Hydrophile, aliphatische Polyurethan-Schäume
Die Erfindung betrifft hydrophile, aliphatische Polyurethan-Schäume, die durch Reaktion von speziellen monomerenarmen Präpolymeren und hydrophilen Polyisocyanaten in Gegenwart von Wasser zugänglich sind. Aufgrund ihrer Absorptionseigenschaften sind die Polyurethan-Schäume insbesondere zur Herstellung von Wundauflagen, kosmetischen Artikeln oder Inkontinenzprodukten geeignet.
Die EP-A 949285 beschreibt die Reaktion von Polyisocyanaten mit primären Diaminen, niedermolekularen Polyolen und hochmolekularen Polyolen. Bei dieser Reaktion ist nicht auszuschließen, dass erhebliche Teile der isocyanatreaktiven Substanzen nicht umgesetzt werden und anschließend aus dem hydrophilen Schaum extrahierbar sind.
Die GB 1571730 beschreibt die Reaktion von Diisocyanaten mit hohem Dampfdruck wie Isophoron- diisocyanat (IPDI) und Bis(isocyanatocyclohexyl)methan (HMDI) mit Polyolen. Auch hier bleiben nicht umgesetzte Komponenten zurück. Ferner ist das Arbeiten mit freien, nicht derivatisierten Diisocyanaten aus Sicht der Arbeitshygiene problematisch. In der WO 2004013215 werden ebenfalls leicht flüchtige Diisocyanate umgesetzt.
Die WO2003/097727, US 5065752 und US 5064653 beschreiben Schaumbildungsreaktion von Präpolymeren in Gegenwart von Acrylamid-Acrylsäure-Copolymeren. Diese Produkte sind chemisch nicht angekoppelt und können komplett extrahiert werden, was nicht wünschenswert ist.
In der US 3903232 und US 388941 werden Präpolymere mit Polyethern umgesetzt. Auch hier be- steht die Gefahr des Auftretens nicht angekoppelter Polyole. Die US 5296518 beschreibt ebenso die Umsetzung von Präpolymeren mit Polyethern, wobei drei unterschiedliche Polyole eingesetzt werden, was die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens in Frage stellt. Zudem lässt sich mit dem dort beschriebenen Verfahren nicht sicherstellen, dass keine niedermolekularen Isocyanate im Gemisch verbleiben, was nicht wünschenswert ist. Die Herstellung der Präpolymere erfordert zumeist unwirtschaftlich lange Reaktionszeiten.
Die noch unveröffentlichte europäische Patentanmeldung mit der Anmeldenummer 08012372.2 beschreibt hydrophile aliphatische Polyurethanschäume basierend auf monomerarmen Präpolymeren. Die Hydrophile der resultierenden Schäume ist jedoch begrenzt. Aus der EP 08012372.2 sind keine Polyurethanschäume bekannt, die zusätzliche hydrophile Polyisocyanate enthalten.
Bei den bekannten Polyurethanschäumen ist entweder das Aufnahmevermögen für hydrophile Flüssigkeiten nicht ausreichend oder sie enthalten extrahierbare Substanzen, die mit Hinblick auf ihre Zellverträglichkeit als problematisch einzustufen sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher ein Verfahrens zur Herstellung von Polyurethan- Schäumen bereit zu stellen, die nur wenig extrahierbare Bestandteile aufweisen, zellverträglich sind, eine große Menge hydrophiler Flüssigkeiten wie physiologische Salzlösung oder Wundflüssigkeit schnell aufnehmen können und derart verformbar sind, dass sie sich beispielsweise der Form einer Wundoptimal anpassen können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung hydrophiler, aliphatischer Polyurethan-Schäume gelöst, bei dem Zusammensetzungen umfassend
A) isocyanatfunktionelle Präpolymere mit einem Gewichtsanteil an niedermolekularen, aliphati- schen Diisocyanaten mit einer Molmasse von 140 bis 278 g/mol von unter 1,0 Gew.-% bezogen auf das Präpolymer, erhältlich durch Umsetzung von
Al) niedermolekularen, aliphatischen Diisocyanaten einer Molmasse von 140 bis 278 g/mol mit
A2) di- bis hexafunktionellen, bevorzugt tri- bis hexafunktionellen Polyalkylenoxiden einer OH-Zahl von 22,5 bis 112 und einem Ethylenoxidanteil von 50 bis 100 mol% bezogen auf die Gesamtmenge der enthaltenen Oxyalkylengruppen,
B) gegebenenfalls heterocyclische, 4-Ring- oder 6-Ring-Oligomere von niedermolekularen, aliphatischen Diisocyanaten mit einer Molmasse von 140 bis 278 g/mol,
C) Wasser,
D) gegebenenfalls Katalysatoren,
E) gegebenenfalls Cg- bis C22-Monocarbonsäuren oder deren Ammonium- oder Alkalisalze oder C i2- bis C44-Dicarbonsäuren oder deren Ammonium- oder Alkalisalze, F) gegebenenfalls Tenside und
G) gegebenenfalls ein- oder mehrwertige Alkohole
H) hydrophile Polyisocyanate erhältlich durch Umsetzung von
Hl) niedermolekularen, aliphatischen Diisocyanaten einer Molmasse von 140 bis 278 g/mol und / oder daraus herstellbaren Polyisocyanaten mit einer Isocyanatfunktiona- lität von 2 bis 6 mit
H2) monofunktionellen Polyalkylenoxiden einer OH-Zahl von 10 bis 250 und einem Ethylenoxidanteil von 50 bis 100 mol% bezogen auf die Gesamtmenge der enthaltenen Oxyalkylengruppen. bereitgestellt, aufgeschäumt und ausgehärtet werden.
Bevorzugt weisen die eingesetzten Präpolymere A) einen Restmonomergehalt von unter 0,5 Gew.-% bezogen auf das Präpolymer auf. Dieser Gehalt kann durch entsprechend gewählte Einsatzmengen der Diisocyanate Al) und der Polyalkylenoxide A2) erreicht werden. Bevorzugt ist jedoch der Einsatz des Diisocyanats Al) im Überschuss und mit anschließender, bevorzugt destillativer, Abtrennung nicht umgesetzter Monomere.
Bei der Herstellung der isocyanatfunktionellen Präpolymere A) wird das Verhältnis der Polyalkylenoxide A2) zu den niedermolekularen, aliphatischen Diisocyanaten Al) typischerweise so eingestellt, dass auf 1 Mol OH-Gruppen des Polyalkylenoxide A2) 2 bis 20 Mol, bevorzugt mit 2 bis 10 Mol und besonders bevorzugt 5 bis 10 Mol NCO-Gruppen des niedermolekularen, aliphatischen Diisocyanats Al) kommen.
Die Umsetzung kann in Gegenwart von Urethanisierungskatalysatoren wie Zinnverbindungen, Zinkverbindungen, Aminen, Guanidinen oder Amidinen, oder in Gegenwart von Allophanatisierungskata- lysatoren wie Zinkverbindungen erfolgen.
Die Umsetzung erfolgt typischerweise bei 25 bis 140 0C, bevorzugt 60 bis 100 0C.
Wurde mit überschüssigem Isocyanat gearbeitet, so erfolgt anschließend die Entfernung des Überschusses an niedermolekularem, aliphatischen Diisocyanat bevorzugt durch Dünnschichtdestillation.
Vor, während und nach der Reaktion oder destillativen Abtrennung des Diisocyanatüberschusses können saure oder alkylierende Stabilisatoren, wie Benzoylchlorid, Isophthaloylchlorid, Methyltosy- lat, Chlorpropionsäure, HCl oder Antioxidantien wie Di-tert-butylkresol oder Tocopherol zugesetzt werden.
Der NCO-Gehalt der isocyanatfunktionellen Präpolymere A) beträgt bevorzugt 1,5 bis 4,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 1,5 bis 3,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 1,5 bis 3,0 Gew.-%.
- A -
Beispiele für niedermolekulare, aliphatische Diisocyanate der Komponente Al) sind Hexamethylen- diisocyanat (HDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), Butylendiisocyanat (BDI), Bisisocyanatocyclohe- xylmethan (HMDI), 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat, Bisisocyanatomethylcyclohexan, Bi- sisocyanatomethyltricyclodecan, Xylendiisocyanat, Tetramethylxylylendiisocyanat, Norbornandiiso- cyanat, Cyclohexandiisocyanat oder Diisocyanatododecan, wobei Hexamethylendiisocyanat (HDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), Butylendiisocyanat (BDI) und Bis(isocyanatocyclohexyl)methan (HMDI) bevorzugt sind. Besonders bevorzugt sind BDI, HDI, IPDI, ganz besonders bevorzugt Hexamethylendiisocyanat und Isophorondiisocyanat.
Polyalkylenoxide der Komponente A2) sind bevorzugt Copolymere aus Ethylenoxid und Propyleno- xid mit einem Ethylenoxidgehalt, bezogen auf die Gesamtmenge der enthaltenen Oxyalkylengruppen, von 50 bis 100 mol%, bevorzugt von 60 bis 85 mol%, gestartet auf Polyolen oder Aminen. Geeignete Starter dieser Art sind Glycerin, Trimethylolpropan (TMP), Sorbit, Pentaerythrit, Triethanolamin, Ammoniak oder Ethylendiamin.
Die Polyalkylenoxide der Komponente A2) besitzen typischerweise zahlenmittlere Molekulargewich- te von 1000 bis 15000 g/mol, bevorzugt von 3000 bis 8500 g/mol.
Ferner besitzen die Polyalkylenoxide der Komponente A2) OH-Funktionalitäten von 2 bis 6, bevorzugt von 3 bis 6, besonders bevorzugt von 3 bis 4.
Gegebenenfalls einzusetzende Verbindungen der Komponente B) sind heterocyclische, 4-Ring- oder 6-Ring-Oligomere von niedermolekularen, aliphatischen Diisocyanaten mit einer Molmasse von 140 bis 278 g/mol wie Isocyanurate, Iminooxadiazindione oder Uretdione der vorgenannten niedermolekularen, aliphatischen Diisocyanate. Bevorzugt sind heterocyclische 4-Ring-Oligomere wie Uretdione.
Der durch den Einsatz der Komponente B) erhöhte Gehalt an Isocyanatgruppen sorgt für ein besseres Aufschäumen, da bei der Isocyanat- Wasser-Reaktion mehr CO2 gebildet wird. Das als Komponente C) einzusetzende Wasser kann als solches, als Kristallwasser eines Salzes, als Lösung in einem dipolar-aprotischen Lösungsmittel oder auch als Emulsion eingesetzt werden. Bevorzugt wird das Wasser als solches oder in einem dipolar-aprotischen Lösungsmittel eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt wird das Wasser als solches eingesetzt.
Zur Beschleunigung der Urethanbildung können in Komponente D) Katalysatoren eingesetzt werden. Dabei handelt es sich typischerweise um die dem Fachmann aus der Polyurethantechnologie bekannten Verbindungen. Bevorzugt sind hier Verbindungen der Gruppe bestehend aus katalytisch aktiven
Metallsalzen, Aminen, Amidinen und Guanidinen. Beispielhaft zu nennen sind Zinndibutyldilaurat (DBTL), Zinnacetat, l ,8-Diazabi-cyclo[5.4.0]undecen-7 (DBU), l,5-Diazabicyclo[4.3.0]nonen-5 (DBN), l ,4-Diazabicy-clo[3.3.0]octen-4 (DBO), N-Ethylmorpholin (NEM), Triethylendiamin (DABCO), Pentamethylguanidin (PMG), Tetrametylguanidin (TMG), Cyclotetramethylguanidin (TMGC), n-Decyl-tetramethylguanidin (TMGD), n-Dodecyltetramethylguanidin (TMGDO), Di- methylaminoethyltetramethylguanidin (TMGN), 1,1,4,4,5,5-Hexamethylisobiguanidin (HMIB), Phe- nyltetramethylguanidin (TMGP) und Hexamethylenoctamethylbiguanidin (HOBG).
Bevorzugt ist der Einsatz von Aminen, Amidinen, Guanidinen oder deren Mischungen als Katalysatoren der Komponente D) Bevorzugt ist auch die Verwendung von l,8-Diazabi-cyclo[5.4.0]undecen- 7 (DBU).
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ganz auf Katalysatoren verzichtet.
Gegebenenfalls können als Komponente E) Ammonium- und Alkalisalze von Cg- bis C22- Monocarboxylaten oder deren freien Carbonsäuren oder C 12- bis C44-Dicarboxylaten oder deren freien Dicarbonsäuren, bevorzugt Kalium- oder Natriumsalze von Cg- bis C22-Monocarboxylaten oder C 12- bis C44-Dicarboxylaten und besonders bevorzugt Natriumsalze von Cg- bis C22-Mono- carboxylaten eingesetzt werden.
Beispiele geeigneter Verbindungen der Komponente E) sind die Ammonium-, Na-, Li- oder K-Salze von Ethylhexansäure, Octansäure, Decansäure, Dodecansäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, den Octadecensäuren, den Octadecadiensäuren, den Octadecatriensäuren, Isostearinsäure, Erucasäure, Abietinsäure und ihren Hydrierungsprodukten. Beispiele für C 12- bis C44-Dicarbonsäuren bzw. die daraus abgeleiteten Ammonium- und Alkalisalze sind Dodecandisäure, Dodecenyl-, Tetradecenyl-, Hexadecenyl- und Octadecenyl-Bernsteinsäure, C36- und C44-Dimerfettsäuren und ihre Hydrierungsprodukte sowie die entsprechenden Ammonium-, Na-, Li- oder K-Salze dieser Dicarbonsäuren. Zur Verbesserung der Schaumbildung, Schaumstabilität oder der Eigenschaften des resultierenden Polyurethan-Schaums können Verbindungen der Komponente F) eingesetzt werden, wobei solche Additive grundsätzlich alle an sich bekannten anionischen, kationischen, amphoteren und nichtionischen Tenside sowie Mischungen hieraus sein können. Bevorzugt werden Alkylpolyglycoside, EO/PO-Blockcopolymere, Alkyl- oder Arylalkoxylate, Siloxanalkoxylate, Ester der Sulfobernstein- säure und/oder Alkali- oder Erdalkalimetallalkanoate eingesetzt. Besonders bevorzugt werden EO/PO-Blockcopolymere eingesetzt. Bevorzugt werden allein die EO/PO-Blockcopolymere als Komponente F) eingesetzt.
Zudem können zur Verbesserung der Schaumeigenschaften des resultierenden Polyurethan- Schaums Verbindungen der Komponente G) verwendet werden. Hierbei handelt es sich um grundsätzlich alle dem Fachmann an sich bekannten ein- und mehrwertigen Alkohole sowie Mischungen hieraus. Dies sind ein- oder mehrwertige Alkohole oder Polyole, wie Ethanol, Propanol, Butanol, Decanol, Tride- canol, Hexadecanol, Ethylenglykol, Neopentylglykol, Butandiol, Hexandiol, Decandiol, Trimethy- lolpropan, Glycerin, Pentaerythrit, monofunktionelle Polyetheralkohole und Polyesteralkohole, Po- lyetherdiole und Polyesterdiole.
Bei der Herstellung der hydrophilen Polyisocyanate H) wird das Verhältnis der monofunktionellen Polyalkylenoxide H2) zu den niedermolekularen, aliphatischen Diisocyanaten Hl) typischerweise so eingestellt, dass auf 1 Mol OH-Gruppen der mono funktionellen Polyalkylenoxide 1,25 bis 15 Mol, bevorzugt mit 2 bis 10 Mol und besonders bevorzugt 2 bis 6 Mol NCO-Gruppen des niedermolekularen, aliphatischen Diisocyanats Hl) kommen. Anschließend erfolgt die Allophanatisierung bzw. Biurethisierung und/oder Isocyanuratbildung bzw. Uretdionbildung. Werden die Polyalkylenoxide H2) über Urethangruppen an die aliphatischen Diisocyanate Hl) gebunden, findet bevorzugt im An- Schluss eine Allophanatisierung statt. Weiterhin ist bevorzugt, dass Isocyanurat-Struktureinheiten gebildet werden.
Eine alternative Herstellung der hydrophilen Polyisocyanate H) erfolgt typischerweise durch Umsetzung von 1 Mol OH-Gruppen der der mono funktioneller Polyalkylenoxidkomponente H2) mit 1,25 bis 15 Mol, bevorzugt mit 2 bis 10 Mol und besonders bevorzugt 2 bis 6 Mol NCO-Gruppen eines Polyisocyanates Hl) mit einer Isocyanatfunktionalität von 2 bis 6, basierend auf aliphatischen Diso- cyanaten. Beispielhaft für derartige Polyisocyanate Hl) sind Biuret-Strukturen, Isocyanurate bzw. Uretdione basierend auf aliphatischen Diisocyanaten. Dabei werden das Polyisocyanat Hl) und das Polyalkylenoxid H2) bevorzugt über eine Urethangruppe bzw. eine Harnstoffgruppe miteinander verknüpft, wobei besonders die Verknüpfung über Urethangruppen bevorzugt ist. Die Umsetzung kann in Gegenwart von Urethanisierungskatalysatoren wie Zinnverbindungen, Zinkverbindungen, Aminen, Guanidinen oder Amidinen, oder in Gegenwart von Allophanatisierungskata- lysatoren wie Zinkverbindungen erfolgen.
Die Umsetzung erfolgt typischerweise bei 25 bis 140 0C, bevorzugt 60 bis 100 0C.
Wurde mit überschüssigem niedermolekularen Diisocyanat gearbeitet, erfolgt anschließend die Ent- fernung des Überschusses an niedermolekularem, aliphatischen Diisocyanat bevorzugt durch Dünnschichtdestillation.
Vor, während und nach der Reaktion oder der destillativen Abtrennung des Diisocyanatüberschusses können saure oder alkylierende Stabilisatoren, wie Benzoylchlorid, Isophthaloylchlorid, Methyltosy- lat, Chlorpropionsäure, HCl oder Antioxidantien, wie Di-tert-butylkresol oder Tocopherol zugesetzt werden. Der NCO-Gehalt der hydrophilen Polyisocyanate H) beträgt bevorzugt 0,3 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 3 bis 6 Gew.-%.
Beispiele für niedermolekulare, aliphatische Diisocyanate der Komponente Hl) sind Hexamethylen- diisocyanat (HDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), Butylendiisocyanat (BDI), Bisisocyanatocyclohe- xylmethan (HMDI), 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat, Bisisocyanatomethylcyclohexan, Bi- sisocyanatomethyltricyclodecan, Xylendiisocyanat, Tetramethylxylylendiisocyanat, Norbornandiiso- cyanat, Cyclohexandiisocyanat oder Diisocyanatododecan, wobei Hexamethylendiisocyanat (HDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), Butylendiisocyanat (BDI) und Bis(isocyanatocyclohexyl)methan (HMDI) bevorzugt sind. Besonders bevorzugt sind BDI, HDI, IPDI, ganz besonders bevorzugt Hexamethylendiisocyanat und Isophorondiisocyanat. Beispiele für höhermolekulare Polyisocyanate H2) sind Polyisocyanate mit einer Isocyanatfünktiona- lität von 2 bis 6 mit Isocyanurat-, Urethan-, Allophanat-, Biuret-, Iminooxadiazintrion-, Oxadia- zintrion- und/oder Uretdiongruppen auf Basis der im vorstehenden Abschnitt genannten aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Diisocyanate.
Bevorzugt werden als Komponente H2) höhermolekulare Verbindungen mit Biuret-, Iminooxadia- zindion,- Isocyanurat- und/oder Uretdiongruppen auf Basis von Hexamethylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat und/oder 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan eingesetzt. Weiter bevorzugt sind Isocyanurate. Ganz besonders bevorzugt sind Strukturen auf Basis von Hexamethylendiisocyanat.
Die mono funktionellen Polyalkylenoxiden H2) weisen eine OH-Zahl von 15 bis 250, bevorzugt von 28 bis 112, und einem Ethylenoxidanteil von 50 bis 100 mol%, bevorzugt von 60 bis 100 mol%, bezogen auf die Gesamtmenge der enthaltenen Oxyalkylengruppen auf.
Unter monofunktionellen Polyalkylenoxiden im Sinne der Erfindung sind Verbindungen zu verstehen, die nur eine isocyanatreaktive Gruppe, d.h. eine Gruppe, die mit einer NCO-Gruppe reagieren kann, aufweisen.
Die Herstellung von Polyalkylenoxiden H2) durch Alkoxylierung geeigneter Startermoleküle ist lite- raturbekannt (z.B. Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 19, Verlag
Chemie, Weinheim S. 31-38). Geeignete Startermoleküle sind insbesondere gesättigte Monoalkohole
wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, sec-Butanol, Diethylen- glykolmonobutylether sowie aromatische Alkohole wie Phenol oder Monoamine wie Diethylamin. Bevorzugte Startermoleküle sind gesättigte Monoalkohole der vorstehend genannten Art. Besonders bevorzugt werden Diethylenglykolmonobutylether oder n-Butanol als Startermoleküle verwendet. Die monofunktionellen Polyalkylenoxide H2) besitzen typischerweise zahlenmittlere Molekulargewichte von 220 bis 3700 g/mol, bevorzugt von 500 bis 2800 g/mol.
Die monofunktionellen Polyalkylenoxide H2) besitzen bevorzugt eine OH-Gruppe als isocyanatreak- tive Gruppe.
Typischerweise werden die Komponenten A) bis H) in folgenden Mengen eingesetzt: 100 Gewichtsteile isocyanatfunktioneller Präpolymere A)
0 bis 30 Gewichtsteile heterocyclischer Oligomere B) 0,1 bis 200 Gewichtsteile Wasser C) 0 bis 1 Gewichtteile an Katalysatoren D)
0 bis 5 Gewichtteile an Cg- bis Ci2-Monocarbonsäuren oder deren Ammonium- oder Alkalisalze oder C 12- bis C44-Dicarbonsäuren oder deren Ammonium- oder Alkalisalze E)
0 bis 10 Gewichtsteile Tenside F)
0 bis 20 Gewichtsteile Alkohole G)
5 bis 250 Gewichtsteilen hydrophile Polyisocyanatkomponente H) Bevorzugt werden die Komponenten A) bis H) in folgenden Mengen eingesetzt: 100 Gewichtsteile isocyanatfunktioneller Präpolymere A)
1 bis 30 Gewichtsteile heterocyclischer Oligomere B) 0,1 bis 100 Gewichtsteile Wasser C)
0 bis 1 Gewichtteile an Katalysatoren D)
0,01 bis 5 Gewichtteile an Cg- bis Ci2-Monocarbonsäuren oder deren Ammonium- oder Alkali- salze oder C 12- bis C44-Dicarbonsäuren oder deren Ammonium- oder Alkalisalze E)
0 bis 5 Gewichtsteile Tenside F)
0 bis 10 Gewichtsteile Alkohole G)
10 bis 100 Gewichtsteilen hydrophile Polyisocyanate H)
Besonders bevorzugt werden die Komponenten A) bis H) in folgenden Mengen eingesetzt: 100 Gewichtsteile isocyanatfunktioneller Präpolymere A)
5 bis 15 Gewichtsteile heterocyclischer Oligomere B)
1 bis 60 Gewichtsteile Wasser C)
0 bis 0,5 Gewichtteile an Katalysatoren D)
0,1 bis 1 Gewichtteile an Cg- bis Ci2-Monocarbonsäuren oder deren Ammonium- oder Alkalisal- ze oder C 12- bis C44-Dicarbonsäuren oder deren Ammonium- oder Alkalisalze E)
0 Gewichtsteile Tenside F)
0 Gewichtsteile Alkohole G)
20 bis 80 Gewichtsteilen hydrophile Polyisocyanate H)
Die Herstellung der erfindungsgemäßen hydrophilen, aliphatischen Polyurethan-Schäume erfolgt durch Mischen der Komponenten A), C), H) und gegebenenfalls B), D), E), F), G) in beliebiger Reihenfolge, Aufschäumen der Mischung und Aushärtung, bevorzugt durch chemische Vernetzung. Bevorzugt werden die Komponenten A), B) und H) miteinander vorvermischt. Die gegebenenfalls einzusetzenden Carboxylate E) und gegebenenfalls die Tenside F) werden bevorzugt in Form ihrer wässrigen Lösungen dem Reaktionsgemisch zugesetzt. Das Aufschäumen kann dabei grundsätzlich durch das bei der Reaktion der Isocyanatgruppen mit Wasser gebildete Kohlendioxid erfolgen, die Verwendung von weiteren Treibmitteln ist jedoch ebenfalls möglich. So können prinzipiell auch Treibmittel aus der Klasse der Kohlenwasserstoffe wie C3- Cβ-Alkane, z.B. Butane, n-Pentan, zso-Pentan, cyc/o-Pentan, Hexane o.a. oder halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan, Dichlormonofluormethan, Chlordifluorethane, 1 , 1 -Dichlor-2,2,2- Trifluorethan, 2,2-Dichlor-2-fluorethan, insbesondere chlorfreie Fluorkohlenwasserstoffe wie Diflu- ormethan, Trifluormethan, Difluorethan, 1 , 1 , 1 ,2-Tetrafluorethan, Tetrafluorethan (R 134 oder R 134a), 1,1,1,3,3-Pentafluorpropan (R 245 fa), 1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan (R 256), 1,1,1,3,3-
Pentafluorbutan (R 365 mfc), Heptafluorpropan oder auch Schwefelhexafluorid verwendet werden. Auch Gemische dieser Treibmittel sind verwendbar.
Die anschließende Aushärtung erfolgt typischerweise bei Raumtemperatur.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzun- gen sowie die daraus erhältlichen hydrophilen, aliphatischen Polyurethan-Schäume.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind überdies die nach dem erfmdungsgemäßen Verfahren hergestellten Polyurethan-Schäume, sowie die Verwendung der hydrophilen, aliphatischen Polyurethan-Schäume als Bestandteil einer Wundauflage, eines kosmetischen Artikels oder eines Inkontinenzprodukts. Die Polyurethan-Schäume weisen eine poröse, zumindest teilweise offenzellige Struktur mit miteinander kommunizierenden Zellen auf. Die Dichte der Polyurethan- Schäume liegt dabei typischerweise bei 0,01 bis 0,5 g/cm3 (Bestimmung nach DIN 53420).
Das Absorptionsvermögen gegenüber physiologischer Salzlösung beträgt bei den Polyurethan- Schäumen typischerweise 25 bis 150 g pro 100 cm2 bei einem 5 mm dicken Schaum. Die Messung erfolgt dabei nach folgendem Verfahren: (Bestimmung nach DIN EN 13726- 1 , Teil 3.2)
Im Vergleich zu anderen hydrophilen Schäumen kann mit den erfindungsgemäßen Polyurethan- Schäumen auch ohne die Verwendung von superabsorbierenden Polymeren eine sehr hohe Absorption von physiologischer Salzlösung erreicht werden. Selbstverständlich ist die Einarbeitung von Su- perabsorbern aber auch bei den erfindungsgemäßen Polyurethan-Schäumen möglich. Die Polyurethan-Schäume weisen eine gute mechanische Festigkeit und hohe Elastizität auf. Typischerweise sind die Werte für die Zugfestigkeit größer als 40 kPa, für die Bruchdehnung größer als 30 % und für die Rückprallelastizität größer als 60 % (Bestimmung nach DIN 53504, DIN 53455, DIN EN ISO 3386-1).
Nach der Herstellung können die Polyurethan-Schäume nach an sich bekannten Verfahren zu flächi- gen Materialien verarbeitet werden, welche dann beispielsweise als Bestandteil einer Wundauflage, eines kosmetischen Artikels oder eines Inkontinenzprodukts eingesetzt werden können. In der Regel werden dazu Blockschäume nach gängigen Methoden auf die gewünschte Dicke geschnitten wodurch flächige Materialien mit einer Dicke von typischerweise von 10 μm bis 5 cm, bevorzugt von 0,1 mm bis 1 cm, besonders bevorzugt von 0,1 mm bis 6 mm, ganz besonders bevorzugt von 0,2 mm bis 6 mm zu erhalten werden.
Mit Hilfe geeigneter Gießtechniken können die beschriebenen flächigen Materialien aber auch direkt durch Auftrag und Aufschäumen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung auf ein Substrat, z.B. ein gegebenenfalls vorbehandeltes Papier oder Textil, erhalten werden.
In einer bevorzugten Variante wird dazu eine Mischung der Ausgangsmaterialien, wie in der noch unveröffentlichten europäischen Anmeldung mit der Nummer 09009202.4 beschrieben, mittels eines Rakels auf ein Substrat aufgebracht, woraufhin im Anschluss an das Rakeln das Aufschäumen erfolgt. Die Spalthöhe des Rakels liegt im Allgemeinen im Bereich von 0,2 bis 20 mm, bevorzugt von 0,5 bis 5 und ganz besonders bevorzugt von 0,8 bis 2 mm. Die Filmbreite des zu verwendenden Rakels kann dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst werden. Beispiele sind Filmbreiten zwischen 10 und 5000 mm, bevorzugt zwischen 20 und 2000 mm.
Die Polyurethan-Schäume enthalten in der Regel einen nur geringen mit Wasser extrahierbaren Anteil von maximal 2 Gew.-%, bevorzugt von maximal 1 Gew.-%, d.h. sie enthalten nur sehr geringe Mengen an chemisch nicht gebundenen Bestandteilen.
Die Polyurethan-Schäume können überdies mit weiteren Materialien beispielsweise auf Basis von Hydrogelen, (semi-) permeablen Folien, Schaumfolien, Beschichtungen, Hydrokolloiden oder anderen Schäumen verklebt, laminiert oder beschichtet werden.
Die erfindungsgemäßen Polyurethan-Schäume sind besonders zur Herstellung von Wundauflagen geeignet. Dabei können die Polyurethan-Schäume in direktem oder indirektem Kontakt mit der Wunde sein. Bevorzugt werden die Polyurethan-Schäume jedoch in direktem Kontakt mit der Wunde eingesetzt, um beispielsweise eine optimale Absorption von Wundflüssigkeit zu gewährleisten. Die Polyurethan-Schäume zeigen keine Zelltoxizität (Bestimmung nach ISO 10993-5 und ISO 10993- 12).
Die Polyurethan-Schäume, die als Wundauflage eingesetzt werden, müssen zusätzlich noch in einem weiteren Verfahrensschritt sterilisiert werden. Zur Sterilisation kommen die dem Fachmann an sich bekannten Verfahren zum Einsatz, bei denen eine Sterilisation durch thermische Behandlung, chemische Stoffe wie Ethylenoxid oder Bestrahlung, beispielsweise durch Gammabestrahlung, erfolgt. Die Bestrahlung kann dabei gegebenenfalls unter Schutzgasatmosphäre erfolgen. Die erfindungsgemäßen Polyurethan-Schäume haben dabei den großen Vorteil, dass sie sich bei Bestrahlung, insbesondere bei Bestrahlung mit Gammastrahlen, nicht verfärben. Ebenfalls möglich ist die Zugabe, Einarbeitung oder Beschichtung von bzw. mit antimikrobiellen oder biologischen Wirkstoffen, welche sich beispielsweise in Bezug auf die Wundheilung und die Vermeidung von Keimbelastungen positiv auswirken.
Beispiele
Sofern nicht abweichend gekennzeichnet, beziehen sich alle Prozentangaben auf das Gewicht. Die Bestimmung der Festkörpergehalte erfolgte nach DIN-EN ISO 3251. Die Bestimmung der Viskositäten erfolgte bei 23 0C und wurde nach DIN 53019 durchgeführt. Die NCO-Gehalte wurden volu- metrisch gemäß DIN-EN ISO I l 909 bestimmt.
Als Rakel wurde der Zehntner Universalapplikator ZUA 2000 mit einer Filmbreite von 200 mm und einer Spalthöhe einstellbar von 0 bis 3 mm eingesetzt (Fa. Zehntner GmbH, Sissach, Schweiz).
Verwendete Substanzen und Abkürzungen
Desmodur® N 3400: Aliphatisches Polyisocyanat (HDI-Uretdion), NCO-Gehalt 21,8 %,
Bayer MaterialScience AG, Leverkusen, Deutschland
Desmodur N 3300: Aliphatisches Polyisocyanat (HDI-Isocyanurat), NCO-Gehalt
21,8 %, Bayer MaterialScience AG, Leverkusen, Deutschland
Beispiel 1 : Herstellung des Polyurethan-Präpolymers 1 (Baustein A)
Zu einem Gemisch aus 1000 g HDI und Ig Benzoylchlorid wurde bei 80 0C innerhalb von 3 h 1000 g eines Polyalkylenoxids mit einer Molmasse von 4680 g/mol, gestartet auf Glycerin, einem Ethylen- oxidgewichtsanteil von 72 % und einen Propylenoxidgewichtsanteil von 28 %, das zuvor bei 100 0C während 6 h bei einem Druck von 0,1 mbar getrocknet wurde, zugetropft und für 12 h nachgerührt.
Das überschüssige HDI wurde durch Dünnschichtdestillation bei 130 0C und 0,1 mbar entfernt, wobei die nicht flüchtigen Bestandteile mit 1 g Chlorpropionsäure stabilisiert wurden. Man erhielt ein Präpolymer mit einem NCO-Gehalt von 2,77 % und einer Viskosität von 3500 mPas.
Beispiel 2: Herstellung des Polyurethan-Präpolymers 2 (Baustein A)
Zu einem Gemisch aus 200 g HDI, 1 g Benzoylchlorid und 1 g Methyltosylat wurde bei 80 0C innerhalb von 2 h 400 g eines Polyalkylenoxids mit einer Molmasse von 5800 g/mol, gestartet auf Glycerin, einem Ethylenoxidgehalt von 80 % und einem Propylenoxidgehalt von 20 %, das vorher bei 100 0C während 6 h bei einem Druck von 0,1 mbar getrocknet wurde, zugetropft und für 12 h nachgerührt. Das überschüssige HDI wurde durch Dünnschichtdestillation bei 130 0C und 0,1 mbar entfernt. Man erhielt ein Präpolymer mit einem NCO-Gehalt von 2,31 % und einer Viskosität von 6070 mPas.
Beispiel 3: Herstellung des Polyurethan-Präpolymers 3 (Baustein A)
Zu einem Gemisch aus 1440 g HDI und 4 g Benzoylchlorid wurde bei 80 0C innerhalb von 2 h 2880 g eines Polyalkylenoxids mit einer Molmasse von 4680 g/mol, gestartet auf Glycerin, einem Ethylen- oxidgewichtsanteil von 72 % und einem Propylenoxidgewichtsanteil von 28 %, das zuvor bei 100 0C während 6 h bei einem Druck von 0,1 mbar getrocknet wurde, zugetropft und für 1 h nachgerührt. Das überschüssige HDI wurde durch Dünnschichtdestillation bei 130 0C und 0,1 mbar entfernt. Man erhielt ein Präpolymer mit einem NCO-Gehalt von 2,11 % und einer Viskosität von 3780 mPas.
Beispiel 4: Herstellung des Polyurethan-Präpolymers 4 (Baustein A)
Zu einem Gemisch aus 200 g IPDI, Ig Benzoylchlorid und 1 g Methyltosylat wurde bei 80 0C inner- halb von 2 h 400 g eines Polyalkylenoxids mit einer Molmasse von 5800 g/mol, gestartet auf Glycerin, einem Ethylenoxidgehalt von 80 % und einem Propylenoxidgehalt von 20 %, das vorher bei 100 0C während 6 h bei einem Druck von 0,1 mbar getrocknet wurde, zugetropft und für 12 h nachgerührt. Das überschüssige IPDI wurde durch Dünnschichtdestillation bei 130 0C und 0,1 mbar entfernt. Man erhielt ein Präpolymer mit einem NCO-Gehalt von 2,36 % und einer Viskosität von 8800 mPas.
Beispiel 5: Herstellung eines hydrophilen Polyisocyanates (Baustein H)
Ein Gemisch aus 282,5 g Desmodur N 3300 und 843,8 g eines Mono-Hydroxy-funktionellen PoIy- ethers auf Ethylenoxid-/Propylenoxidbasis (mit einem Ethylenoxid- Anteil von 80 mol bezogen auf die Gesamtmenge der enthaltenen Oxyalkylengruppen), zahlenmittleres Molekulargewicht 2250 g/mol (OH-Zahl 25 mg KOH/g) wurde in einer Glasapparatur so lang bei 80 0C gerührt, bis der tritrimetrisch ermittelte Gehalt an NCO-Gruppen konstant war. Man erhielt eine Flüssigkeit mit einem NCO-Gehalt von 4,04 % und einer Viskosität von 3330 mPas.
Beispiel 6: Herstellung eines hydrophilen Polyisocyanates (Baustein H
Ein Gemisch aus 780,0 g Desmodur N 3300 und 500,0 g eines Mono-Hydroxy-funktionellen PoIy- ethers auf Ethylenoxidbasis, zahlenmittleres Molekulargewicht 500 g/mol (OH-Zahl 112 mg KOH/g) wurde in einer Glasapparatur so lang bei 80 0C gerührt, bis der tritrimetrisch ermittelte Gehalt an NCO-Gruppen konstant war. Man erhielt eine Flüssigkeit mit einem NCO-Gehalt von 9,79 % und einer Viskosität von 2510 mPas.
Beispiel 7: Herstellung eines hydrophilen Polyisocyanates (Baustein H)
Ein Gemisch aus 214,5 g Desmodur N 3300 und 990,0 g eines Mono-Hydroxy-funktionellen PoIy- ethers auf Ethylenoxid-/Propylenoxidbasis (mit einem Ethylenoxid- Anteil von 80 mol bezogen auf die Gesamtmenge der enthaltenen Oxyalkylengruppen), zahlenmittleres Molekulargewicht 2250 g/mol (OH-Zahl 25 mg KOH/g) wurde in einer Glasapparatur so lang bei 800C gerührt, bis der tritrimetrisch ermittelte Gehalt an NCO-Gruppen konstant war. Man erhielt eine Flüssigkeit mit einem NCO-Gehalt von 2,39 %.
Beispiel 8: Herstellung eines hydrophilen Polyisocyanates (Baustein H)
Ein Gemisch aus 84,71 g Desmodur N 3300 und 781,9 g eines Mono-Hydroxy-funktionellen PoIy- ethers auf Ethylenoxid-/Propylenoxidbasis (mit einem Ethylenoxid- Anteil von 80 mol bezogen auf die Gesamtmenge der enthaltenen Oxyalkylengruppen), zahlenmittleres Molekulargewicht 2250 g/mol (OH-Zahl 25 mg KOH/g) wird in einer Glasapparatur so lang bei 80 0C gerührt, bis der tritrimetrisch ermittelte Gehalt an NCO-Gruppen konstant ist. Man erhielt eine Flüssigkeit mit einem NCO-Gehalt von 0,29 %. Herstellung von Schaumstoffen
Die beiden Isocyanat-Komponenten wurden 15 Sekunden mit einer Rührerdrehzahl von 1200 Upm homogenisiert, dann die weiteren Komponenten eingewogen, weitere 10 Sekunden verrührt und mit einem Rakel (Spalthöhe 1,5 mm) auf silikonisiertes Trennpapier aufgebracht. Als Oligomer wurde, falls verwendet, dabei jeweils Desmodur® N 3400 eingesetzt; als Carboxylat eine 5%ige Lösung von Natriumoleat in Wasser. Darüber hinaus zugesetztes Wasser wird extra angegeben.
Ohgomer (falls vorhanden): Desmodur N 3400
*: Vergleichbeispiel: Schaum ohne die erfrndungswesentliche Komponente H)
Die erfindungsgemäßen Beispiele 2-9 waren Schäume mit einer sehr gleichmäßigen, feinen Porenstruktur und einer angenehmen, weichen Haptik. Wie diese Beispiele und das Vergleichsbeispiel verdeutlichen, stellen die erfindungsgemäßen Komponenten H) einen maßgeblichen Zusatzstoff in der beschriebenen Schaumherstellung dar: Ohne diese Komponente kann eine sehr hohe Wasseraufnahme nicht erreicht werden. Dies ist überraschend, da bereits die Komponente A) einen sehr hohen Anteil an hydrophilen Polyethern enthält. Es war nicht vorhersehbar, dass durch Zusatz von Bausteinen der Komponente H) hier eine Verbesse- rung auftritt. Auch die vorteilhafte haptische Beurteilung der erfindungsgemäßen Schäume war nicht absehbar.