WO2009067821A1

WO2009067821A1 - Wanderdeckel

Info

Publication number: WO2009067821A1
Application number: PCT/CH2007/000597
Authority: WO
Inventors: Hans-Peter Schatzmann
Original assignee: Maschinenfabrik Rieter Ag
Priority date: 2007-11-28
Filing date: 2007-11-28
Publication date: 2009-06-04
Also published as: US8186020B2; CN101878334A; AR069427A1; US20100306965A1; MX2010005793A; CN101878334B; BRPI0722264A2

Abstract

Es wird ein Verfahren zur Befestigung eines Garniturstreifens (10) an einem Deckelstab (21, 31) mit einem Befestigungsmittel in Form von Clips (25, 35) vorgestellt. Dabei werden die Clips (5, 25, 35) durch von beiden Seiten des Deckelstabs (21, 31) gleichzeitig und parallel zur Ebene des Garniturstreifens (10) geführte Pressstempel (12) an den Deckelfuss (23, 33) angeformt. Der an den Deckelfuss (23, 33) angeformte Clip (25, 35) umschlingt diesen mit einem Umschlingungswinkel (α) von weniger als 90° und mehr als 30° (Winkelgrade). Ebenfalls wird ein entsprechendes Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens sowie ein Wanderdeckel vorgeschlagen.

Description

Wanderdeckel

Die Erfindung betrifft einen Wanderdeckel mit einem Deckelstab der einen Deckelfuss und einen über dem Deckelfuss liegenden Steg hat, und mit einer flexiblen Garnitur in Form eines Garniturstreifens und mit mindestens einem Befestigungselement in Form eines Clips, wobei der Clip mit einem ersten Abschnitt am Garniturstreifen angebracht ist, mit einem zweiten Abschnitt an einer Längsseite des Deckelstabes entlang geführt ist und mit einem dritten Abschnitt den Deckelfuss mit einem Umschlingungswinkel teilweise umschliesst. Der Umschlingungswinkel ist definiert als der Winkel zwischen der, an der Seitenfläche des Deckelfusses anliegenden Senkrechten zur

Garniturauflagefläche des Deckelfusses und derjenigen Fläche des Deckelfusses, an die der dritte Abschnitt des Clips angeformt wird.

Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Bauarten von Wanderdeckeln bekannt. Die Wanderdeckel kommen bei Karden zum Einsatz. Die heute zur Anwendung kommenden Wanderdeckel bestehen im wesentlichen aus einem Deckelstab mit einer

Garnitur. Der Deckelstab ist zusammengesetzt aus einem Deckelfuss und einem darüber liegenden Steg. Am Deckelfuss wird die Garnitur befestigt mit Hilfe von Clips.

Die Garnitur selbst wird in Form von Garniturstreifen eingesetzt, an deren Unterseite eine Vielzahl von Garniturnadeln in Form von Drahthäkchen befestigt ist. An den beiden

Enden eines Deckelstabes sind Vorrichtungen vorgesehen, die es ermöglichen den

Deckelstab an einer Kette oder einem Riemen zu befestigen.

Die US 581 ,749 offenbart einen Wanderdeckel und ein entsprechendes Werkzeug zur Befestigung des Garniturstreifens am Deckelfuss. Dabei werden zuerst die Clips mit dem Garniturstreifen verbunden. In einem weiteren Schritt wird der so vorbereitete Gamiturstreifen mit dem Deckelstab zusammengefügt und anschliessend werden die freien Abschnitte der Clips um den Deckelfuss herum umgebogen, sodass der Gamiturstreifen spielfrei am Deckelfuss zu liegen kommt. Der Deckelfuss wird dabei klammerartig von den Clips umfasst. Für die Herstellung dieser Verbindung zwischen Deckelfuss und Gamiturstreifen mit den Clips ist eine komplizierte Bewegung des eingesetzten Werkzeugs notwendig. Die DE 128 552 offenbart ebenfalls die Befestigung einer flexiblen Garnitur in Form eines Garniturstreifens am Deckelfuss eines Deckelstabes. Der dabei verwendete Clip greift einerseits in die Fundation des Garniturstreifens und andererseits umgreift oder umschliesst der Clip den Deckelfuss. Dadurch wird ein festes Aufliegen des Belagstoffes der Fundation des Garniturstreifens auf dem Deckelfuss ermöglicht. Nachteilig ist auch hier die Anfertigung der beidseits gekröpften Clips.

Figur 1 zeigt eine Vorrichtung wie sie benutzt wird zum Aufziehen von Garniturstreifen auf Deckelstäbe. Der Deckelstab 1 wird auf einen, vorher in eine Haltevorrichtung 8 gelegten Garniturstreifen 10, aufgebaut sodass der Deckelfuss 3 auf den Garniturstreifen zu liegen kommt. An dem Garniturstreifen 10 sind auf dessen Längsseiten bereits die Clips 5 befestigt. Der Deckelstab 1 wird damit mit dem Deckelfuss 3 zwischen die Clips 5 eingeführt. Mit Hilfe von Vorbiegerollen 6 werden die Clips 5 vorgeformt. In einem zweiten Schritt werden mit den Formrollen 7 die Clips 5 an den Deckelfuss 3 angeformt. Vorbiegerollen 6 und Formrollen 7 werden zur Anformung der Clips 5 in Längsrichtung des Deckelstabes 1 bewegt während sich die Rollen drehen und an den Deckelfuss 3 gepresst werden. Die gezeigte Vorrichtung hat den Nachteil, dass nur eine bestimmte Form des Deckelfusses 3 mit den vorgegebenen Formrollen 7 zusammenpasst. Auch sind komplizierte Bewegungs- und

Klemmmechanismen notwendig, um den vorbeschriebenen Vorgang ausführen zu können.

Die WO 2006/039829 offenbart ein weiteres Beispiel einer Vorrichtung zur Anbringung eines Garniturstreifens an einem Deckelstab. Ein vorbereiteter Garniturstreifen, bei welchem beidseitig die Clips mit einem ersten Abschnitt bereits befestigt sind, wird in die Vorrichtung eingelegt. Anschliessend wird der Deckelstab mit dem Deckelfuss gegen den Garniturstreifen in die Vorrichtung eingebracht, sodass die Clips mit einem zweiten Abschnitt entlang den Längsseiten des Deckelfusses führen. Die Biegewangen der Vorrichtung werden nun gegen den Deckelstab nach innen geschwenkt, wodurch der dritte Abschnitt der Clips an den Deckelfuss angeformt wird. Zur Erzeugung der notwendigen Haltekraft wird zusätzlich mit Pressleisten eine Verformung der Clips entlang der Längsseiten des Deckelfusses erzeugt. Ein Nachteil der Vorrichtung ist, dass mehrere Bewegungen von Presswerkzeugen und Biegewangen notwendig sind, um eine Befestigung der Garnitur am Deckelstab zu erreichen. Auch besteht die Gefahr, dass sich bei zu starker Verformung des Clips eine Formänderung des gesamten Deckelstabes ergeben kann, weil mit den Clips verschiedene Elemente des Deckelfusses überspannt werden.

Der Stand der Technik zur Befestigung von Garniturstreifen an Deckelstäben mit Hilfe von Clips birgt ebenfalls den Nachteil in sich, dass der Deckelfuss über seine ganze Länge und Breite sowie seiner Höhe engen Fertigungs- und Formtoleranzen unterworfen sein muss. Um eine zuverlässige Befestigung der Garniturstreifen zu erreichen, ist eine exakte Abstimmung von Presswerkzeug, Formrollen, Abmessungen und Form des Deckelfusses mit den Abmessungen der Clips und deren Materialeigenschaften notwendig. Dies führt zu einer kostenaufwendigen Herstellung der Einzelteile wie auch der notwendigen Einrichtungen für deren Zusammenfügen.

Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und eine einfache Verbindung zwischen Deckelfuss und Garnitur zu schaffen ohne einen Verlust an Haltekraft in Kauf nehmen zu müssen.

Eine Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Bauart eines Wanderdeckeis der eingangs genannten Art, sowie durch das Verfahren und dem dazu notwendigen Werkzeug mit den kennzeichnenden Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1, 6 und 10. Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Clip mit einem dritten Abschnitt den Deckelfuss mit einem Winkel zwischen 90° und 30° (Winkelgrade) umschlingt.

Ein erfindungsgemässer Wanderdeckel hat einen Deckelstab. Der Deckelstab setzt sich zusammen aus dem Deckelfuss und einem über dem Deckelfuss liegenden Steg. Deckelstäbe werden heute meist einstückig aus Stahl oder Gusseisen wie auch in Form von Hohlprofilen aus Leichtmetall oder Leichtmetalllegierungerr hergestellt. Auch

Deckelstäbe aus Kunststoff oder Verbundwerkstoffen sind denkbar. Auf der dem Steg gegenüberliegenden Seite des Deckelfusses, der Garniturauflagefläche des Deckelstabes ist eine Garnitur angebracht. Dabei werden meist flexible Garnituren verwendet. Eine flexible Garnitur umfasst eine aus mehreren Gewebeschichten aufgebaute Fundation die von Nadeln durchstochen wird. Die Garnitur wird in Form von Streifen hergestellt, wobei die Breite und Länge dieser Garniturstreifen den Abmessungen des Deckelfusses entspricht. Entlang den Längsseiten des Deckelfusses werden der Garniturstreifen und der Deckelfuss mit Hilfe von Befestigungselementen, sogenannten Clips zusammengehalten. Die Clips weisen einen ersten Abschnitt auf, welcher mit dem Garniturstreifen verbunden wird. Dies geschieht meist durch Einstechen in die Fundation und anschliessendem Umbiegen der Clips, sodass ein zweiter Abschnitt der Clips entlang den seitlichen Längskanten des Garniturstreifens parallel zu dessen Seitenflächen respektive den Längskanten des Deckelfusses in der Richtung des Stegs führt. Ein dritter Abschnitt der Clips ragt nun über den Deckelfuss hinaus von dem Garniturstreifen wegweisend.

Bisher war man überzeugt, dass nur durch ein Bördeln des Clips eine den betrieblichen Anforderungen genügend hohe Haltekraft zwischen Deckelfuss und Garniturstreifen erreicht werden kann. Dies bedeutete ein Umbiegen des dritten Abschnitts des Clips um mehr als 90°, was eine Umschlingung des Deckelfusses von mehr als 90° ergibt. Durch das Umbiegen ergab sich eine Umklammerung des Deckelfusses, was ein seitliches Abrutschen des Clips verhindern sollte. Nach der Erfindung kann jedoch durch ein Anformen des Clips an die Kontur des Deckelfusses eine den Anforderungen genügende Haltekraft bereits bei einer Umschlingung von weniger als 90° erreicht werden. Durch die gleichzeitige Befestigung des Garniturstreifens von beiden Seiten entsteht im Garniturstreifen eine Spannung, welche den durch das Anschmiegen des Clips an den Deckelfuss erreichte Reibschluss unterstützt. Der Reibschluss wird durch ein Umschlingen des Deckelfusses durch den dritten Abschnitt des Clips erreicht. Dabei hat sich gezeigt, dass eine Umschlingung von weniger als 90° zu einem Reibschluss zwischen dem Deckelfuss und dem Clip führt, welcher den Anforderungen die im Betrieb an die Verbindung von Deckelfuss und Garniturstreifen gestellt werden, genügt. In Bezug auf die Herstellung und die Lösbarkeit der Verbindung hat sich ein

Umschlingungswinkel von weniger als 70°, insbesondere von 60°, als vorteilhaft erwiesen. Um eine genügend hohe Haltekraft über den Reibschluss zu erhalten, ist ein Umschlingungswinkel von mehr als 30°, vorzugsweise mehr als 50°, vorteilhaft.

In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Clip aus Leichtmetall oder einer Leichtmetalllegierung gefertigt. Dadurch werden die notwendigen Kräfte zur Anformung des Clips an den Deckelstab verringert. Insbesondere hat sich die Verwendung von Clips aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bewährt. Auch die Deckelstäbe können aus Leichtmetall oder einer Leichtmetalllegierung hergestellt sein. Insbesondere können die Deckelstäbe als Hohlprofile ausgebildet sein. Auch ist die Verwendung von Aluminium oder einer Aluminiumlegierung vorteilhaft.

Das Verfahren zur Anformung der Clips an den Deckelfuss ist gekennzeichnet durch die Verwendung von einfachen Pressstempeln. Die Pressstempel wirken dabei gleichzeitig von beiden Seiten des Deckelstabes auf die anzuformenden Clips ein. Die Pressstempel werden dabei quer zur Längsrichtung des Deckelstabes aufeinander zu bewegt. Die Bewegung der Pressstempel erfolgt linear in einer Ebene, die parallel zur Ebene des Garniturstreifens ist. Die Pressstempel können mit einem Antrieb versehen werden. Der Antrieb kann elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch erfolgen. Auch ist ein rein mechanischer Antrieb denkbar, welcher von Hand betätigbar ist.

In einer bevorzugten Ausführung weist der Deckelstab über dem Deckelfuss eine zusätzliche Rippe auf, welche über die Länge des Deckelstabes parallel zum Deckelfuss entlangführt. Die Rippe bildet dabei zusammen mit dem Deckelfuss eine Führung für die Pressstempel. Die Pressstempel werden durch diese Rippe bei ihrer Bewegung derart geführt, dass sie dem Clip nicht ausweichen können.

Die Pressstempel sind bevorzugterweise aus einem elastischen Material, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyäthylen oder Polyamid, gefertigt. Dadurch wird der am Deckelfuss und dem dritten Abschnitt des Clips entlang gleitende Teil des Pressstempels verformt. Durch diese Verformung passt sich der Pressstempel der Kontur des Clips und des Deckelfusses an, was zum Anformen des Clips an den Deckelfuss führt. Durch dieses exakte Anformen des Clips an die Kontur des Deckelfusses können Unebenheiten im Deckelfuss ausgeglichen werden. Auch ist ein Ausgleich von Herstellungs- oder Formtoleranzen am Deckelstab möglich. Bereits verwendete und dadurch leicht beschädigte Deckelstäbe können durch das vorgeschlagene Verfahren wieder mit einem Garniturstreifen bestückt werden. Ist der Pressvorgang beendet, werden die Stempel zurückgezogen und nehmen wieder ihre ursprüngliche Form an.

Das zur Durchführung des Verfahrens verwendete Werkzeug ermöglicht die Aufnahme eines Deckelstabes. Der Garniturstreifen mit den bereits daran befestigten Clips und der Deckelstab werden in das Werkzeug eingelegt. Anschliessend werden der

Gamiturstreifen und der Deckelstab in ihrer Position zueinander festgehalten. Dazu sind Mittel vorgesehen, die einerseits eine Positionierung von Garniturstreifen und Deckelstab ermöglichen, beispielsweise Führungen, und andererseits diese Position fixieren, beispielsweise Klammern, Klemmen. Vorteilhafterweise wird der Deckelstab mit einem Niederhalter während des folgenden Pressvorganges festgehalten. Die von beiden Seiten gleichzeitig zufahrenden Pressstempel können einteilig angefertigt sein und erstrecken sich über die gesamte Länge des zu befestigenden Garniturstreifens. Es ist auch eine Aufteilung des Pressstempels in einzelne Segmente denkbar, wobei der Antrieb des Pressstempels ebenfalls auf einzelne Segmente aufgeteilt sein kann.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von beispielhaften Ausführungsformen erklärt und durch Zeichnungen näher erläutert:

Figur 1 : Schematische Darstellung einer Vorrichtung für den Zusammenbau von Deckelstab und Garnitur nach dem Stande der Technik;

Figur 2: Schematische Darstellung eines Querschnitts eines ersten erfindungsgemässen Wanderdeckels; Figur 3: Schematische Darstellung eines Querschnitts eines zweiten erfindungsgemässen Wanderdeckels; Figur 4: Detailansicht der Befestigung eines Garniturstreifens am Deckelfuss; Figur 5: Schematische Darstellung des Werkzeugs zur Herstellung eines erfindungsgemässen Wanderdeckels; Figur 6: Schematische Darstellung eines Querschnitts eines erfindungsgemässen Wanderdeckels während des Pressvorganges.

Figur 1 zeigt eine nach heutigem Stand der Technik übliche Anordnung einer Vorrichtung für den Zusammenbau von Deckelstab und Gamiturstreifen zu einem

Wanderdeckel. Die Figur wurde im Stand der Technik ausführlich besprochen, weshalb an dieser Stelle auf eine weitere Beschreibung verzichtet wird.

Figur 2 zeigt einen Querschnitt eines erfindungsgemässen Wahderdeckels. Der Garniturstreifen 10 besteht aus der Fundation 9 und den darin gehaltenen Nadeln 4, die die eigentliche Garnitur darstellen. Der Garniturstreifen wird beidseitig mit je einem Clip 25 am Deckelfuss 23 gehalten. Der Deckelfuss 23 und der darüber befindliche Steg 22 bilden den Deckelstab 21. Dieser Deckelstab 21 wird an seinen äusseren Enden mit jeweils einem Deckelendkopf versehen (nicht dargestellt).

Figur 3 zeigt einen Querschnitt eines weiteren erfindungsgemässen Wanderdeckels. Der Deckelstab 31 ist als ein Hohlprofil ausgebildet, wobei das Hohlprofil in der Breite gegen den Garniturstreifen 10 hin zunimmt und den Steg 32 bildet. Am unteren Ende des Hohlprofils ist ein Deckelfuss 33 ausgebildet. Der schlanke Teil des Hohlprofils bildet dabei den Steg 32. Am Steg 32 ist beidseitig oberhalb des Qeckelfusses 33 eine Rippe 11 angeformt, welche über die gesamte Länge des Deckelstabes 31 verläuft. Auf der dem Steg 32 gegenüberliegenden Seite des Deckelfusses 33, der Garniturauflagefläche ist ein Garniturstreifen 10 angebracht. Der Garniturstreifen 10 wird mit den an den Längsseiten des Deckelstabes 31 angebrachten Clips 35 am Deckelfuss 33 gehalten.

Figur 4 zeigt eine Detailansicht aus Figur 3. Der aus Fundation 9 und Garnitur 4 bestehende Garniturstreifen 10 ist mit dem Clip 35 am Deckelfuss 33 befestigt. Am Deckelfuss 33, gegenüber dem Garniturstreifen 10, ist der Steg 32 angelegt. Der Deckelstab 31 ist einstückig hergestellt, sodass Deckelfuss 33 und Steg 32 ineinander übergehen ohne sichtbare Trennlinie. Im weiteren Teil der Figur 4 ist der Clip 35 in einer Seitenansicht als Abwicklung dargestellt. Dabei stellt der Bereich A einen ersten Abschnitt des Clips 35 dar. Dieser ist am äusseren Rand mit Zacken versehen, welche im befestigten Zustand in die Fundation 9 des Garniturstreifens 10 greifen. Der Bereich B bezeichnet einen zweiten Abschnitt des Clips 35, der im eingebauten Zustand entlang der Längsseite des Garniturstreifens respektive des Deckelfusses geführt ist. Der Bereich C stellt einen dritten Abschnitt des Clips 35 dar. Dieser wird an den Deckeifuss 33 angeformt und umschlingt diesen um den Winkel α. Der Umschlingungswinkel α ist definiert als der Winkel zwischen der, an der Seitenfläche des Deckelfusses 33 anliegenden Senkrechten zur Garniturauflagefläche des Deckelfusses 33 und derjenigen Fläche des Deckelfusses 33, an die der dritte Abschnitt (Bereich C) des Clips 35 angeformt wird. Der dritte Abschnitt (Bereich C) des Clips 35 wird um den

Umschlingungswinkel α aus der Flucht mit dem zweiten Abschnitt (Bereich B) des Clips 35 weggebogen, sodass dieser dritte Abschnitt (Bereich C) am Deckeifuss 33 anliegt.

Figur 5 zeigt schematisch das Werkzeug für die Befestigung des Garniturstreifens 10 am Deckelstab 21 , 31. In der mit L bezeichneten Hälfte der Figur 5 ist ein Deckelstab 21 nach Figur 2 dargestellt. In der mit R bezeichneten Hälfte der Figur 5 ist ein Deckelstab 31 nach Figur 3 dargestellt. Unabhängig von Unterschieden zwischen den beiden Deckelstäben 21 , 31 wird bei der Befestigung der Garniturstreifen 10 an den Deckelstäben 21, 31, respektive Deckelfüssen 23, 33 gleich verfahren. Der Garniturstreifen 10 wird in eine Aufnahme 14 ins Werkzeug eingebracht. Dabei ist über die Länge des Deckelstabes 21, 31 in der Aufnahme 14 eine Vertiefung mittig angeordnet, damit der Garniturstreifen 10 während des Befestigungsvorgangs nicht beschädigt wird. Die Clips 25, 35 sind dabei bereits vorher an die Garniturstreifen 10 angebracht worden. Die Bereiche B und C der Clips 25, 35 befinden sich in einer Ebene, welche vorteilhafterweise senkrecht zur Fundation 9 verläuft (nicht dargestellt). Der Deckelstab 21 , 31 wird von oben zwischen die Bereiche B und C der Clips 25, 35 eingebracht (siehe Fig. 4). Durch einen Niederhalter 13 wird der Deckelstab 21, 31 mit dem darunter liegenden Garniturstreifen 10 gegen die Aufnahme 14 gedrückt und somit fixiert. Deckelstab 21, 31 und Gamiturstreifen 10 sind somit zwischen der Aufnahme 14 und dem am Steg 23, 33 angreifenden Niederhalter 13 eingespannt. In einem nächsten Schritt werden die beiden Pressstempel 12 gleichzeitig von beiden Seiten des Deckelstabs 21 , 31 an diesen herangeführt. Der Pressstempel 12 drückt den dritten Abschnitt (Bereich C) des Clips 25, 35 bei weiterem Verfahren gegen den Deckelfuss 23, 33. Durch den Pressstempel 12 wird in der Folge der dritte Abschnitt des Clips 25, 35 an den Deckelfuss 23, 33 angeformt. Der Pressstempel 12 ist vorzugsweise aus einem elastischen Material gefertigt, sodass er über den dritten Abschnitt des Clips 25, 35 hinweg gleitet, während dessen sich der Pressstempel 12 der Kontur des Deckelfusses 23, 33 anpasst. Durch diese Art des "Biegens" des dritten Abschnitts des Clips 25, 35 wird der zweite Abschnitt des Clips 25, 35 nach oben gegen den Stempel 12 gezogen. Da dieser Effekt auf beiden Seiten des Deckelfusses 23, 33 auftritt, wird der Garniturstreifen 10 auseinander gezogen und unter Spannung gesetzt.

In der mit R bezeichneten Hälfte der Figur 5 ist oberhalb des Deckelfusses 33 die Rippe 11 in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung angebracht. Die Rippe 11 ist derart geformt, dass durch ihre Neigung eine vorzugsweise symmetrische Vertiefung zwischen der Rippe 11 und dem Deckelfuss 33 entsteht, zusammen mit der Neigung der Oberfläche des Deckelfusses 33. Die Mitte des Pressstempels 12 verläuft vorzugsweise deckungsgleich mit der Mitte dieser Vertiefung. Die Verbindungslinie von der Mitte der Vertiefung mit der Mitte des Pressstempels 12 entspricht gleichzeitig der linearen Bewegungsrichtung des Pressstempels 12.

In der mit L bezeichneten Hälfte der Figur 5 ist bei der gezeigten Ausführung des Deckelstabes 21 keine Rippe 11 vorhanden. Als Ersatz für die fehlende Rippe 11, jedoch mit der gleichen Funktion, nämlich ein Ausweichen des Pressstempels 12 zu vermeiden, ist am Stempel 12 selbst eine Stempelführung 15 angebracht. Die

Stempelführung 15 wird zusammen mit dem Pressstempel 12 vorgefahren. Dadurch wird das Einlegen des Garniturstreifens 10 und des Deckelstabes 21 nicht behindert, wenn die Pressstempel 12 in ihrer Ausgangsposition sind, wie in Figur 5 dargestellt: Durch die Massnahme ist die Anwendung des Verfahrens nicht abhängig von einer spezifisch darauf abgestimmten Bauart des Deckelstabes. Die Pressstempel 12 können mit einem voneinander unabhängigen Linearantrieb bewegt werden. Der Antrieb kann elektrischer, pneumatisch oder hydraulischer Bauart sein. Auch ist eine Verbindung der Pressstempel 12 denkbar, beispielsweise durch ein Gestänge, um beide Pressstempel 12 mit demselben Antrieb zu bewegen. Ebenfalls kann ein mechanischer von Hand betätigter Antrieb vorgesehen werden.

Wird auch der Niederhalter 13 mit einem Antrieb versehen, ist ein automatischer Ablauf des gesamten Verfahrens denkbar.

Figur 6 zeigt einen Ausschnitt des Querschnitts eines erfindungsgemässen Wanderdeckels aus der mit R bezeichneten rechten Hälfte der Figur 5 während des Pressvorganges, wobei der Pressstempel 12 in der vordersten Position gezeigt ist. Der Pressstempel 12 wird mit der Kraft F gegen den Deckelfuss 33 gedrückt. Aufgrund seiner Elastizität verformt sich der vordere Teil 16 des Pressstempels 12, welcher in die Vertiefung zwischen dem Deckelfuss 33 und der Rippe 11 eingedrungen ist. Der verformte Teil 16 des Pressstempels 12 füllt die gesamte Vertiefung aus, passt sich der Kontur an und ist teilweise gestaucht. Mit der Anpassung des Pressstempels 12 mit seinem vorderen Teil 16 an die Kontur der Vertiefung durch das Pressen mit der Kraft F können die Deckelstäbe 31 mit grosserer Toleranz für die Form der dem Garniturstreifen 10 gegenüberliegenden Seite des Deckelfusses 33 und der Rippe 11 gefertigt werden. Auch sind die Deckelstäbe 31 nach mehrmaligem Gebrauch ohne Nacharbeitung der Flächen und Formen, an welchen der Clip 35 anliegt, wieder . verwendbar.

Die aufzubringende Kraft F ist der gewählten Elastizität des Pressstempels 12, der zu füllenden Kontur des Deckelstabes 31 und auf den für die Befestigung des Garniturstreifens 10 ausgewählten Clip 35 abzustimmen. Legende

1 , 21 , 31 Deckelstab

2, 22, 32 Steg 3, 23, 33 Deckelf uss

4 Garnitur

5, 25, 35 Clips

6 Vorbiegerollen

7 Formrollen 8 Haltevorrichtung

9 Fundation der Garnitur

10 Garniturstreifen

11 Rippe

12 Pressstempel 13 Niederhalter

14 Aufnahme

15 Stempelführung

16 Verformung Pressstempel

α Umschlingungswinkel

A Erster Abschnitt des Clips

B Zweiter Abschnitt des Clips

C Dritter Abschnitt des Clips

F Presskraft L Darstellung des Deckelstabs 21 ohne Rippe 11 nach Figur 2

R Darstellung des Deckelstabs 31 mit Rippe 11 nach Figur 3

Claims

Patentansprüche

1. Wanderdeckel mit einem Deckelstab (21, 31) der einen Deckelfuss (23, 33) und einen über dem Deckelfuss (23, 33) liegenden Steg (22, 32) hat, und mit einer flexiblen Garnitur in Form eines Garniturstreifens (10) und mit mindestens einem

Befestigungselement in Form eines Clips (25, 35), wobei der Clip (25, 35) mit einem ersten Abschnitt am Garniturstreifen (10) angebracht ist, mit einem zweiten Abschnitt an einer Längsseite des Deckelstabes (21 , 31) entlang geführt ist und mit einem dritten Abschnitt den Deckelfuss (23, 33) mit einem Umschlingungswinkel (α) teilweise umschliesst, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlingungswinkel (α) weniger als 90° und mehr als 30° beträgt.

2. Wanderdeckel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlingungswinkel (α) weniger als 70° und mehr als 50° beträgt.

3. Wanderdeckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschlingungswinkel (α) 60° beträgt.

4. Wanderdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Clip (25, 35) aus Leichtmetall oder einer Leichtmetalllegierung gefertigt ist.

5. Wanderdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckelstab (31) eine in Längsrichtung über seine Länge führende Rippe (11) aufweist, die oberhalb des Deckelfusses (33) angeordnet ist.

6. Verfahren zur Befestigung einer flexiblen Garnitur in Form eines Garniturstreifens (10) an einem Deckelstab (21, 31) eines Wanderdeckels, der einen Deckelfuss (23, 33) und einen über dem Deckelfuss (23, 33) liegenden Steg (22, 32) hat, mit mindestens zwei Clips (25, 35), welche mit einem ersten Abschnitt an zwei sich gegenüberliegenden Längsseiten des Garniturstreifens (10) befestigt werden, mit einem zweiten Abschnitt an den Längsseiten des Deckelstabes (21, 31) entlang geführt werden und mit einem dritten Abschnitt an den Deckelfuss (23, 33) angeformt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Abschnitt an den Deckelfuss (23, 33) angeformt wird durch quer zur Längsausrichtung des Deckelstabes (21 , 31) wirkende Pressstempel (12), wobei die Pressstempel (12) von beiden Seiten gleichzeitig und parallel zur Ebene des Garniturstreifens (10) geführt werden.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressstempel (12) elektrisch oder hydraulisch oder rein mechanisch angetrieben werden.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die

Pressstempel (12) durch Rippen (11), die Teil des Deckelstabes (31) sind, oder Stempelführungen (15) geführt werden.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressstempel (12) derart gefertigt sind, dass sie während des Pressvorganges zur

Anpassung an die Form des Deckelfusses (23, 33) verformt werden und anschliessend an den Pressvorgang wieder ihre ursprüngliche Form annehmen.

10. Werkzeug zur Befestigung einer flexiblen Garnitur in Form eines Garniturstreifens (10) an einem Deckelstab (21 , 31) eines Wanderdeckels, der einen Deckelfuss (23,

33) und einen über dem Deckelfuss (23, 33) liegenden Steg (22, 32) hat, mit mindestens zwei Clips (25, 35), welche mit einem ersten Abschnitt an zwei sich gegenüberliegenden Längsseiten des Garniturstreifens (10) befestigt sind, mit einem zweiten Abschnitt an den Längsseiten des Deckelstabes (21 , 31) entlang geführt sind und mit einem dritten Abschnitt an den Deckelfuss (23, 33) angeformt werden, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorhanden sind um den Deckelstab (21 , 31) und den Garniturstreifen (10) mit den daran befestigten Clips (25, 35) aufzunehmen und gegeneinander zu positionieren, und dass Pressstempel (12) vorhanden sind, die quer zur Längsausrichtung des Deckelstabes (21, 31) von beiden Seiten gleichzeitig parallel zur Ebene des Garniturstreifens (12) bewegbar sind.

11. Werkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressstempel (12) einteilig oder aus mehreren Segmenten zusammengefasst dieselbe Länge wie der zu befestigende Garniturstreifen (10) aufweisen.

12. Werkzeug nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Pressstempel (12) aus einem elastischen Material gefertigt sind.