Verfahren und Vorrichtung zum Erstellen eines Anwenderprogramms für eine
Sicherheitssteuerung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erstellen eines Anwenderprogramms für eine Sicherheitssteuerung, die dazu ausgebildet ist, eine Anlage mit einer Vielzahl von Hardware-Komponenten zu steuern, wobei die Vielzahl von Hardware-Komponenten jeweils zumindest einen Sensor und zumindest einen Aktor beinhaltet.
Eine Sicherheitssteuerung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, die von Sensoren gelieferte Eingangssignale aufnimmt und daraus durch logische Verknüpfungen und eventuell weitere Signal- oder Datenverarbeitungsschritte Ausgangssignale erzeugt. Die Ausgangssignale können Aktoren zugeführt werden, die in Abhängigkeit von den Eingangssignalen Aktionen oder Reaktionen in einer gesteuerten Anlage bewirken. Eine Sicherheitssteuerung muss dabei vorgegebene Sicherheitsstandards einhalten, die beispielsweise in der Europäischen Norm EN 954- 1 oder einer vergleichbaren Norm, beispielsweise der Norm IEC 61508 oder der Norm EN ISO 13849-1, niedergelegt sind. Im Gegensatz zu einer Steuerung für so genannte Standardanwendungen gewährleistet eine Sicherheitssteuerung dabei zumindest eine Einfehlersicherheit im Sinne der Kategorien 3 oder 4 der Europäischen Norm EN 954- 1 oder deren Safety Integtity Level (SIL) erreicht zumindest die Stufe 2 gemäß der genannten Norm IEC 61508.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet für derartige Sicherheitssteuerungen ist die Überwachung von Not-Aus-Tastern, Zwei-Hand-Steuerungen, Schutztüren oder Lichtgittern im Bereich der Maschinensicherheit. Derartige Sensoren werden verwendet, um eine Maschine oder Anlage, von der im Betrieb eine Gefahr für Menschen oder materielle Güter ausgeht, abzusichern. Beim Öffnen der Schutztür oder beim Betätigen des Not-Aus-Tasters wird jeweils ein Signal erzeugt, das die Sicherheitssteuerung als Eingangssignal erhält. In Reaktion darauf schaltet die Sicherheitssteuerung mit Hilfe eines Aktors den Gefahr bringenden Teil der Maschine oder Anlage ab.
Eine programmierbare Sicherheitssteuerung bietet dem Anwender die Möglichkeit, die logischen Verknüpfungen und ggf. weiteren Signal- oder Datenverarbeitungsschritte mit Hilfe einer Software, dem genannten Anwenderprogramm, seinen Bedürfnissen entsprechend individuell festzulegen. Daraus resultiert eine große Flexibilität im Vergleich zu früheren Lösungen, bei denen die logischen Verknüpfungen durch eine definierte Verdrahtung zwischen verschiedenen Sicherheitsschaltgeräten erzeugt wurden. Ein Beispiel für ein Verfahren zum Programmieren einer Sicherheitssteuerung ist in DE 101 08 962 Al beschrieben.
Ein Problem bei der Programmierung einer Sicherheitssteuerung besteht darin, dass das Anwenderprogramm bei der Überwachung einer großen Maschinenanlage mit vielen Sicherheitseinrichtungen sehr komplex und unübersichtlich werden kann. So können große Anlagen, wie etwa ein Zementwerk, mehrere tausend Sensoren umfassen. Das zu erstellende Anwenderprogramm ist selbst ein sicherheitskritisches Element, da ein Fehler in dem Anwenderprogramm eine unkontrollierte Situation und damit einen gefährlichen Zustand bei der überwachten Maschine oder Anlage hervorrufen kann.
Um das Risiko folgenschwerer Fehler in dem Anwenderprogramm durch menschliches Versagen bei der Programmierung zu reduzieren, legt das Verfahren nach DE 101 08 962 Al dem Anwender einige Beschränkungen auf. Er kann insbesondere nur auf vorgefertigte, zertifizierte Progammmodule zugreifen und diese nur individuell zusammenfügen. Nach dem Verfahren aus DE 101 08 962 Al kann der Anwender die einzelnen Programmmodule jedoch nicht verändert und auch keine eigenständigen Programmmodule erstellen. Infolge dessen ist das Verfahren aus DE 101 08 962 Al auf Sicherheitssteuerungen für kleinere und mittelgroße Anwendungen beschränkt. Für sehr große Anlagen bietet das Verfahren nach DE 101 08 962 Al keine ausreichende Flexibilität.
Des weiteren ist es bei Anlagen nach dem Stand der Technik von Nachteil, dass Sicherheitssteuerungen häufig in Ergänzung zu einer weitgehend unbeschränkt programmierbaren Standardsteuerung verwendet werden. Es ist wünschenswert,
sämtliche Standard- und Sicherheitsaufgaben mit einer gemeinsamen Steuerung zu erledigen. Dies würde die Komplexität der sicherheitsrelevanten Programme jedoch noch weiter erhöhen.
Die internationale Norm IEC/EN 61131 definiert verschiedene Verfahren zum Programmieren von industriellen Steuerungen, teilweise unter Verwendung von Grafikeditoren. Hier werden grafische Elemente entsprechend der Funktionalität der zu steuernden Maschine oder Anlage in Form von so genannten Funktionsblocks bereitgestellt. Dabei kann jede in der Maschine oder Anlage enthaltene Hardware- Komponente einem grafischen Element entsprechen, welches die Funktionalität der zugehörigen Hardware-Komponente darstellt. Die grafischen Elemente können durch logische Verknüpfungen untereinander verbunden. Um bei solchen Verfahren und Vorrichtungen die Komplexität zu reduzieren, kann eine Hierarchisierung verwendet werden, d.h. die grafischen Elemente können dem Aufbau der zu steuernden Maschine oder Anlage entsprechend unterschiedlichen Hierarchieebenen zugeordnet werden. Beim Erstellen des Anwenderprogramms kann dann ebenenweise vorgegangen werden.
Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen können dazu beitragen, die Übersichtlichkeit beim Erstellen eines Anwenderprogramms für eine Sicherheitssteuerung zu steigern. Sie sind jedoch gerade in Bezug auf sehr komplexe Anwendungen mit einer großen Anzahl von sicherheitsrelevanten und nicht-sicherheitsrelevanten Sensoren und Aktoren noch nicht optimal.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art weiterzubilden, um die Komplexität beim Erstellen eines Anwenderprogramms mit sicherheitsrelevanten Funktionen weiter zu reduzieren und die Übersichtlichkeit zu steigern, um somit eine einfachere, schnellere und kostengünstigere Programmierung einer Sicherheitssteuerung für sehr komplexe Anwendungen zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Erstellen eines Anwenderprogramms für eine Sicherheitssteuerung gelöst, die dazu ausgebildet ist, eine Anlage mit einer Vielzahl von Hardware-Komponenten zu steuern, wobei die Vielzahl von Hardware- Komponenten jeweils zumindest einen Sensor und zumindest einen Aktor beinhaltet, mit folgenden Schritten:
Bereitstellen einer Vielzahl von Software-Komponenten für die Vielzahl von Hardware-Komponenten, wobei die Vielzahl von Software-Komponenten jeweils zumindest einen Logikeingang und zumindest einen Logikausgang aufweisen und zumindest einen Aspektblock enthalten, wobei jeder dieser Aspektblöcke einem von mehreren untereinander unterschiedlichen Steuerungsaspekten zugeordnet ist, wobei jeder dieser Steuerungsaspekte einen eigenständigen Teilaspekt der Sicherheitssteuerung repräsentiert, wobei jeder dieser Aspektblöcke eine Anzahl von Signaleingängen und eine Anzahl von Signalausgängen aufweist, wobei dem jeweiligen Aspektblock über seine Anzahl von Signaleingängen eine Anzahl von Eingangssignalen zugeführt werden können und dieser Aspektblock über seine Anzahl von Signalausgängen eine Anzahl von Ausgangssignalen ausgeben kann, und wobei die Ausgangssignale zumindest in Abhängigkeit der Eingangssignalen ermittelt werden,
Erstellen eines Komponententeilprogramms durch logisches Verknüpfen der Vielzahl von Software-Komponenten, wobei zumindest ein Teil der Logikeingänge und zumindest ein Teil der Logikausgänge der Software- Komponenten untereinander verbunden werden,
Erstellen eines Aspektteilprogramms für zumindest einen Steuerungsaspekt, wobei für zumindest einen Aspektblock, der in der Vielzahl von Software- Komponenten enthalten ist, zumindest einem Teil der Signaleingänge Sensoren zugeordnet werden, deren Sensorsignale in dem jeweiligen Aspektblock verarbeitet werden, und wobei zumindest einem Teil der Signalausgänge Aktoren zugeordnet werden, die mit den in dem jeweiligen Aspektblock ermittelten Ausgangssignalen angesteuert werden,
Zusammenfügen des Komponententeilprogramms und des Aspektteilprogramms zu dem Anwenderprogramm.
Die Aufgabe wird ferner durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, die folgende Einheiten aufweist: erste Einheiten zum Bereitstellen einer Vielzahl von Software-Komponenten für die Vielzahl von Hardware-Komponenten, wobei die Vielzahl von Software-Komponenten jeweils zumindest einen Logikeingang und zumindest einen Logikausgang aufweisen und zumindest einen Aspektblock enthalten, wobei jeder dieser Aspektblöcke einem von mehreren untereinander unterschiedlichen Steuerungsaspekten zugeordnet ist, wobei jeder dieser Steuerungsaspekte einen eigenständigen Teilaspekt zur Sicherheitssteuerung repräsentiert, und wobei jeder dieser Aspektblöcke eine Anzahl von Signaleingängen und eine Anzahl von Signalausgängen aufweist, wobei dem jeweiligen Aspektblock über seine Anzahl von Signaleingängen eine Anzahl von Eingangssignalen zugeführt werden können und dieser Aspektblock über seine Anzahl von Signalausgängen eine Anzahl von Ausgangssignalen ausgeben kann, wobei die Ausgangssignale zumindest in Abhängigkeit von den Eingangssignalen ermittelt werden, zweite Einheiten zum Erstellen eines Komponententeilprogramms durch logisches Verknüpfen der Vielzahl von Software- Komponenten, wobei zumindest ein Teil der Logikeingänge und zumindest ein Teil der Logikausgänge der Software-Komponenten untereinander verbunden werden, dritte Einheiten zum Erstellen eines Aspektteilprogramms für zumindest einen Steuerungsaspekt, wobei zumindest für einen Teil derjenigen Aspektblöcke, die in der Vielzahl von Software-Komponenten enthalten sind, jeweils zumindest einem Teil der Signaleingänge Sensoren zugeordnet werden, deren Sensorsignale in dem jeweiligen Aspektblock verarbeitet werden, und zumindest einem Teil der Signalausgänge Aktoren zugeordnet werden, die mit den in dem jeweiligen Aspektblock ermittelten Ausgangssignalen angesteuert werden, und vierte Einheiten zum Zusammenfügen des Komponententeilprogramms und des Aspektteilprogramms zum Anwenderprogramm.
Dem neuen Verfahren und der neuen Vorrichtung liegt die Idee zugrunde, Aspektblöcke einzuführen und diese beim Erstellen des Anwenderprogramms zu berücksich-
tigen. Jeder Aspektblock repräsentiert einen von mehreren untereinander unterschiedlichen Steuerungsaspekten, wobei jeder dieser Steuerungsaspekte eine eigenständige Teilfunktion einer Sicherheitssteuerung repräsentiert. Durch diesen Ansatz steht zusätzlich zu den Software-Komponenten ein weiteres Gliederungswerkzeug zur Verfügung, mit dem die Komplexität beim Erstellen eines Anwenderprogramms für eine Sicherheitssteuerung reduziert werden. Wenn nachfolgend der Begriff Anwenderprogramm verwendet wird oder von dem Erstellen eines Anwenderprogramms die Rede ist, dann soll es sich um ein Steuerprogramm für eine konkrete Steueranwendung handeln, wie zum Beispiel das konkrete Steuerprogramm für eine Fertigungslinie für definierte Werkstücke.
Das Erstellen eines Anwenderprogramms entspricht somit der Realisierung einer Gesamtfunktionalität für die zu steuernde Anlage. In dieser Gesamtfunktionalität sind verschiedene Teilaspekte, etwa die Definition des eigentlichen Fertigungsverlaufs, die sicherheitstechnische Absicherung der Anlage, die Erzeugung und Bereitstellung von Diagnoseinformationen u.a. zusammengefasst. Durch die neuen Aspektblöcke ist es nun möglich, das Erstellen des komplexen Anwenderprogramms in die einzelnen Teilaspekte zu unterteilen. Mit anderen Worten beinhalten das neue Verfahren und die neue Vorrichtung eine matrixartige Organisation der anfallenden Programmieraufgaben, nämlich einerseits aufgegliedert in Software-Komponenten, die jeweils bestimmten Hardware-Komponenten zugeordnet sind, und andererseits aufgegliedert in Aspektblöcke, die eine nach funktionalen Teilaspekten gruppierte Programmierung ermöglichen. Letztere ist vorzugsweise unabhängig von den einzelnen Hardwarekomponenten, wie nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele erläutert wird.
Durch die Auswahl eines Teilaspektes und die Konzentration auf den entsprechenden Aspektblock kann eine von mehreren unterschiedlichen Sichten auf die Gesamtfunktionalität und das zu erstellende Anwenderprogramm eingenommen werden. Der Anwender kann auf einzelne Aspekte gerichtete Teilprogramme erstellen, die später zu dem Anwenderprogramm zusammengefügt werden. Dabei werden die Aspektteilprogramme in Ergänzung zu einem Komponententeilprogramm verwendet, das eine
Verknüpfung von Software-Komponenten, in denen Aspektblöcke enthalten sind, repräsentiert.
Dadurch dass die unterschiedlichen Steuerungsaspekte jeweils einen separaten Teilaspekt einer Sicherheitssteuerung repräsentieren, können die Aspektteilprogramme eigenständig erstellt werden. Das Erstellen des Anwenderprogramms kann getrennt nach eigenständigen Teilaspekten durch Erstellen einer Vielzahl von eigenständigen Aspektteilprogrammen erfolgen.
Der neue Ansatz entspricht einer vertikalen Unterteilung der Gesamtfunktionalität, die für die zu steuernde Anlage zu realisieren ist. Die eigenständigen Teilaspekte kommen bevorzugt in allen Hierarchieebenen vor, in die eine zu steuernde Anlage gegliedert werden kann. Durch die Betrachtung einzelner Teilaspekte lässt sich die zu realisierende Gesamtfunktionalität vertikal unterteilen.
Mit der neuen Kombination von Komponenten und Aspekten stehen zwei eigenständige Maßnahmen für die Unterteilung der Gesamtfunktionalität zur Verfügung, mit denen sich eine sehr starke Reduzierung der Komplexität und daher eine Steigerung der Übersichtlichkeit realisieren lassen.
Die oben genannte Aufgabe ist vollständig gelöst.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung entsprechen die Vielzahl von Software-Komponenten der Vielzahl von Hardware-Komponenten.
Diese Maßnahme stellt sicher, dass für jede Hardware-Komponente, die in der zu steuernden Anlage enthalten ist, eine Software-Komponente bereitgestellt wird, die zudem die Funktionalität repräsentiert, die die jeweilige Hardware-Komponente aufweist. Diese Maßnahme trägt zur Übersichtlichkeit bei dem Erstellen des Anwenderprogramms bei und verbessert somit die Fehlersicherheit.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird bei dem Bereitstellen der Vielzahl von Software-Komponenten zumindest eine Software-Komponente aus einer Menge vordefinierter Software-Komponenten ausgewählt.
Diese Ausgestaltung der Erfindung hat den Vorteil, dass innerhalb eines Anwenderprogramms einheitliche Software-Komponenten verwendet werden. So ist sichergestellt, dass für in der zu steuernden Anlage enthaltene identische Hardware- Komponenten, bei entsprechender Auswahl, untereinander identische Software- Komponenten bereitgestellt werden. Durch die Verwendung vordefinierter, d.h. vorgefertigter Software-Komponenten wird somit ausgeschlossen, dass identische Hardware-Komponenten durch Software-Komponenten repräsentiert werden, die untereinander ein unterschiedliches programmtechnisches Verhalten aufweisen. Dies gilt nicht nur für ein einzelnes Anwenderprogramm, sondern auch für eine Vielzahl von Anwenderprogrammen, sofern diese mit Hilfe eines Computerprogramms unter Verwendung ein und derselben Datenbank, die die vordefinierten Software- Komponenten enthält, erstellt wurden. Insgesamt wird durch diese Maßnahme die Übersichtlichkeit erhöht und die Fehlersicherheit verbessert.
Die Verwendung vordefinierter Software-Komponenten bietet einen weiteren Vorteil. Wie bereits erwähnt, benötigen Sicherheitssteuerungen vor ihrer Verwendung eine besondere Zulassung durch zuständige Aufsichtsbehörden. Hiervon ist auch das Anwenderprogramm umfasst. Werden vordefinierte Software-Komponenten verwendet, reicht es aus, diese einmal von einer Aufsichtsbehörde abnehmen zu lassen. Dies erfolgt in der Regel zusammen mit der Abnahme des Computerprogramms, mit dem Anwenderprogramme erstellt werden können. Werden dann bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms durch entsprechend sichere Maßnahmen Software- Komponenten durch Auswählen aus einer Menge vordefinierter Software- Komponenten bereitgestellt, ist für denjenigen Teil eines Anwenderprogramms, der ausschließlich solche bereitgestellten Software-Komponenten enthält, keine Abnahme mehr erforderlich. Dadurch wird die Effizienz bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms gesteigert.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme repräsentieren die vordefinierten Software-Komponenten jeweils eine von mehreren untereinander unterschiedlichen Hardware-Komponentenarten, wobei jede dieser Hardware- Komponentenarten eine Funktionalität aufweist, die für diese Hardware- Komponentenart als solche charakteristisch ist, und die jede der zu dieser Hardware- Komponentenart zugehörige Hardware-Komponente aufweist, wobei die vordefinierten Software-Komponenten jeweils diejenigen Aspektblöcke enthalten, die denjenigen Steuerungsaspekten zugeordnet sind, die für diejenige Hardware-Komponentenart von Bedeutung sind, die die vordefinierte Software-Komponente repräsentiert.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, dass in einer vordefinierten Software- Komponente alle relevanten Aspekte zusammengefasst sind, die für diejenige Hardware-Komponentenart von Bedeutung sind, die die vordefinierte Software- Komponente repräsentiert. Die Hardware-Komponentenart wird mit Blick auf die Teilaspekte der Sicherheitssteuerung durch die sie repräsentierende Software- Komponente vollständig beschrieben. Für den Programmierer eines Anwenderprogramms ist es somit völlig ausreichend, für eine in der zu steuernden Anlage befindliche Hardware-Komponente eine Software-Komponente bereitzustellen, und zwar durch Auswählen derjenigen vordefinierten Software-Komponente, die diejenige Hardware-Komponentenart repräsentiert, zu der die Hardware-Komponente gehört. Der Programmierer muss somit für die betreffende Hardware-Komponente nur eine einzige Software-Komponente bereitstellen, es sind nicht mehrere Software- Komponenten oder zusätzliche Aspektblöcke bereitzustellen.
Bei der Funktionalität, die die Hardware-Komponentenart aufweist, kann es sich um eine mechanische oder elektrische oder elektromechanische Funktionalität handeln. Diese Funktionalitäten begründen eine Vielzahl von Unterscheidungsmerkmalen, so dass es sich bei den Hardware-Komponentenarten beispielsweise um Motoren oder um Verstellzylinder, die beispielsweise pneumatisch ausgeführt sind, handeln kann. Neben elementaren Komponenten kann eine Hardware-Komponentenart auch für eine komplexe Baugruppe, beispielsweise Prozessstationen, Teststationen oder Bohr-
module stehen. Die Aufzählung elementarer Komponenten und komplexer Baugruppen ist nicht abschließend.
Unter programmtechnischen Gesichtspunkten entspricht eine vordefinierte Software- Komponente einem Platzhalter, der eine Hardware-Komponentenart repräsentiert. Enthält die Anlage eine Hardware-Komponente, die zu einer bestimmten Hardware- Komponentenart gehört, dann wird bei dem Erstellen des Anwenderprogramms eine Software-Komponente durch Auswählen der entsprechenden vordefinierten Software- Komponente bereitgestellt, wobei die bereitgestellte Software-Komponente der in der Anlage vorhandenen realen Hardware-Komponente entspricht. Diese Vorgehensweise kann mit der Vorgehensweise verglichen werden, die der objektorientierten Programmierung zugrunde liegt. Überträgt man die Gesetzmäßigkeiten der objektorientierten Programmierung auf das neue Verfahren, so entspricht die vordefinierte Software-Komponente einer Klasse, d.h. der Gesamtheit aller Objekte der gleichen Art. Die bereitgestellte Software-Komponente entspricht einer Instanz, d.h. einem Objekt einer bestimmten Klasse.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird von der ausgewählten vordefinierten Software-Komponente eine Kopie erstellt, die dann als Software-Komponente bereitgestellt wird.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, dass eine vordefinierte Software-Komponente an unterschiedlichen Stellen in einem zu erstellenden Anwenderprogramm verwendet werden kann. Sie ist somit mehrfach verwendbar, sie ist wieder verwertbar. Dabei weisen sämtliche Kopien der vordefinierten Software-Komponente, d.h. sämtliche bereitgestellten Software-Komponenten, die auf dieselbe vordefinierte Software- Komponente zurückgehen, dieselben Eigenschaften auf, die durch die vordefinierte Software-Komponente vorgegeben werden. Die bereitgestellten Software- Komponenten sind lediglich parametrierbar. D.h. deren Funktionalität ist dem Grunde nach durch die vordefinierte Software-Komponenten festgelegt, kann jedoch in gewissen Grenzen leicht modifiziert werden. Dadurch ist sichergestellt, dass in einer zu steuernden Anlage vorhandene identische Hardware-Komponenten durch
Software-Komponenten repräsentiert werden, die dem Grunde nach eine identische Funktionalität aufweisen. Insgesamt wird ein effizientes Erstellen eines Anwenderprogramms ermöglicht. Dadurch, dass die bereitgestellten Software-Komponenten jeweils einer Kopie einer vordefinierten Software-Komponente entsprechen, ist gewährleistet, dass in der zu steuernden Anlage vorhandene identische Hardware- Komponenten durch identische Software-Komponenten repräsentiert werden. Dies verbessert die Fehlersicherheit.
Überträgt man die Gesetzmäßigkeit der objektorientierten Programmierung auf das neue Verfahren, so entspricht das Erstellen einer Kopie einer vordefinierten Software- Komponente der Instanzierung.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird bei dem Bereitstellen der Vielzahl von Software-Komponenten zumindest eine neue Software-Komponente erstellt.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, bei Bedarf, d.h. entsprechend den Gegebenheiten der zu steuernden Anlage, neue benötigte Software-Komponenten generieren zu können. Dadurch ist ein hohes Maß an Variabilität gewährleistet, beispielsweise für den Fall, dass die in dem Computerprogramm, mit dem das Anwenderprogramm erstellt wird, vorhandenen vordefinierten Software-Komponenten zur Abbildung der Gesamtfunktionalität der zu steuernden Anlage nicht ausreichen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die vordefinierten Software- Komponenten und/oder die neu erstellten Software-Komponenten jeweils entweder als Gruppenkomponente oder als Elementarkomponente ausgebildet, wobei eine Gruppenkomponente zumindest einen Aspektblock und zumindest eine Software- Komponente enthält, wobei die enthaltene Software-Komponente selbst wiederum als Elementarkomponente oder als Gruppenkomponente ausgebildet sein kann, und wobei eine Elementarkomponente lediglich zumindest einen Aspektblock enthält.
Durch diese Maßnahme wird ein hohes Maß an Flexibilität erreicht. So kann der Anbieter eines Computerprogramms, mit dem das neue Verfahren durchgeführt werden kann, eine Vielzahl vordefinierter Software-Komponenten für gängige Elementarkomponenten und/oder gängige Gruppenkomponenten in einer umfassenden Datenbank zur Verfügung stellen. Für diese Komponenten ist in der Regel die Abnahme durch eine Aufsichtsbehörde bereits erfolgt, wodurch die Fehlersicherheit verbessert wird.
Mit den neu erstellten Software-Komponenten kann flexibel auf Gegebenheiten, die bei der zu steuernden Anlage vorliegen, reagiert werden. So kann für eine Hardware- Komponente, für die noch keine entsprechende Software-Komponente in der Datenbank hinterlegt ist, eine entsprechende Software-Komponente geschaffen werden, und zwar unabhängig von der Komplexität der Hardware-Komponente. Für eine einfache Hardware-Komponente kann eine als Elementarkomponente ausgebildete und für eine komplexe Hardware-Komponente eine als Gruppenkomponente ausgebildete Software-Komponente geschaffen werden.
Auch besteht die Möglichkeit, wenn ein Programmierer bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms feststellt, dass das Erstellen des Anwenderprogramms aufgrund der großen Vielzahl von Software-Komponenten, die für die in der zu steuernden Anlage vorhandene Vielzahl von Hardware-Komponenten benötigt wird, unübersichtlich wird, eine größere Anzahl von Hardware-Komponenten zu einer als Gruppenkomponente ausgebildeten Software-Komponente zusammenzufassen. Diese Modulbildung führt zu einer Reduzierung der Komplexität und somit zu einer Steigerung der Übersichtlichkeit. Insgesamt wird die Fehlersicherheit verbessert.
Die große Flexibilität, die hinsichtlich des Aufbaus von neu zu erstellenden Software- Komponenten gegeben ist, ermöglicht das Erstellen von wieder verwendbaren Software-Komponenten. Dadurch dass eine Software-Komponente als Gruppenkomponente ausgebildet sein kann, kann ein hierarchisch aufgebautes bzw. strukturiertes Anwenderprogramm geschaffen werden.
Vorteilhafterweise umfasst das Erstellen einer neuen Elementarkomponente folgende Schritte, wobei die neue Elementarkomponente eine Anzahl von Logikeingängen und eine Anzahl von Logikausgängen aufweist:
Bereitstellen einer Anzahl von Aspektblöcken, die denjenigen Steuerungsaspekten zugeordnet sind, die für diejenige Hardware-Komponente, der die neue Elementarkomponente entspricht, von Bedeutung sind, wobei die Anzahl von Aspektblöcken jeweils als Eingänge neben der Anzahl von Signaleingängen zusätzlich eine Anzahl von Logikeingängen und/oder eine Anzahl von Parametriereingängen und als Ausgänge neben der Anzahl von Signalausgängen zusätzlich eine Anzahl von Logikausgängen und/oder eine Anzahl von Pa- rametrierausgängen aufweisen, wobei der Anzahl von Aspektblöcken jeweils über die Anzahl von Logikeingängen eine Anzahl von Logikgrößen oder eine Anzahl von Zwischengrößen, die jeweils in einem anderen Aspektblock ermittelt wurden, und über die Anzahl von Parametriereingängen eine Anzahl von Parametern zugeführt werden können, und wobei die Anzahl von Aspektblöcken jeweils über die Anzahl von Logikausgängen eine Anzahl von Logikgrößen oder eine Anzahl von Zwischengrößen, die jeweils von einem anderen Aspektblock benötigt werden, und über die Anzahl von Parametrierausgängen eine Anzahl von Parametern ausgeben können,
Festlegen derjenigen Logikgrößen und/oder derjenigen Zwischengrößen und/oder derjenigen Parameter und/oder derjenigen Sensorsignale, die in der Anzahl von Aspektblöcken jeweils zur Verarbeitung benötigt werden, und die über die zugehörigen Eingänge zuzuführen sind,
Festlegen derjenigen Logikgrößen und/oder derjenigen Zwischengrößen und/oder derjenigen Parameter und/oder derjenigen Ausgangssignale, die in der Anzahl von Aspektblöcken jeweils ermittelt und über die zugehörigen Ausgänge ausgegeben werden,
Verbinden zumindest eines Teils der Logikeingänge und zumindest eines Teils der Logikausgänge der Anzahl von Aspektblöcken untereinander und/oder mit zumindest einem Teil der Logikeingänge und/oder zumindest einem Teil der Logikausgänge der neuen Elementarkomponente,
Erstellen jeweils eines Funktionsprogramms für zumindest einen Teil der Anzahl von Aspektblöcken, wobei das jeweilige Funktionsprogramm Aspekteigenschaften der Hardware-Komponente für denjenigen Steuerungsaspekt festgelegt, dem der jeweilige Aspektblock zugeordnet ist.
Das Erstellen einer neuen Elementarkomponente gemäß den vorstehend beschriebenen Einzelschritten hat den Vorteil, dass die neue Elementarkomponente programmtechnisch sämtliche Information enthält, um die Funktionalität der Hardware- Komponente, der die neu erstellte Elementarkomponente entspricht, vollständig zu beschreiben bzw. abzubilden.
Durch das Bereitstellen der Anzahl von Aspektblöcken und deren logische Anbindung sind alle Teilaspekte einer Sicherheitssteuerung, die für die Hardware- Komponente von Bedeutung sind, in der neuen Elementarkomponente zusammenge- fasst. Durch das Erstellen der zugehörigen Funktionsprogramme ist die der Hardware- Komponente innewohnende Funktionalität festgelegt. Durch das Festlegen der Größen und/oder Signale ist sichergestellt, dass alle Größen und/oder Signale, die in der neuen Elementarkomponente gemäß der Funktionalität der Hardware- Komponente benötigt werden, zur Verfügung stehen, und dass alle von der neuen Elementarkomponente auszugebenden Größen und/oder Signale bestimmt sind. Somit reicht es aus, zur Erfassung einer in der zu steuernden Anlage enthaltenen Hardware-Komponente, in dem zu erstellenden Anwenderprogramm lediglich die neu erstellte Elementar komponente bereitzustellen.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme wird in einem weiteren Schritt die neu erstellte Elementarkomponente in einen gekapselten Zu-
stand überführt, wobei in diesem Zustand keine Änderungen an der neu erstellten Elementarkomponente vorgenommen werden können.
Die Kapselung der neu erstellten Elementarkomponente bewirkt, dass deren Komponenteneigenschaften verborgen werden. Dies bedeutet, dass der direkte Zugriff auf die innere Datenstruktur der neu erstellten Elementarkomponente unterbunden ist. Ein Zugriff auf die neu erstellte Elementarkomponente ist nur über definierte Schnittstellen, nämlich deren Eingänge und/oder Ausgänge, möglich.
Die Komponenteneigenschaften sind durch die bereitgestellten Aspektblöcke, die in diesen hinterlegten Funktionsprogramme, die logische Anbindung der Aspektblöcke und die festgelegten Größen und/oder Signale, die der neu erstellten Elementarkomponente zuzuführen sind bzw. von dieser ausgegeben werden, festgelegt. Durch die Kapselung der neu erstellten Elementarkomponente wird die Fehlersicherheit verbessert, denn die neu erstellte Elementarkomponente kann lediglich unverändert, d.h. unter Beibehaltung ihrer Eigenschaften, beliebig oft in einem Anwenderprogramm eingesetzt werden. Üblicherweise ist vorgesehen, dass derjenige, der die gekapselte neue Elementarkomponente erstellt hat, zu einem späteren Zeitpunkt durchaus Änderungen an dieser vornehmen kann. Wohingegen der Anwender, der bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms eine gekapselte neue Elementarkomponente lediglich bereitstellt, an dieser keine Änderungen vornehmen kann.
Vorteilhafterweise umfasst das Erstellen einer neuen Gruppenkomponente folgende Schritte, wobei die neue Gruppenkomponente eine Anzahl von Logikeingängen und eine Anzahl von Logikausgängen aufweist:
Bereitstellen einer Anzahl von Elementarkomponenten und/oder einer Anzahl von Gruppenkomponenten, wobei die Anzahl von Elementarkomponenten und/oder die Anzahl von Gruppenkomponenten jeweils eine Anzahl von Logikeingängen und eine Anzahl von Logikausgängen aufweist,
Bereitstellen einer Anzahl von Aspektblöcken, die denjenigen Steuerungsaspekten zugeordnet sind, die für diejenige Hardware-Komponente, der die neue Gruppenkomponente entspricht, von Bedeutung sind, wobei die Anzahl von Aspektblöcken jeweils als Eingänge neben der Anzahl von Signaleingängen zusätzlich eine Anzahl von Logikeingängen und/oder eine Anzahl von Pa- rametriereingängen und als Ausgänge neben der Anzahl von Signalausgängen zusätzlich eine Anzahl von Logikausgängen und/oder eine Anzahl von Para- metrierausgängen aufweisen, wobei der Anzahl von Aspektblöcken jeweils über die Anzahl von Logikeingängen eine Anzahl von Logikgrößen oder eine Anzahl von Zwischengrößen, die jeweils in einem anderen Aspektblock ermittelt wurden, und über die Anzahl von Parametriereingängen eine Anzahl von Parametern zugeführt werden können, und wobei die Anzahl von Aspektblöcken jeweils über die Anzahl von Logikausgängen eine Anzahl von Logikgrößen oder eine Anzahl von Zwischengrößen, die jeweils von einem anderen Aspektblock benötigt werden, und über die Anzahl von Parametrierausgängen eine Anzahl von Parametern ausgeben können,
Festlegen derjenigen Logikgrößen und/oder derjenigen Zwischengrößen und/oder derjenigen Parameter und/oder derjenigen Sensorsignale, die in der Anzahl von Aspektblöcken jeweils zur Verarbeitung benötigt werden, und über die zugehörigen Eingänge zuzuführen sind,
Festlegen derjenigen Logikgrößen und/oder derjenigen Zwischengrößen und/oder derjenigen Parameter und/oder derjenigen Ausgangssignale, die in der Anzahl von Aspektblöcken jeweils ermittelt, und die über die zugehörigen Ausgänge ausgegeben werden,
Verbinden zumindest eines Teiles der Logikeingänge und zumindest eines Teils der Logikausgänge der Anzahl von Aspektblöcken untereinander und/oder mit zumindest einem Teil der Logikeingänge und/oder zumindest einem Teil der Logikausgänge der Anzahl von Elementarkomponenten und/oder der Anzahl von Gruppenkomponenten und/oder mit zumindest ei-
nem Teil der Logikeingänge und/oder mit zumindest einem Teil der Logikausgänge der neuen Gruppenkomponente,
Verbinden zumindest eines Teils der Logikeingänge und zumindest eines Teils der Logikausgänge der Anzahl von Elementarkomponenten und/oder der Anzahl von Gruppenkomponenten untereinander und/oder mit zumindest einem Teil der Logikeingänge und/oder mit zumindest einem Teil der Logikausgänge der neuen Gruppenkomponente,
Erstellen jeweils eines Funktionsprogramms für zumindest einen Teil der Anzahl von Aspektblöcken, wobei das jeweilige Funktionsprogramm Aspekteigenschaften der Hardware-Komponente für den denjenigen Steuerungsaspekt festlegt, dem der jeweilige Aspekt zugeordnet ist.
Das Erstellen einer neuen Gruppenkomponente gemäß den vorstehend beschriebenen Einzelschritten hat den Vorteil, dass die neue Gruppenkomponente programmtechnisch sämtliche Information enthält, um die Funktionalität der Hardware- Komponente, der die neu erstellte Gruppenkomponente entspricht, vollständig zu beschreiben bzw. abzubilden.
Durch das Bereitstellen der Anzahl von Aspektblöcken und deren logische Anbindung sind alle Teilaspekte einer Sicherheitssteuerung, die für die Hardware- Komponente von Bedeutung sind, in der neuen Gruppenkomponente zusammenge- fasst. Durch das Bereitstellen der Anzahl von Elementarkomponenten und/oder der Anzahl von Gruppenkomponenten und deren logische Anbindung sind alle in der Hardware-Komponente zusammengefassten Komponenten berücksichtigt. Durch das Erstellen der zugehörigen Funktionsprogramme ist die der Hardware-Komponente innewohnende Funktionalität festgelegt. Durch das Festlegen der Größen und/oder Signale ist sichergestellt, dass alle Größen und/oder Signale, die in der neuen Gruppenkomponente gemäß der Funktionalität der Hardware-Komponente benötigt werden, zur Verfügung stehen, und dass alle von der neuen Gruppenkomponente
auszugebenden Größen und/oder Signale bestimmt sind. Somit reicht es aus, zur Erfassung einer in der zu steuernden Anlage enthaltenen Hardware-Komponente, in dem zu erstellenden Anwenderprogramm lediglich die neu erstellte Gruppenkomponente bereitzustellen.
Vorteilhafterweise kann bei einer Gruppenkomponente über einen Funktionalitätsparameter eine von mehreren hinterlegten Funktionalitäten aktiviert oder ausgewählt werden. Vorzugsweise sind diese Funktionalitäten in einer in der Gruppenkomponente enthaltenen Software-Komponente hinterlegt und definieren die Funktionalität dieser Software-Komponente. Jeder dieser Funktionalitäten ist ein definierter Funktionalitätsparameterwert zugewiesen. Somit kann vorzugsweise beim Erstellen einer Gruppenkomponente durch Festlegen des Funktionalitätsparameterwerts eine der hinterlegten Funktionalitäten aktiviert oder ausgewählt werden. Als Beispiel sei eine Software-Komponente angeführt, die einen Not-Aus-Taster repräsentiert. Not- Aus-Taster sind in unterschiedlichsten Ausgestaltungen und somit Funktionalitäten verfügbar, beispielsweise mit oder ohne Acknowledge-Eingang. Durch Festlegen des entsprechenden Funktionalitätsparameterwerts kann nun beim Erstellen der Gruppenkomponente festgelegt werden, ob für diejenige Sofware-Komponente, die einen in einer Hardware-Komponente verbauten Not-Aus-Taster repräsentiert, entsprechend den realen Gegebenheiten eine erste Funktionalität zu aktivieren ist, die einen Achnowledge-Eingang abbildet oder aber eine zweite Funktionalität zu aktivierten ist, bei der kein Acknowledge-Eingang abgebildet ist. Wie dieses konkrete Beispiel des Not- Aus-Tasters zeigt, hat diese Maßnahme den Vorteil, dass nicht für jeden hardwaretechnisch realisierten Not- Aus-Taster jeweils eine eigenständige zugeordnete Software-Komponente vordefiniert werden muss. Stattdessen reicht es aus, eine Software-Komponente vorzudefinieren, die eine Vielzahl von hardwaretechnisch unterschiedlich ausgestalteten Not-Aus-Taster repräsentiert und durch festlegen eines Funktionalitätsparameterwerts an die hardwaretechnischen Gegebenheiten angepasst werden kann. Eine mit einem Funktionalitätsparameter versehene Software- Komponente repräsentiert somit eine Hardware-Komponentenart. Dies trägt zu einer größeren Übersichtlichkeit beim Erstellen des Anwenderprogramms bei und verbessert somit die Fehlersicherheit. Vorzugsweise ist der Funktionalitätsparameterwert in
einem Aspektblock hinterlegt, der dem Standardsteuerungsaspekt oder dem Sicher- heitssteuerungsaspekt zugeordnet ist.
Neben der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsform, gemäß der die hinterlegten Funktionalitäten allein die Software-Komponente betreffen, ist es auch denkbar, dass die hinterlegten Funktionalitäten die gesamte Gruppenkomponente betreffen und somit die jeweiligen Funktionalitäten einer Vielzahl von in der Gruppenkomponente enthaltenen Software-Komponenten beeinflussen. Ferner ist es dankbar, neben der vorstehend beschriebenen bevorzugten Vorgehensweise, die Funktionalitätsparameterwerte beim Erstellen einer Gruppenkomponente festzulegen, diese erst beim Erstellen eines Aspekteilprogramms festzulegen. Darüber hinaus ist es auch denkbar, dass eine Elementarkomponente mit einem Funktionalitätsparameter versehen ist, beispielsweise eine Software-Komponente, die einen eigenständigen Not-Aus-Taster repräsentiert.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme wird in einem weiteren Schritt die neu erstellte Gruppenkomponente in einen gekapselten Zustand überführt, wobei in diesem Zustand keine Änderungen an der neu erstellten Gruppenkomponente vorgenommen werden können.
Die Vorteile, die zuvor für eine neu erstellte Elementarkomponente, die in einen gekapselten Zustand überführt wird, vorgetragen wurden, gelten in entsprechender Weise auch für eine neu erstellte Gruppenkomponente, die in einen gekapselten Zustand überführt wird. Die Komponenteneigenschaften der neu erstellten Gruppenkomponente sind durch die bereitgestellten Aspektblöcke, die in diesen hinterlegten Funktionsprogramme, die logische Anbindung der Aspektblöcke, die bereitgestellten Elementarkomponenten und/oder Gruppenkomponenten und deren logische Anbindung und die festgelegten Größen und/oder Signale, die der neu erstellten Gruppenkomponente zuzuführen sind bzw. von dieser ausgegeben werden, festgelegt. Die Komponenteneigenschaften der neu erstellten Gruppenkomponente umfassen somit auch die Komponenteneigenschaften der in ihr enthaltenen Elementarkomponenten und/oder Gruppenkomponenten.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird von der neu erstellten Software- Komponente eine Kopie erstellt, die dann als Software-Komponente bereitgestellt wird.
Die Vorteile, die zuvor für das Erstellen einer Kopie von der ausgewählten vordefinierten Software-Komponente vorgetragen wurden, gelten in entsprechender Weise auch für eine neu erstellte Software-Komponente, von der eine Kopie erstellt wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei den vordefinierten Software-Komponenten und/oder bei der neu erstellten Software-Komponente jeweils um gekapselte Software-Komponenten, an denen keine Änderungen vorgenommen werden können.
Bezüglich der Vorteile, die sich durch Kapselung der neu erstellten Software- Komponenten ergeben, wird auf die Ausführungen verwiesen, die vorstehend in diesem Zusammenhang für neu erstellte Elementarkomponenten und neu erstellte Gruppenkomponenten vorgetragen wurden. Diese Vorteile gelten in entsprechender Weise auch für vordefinierte Software-Komponenten. Auch deren Komponenteneigenschaften bleiben verborgen. Bei einer vordefinierten Software-Komponente ist üblicherweise vorgesehen, dass von dem Anwender des Computerprogramms, mit dem das neue Verfahren durchgeführt werden kann oder von dem Programmierer, der das Anwenderprogramm erstellt, keine Änderungen an den gekapselten Software- Komponenten vorgenommen werden können. Wohingegen seitens des Herstellers des Computerprogramms sehr wohl Änderungen an den vordefinierten Software- Komponenten vorgenommen werden können. Eine gekapselte Software-Komponente kann in beliebiger Anzahl in einem Anwenderprogramm verwendet werden. Von dieser könnenbeliebig viele Kopien erstellt und bereitgestellt werden.
In einer weiteren Ausgestaltung können die gekapselten Software-Komponenten in einen Bearbeitungsmodus überführt werden, wobei in diesem Bearbeitungsmodus
Änderungen an den gekapselten Software-Komponenten vorgenommen werden können.
In dem Bearbeitungsmodus kann eine gekapselte Software-Komponente bearbeitet und somit grundlegende Änderungen an dieser vorgenommen werden. Diese Änderungen werden bei allen Kopien, die von dieser vordefinierten Software-Komponente erstellt wurden, und die in einem Anwenderprogramm als Software-Komponente bereitgestellt sind, berücksichtigt. Diese Änderungen gehen über die Modifikationen hinaus, die an einer Software-Komponente durch die Vorgabe von Parameterwerten vorgenommen werden können. Mit diesen Änderungen soll beispielsweise die Funktionalität einer Software-Komponente an die Steuerungsaufgabe angepasst werden können.
Die beschriebene Maßnahme hat folgenden Vorteil: wird beispielsweise während des Erstellens eines Anwenderprogramms festgestellt, dass eine vordefinierte Software- Komponente die Funktionalität derjenigen Hardware-Komponente, der die vordefi- nierte Software-Komponente entspricht, nicht vollständig umfasst, weil beispielsweise herstellerseitig im Herstellungsprozess Änderungen an der Hardware-Komponente vorgenommen wurden, so kann die vordefinierte Software-Komponente dahingehend bearbeitet werden, dass die Funktionalität vollständig umfasst wird. Auch kann diese Maßnahme dazu verwendet werden, unter Verwendung einer vordefinierten Software-Komponente, eine neue Software-Komponente zu erstellen. Hierzu wird die vordefinierte Software-Komponente in den Bearbeitungszustand überfuhrt und zumindest in einem Teilumfang geändert. Dadurch ist es möglich, eine vordefinierte Software-Komponente, die die Eigenschaften einer Hardware-Komponente nicht umfassend beschreibt, so abzuändern, dass die daraus generierte neue Software- Komponente diese Eigenschaften umfassend beschreibt. Da hierfür auf eine bereits existierende vordefinierte Software-Komponente zurückgegriffen wird, führt dies zu einer Zeitersparnis bei dem Erstellen der neuen Software-Komponente. Insgesamt wird durch die vorstehend beschriebene Ausgestaltung eine größtmögliche Flexibilität beim Erstellen eines Anwenderprogramms erreicht.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme können in dem Bearbeitungsmodus zumindest für einen Teil der Steuerungsaspekte die in den zugeordneten Aspektblöcken jeweils hinterlegten Funktionsprogramme verändert werden.
Durch diese Maßnahme besteht die Möglichkeit, die Funktionalität einer bestehenden Software-Komponente in einfacher Art und Weise an geänderte Gegebenheiten anzupassen. Somit ist eine große Flexibilität beim Erstellen eines Anwenderprogramms gewährleistet.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme können für denjenigen Steuerungsaspekt, der den Teilaspekt Sicherheitssteuerung repräsentiert, die in den zugeordneten Aspektblöcken jeweils hinterlegten Funktionsprogramme nicht verändert werden.
Durch diese Maßnahme ist sichergestellt, dass die einmal definierte und von einer Aufsichtsbehörde abgenommene Funktionalität für die Sicherheitssteuerung erhalten bleibt. Dies trägt zur Verbesserung der Fehlersicherheit bei. Die für die Sicherheitssteuerung relevante Funktionalität kann somit nicht grundlegend verändert werden. Sie kann lediglich über Parameter in gewissen Grenzen, beispielsweise durch die Vorgabe von entsprechenden Intervallen modifiziert werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest in einem Teil der in der bereitgestellten Anzahl von Software-Komponenten enthaltenen Aspektblöcken jeweils ein Funktionsprogramm hinterlegt, welches Aspekteigenschaften der Hardware-Komponente für denjenigen Steuerungsaspekt festlegt, dem der jeweilige Aspektblock zugeordnet ist, wobei in dem Funktionsprogramm Parameter verarbeitet werden, wobei für die Parameter Parameterwerte vorgegeben werden können, wobei eine Veränderung der Parameterwerte eine Modifikation der Aspekteigenschaften bewirkt.
Eine Veränderung der Parameterwerte führt zu einer Modifikation der Aspekteigenschaften. Die Aspekteigenschaften können somit in den Grenzen, die durch die Parameterwerte vorgegeben werden, in einfacher Art und Weise an die Eigenschaften der zu steuernden Anlage angepasst werden. Im Gegensatz zu der Maßnahme, bei der eine gekapselte Software-Komponente in einen Bearbeitungsmodus überführt wird, in welchem grundlegende Änderungen an der Software-Komponente, in erster Linie Änderungen an deren Funktionalität vorgenommen werden können, bleibt bei einer Modifikation der Aspekteigenschaften die Funktionalität der Software-Komponente dem Grunde nach erhalten.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Parameterwerte bei dem Erstellen eines Aspektteilprogrammes für die hierbei berücksichtigten Aspektblöcke vorgegeben.
Das Verknüpfen der beiden Arbeitsschritte Vorgeben der Parameterwerte und Erstellen des Aspektteilprogrammes ermöglicht zum einen ein effizientes Erstellen von Anwenderprogrammen. Zum anderen wird dadurch die Fehlersicherheit verbessert. Durch die gleichzeitige Zuordnung der Sensoren zu den Signaleingängen der Aspektblöcke und die Vorgabe der Parameterwerte wird eine umfassende Betrachtung zu den einzelnen Aspektblöcken angestellt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in den Aspektblöcken jeweils ein Funktionsprogramm hinterlegt, welches Aspekteigenschaften einer Hardware- Komponente für denjenigen Steuerungsaspekt festlegt, dem der jeweilige Aspektblock zugeordnet ist, wobei es sich um diejenige Hardware-Komponente handelt, der diejenige Software-Komponente entspricht, die den jeweiligen Aspektblock enthält, wobei zumindest einer der mehreren untereinander unterschiedlichen Steuerungsaspekte und somit die für diesen festgelegten Aspekteigenschaften die Hardware- Komponente als solche betreffen.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, dass für die jeweilige Software-Komponente aspektweise, d.h. bezogen auf den einzelnen Teilaspekt einer Sicherheitssteuerung, die Funktionalitäten und somit Eigenschaften gezielt vorgegeben werden können. Somit kann das Anwenderprogramm präzise erstellt und die Gesamtfunktionalität der zu steuernden Anlage präzise bestimmt werden. Zudem ist sichergestellt, dass sämtliche für die Beschreibung der Funktionalität einer Hardware-Komponente erforderlichen Daten bzw. Information in einer einzigen Software-Komponente enthalten sind. Insgesamt wird durch diese Maßnahme die Fehlersicherheit verbessert.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung enthält zumindest ein Teil der bereitgestellten Vielzahl von Software-Komponenten neben einer Anzahl von Aspektblöcken zusätzlich eine Anzahl von Elementarkomponenten und/oder eine Anzahl von Gruppenkomponenten, wobei eine Gruppenkomponente zumindest einen Aspektblock und zumindest eine Software-Komponente enthält, wobei die enthaltene Software-Komponente selbst wiederum als Elementarkomponente oder als Gruppenkomponente ausgebildet sein kann, und wobei eine Elementarkomponente lediglich zumindest einen Aspektblock enthält, wobei in der Anzahl von Aspektblöcken jeweils ein Funktionsprogramm hinterlegt ist, welches Aspekteigenschaften für denjenigen Steuerungsaspekt festlegt, dem der jeweilige Aspektblock zugeordnet ist, wobei zumindest einer der mehreren untereinander unterschiedlichen Steuerungsaspekte und somit die für diesen festgelegten Aspekteigenschaften das Zusammenwirken zumindest eines Teils der Anzahl von Elementarkomponenten und/oder zumindest eines Teils der Anzahl von Gruppenkomponenten betrifft.
Die Maßnahme, dass ein Steuerungsaspekt das Zusammenwirken mehrerer Hardware- Komponenten betrifft, die selbst wiederum in einer Hardware-Komponente angeordnet sind, hat folgenden Vorteil: Enthält eine zu steuernde Anlage eine Hardware- Komponente, die mehrere Hardware-Komponenten umfasst, so wird durch das Bereitstellen der Software-Komponente, die dieser Hardware-Komponente entspricht, gleichzeitig die Funktionalität mit bereitgestellt, die das Zusammenwirken der enthaltenen Hardware-Komponenten vorgibt. Hierdurch wird die Komplexität beim Erstel-
len eines Anwenderprogramms reduziert und somit die Fehlersicherheit verbessert. Ein Teilaspekt einer Sicherheitssteuerung, der das Zusammenwirken mehrerer Hardware-Komponenten betrifft, ist beispielsweise der Teilaspekt der Verriegelung.
Vorteilhafterweise kann es sich bei den untereinander unterschiedlichen Steuerungsaspekten um eine beliebige Anzahl folgender Steuerungsaspekte handeln: ein Standardsteuerungsaspekt, der den Teilaspekt Standardsteuerung, d.h. den für eine bestimmte Anwendung benötigten Betriebsablauf der Anlage repräsentiert; ein Sicherheitssteuerungsaspekt, der alle Sicherungsmaßnahmen zur Vermeidung von Unfällen repräsentiert; ein Diagnoseaspekt, der die Sammlung und Verarbeitung von Diagnoseinformationen repräsentiert; ein Visualisierungsaspekt, der alle zur Visualisierung von Anlagenzuständen erforderlichen Programmschritte beinhaltet; ein Antriebsregelungsaspekt, der die Details einer oder mehrerer Antriebsregelungen innerhalb der Anlage repräsentiert; ein Kühlungsaspekt, alle zur Kühlung erforderlichen Maßnahmen repräsentiert; ein Zugriffberechtigungsaspekt, der alle Maßnahmen beinhaltet, die eine Zugriffberechtigung betreffen; ein Wartungsaspekt, der alle für die regelmäßige Wartung erforderlichen Programmschritte repräsentiert; ein Verriegelungsaspekt, der den Teilaspekt Verriegelung repräsentiert; ein Handbetriebsaspekt, der den Teilaspekt Handbetrieb repräsentiert; ein Datenverwaltungsaspekt, der den Teilaspekt Datenverwaltung repräsentiert.
Somit können unterschiedliche funktionale Steuerungsaspekte anlagenübergreifend programmiert werden, wobei jeder dieser Steuerungsaspekte einen eigenständigen Teilaspekt der Steuerung repräsentiert. Die eigenständigen Teilaspekte haben untereinander wenig Gemeinsamkeiten, weswegen sie sich dazu eignen, die Gesamtfunktionalität, die für die zu steuernde Anlage zu erstellen ist, in mehrere Teilfunktionalitäten zu unterteilen. Dadurch kann die Komplexität beim Erstellen eines Anwenderprogramms reduziert werden. Zudem wird dadurch die Möglichkeit geschaffen, dass die einzelnen Aspektteilprogramme durch einen jeweiligen Experten erstellt werden können. Insgesamt führt dies zu einer Verbesserung der Fehlersicherheit.
Die vorstehend aufgeführten Steuerungsaspekte können in technologiebedingte und in anwendungsbedingte Steuerungsaspekte unterteilt werden. Zu den technologiebedingten Aspekten zählen beispielsweise der Sicherheitssteuerungsaspekt, der Standardsteuerungsaspekt, der Diagnoseaspekt und der Visualisierungsaspekt. Zu den anwendungsbedingten Steuerungsaspekten zählt beispielsweise der Verriegelungsaspekt und der Handbetriebsaspekt.
Der Teilaspekt Standardsteuerung betrifft diejenigen Umfange einer Sicherheitssteuerung, in denen Standardvariablen verarbeitet werden, und die somit nicht sicher ausgelegt sein müssen. Der Teilaspekt Sicherheitssteuerung betrifft diejenigen Umfange einer Sicherheitssteuerung, in denen sichere Variablen verarbeitet werden, und die somit sicher ausgelegt sein müssen. Der Teilaspekt Diagnose betrifft diejenigen Umfange einer Sicherheitssteuerung, die für die Feststellung von Fehlern bzw. Fehlerursachen ausgebildet sind. Der Teilaspekt Visualisierung betrifft diejenigen Umfange einer Sicherheitssteuerung, die für die Darstellung von Daten oder Zuständen von Hardware-Komponenten ausgebildet sind. Auch sollen diejenigen Umfange umfasst sein, die eine Interaktion des Betreibers der Anlage mit der Sicherheitssteuerung ermöglichen. Der Teilaspekt Antriebsregelung betrifft diejenigen Umfange einer Sicherheitssteuerung, die dazu ausgebildet sind, einen Antrieb zu regeln, und zwar im Sinne der Einstellung beispielsweise einer Drehzahl oder einer Geschwindigkeit oder einer Kraft. Der Teilaspekt Kühlung betrifft diejenigen Umfange einer Sicherheitssteuerung, die für die Kühlung von in der zu steuernden Anlage enthaltenen Hardware-Komponenten ausgebildet sind. Der Teilaspekt Zugriffsberechtigung betrifft diejenigen Umfange einer Sicherheitssteuerung, die dazu ausgebildet sind, die zu steuernde Anlage beispielsweise von einer Betriebsart Automatikbetrieb, in der das Anwenderprogramm abgearbeitet wird, in eine Betriebsart Einrichtbetrieb umzuschalten, in welcher Einstellarbeiten an der zu steuernden Anlage durchgeführt werden können. Der Teilaspekt Wartung betrifft diejenigen Umfange einer Sicherheitssteuerung, die auf Maßnahmen zum Erhalt der Funktionsfähigkeit der zu steuernden Anlage gerichtet sind. Der Teilaspekt Verriegelung betrifft diejenigen Umfange einer Sicherheitssteuerung, die dazu ausgebildet sind, dass eine zu steuernde Anlage erst dann angefahren werden kann wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind,
beispielsweise eine Schutztüre verriegelt ist. Ergänzend oder alternativ betrifft der Teilaspekt Verriegelung auch diejenigen Umfange, die dazu ausgebildet sind, dass eine in der Anlage enthaltene Hardware-Komponente erst dann einen bestimmten Zustand einnehmen kann, wenn eine andere Hardware-Komponente, mit der diese zusammenwirkt, einen vordefinierten Zustand einnimmt. Der Teilaspekt Handbetrieb betrifft diejenigen Umfange einer Sicherheitssteuerung, die dazu ausgebildet sind, die zu steuernde Anlage von einem Automatikbetrieb in einen Handbetrieb umzuschalten, in welchem schrittweise die einzelnen Schritte des Anwenderprogramms abgefahren werden können. Der Teilaspekt Datenverwaltung betrifft diejenigen Umfange einer Sicherheitssteuerung, die dazu ausgebildet sind, Daten zu sammeln und zu speichern (im Sinne von SCADA; Supervisory Control and Data Acquisition).
Die vorstehende Aufzählung ist nicht abschließend. Beispielsweise kann ein Steuerungsaspekt Simulation vorgesehen werden. Mit einem diesem Steuerungsaspekt zugeordneten Aspektblock kann diejenige Software-Komponente geprüft werden, in der dieser Aspektblock enthalten ist. Geprüft werden kann beispielsweise das Verhalten oder die Funktion der Software-Komponente. Es kann auch ein Steuerungsaspekt Dokumentation vorgesehen werden. Ein diesem Steuerungsaspekt zugeordneter Aspektblock dient der Unterstützung desjenigen, der ein Anwenderprogramm erstellt. So ist vorgesehen, dass in einem solchen Aspektblock Information über diejenige Software-Komponente hinterlegt ist, in der der jeweilige Aspektblock enthalten ist. Dabei kann es sich um folgende Information handeln: Beschreibung der Software- Komponente, Beschreibung der Schnittstellen der Software-Komponente, Beschreibung der in der Software-Komponente verwendeten Parameter, Beschreibung der Funktionalität und des möglichen Einsatzes der Software-Komponente. Es ist aber auch denkbar, in solch einem Aspektblock Information für den Betreiber der mit der Sicherheitssteuerung gesteuerten Anlage zu hinterlegen. Dabei kann es beispielsweise um folgende Information handeln: Bedienungsanleitung für diejenige Hardware- Komponente, der die Software-Komponente entspricht, in der der Aspektblock enthalten ist, Einsatzbereich der Hardware-Komponente.
Vorzugsweise wird ein Aspektblock durch Auswahl eines konkreten Aspektblockes, der in einer Menge auswählbarer und somit vordefinierter Aspektblöcke enthalten ist, bereitgestellt. Es ist aber auch denkbar, dass derjenige, der ein Anwenderprogramm erstellt, weitere Aspektblöcke applikationsspezifisch erstellen kann, die dann vorteilhafterweise zu den bereits existierenden auswählbaren Aspektblöcken hinzugefügt werden können. Das Erstellen weiterer Aspektblöcke ermöglicht es beispielsweise einem Werkzeugmaschinenhersteller, hinsichtlich deren Profil und/oder deren Struktur unternehmensspezifisch einheitliche Aspektblöcke zu definieren und somit zu verwenden. Die Möglichkeit einen neuen Aspektblock definieren zu können, versetzt den Ersteller eines Anwenderprogramms in die Lage, zu denjenigen Sichten, unter denen die zu steuernde Anlage aufgrund der vordefinierten Aspektblöcke bereits betrachtet werden kann, eine weitere Sicht hinzuzufügen. Somit ist es auch für Aspektblöcke möglich, entsprechend der Vorgehensweise bei den Software- Komponenten, Aspektblöcke durch Auswählen oder Erstellen bereitzustellen.
Das Erstellen eines neuen Aspektblock erfordert im Wesentlichen folgende Schritte: Definieren eines Blockes; Vergeben eines Namens für den neuen Aspektblock; Festlegen des Inhalts des Aspektblockes und somit Definieren eines neuen Teilaspektes. Vorteilhafterweise umfasst der Teilaspekt Antriebsregelung nicht nur Steuerungsaufgaben, die üblicherweise mit einer nicht-sicheren Standardsteuerung, d.h. unter Verwendung nicht-sicherer Standardvariablen ausgeführt werden können und insofern dem Standardsteuerungsaspekt zuzuordnen sind. Vielmehr soll der Teilaspekt Antriebsregelung auch Steuerungsaufgaben umfassen, die sicherheitsrelevant sind und daher dem Sicherheitssteuerungsaspekt zuzuordnen sind und somit unter Verwendung von sicheren Variabein auszuführen sind.
Beispiele für solche dem Sicherheitssteuerungsaspekt zuzuordnenden Steuerungsaufgaben sind die im Rahmen einer „Sicheren Bremskurvenüberwachung" abzuarbeitenden Steuerungsaufgaben oder die im Rahmen einer „Sicheren reduzierten Geschwindigkeit" abzuarbeitenden Steuerungsaufgaben. Die „Sichere Bremskurvenüberwachung" betrifft das kontrollierte Abbremsen eines Motors. Unter Einhaltung einer parametrierten Bremskurve soll der Motor zum Stillstand kommen, wobei über
die Parametrierung vorgegeben werden kann, wie steil die Bremskurve abfallen soll. Die parametrierte Bremskurve gibt für verschiedene, innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls gelegene Zeitpunkte diejenige Drehgeschwindigkeit des Motors vor, die dieser maximal einnehmen darf. Wird festgestellt, dass diese vorgegebenen Werte nicht eingehalten werden, d.h. liegt für einzelne Zeitpunkte die tatsächlich vorliegende Drehgeschwindigkeit des Motors oberhalb der vorgegebenen Werte, so werden beispielsweise als Schütze ausgebildete Aktoren, mit denen der Motor an die Stromversorgung angebunden ist, angesteuert, um den Motor von der Stromversorgung abzutrennen. Die „Sichere reduzierte Geschwindigkeit" bezieht sich vorzugsweise auf den Betrieb eines Roboters im Wartungsmodus. Bei den Wartungsarbeiten soll es durchaus möglich sein, dass der Roboter Bewegungen durchführen kann. Um allerdings das Verletzungsrisiko für das Wartungspersonal so gering wie möglich zu halten, darf die dabei erzielte Bewegungsgeschwindigkeit einen vorgegebenen Wert nicht überschreiten. Dieser vorgegebene Wert wird mittels eines Parameters festgelegt. Während der Wartungsarbeiten wird die aktuell erzielte Bewegungsgeschwindigkeit des Roboters erfasst und mit dem vorgegebenen Wert verglichen. Wird der vorgegebene Wert überschritten, so werden diejenigen Schütze, mit denen der Roboter an die Stromversorgung angeschlossen ist, angesteuert, um den Roboter von der Stromversorgung zu trennen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden zusätzlich zu der Vielzahl von Software-Komponenten eine Anzahl von Aspektblöcken bereitgestellt, wobei diese Anzahl von Aspektblöcken bei dem Erstellen eines Aspektteilprogrammes berücksichtigt werden.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, dass für die Hardware-Komponenten, denen die Vielzahl von bereitgestellten Software-Komponenten entsprechen, Aspekteigenschaften vergeben werden können. Beispielsweise kann somit das Zusammenwirken dieser Hardware-Komponenten, vorzugsweise im Sinne einer Verriegelung, festgelegt werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Anwenderprogramm hierarchisch strukturiert, wobei durch die bereitgestellte Vielzahl von Software- Komponenten eine Hierarchieebene festgelegt wird, bei der es sich um die oberste Hierarchieebene handelt und wobei durch zumindest eine Software-Komponente, die in einer derjenigen Software-Komponenten enthalten ist, die zu der bereitgestellten Vielzahl von Software-Komponenten gehört, eine weitere, unterhalb der obersten Hierarchieebene liegende Hierarchieebene festgelegt wird.
Diese Ausgestaltung der Erfindung stellt eine Maßnahme dar, mit der die Komplexität bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms reduziert werden kann. Somit steht neben der durch den neuen Ansatz begründeten Maßnahme eine zweite Maßnahme zur Reduzierung der Komplexität zur Verfügung. Wie bereits ausgeführt, wird durch die Maßnahme, die durch den neuen Ansatz begründet ist, eine vertikale Unterteilung der Gesamtfunktionalität der zu steuernden Anlage erreicht. Dahingegen bewirkt die Maßnahme der Hierarchisierung aufgrund der unterschiedlichen Hierarchieebenen eine Unterteilung der Gesamtfunktionalität in horizontaler Richtung. Die beiden Maßnahmen haben somit unterschiedliche Ordnungs- oder Gliederungsrichtungen, weswegen sie sich bei gleichzeitiger Anwendung nicht nachteilig gegenseitig beeinflussen. Somit lassen sich diese beiden Maßnahmen bzw. Strukturierungsansät- ze problemlos miteinander kombinieren, weswegen deren Kombination besonders konsequent ist. Die Komplexität lässt sich sehr stark reduzieren und somit die Übersichtlichkeit sehr stark steigern, was letztendlich zu einer sehr starken Verbesserung der Fehlersicherheit führt.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme werden zusätzlich zu der Vielzahl von Software-Komponenten eine Anzahl von Aspektblöcken bereitgestellt, wobei zumindest ein Teil der Vielzahl von Software-Komponenten und zumindest ein Teil der Anzahl von Aspektblöcken zu einer neuen Software- Komponente zusammengefasst werden können, wodurch eine neue oberste Hierarchieebene festgelegt wird, unterhalb der die bisherige oberste Hierarchieebene als zweitoberste Hierarchieebene liegt.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, dass in einem beliebigen Stadium bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms innerhalb der obersten Hierarchieebene ein Teil der Vielzahl von Software-Komponenten unter Berücksichtigung entsprechend erforderlicher Aspektblöcke zu einer neuen Software-Komponente zusammengefasst werden können, um dadurch die in der obersten Hierarchieebene erreichte Komplexität zu reduzieren. Vorteilhafterweise kann diese Maßnahme auch für eine bereits existierende, unterhalb der obersten Hierarchieebene liegende weitere Hierarchieebene in entsprechender Weise angewandt werden. Somit steht eine Maßnahme zur Verfügung, mit der sich für eine beliebige Hierarchieebene die in dieser Hierarchieebene erreichte Komplexität reduzieren lässt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Anwenderprogramm in eine Vielzahl von Hierarchieebenen strukturiert, von denen eine ausgewählt werden kann, wobei bei dem Erstellen eines Aspektteilprogramms ferner lediglich diejenigen Aspektblöcke berücksichtigt werden, die in der ausgewählten Hierarchieebene enthalten sind.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, dass die Anzahl der bei dem Erstellen eines Aspektteilprogrammes zu berücksichtigenden Aspektblöcke reduziert werden kann. Dadurch wird die Komplexität beim Erstellen eines Anwenderprogramms weiter reduziert und die Fehlersicherheit weiter verbessert.
Insgesamt sind bei dem Erstellen eines Aspektteilprogrammes alle Aspektblöcke zu berücksichtigen, die dem jeweils betrachteten Steuerungsaspekt zugeordnet sind. Da nun lediglich diejenigen Aspektblöcke berücksichtigt werden, die in der ausgewählten Hierarchieebene enthalten sind, wird für die ausgewählte Hierarchieebene jeweils ein Programmfragment erstellt. Für die nicht ausgewählten Hierarchieebenen wird ebenfalls ein gemeinsames Programmfragment erstellt. Die einzelnen Programmfragmente werden dann zu dem zu erstellenden Aspektteilprogramm zusammengefügt. Eine alternative Vorgehensweise besteht darin, dass für jede der ausgewählten Hierarchieebenen ein eigenständiges Aspektteilprogramm erstellt wird und für die
nicht ausgewählten Hierarchieebenen ein gemeinsames Aspektteilprogramm erstellt wird. Dies bedeutet, dass sich die Anzahl der erstellten Aspektteilprogramme erhöht.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann eine der Hierarchieebenen als Referenzhierarchieebene festgelegt werden, wobei sowohl für die Referenzhierarchieebene als auch für diejenigen Hierarchieebenen, die in der Hierarchie oberhalb der Referenzhierarchieebene liegen, jeweils ein eigenständiges Aspektteilprogramm erstellt wird, wobei beim Erstellen des jeweiligen eigenständigen Aspektteilprogramms lediglich diejenigen Aspektblöcke berücksichtigt werden, die in der jeweiligen Hierarchieebene enthalten sind, und wobei für die Hierarchieebenen, die unterhalb der Referenzhierarchieebene liegen, ein Aspektteilprogramm erstellt wird, wobei beim Erstellen des Aspektteilprogramms sämtliche in diesen Hierarchieebenen enthaltenen Aspektblöcke berücksichtigt werden.
Diese Maßnahme ermöglicht ein besonders effizientes Erstellen eines Anwenderprogramms. Die Referenzhierarchieebene kann so festgelegt werden, dass lediglich diejenigen Hierarchieebenen einer Einzelbetrachtung unterzogen werden, für die dies zu einer merklichen Reduzierung der Komplexität führt. Dagegen werden diejenigen Hierarchieebenen gemeinsam betrachtet, für die die Anzahl der zu berücksichtigenden Aspektblöcke überschaubar ist. Vorteilhafterweise kann die Referenzhierarchieebene vom Programmierer des Anwenderprogramms festgelegt und somit an seine Bedürfnisse angepasst werden.
Vorteilhafterweise weist zumindest ein Teil der Aspektblöcke zumindest folgende Einheiten auf, wobei jeder der Aspektblöcke über eine Anzahl von Eingängen verfügt, über die dem jeweiligen Aspektblock Eingangssignale zugeführt werden können, und über eine Anzahl von Ausgängen verfügt, über die der jeweilige Aspektblock Ausgangssignale ausgeben kann:
eine Identifiziereinheit, in der eine Kennung hinterlegt ist, die denjenigen Steuerungsaspekt festlegt, dem der Aspektblock zugeordnet ist,
eine Funktionseinheit, in der ein Funktionsprogramm hinterlegt ist, mit dem eine Aspekteigenschaft derjenigen Hardware-Komponente festgelegt wird, der diejenige Software-Komponente entspricht, in der der Aspektblock enthalten ist,
eine Parametereinheit, in der Parameterwerte für Parameter, die in dem Funktionsprogramm verarbeitet werden, hinterlegt sind,
eine Interfaceeinheit, in der die Anzahl von Eingängen und die Anzahl von Ausgängen des Aspektblockes zusammengefasst sind.
Dieser strukturierte Aufbau der Aspektblöcke ermöglicht zum einen ein effizientes Erstellen eines Anwenderprogramms. Zum anderen gewährleistet er durch die Aufteilung in Funktionseinheit, in Parametereinheit und in Interfaceeinheit ein hinsichtlich Geschwindigkeit und Speicherplatzbedarf optimiertes Anwenderprogramm. Was den Aufbau der Aspektblöcke angeht, so ist es denkbar, dass diese auf jeden Fall jeweils eine Identifiziereinheit, eine Funktionseinheit und eine Interfaceeinheit aufweisen. Die Parametereinheit kann lediglich bei Bedarf, d.h. wenn in dem Funktionsprogramm Parameter vorgesehen sind, vorhanden sein. Diese Vorgehensweise ist hinsichtlich des Speicherplatzbedarfes, der für das erstellte Anwenderprogramm benötigt wird, von Vorteil.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist zumindest ein Teil der Software- Komponenten zumindest folgende Einheiten auf, wobei jede der Software- Komponenten über eine Anzahl von Eingängen verfugt, über die der jeweiligen Software-Komponente Eingangssignale zugeführt werden können, und über eine Anzahl von Ausgängen verfügt, über die die jeweilige Software-Komponente Ausgangssignale ausgeben kann:
eine Anzahl von Aspektblöcken,
eine Anzahl von Elementar- und/oder Gruppenkomponenten, wobei eine Gruppenkomponente zumindest einen Aspektblock und zumindest eine Software-Komponente enthält, wobei die enthaltene Software-Komponente selbst wiederum als Elementarkomponente oder als Gruppenkomponente ausgebildet sein kann, und wobei eine Elementarkomponente lediglich zumindest einen Aspektblock enthält,
eine Interface-Einheit, in der die Anzahl von Eingängen sowie die Anzahl von Ausgängen der Software-Komponente zusammengefasst sind.
Der einheitliche Aufbau der Software-Komponenten gewährleistet Kompatibilität der Software-Komponenten untereinander. Dies ermöglicht ein besonders effizientes Erstellen eines Anwenderprogramms. Gleichzeitig werden mit Blick auf das logische Verknüpfen der Software-Komponenten Fehlerquellen eliminiert, was zur Verbesserung der Fehlersicherheit beiträgt. Vorzugsweise weisen alle Software-Komponenten diesen Aufbau auf.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei den Eingängen um eine Anzahl von Signaleingängen und/oder um eine Anzahl von Logikeingängen und/oder um eine Anzahl von Parametriereingängen, und bei den Ausgängen um eine Anzahl von Signalausgängen und/oder um eine Anzahl von Logikausgängen und/oder um eine Anzahl von Parametrierausgängen, wobei über die Anzahl von Signaleingängen eine Anzahl von Eingangssignalen und über die Anzahl von Logikeingängen eine Anzahl von Logikgrößen und über die Anzahl von Parametriereingängen eine Anzahl von Parameter zugeführt werden können, und wobei über die Anzahl von Signalausgängen eine Anzahl von Ausgangssignalen und über die Anzahl von Logikausgängen eine Anzahl von Logikgrößen und über die Anzahl von Parametrierausgängen eine Anzahl von Parameter ausgegeben werden können.
Die Bündelung sowohl der Eingänge als auch der Ausgänge in drei Typen von Schnittstellen, nämlich Logikschnittstellen, Parameterschnittstellen und Hardware-
Schnittstellen für die Signale gewährleistet ein hohes Maß an Kompatibilität. Dies ermöglicht ein effizientes Erstellen eines Anwenderprogramms. Gleichzeitig werden mögliche Fehler beim Verbinden von Software-Komponenten und/oder von Aspektblöcken reduziert, wodurch die Fehlersicherheit verbessert wird. Die Anzahl der Eingänge und Ausgänge, die dem jeweiligen Schnittstellentyp zugeordnet sind, ist gemäß den jeweiligen Gegebenheiten variabel.
Vorteilhafterweise sind die in den Aspektblöcken jeweils enthaltenen Interfaceeinheiten und die in den Software-Komponenten jeweils enthaltenen Interfaceeinheiten funktionell identisch aufgebaut.
Diese Maßnahme stellt optimale Kompatibilität sicher. So sind die Software- Komponenten untereinander kompatibel. Auch sind die Aspektblöcke untereinander kompatibel. Ferner ist Kompatibilität zwischen Aspektblöcken und Software- Komponenten gewährleistet. Dies ermöglicht einerseits ein effizientes Erstellen eines Anwenderprogramms und andererseits eine Verbesserung der Fehlersicherheit.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in den Aspektblöcken jeweils ein Funktionsprogramm hinterlegt, welches Aspekteigenschaften einer Hardware- Komponente für denjenigen Steuerungsaspekt festlegt, dem der jeweilige Aspektblock zugeordnet ist, wobei es sich um diejenige Hardware-Komponente handelt, der diejenige Software-Komponente entspricht, die den jeweiligen Aspektblock enthält, wobei die einzelnen Funktionsprogramme unter Verwendung einer Programmiersprache erstellt werden, die jeweils aus einer Vielzahl unterschiedlicher Programmiersprachen ausgewählt wird.
Diese Maßnahme stellt sicher, dass für das Erstellen der einzelnen Funktionsprogramme die jeweils am besten geeignete Programmiersprache zum Einsatz kommt. Dabei kann vorgesehen sein, dass durch das Computerprogramm, mit dem das neue Verfahren durchgeführt werden kann, die nach objektiven Kriterien festgelegte, am besten geeignete Sprache jeweils ausgewählt bzw. vorgegeben wird. Dies kann für
einzelne Teilaspekte, beispielsweise den Teilaspekt der Visualisierung oder den Teilaspekt der Diagnose von Vorteil sein. Alternativ oder ergänzend ist vorgesehen, dass der Programmierer, der ein Anwenderprogramm erstellt, nach subjektiven Kriterien die am besten geeignete Programmiersprache auswählen kann. Als Vielzahl unterschiedlicher Programmiersprachen, aus denen ausgewählt werden kann, kommen beispielsweise die in der europäischen Norm IEC/EN 61131 unter Teil 3 aufgeführten Sprachen Instruction List, Ladder Diagram, Function Block Diagram, Sequen- tial Function Chart und Structured Text in Frage. Als weitere Programmiersprache kann auch die Sprache Continious Function Chart berücksichtigt werden. Neben den in der Norm IEC/EN 61131 genannten Programmiersprachen kommt prinzipiell jede Programmiersprache in Frage, die mit der Norm IEC/EN 61499 konform ist, beispielsweise auch die Programmiersprache Java. Für den Teilaspekt Standardsteuerung und den Teilaspekt Sicherheitssteuerung kommen alle in der Norm IEC/EN 61131 genannten Programmiersprachen in Frage. Für den Teilaspekt Visualisierung kann beispielsweise die Programmiersprache OBST verwendet werden. Beim Teilaspekt Diagnose ist eine Aufteilung denkbar. So können die Diagnosebedingungen unter Verwendung einer der in der Norm IEC/EN 61131 genannten Programmiersprachen programmiert werden. Die für die Anzeige der Diagnosemeldungen erforderlichen Umfange können in einer anderen Programmiersprache programmiert werden. Mit der Wahl der am besten geeigneten Programmiersprache wird auch sichergestellt, dass der am besten geeignete Editor zum Einsatz kommt.
Vorteilhafterweise werden die Software-Komponenten und/oder die Aspektblöcke mittels grafischer Symbole auf einer Benutzeroberfläche dargestellt.
Aufgrund dieser Maßnahme ist es möglich, den eigentlichen Vorgang des Program- mierens besonders anschaulich und übersichtlich zu gestalten, wodurch Fehlerquellen aufgrund menschlichen Versagens oder Flüchtigkeit erheblich reduziert werden. Die Fehlersicherheit wird erheblich gesteigert.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Bereitstellen der Software- Komponenten und/oder das Bereitstellen der Aspektblöcke unter Verwendung einer Drag & Drop-Funktion.
Eine Drag & Drop-Funktion ist an sich bereits von grafischen Benutzeroberflächen handelsüblicher PCs bekannt. Hierbei wird ein Element mit einem Eingabegerät, beispielsweise mit Hilfe einer sogenannten Maus, markiert und sodann mit Hilfe des Eingabegerätes an eine gewünschte Stelle verschoben oder kopiert. Eine solche Art der Auswahl ist für den Programmierer sehr einfach und komfortabel. Infolgedessen sind Fehlbedienungen und sich daraus ergebende Fehlerquellen beim Programmieren weiter erheblich reduziert.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Verbinden von Eingängen und Ausgängen der Software-Komponenten und/oder das Verbinden von Eingängen und Ausgängen der Aspektblöcke durch Ziehen grafischer Linien.
Diese Maßnahme stellt eine einfache und somit wenig fehleranfällige Handhabe dar. Dadurch wird die Fehlersicherheit verbessert.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird für eine Vielzahl der untereinander unterschiedlichen Steuerungsaspekte jeweils ein Aspektteilprogramm erstellt, wobei das Erstellen der einzelnen Aspektteilprogramme getrennt erfolgt.
Aufgrund dieser Maßnahme wird die Komplexität bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms in starkem Maße reduziert. Das Erstellen der einzelnen Aspektteilprogramme kann vorteilhafterweise zeitlich getrennt erfolgen, so dass zeitlich nacheinander die einzelnen Aspektteilprogramme erstellt werden. Alternativ oder ergänzend kann auch eine räumliche Trennung vorgesehen werden. Bei einer räumlichen Trennung werden die einzelnen Aspektteilprogramme jeweils unter Verwendung einer eigenen grafischen Benutzeroberfläche erstellt. Hierdurch ist es u.a. möglich, mehrere Aspektteilprogramme zeitlich parallel zu erstellen, wenn die einzelnen
grafischen Benutzeroberflächen auf einem Monitor dargestellt sind. Dies ermöglicht ein besonders effizientes Erstellen eines Anwenderprogramms.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden bei dem Erstellen eines Aspektteilprogrammes für einen Steuerungsaspekt sämtliche Aspektblöcke, die in der Vielzahl von Software-Komponenten enthalten und diesem Steuerungsaspekt zugeordnet sind, berücksichtigt.
Diese Maßnahme gewährleistet innerhalb eines Steuerungsaspektes eine einheitliche Handhabe und trägt somit zur Verbesserung der Fehlersicherheit bei.
Das neue Verfahren und die neue Vorrichtung haben folgende weitere Vorteile: War bisher der Einsatz verschiedener Computerprogramme oder Werkzeuge für das Erstellen eines Anwenderprogramms erforderlich - üblicherweise musste für jeden Teilaspekt ein anderes verwendet werden - so kommt man nun mit einem einzigen aus. Dadurch werden Kompatibilitätsprobleme vermieden, die auftreten können, wenn das Anwenderprogramm unter Verwendung mehrerer Computerprogramme oder Werkzeuge erstellt wird. Es sind nicht mehrere Computerprogramme oder Werkzeuge zu beherrschen, es reicht aus, sich in eines einzuarbeiten. Bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms können alle Teilaspekte ganzheitlich berücksichtigt werden.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der neuen
Vorrichtung in Verbindung mit einer Sicherheitssteuerung, für die ein Anwenderprogramm zu erstellen ist,
Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung einer ersten grafischen Oberfläche zum
Bereitstellen von Software-Komponenten,
Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung einer zweiten grafischen Oberfläche zum
Erstellen eines Komponententeilprogramms und von Aspektteilprogrammen,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer durch das zu erstellende Anwenderprogramm zu steuernden Anlage,
Fig. 5a eine schematische Darstellung der für die zu steuernde Anlage in einer obersten Hierarchieebene des Anwenderprogramms bereitgestellten Software-Komponenten und Aspektblöcke, gemäß einem kaskadierten Verknüpfungsansatz und einem ersten Steuerungsumfang,
Fig. 5b eine schematische Darstellung der für die zu steuernde Anlage in einer obersten Hierarchieebene des Anwenderprogramms bereitgestellten Software-Komponenten und Aspektblöcke, gemäß einem kaskadierten Verknüpfungsansatz und einem zweiten Steuerungsumfang,
Fig. 5 c eine schematische Darstellung der für die zu steuernde Anlage in einer obersten Hierarchieebene des Anwenderprogramms bereitgestellten Software-Komponenten und Aspektblöcke, gemäß einem nicht- kaskadierten Verknüpfungsansatz,
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Teilkomponente der zu steuernden
Anlage,
Fig. 7a eine schematische Darstellung der für die Teilkomponente bereitgestellten Software-Komponenten und Aspektblöcke, gemäß einem kaskadier- ten Verknüpfungsansatz und einem ersten Steuerungsumfang,
Fig. 7b eine schematische Darstellung der für die Teilkomponente bereitgestellten Software-Komponenten und Aspektblöcke, gemäß einem kaskadier- ten Verknüpfungsansatz und einem zweiten Steuerungsumfang,
Fig. 7c eine schematische Darstellung der für die Teilkomponente bereitgestellten Software-Komponenten und Aspektblöcke, gemäß einem nicht- kaskadierten Verknüpfungsansatz,
Fig. 8 eine schematische Darstellung einer in der Teilkomponente enthaltenen Unterkomponente und deren Einzelkomponenten,
Fig. 9a eine schematische Darstellung der für die Unterkomponente bereitgestellten Software-Komponenten und Aspektblöcke, gemäß einem kaskadierten Verknüpfungsansatz und einem ersten Steuerungsumfang,
Fig. 9b eine schematische Darstellung der für die Unterkomponente bereitgestellten Software-Komponenten und Aspektblöcke, gemäß einem kaskadierten Verknüpfungsansatz und einem zweiten Steuerungsumfang,
Fig. 9c eine schematische Darstellung der für die Unterkomponente bereitgestellten Software-Komponenten und Aspektblöcke, gemäß einem nicht-kaskadierten Verknüpfungsansatz,
Fig. 10 eine schematische Darstellung der für eine in der Unterkomponente enthaltenen Einzelkomponente bereitgestellten Aspektblöcke,
Fig. 11 eine schematische Darstellung der für einen Not-Aus-Taster bereitgestellten Aspektblöcke,
Fig. 12 in einer schematischen Darstellung den prinzipiellen Aufbau eines
Aspektblockes,
Fig. 13 in einer schematischen Darstellung den prinzipiellen Aufbau einer
Software-Komponente, und
Fig. 14 in einer Übersichtsdarstellung die hierarchische Struktur eines erstellten
Anwenderprogramms .
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Vorrichtung in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
Die Vorrichtung 10 beinhaltet einen herkömmlichen PC 12 mit einem Monitor 14, auf dem ein Computerprogramm 16 ausgeführt wird. Das Computerprogramm 16 ermöglicht das Erstellen eines Anwenderprogramms 38 für eine Sicherheitssteuerung. Es wird in der Fachterminologie daher häufig auch als Programmiertool bezeichnet.
Die zu programmierende Sicherheitssteuerung, für die ein Anwenderprogramm zu erstellen ist, ist in Fig. 1 mit der Bezugsziffer 18 bezeichnet. Sie ist hier zweikanalig- redundant aufgebaut, um die erforderliche Fehlersicherheit zum Steuern sicherheitskritischer Prozesse zu erreichen. Stellvertretend für den zweikanaligen Aufbau sind in Fig. 1 zwei voneinander getrennte Prozessoren 20, 22 dargestellt, die über eine bidirektionale Kommunikationsschnittstelle 24 miteinander in Verbindung stehen, um sich gegenseitig kontrollieren und Daten austauschen zu können. Bevorzugt sind die beiden Kanäle der Sicherheitssteuerung 18 und die beiden Prozessoren 20, 22 diversitär, d.h. verschieden voneinander aufgebaut, um systematische Fehler weitgehend auszuschließen.
Mit der Bezugsziffer 26 ist eine Ein-/ Ausgabeeinheit bezeichnet, die mit jedem der beiden Prozessoren 20, 22 in Verbindung steht. Die Ein-/Ausgabeeinheit nimmt Eingangssignale 28 von externen Sensoren 30 auf und leitet diese in einem angepass- ten Datenformat an jeden der beiden Prozessoren 20, 22 weiter. Ferner erzeugt die Ein-/Eingabeeinheit in Abhängigkeit von den Prozessoren 20, 22 Ausgangssignale 32, mit denen Aktoren 34 angesteuert werden.
Bei den Sensoren 30 handelt es sich beispielsweise um Not-Aus-Taster, Zwei-Hand- Taster, Schutztürschalter, Drehzahlüberwachungsgeräte, Lichtschranken, Sicherheitsschalter, Endlagenschalter oder andere Sensoren zur Aufnahme sicherheitsrelevanter Größen. Für den bevorzugten Fall, dass die Sicherheitssteuerung auch den Teilaspekt Antriebsregelung umfasst, können die Sensoren 30 auch Sensoren umfassen, die üblicherweise bei Standardsteuerungen eingesetzt werden und mit denen dann im Rahmen der Antriebsregelung eine zu regelnde Größe erfasst werden kann. Beispielsweise kann es sich um Sensoren zur Aufnahme von Kräften oder Geschwindigkeiten oder Drehwinkeln handeln. Die vorstehenden Aufzählungen sollen keinen abschließenden Charakter haben.
Die Aktoren 34 sind beispielsweise Schütze, mit denen die Stromversorgung eines Antriebes oder einer kompletten Maschine abgeschaltet werden kann. Bei den Aktoren 34 kann es sich aber auch um Aktoren zur Realisierung einer Bewegung handeln, beispielsweise Motoren oder Zylinder, insbesondere pneumatisch ausgebildete Zylinder, wie sie beispielsweise für eine Linearbewegung zum Einsatz kommen.
Mit der Bezugsziffer 36 ist eine Chipkarte bezeichnet, auf der hier ein Anwenderprogramm 38 abgespeichert wird. Das Anwenderprogramm 38 wird mit Hilfe der Vorrichtung 10 erstellt und es legt die von der Sicherheitssteuerung 18 durchzuführenden Steuerungsaufgaben fest. Diese Steuerungsaufgaben wiederum legen die Gesamtfunktionalität der mit der Sicherheitssteuerung zu steuernden Anlage fest. Die Verwendung einer Chipkarte 36 als Speichermedium ermöglicht einen einfachen Austausch des Anwenderprogramms 38 auch ohne direkten Anschluss an die Vorrich-
tung 10. Alternativ kann das Anwenderprogramm 38 über eine Datenschnittstelle in einen Speicher der Sicherheitssteuerung 18 geladen werden.
Das Computerprogramm 16 stellt auf dem Monitor 14 nachfolgend näher erläuterte Benutzeroberflächen bereit. Die Benutzeroberflächen stellen einem Programmierer Software-Komponenten und Aspektblöcke bereit, und sie ermöglichen ihm das Erstellen eines Komponententeilprogramms und von Aspektteilprogrammen, wobei das Komponententeilprogramm und die Aspektteilprogramme zu dem Anwenderprogramm 38 zusammengefügt werden.
Das Bereitstellen der Software-Komponenten und der Aspektblöcke sowie das Erstellen des Komponententeilprogramms und der Aspektteilprogramme ist in Fig. 1 durch einen Funktionsblock 40 symbolisiert. Nachdem der Programmierer die gewünschten Software-Komponenten und Aspektblöcke bereitgestellt, die Software-Komponenten ggf. parametriert und das Komponententeilprogramm und die Aspektteilprogramme erstellt hat, wird dies alles in einem Speicher 42 des PCs abgespeichert. Bevorzugt wird es dort zusätzlich mit zumindest einer CRC (Cyclic Redundancy Check) Prüfsumme abgesichert. Von dem Speicher 42 aus kann das Anwenderprogramm dann auf die Chipkarte 36 oder direkt auf die Sicherheitssteuerung 18 übertragen werden. Durch Absicherung mit der CRC wird dabei sichergestellt, dass das übertragene Anwenderprogramm mit dem zuvor generierten und im Speicher 42 abgelegten Anwenderprogramm übereinstimmt.
Das Anwenderprogramm 38 enthält hier sowohl Steuerungsaufgaben, die nach dem Stand der Technik üblicherweise mit einer nicht-sicheren Standardsteuerung ausgeführt werden und insofern einem Standardsteuerungsaspekt zuzuordnen sind, als auch Steuerungsaufgaben, die sicherheitsrelevant sind und daher dem Sicherheits- steuerungsaspekt zuzuordnen sind. Die Sicherheitssteuerung 18 verfügt über ein Bussystem, über welches der gesamte Datenaustausch zwischen einzelnen Komponenten der Sicherheitssteuerung 18 läuft, der bei der Abarbeitung des Anwenderprogramms 38 anfällt. D.h. über dieses Bussystem erfolgt der Datenaustausch sowohl für den Fall, dass Steuerungsaufgaben, die dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet
sind, als auch Steuerungsaufgaben, die dem Sicherheitssteuerungsaspekt zugeordnet sind, abgearbeitet werden.
In Fig. 2 ist eine erste grafische Oberfläche, die das Computerprogramm 16 dem Programmierer auf dem Monitor 14 bereitstellt, in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 50 bezeichnet.
Die erste grafische Benutzeroberfläche 50 beinhaltet ein Software-Komponenten-Feld 52, welches eine Menge 54 vordefinierter Software-Komponenten in Form von grafischen Symbolen enthält, wobei die einzelnen vordefinierten Software- Komponenten mit den Bezugsziffern 56, 58, 60, 62 bezeichnet sind. Die vordefinierten Software-Komponenten 56 bis 62 wurden vom Anbieter des Computerprogramms 16, mit dem das neue Verfahren zum Erstellen eines Anwenderprogramms 38 durchgeführt werden kann, erstellt und sind in einer in diesem Computerprogramm 16 enthaltenen Datenbank oder Bibliothek abgelegt. Durch die in Fig. 2 für die vordefinierten Software-Komponenten 56 bis 62 vergebenen Bezeichnungen SK 1, SK 2, SK 3 und SK n ist angedeutet, dass die Menge 54 vordefinierter Software- Komponenten mehr als die in Fig. 2 dargestellten vordefinierten Software- Komponenten 52 bis 62 umfassen kann.
Das Software-Komponenten-Feld 52 enthält eine Menge 64 neu erstellter Software- Komponenten in Form von grafischen Symbolen, wobei die einzelnen neu erstellten Software-Komponenten mit den Bezugsziffern 66, 68, 70 bezeichnet sind. Bei den neu erstellten Software-Komponenten 66 bis 70 handelt es sich um solche Software- Komponenten, die vom Programmierer beim Erstellen des Anwenderprogramms 38 für in der zu steuernden Anlage enthaltene Hardware-Komponenten, für die keine entsprechende vordefinierte Software-Komponente in der Datenbank oder Bibliothek des Computerprogramms 16 enthalten sind, erstellt wurden und anschließend gekapselt wurden. In entsprechender Weise sind auch die vordefinierten Software- Komponenten 56 bis 62 gekapselt.
Durch die Kapselung wird erreicht, dass die Eigenschaften bzw. die Funktionalität der vordefinierten Software-Komponenten 56 bis 62 und der neu erstellten Software- Komponenten 66 bis 70 nicht mehr verändert werden kann, nachdem diese erstellt wurden. Die für die neu erstellten Software-Komponenten 66 bis 70 verwendeten Bezeichnungen SK n+1, SK n+2 und SK n+3 zeigen an, dass die in dem Computerprogramm 16 enthaltene Datenbank oder Bibliothek um diese Software-Komponenten erweitert wird. Somit können diese Software-Komponenten zu einem späteren Zeitpunkt, wenn beispielsweise ein weiteres Anwenderprogramm erstellt werden soll, zusätzlich zu den herstellerseitig vordefinierten Software-Komponenten 56 bis 62 verwendet werden.
Zur besseren Unterscheidung sind im Software-Komponenten-Feld 52 die vordefinierten Software-Komponenten 56 bis 62 in durchgezogenen Linien dargestellt und die neu erstellten Software-Komponenten 66 bis 70 in gestrichelten Linien dargestellt. Ferner sind im Software-Komponenten-Feld 52 Software-Komponenten, die als so genannte Elementarkomponenten ausgeführt sind, mit einem kleinen Block dargestellt, während Software-Komponenten, die als Gruppenkomponenten ausgeführt sind, mit einem großen Block dargestellt sind. Diese Darstellungsformen haben für die gesamte Fig. 2 Gültigkeit. Ferner sei erwähnt, dass sowohl die vordefinierten Software-Komponenten 56 bis 62, als auch die neu erstellten Software-Komponenten 66 bis 70 jeweils auswählbar sind.
Die erste grafische Benutzeroberfläche 50 beinhaltet ein Aspektblock-Feld 72, welches eine Menge 74 auswählbarer Aspektblöcke in Form von grafischen Symbolen enthält, wobei die einzelnen Aspektblöcke hier mit den Bezugsziffern 76, 78, 80, 82, 84, 86 bezeichnet sind.
Jeder der Aspektblöcke 76 bis 86 ist einem von mehreren untereinander unterschiedlichen Steuerungsaspekten zugeordnet, wobei jeder dieser Steuerungsaspekte einen eigenständigen Teilaspekt der Sicherheitssteuerung repräsentiert. Die für die Aspektblöcke 76 bis 86 verwendeten Bezeichnungen Ab 1, Ab 2, Ab 3, Ab 4, Ab 5, und Ab n sollen andeuten, dass in dem Computerprogramm 16 mehr als die in Fig. 2 darge-
stellten Aspektblöcke zur Verfügung stehen können. Die Aspektblöcke 76 bis 86 sind in einer im Computerprogramm 16 enthaltenen Datenbank oder Bibliothek abgelegt.
Die erste grafische Benutzeroberfläche 50 beinhaltet ferner ein Arbeitsfeld 88. Mit Hilfe dieses Arbeitsfeldes 88 können bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms 38 vom Programmierer neue Software-Komponenten erstellt werden.
Mit der Bezugsziffer 90 ist eine zu erstellende erste neue Software-Komponente bezeichnet, die als Elementarkomponente ausgeführt ist. Für die zu erstellende erste neue Software-Komponente 90 wird eine Anzahl 92 von Aspektblöcken bereitgestellt. Das Bereitstellen eines Aspektblockes erfolgt, indem der entsprechende in dem Aspektblock-Feld 72 enthaltene Aspektblock 76 bis 86 mit Hilfe einer Drag & Drop- Funktion der zu erstellenden neuen Software-Komponente hinzugefügt wird, wie dies anhand des Pfeils 94 beispielhaft dargestellt ist. In diesem Beispiel wird eine Kopie 96 des ausgewählten Aspektblockes 80 erstellt. Programmtechnisch wird bei diesem Vorgang ein Speicherbereich bereitgestellt, in dem die Funktionalität bzw. die Eigenschaften hinterlegt werden, die der ausgewählte Aspektblock 80 vorgibt. An dieser Stelle sei angemerkt, dass dieser programmtechnische Zusammenhang in entsprechender Weise auch für nachfolgende Ausführungen hinsichtlich des Erstellens einer Kopie eines Aspektblockes und/oder des Erstellen einer Kopie einer Software- Komponente gilt.
Für die bereitgestellte Anzahl 92 von Aspektblöcken sind diejenigen Logikgrößen und/oder diejenigen Zwischengrößen und/oder diejenigen Parameter und/oder diejenigen Signale festzulegen, die dem jeweiligen Aspektblock zur Bearbeitung über zugehörige Eingänge zuzuführen sind oder die von dem jeweiligen Aspektblock ermittelt und von diesem über zugehörige Ausgänge ausgegeben werden. Dieses Festlegen kann beispielsweise durch Zuweisungen erfolgen, die unter Verwendung einer textuellen Programmiersprache in einem Eingabefeld 98 eingegeben werden. In diesem Stadium werden die Größen und/oder Parameter und/oder Signale lediglich dem Grunde nach festgelegt. Die Festlegung der konkreten Sensoren und/oder
Aktoren, die mit dem jeweiligen Aspektblock zu verbinden sind, erfolgt in einem späteren, noch zu beschreibenden Schritt.
Jeder Aspektblock enthält Logikeingänge und Logikausgänge. Zumindest ein Teil dieser Logikeingänge und zumindest ein Teil dieser Logikausgänge sind untereinander und/oder mit Logikeingängen und/oder mit Logikausgängen, die die erste neue Software-Komponente 90 aufweist, zu verbinden. Dies ist beispielhaft mit einer Verbindung 100 angedeutet. Diese Verbindungen können beispielsweise grafisch durch Ziehen von Linien erzeugt werden. Dass keine Verbindungen zwischen einem Aspektblock und der ersten neuen Software-Komponente 90 dargestellt ist, soll keine einschränkende Wirkung haben. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird auf die Darstellung der Logikeingänge verzichtet.
Ferner ist zumindest für einen Teil der bereitgestellten Anzahl 92 von Aspektblöcken jeweils ein Funktionsprogramm zu erstellen. Unter Verwendung einer der in der europäischen Norm IEC/EN 61131 beschriebenen Sprachen kann dies jeweils durch Eingabe entsprechender Anweisungen in dem Programmierfeld 98 erfolgen.
Ist die erste neue Software-Komponente 90 erstellt, d.h. sind alle für das Erstellen dieser Software-Komponente erforderlichen Schritte durchgeführt, wird diese Software-Komponente gekapselt und in dem Software-Komponenten-Feld 52 wird eine neu erstellte Software-Komponente 66 angelegt, was durch einen Pfeil 102 angedeutet ist. Diese kann dann in einem noch zu beschreibenden Bereitstellungsfeld 104 bereitgestellt werden, was durch einen Pfeil 106 angedeutet ist. In dem Bereitstellungsfeld 104 wird eine Kopie 108 der neu erstellten Software-Komponente 66 angelegt. Programmtechnisch bedeutet dies, dass ein Speicherbereich reserviert wird, in dem die Funktionalität bzw. die Eigenschaften hinterlegt sind, die durch die neu erstellte Software-Komponente 66 vorgegeben sind.
Alternativ zu der durch die Pfeile 102, 106 dargestellten Abfolge ist es denkbar, dass die erstellte erste neue Software-Komponente 90 direkt in dem Bereitstellungsfeld 104
bereitgestellt wird und nicht erst in das Software-Komponenten-Feld 52 übertragen bzw. in diesem angelegt wird. Nachdem die erste neue Software-Komponente 90 bereitgestellt wurde, kann dann in dem Software-Komponenten-Feld 52 eine neu erstellte Software-Komponente 66 angelegt werden, sofern der Programmierer des Anwenderprogramms dieses wünscht.
Mit der Bezugsziffer 110 ist eine zu erstellende zweite neue Software-Komponente bezeichnet, die als Gruppenkomponente ausgeführt ist. Für die zu erstellende zweite neue Software-Komponente 110 wird eine Anzahl 112 von Aspektblöcken bereitgestellt. Dies ist beispielhaft durch einen Pfeil 114 dargestellt. Die Vorgehensweise entspricht dabei derjenigen, die bereits im Zusammenhang mit der ersten neuen Software-Komponente 90 beschrieben wurde. In diesem Fall wird eine Kopie 116 des Aspektblockes 86 erstellt.
Ferner wird für die zweite neue Software-Komponente 110 eine Anzahl 118 von Elementarkomponenten bereitgestellt. Dies ist durch einen Pfeil 120 angedeutet. Bei diesem Vorgang wird eine Kopie 122 der vordefinierten Software-Komponente 60 erstellt. Programmtechnisch bedeutet dies, dass ein Speicherbereich bereitgestellt wird, in dem die Funktionalität bzw. die Eigenschaften hinterlegt sind, die durch die vordefinierte Software-Komponente 60 vorgegeben sind. Ergänzend oder alternativ werden für die zweite neue Software-Komponente 110 eine Anzahl 124 von Gruppenkomponenten bereitgestellt.
Für die bereitgestellte Anzahl 112 von Aspektblöcken werden jeweils diejenigen Logikgrößen und/oder diejenigen Zwischengrößen und/oder diejenigen Parameter und/oder diejenigen Signale festgelegt, die in dem jeweiligen Aspektblock zur Bearbeitung benötigt werden und diesem über entsprechende Eingänge zuzuführen sind und/oder die von dem jeweiligen Aspektblock ermittelt und über entsprechende Ausgänge von diesem ausgegeben werden. Dies erfolgt wie im Zusammenhang mit der ersten neuen Software-Komponente 90 beschrieben, weswegen bzgl. der konkreten Vorgehensweise und weitergehender Information auf die zugehörigen Ausführungen verwiesen wird.
Wie bereits im Zusammenhang mit der ersten neuen Software-Komponente 90 beschrieben, weisen die bereitgestellte Anzahl 112 von Aspektblöcken Logikeingänge und Logikausgänge auf. Ebenfalls weisen die bereitgestellte Anzahl 118 von Elementarkomponenten, die bereitgestellte Anzahl 124 von Gruppenkomponenten und die zu erstellende zweite Software-Komponente 110 selbst jeweils Logikeingänge und Logikausgänge auf. Auf die Darstellung der Logikeingänge und Logikausgänge wird jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.
Nachdem die Größen und/oder Parameter und/oder Signale festgelegt sind, werden anschließend Verbindungen für die zweite neue Software-Komponente 110 erstellt. Hierbei werden zumindest ein Teil der Logikeingänge und zumindest ein Teil der Logikausgänge der Anzahl 112 von Aspektblöcken untereinander und/oder mit zumindest einem Teil der Logikeingänge und/oder zumindest einem Teil der Logikausgänge der Anzahl 118 von Elementarkomponenten und/oder der Anzahl 124 von Gruppenkomponenten und/oder mit zumindest einem Teil der Logikeingänge und/oder mit zumindest einem Teil der Logikausgänge der zweiten neuen Software- Komponente 110 verbunden. Ferner werden zumindest ein Teil der Logikeingänge und zumindest ein Teil der Logikausgänge der Anzahl 118 von Elementarkomponenten und/oder der Anzahl 124 von Gruppenkomponenten untereinander und/oder mit zumindest einem Teil der Logikeingänge und/oder mit zumindest einem Teil der Logikausgänge der zweiten neuen Software-Komponente 110 verbunden. Entsprechend erstellte Verbindungen sind mit der Bezugsziffer 126 bezeichnet. Diese Verbindungen können beispielsweise grafisch durch Ziehen von Linien erzeugt werden. Dass keine Verbindungen zwischen einem Aspektblock oder einer Software- Komponente und der zweiten neuen Software-Komponente 110 und keine Verbindungen zwischen einer Elementarkomponente und einer Gruppenkomponente dargestellt ist, soll keine einschränkende Wirkung haben.
Für zumindest einen Teil der bereitgestellten Anzahl 112 von Aspektblöcken wird jeweils ein Funktionsprogramm erstellt. Dies erfolgt in entsprechender Weise, wie dies im Zusammenhang mit der ersten neuen Software-Komponente 90 beschrieben wurde.
Sind alle für das Erstellen der zweiten neuen Software-Komponente 110 erforderlichen Schritte durchgeführt, so wird diese gekapselt und in dem Software- Komponenten-Feld 52 wird eine neu erstellte Software-Komponente 70 angelegt, wie dies durch einen Pfeil 128 angedeutet ist. Die neu erstellte Software-Komponente 70 kann dann, wie dies durch einen Pfeil 130 angedeutet ist, bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms in dem Bereitstellungsfeld 104 bereitgestellt werden. Hierbei wird eine Kopie 132 der neu erstellten Software-Komponente 70 erstellt. In entsprechender Weise kann auch die im Zusammenhang mit der ersten neuen Software- Komponente 90 dargelegte alternative Vorgehensweise zum Einsatz kommen.
Für die beiden zu erstellenden neuen Software-Komponenten 90, 110 gilt: Durch das Festlegen der den einzelnen Aspektblöcken zuzuführenden und/oder von diesen auszugebenden Größen und/oder Parametern und/oder Signalen sind automatisch diejenigen Größen und/oder Parameter und/oder Signale festgelegt, die derjenigen Software-Komponente, in der die Aspektblöcke enthalten sind, zuzuführen sind und/oder von dieser ausgegeben werden,. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass diejenigen Größen und/oder Parameter und/oder Signale, die einer Software- Komponente zuzuführen sind und/oder von dieser ausgegeben werden, vom Programmierer des Anwenderprogramms 38 in einem eigenständigen Verfahrensschritt festgelegt werden.
In dem Arbeitsfeld 88 ist eine dritte neue Software-Komponente 134 enthalten. Diese ist als Elementarkomponente ausgebildet, die eine Anzahl 136 von Aspektblöcken enthält. Bei dem Erstellen der dritten neuen Software-Komponente 134 wird von der vordefinierten Software-Komponente 62 ausgegangen. Bei der vordefinierten Software-Komponente 62 handelt es sich um eine gekapselte Software-Komponente. Diese wird in einen Bearbeitungsmodus überführt und in dem Arbeitsfeld 88 wird die dritte neue Software-Komponente 134 angelegt. Die in der Anzahl 136 von Aspektblöcken enthaltenen einzelnen Aspektblöcke, die Verbindungen zwischen diesen Aspektblöcken untereinander und/oder zu der dritten neuen Software-Komponente 134 entsprechen denjenigen, wie sie in der vordefinierten Software-Komponente 62 vorliegen. Aufgrund des Bearbeitungsmodus können nun folgende Änderungen
vorgenommen werden: Es können einzelne Aspektblöcke entfernt und/oder hinzugefügt werden; es können Verbindungen zwischen einzelnen Aspektblöcken untereinander und/oder zur dritten neuen Software-Komponente 134 entfernt und/oder hinzugefügt werden; an in bereits vorhandenen Aspektblöcken enthaltenen Funktionsprogramme können jeweils Änderungen vorgenommen werden. Insgesamt kann somit in einfacher Art und Weise auf der Grundlage einer bereits vorhandenen vordefinierten Software-Komponente eine neue Software-Komponente erstellt werden, indem Modifikationen an der bereits vorhandenen Software-Komponente durchgeführt werden.
Das Überführen der vordefinierten Software-Komponente 62 in einen Bearbeitungsmodus und das Anlegen der dritten neuen Software-Komponente 134 ist durch einen Pfeil 138 angedeutet. Sind alle für das Erstellen der neuen Software-Komponente 134 erforderlichen Schritte durchgeführt, so wird diese gekapselt und in dem Software- Komponenten-Feld 52 wird eine neu erstellte Software-Komponente 68 angelegt, wie dies durch einen Pfeil 140 angedeutet ist. Die neu erstellte Software-Komponente 68 kann dann bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms bereitgestellt werden, wobei eine Kopie 142 der neu erstellten Software-Komponente 68 in dem Bereitstellungsfeld 104 angelegt wird, wie dies durch einen Pfeil 144 angedeutet ist. Was die konkrete Abfolge angeht, so kann auch die im Zusammenhang mit der ersten neuen Software- Komponente 90 beschriebene alternative Abfolge in Betracht kommen. Die in Fig. 2 gewählte Darstellung, gemäß der die dritte neue Software-Komponente 134 als Elementarkomponente ausgeführt ist, soll keine einschränkende Wirkung haben. In entsprechender Weise kann auch eine neue Software-Komponente auf der Grundlage einer bereits vorhandenen vordefinierten Software-Komponente, die als Gruppenkomponente ausgeführt ist, erstellt werden.
Bei der Betrachtung des Software-Komponenten-Feldes 52 wurde angenommen, dass die neu erstellten Software-Komponenten 66 bis 70 bereits angelegt und somit vorhanden sind. Bei der Betrachtung des Arbeitsfeldes 88 wurde dahingegen angenommen, dass diese Komponenten erst noch zu erstellen sind. Dies stellt keinen
Widerspruch dar, da in Fig. 2 zusammenfassend und somit beispielhaft verschiedene Vorgehensweisen bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms beschrieben sind.
Bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms 38 werden eine Vielzahl 146 von Software-Komponenten bereitgestellt. Wie bereits beschrieben und durch die Pfeile 106, 130, 144 angedeutet, können hierbei neu erstellte Software-Komponenten 66 bis 70 bereitgestellt werden. Ergänzend oder alternativ können auch vordefinierte Software- Komponenten 56 bis 62 bereitgestellt werden, wie dies durch einen Pfeil 148 angedeutet ist. In diesem Fall wird in dem Bereitstellungsfeld 104 eine Kopie 150 der vordefinierten Software-Komponente 56 angelegt. Zusätzlich werden eine Anzahl 152 von Aspektblöcken bereitgestellt, was beispielhaft durch einen Pfeil 154 dargestellt ist. In dem Bereitstellungsfeld 104 wird eine Kopie 156 des Aspektblockes 76 angelegt.
Das Anwenderprogramm 38 ist hierarchisch strukturiert. Durch die bereitgestellte Vielzahl 146 von Software-Komponenten wird eine oberste Hierarchieebene festgelegt. Ist in der bereitgestellten Vielzahl 146 von Software-Komponenten eine Software-Komponente enthalten, die als Gruppenkomponente ausgebildet ist, so wird durch die Anzahl von Software-Komponenten, die in dieser Software-Komponente enthalten ist, eine weitere, unterhalb der oberen Hierarchieebene liegende Hierarchieebene festgelegt. Dies ist beispielsweise für die Kopie 132 der Fall.
In gestrichelten Linien ist angedeutet, dass ein Teil der Vielzahl 146 von Software- Komponenten und ein Teil der Anzahl 152 von Aspektblöcken zu einer neuen Software-Komponente 158 zusammengefasst werden können. Dies ist eine Maßnahme, um die in der betrachteten Hierarchieebene erreichte Komplexität zu reduzieren. Wird solch eine zusammengefasste Software-Komponente 158 in der obersten Hierarchieebene erstellt, so wird dadurch eine neue oberste Hierarchieebene festgelegt, unterhalb der die bisherige Hierarchieebene als zweitoberste Hierarchieebene liegt.
Dass das Erstellen einer zusammengefassten Software-Komponente in Zusammenhang mit der obersten Hierarchieebene beschrieben wird, soll keine einschränkende Wirkung haben. So kann eine zusammengefasste Software-Komponente auch in einer unterhalb der obersten Hierarchieebene liegenden Hierarchieebene erstellt werden. In diesem Fall enthält dann das Bereitstellungsfeld 104 nicht die Software- Komponenten und Aspektblöcke der obersten Hierarchieebene, sondern diejenigen der betrachteten Hierarchieebene. Somit kann mit dem neuen Verfahren ein Anwenderprogramm 38 sowohl nach dem "Top-Down"-Konzept als auch nach dem "Bot- tom-Up"-Konzept erstellt werden. Aufgrund der Konzeption des neuen Verfahrens und der neuen Vorrichtung können bei dem Erstellen eines Anwenderprogramms diese beiden Konzepte auch gemischt werden.
Ebenso kann auf einer beliebigen Hierarchieebene ein Aspektblock zugefügt werden. Beispielsweise ist dies bei dem Erstellen einer zusammengefassten Software-Komponente erforderlich. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Aspektblock handeln, der demjenigen Steuerungsaspekt zugeordnet ist, der den Teilaspekt Verriegelung repräsentiert. Nicht nur ein Aspektblock, sondern auch eine Software- Komponente kann auf einer beliebigen Hierarchieebene des Anwenderprogramms eingefügt werden, um eine Reduzierung der Komplexität zu erzielen.
Die in Fig. 2 gewählte Darstellung soll keine einschränkende Wirkung haben. So kann anstelle der gewählten kombinierten Anordnung der einzelnen Felder 52, 72, 88, 98, 104 auch jedes dieser Felder in einer eigenen grafischen Benutzeroberfläche oder eine beliebige Unterkombination jeweils für sich in einer eigenen grafischen Benutzeroberfläche angeordnet sein. Auch kann es vorgesehen sein, dass die neu erstellten Software-Komponenten 66 bis 70 in einem eigenen Software- Komponenten-Feld enthalten sind. Die für das Arbeitsfeld 88 gewählte Darstellung, gemäß der drei neue Software-Komponenten 90, 110, 134 parallel bearbeitet werden, soll keine einschränkende Wirkung haben. Beispielsweise können diese drei neuen Software-Komponenten mittels des Arbeitsfelds 88 auch zeitlich nacheinander und somit einzeln erstellt werden.
In Fig. 3 ist eine zweite grafische Benutzeroberfläche in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 170 bezeichnet.
Die zweite grafische Benutzeroberfläche 170 beinhaltet ein Komponenten-Feld 172, in dem eine bereitgestellte Vielzahl 174 von Software-Komponenten angeordnet sind. Hierbei handelt es sich um die Software-Komponenten der obersten Hierarchieebene. Durch logisches Verknüpfen der Vielzahl 174 von Software-Komponenten wird ein Komponententeilprogramm erstellt. Hierzu werden zumindest ein Teil der Logikeingänge und zumindest ein Teil der Logikausgänge der Software-Komponenten untereinander verbunden, was durch eine Vielzahl 176 von Verbindungen dargestellt ist. Aufgrund der in den Software-Komponenten jeweils enthaltenen internen logischen Verknüpfungen werden die in diesen Software-Komponenten angeordneten Elementarkomponenten und/oder Gruppenkomponenten automatisch mit verknüpft. Folglich reicht es aus, bei dem Erstellen des Komponententeilprogramms die in der obersten Hierarchieebene enthaltenen Software-Komponenten untereinander logisch zu verknüpfen. In darunter liegenden Hierarchieebenen enthaltene Software- Komponenten müssen nicht explizit berücksichtigt werden. Die logischen Verknüpfungen für die in der obersten Hierarchieebene enthaltenen Aspektblöcke können beispielsweise in dem Bereitstellungsfeld 104 vorgenommen werden. Alternativ kann dies auch in einem weiteren, eigenständigen Feld vorgenommen werden, wobei auf die Darstellung eines solchen Feldes aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet wurde. Insgesamt wird zumindest ein Teil der Logikeingänge und zumindest ein Teil der Logikausgänge der Aspektblöcke untereinander und/oder mit zumindest einem Teil der Logikeingänge und/oder zumindest einem Teil der Logikausgänge der bereitgestellten Software-Komponenten verbunden. Somit umfasst das Erstellen des Komponententeilprogramms neben dem vorstehend beschriebenen logischen Verknüpfen der Software-Komponenten auch das vorstehend beschriebene logische Verknüpfen der Aspektblöcke. Bei dem logischen Verknüpfen der Aspektblöcke werden insbesondere durch das Verknüpfen von Logikeingängen und/oder Logikausgängen von Aspektblöcken einerseits mit Logikeingängen und/oder Logikausgängen von Software-Komponenten andererseits ebenfalls logische Verbindungen zwischen Logikeingängen und Logikausgängen von Software-Komponenten realisiert und folglich
Logikeingänge und Logikausgänge von Software-Komponenten untereinander verbunden.
Das Bereitstellen einer Vielzahl von Software-Komponenten für die Vielzahl von Hardware-Komponenten bedeutet nicht, dass hierbei nur Software-Komponenten bereitgestellt werden, die Hardware-Komponenten entsprechen, die jeweils zumindest einen Sensor und zumindest einen Aktor beinhalten. Es können auch solche Software-Komponenten bereitgestellt werden, die nicht gleichzeitig zumindest einen Sensor und zumindest einen Aktor beinhalten. Beispielsweise werden auch Software- Komponenten bereitgestellt, die einem sicherheitsrelevanten Sensor, insbesondere einem Not- Aus-Taster entsprechen.
Die zweite grafische Benutzeroberfläche 170 beinhaltet ferner ein erstes Aspektfeld 178. In diesem ersten Aspektfeld 178 sind eine Vielzahl 180 von Aspektblöcken angeordnet. Jeder dieser Aspektblöcke ist demselben Steuerungsaspekt zugeordnet. Im Ausfuhrungsbeispiel soll es sich um den Standardsteuerungsaspekt handeln, der den Teilaspekt Standardsteuerung repräsentiert. Die Vielzahl 180 von Aspektblöcken umfasst die in sämtlichen Hierarchieebenen des Anwenderprogramms 38 enthaltenen Aspektblöcke, die dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet sind, und zwar unabhängig davon, ob sie in einer der Hierarchieebenen eigenständig oder als Teil einer Software-Komponente enthalten sind.
Die zweite grafische Benutzeroberfläche 170 beinhaltet weiter ein Sensorenfeld 182. In diesem Sensorenfeld 182 ist eine Vielzahl 184 von grafischen Sensorsymbolen angeordnet. Für jeden Sensor, der in der zu steuernden Anlage enthalten ist, enthält das Sensorenfeld 182 ein zugehöriges grafisches Sensorsymbol. Die Vielzahl 184 von grafischen Sensorsymbolen repräsentieren sowohl die hinsichtlich des Sicherheits- steuerungsaspektes als auch die hinsichtlich des Standardsteuerungsaspektes in der zu steuernden Anlage enthaltenen Sensoren. Als weiteres Feld enthält die zweite grafische Benutzeroberfläche 170 ein Aktorfeld 186. In diesem Aktorfeld 186 ist eine Vielzahl 188 von grafischen Aktorsymbolen angeordnet. Für jeden Aktor, der in der zu steuernden Anlage enthalten ist, enthält das Aktorfeld 186 ein zugehöriges grafi-
sches Aktorsymbol. Die Vielzahl 188 von grafischen Aktorsymbolen umfassen sowohl die hinsichtlich des Sicherheitssteuerungsaspektes als auch die hinsichtlich des Standardsteuerungsaspektes in der zu steuernden Anlage enthaltenen Aktoren.
Für die in dem ersten Aspektfeld 178 enthaltene Vielzahl 180 von Aspektblöcken wird ein Aspektteilprogramm erstellt. Hierzu wird zumindest für einen Teil der in dem ersten Aspektfeld 178 enthaltenen Aspektblöcke sowohl für deren Eingänge als auch für deren Ausgänge ein sog. I/O-Mapping durchgeführt. Das heißt zumindest einem Teil der Signaleingänge werden diejenigen Sensoren zugeordnet, deren Sensorsignale in dem jeweiligen Aspektblock verarbeitet werden. Dies ist beispielhaft durch einen Pfeil 190 dargestellt. Außerdem werden zumindest einem Teil der Signalausgänge Aktoren zugeordnet, die mit den in dem jeweiligen Aspektblock ermittelten Ausgangssignalen angesteuert werden. Dies ist beispielhaft durch einen Pfeil 192 dargestellt. Alternativ kann das I/O-Mapping auch durch textuelle Eingaben in einem Eingabefeld 194 vorgenommen werden. Als weitere Alternative ist es denkbar, das I/O-Mapping auch mittels Ziehen von Linien zwischen einzelnen Aspektblöcken und einzelnen grafischen Sensorsymbolen oder grafischen Aktorsymbolen zu realisieren.
Bei dem Erstellen des Aspektteilprogramms kann gleichzeitig auch das Parametrieren der Aspektblöcke vorgenommen werden. Hierbei können für einzelne Aspektblöcke Parameterwerte für diejenigen Parameter vorgegeben werden, die in den jeweiligen Funktionsprogrammen verwendet werden, die in den jeweiligen Aspektblöcken enthalten sind. Die Parameterwerte können durch textuelle Eingaben in dem Eingabefeld 194 vorgegeben werden.
Die zweite grafische Benutzeroberfläche 170 enthält ferner ein zweites Aspektfeld 196. In dem zweiten Aspektfeld 196 sind eine Vielzahl 198 von Aspektblöcken angeordnet. Im Ausfuhrungsbeispiel sind diese Aspektblöcke einem Sicherheitssteue- rungsaspekt zugeordnet, der den Teilaspekt Sicherheitssteuerung repräsentiert. Auch für diese Aspektblöcke wird ein Aspektteilprogramm erstellt. Das heißt, für diese Aspektblöcke wird ein I/O-Mapping vorgenommen, wie es beispielhaft durch Pfeile 200, 202 dargestellt ist. Einzelheiten hierzu können den Ausführungen zu dem ersten
Aspektfeld 178 entnommen werden. Auch bezüglich der gegebenenfalls vorzunehmenden Parametrierung der Aspektblöcke wird auf die Ausführungen zu dem ersten Aspektfeld 178 verwiesen.
Es ist auch denkbar, bei dem Erstellen eines Aspektteilprogrammes gleichzeitig Aspektblöcke, die einem ersten Steuerungsaspekt zugeordnet sind und Aspektblöcke, die einem zweiten Steuerungsaspekt zugeordnet sind, zu berücksichtigen.
An dieser Stelle sei noch folgendes angemerkt: bei den Ausführungen zu Fig. 3 wurde angenommen, dass in den Feldern 178, 182, 186 die entsprechenden Einheiten für die gesamte zu steuernde Anlage angeordnet sind, d.h. für sämtliche Hierarchieebenen. Dies soll keine einschränkende Wirkung haben. Wenn beispielsweise bei dem Erstellen eines Aspektteilprogrammes lediglich eine Hierarchieebene berücksichtigt wird, so können in den Feldern 178, 182, 186 lediglich die in dieser Hierarchieebene enthaltenen Einheiten angeordnet sein.
In Fig. 4 ist ein Beispiel für eine zu steuernde Anlage in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 210 bezeichnet. Die zu steuernde Anlage 210 setzt sich aus drei Teilbereichen zusammen, nämlich einer Handlingstation 212, einer Prozessstation 214 und einer Teststation 216. Mit der Handlingstation 212 wird die Prozessstation 214 mit Werkstücken befüllt. Diese Werkstücke werden in der Prozessstation 214 bearbeitet. Anschließend werden die bearbeiteten Werkstücke von der Handlingstation 212 an die Teststation 216 weitergegeben, in der überprüft wird, ob das bearbeitete Werkstück entsprechende Prüfkriterien erfüllt. Werden diese Prüfungen bestanden, kann die Prozessstation 214 wieder mit einem neuen zu bearbeitenden Werkstück befüllt werden. Darüber hinaus weist die zu steuernde Anlage 210 einen Not-Aus-Taster 218 auf, mit dem die zu Anlage 210 abgeschaltet und in einen sicheren Zustand überführt werden kann. Ferner ist in Fig. 4 eine Anzeigeeinheit 220 dargestellt, mit der beispielsweise Diagnosedaten oder Informationen über den Zustand der zu steuernden Anlage 210 angezeigt werden können. Die Anlage 210 wird durch die Sicherheitssteuerung 18 gesteuert.
In Fig. 5a sind diejenigen Software-Komponenten und Aspektblöcke für die zu steuernde Anlage 210 dargestellt, die in der obersten Hierarchieebene enthalten sind.
Insgesamt wird eine Vielzahl 230 von Software-Komponenten für die zu steuernde Anlage 210 bereitgestellt, wobei es sich im Einzelnen um folgende Software- Komponenten handelt: eine erste Software-Komponente 232, die dem Not-Aus-Taster 218 entspricht und als Einzelkomponente ausgebildet ist. Eine zweite Software- Komponente 234, die der Handlingstation 212 entspricht. Eine dritte Software- Komponente 236, die der Prozessstation 214 entspricht. Eine vierte Software- Komponente 238, die der Teststation 316 entspricht. Wobei die Software- Komponenten 234, 236, 238 jeweils als Gruppenkomponente ausgebildet sind. Sowie eine fünfte Software-Komponente 240, die der Anzeigeeinheit 220 zugeordnet ist und die als Elementarkomponente ausgebildet ist. Jede der bereitgestellten Software- Komponenten 234, 236, 238 repräsentiert eine in der zu steuernden Anlage vorhandene, reale mechatronische Komponente.
Die erste Software-Komponente 232 ist über eine erste Logikverbindung 242 mit der zweiten Software-Komponente 234, mit der dritten Software-Komponente 236 und mit der vierten Software-Komponente 238 verbunden. Solange der Not-Aus-Taster 218 nicht betätigt ist, gibt die erste Software-Komponente 232 ein Freigabesignal aus, welches über die erste Logikverbindung 242 den angeschlossenen Software- Komponenten 234, 236, 238 zugeführt wird. Durch dieses Freigabesignal werden diese Software-Komponenten frei geschaltet und ein Betrieb der zu steuernden Anlage 210 ist möglich.
Die Software-Komponenten 234, 236, 238 sind untereinander durch zweite Logikverbindungen 244 verbunden. Über die zweiten Logikverbindungen 244 werden den Ablauf steuernde Signale zwischen den Software-Komponenten 234, 236, 238 ausgetauscht. Die zweite Software-Komponente 234 erzeugt ein Signal, welches der dritten Software-Komponente 236 zugeführt wird. Mit diesem Signal wird der Prozessstation 214 angezeigt, dass die Arbeitsschritte der Handlingstation 212 abgeschlossen sind und somit mit der Abarbeitung der Arbeitsschritte der Prozessstation 214 begonnen
werden kann. Die dritte Software-Komponente 236 erzeugt ein Signal, welches der vierten Software-Komponente 238 zugeführt wird. Mit diesem Signal wird der Teststation 216 angezeigt, dass die Arbeitsschritte der Prozessstation 214 beendet sind und somit mit der Abarbeitung der Arbeitsschritte der Teststation 216 begonnen werden kann. Die vierte Software-Komponente 238 erzeugt ein Signal, welches der dritten Software-Komponente 236 zugeführt wird. Mit diesem Signal wird das in der Teststation 216 bei einem Prüfvorgang des bearbeiteten Werkstückes ermittelte Ergebnis der Prozessstation 214 mitgeteilt. Die dritte Software-Komponente 236 erzeugt ein Signal, welches der zweiten Software-Komponente 234 zugeführt wird. Mit diesem Signal wird der Handlingstation 212 mitgeteilt, ob in der Prozessstation 214 ein Fehler vorliegt.
Neben der Vielzahl 230 von Software-Komponenten ist auch eine Anzahl 246 von Aspektblöcken dargestellt. Im Einzelnen handelt es sich hier um einen ersten Aspektblock 248, der einem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet ist, um einen zweiten Aspektblock 250, der einem Sicherheitssteuerungsaspekt zugeordnet ist, um einen dritten Aspektblock 252, der einem Diagnoseaspekt zugeordnet ist, um einen vierten Aspektblock 254, der einem Visualisierungsaspekt zugeordnet ist, um einen fünften Aspektblock 256, der einem Antriebsregelungsaspekt zugeordnet ist und um einen sechsten Aspektblock 258, der einem Verriegelungsaspekt zugeordnet ist. Vorteilhafterweise ist der vierte Aspektblock 254 mit der fünften Software-Komponente 240 verbunden. Ebenso kann zumindest ein Teil der von dem dritten Aspektblock 252 erzeugten Diagnosemeldungen mit der fünften Software-Komponente 240 zur Anzeige gebracht werden.
Ein wesentlicher Vorteil des neuen Verfahrens und der neuen Vorrichtung soll anhand Fig. 4 und 5 beschrieben werden. Soll die Anlage 210 beispielsweise modifiziert werden, indem eine zweite Prozessstation eingefügt wird, die zu der bereits vorhandenen Prozessstation 214 identisch ist, so ist in der obersten Hierarchieebene des Anwenderprogramms 38 lediglich eine Kopie der bereits vorhanden Software- Komponente 236, die der Prozessstation 214 entspricht, einzufügen und durch entsprechende logische Verbindungen einzubinden. Es kann somit eine vorhandene
Software-Komponente auch auf einer der höheren Hierarchieebenen vollständig wiederverwendet werden. Dadurch können bestehende Anwenderprogramme sehr effizient angepasst werden. Dabei ist hier angenommen, dass die Handlingstation 212 mechanisch so ausgebildet ist, dass sie beide Prozessstationen bedienen kann. Für den erweiterten Bewegungsumfang der Handlingstation 212 sind ggf. Modifikationen in den Funktionsprogrammen erforderlich, die in der Software-Komponente 234 enthalten sind.
In Fig. 6 ist die Teilkomponente Prozessstation in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 214 bezeichnet. Dass nachfolgend lediglich die Prozessstation und die in ihr enthaltenen Hardware-Komponenten betrachtet werden, soll keine einschränkende Wirkung haben. Die nachfolgenden Ausführungen gelten in entsprechender Weise auch für die Handlingstation 212 und die Teststation 216.
Die Prozessstation 214 umfasst einen Rundtisch 270, ein Prüfmodul 272, ein Bohrmodul 274 und ein Auswurfmodul 276. Mit dem Rundtisch 270 können in der Prozessstation 214 sämtliche Werkstücke zwischen den einzelnen Modulen 272, 274, 276 transportiert werden. Mit dem Prüfmodul 272 werden zu bearbeitende Werkstücke auf das Vorhandensein vorgegebener Eigenschaften überprüft. Mit dem Bohrmodul 274 werden die in der Prozessstation 214 befindlichen Werkstücke bearbeitet. Mit dem Auswurfmodul 276 werden die bearbeiteten Werkstücke entnommen und an die Teststation 216 weitergegeben. Alternativ können die bearbeiteten Werkstücke auch mit der Handlingstation 212 übergeben werden. Der Prozessstation 214 ist ein Not-Aus-Taster 278 zugeordnet.
In Fig. 7a sind die in der dritten Software-Komponente 236 enthaltenen Software- Komponenten und Aspektblöcke dargestellt.
Mit der Bezugziffer 280 ist eine sechste Software-Komponente bezeichnet, die dem Not-Aus-Taster 278 entspricht und die als Elementarkomponente ausgebildet ist. Mit der Bezugsziffer 282 ist eine siebte Software-Komponente bezeichnet, die dem Rund-
tisch 270 entspricht. Mit der Bezugsziffer 284 ist eine achte Software-Komponente bezeichnet, die dem Prüfmodul 272 entspricht. Mit der Bezugsziffer 286 ist eine neunte Software-Komponente bezeichnet, die dem Bohrmodul 274 entspricht. Mit der Bezugsziffer 288 ist eine zehnte Software-Komponente bezeichnet, die dem Auswurfmodul 276 entspricht. Die Software-Komponenten 282, 284, 286, 288 sind als Gruppenkomponenten ausgebildet.
Über eine Logikverbindung 290 wird den Software-Komponenten 282, 284, 286, 288 ein in der sechsten Software-Komponente 280 erzeugtes Freigabesignal zugeführt. Einzelheiten zu dem Freigabesignal können in entsprechender Weise der Beschreibung zu Fig. 5a entnommen werden. Die Software-Komponenten 282, 284, 286, 288 sind über vierte Logikverbindungen 292 untereinander verbunden. Durch entsprechende Signale, die über die vierten Logikverbindungen 292 zwischen den Software- Komponenten 282, 284, 286, 288 ausgetauscht werden, wird eine Ablaufsteuerung realisiert. In der siebten Software-Komponente 282 werden drei Signale erzeugt, von denen jeweils eines der achten Software-Komponente 284, der neunten Software- Komponente 286 und der zehnten Software-Komponente 288 zugeführt wird. Diese Signale zeigen der jeweiligen Hardware-Komponente, der die jeweilige Software- Komponente entspricht an, dass der Rundtisch 270 jeweils eine definierte Position einnimmt. In jeder der Software-Komponenten 284, 286, 288 wird ein Signal erzeugt, welches der siebten Software-Komponente 282 zugeführt wird. Mit diesen Signalen wird jeweils angezeigt, dass die für die Module 272, 274, 276 vorgesehenen Arbeitsschritte abgearbeitet sind. In der achten Software-Komponente 284 wird ein weiteres Signal erzeugt, welches ebenfalls der siebten Software-Komponente 282 zugeführt wird. Dieses Signal repräsentiert das Ergebnis der in dem Prüfmodul 272 durchgeführten Prüfung. In Abhängigkeit dieses Ergebnisses kann die Arbeitsweise des Rundtisches 270 beeinflusst werden.
Zusätzlich weist die dritte Software-Komponente 236 mehrere Aspektblöcke auf. Einen siebten Aspektblock 294, der dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet ist, einen achten Aspektblock 296, der dem Sicherheitssteuerungsaspekt zugeordnet ist, einen neuen Aspektblock 298, der dem Diagnoseaspekt zugeordnet ist, einen zehnten
Aspektblock 300, der dem Visualisierungsaspekt zugeordnet ist, einen elften Aspektblock 302, der dem Antriebsregelungsaspekt zugeordnet ist und einen zwölften Aspektblock 304, der dem Verriegelungsaspekt zugeordnet ist.
Anhand der Prozessstation 214 wird die Bedeutung des Verriegelungsaspektes erläutert. Mit dem Aspektblock 304 lässt sich beispielsweise in einfacher Art und Weise das Zusammenwirken des Rundtisches 270 und des Bohrmoduls 274 koordinieren. In dem Aspektblock 304 wird ein Signal ausgewertet, welches in der neunten Software- Komponente 286 erzeugt wird. Es handelt sich um das Signal, welches anzeigt, dass das Bohrmodul 274 eine Grundstellung einnimmt, in der sich der Motor 310 in solch einer Höhe befindet, dass sich der Rundtisch 270 frei drehen kann. Von dem Aspektblock 304 wird erst dann ein für den Rundtisch 270 bestimmtes Freigabesignal erzeugt, wenn dieses Grundstellungssignal vorliegt. Somit ist sichergestellt, dass bei einer Drehbewegung des Rundtisches 270 das Bohrmodul 274 nicht beschädigt werden kann.
In Fig. 8 ist das Bohrmodul in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 274 bezeichnet. Das Bohrmodul 274 weist als Einzelkomponenten mit einer mechanischen oder elektrischen oder elektromechanischen Funktion einen Motor 310, einen Transferzylinder 312 und einen Bohrzylinder 314 auf. Mit den beiden Zylindern 312, 314 kann der Motor 310 entlang einer Führungseinheit relativ zu dem zu bearbeitenden Werkstück bewegt werden, und zwar mit dem Bohrzylinder 314 in vertikaler Richtung und mit dem Transferzylinder 312 in horizontaler Richtung. Dem Bohrmodul 274 ist ein Not- Aus-Taster 316 zugeordnet.
In Fig. 9a sind die in der neunen Software-Komponente 286 enthaltenen Software- Komponenten und Aspektblöcke dargestellt. Es handelt sich hierbei um eine elfte Software-Komponente 320, die dem Not- Aus-Taster 316 entspricht. Um eine zwölfte Software-Komponente 322, die dem Bohrzylinder 314 entspricht, um eine dreizehnte Software-Komponente 324, die dem Transferzylinder 312 entspricht und um eine vierzehnte Software-Komponente 326, die dem Motor 310 entspricht. Die Software- Komponenten 320, 322, 324, 326 sind als Elementarkomponenten ausgebildet. Den
Software-Komponenten 322, 324, 326 wird über eine fünfte Logikverbindung 328 ein in der elften Software-Komponente 320 erzeugtes Freigabesignal zugeführt. Einzelheiten zu dem Freigabesignal können in entsprechender Weise der Beschreibung zu Fig. 5a entnommen werden.
Ferner enthält die neunte Software-Komponente 286 einen dreizehnten Aspektblock 330, der dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet ist, einen vierzehnten Aspektblock 332 der dem Sicherheitssteuerungsaspekt zugeordnet ist, einen fünfzehnten Aspektblock 334, der dem Diagnoseaspekt zugeordnet ist, einen sechzehnten Aspektblock 336, der dem Visualisierungsaspekt zugeordnet ist, einen siebzehnten Aspektblock 338, der dem Antriebsregelungsaspekt zugeordnet ist und einen achtzehnten Aspektblock 340, der dem Verriegelungsaspekt zugeordnet ist. Dem vierzehnten Aspektblock 332 wird über die fünfte Logikverbindung 328 das Freigabesignal zugeführt.
Die Aspektblöcke 330, 332 und die Software-Komponenten 322, 324, 326 sind untereinander über sechste Logikverbindungen 342 verbunden.
In der zwölften Software-Komponente 322 wird ein Signal erzeugt, welches den Zustand des Bohrzylinders 314 repräsentiert. Dieses Signal wird sowohl dem dreizehnten Aspektblock 330 als auch dem vierzehnten Aspektblock 332 zugeführt. In Abhängigkeit der ihm zugeführten Signale erzeugt der vierzehnte Aspektblock 332 ein Signal, welches der vierzehnten Software-Komponente 326 zugeführt wird. Mit diesem Signal kann der Motor 310 an- und ausgeschaltet werden. Die dreizehnte Software-Komponente 324 erzeugt ein Signal, welches den Zustand des Transferzylinders 312 repräsentiert. Dieses Signal wird dem dreizehnten Aspektblock 330 zugeführt. Die vierzehnte Software-Komponente 326 erzeugt ein Signal, welches ein Zustand des Motors 310 repräsentiert. Dieses Signal wird dem dreizehnten Aspektblock 330 zugeführt. In dem dreizehnten Aspektblock 330 werden in Abhängigkeit der ihm zugeführten Signale, hierbei handelt es sich um die vorstehend beschriebenen drei Signale sowie ein Signal, welches anzeigt, dass sich in der unter dem Bohrmodul 274 befindlichen Aufnahme des Rundtisches 270 ein zu bearbeitendes Werk-
stück befindet, sowie einen den maximalen Bohrdurchmesser repräsentierenden Parameter drei Signale erzeugt, von denen jeweils eines der zwölften Software- Komponente 322, der dreizehnten Software-Komponente 324 und der vierzehnten Software-Komponente 326 zugeführt wird. Mit dem der zwölften Software- Komponente 322 zugeführten Signal wird der Bohrzylinder 214 aktiviert. Mit dem der dreizehnten Software-Komponente 324 zugeführten Signal wird der Transferzylinder 312 aktiviert. Mit dem der vierzehnten Software-Komponente 326 zugeführten Signal wird der Motor 310 aktiviert.
In Fig. 10 sind diejenigen Aspektblöcke dargestellt, die in einer Software-Komponente enthalten sind, die einem in der zu steuernden Anlage 210 enthaltenen Zylinder entspricht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist dies beispielsweise die zwölfte Software-Komponente 322. Dies soll jedoch keine einschränkende Wirkung haben, die nachfolgenden Ausführungen gelten ebenso für die dreizehnte Software- Komponente 324.
Die zwölfte Software-Komponente 322 enthält einen neunzehnten Aspektblock 350, der dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet ist, einen zwanzigsten Aspektblock 352, der dem Sicherheitssteuerungsaspekt zugeordnet ist, einen einundzwanzigsten Aspektblock 354, der dem Diagnoseaspekt zugeordnet ist und einen zweiundzwanzigsten Aspektblock 356, der dem Visualisierungsaspekt zugeordnet ist. Optional kann die zwölfte Software-Komponente auch einen dreiundzwanzigsten Aspektblock 358 enthalten, der dem Antriebsregelungsaspekt zugeordnet ist, sofern eine entsprechende Ansteuerung des Bohrzylinders 314 erfolgen soll. Diese Option ist durch die gestrichelten Linien angedeutet. Für gewöhnlich ist in dieser Hierarchieebene kein Aspektblock vorzusehen, der dem Antriebsregelungsaspekt zugeordnet ist. Die den Antriebsregelungsaspekt bereffenden Steuerungsaufgaben werden für gewöhnlich von dem in der nächst höheren Hierarchieebene enthaltenen Aspektblock übernommen, der dem Antriebsregelungsaspekt zugeordnet ist.
Die Aspektblöcke 350, 352, 354, 356 sind untereinander und mit einem Eingang und einem Ausgang, den die zwölfte Software-Komponente 322 aufweist, über siebte
Logikverbindungen 360 verbunden. Der neunzehnte Aspektblock 350 wird über ein Signal aktiviert, welches ihm ausgehend vom Eingang der zwölften Software- Komponente 322 zugeführt wird. Dem zwanzigsten Aspektblock 352 wird über eine nicht dargestellte Verbindung ein Freigabesignal zugeführt. Als Sensoren sind dem neunzehnten Aspektblock 350 zwei Endlagesensoren, die vorzugsweise als Endlageschalter ausgebildet sind, zugeordnet. Mit einem ersten Endlagesensor wird diejenige Lage des Kolbens erfasst, in der die Kolbenstange maximal aus dem Zylindergehäuse ausgefahren ist. Mit einem zweiten Endlagesensor wird diejenige Endlage des Kolbens erfasst, in der die Kolbenstange minimal aus dem Zylindergehäuse ausgefahren ist.
In Abhängigkeit der in dem neunzehnten Aspektblock 350 zur Verfügung stehenden Größen wird in diesem eine Größe erzeugt, die den Zustand des Bohrzylinders 314 repräsentiert. Diese Größe wird zum einen dem Ausgang der zwölften Software- Komponente 322 zugeführt. Zum anderen wird diese Größe dem zweiundzwanzigsten Aspektblock 356 zugeführt. In Abhängigkeit dieser Größe wird im zweiundzwanzigsten Aspektblock 356 eine Größe erzeugt, die den mit dem Bohrzylinder eingestellten Hub repräsentiert. Diese Größe kann beispielsweise der Anzeigeeinheit 220 zugeführt werden, mit der dem Betreiber der zu steuernden Anlage 210 eine entsprechende Information angezeigt werden kann.
In dem neunzehnten Aspektblock 350 wird eine Größe erzeugt, mit der der Bohrzylinder 314 derart angesteuert wird, dass sich dessen Kolben in diejenige Endlage bewegt, in der die Kolbenstange minimal aus dem Zylindergehäuse herausschaut. Außerdem wird in dem neunzehnten Aspektblock 350 eine zweite Größe erzeugt, mit der der Bohrzylinder 314 derart angesteuert wird, dass sich der Kolben in diejenige Endlage bewegt, in der die Kolbenstange maximal aus dem Zylindergehäuse herausschaut. Diese beiden Größen werden jeweils an einem Ausgang des neunzehnten Aspektblocks 350 bereitgestellt.
In dem zwanzigsten Aspektblock 352 werden zwei Größen erzeugt. Eine erste Größe, die anzeigt, dass für den Bohrzylinder 314 die Hineinbewegung des Kolbens in das Zylindergehäuse freigegeben ist. Eine zweite Größe, die anzeigt, dass für den Bohr-
zylinder 314 die Herausbewegung des Kolbens aus dem Zylindergehäuse heraus freigegeben ist. Diese beiden Größen werden jeweils an einem Ausgang des zwanzigsten Aspektblockes 352 bereitgestellt. Die von dem neunzehnten Aspektblock und die von dem zwanzigsten Aspektblock jeweils bereitgestellten Größen werden paarweise gemäß einer logischen UND-Funktion miteinander verknüpft. Dies verknüpften Größen stehen an entsprechenden Ausgängen der zwölften Software-Komponente 322 zur Verfügung und werden dem Bohrzylinder 314 zu dessen Ansteuerung zugeführt.
Anhand der Darstellung in Fig. 10 wird deutlich: Die dem Bohrzylinder 314 innewohnende Gesamtfunktionalität bzw. die ihn charakterisierende Gesamtfunktionalität wird in die vier Teilaspekte Standardsteuerung, Sicherheitssteuerung, Diagnose und Visualisierung zerlegt. Somit kann der Bohrzylinder 314 getrennt unter jeweils einem dieser vier Teilaspekte betrachtet werden. Da sämtliche in dem Anwenderprogramm verwendete Software-Komponenten nach diesem Prinzip aufgebaut sind, kann das Anwenderprogramm getrennt nach einzelnen Steuerungsaspekten erstellt werden, was mit Hilfe der Aspektteilprogramme der Fall ist.
Die strichlinierte Verbindung zwischen den beiden Aspektblöcken 350 und 354 repräsentiert einen zwischen diesen beiden Aspektblöcken stattfindenden Datenaustausch. Es kann sich hierbei um Ausgangsdaten oder um interne Daten handeln. Auch zwischen einzelnen Aspektblöcken, die in bereits zuvor beschriebenen oder noch nachfolgend zu beschreibenden Figuren enthalten sind, kann solch ein Datenaustausch stattfinden. Auf eine entsprechende Darstellung in diesen Figuren wurde jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.
In Fig. 11 sind diejenigen Aspektblöcke dargestellt, die in einer Software-Komponente enthalten sind, die einem Not-Aus-Taster entspricht. Beispielsweise kann es sich um die elfte Software-Komponente 320 handeln, die dem Not-Aus-Taster 316 entspricht. Dies soll keine einschränkende Wirkung haben. Ebenso kann es sich um eine andere in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel enthaltene Software-Komponente handeln, die einem Not-Aus-Taster entspricht.
Die elfte Software-Komponente 320 weist einen vierundzwanzigsten Aspektblock 370 auf, der dem Sicherheitssteuerungsaspekt zugeordnet ist. Ferner weist diese Software- Komponente einen fünfundzwanzigsten Aspektblock 372 auf, der dem Diagnoseaspekt zugeordnet ist. In dem vierundzwanzigsten Aspektblock 370 wird in Abhängigkeit der ihm zugeführten Größen ein Freigabesignal ermittelt, welches einem Ausgang der elften Software-Komponente 320 zugeführt wird. Außerdem wird in dem vierundzwanzigsten Aspektblock 370 ein Signal erzeugt, welches den Zustand des Not- Aus-Tasters 316 repräsentiert. Dieses Signal wird dem fünfundzwanzigsten Aspektblock 372 zugeführt und steht somit zu Diagnosezwecken zur Verfügung. Ergänzend oder alternativ kann dem fünfundzwanzigsten Aspektblock 372 auch das von dem vierundzwanzigsten Aspektblock 370 erzeugte Freigabesignal zugeführt werden. Beispielsweise können in dem fünfundzwanzigsten Aspektblock 372 folgende Systemzustände des Not- Aus-Taster 316 erkannt werden: der Not- Aus-Taster ist gedrückt; die Kontakte des Not-Aus-Tasters sind verklebt; die beiden Eingangssignale des Not-Aus-Tasters sind synchronisiert.
Vorzugsweise ist die Softwarekomponente 320 mit einem Funktionalitätsparameter versehen, der in dem vierundzwanzigsten Aspektblock 370 hinterlegt ist. Mit diesem Funktionalitätsparameter kann nun eine von mehreren hinterlegten Funktionalitäten aktiviert werden. Verfügt der Not- Aus-Taster 316 über einen Acknowledge-Eingang, so kann durch Festlegen eines entsprechenden Funktionalitätsparameterwerts eine Funktionalität aktiviert werden, die einen Acknowledge-Eingang abbildet. In diesem Fall wird ein Acknowledge-Eingang ausgewertet und somit ein an ihm anliegendes Acknowledge-Signal zur weiteren Auswertung erfasst. Verfügt der Not- Aus-Taster 316 dagegen über keinen Acknowledge-Eingang, so kann durch Festlegen eines entsprechenden Funktionalitätsparameterwerts eine Funktionalität aktiviert werden, bei der kein Acknowledge-Eingang abgebildet ist. In diesem Fall unterbleibt die Auswertung eines Acknowledge-Eingangs.
Wie der Darstellung in den Fig. 10 und 11 zu entnehmen ist, ist zumindest ein Teil der Software-Komponenten und/oder Aspektblöcke, die in einer als Gruppenkomponente ausgebildeten Software-Komponente enthalten sind, mit Eingängen und/oder
Ausgängen dieser Software- Komponente verbunden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde in den Fig. 7 a, 7bj-7c, 9a, 9b und 9c auf die Darstellung entsprechender Verbindungen verzichtet, was allerdings keine einschränkende Wirkung haben soll.
In Fig. 12 ist der schematische Aufbau eines in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 380 bezeichneten Aspektblockes dargestellt.
Der Aspektblock 380 weist eine Identifiziereinheit 382 auf, in der eine Kennung hinterlegt ist, die denjenigen Steuerungsaspekt festlegt, dem der Aspektblock zugeordnet ist. Der Aspektblock 380 weist ferner eine Interfaceeinheit 384 auf, in der eine Anzahl 386 von Eingängen und eine Anzahl 388 von Ausgängen zusammengefasst sind. Wie in Fig. 12 angedeutet, umfasst die Anzahl 386 von Eingängen drei unterschiedliche Typen von Eingängen. Einen ersten Typ von Eingängen, über den dem Aspektblock 380 Logikgrößen und/oder Zwischengrößen zugeführt werden können. Einen zweiten Typ von Eingängen, über den dem Aspektblock 380 Parameter zugeführt werden können. Einen dritten Typ von Eingängen, über den dem Aspektblock 380 Sensorsignale zugeführt werden können. Ebenso umfassen die Anzahl 388 von Ausgängen drei Typen von Ausgängen. Einen ersten Typ von Ausgängen, über die von dem Aspektblock 380 Logikgrößen und/oder Zwischengrößen ausgegeben werden können. Einen zweiten Typ von Ausgängen, über den von dem Aspektblock 380 Parameter ausgegeben werden können. Einen dritten Typ von Ausgängen, über den von dem Aspektblock 380 Ausgangssignale ausgegeben werden können.
Ferner enthält der Aspektblock 380 eine Funktionseinheit 390, in der ein Funktionsprogramm hinterlegt ist, mit dem eine Aspekteigenschaft derjenigen Hardware- Komponente festgelegt wird, der diejenige Software-Komponente entspricht, in der der Aspektblock enthalten ist. Außerdem enthält der Aspektblock 380 eine Parametereinheit 392, in der Parameterwerte für Parameter hinterlegt sind, die in dem Funktionsprogramm verarbeitet werden. Auf die Verknüpfung der in dem Aspektblock 380 enthaltenen Blöcke wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.
Das Funktionsprogramm, welches in einem Aspektblock hinterlegt ist, der dem Diagnoseaspekt zugeordnet ist, enthält die auszuwertenden Diagnosebedingungen. Außerdem enthält dieses Funktionsprogramm diejenigen Texte, die in Abhängigkeit des Ergebnisses, welches bei der Auswertung der Diagnosebedingungen erhalten wird, als Meldungen und Abhilfen anzuzeigen sind. Das Funktionsprogramm, welches in einem Aspektblock hinterlegt ist, der dem Visualisierungsaspekt zugeordnet ist, enthält diejenigen Umfange des Anwenderprogramms, die die Steuerung einer grafischen Oberfläche festlegen. Mittels einer grafischen Oberfläche werden beispielsweise beim Abarbeiten des Anwenderprogramms ermittelte Daten oder sich einstellende Zustände von Hardware-Komponenten unter Verwendung eines Monitors oder Displays dargestellt. Das Funktionsprogramm, welches in einem Aspektblock hinterlegt ist, der dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet, legt diejenigen Steuerungsaufgaben fest, die im Rahmen der Standardsteuerung abzuarbeiten sind, und zwar für diejenige Hardware-Komponente, der diejenige Software-Komponente entspricht, in der der Aspektblock enthalten ist. Entsprechend werden in dem Funktionsprogramm, welches in einem Aspektblock hinterlegt ist, der dem Sicherheits- steuerungsaspekt zugeordnet ist, die Steuerungsaufgaben festgelegt, die im Rahmen der Sicherheitssteuerung abzuarbeiten sind.
Wie den vorstehenden Ausführungen zu entnehmen ist, handelt es sich bei den in Abhängigkeit der Eingangssignale ermittelten Ausgangssignale nicht zwangsläufig um Ausgangssignale im steuerungstechnischen Sinn, wobei unter Ausgangssignalen im steuerungstechnischen Sinn Ausgangssignale zu verstehen sind, mit denen ein Aktor, beispielsweise ein Motor, ein Zylinder oder ein Schütz angesteuert wird. Beispielsweise handelt es sich bei den Ausgangssignalen eines dem Visualisierungsaspekt zugeordneten Aspektblocks nicht um Ausgangssignale im steuerungstechnischen Sinn. Diese Ausgangssignale legen beispielsweise fest, wie ein auf einer grafischen Oberfläche dargestelltes Bild aussieht oder wie eine Information dargestellt wird. Ebenso handelt es sich bei den Ausgangssignalen eines dem Diagnoseaspekt zugeordneten Aspektblocks nicht um Ausgangssignale im steuerungstechnischen Sinn. Dagegen handelt es sich bei den Ausgangssignalen eines dem Standardsteuerungsaspekt zugeordneten Aspektblocks oder bei den Ausgangssignalen eines dem Sicherheits-
Steuerungsaspekt zugeordneten Aspektblocks um Ausgangssignale im steuerungstechnischen Sinn. Wie bereits ausgeführt, sind in der Parametriereinheit 392 Parameterwerte hinterlegt. Die hierfür vorzunehmende Parametrierung erfolgt üblicherweise zum Projektierungszeitpunkt, d.h. beim Erstellen des Anwenderprogramms. Dabei wird zum einen der Eingang über den dem Aspektblock ein Parameter zugeführt werden kann und somit der Parameter dem Grunde nach festgelegt. Zum anderen wird auch der Wert des Parameters festgelegt. Üblicherweise bleibt dann der Parameterwert während dem Abarbeiten des Anwenderprogramms unverändert. In diesem Fall muss aufgrund des unveränderlichen Parameterwerts kein Ausgang in der Interfaceeinheit vorgesehen sein, über den der Parameter ausgegeben werden kann. Allerdings ist auch folgender Ansatz denkbar, bei dem eine Interfaceeinheit zum Einsatz kommt, die Ausgänge aufweist, über die Parameter ausgegeben werden können: In einem Anwenderprogramm sind mehrere Rezepturen hinterlegt, die üblicherweise zum Projektierungszeitpunkt erstellt werden. Diese Rezepturen unterscheiden sich dadurch voneinander, dass zumindest einem Teil der in dem Anwenderprogramm verwendeten Parameter in den einzelnen Rezepturen unterschiedliche Werte zugewiesen sind. Folglich können in einer Parametriereinheit eines Aspektblockes für ein und denselben Parameter unterschiedliche Parameterwerte hinterlegt sein. Das Anwenderprogramm enthält eine Anzahl von Prüfbedingungen, mit denen ermittelt wird, welche der hinterlegten Rezepturen aktuell abgearbeitet werden soll. Wird beim Abarbeiten des Anwenderprogramms festgestellt, dass eine solche Prüfbedingung erfüllt ist, dann wird zwischen einzelnen Rezepturen umgeschaltet. Eine aktuell abgearbeitete Rezeptur wird durch eine zukünftig abzuarbeitende Rezeptur ersetzt. Dementsprechend wird derjenige Parameterwert, der einem Parameter aktuell zugewiesen ist, durch einen zukünftig geltenden Parameterwert ersetzt. Der so geänderte Parameterwert kann über einen Parametrierausgang ausgegeben und somit anderen Aspektblöcken oder Software-Komponenten zur Verfügung gestellt werden. Dies bedeutet, dass entsprechend den einzelnen hinterlegten Rezepturen verschiedene Parametersätze bereitgestellt werden können und somit zwischen unterschiedlichen Parametrierungen umgeschaltet werden kann. Bei diesem Ansatz kann sich somit ein Parameterwert während dem Abarbeiten des Anwenderprogramms ändern.
In Fig. 13 ist eine Software-Komponente in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 400 bezeichnet.
Die Software-Komponente 400 enthält eine Interfaceeinheit 402, in der eine Anzahl 404 von Eingängen und eine Anzahl 406 von Ausgängen zusammengefasst sind. Ebenso wie im Fall des in Fig. 12 beschriebenen Aspektblockes 380 umfassen die Anzahl 404 von Eingängen drei Typen von Eingängen und umfassen die Anzahl 406 von Ausgängen drei Typen von Ausgängen. Was die Einzelheiten zu den drei Typen von Eingängen und den drei Typen von Ausgängen angeht sei auf die Beschreibung der Fig. 12 verwiesen. Ferner sind in der Software-Komponente 400 eine Anzahl 408 von Aspektblöcken und eine Anzahl 410 von Elementar- und/oder Gruppenkomponenten enthalten. Auf die Verknüpfung der in der Software-Komponente 400 enthaltenen Blöcke wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet. Vorteilhafterweise umfasst eine Software-Komponente einen Aspektblock, der dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet ist, einen Aspektblock, der dem Sicherheitssteuerungs- aspekt zugeordnet ist und einen Aspektblock, der dem Diagnoseaspekt zugeordnet ist. Optional können noch ein Aspektblock, der dem Visualisierungsaspekt zugeordnet ist, und ein Aspektblock, der dem Antriebsregelungsaspekt zugeordnet ist, vorgesehen sein. Die vorstehende Aufzählung von in einer Software-Komponente enthaltenen Aspektblöcken ist exemplarisch und hat somit keinen abschließenden Charakter. Ferner soll die in Fig. 13 gewählte Darstellung, gemäß der die Software-Komponente 400 eine Anzahl 410 von Elementar- und/oder Gruppenkomponenten enthält, keinen einschränkenden Charakter haben. Aufgrund der in Fig. 13 gewählten Darstellung entspricht die Software-Komponente 400 einer Gruppenkomponente. Eine Elementarkomponente enthält dagegen lediglich zumindest einen Aspektblock und keine Elementar- und/oder Gruppenkomponenten.
Programmtechnisch entspricht sowohl eine Software-Komponente als auch ein Aspektblock einem XML-File. Im Falle eines Aspektblockes enthält das XML-File folgende Informationen: Belegungsinformationen, die wiedergeben, welche Größen und/oder Parameter und/oder Sensorsignale den Eingängen und/oder Ausgängen, die in der Interfaceeinheit zusammengefasst sind, dem Grunde nach zugeordnet sind;
Aufrufinformationen, die in dem Funktionsprogramm enthaltene Aufrufe wiedergeben, mit denen in einer Datenbank befindliche Software-Bausteine aufgerufen werden, wobei es sich um der internationalen Norm IEC/EN 61131 entsprechende Software-Bausteine handelt; das in dem jeweiligen Aspektblock hinterlegte Funktionsprogramm. Im Falle einer Software-Komponente handelt es sich um folgende Informationen: in entsprechender Weise ebenfalls Belegungsinformationen; Informationen über die in der Software-Komponente enthaltenen Software-Komponenten und/oder Aspektblöcke. Auch die hierarchische Struktur des Anwenderprogramms wird als XML-File beschrieben, wobei dieses folgende Informationen enthält: Informationen über die Parametrierung einzelner Aspektblöcke; Informationen über das I/O-Mapping einzelner Aspektblöcke; Textbausteine, die in einzelnen Aspektblöcken enthalten sind, die dem Diagnoseaspekt zugeordnet sind. Selbstverständlich kann zur Beschreibung der Aspektblöcke, der Software-Komponenten sowie insbesondere der hierarchischen Struktur des Anwenderprogramms eine beliebige andere hierfür geeignete Beschreibungssprache verwendet werden, die in der Lage ist, eine hierarchische Struktur abzubilden.
In Fig. 14 ist eine hierarchische Struktur in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 420 bezeichnet.
Diese hierarchische Struktur repräsentiert sowohl diejenige hierarchische Struktur, die der zu steuernden Anlage 210 zugrunde liegt, als auch diejenige hierarchische Struktur, die dem Anwenderprogramm 38 für die Sicherheitssteuerung 18 zugrunde liegt. In der für Fig. 14 gewählten Darstellung hat jeder Block zwei Bedeutungen. Mit der vor dem Schrägstrich stehenden Bezugsziffer wird angegeben, welche Hardware- Komponente der zu steuernden Anlage 210 der jeweilige Block repräsentiert. Mit der nach dem Schrägstrich stehenden Bezugsziffer wird angegeben, welche Software- Komponente der jeweilige Block in dem Anwenderprogramm 38 repräsentiert. Der Darstellung in Fig. 14 liegen die Fig. 5a, 7a und 9a zugrunde. Dies soll keine einschränkende Wirkung haben. Die in Fig. 14 dargestellte Struktur lässt sich ebenso auf die Darstellung der Fig. 5b, 7b und 9b oder die Darstellung der Fig. 5c, 7c und 9c übertragen.
Mit der Bezugsziffer 422 ist ein Block bezeichnet, der die zu steuernde Anlage 210 in ihrer Gesamtheit oder das Anwenderprogramm 38 in seiner Gesamtheit repräsentiert. Mit der Bezugsziffer 424 ist eine oberste Hierarchieebene bezeichnet. Mit Blick auf die zu steuernde Anlage 210 umfasst diese Hierarchieebene die Handlingstation 212, die Prozessstation 214 und die Teststation 216. Diese Hardware-Komponenten werden als Teilkomponenten bezeichnet.
Mit der Bezugsziffer 426 ist eine erste Hierarchieebene bezeichnet, die direkt unterhalb der obersten Hierarchieebene liegt. Diese Hierarchieebene umfasst den Rundtisch 270, das Prüfmodul 272, das Bohrmodul 274 und das Auswurfmodul 276. Diese Hardware-Komponenten werden als Unterkomponenten bezeichnet.
Mit der Bezugsziffer 428 ist eine zweite Hierarchieebene bezeichnet, die direkt unterhalb der ersten Hierarchieebene liegt. Diese Hierarchieebene umfasst den Motor 310, den Transferzylinder 312 und den Bohrzylinder 314. Diese Hardware-Komponenten werden als Einzelkomponenten bezeichnet.
In Fig. 14 wurde nicht für jede dargestellte Teilkomponente die erste Hierarchieebene und nicht für jede dargestellte Unterkomponente die zweite Hierarchieebene dargestellt. Dies soll keine einschränkende Wirkung haben. Für jede der in Fig. 14 dargestellten Teilkomponenten und Unterkomponenten existieren entsprechende Hierarchieebenen. Ferner wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit auf die Darstellung sämtlicher Not-Aus-Taster verzichtet.
Hinsichtlich des Wartungsaspektes sei folgendes ausgeführt: Bei der Wartung wird die zu steuernde Anlage 210 in eine Betriebsart überführt, bei der die durch das Anwenderprogramm 38 definierten Bewegungsabläufe der zu steuernden Anlage 210 mit einer reduzierten Geschwindigkeit ablaufen. Somit kann beispielsweise ein mit der zu steuernden Anlage 210 realisierter Fertigungsprozess mit reduzierter Geschwindigkeit weiterlaufen, während gleichzeitig Wartungsarbeiten an der zu steuernden Anlage 210 durchgeführt werden können.
Dem Ausführungsbeispiel liegt die zu steuernde Anlage 210 zugrunde. Diese Anlage 210 wird mit einer Sicherheitssteuerung 18 gesteuert, in der ein hierarchisch aufgebautes Anwenderprogramm 38 abgearbeitet wird.JBeim Erstellen des Anwenderprogramms werden eine Vielzahl von Software-Komponenten und gegebenenfalls Aspektblöcke bereitgestellt. Die bereitgestellten Software-Komponenten können sowohl als Elementarkomponenten als auch als Gruppenkomponenten ausgebildet sein, wobei eine hierarchische Struktur aufgrund der als Gruppenkomponenten ausgebildeten Software-Komponenten entsteht. Durch logisches Verknüpfen der Software-Komponenten wird ein Komponententeilprogramm erstellt. Innerhalb der jeweiligen Gruppenkomponente sind die in ihr enthaltenen Software-Komponenten ebenfalls untereinander logisch verknüpft. Vorhandene Aspektblöcke können ebenfalls mit den Software-Komponenten verbunden sein. Für die vorhandenen Aspektblöcke werden auf die einzelnen Steuerungsaspekte bezogene Aspektteilprogramme erstellt. Das Komponententeilprogramm und die Aspektteilprogramme ergeben dann zusammen das Anwenderprogramm, wobei das Anwenderprogramm eine Ablaufsteuerung darstellt bzw. durch dieses eine Ablaufsteuerung realisiert wird.
Die logischen Verbindungen, insbesondere die zwischen den Software-Komponenten untereinander aber auch diejenigen zwischen den Software-Komponenten einerseits und den Aspektblöcken andererseits können dabei nach unterschiedlichen Verknüpfungsansätzen realisiert werden. Welcher Verknüpfungsansatz konkret angewandt wird, hängt dabei von verschiedenen äußeren Gegebenheiten ab. Eine solche Gegebenheit ist beispielsweise der Ausstattungsgrad der Hardware-Komponenten mit Datenverarbeitungskomponenten, beispielsweise Prozessoren. Des weiteren sind die Komplexität der zu steuernden Anlage oder die Komplexität der Ablaufsteuerung, die für die zu steuernde Anlage zu realisieren ist bzw. die zu realisierenden Abläufe zu berücksichtigen. Dabei muss nicht für alle Hierarchieebenen derselbe Verknüpfungsansatz angewandt werden. Es ist denkbar, bei einzelnen Hierarchieebenen oder gar bei einzelnen Gruppenkomponenten unterschiedliche Verknüpfungsansätze anzuwenden.
Auf die unterschiedlichen anwendbaren Verknüpfungsansätze wird nachfolgend eingegangen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um einen kaskadierten Verknüpfungsansatz und um einen nicht-kaskadierten Verknüpfungsansatz. Die beiden Verknüpfungsansätze werden anhand der Fig. 5a, 5b, 5c, 7a, 7b, 7c, 9a, 9b und 9c erläutert. In den einzelnen Figuren sind identische Einheiten mit dem selben Bezugszeichen versehen, wobei modifizierte Einheiten durch einen oder zwei angefügte Striche gekennzeichnet sind. Dabei gilt für die Software-Komponenten, dass diese dieselbe Hardware-Komponente repräsentieren, sich aber beispielsweise entsprechend dem unterschiedlichen Ausstattungsgrad der Hardware-Komponenten mit Datenverarbeitungskomponenten unterscheiden. Für die Aspektblöcke gilt, dass sie demselben Steuerungsaspekt zugeordnet sind, sich aber aufgrund des unterschiedlichen Verknüpfungsansatzes beispielsweise in der Funktionalität unterscheiden.
Einzelheiten, die den Fig. 5 a, 7a und 9a entnehmbar sind oder die im Zusammenhang mit diesen Figuren beschrieben sind, sollen, sofern dies technisch sinnvoll ist, in entsprechender Weise sowohl bei den Gegenständen der Fig. 5b, 7b und 9b als auch bei den Gegenständen der Fig. 5c, 7c und 9c einsetzbar sein. Entsprechendes gilt für Gegenstände der Fig. 5b, 7b und 9b sowohl hinsichtlich der Gegenstände der Fig. 5a, 7a und 9a als auch hinsichtlich der Gegenstände der Fig. 5c, 7c und 9c. Entsprechendes gilt für Gegenstände der Fig. 5c, 7c und 9c sowohl hinsichtlich der Gegenstände der Fig. 5 a, 7a und 9a als auch hinsichtlich der Gegenstände der Fig. 5b, 7b und 9b.
Teilweise wurde in den Fig. 5a, 5b, 5c, 7a, 7b, 7c, 9a, 9b und 9c auf die vollständige Darstellung der logischen Verbindungen aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet. Dies gilt insbesondere für einzelne in den vorgenannten Figuren enthaltene Aspektblöcke. Dieses Auslassen von logischen Verbindungen soll keine einschränkende Wirkung haben.
Den vorstehend beschriebenen Fig. 5a, 7a, und 9a liegt der kaskadierte Verknüpfungsansatz zugrunde. Der kaskadierte Verknüpfungsansatz wird beispielsweise dann angewandt, wenn es sich bei der zu steuernden Anlage um eine einfache Anlage
handelt und ergänzend oder alternativ die zu realisierende Ablaufsteuerung wenig komplex ist. Um den kaskadierten Verknüpfungsansatz anwenden zu können, ist es erforderlich, dass die in der zu steuernden Anlage enthaltenen Hardware- Komponenten jeweils mit leistungsfähigen Datenverarbeitungskomponenten ausgestattet sind. Dies ist in den Software-Komponenten, die diese Hardware-Komponenten repräsentieren, berücksichtigt. Bei dem kaskadierten Verknüpfungsansatz ist zumindest ein Teil der Software-Komponenten so untereinander logisch verknüpft, dass zumindest ein Teilumfang der zu realisierenden Ablaufsteuerung durch die logischen Verbindungen realisiert ist. Zudem liegt der Darstellung in den Fig. Fig. 5a, 7a und 9a neben dem kaskadierten Verknüpfungsansatz ein erster Steuerungsumfang zugrunde, er einen hohen Steuerungsumfang repräsentiert. Deswegen sind in den Fig. 5a, 7a und 9a jeweils zahlreiche Aspektblöcke dargestellt.
Vorteilhafterweise kann bei der in Fig. 5a dargestellten kaskadierten Verknüpfung ein von dem Not- Aus-Taster 218 erzeugtes Freigabesignal dem zweiten Aspektblock 250 zugeführt werden. Ferner können dem zweiten Aspektblock 250 Signale zugeführt werden, die von dem sechsten Aspektblock 258 hinsichtlich einer Verriegelungsfunktion erzeugt werden, wobei es sich beispielsweise um ein Verriegelungsfreigabesignale für die vierte Softwarekomponente 238, um ein Verriegelungsfreigabesignal für die dritte Software-Komponente 236 oder um ein Verriegelungsfreigabesignal für die zweite Software-Komponente 234 handeln kann. Die dem zweiten Aspektblock 250 zugeführten Signale werden mittels einer logischen UND-Funktion verknüpft. In dem zweiten Aspektblock 250 werden somit Gesamtfreigabesignale für die Software- Komponenten 234, 236, 238 erzeugt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf die Darstellung entsprechender logischer Verbindungen zwischen den genannten Software-Komponenten und den genannten Aspektblöcken verzichtet.
Der Darstellung in den Fig. 5b, 7b, 9b liegt zwar auch der kaskadierte Verknüpfungsansatz zugrunde, allerdings ein zweiter Steuerungsumfang, der gegenüber dem ersten Steuerungsumfang einen niedrigeren Steuerungsumfang repräsentiert. Deswegen ist in den Fig. 5b, 7b und 9b lediglich der minimal erforderliche Umfang an Aspektblö-
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cken dargestellt, der benötigt wird, um für das konkrete Ausführungsbeispiel das Anwenderprogramm erstellen zu können.
Im Vergleich zu Fig. 5a sind in Fig. 5b Aspektblöcke, die jeweils dem ersten Aspektblock 248, dem zweiten Aspektblock 250, dem fünften Aspektblock 256 und dem sechsten Aspektblock 258 entsprechen, nicht enthalten. Ausgehend von dem dritten Aspektblock 252' werden den Software-Komponenten 234', 236' und 238' Signale zugeführt. Somit stehen in den Software-Komponenten im Rahmen der Diagnose gewonnene Informationen zur Verfügung und können beim Abarbeiten der jeweiligen Steuerungsaufgaben berücksichtigt werden. Ein eventuell von dem vierten Aspektblock 254' erzeugtes Start/Stopp-Signal wird den Software-Komponenten 234', 236' und 238' direkt zugeführt. In den einzelnen Software-Komponenten wird dieses Start/Stopp-Signal mit einem von der ersten Software-Komponente 232' bereitgestellten Freigabesignal und mit zugeführten Zustandssignalen in Form einer logischen UND-Verknüpfung jeweils verknüpft.
Im Vergleich zu Fig. 7a sind in Fig. 7b Aspektblöcke, die jeweils dem siebten Aspektblock 294, dem achten Aspektblock 296, dem elften Aspektblock 302 und dem zwölften Aspektblock 304 entsprechen, nicht enthalten. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf die Darstellung von logischen Verbindungen zwischen dem neunten Aspektblock 298' und den Software-Komponenten 282', 284', 286' und 288' verzichtet. Die vorstehenden Ausführungen zu den beiden Aspektblöcken 252' und 254' sind in entsprechender Weise auf die beiden Aspektblöcke 298' und 300' übertragbar. Allerdings ist es in dieser Hierarchieebene nicht erforderlich oder vorgesehen, dass von dem zehnten Aspektblock 300' ein Start/Stopp-Signal erzeugt wird. Es reicht aus, wenn in der übergeordneten Hierarchieebene, in diesem Fall der obersten Hierarchieebene, ein Start/Stopp-Signal vorliegt. Ausgehend von der achten Software- Komponente 284' werden der siebten Software-Komponente 282' zwei Positionssignale zugeführt. Somit stehen die bei der Überprüfung der Werkstücke in Bezug auf eine x-Koordinate und in Bezug auf eine y-Koordinate ermittelten Werte zur Verfügung. Eine gegebenenfalls erforderliche Korrektur kann vorgenommen werden.
Im Vergleich zu Fig. 9a sind in Fig. 9b Aspektblöcke, die jeweils dem vierzehnten Aspektblock 332 und dem achtzehnten Aspektblock 340 entsprechen, nicht enthalten. Des Weiteren ist anstelle eines Aspektblockes 332, der dem Sicherheitssteue- rungsaspekt zugeordnet ist, ein Aspektblock 338' vorgesehen, der dem Antriebsregelungsaspekt zugeordnet ist. Da bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in der in Fig. 9b dargestellten Hierarchieebene lediglich ein sicherheitsrelevanter Sensor, nämlich ein durch die Software-Komponente 320' repräsentierter Not-Aus-Taster vorgesehen ist, ist der Einsatz eines Aspektblockes, der dem Sicherheitssteuerungsas- pekt zugeordnet ist, nicht zwingend erforderlich. Das von dem Not-Aus-Taster erzeugte Freigabesignal kann durch entsprechende Verundungen in den einzelnen Software-Komponenten verarbeitet werden.
Der dem Antriebsregelungsaspekt zugeordnete Aspektblock 338' ermöglicht es, den durch die Software-Komponente 326' repräsentierten Motor 310 zu regeln. Somit kann beispielsweise die Motordrehzahl, die Rotationsgeschwindigkeit oder die vom Motor erzeugte Kraft auf einen definierten Wert eingestellt werden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf die Darstellung von logischen Verbindungen zwischen dem fünfzehnten Aspektblock 334' und den Software-Komponenten 320', 322', 324' und 326' verzichtet. Die vorstehenden Ausführungen zu den beiden Aspektblöcken 252' und 254' sind in entsprechender Weise auf die beiden Aspektblöcke 334' und 336' übertragbar. Auch in dieser Hierarchieebene ist es nicht erforderlich oder vorgesehen, dass von dem sechzehnten Aspektblock 336' ein Start/Stopp-Signal erzeugt wird.
Den Fig. 5 c, 7c, 9c liegt der nicht-kaskadierte Verknüpfungsansatz zugrunde. Der nicht-kaskadierte Verknüpfungsansatz wird beispielsweise dann angewandt, wenn es sich bei der zu steuernden Anlage um eine komplexe Anlage handelt und ergänzend oder alternativ die zu realisierende Ablaufsteuerung komplex ist. Um den kaskadier- ten Verknüpfungsansatz anwenden zu können, ist es nicht erforderlich, dass die in der zu steuernden Anlage enthaltenen Hardware-Komponenten jeweils mit leistungsfähigen Datenverarbeitungskomponenten ausgestattet sind. Dies ist in den Software- Komponenten, die diese Hardware-Komponenten repräsentieren, berücksichtigt. Bei
dem nicht-kaskadierten Verknüpfungsansatz ist zur Realisierung einer Ablaufsteuerung zumindest ein Aspektblock, der dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet ist und ein Aspektblock, der dem Verriegelungsaspekt zugeordnet ist, vorzusehen und somit bereitzustellen. Die Funktionalität, die bei dem kaskadierten Verknüpfungsansatz aufgrund der kaskadierten Verknüpfung abgedeckt ist, wird bei dem nicht- kaskadierten Verknüpfungsansatz durch die beiden vorgenannten Aspektblöcke realisiert. Ergänzend kann auch ein Aspektblock, der dem Antriebsregelungsaspekt zugeordnet ist, vorgesehen werden. Hinsichtlich der sicherheitsrelevanten Steuerungsaufgaben ist ein Aspektblock bereitzustellen, der dem Sicherheitssteuerungsas- pekt zugeordnet ist. Dies ist insofern nicht unbedingt zwingend, als beispielsweise bei einem geringen Umfang an sicherheitsrelevanten Sensoren die von diesen erzeugten Signale mittels Verundungen direkt in den Software-Komponenten verarbeitet werden können.
Bei der in Fig. 5c dargestellten obersten Hierarchieebene ist ein erster Aspektblock 248" dargestellt, der dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet ist. Jeweils ausgehend von der zweiten Software-Komponente 234", der dritten Software-Komponente 236" und der vierten Software-Komponente 238" werden dem ersten Aspektblock 248" Zustandssignale, sogenannte „Ready-Signale" zugeführt. Diese Zustandssignale repräsentieren den jeweiligen Zustand derjenigen Hardware-Komponente, der die jeweilige Software-Komponente entspricht. In Abhängigkeit dieser Zustandssignale werden in dem ersten Aspektblock 248" Startsignale erzeugt, von denen jeweils eines einer der Software-Komponenten 234", 236" und 238" zugeführt wird. Mit diesen Startsignalen wird der jeweiligen Software-Komponente angezeigt, dass mit der Abarbeitung der für die zugehörige Hardware-Komponente hinterlegten Arbeitsschritte begonnen werden kann. Vorteilhafterweise sind in dem ersten Aspektblock 248" drei autarke gekapselte Steuerungsfunktionen hinterlegt.
Die in Fig. 5c gewählte Darstellung, gemäß der die Ablaufsteuerung auf der Verarbeitung von Übergabesignalen, genauer gesagt der Zustandssignale und der Startsignale, basiert, soll keine einschränkende Wirkung haben. Alternativ können auch Endlagesensoren vorgesehen sein und ausgewertet werden. In diesem Fall werden dem ersten
Aspektblock 248" anstelle der Zustandssignale von den Endlagesensoren erzeugte Sensorsignale zugeführt. Diese Sensorsignale zeigen an, ob bzw. welche Endlage die jeweilige Hardware-Komponente einnimmt. In Abhängigkeit dieser Sensorsignale können dann die vorstehend beschriebenen Startsignale erzeugt werden. In entsprechender Weise können die vorstehenden Ausführungen auch auf die Fig. 7c und 9c übertragen werden.
Da in der obersten Hierarchieebene lediglich ein sicherheitsrelevanter Sensor enthalten ist, ist in den Darstellungen der Fig. 5b und 5c kein Aspektblock enthalten, der dem Sicherheitssteuerungsaspekt zugeordnet ist. Dies soll keine einschränkende Wirkung haben. Selbstverständlich sind Anlagen denkbar, die in der obersten Hierarchieebene eine Vielzahl von sicherheitsrelevanten Sensoren, beispielsweise neben einem Not-Aus-Taster zusätzlich ein Lichtgitter oder eine Schutztüre aufweisen. Bei solchen Anlagen enthält die oberste Hierarchieebene dann einen Aspektblock, der dem Sicherheitssteuerungsaspekt zugeordnet ist. Entsprechendes gilt, wenn sich die Sicherheitslogik nicht allein durch eine Verundung von einzelnen Software- Komponenten zugeführten Signalen realisieren lässt, sondern eine komplexere Sicherheitslogik gefordert ist. Bei der Verundung werden die zugeführten Signale mittels einer logischen UND-Funktion verknüpft, sie werden verundet.
In einem dritten Aspektblock 252" werden Signale von den in derselben Hierarchieebene angeordneten Aspektblöcken ausgewertet. Vorteilhaftweise werden die Signale sämtlicher in derselben Hierarchieebene angeordneter Aspektblöcke ausgewertet. Ferner können dem dritten Aspektblock 252" auch Signale zugeführt werden, die von einer, vorzugsweise von allen in der Hierarchieebene angeordneten Software- Komponente erzeugt werden. Bei den Signalen kann es sich beispielsweise um von den Aspektblöcken oder den Software-Komponenten erzeugte Ausgangssignale handeln und/oder um Signale handeln, die in den Aspektblöcken oder Software- Komponenten erzeugte interne Größen repräsentieren. Die den festgestellten Zuständen entsprechenden Diagnoseinformationen werden einem vierten Aspektblock 254" zugeführt.
Von zumindest einem Teil der in der obersten Hierarchieebene enthaltenen Software- Komponenten 232", 234", 236" und 238" und Aspektblöcke 248", 252" und 258" werden einem vierten Aspektblock 254" eine Vielzahl von Signalen zugeführt. Bei diesen Signalen kann es sich beispielsweise um die Zustandssignale und/oder die Startsignale oder um von dem dritten Aspektblock 252" erzeugte Ausgangssignale sowie um interne Signale der Software-Komponenten und/oder der Aspektblöcke handeln. Bei einem internen Signal kann es sich beispielsweise um einen in der zweiten Software-Komponente 234" geführten Stückzahlenzähler handeln.
Der vierte Aspektblock 254", der dem Visualisierungsaspekt zugeordnet ist, hat die Aufgabe, den Status bzw. Zustand der zu steuernden Anlage 210 und der Sicherheitssteuerung 18 anzuzeigen. Vorzugsweise werden dem vierten Aspektblock 254" von allen in der obersten Hierarchieebene angeordneten Software-Komponenten und Aspektblöcken Signale zugeführt. Im Rahmen der Anzeigefunktionalität gibt der vierte Aspektblock 254" beispielsweise Diagnoseinformationen aus. Ergänzend oder alternativ erzeugt er Daten, die der Visualisierung des mit der zu steuernden Anlage 210 abgearbeiteten Prozesses dienen und mit denen sich beispielsweise der aktuelle Bearbeitungsstand des Prozesses ablesen lässt.
Ergänzend kann der vierte Aspektblock 254" neben der Anzeigefunktionalität auch eine Bedienfunktionalität umfassen. Somit ist in dem vierten Aspektblock 254" die für die Realisierung einer HMI-Schnittstelle erforderliche Funktionalität hinterlegt. Was die Bedienfunktionalität angeht, so ist beispielsweise folgende Ausgestaltung denkbar: Mittels einer vorzugsweise interaktiv ausgestalteten Anzeigeeinheit können dem Bediener der zu steuernden Anlage 210 mehrere Entscheidungsoptionen zur Auswahl angezeigt werden, aus denen er eine durch Berühren der Anzeigefläche auswählen kann. Beispielsweise können die für die Inbetriebnahme der zu steuernden Anlage 210 erforderlichen Schritte angezeigt werden, wobei der Bediener deren Ausführung durch Berühren der Anzeigefläche quittieren muss. Sind alle diese Schritte erfolgreich durchgeführt, so wird automatisch ein Startsignal erzeugt, durch welches die Anlage 210 in Betrieb genommen wird. Ferner ist es denkbar, ein Stopp- Feld vorzusehen, durch dessen Berührung der Bediener die Anlage 210 außer Betrieb
nehmen kann. Das Startsignal und das Stoppsignal werden dem ersten Aspektblock 248" zugeführt. Alternativ kann auch eine nicht-interaktive Anzeigeeinheit verwendet werden, bei der der vorstehend beschriebene manuellen Start bzw. manuelle Stopp mittels zweier Taster auslösbar ist.
Die vorstehenden Ausführungen, die die beiden Aspektblöcke 252" und 254" betreffen, können in entsprechender Weise jeweils auch auf die beiden Aspektblöcke 252 und 254 übertragen werden. Auch können diese Ausführungen auf entsprechende Aspektblöcke übertragen werden, die in einer niedrigeren Hierarchieebene enthalten sind.
Einem sechsten Aspektblock 258" werden ebenfalls die Zustandssignale zugeführt, die auch dem ersten Aspektblock 248" zugeführt werden. In Abhängigkeit dieser Zustandssignale erzeugt der sechste Aspektblock 258" für jede der Software- Komponenten 234", 236" und 238" ein jeweils zugeordnetes Verriegelungsfreigabesignal. Mit dem jeweiligen Verriegelungsfreigabesignal wird die jeweilige Software- Komponente freigegeben und bei Vorliegen eines entsprechenden Startsignals kann mit der Abarbeitung der jeweils hinterlegten Arbeitsschritte begonnen werden. Mit Hilfe der Verriegelungsfreigabesignale ist gewährleistet, dass beispielsweise eine Hardware-Komponente erst dann entsprechend der in dem Anwenderprogramm hinterlegten Steuerungsanweisungen zu arbeiten beginnt, wenn andere Hardware- Komponenten eine definierte Grundposition eingenommen haben.
Das von dem sechsten Aspektblock 258" für die jeweilige Software-Komponente 234", 236" und 238" erzeugte Verriegelungsfreigabesignal wird mit einem in der ersten Software-Komponente 232" erzeugten Freigabesignal zu einem für die jeweilige Software-Komponente geltenden Gesamtfreigabesignal verundet. Bei der Verun- dung werden für jede der Software-Komponenten 234", 236" und 238" das Verriegelungsfreigabesignal und das von der ersten Software-Komponente 232" erzeugte Freigabesignal mittels einer logischen UND-Funktion verknüpft.
Bei der in Fig. 5 c dargestellten nicht-kaskadierten Verknüpfung tauschen die einzelnen Software-Komponenten keine Zustandssignale untereinander aus. Stattdessen sind ein erster Aspektblock 248", der dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet ist und ein sechster Aspektblock 258", dem der Verriegelungsaspekt zugeordnet ist, vorgesehen.
Fig. 5c ist beispielhaft eine strichliniert dargestellte logische Verbindung zwischen zwei Software-Komponenten, konkret zwischen den beiden Software-Komponenten 236" und 238" entnehmbar. Über solch eine logische Verbindung können Daten direkt zwischen einzelnen Software-Komponenten ausgetauscht werden. Über die konkret dargestellte logische Verbindung kann der dritten Software-Komponente 236", die der Prozessstation 214 entspricht, ein Signal "Abweichung vom Soll" zugeführt werden. Dieses Signal repräsentiert das in der Teststation 216 erzielte Prüfergebnis. Wird beispielsweise in der Teststation 216 festgestellt, dass aufgrund einer verschleißbedingten Bohrerverkürzung die gebohrten Löcher nicht mehr tief genug sind, kann somit die Prozessstation 214 dazu veranlasst werden, den Hub des Bohrzylinders entsprechend zu verlängern.
In Fig. 7c ist ein siebter Aspektblock 294" dargestellt, der dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet ist. Jeweils ausgehend von den Software-Komponenten 282", 284", 286" und 288" werden dem siebten Aspektblock 294" Zustandssignale zugeführt. Zusätzlich wird dem siebten Aspektblock 294" ausgehend von der achten Software- Komponente 284", die das Prüfmodul 272 repräsentiert, ein Ergebnissignal zugeführt, welches das in dem Prüfmodul 272 ermittelte Prüfergebnis repräsentiert. In Abhängigkeit der zugeführten Zustandssignale werden in dem siebten Aspektblock 294" Startsignale erzeugt, von denen jeweils eines einer der Software-Komponenten 282", 284", 286" und 288" zugeführt wird. Bei der Ermittlung der Startsignale kann das mit dem Ergebnissignal zugeführte Prüfergebnis berücksichtigt werden. Somit besteht die Möglichkeit, dass bei einem schlecht ausgefallenen Prüfergebnis die Ablaufsteuerung und somit der Prozess, der mit der zu steuernden Anlage abgearbeitet wird, zumindest in einem gewissen Teilumfang unterbrochen werden kann. Entsprechend den Ausführungen zu Fig. 5c können auch hier Endlagesensoren zum Einsatz kommen.
Neben dem siebten Aspektblock 294" sind ferner ein neunter Aspektblock 298" und ein zehnter Aspektblock 300" vorgesehen. Der neunte Aspektblock 298" ist dem Diagnoseaspekt zugeordnet und der zehnte Aspektblock 300" ist dem Visualisierungsaspekt zugeordnet. Was die Signale angeht, die diesen beiden Aspektblöcken zugeführt und in diesen verarbeitet werden, so sei auf die die beiden Aspektblöcke 252" und 254" betreffenden Ausführungen verwiesen. Diese Ausführungen sind in entsprechender Weise auf die beiden Aspektblöcke 298" und 300", gegebenenfalls auf die Prozessstation 214 bezogen übertragbar.
Einem zwölften Aspektblock 304", der dem Verriegelungsaspekt zugeordnet ist, wird das in der neunten Software-Komponente 286" erzeugte Zustandssignal zugeführt. Unter Auswertung dieses Zustandssignals wird in dem zwölften Aspektblock 304" ein Verriegelungsfreigabesignal erzeugt, welches der siebten Software-Komponente 282" zugeführt wird. Einzelheiten zu der den Rundtisch 270 und das Bohrmodul 274 betreffenden Verriegelung können den Ausführungen zu dem zwölften Aspektblock 304 entnommen werden.
Von einer sechsten Software-Komponente 280" wird ein Freigabesignal erzeugt, welches den Software-Komponenten 282", 284", 286" und 288" zugeführt wird. In den Software-Komponenten 284", 286" und 288" wird dieses Freigabesignal mit dem jeweils zugeführten Startsignal verundet. Bei der Software-Komponente 282" wird bei der Verundung neben dem Startsignal und dem Freigabesignal auch noch das Verriegelungsfreigabesignal berücksichtigt.
Bei der in Fig. 9c dargestellten nicht-kaskadierten Verknüpfung tauschen die einzelnen Software-Komponenten keine Zustandssignale untereinander aus. Statt dessen sind ein dreizehnter Aspektblock 330", der dem Standardsteuerungsaspekt zugeordnet ist und ein achtzehnter Aspektblock 340", der dem Verriegelungsaspekt zugeordnet ist, vorgesehen.
Der dreizehnte Aspektblock 330" ist sowohl mit einer zwölften Software- Komponente 322", die den Bohrzylinder repräsentiert, als auch mit einer dreizehnten Software-Komponente 324", die den Transferzylinder repräsentiert, als Teil einer Regelungsschleife verbunden. Dabei werden dem dreizehnten Aspektblock 330" sowohl ausgehend von der zwölften Software-Komponente 322" als auch ausgehend von der dreizehnten Software-Komponente 324" Positionssignale zugeführt. Das von der zwölften Software-Komponente 322" erzeugte Positionssignal repräsentiert die Position des Kolbens des Bohrzylinders und das von der dreizehnten Software- Komponente 324" erzeugte Positionssignal repräsentiert die Position des Kolbens des Transferzylinders. Dabei reicht es aus, beispielsweise zwei Kolbenpositionen unterscheiden zu können. Eine Grundstellung, bei der der Kolben vollständig in den Zylinder eingefahren ist und eine Arbeitsstellung, bei der der Kolben aus dem Zylinder ausgefahren ist. Diese beiden Kolbenpositionen können beispielsweise unter Verwendung zweier entsprechend in dem jeweiligen Zylinder angeordneter Sensoren erfasst werden. Alternativ zu der Erfassung lediglich zweier Kolbenpositionen kann auch der exakte Kolbenhub beispielsweise unter Verwendung eines mathematischen Modells ermittelt werden. Hierzu wird vorzugsweise der Fahrbefehl, mit dem der jeweilige Kolben verstellt wird, genauer gesagt das Verstellsignal und eine zeitliche Bedingung ausgewertet.
Für den Fall, dass die Kolbenposition mittels zweier Sensoren erfasst wird, sind hinsichtlich deren softwaretechnischer Berücksichtigung zwei Ansätze denkbar, die am Beispiel des Bohrzylinders 314 und somit der zwölften Software-Komponente 322" erläutert werden sollen. Bei einem ersten Ansatz sind die beiden Sensoren der zwölften Software-Komponente 322" zugeordnet. Die Software-Komponente und die beiden Sensoren bilden somit eine programmtechnische Einheit. Das für die beiden Sensoren vorzunehmende I/O-Mapping ist in der nächst niedrigen Hierarchieebene vorzunehmen. Bei einem zweiten Ansatz sind die beiden Sensoren der zwölften Software-Komponente 322" nicht fest zugeordnet. In diesem Fall wird das I/O- Mapping in derjenigen Hierarchieebene durchgeführt, die in Fig. 9c dargestellt ist.
In dem dreizehnten Aspektblock 330" wird in Abhängigkeit des von der zwölften Software-Komponente 322" zugeführten Positionssignals ein Verstellsignal für den Bohrzylinder 314 ermittelt und der zwölften Software-Komponente 322" zugeführt. In entsprechender Weise wird in dem dreizehnten Aspektblock 330" ein Verstellsignal für den Transferzylinder 312 ermittelt, welches der dreizehntem Software- Komponente 324" zugeführt wird. Mit den beiden Verstellsignalen wird ein Ausbzw. Einfahren des jeweiligen Zylinders realisiert. Zum Aus- bzw. Einfahren werden im Zylinder angeordnete Ventile entsprechend angesteuert. Darüber hinaus wird in dem dreizehnten Aspektblock 330" ein Start/Stopp-Signal erzeugt, welches einem siebzehnten Aspektblock 338" zugeführt wird. Mit diesem Signal wird die in dem siebzehnten Aspektblock 338" hinterlegte Antriebssteuerung des Motors 310 gestartet oder beendet. Ferner wird in dem dreizehnten Aspektblock 330" ein Betriebszu- standssignal erzeugt und dem achtzehnten Aspektblock 340" zugeführt. Mit diesem Signal wird dem achtzehnten Aspektblock 340" zur Realisierung einer Verriegelungsfunktion angezeigt, ob der Motor 310 eingeschaltet oder ausgeschaltet ist bzw. ob er läuft oder nicht. Diese Information ist für die Realisierung einer Verriegelungsfunktion wichtig. Mit der Verriegelungsfunktion soll sichergestellt werden, dass weder der Bohrzylinder 314 noch der Transferzylinder 312 verfahren werden, solange der Motor 310 angesteuert ist und somit mit dem Bohrmodul 274 gebohrt wird. Aus diesem Grund werden in dem achtzehnten Aspektblock 340" entsprechende Stoppsignale erzeugt, von denen jeweils eines der zwölften Software-Komponente 322" und eines der dreizehnten Software-Komponente 324" zugeführt wird.
Es ist auch denkbar, anstelle der beiden Signale, nämlich des Start/Stopp-Signals und des Betriebszustandssignals ein einziges Signal zu verwenden, welches sowohl dem siebzehnten Aspektblock 338" als auch dem achtzehnten Aspektblock 340" zugeführt wird. Die Verwendung dieser beiden Signale ermöglicht allerdings vorteilhafterweise eine zeitliche Differenzierung. Entsprechend dem Anlaufverhalten des Motors 310 kann das Betriebszustandssignal bezogen auf das Start/Stopp-Signal zeitlich etwas verzögert erzeugt werden. Insgesamt ist in dem dreizehnten Aspektblock 330" derjenige Umfang des Anwenderprogramms 38 hinterlegt, der zum einen festlegt, wie der Transferzylinder 312 und der Bohrzylinder 314 zu bewegen sind und der zum ande-
ren festlegt, wann der Motor 310 anzusteuern ist. Folglich ist die Reihenfolge definiert, in der die beiden Zylinder 312, 314und der Motor 310 anzusteuern sind,
Mit einem siebzehnten Aspektblock 338", der dem Antriebsregelungsaspekt zugeordnet ist, ist es möglich, den durch die vierzehnte Software-Komponente 326' repräsentierten Motor 310 zu regeln. Somit kann vorzugsweise die Motordrehzahl geregelt und demzufolge auf einen definierten Wert eingestellt werden. Es kann aber auch die Rotationsgeschwindigkeit oder die vom Motor erzeugte Kraft geregelt werden. Hierzu wird dem siebzehnten Aspektblock 338" ausgehend von der Software-Komponente 326" ein entsprechender Istwert zugeführt. In dem siebzehnten Aspektblock 338" wird in Abhängigkeit dieses Istwertes ein entsprechender Sollwert ermittelt, der der vierzehnten Software-Komponente 326" zugeführt wird. Der siebzehnte Aspektblock 338" und die vierzehnte Software-Komponente 326" sind als Teil einer Regelschleife miteinander verbunden. In der vierzehnten Software-Komponente 326" ist der die Regelung des Motors 310 festlegende Umfang des Anwenderprogramms 38 hinterlegt. Dabei wird der Sollwert in einen Wert für den Strom umgesetzt, mit dem der Motor 310 anzusteuern ist. Vorzugsweise sind die zur Erfassung der am Motor 310 vorliegenden Istwerte benötigten Sensoren programmtechnisch der vierzehnten Software-Komponente 326 zugeordnet. Das I/O-Mapping für diese Sensoren erfolgt dann in der nächst niedrigen Hierarchieebene. Bei diesen Sensoren kann es sich beispielsweise um Sensoren zur Erfassung der Rotationsgeschwindigkeit oder um Sensoren zur Erfassung der an den Motorwicklungen anliegenden Spannung handeln.
Entsprechend den Ausführungen zu Fig. 9b ist auch in Fig. 9c kein Aspektblock vorgesehen, der dem Sicherheitssteuerungsaspekt zugeordnet ist. Wären in dieser Hierarchieebene beispielsweise mehrere sicherheitsrelevante Sensoren vorhanden, würde auch in dieser Hierarchieebene ein Aspektblock zum Einsatz kommen, der dem Sicherheitssteuerungsaspekt zugeordnet ist.
Ferner sind in Fig. 9c ein fünfzehnter Aspektblock 334" und ein sechzehnter Aspektblock 336" dargestellt. Der fünfzehnte Aspektblock 334" ist dem Diagnoseaspekt
zugeordnet und der sechzehnte Aspektblock 336" ist dem Visualisierungsaspekt zugeordnet. Was die Signale angeht, die diesen beiden Aspektblöcken zugeführt und somit in diesen verarbeitet werden, so sei auf die die beiden Aspektblöcke 252" und 254" betreffenden Ausführungen verwiesen. Diese Ausführungen sind in entsprechender Weise auf die beiden Aspektblöcke 334" und 336" anwendbar.
Von einer elften Software-Komponente 320" wird ein Freigabesignal erzeugt, welches den Software-Komponenten 322", 324" und 326" zugeführt und mit gegebenenfalls vorhandenen anderen Signalen verundet wird.
Dass bei dem gewählten Ausführungsbeispiel in der obersten Hierarchieebene neben dem Not-Aus-Taster 218 keine weiteren Sensoren vorgesehen sind, soll keine einschränkende Wirkung haben. Es sind auch zu steuernde Anlagen denkbar, die in der obersten Hierarchieebene mehrere Sensoren aufweisen. Entsprechendes gilt auch für diejenigen Hierarchieebenen, die unterhalb der obersten Hierarchieebene liegen.
Die in den Fig. 5a, 5b, 5c, 7a, 7b, 7c, 9a, 9b und 9c gewählte Darstellung, gemäß der in den einzelnen Hierarchieebenen ein eignständiger Aspektblock vorgesehen ist, der dem Diagnoseaspekt zugeordnet ist, soll keine einschränkende Wirkung haben. Alternativ ist es auch denkbar, in den Software-Komponenten und/oder den Aspektblöcken selbst jeweils eine Diagnosefunktionalität anzusiedeln.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Erläuterung sowohl des kaskadierten Verknüpfungsansatzes als auch des nicht-kaskadierten Verknüpfungsansatzes unter Verwendung derselben zu steuernden Anlage 210 kein Widerspruch darstellen soll, da grundsätzlich beide Verknüpfungsansätze anwendbar sind, jedoch bei Vorliegen der vorstehend aufgeführten Gegebenheiten einer von beiden bevorzugt angewandt wird.
Vorteilhafterweise wird bei einer komplexen Anlage mit vielen verschiedenen Hardwarekomponenten für zumindest folgende Steuerungsaspekte jeweils ein Aspektteil-
Programm erstellt: Standardsteuerungsaspekt zur Steuerung des nicht- sicherheitsrelevanten Prozessablaufs der Anlage unter Berücksichtigung eines Großteils der Hardwarekomponenten, Sicherheitssteuerungsaspekt zur Steuerung aller sicherheitsrelevanten Teilprozesse und Diagnoseaspekt zur Erstellung und Visualisierung von Diagnosemeldungen. Des weiteren kann für folgende Aspekte jeweils ein Aspektteilprogramm erstellt werden: Antriebsregelung, Kühlung, Zugriffsberechtigung, Wartung, Verriegelung, Handbetrieb, Datenverwaltung. Mit solchen Aspektteilprogrammen kann die Steuerung einer komplexen Anlage über viele verschiedene Hardwarekomponenten hinweg unter einem einheitlichen, aspektbezogenen Blickwinkel programmiert werden, wobei die jeweils anderen Aspekte „ausgeblendet" werden.