Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln von fliessfähigen Massen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Veredeln fliess- fähiger Massen, insbesondere fliessfähiger kakaohaltiger oder schokoladeartiger Fettmassen.
Bei der Kakaoverarbeitung werden fermentierte und geröstete Kakaobohnen vermählen, wodurch mehr oder weniger flüssige Kakaomasse gewonnen wird. In der Regel wird hiervon ein Teil des in den Kakaobohnen enthaltenen Fettes, die Kakaobutter, ab- gepresst. Aus dem verbleibenden fettärmeren Teil erhält man Kakaopulver. Zur Herstellung von Schokolade werden Kakaomasse, Kakaobutter, Kristallzucker, Milchpulver und ggf. andere Fette sowie Emulgator vermischt.
Zur Veredelung von Kakaomassen oder Schokolademassen kommen traditionell Walzwerke und Conchen zum Einsatz.
Weitere bekannte Verfahren zur Veredelung von Kakao- oder Schokoladenmassen verwenden einen Dünnschichtverdampfer z.B. gemäss der US 3 985 607 oder einen statischen Mischer z.B. gemäss der EP 1 365 658.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, fliessfähige Massen, insbesondere fliessfähi- ge kakaohaltige oder schokoladeartige Fettmassen, kostengünstig zu veredeln, indem in der Masse enthaltene ungewollte Stoffe effizient und schonend entfernt und/oder gewollte Stoffe in die Masse effizient und schonend eingearbeitet werden.
Diese Aufgabe wird gemäss Anspruch 1 oder 6 verfahrensmässig und gemäss Anspruch 34 oder 39 vorrichtungsmässig gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen offenbart.
Das erfindungsgemässe Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
51 ) Bewegen der fliessfähigen Masse zu einem Portionierglied, das in einem Gas enthaltenden Raumbereich angeordnet ist;
52) Portionieren der bewegten fliessfähigen Masse mittels des Portioniergliedes in einzelne Masse-Portionen, die durch den gashaltigen Raumbereich bewegt werden;
53) Auftreffenlassen der durch den Raumbereich bewegten Masse auf eine den Raumbereich angrenzende Prallfläche, so dass die Masse unter Einwirkung zumindest der Gravitationskraft entlang der Prallfläche fliesst; und
54) Zusammenführen der entlang der Prallfläche geflossenen veredelten Masse an einem Sammelpunkt.
Durch das Portionieren der Masse entsteht ein günstiges Oberfläche-Volumen- Verhältnis bei den Masse-Portionen, wodurch der Stoffaustausch zwischen dem gasenthaltenden Raumbereich und den durch ihn hindurch bewegten Masse-Portionen begünstigt wird. Dieser Stoffaustausch wird durch das Auftreffen der Masse-Portionen auf die Prallfläche und die so erzeugte Verformung der Masse-Portionen sowie durch das anschliessende Benetzen der Prallfläche und Fliessen entlang der Prallfläche noch weiter begünstigt.
Als Portionierglied kann eine Düse verwendet werden, wobei das Portionieren der Masse durch Hindurchbewegen der Masse durch die Düse erfolgt. Vorzugsweise besitzt das Portionierglied eine Vielzahl parallel geschalteter Düsen, wobei das Portionieren der Masse durch paralleles Hindurchbewegen der Masse durch die Düsen erfolgt. Die Düse bzw. die Vielzahl der Düsen können Mehrstoffdüsen sein, durch die zusammen mit der zu veredelnden fliessfähigen Masse noch mindestens eine weitere Substanz hindurchgeführt und mit der Masse vermischt wird, so dass die Masse-Portionen neben der fliessfähigen Masse noch mindestens die eine weitere Substanz enthalten. Bei einer vorteilhaften Ausführung erfolgt das Portionieren der Masse durch Vibrieren des Portioniergliedes und/oder der Masse bzw. wird das Portionieren dadurch zumindest unterstützt.
Ein weiteres erfindungsgemässes Verfahren weist die folgenden Schritte auf: a) Bewegen eines Schleudergliedes, das zumindest in einem Teilbereich seiner Oberfläche eine Schleuderfläche aufweist, in einem Gas enthaltenden Raumbereich, so dass die Schleuderfläche zumindest während eines Teils ihrer Bewegung eine beschleunigte Bewegung mit in Betrag und/oder Richtung veränderlicher Geschwindigkeit durchführt; b) Heranfördern der zu veredelnden Masse an die bewegte Schleuderfläche; c) Kontaktieren der bewegten Schleuderfläche mit der an sie herangeführten Masse, so dass sich die Masse entlang der Schleuderfläche fliessend und diese benetzend ausbreitet; d) Mitbewegen der die bewegte Schleuderfläche kontaktierenden Masse und weg- schleudem der Masse von der Schleuderfläche durch deren beschleunigte Bewegung, so dass die weggeschleuderte Masse durch den gasenthaltenden Raumbereich geworfen wird; e) Auftreffenlassen der durch den Raumbereich geworfenen Masse auf eine den Raumbereich angrenzende Prallfläche, so dass die Masse unter Einwirkung zumindest der Gravitationskraft entlang der Prallfläche fliesst; und f) Zusammenführen der entlang der Prallfläche geflossenen veredelten Masse an einem Sammelpunkt.
Das Portionieren der Masse erfolgt hier mittels des Schleuderglieds durch das Wegschleudern der Masse von der Schleuderfläche und durch das Gas in dem Raumbereich, wodurch aufgrund des grossen Oberfläche-Volumen-Verhältnis bei den Masse- Portionen der Stoffaustausch zwischen dem gasenthaltenden Raumbereich und den durch ihn hindurch bewegten Masse-Portionen begünstigt wird. Der Stoffaustausch wird hier aber nicht nur durch das Auftreffen der Masse-Portionen auf die Prallfläche und die so erzeugte Verformung der Masse-Portionen sowie durch das anschliessende Belegen der Prallfläche und Fliessen entlang der Prallfläche begünstigt. Schon vor oder nach dem Wegschleudern bzw. Portionieren der Masse wird nämlich beim Heranfördern der zu veredelnden Masse an die bewegte Schleuderfläche und beim Kontaktieren der bewegten Schleuderfläche mit der an sie herangeführten Masse die Masse entlang der Schleuderfläche fliessend und diese benetzend ausgebreitet. Dieses Ausbreiten führt zur Bildung einer dünnen Masseschicht mit grossem Oberfläche-Volumen-Verhältnis.
Die zu veredelnde Masse bildet somit während ihrer Behandlung zweimal eine dünne Masse-Schicht, die jeweils entlang einer festen Oberfläche fliesst, und liegt einmal in Form von Masse-Portionen vor, die durch den gashaltigen Raum fallen bzw. durch diesen geworfen werden. Das Schleuderglied bietet den Vorteil, dass mit nur einem Schleuderglied schon eine relativ grosse Menge an Masse vereinzelt, d.h. portioniert werden kann.
Zweckmässigerweise wird das in dem Raumbereich enthaltene Gas relativ zu der Prallfläche in Strömung versetzt. Dadurch wird auch der Stoffaustausch des entlang der Prallfläche fliessenden Masse-Films begünstigt. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Strömung des in dem Raumbereich enthaltenen Gases mit dem Bewegen des Schleudergliedes gekoppelt erfolgt. Vorzugsweise wird die Strömung des Gases durch das Schieuderglied selbst erzeugt, das hierfür spezielle Formationen, wie Blätter, Schaufeln, Paddel etc. aufweist, die mit dem Schleuderglied antriebsmässig gekoppelt und/oder entkoppelt oder mit diesem starr verbunden sind. Die antriebsmässige Kopplung kann über ein Getriebe erfolgen.
Vorteilhafterweise ist wenigstens ein Strukturelement, insbesondere ein Laufrad, zur gezielten Gasbewegung. in dem Raumbereich angeordnet.
Die Strömung des Gases entlang der Prallfläche kann vorwiegend laminar erfolgen. Sie kann aber auch entlang der Prallfläche eine Driftkomponente parallel zur Prallfläche und eine Verwirbelungskomponente aufweisen. Diese Art der Strömung lässt sich über einen grossen Bereich von Betriebsbedingungen (Geschwindigkeit der Formationen, Abmessungen des gashaltigen Raumbereichs) recht einfach erzeugen.
Die Strömung des Gases relativ zur Prallfläche kann je nach Bedarf eine Durchströmung des Raumbereichs mit einer Strömungskomponente entgegengesetzt oder gleichgerichtet zur Flussrichtung der Masse entlang der Prallfläche aufweisen. So kann z.B. eine durch die Masse-Gravitationskraft getriebene Strömung der Masse-Schicht an der Prallfläche begünstigt oder gehemmt werden, wodurch sich die Verweilzeit der Masse an der Prallfläche über weite Bereiche einstellen lässt.
Die Strömung des Gases kann auch gegen die Prallfläche gerichtet erfolgen. Durch Einstellen des Winkels zwischen der Gasströmung und der Prallfläche und/oder durch Einstellen der Geschwindigkeit der Gasströmung kann die Masse-Schicht an der Prallfläche, insbesondere deren Dicke, beeinflusst werden.
Wie erwähnt, wird die Masse beim Wegschleudem in einzelne Masse-Portionen vereinzelt, bevor sie an der Schleuderfläche zu einem Film ausgebreitet wird. Vorzugsweise wird die Masse zu Tropfen, Fäden oder Lamellen vereinzelt. Dies kann durch geeignete Formationen an dem Schleuderglied erreicht werden.
Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführung wird vor dem Heranfördern der Masse an die bewegte Schleuderfläche die zu veredelnde Masse durch einen Mischer, insbesondere einen statischen und/oder dynamischen Mischer und/oder eine Aufschäumvorrichtung, hindurch transportiert. Der Transport der zu veredelnden Masse durch den Mischer erfolgt dabei vorzugsweise unter Einwirkung zumindest der Gravitationskraft auf die Masse und/oder unter Einwirkung zumindest einer Schleppkraft auf die Masse.
Bei Bedarf kann die Abfolge der Schritte S1) bis S4) bzw. der Schritte a) bis f) mehrmals durchlaufen werden.
Der Masse können vor oder im oder nach dem Mischer weitere Komponenten, insbesondere Flüssigkeiten, beigemischt werden.
Ein weiterer statischer und/oder dynamischer Mischer und/oder ein Scherelement kann in der Masse-Zufuhrleitung angeordnet sein, wobei dieses Bauteil die Masse mit dem Gas und/oder der Flüssigkeit mischt.
Vorzugsweise hat das Gas einen Druck von 0.1 bar bis 5 bar. Besonders vorteilhaft sind Drücke von 0.5 bar bis 2 bar, insbesondere von 1.01 bar bis 1.3 bar. Das Arbeiten mit geringem Überdruck zur Atmosphäre verhindert das Ansaugen von Fremdgasen, und die Wände der den gashaltigen Raumbereich definierenden Kammer können in Leichtbauweise erstellt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich besonders gut zur Veredelung von fliess- fähigen Fettmassen, insbesondere kakaohaltigen oder schokoladeartigen Fettmassen. Zweckmässigerweise wird dabei:
> die Temperatur der Fettmasse vor dem Durchlaufen der Schritte S1 ) bis S4) bzw. der Schritte a) bis f) auf 200C bis 3000C gebracht; und/oder
> die Temperatur der Fettmasse während der Schritte S1 ) bis S4) bzw. der Schritte a) bis f) auf 2O0C bis 3000C gehalten; wobei vorzugsweise
> die Temperatur des Gases während der Schritte S1 ) bis S4) bzw. der Schritte a) bis f) 20 bis 300°C beträgt.
Als besonders bevorzugter Temperaturbereich der Masse bzw. des Gases während Schritte S1) bis S4) bzw. der Schritte a) bis f) gilt 30°C bis 150°C.
Die Temperatur der Masse kann nach dem Durchlaufen der Schritte S1) bis S4) bzw. der Schritte a) bis f) mittels eines Wärmetauschers auf 40 bis 150°C gebracht werden.
Die mittels Wärmetauscher gewonnene Energie, insbesondere Wärme, von der abgeführten Masse kann der zugeführten Masse zugeführt werden.
Die Masse kann vor, während oder nach dem Durchlaufen der Schritte S1) bis S4) bzw. der Schritte a) bis f) mit Wasser und/oder weiteren Flüssigkeiten gemischt werden, wobei die weiteren Flüssigkeiten Fette oder Kohlenhydratlösungen sein können und ggf. Aromastoffe, Wirkstoffe oder dgl. enthalten.
Ferner kann die Masse mit Alkalilösungen, wie beispielsweise Pottasche, oder Gasen gemischt werden.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist die folgenden Elemente auf:
> ein Portionierglied in einem gashaltigen Raumbereich zum Portionieren von bewegter fliessfähiger Masse in einzelne Masse-Portionen und zum Abgeben bewegter Masse-Portionen in den gashaltigen Raumbereich;
> eine an den Raumbereich angrenzende Prallfläche zum Auftreffenlassen der durch den Raumbereich bewegten Masse, wobei die Masse unter Einwirkung zumindest der Gravitationskraft entlang der Prallfläche fliessen kann; und
> ein Sammelglied zum Zusammenführen von entlang der Prallfläche fliessender veredelter Masse an einem Sammelpunkt.
Vorzugsweise enthält das Portionierglied eine Düse, durch welche die Masse zum Portionieren hindurchbewegbar ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Portionierglied eine Vielzahl parallel geschalteter Düsen aufweist, durch welche die Masse zum Portionieren parallel hindurchbewgbar ist. Dies ermöglicht hohe Massen-Durchsätze. Bei einer vorteilhaften Ausführung sind die Düse bzw. die Vielzahl der Düsen Mehrstoffdüsen. Dadurch lassen sich gezielt weitere Stoffe, insbesondere Flüssigkeiten, in die Masse einmischen. Vorzugsweise besitzt das Portionierglied ein Vibrationsglied zum Vibrieren des Portionierglieds und/oder der in oder an ihm bewegten Masse.
Eine weitere erfindungsgemässe Vorrichtung weist die folgenden Elemente auf:
> ein Schleuderglied, das zumindest in einem Teilbereich seiner Oberfläche eine Schleuderfläche aufweist, in einem mit Gas befüllbaren Raumbereich, wobei das Schleuderglied derart bewegbar ist, dass die Schleuderfläche zumindest während eines Teils ihrer Bewegung eine beschleunigte Bewegung mit in Betrag und/oder Richtung veränderlicher Geschwindigkeit durchführt;
> ein Mittel zum Heranfördern zu veredelnder Masse an die Schleuderfläche des bewegbaren Schleuderglieds;
> eine an den Raumbereich angrenzende Prallfläche zum Auftreffenlassen von durch den Raumbereich geworfener Masse derart, dass die Masse unter Einwirkung zumindest der Gravitationskraft entlang der Prallfläche fliessen kann; und
> ein Mittel zum Zusammenführen entlang der Prallfläche geflossener veredelter Masse an einem Sammelpunkt.
Zweckmässigerweise ist das Schleuderglied ein rotationssymmetrisches Gebilde, das um seine Rotationssymmetrie-Drehachse drehbar gelagert ist, während die Prallfläche zweckmässigerweise eine sich konzentrisch um die Rotationssymmetrie-Drehachse erstreckende Fläche ist.
Vorzugsweise ist das Schleuderglied um eine vertikale Drehachse drehbar gelagert. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Schleuderglied ein scheibenartiges oder tellerartiges Gebilde ist. Dadurch lassen sich grosse Masse-Oberflächen erzeugen.
Die Schleuderfläche kann sich an der Oberseite des Schleudergliedes befinden, so dass die Masse einfach unter Ausnutzung der Schwerkraft an die Schleuderfläche herangeführt werden kann. Die Schleuderfläche kann sich aber auch an der Unterseite des Schleudergliedes befinden, so dass die Masse durch ein Zusammenspiel von Schwerkraft und Masse-Geschwindigkeit beim Heranfördern (z.B. Pumpleistung) an die Schleuderfläche mit leicht veränderbarer Geschwindigkeit herangeführt werden kann.
Die Schleuderfläche kann eine konkave Fläche sein. Dies ist insbesondere für eine an der Unterseite angebrachte Schleuderfläche und beim Heranführen der Masse von unten vorteilhaft. Die Schleuderfläche kann auch eine konvexe oder plane Fläche sein. Dies ist insbesondere für eine an der Oberseite angebrachte Schleuderfläche und beim Heranführen der Masse von oben vorteilhaft.
Stattdessen oder darüber hinaus kann die Schleuderfläche Strukturelemente aufweisen. Dies können lamellenartige oder noppenartige Erhebungen und/oder rillenartige oder blindlochartige Vertiefungen sein. Als Strukturelemente können auch Schlitze oder Durchgangslöcher am Schleuderglied vorgesehen sein. An einer Abrisskante der Strukturelemente können Einschnitte und/oder Aufbauten mit unterschiedlich ausgerichteten Erstreckungsrichtungen am Tellerrand ausgebildet sind.
Zweckmässigerweise ist das Mittel zum Heranführen der Masse eine Masse-Zufuhrleitung, deren Mündung sich nahe bei der Schleuderfläche befindet und/oder zu der Schleuderfläche weist, wobei die Masse-Zufuhrleitung vorzugsweise als Hohlwelle ausgebildet ist, die mit dem Schleuderglied drehfest verbunden ist. Dies ermöglicht eine besonders kompakte rotationssymmetrische Anordnung.
Denkbar ist es, die Masse von der Masse-Zufuhrleitung auf eine Auffangwanne und von dort auf die Schleuderfläche zu führen.
Das Schleuderglied kann auch ein hin und her bewegbares Gebilde sein, und zwar vorzugsweise ein federnd gelagertes Schwingelement. Durch das Hin und Herbewegen wirken auf die Masse grosse Trägheitskräfte in wechselnder Richtung ein. Auch so kann eine gute Vereinzelung bzw. Portionierung der Masse durch Wegschleudem erreicht werden.
Das Schleuderglied kann ein radartiges Gebilde mit paddelartigen oder speichenartigen Elementen sein.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung enthält vorzugsweise mehrere Schleuderglieder. Diese können kaskadenartig angeordnet sein, so dass die Masse im Betrieb mit mehreren Schleudergliedem in Kontakt kommt und jeweils von einem stromauf angeordneten Schleuderglied zu einem weiter stromab angeordneten Schleuderglied weitergeschleudert wird und schliesslich gegen die Prallfläche geschleudert wird. Vorzugsweise sind die mehreren Schleuderglieder an einer gemeinsamen Drehachse drehfest angebracht.
Denkbar ist es, jedes Schleuderglied durch eine Masse-Zufuhrleitung zu beschicken.
In dem Raumbereich kann ein Zylinder, insbesondere ein konusförmiger Zylinder, angeordnet sein, der einen Spalt zwischen dessen Aussenfläche und der Prallfläche generiert.
Auch die Prallfläche kann Strukturelemente aufweisen, wie z.B. noppenartige oder lamellenartige Erhebungen an den Flächen. Vorzugsweise ist die Prallfläche temperierbar. Hierfür können in der Prallflächen-Wand Hohlräume für ein Wärmeträgerfluid vorgesehen werden, oder die Prallflächen-Wand ist doppelwandig ausgebildet.
In dem Raumbereich kann wenigstens ein Hohlzylinder angeordnet sein, dessen Prallfläche bevorzugt aus Lochblech besteht. Mehrere Hohlzylinder können koaxial angeordnet sein, sodass das Schleuderglied die Oberflächen der Hohlzylinder mit Masse benetzt. Durch diese Anordnung wird die Aufprallfläche vergrössert. Die Masse fliesst nach dem Abfliessen an den Wänden der Zylinder zu einem Sammelpunkt, der unter dem Hohlzylinder angeordnet ist.
Ein Strukturelement, insbesondere ein Laufrad, führt das Gas entlang den Hohlzylin- derwänden, um bestimmte in der Masse vorhandene Stoffe, z.B. Aromen, abzutransportieren.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Schleuderglied Rotorblätter oder dgl. aufweist, die vorzugsweise an der Unterseite des Schleuderglieds angeordnet sind. Dadurch kann die Strömung des Gases durch das Schleuderglied selbst erzeugt werden, das hierfür spezielle Formationen, wie Blätter, Schaufeln, Paddel etc. aufweist, die mit dem Schleuderglied starr verbunden sind.
Zweckmässigerweise ist der mit Gas befüllbare Raumbereich eine Kammer, deren Innenwand zumindest partiell die Prallfläche bildet, wobei die Kammer vorzugsweise einen Teil eines Gaskreislaufs bildet. Dieser Gaskreislauf kann eine Gas-Pumpvorrichtung und/oder eine Gas-Saugvorrichtung aufweisen, die ggf. durch das mit Rotorblättern versehene Schleuderglied in der Kammer gebildet wird oder durch ein solches Schleuderglied in ihrer Pump- bzw. Saugwirkung zumindest unterstützt werden. Darüber hinaus kann der gashaltige Raumbereich Einbauten, insbesondere in Form von Leitblechen, enthalten. Vorzugsweise sind die Rotorblätter des Schleuderglieds und/oder die Leitbleche in der Kammer verstellbar. Dadurch kann die Strömung des Gases in der Kammer und an der Prallfläche beeinflusst werden. Insbesondere ist eine ggf. mehrfache Umwälzung des Gases innerhalb der Kammer und somit die Einstellung der Verweilzeit des Gases in der Kammer möglich. Dies trägt dazu bei, den Gasbedarf in der Kammer, d.h. das Verhältnis Gasdurchsatz/Massedurchsatz zu verringern.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der folgenden Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
In der Figur 1 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Vorrichtung zum Veredeln fliessfähi- ger Massen M gezeigt. Die Vorrichtung 1 ruht auf einem Gestell 20.
Ein Schleuderglied 2, das in einem Teilbereich seiner Oberfläche eine Schleuderfläche 2a aufweist, ist in einem mit Gas G befüllbaren Raumbereich 4 angeordnet. Das Schleuderglied 2 wird durch einen Motor 16 über eine Drehachse 18 angetrieben.
Das Schleuderglied 2 ist derart rotierbar, dass die Schleuderfläche 2a während ihrer Bewegung ständig eine beschleunigte Bewegung mit in Betrag und/oder Richtung veränderlicher Geschwindigkeit durchführt (Rotationsbewegung). Dadurch kann Masse M von der Schleuderfläche 2a weggeschleudert werden.
Eine Leitung 6 dient zum Heranfördern zu veredelnder Masse M an die Schleuderfläche 2a des bewegbaren Schleuderglieds 2. Dies kann allein durch die Gravitationskraft und/oder mittels einer (nicht dargestellten Pumpe) erfolgen.
Eine an den Raumbereich 4 angrenzende Prallfläche 8 der den Raumbereich 4 begrenzenden Kammerwand dient zum Auftreffenlassen von durch den Raumbereich 4 geworfener Masse derart, dass die Masse unter Einwirkung zumindest der Gravitationskraft entlang der Prallfläche 8 nach unten fliessen und diese benetzen kann.
Ein sich unten an die Prallfläche 8 anschliessender Trichter 10 dient zum Zusammenführen von entlang der Prallfläche 8 geflossener veredelter Masse M' an einem Sammelpunkt 12.
Stromauf von der Leitung 6 ist ein statischer Mischer 14 angeordnet, in dem die zu veredelnde Masse M zusammen mit einem Gas G, z.B. Luft oder nur Stickstoff, als Schleppkraft erzeugendem Medium und unter Einwirkung der Schwerkraft transportiert wird. Anstelle des Gases G kann hier auch eine Flüssigkeit in die Masse M eingemischt werden. Denkbar ist es, Gas und Flüssigkeit einzumischen.
Anstelle des Schleuderglieds 2 kann auch eine Düse (nicht dargestellt) zur Portionierung bzw. Vereinzelung der Masse M verwendet werden.
Die Portionierung bzw. Vereinzelung der Masse M kann durch Vibrieren der (nicht gezeigten) Düse bzw. des Schleuderglieds 2 mittels eines (nicht dargestellten) Vibroglie- des (mechanische Schwingungsquelle) unterstützt werden.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der Aufbau entspricht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung. Zusätzlich ist wenigstens ein Strukturelement 21 , insbesondere ein Laufrad, angeordnet, welches das in dem Raumbereich 4 enthaltene Gas entlang den Prallflächen 8 führt, um bestimmte in der Masse vorhandene Stoffe, z.B. Aromen, abzutransportieren.
Die Vorrichtung kann ferner ein Scherelement in einer Massenzuleitung und/oder einer Massenableitung und/oder in dem Raumbereich (4) aufweisen, wobei das Scherelement aus mindestens einem Rotor und mindestens einem Stator besteht und wenigstens eine Oberfläche noppenartige oder lamellenartige oder zackenartige Verformungen aufweist. Dieses Scherelement erzeugt eine Pumpwirkung und verbessert zusätzlich die Qualität der Masse, wobei insbesondere die Masse entgast und entfeuchtet und in der Viskosität erniedrigt wird.