Interpretation von Daumen nach oben oder Kopfnicken als Zustimmung bei einer Abstimmung.
Eine weitere Möglichkeit für eine Aktion nach Interpretation eines Handzeichens ist z.B. das Umschalten des Videosignals, das von allen Teilnehmern gesehen wird, der das Wechseln des Präsentationsmodus in einer assoziierten
Collaborations-Verbindung (z.B. Anzeigen von Bildschirminhalten bei
Durchführung von Präsentationen) darstellt.