Lyttron Technology GmbH
Elektrostatischer Folienschallwandler und Verfahren zu dessen Herstel- lung
Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrostatischen Folienschall- wandier, ein Verfahren zu dessen Herstellung sowie dessen Verwendung.
Eine der wesentlichen praktischen Anwendungen für einen Lautsprecher ist die Wiedergabe von Sprache oder Musik bei einer elektroakustischen Übertragung. Dabei stellt der Lautsprecher in der Kette der Übertragungsglieder das Endglied dar, das durch seine Eigenschaften in den meisten Fällen die erzielbare Übertragungsgüte bestimmt.
Es gibt verschiedene konventionelle Lautsprechersysteme, bei denen unterschiedliche Umwandlungsprinzipien für die zugeführte elektrische Leistung in eine akustische Leistung eingesetzt werden, Bei den meisten der bekannten Lautsprechertypen wird als schallabgebendes Element eine Membran, d.h. eine Platte mit sehr geringer Schichtdicke, verwendet.
Ein bekannter Lautsprechertyp ist der elektrostatische Lautsprecher, der für spezielle Anwendungen, beispielsweise als Hochtonlautsprecher eingesetzt wird. Hierbei werden zwei beabstandete flächige Elektroden e- iektrisch kontaktiert, mit einem entsprechend gestalteten Audio-Verstärker verbunden und eine entsprechende Tonfrequenzwechselspannung angelegt, Die dabei verwendeten Elektroden können als Folie ausgebildet sein.
Der Aufbau des elektrostatischen Lautsprechers entspricht somit dem eines Kondensators. Dabei kann die Lautsprechermembran zwischen den beiden Elektroden liegen und durch das elektrische Feld gesteuert werden; sie kann aber auch eine der Elektroden sein. Nach dem elektrostatischen Prinzip stoßen sich zwei Elektroden mit gleicher Ladung ab, dage- gen ziehen sich zwei Elektroden mit ungleicher Ladung an. Wird an die
Elektroden eines elektrostatischen Lautsprechers eine Spannung angelegt, ist die Spannungshöhe ein Maß für die Auslenkung der Elektroden , Eine hohe Spannung verursacht eine große Auslenkung, eine niedrige Spannung eine kleine Auslenkung . Durch Änderung der Polarität der elekt- rischen Spannung wird eine Auslenkung in die entgegengesetzte Richtung verursacht. Die Kraft, die auf die Elektroden wirkt, ist dabei nicht linear, sondern proportional dem Quadrat der Spannung. Hierdurch wird eine Membran in Schwingung versetzt und es kommt zu einer Tonerzeugung ,
Ein derartig aufgebauter elektrostatischer Lautsprecher auf Folienbasis kann zwischen den beabstandet angeordneten Elektroden zusätziich beispielsweise eine piezoelektrische Schicht sandwichartig einschließen. Bei dieser Ausführung, welche in WO 2005/086528 Al beschrieben ist, führt das piezoelektrische Material zwischen den leitenden Schichten bei der Anlegung einer veränderlichen Spannung zu einer Schwingung der Oberfläche, Der Nachteil eines solchen Lautsprecheraufbaus liegt in der relativ aufwendigen Herstellung einer solchen piezoelektrischen Schicht zwischen zwei Folien, wobei ein derart aufgebauter Lautsprecher darüber hinaus reiativ empfindlich gegen mechanische Beanspruchung ist.
Ein weiterer elektrostatischer Lautsprecher ist aus der EP 0 883 972 B l bekannt. Dieser elektrostatische Lautsprecher weist eine plattenformige Struktur auf . Dabei ist eine poröse Statorplatte entweder elektrisch leitend oder auf mindestens einer Seite plattiert, um elektrisch leitend zu sein . Darüber hinaus ist mindestens eine bewegliche Membran mit mindestens einer elektrisch leitenden Oberfläche vorgesehen. Der elektrostatische Lautsprecher weist dabei eine Anordnung auf, bei welcher die elektrisch leitenden porösen Statorplatten gegenüber liegend und durch die Membran voneinander getrennt a ngeordnet sind. Aufgrund der Anord- nung mit einer i nnenliegenden Membran ist es erforderlich, dass zumi ndest eine Statorplatte porόs ist, damit die Schallwellen den elektrostatischen Lautsprecher verlassen können .
Der in der EP 0 883 972 B l beschriebene elektrostatische Lautsprecher ist dahingehend von Nachteil, als dass es durch die poröse Statorplatte zu
Interferenzen und dadurch zu einer eingeschränkten SchalMeistung kommen kann.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Lautsprecher auf Folienbasis, welche In der Art eines Kondensators aufgebaut sind, weisen darüber hinaus eine Reihe von weiteren Nachteilen auf. So müssen beide gegenüberstehenden Folienelektroden mit einem elektrischen Anschluss versehen sein, wobei jedoch zumindest die ais Membran vorgesehene Folienelektrode sich bewegen muss. Da der elektrische Anschluss dieser als Membran ausgebildeten Folienelektrode jedoch im Allgemeinen feststehend ist, ist die Beweglichkeit der Folienelektrode zumindest eingeschränkt. Hierdurch werden bei dem Betrieb des Lautsprechers Oberweilen erzeugt. Diese Oberwellen erzeugen unerwünschte Verzerrungen der akustischen Signale und erhöhen somit den Klirrfaktor, welcher ein Maß für die Qualität des erzeugten Tons darstellt.
Da im Allgemeinen eine der Folienelektroden beweglich und die andere Folienelektrode in einem entsprechenden elektrostatischen Folieπlaut- sprecher feststehend, also fixiert, angeordnet sind, müssen beide Folien- elektroden im Allgemeinen mit einer anderen Anεchlusstechnik versehen sein, was eine Herstellung entsprechender Folienlautsprecher umständlich und kostenintensiv macht.
Darüber hinaus sind beide Folienelektroden elektrisch kontaktiert und mit einer Spannung von bis zu mehreren Tausend Volt belegt. Um Benutzer entsprechender Folienlautsprecher zu schützen, sind daher die entsprechenden Elektroden auf Folienbasis mit entsprechenden Schutzvorrichtungen, wie beispielsweise Gittern, zu versehen, so dass ein Benutzer entsprechender Folienlautsprecher die unter Spannung stehenden Folien- elektroden weder bewusst noch unbewußt berühren kann, Die hierbei verwendeten Abschirmungen führen jedoch dazu, dass der Folieniaut- sprecher insgesamt relativ dick ausgebildet ist.
Darüber hinaus werden zur Abschirmung der spannungsführenden Foüen- elektroden häufig Gitter verwendet, welche den erzeugten Schall zwar
durchlassen, gleichzeitig jedoch zumindest partiell eine Schailretlexion sowie gegebenenfalls Interferenzen bewirken, wenn der Schall an den jeweiligen Gittern gebeugt wird, Dieses führt insgesamt zu einer unerwünschten Reduktion der Schailleistung und zu einer Verringerung der Güte des Schallsignals,
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen elektrostatischen Foüenschaliwandler zur Verfügung zu stellen, welcher vorzugsweise ein einfaches Anschließen der Elektroden ermöglicht. Insbesondere soll der Anschluss der Foiien- elektroden so ausgebildet sein, dass durch den Anschluss der Elektroden vorzugsweise keine Oberwellen erzeugt werden.
Darüber hinaus sollte der elektrostatische Folienschallwandler vorzugswei- se eine hohe Sicherheit gegen Berührung aufweisen, ohne dass die schallabgebende Foiienkonstruktion gleichzeitig zu dick beziehungsweise nachteilig für eine Schallabgabe ausgebildet ist.
Darüber hinaus soll der erfindungsgemäße elektrostatische Folienschall- wandler rationell in großen Stückzahlen zu fertigen sein.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen elektrostatischen Folienschallwandler, der mindestens zwei lateral beabstandet angeordnete flächige Elektroden sowie mindestens eine elektrisch leitfähige Schicht umfasst, weiche elektrisch nicht mit diesen flächigen Elektroden verbunden ist und welche flächig und im Wesentlichen parallel zu den beiden lateral beabstandet angeordneten Elektroden vorgesehen ist, wobei die mindestens zwei lateral angeordneten flächigen Elektroden elektrisch kontaktiert sind, Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff „im Wesentlichen parallel" verstanden, dass der Winkel, welcher zwischen der Ebene, welche durch die mindestens zwei lateral beabstandet angeord¬ neten Elektroden gebildet wird, und der Ebene, welche durch die elektrisch leitfähige Schicht gebildet wird, höchstens 45°, vorzugsweise höchstens 35°, besonders bevorzugt höchstens 25°, insbesondere höchstens 15°, speziell höchstens 10°, noch spezieller höchstens 5°, beträgt.
im Sinne der Erfindung umfαsst ein Folienschαllwαndler:
- ein vorzugsweise flächiges Substrat, vorzugsweise eine polymere Folie,
- mindestens zwei lateral beabstandet angeordnete flächige Elektroden, - mindestens eine Zwischenschicht,
- eine elektrisch leitfähige Schicht, die entweder als floatende oder geerdete Elektrode ausgeführt sein kann, als Mittenelektrode.
Die Mittenelektrode, die entweder als floatende, also nicht kontaktierte und galvanisch von den Elektroden getrennte, oder geerdete Elektrode ausgeführt sein kann, ist für die Funktion des FolienschailwandSers in der Art notwendig, den gesamten Druckschichtenaufbau in sich selbst zum einen durch elektrostatische Wechselwirkungen oder zum anderen durch piezoelektrische Effekte zum Schwingen zu bringen. Eine Kombination e- lektrostatischer Wechselwirkungen und piezoelektrischer Effekte ist ebenfalls möglich . Elektrotechnisch betrachtet liegt die Mittenelektrode zwischen den beabstandet angeordneten flächigen Elektroden; elektrotechnisch betrachtet ergibt sich somit die Reihenschaltung von zwei Kondensatoren mit der Mittenelektrode in der Mitte.
Dabei ist der erfindungsgemäße eiektrostatische Folienschallwandler im Wesentlichen wie folgt aufgebaut:
Ausführungsform 1:
ein vorzugsweise flächiges Substrat, vorzugsweise eine polymeren Folie,
- darauf mindestens zwei lateral beabstandet angeordnete flächige Elektroden, - darauf mindestens eine Zwischenschicht, darauf die Mittenelektrode;
oder
Ausführungsform II:
- ein vorzugsweise flächiges Substrat, vorzugsweise eine polymere Folie, als Zwischenschicht,
- mit mindestens zwei auf einer Seite der Zwischenschicht lateral beabsfandet angeordneten flächigen Elektroden, - die Mittenelektrode auf der anderen Seite der Zwischenschicht,
Die flächigen Elektroden, die Zwischenschicht, soweit sie nicht wie in der Ausführungsform Il durch das Substrat gebildet wird, und die Mittenelektrode werden erfindungsgemäß bevorzugt durch Drucktechnik, insbesondere Tiefdruck und/oder Siebdruck, und/oder Rakeltechnik und/oder Spraytechnik und/oder Dispensertechnik und/oder InkJet- Verfahren hergestellt.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt werden die Schichten durch Siebdruck hergestellt. -
In der Ausführungsform I kann auch das Substrat derart mit einer weiteren Schicht versehen werden bevor die Elektroden aufgebracht werden, dass das ursprüngliche Substrat nach der Fertigstellung der Schichten entfernt werden kann,
Weiterhin kann zur • Herstellung der Ausführungsform I auf ein ursprüngliches Substrat, vorzugsweise drucktechnisch, zuerst die Mittenelektrode, dann mindestens eine Zwischenschicht, dann mindestens zwei lateral beabstandet angeordnete flächige Elektroden und anschließend eine als eigentliches Substrat dienende Schicht aufgebracht werden, wobei das ursprüngliche Substrat nach der Fertigstellung der Schichten entfernt werden kann.
Durch diesen Aufbau des erfindungsgemäßen elektrischen Folienschallwandlers, welcher sich grundlegend von den Folienschallwandlern des Standes der Technik unterscheidet, lassen sich die oben genannten Nachteile des Standes der Technik lösen.
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Erfindungsgemάß und im grundlegenden Unterschied zum Stand der Technik werden nämlich nunmehr nicht zwei gegenüberiiegende flächige und zueinander bewegliche Elektroden in der Art eines Kondensators mit einer speziellen Zwischenschichtkonstruktion angeordnet, sondern es werden mindestens zwei lateral benachbart angeordnete flächige Elektroden gewählt und eine beabstandete elektrisch leitfähige schallgeben- de Elektrode verwendet. Dabei befinden sich die mindestens zwei elektrisch leitfähigen Elektroden zusammen auf einer Seite der elektrisch leitfähigen schallabgebenden Folie.
Durch diesen Aufbau ist es beispielsweise möglich, die zumindest zwei vorgesehenen lateral angeordneten Elektroden mit der gleichen Anschlusstechnik zu belegen, wodurch sich der Folienlautsprecher ieichter und kostengünstiger bauen lässt,
Darüber hinaus sind die zumindest zwei vorgesehenen lateral angeordneten Elektroden feststehend. Daher ist der Anschluss dieser zumindest zwei lateral angeordneten Elektroden einfacher als bei Folienelekfroden, bei welchen sich die Elektroden bewegen, Ferner besteht ein geringeres Problem hinsichtlich der Bildung von Oberwellen (Klirrfaktor).
Da die Mittenelektrode zwar elektrisch leitfähig, jedoch nicht spannungsführend sein muss, kann der Anwender des erfindungsgemäßen Folien- schallwandlers die schallabgebende Folie, ohne die Gefahr eines elekt- rischen Schlages berühren. Insbesondere ist es nicht erforderlich, die Seite des erfindungsgemäßen Folienschallwandlers mit der Mittenelektrode beispielsweise durch ein Gitter zu schützen.
Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Folienschaliwandler relativ dünn ausgebildet werden, da eine umfangreiche Isolierung der Anordnung nicht erforderlich ist.
Durch die Möglichkeit, den gesamten Folienschallwandler drucktechnisch, insbesondere Siebdrucktechnisch herzusteiien, kann dieser stan-
dαrdisiert und reproduzierbar schnell und kostengünstig in großen Stückzahlen hergesteift werden .
Besondere Ausgestaltung des erfindunasaemäßen Folienschallwandlers
Die Größe und Form der jeweiligen Elektroden sowie der Mittenelektrode können in weiten Bereichen variieren und unterliegen im Aligemeinen keiner Beschränkung. Dem gemäß können die Eiektroden und die Mittenelektrode in ihrer jeweiligen Größe dem Verwendungszweck des erfin- dungsgemäßen Folienschallwandiers angepasst werden. Auch das Größenverhältnis von Elektroden zu elektrisch leitfähiger schallgebender Folie kann variieren .
So ist es in einer ersten Ausführungsform möglich, dass die additive Flä- che der mindestens zwei Elektroden größer ist als die Fläche der elektrisch leiffähigen schaüabgebenden Folie, d .h. dass die mindestens zwei Elektroden seitlich die Mittenelektrode überragen ,
In einer zweiten Ausführungsform ist es möglich, dass die additive Fläche der mindestens zwei Elektroden kleiner ist als die F läche der elektrisch leitfähigen schallabgebenden Elektrode, d. h. dass die Miftenelektrode seitlich die zwei Elektroden überragt.
In einer dritten Ausführungsform ist es möglich dass die additive Fläche der mindestens zwei Elektroden im Wesentlichen gleich ist der Fläche der elektrisch leitfähigen schallabgebenden Folie.
Von den zuvor genannten Ausführungsformen ist diejenige bevorzugt, in welcher die Flächen der zumindest zwei Elektroden und der Mittenelekt- rode im Wesentiichen gleich groß sind. Falls die Fläche der zumindest zwei Elektroden kleiner als die Fläche der elektrisch leitfähigen Elektrode ist, so kann nur eine geringere Schaliieistung erzeugt werden, während bei einer größeren Fläche der mindestens zwei Elektroden im Vergleich zur Fläche der Mittenelektrode Oberwellen entstehen können.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Folienschallwandlers können als einzelne Elemente wie zum Beispiel die lateral beabstandet angeordneten Elektroden oder aber auch die Mittenelektrode aus beschichteten Folien oder aus mehrfachen Schichtfolgen in Form von Extrusionen und Koextru- sionen und Laminationsvorgäπgen gebildet werden.
Lateral angeordnete Elektroden
Erfindungsgemäß sind in dem schallabgebenden Element mindestens zwei lateral beabstandet angeordnete Elektroden vorgesehen. Unter dem Begriff „latera! beabstandete Elektroden" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Elektrodenanordnung verstanden, in welcher die E- lektroden benachbart so vorgesehen sind, dass sie auf der gleichen Seite der Mittenelektrode liegen, d.h. dass insbesondere keine weitere Schicht zwischen den lateral beabstandeten Elektroden vorgesehen ist.
Der Abstand zwischen den lateral beabstandet angeordneten Elektroden sollte zumindest so gewählt werden, dass die Spannungsfestigkeit gegeben ist und keine Spannung überschlägt.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Folienschallwandlers sind die mindestens zwei lateral beabstandet angeordneten flächigen Elektroden mit einem Audio-Verstärker verbunden. Der Audio-Verstärker ist eine Audio-Quelle für eine beliebige Wechselspannung, welche geeignet ist, die zu erzeugenden Audiofrequenzen in Form von variabler Spannung auf die jeweils angeschlossenen Elektroden zu übertragen und das elektrische Feld in dem Folienschallwandler entsprechend zu modulieren,
Dabei kann im Allgemeinen an den zumindest zwei laterai beabstandet angeordneten Elektroden eine erdfreie Tonfrequenzwechselspannung angelegt sein. Es ist jedoch auch möglich, dass an den zumindest zwei lateral beabsfandet angeordneten Elektroden eine geerdete Tonfrequenzwechselspannung angelegt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird zusätzlich zu der Tonfrequenzwechselspannung eine Bias-Spannung an¬ gelegt, wodurch sic h der Schallpegel erhöhen lässt. Unter einer Bias- Spannung wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Gleichspan- nung im Sinne einer Vorspannung verstanden .
Hierbei kann eine Biasgleichspannung von > 500V, vorzugsweise > 1 000V, zwischen den leitenden Schichten angelegt werden, wobei eine Audiospannung mit einer maximalen Spannungsamplitude von > 200 Volt an- gelegt werden kann . Selbstverständlich ist dabei zu beachten, dass die maximale Spannungsamplitude der Audiospannung immer geringer bleibt als die angelegte konstante Hochspannung .
Die mindestens zwei lateral beabstandet angeordneten flächigen Elekt- roden werden mit elektrischen Anschlüssen ausgeführt. Dabei sollte vorzugsweise auf eine ausreichende elektrische Isolation und auf die Leitungsführung der Anschlüsse beziehungsweise der Anbindung an den Audioverstärker geachtet werden .
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der elektrostatische Folienschallwandler einstückig mit der Ansteuerelektronik des Audio- Verstärkers und/oder der Bias-Spannung ausgebildet sein . In diesem Fall kann die entsprechende Ansteuerelektronik des Audio-Verstarkers und/oder der Bias-Spannung auf einem Substrat vorgesehen sein, wel- ches auch den elektrostatischen Folienschallwandler trägt, also beispielsweise einstύckig mit den mindestens zwei lateral angeordneten E- lektroden verbunden Ist. Als Substrate kommen in diesem Fall vorzugsweise Leiterplatten und/oder Piatinen in Frage, welche auch als Substrat für den elektrostatischen Folienschallwandler dienen können .
Die Elektroden selbst können rechteckig, gerundet, spiralförmig oder kammartig ausgebildet sein, wobei jedoch auch weitere Formen oder Kombinationen von Formen möglich sind. Entsprechende Formen sind in den Abbildungen 1 bis 3 dargestellt:
Abbildung 1 : rechteckige Ausgestaltung Abbildung 2: gerundete Ausgestaltung Abbildung 3: spiralförmige Ausgestaitung,
Die geometrische Ausbildung der zumindest zwei lateral angeordneten Elektroden sollte vorzugsweise so erfolgen, dass der direkte Abstand der Elektroden wesentlich größer als der Abstand zu der elektrisch leitfähigeπ Schicht ist und wird in der praktischen Ausführung im Millimeterbereich bis Zentimeterbereich gewählt, während der Abstand der Elektroden zu der elektrisch leitfähigen Schicht im Bereich von einigen Hundertstel mm bis 10 mm betragen kann.
Bei der elektrischen Kontaktierung der Elektroden sollte darauf geachtet werden, dass relativ hohe Spannungen mit sehr geringen Strömen ver- wendet werden . Allerdings sollte die Kontaktstellen gut isolierend abgeschlossen beziehungsweise bedeckt werden, damit keine Oberflächen- kriechströme aufgrund von Luftfeuchtigkeit und Staub oder sonstigen Kontaminationen entstehen können.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann ein elektrostatischer Folien- schallwandler auch mehrfach Elektroden-Paare aufweisen und diese können nur über eine Audioqueiie beziehungsweise Tonfrequenzwechselspannung gespeist werden oder aber über mehrere beziehungsweise mit Tonfrequenzwechselspannungen mit unterschiedlicher Phasenlage.
Die lateral angeordneten flächigen Elektroden inklusive der Anschlüsse können mit einer vorzugsweise luftblasendichten Isolationsschicht abgedeckt werden. Bei dieser Isolationsschicht handelt sich um eine Schicht, die vorzugsweise eine höhere Durchschlagsfestigkeit als Luft aufweist. Diese Isoiationsschicht kann in flüssiger Form mittels Drucktechnik oder Rakeltechnik oder Spraytechnik oder Dispensertechnik oder in Form einer dünnen Folie appliziert werden. Als Isolationsschicht kann beispielsweise ein aus der Platinenfertigung bekannter Lack verwendet werden.
Grundsätzlich kann auch eine Folie mit rückseitigen Elektroden verwendet werden.
Die lateral angeordneten Elektroden sollten vorzugsweise sehr gut und lufteinschlussfrei mit der Isolationsschicht abgedeckt sein, da die Tonfrequenzwechselspannüng beziehungsweise eine Bias-Spannung eine gute dielektrische gleichbleibende isolierende Abdeckung der Elektroden erfordert.
Mittenelektrode
Die Mittenelektrode, die entweder als floatende oder geerdete Elektrode ausgeführt sein kann, welche über den beiden lateral beabstandet angeordneten Elektroden angeordnet ist, ist in der Form einer Schicht ausgebildet, wobei diese Schicht elektrisch leitfähig ausgebildet ist.
Die Mittenelektrode kann geerdet oder nicht geerdet sein. Aus Sicherheitsgründen ist es bevorzugt, die Mittenelektrode geerdet auszubilden.
Die Flächenleitfähigkeit der Mittenelektrode ist abhängig von dem schallabgebenden Element und kann bei kleinflächigen Elementen mehr als 2.000 Ohm/Quadrat und bei großflächigen Elementen weniger als 500 Ohm/Quadrat betragen, Vorzugsweise beträgt die Flächenleitfähigkeit weniger als 2.000 Ohm/Quadrat, insbesondere weniger als 1 .000 Ohm/Quadrat.
Die elektrische Leitfähigkeit der Mittenelektrode kann auf unterschiedliche Weise erhalten werden. So kann beispielsweise eine elektrisch leifä- hige Schicht auf einem, entsprechenden Folienmaterial, beispielsweise durch eine vakuumtechnische Beschichtung, bereitgestellt werden. Dar- über hinaus ist es jedoch auch möglich, die Mittenelektrode durch Walztechnik oder durch Galvanotechnik herzustellen. Alternativ ist es darüber hinaus möglich, die Mittenelektrode drucktechnisch mit ein-er elektrisch leitfähigen Druckpaste herzustellen, Die Druckpaste kann dabei auf einer Paste basieren, die mit Metallen und / oder anderen elektrisch leitfähi- igen Füllstoffen versetzt ist, Bevorzugt sind dabei Silberpasten, Kupferpasten, CNT-enthaltende Pasten (CNT = Carbon-Nano-Tubes), intrinsisch e- lektrisch leitfähige Polymere, Pasten, die intrinsisch leitfähige Polymere enthalten, oder die Kombination aus zwei oder mehreren der genannten
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Druckpαsten. Weitere Auftrαgungsverfαhren für die elektrisch leitfähige Schicht • sind zum Beispiel sogenannte Sputter-Verfahren, Siebdruckverfahren, InkJet-Verfahren oder Tiefdruckverfahren,
Auch die Verwendung eines Folienmaterials aus einem elektrisch leitfähigen Material (beispielsweise aus einem elektrisch leitfähigen Polymer) ist möglich. Entsprechende leitfähige Polymere werden weiter unten beschrieben,
Bevorzugte leitfähige Polymere sind leitfähige Polythiopheπe, insbesondere leitfähige Polyalkylendioxythiophene. Die Herstellung ist beispielsweise beschrieben in DE 41 18 704 und EP 0 339 340. Ein bevorzugtes leitfähiges Polymer ist 3,4-Polyethylendioxythiophen. Ein geeignetes Handelsprodukt ist Clevios® P von H. C. Starck, eine wässrige Dispersion mit 0,5 Gew.% 3,4-Polyethylendioxythiophen (PEDOT) und 0,8 Gew.% Polyst- rolsulfonat (PSS), Weitere bevorzugte intrinsisch leitfähige Polymere sind leitfähige Polyaniline, z.B. Versicon® (Allied Signal), ein Polyanilin mit einer Leitfähigkeit von 2-4 S/cm oder Ormecon® (Zipperling Kessler & Co),
Druckpasten, die Silber, andere Metalle, Kohlenstoff, Nanoteilchen, leitfähige Polymere und / oder andere elektrisch leitende Materialien enthalten, sind kommerziell erhältlich und dem Fachmann bekannt, So können beispielsweise Pasten der Agfa Gevaert GmbH, insbesondere die EL-P3000 Serie, die EL-P4000 Serie, die EL-P5000 Serie und die EL-P6000 Serie, sowie die von Ormecon L5000, L5001 , L5002, L5003, L5004, L5005, L5006, L5007 oder 6510- 108-005 genannten Pasten, oder auch mit Silber, anderen Metallen, Kohlenstoff oder anderen elektrisch leitfähigen Materialien gefüllte Pasten, wie beispielsweise Luxprint 8144, 7152, 7162, 9145, 7102, 7105, 5000 oder 7164 von DuPont de Nemours and Company, die als Electrodag bezeichneten Pasten von Acheson Industries Ltd,, wie beispielsweise Electrodag PF-41 0, 725A, 418 SS, PF- 407C oder 965 SS, oder Pasten mit der Bezeichnung L5000, L5001 , L5002, L5003, L5004, L5005, L5006, L5007, L5008W oder 6510-108-005 von Ormecon GmbH, sowie leitfähige Beschichtungs- oder Druckfarbensysteme von Panipol OY verwendet werden.
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Neben fertig formulierten kommerziell erhältlichen Pasten zur Herstellung elektrisch leitfähiger Beschichtungen können erfindungsgemäße Pasten auch selbst formuliert werden, Erfindungsgemäß bevorzugt werden zur Formulierung einer Druckpaste zur Herstellung einer elektrisch leitfähigen Beschichtung 10 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 30 bis 60 GΘW.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Paste, Clevios P, Clevios PH, Clevios P AG, Clevios P HCV4, Clevios P HS, Clevios PH, Clevios PH 500, Clevios PH 510 oder beliebige Mischun- en davon verwendet, Als Lösemittel können Dimethylsulfoxid (DMSO), N, N- Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid, Ethylenglykol, Glycerin, Sorbitol, Methanol, Ethanol, Isopropanol, N-Propanol, Acton, Methylethyl- keton, Dirnethylaminoethanol, Wasser oder Gemische aus zwei oder drei oder mehreren der genannten Lösemittel verwendet werden, Die Menge an Lösemittel in der Paste kann in weiten Bereichen variieren, So können in einer erfindungsgemäßen Formulierung einer Siebdruckpaste 55 bis 80 Gew,-% Lösemittel enthalten sein, während in einer anderen erfindungsgemäßen Formulierung etwa 35 bis 80 Gew.-% eines Lösemittelgemischs aus zwei oder mehr Lösemitteln verwendet werden. Weiterhin können als Greπzflächenadditiv und Haftaktivator Silquest Al 87, Neo Rez R986, Dynol 604 und/oder Mischungen aus zwei oder mehreren dieser Substanzen enthalten sein. Deren Menge beträgt vorzugsweise 0,3 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Siebdruckpaste.
Weiterhin kann der Paste ein Bindemittel zugegeben werden, bevorzugt als wässrige Emulsion. So kann beispielsweise Bayderm UD-85 von Lanxess oder eine wässrige Suspension eines Polyurethans von Bayer Materia! Science verwendet werden, beispielsweise Bayhydrol 850. W, Bayhydrol A 145, Bayhydrol A 242, Bayhydrol B 1 30, Bayhydrol Dl 55, Bayhydrol D 270,
Bayhydrol D 356, Bayhydrol F 245, Bayhydrol FT 145, Bayhydrol PR 1 35,
• Bayhydrol P240, Bayhydrol P340/1 , Bayhydrol PR 241 , Bayhydrol PT 355,
Bayhydrol PT 475 sowie Bayhydrol UV 2282 oder die NeoRez® genannten wässrigen Urethandispersionen von DSM NeoResins B, V. oder Mischungen aus zwei oder mehr der genannten Bindemittel, Diese Bindemittel werden vorzugsweise in Mengen von etwa 0,5 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 20 Gew.-% eingesetzt,
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Eine erfindungsgemäß besonders bevorzugte Formulierung einer Druck- pasie zur Herstellung der teilweise transparenten Elektrode enthält:
Nachdem diese Elektrodenmaterialien auf ein entsprechendes Substrat aufgebracht wurden, werden sie anschließend bei Temperaturen von beispielsweise 80 bis 1 20
0C getrocknet.
Ferner fassen sich auch Indium-Zinn-Oxid-Materialien (ITO) auf dem ent- sprechenden Substrat auftragen, so dass eine entsprechende Elektrode ausgebildet wird. Weiterhin können Schichten elektrisch ieitender Materialien auf Basis von ATO appliziert werden. Hierbei handelt es sich um Antimon-Zinn-Oxide.
Wenn eine CNT-haltige Druckpaste verwendet wird, so enthält diese Paste Teilchen mit Nanostrukturen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter dem Begriff der „Teilchen mit Nanostrukturen" naπoskalige Materialstrukturen verstanden, welche ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Single-Wall-Carbon-Nano-Tubes (SWCNTs), Multi-Walt-Carbon- Nano-Tubes (MWCNTs), Nanohorns, Nanodisks, Nanocones (d. h . kegel- mantelförmige Strukturen), metallischen Nanowires und Kombinationen der zuvor genannten Teilchen . Entsprechende Teilchen mit Nanostrukturen auf der Basis von Kohlenstoff können beispielsweise aus Kohlenstoff- nanoröhrchen (einschalige und mehrschalige), Kohlenstoffnanofasem (fischgräten-, blättchen-, schraubenartige) und dergleichen bestehen .
Kohlenstoffnαnoröhrchen . werden international auch als ' Carbon Nanotubes (single-walled und multi-walled) und Kohlenstoffnanofasern als Carbon Nanofibers (herringbone, platelet-, screw-Typ) bezeichnet.
Hinsichtlich metallischer Nanowires wird auf die WO 2007/022226 A2 verwiesen, deren Offenbarung hinsichtlich der dort offenbarten Nanowires durch Bezugnahme in die vorliegende Erfindung eingeschlossen ist. Die in der WO 2007/022226 A2 beschriebenen elektrisch gut leitenden und weitgehend transparenten Silber-Nanowires sind für die vorliegende Erfindung insbesondere geeignet.
Durch die Verwendung von Teilchen mit Nanostrukturen kann derart die elektrische Leitfähigkeit geeignet gestaltet werden beziehungsweise kann derart die Flexibilität und Unempfindlichkeit gegenüber einer Haarrißbildung in den Leitschichten verbessert werden, d.h. eine geeignete Elastizität (gekennzeichnet durch den Materialkennwert E- Mpdul) erreicht werden.
Wenn die Mittenelektrode aus einem Metall gebildet wird, so wird in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung als Material für die elektrisch leitfähige Schicht Aluminium verwendet. Aluminium ist ein leichtes Metall, welches die Schwingungen des Folienschallwandlers nicht, stört und gleichzeitig leicht auf ein Folienmaterial aufgedampft werden kann.
Wenn ein Folienmaterial verwendet wird, auf welches beispielsweise ein Metall wie Aluminium aufgebracht wird, so kann dieses Folieπmateria! beispielsweise aus einem thermoplastischen Material aufgebaut sein. Eine entsprechende polymere Folie kann insbesondere auch dann verwendet werden, wenn eine graphische Gestaltung des Folienschallwandlers vorgesehen ist. In diesem Fall kann die graphische Gestaltung auf • der polymeren Folie vorgesehen sein. Dabei kann die graphische Gestal- tung der polymeren Folie nur auf eine Seite der Folie oder aber auch auf beiden Seiten der Folie erfolgen. Eine graphische Gestaltung kann zum
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Beispiel durch Siebdruck oder InkJet erfolgen. Auch ist eine Prägung der Folie möglich ,
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das thermoplastische Material der Folie ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Polycarbonat (PC), orientiertem Polypropylen (OPP), Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET) , Acrylnitril-Butadiene-Styrol- Kautschukf ABS), Polyvinylfluorid (PVF), Polymethylmethacrylat (PMMA), Po- lyethylen (PE), biaxia! orentiertes Polypropylen (BOP) und Polyimid (PI). Be- sonders bevorzugt sind Folien aus Polypropylen und Polycarbonat, gegebenenfalls in Kombination mit einer Metall-Beschichtung, beispielsweise einer Aluminium-Besc hichtuπg . Die elektrisch leitfähige Schicht kann darüber hinaus auch auf ein entsprechendes Folienmaterial aufgeklebt werden.
Die Anforderungen an die verwendeten Kleber bestehen in der guten und langlebigen Verbindung der Klebepartner bei möglichst dünnem Materialauftrag . Grundsätzlich können dabei lösemittelhaltige Klebesysteme, 2- komponentige Klebesysteme als auch reaktive oder teilreaktive Klebesys- ferne oder Heißschmelzklebesysteme verwendet werden,
In einer weiteren Ausführungsform der Mittenelektrode kann diese vakuumtechnisch mittels Sputtertechnik. oder Aufdampftechnik, insbesondere auf Basis von Aluminium, hergestellt werden oder es kann eine gewalzte oder galvanotechnisch aufgebaute dünne Aluminiumschicht beziehungsweise Aluminiumfolie verwendet werden ,
Ein Träger, vorzugsweise eine polymere Folie, kann für die Mittenelektrode auch ohne Beschichtung verwendet werden, wenn er selbst bereits elekt- risch leitfähig ausgebildet ist.
Intrinsisch leitfähige Polymere sind in der Regel ethylenisch ungesättigt und konjugiert, wodurch ein leichter Ladungstransport im Polymermolekül möglich ist. Derartige Polymere werden auch als organische Metalle be- zeichnet. Sie weisen eine Leitfähigkeit von mindestens 1 0'5, vorzugsweise
von mindestens 1 0"2, besonders bevorzugt von mindestens 1 Siemens/cm auf. Geeignete intrinsisch leitfähige Polymere sind beispielsweise ausgewählt aus Polymeren auf Basis von Poiyanilin , Polya nisidin, Polydipheny- lamin, Polyacetylen, Polythiophen, Pofythiopren, Polythienyienvinylen , Bithiophen, Pofypyrrol und Polycroconain und deren Derivaten. Derartige Polymere werden häufig mittels Dotierung elektrisch leitfähig gemacht. Dies kann chemisch oder elektrochemisch erfolgen . Durch Behandlung mit Oxidationsmitteln wie Jod, Natriumperoxydisulfat oder Brom oder einer starken Säure werden geeignete Polymere teilweise oxidiert und da- durch elektrisch leitend. Andere Polymere können durch teilweise Reduktion mit Reduktionsmitteln elektrisch leitfähig gemacht werden . Diese Verfahren sind aligemein bekannt. Die Herstellung von intrinsisch leiffähigem Poiyanilin und Polypyrrol ist beispielsweise in der EP 0 539 1 23 beschrieben . Geeignete Polymere sind z. B . Polyradikalkationen . Für eine erhöhte Stabilität der Formulierungen empfiehlt es sich, dass die Polyradikalkationen in Kombination mit polymeren anionischen Verbindungen (Polyanio- nen) eingesetzt werden und die Zusammensetzungen keine weiteren kationischen Substanzen enthalten, deren Gegenionen um die Polyanionen konkurrieren und zu Ausfällungen führen .
Der Träger, vorzugsweise eine polymere Folie, auf den die Mittenelektro- de aufgebracht wird oder die als Mittenelektrode dient, weist vorzugsweise eine Dicke von 5 bis 500 μm, besonders bevorzugt 1 0 bis 200 μm, insbesondere 1 5 bis 1 00 μm, auf .
In einer weiteren Ausführungsform ist es möglich, dass die Mittenelektrode insgesamt aus drei oder mehreren Schichten besteht, wobei mindestens eine Schicht elektrisch ieitfähig ausgebildet ist.
Die Mitteπelektrode kann geerdet oder nicht geerdet sein .
Schicht zwischen den mindestens zwei lateral beabstandet angeordneten Elektroden und der Mitteneiektrode: Zwischenschicht
Der erfϊndungsgemaße elektrostatische Folienschallwandler weist zwi- sehen den mindestens zwei lateral beabstσndet angeordneten flachigen Elektroden und der Mitteneiektrode vorzugsweise mindestens eine weitere Schicht auf. Diese Schicht ist elektrisch nicht leitend ausgebildet (dielektrische Schicht) , Bei dieser Schicht kann es sich auch um Luft handein .
Entscheidend ist es, dass diese Schicht so ausgebildet ist, dass es zu keinem elektrischen Kontakt zwischen den lateral angeordneten Elektroden und der Mittenelektrode kommt.
I n einer ersten Ausgestaltung der Schicht weist der erfindungsgemaße elektrostatische Folienschallwandler eine Schicht auf, die luftdurchlässig ausgebildet ist.
In einer zweiten Ausgestaltung der Schicht weist der erfindungsgemaße elektrostatische Folienschallwandler eine Schicht auf, die elastisch komp- π mierbar ist.
In einer dritten Ausgestaltung der Schicht weist der erfindungsgemaße elektrostatische Folienschailwandler eine Schicht auf, die unpolare und poiare Eigenschaften aufweist, also eine Schicht die Elektreteigenschaf- ten aufweist. Unter einem Elektret wird im Rahmen der vorliegenden Er¬ findung ein elektrisch isolierendes Material verstanden, das quasipermanent gespeicherte elektrische Ladungen und/oder quasi- permanent ausgerichtete elektrische Dipole enthalt und som it ein quasipermanentes Feld in seiner Umgebung und/oder in seinem In neren er- zeugt.
In einer vierten Ausgestaltung sind die zuvor in der ersten bis dritten Ausgestaltung erwähnten Merkmale beliebig kombiniert
Unabhängig von den oben dargestellten und bevorzugt vorhandenen Eigenschaften der Schicht, wird diese vorzugsweise als eine Schaum¬ schicht, ein Flies oder ein elastisches Siebdruckgebilde, eine Siebdruckschicht, ausgebildet, wobei durch Wahl geeigneter Materialien die oben genannten und bevorzugten Eigenschaften der Schicht erreicht werden. Beispielsweise kann diese elektrisch nicht leitende Schicht somit als elastischer Schaum ausgebildet sein. Grundsätzlich ist hierbei sowohl ge- schlossenporiger als auch offenporiger Schaum verwendbar, jedoch ist offenporiger Schaum hinsichtlich des zur Klangverbesserung notwendigen Druckausgleiches günstiger.
Des Weiteren kann auch die nichtleitende Zwischenschicht als elastisches textiles Flächengebilde aus einzelnen Fasern ohne Füllstoff, einem sogenannten Nonwoven-Materiai, ausgebildet sein. Es wird dabei darauf hin- gewiesen, dass es sich bei diesem Nonwoven-Material vorzugsweise nicht um Papier handelt, da das Papier mit großen Anteilen von nichtelastischem Füllstoff versehen und damit nicht geeignet ist,
Die Schicht in dem erfindungsgemäßen elektrostatischen Folienschall- wandler kann eine Dicke von 20 μm bis 10 mm, besonders bevorzugt 30 μm bis 200 μm, aufweisen.
Zur Herstellung einer isolierenden Schicht für die dritte Ausgestaltung der Schicht (Schicht, die Elektreteigenschaften aufweist) können kommerziell erhältliche Pasten verwendet werden mit denen eine elektrisch isolierende Beschichtung beispielsweise im Siebdruckverfahren hergestellt werden können sowie selbst formulierte Pasten . Diese enthalten ein Bindemittel und einen oder mehrere organische oder anorganische Füllstoffe. Ferner können diese Pasten mit einem oder mehreren Lösungsmitteln und einem oder mehreren beliebigen Additiven versehen werden. Besonders geeignet sind dabei im Sinne der Erfindung Pasten, deren Bestandteile unter anderem Materialien mit einer hohen Dielektrizitätskonstante sind. Eine hohe Dielektrizitätskonstante kann beispielsweise durch einen anorganischen Füllstoff erreicht werden oder / und durch die Auswahl eines ge- eigneten Bindemittels,
Mögliche anorganische Füllstoffe sind solche, die seibst eine hohe Elektrizitätskonstante haben, Es können BaTiO3, SrTiO3, KNbO3, PbTiO3, LaTaO3, LiNbO3, GeTe, Mg2TiO4, Bi2(TiO3J3, NiTiO3, CaTiO3, ZnTiO3, Zn2TiO4, BaSnO3, Bi(SnO3)3, CaSnO3, PbSnO3, MgSnO3, SrSnO3, ZnSnO3, BaZrO3, CaZrO3,
5 PbZrO3, MgZrO3, SrZrO3, ZnZrO3 sowie TiO2 oder Mischungen von zwei oder mehreren dieser Füllstoffe eingesetzt werden. Erfindungsgemäß bevorzugt sind BaTiO3 oder PbZrO3 oder Mischungen daraus, vorzugsweise in Füllmengen von 5 bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 75 Gew.-%, besonders bevorzugt von 40 bis 70 Θew.-%. Bindemittel mit einer hohen Die-
10 lektrizitätskonstante sind beispielsweise Cyanoresin von Shin Etsu, oder auch PVDF, das beipielsweise von DuPont als fertig formuliertes Bindemittel angeboten wird, Beispielsweise kann man die 8153, 3571 , 501 7A, 501 8, 5036 genannten Pasten zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Isolationsschicht von DuPont verwenden. Weitere kommerziell erhältliche
1.5 Systeme sind Eiectrodag 452 SS und Electrodag PF-455 von Acheson.
Zur Formulierung einer Druckpaste zur Herstellung einer erfindungsgemäßen isolationsschicht können als Bindemittel beispielsweise Ein- oder bevorzugt Zweikomponentenpolyurethansysteme verwendet werden, bei-
20 spielsweise von Rhodia, Degussa (Vestanat, z.B. Vestanat T und B), Sapici, Benasedo, Synthesia, Baxenden, Dow (Markennamen z.B. Vorastar), Acheson, ICI, Hausman und CIBA, Als Rohstoffe für das Bindemittelsystem können Polyether- oder Polyester-Polyole sowie aromatische und aliphatische Diisocyanate verwendet werden oder der Bayer Material Science AG, be-
25 vorzugt Desmodur und Desmophen. Als Lösemittel können beispielsweise Ethylacetat, Butylacetat, 1 -Methoxypropyiacetat-2, Ethoxypropylacetat, Toluol, XyIoI, Solvesso 100, Shellsol A oder Mischungen aus zwei oder mehreren dieser Lösemitte! verwendet werden, Weiterhin können noch Additive wie Verlaufsmittel und Rheologieadditvie zur Verbesserung der
30 Eigenschaften zugefügt werden, Rheologieadditive vermindern das Absetzverhalten von Füllstoffen in der Paste. Derartige Rheologieadditive sind dem Fachmann bekannt, beispielsweise von BYK oder Elementis. Ais Verlaufsmittel können beispielsweise Additive von Cytec Industries Ine, wie Modaflow Resin oder Additol VXL 4930 oder ein Additiv gemischt mit
Lösungsmitteln verwendet werden, bevorzugt 40 bis 60 % Additol XL 480 oder Additol XL 490 in Butoxyl.
Die dielektrische Schicht weist vorzugsweise eine Dielektrizitätskonstante von mehr als 5, bevorzugt mehr als 20, besonders bevorzugt mehr als 50, ganz besonders bevorzugt mehr als 70 aut,
Bevorzugte Pasten für eine Druckpaste zur Herstellung erfmdungεgemäßer Isolationsschichten enthalten beispielsweise:
Eine erfindungsgemäße Schicht die im Siebdruckverfahren mit den oben beschriebenen Pasten hergestellt wird hat eine Schichtdicke von 5 bis 50 μm, bevorzugt 8 bis 40 μm .
Substrat
Der erfindungsgemäße elektrostatische Folienschallwandler ( 1 ) ist in einer bevorzugten Ausführungsform auf einem Substrat angeordnet. Das Substrat kann dabei auf unterschiedliche Art und Weise gebildet sein .
Das Substrat ist vorzugsweise so ausgebildet, dass es eine entsprechende Masse bzw, Trägheit gegenüber dem von dem elektrostatischen Folienschallwandler erzeugten Schall aufweist.
In einer ersten Ausführungsform kann das Substrat die Form eines tapetenhaften Elementes aufweisen, welches beispielsweise mittels Klebetechnik an einem möglichen Wand-, Boden- oder Deckenelement befestigt wird.
Beispielsweise kann gemäß einer einfachen konkreten Ausführung ein solcher elektrostatischer Folienlautsprecher an einem Wandelement befestigt werden, z.B. „auftapeziert" werden. Dabei wird in dieser Basisausführung bereits mit einem extrem dünnen Schichtaufbau von ca. 1 bis 5 mm, insbesondere weniger als 4 mm, und einer Abmessung im Bereich von 0,5 x 0,5 m eine gerichtete Beschallung über mehrere Meter bis zu 100 m und darüber erreicht.
Sollte das Substrat in einer derartigen Ausführungsform an einem Wand-, Boden- oder Deckenelement befestigt sein, ist es nicht zwingend erforderlich, dass das Substrat selbst eine bestimmte Eigensteifigkeit aufweist. Wenn das Substrat keine entsprechende Eigensteifigkeit aufweist, dann sollte jedoch die Masse des Wand-, Boden- oder Deckenelementes, an welchem das Substrat befestigt ist, so groß sein, dass das Substrat in Verbindung mit dem Wand-, Boden- oder Deckenelement eine ausreichende Trägheit gegenüber dem Schall aufweist. Hierdurch wird eine optimale Schallabstrahlung ermöglicht.
In einer weiteren Ausgestaltung kann das Substrat aber auch selbst als eigensteifes bzw. masseträges Element ausgebildet werden. In solch einem Fall ist es möglich, den elektrostatischen Folienschallwandler an einer beliebigen Position, beispielsweise in einem Raum oder auch im Frei- en, anzubringen. In solch einem Fall kann das eigensteife Substrat mit dem entsprechend zugeordneten elektrostatischen Folienschallwandler mittels Befestigungsvorrichtungen, wie beispielsweise Kleb-, Schraub-, Klemm- oder Steckbefestigungen an anderen Wand-,. Boden- oder Deckenelementen lösbar oder unlösbar befestigt sein. Wenn das erfin- dungsgemäß vorgesehene Substrat in solch einem Fall selbst eigensteif ausgebildet ist, ist es nicht erforderlich, dass die Elemente, an welchen
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das Substrat befestigt ist, eine bestimmte Trägheit gegenüber dem Schall aufweisen.
In einer Ausführungform ist es bevorzugt, wenn das Substrat ein Flächen- gewicht aufweist, welches mindestens dem 10-fachen, vorzugsweise mindestens dem 1 000-fachen, des Flächengewichts aller restlichen Schichten des Folienschallwandlers entspricht.
In einer weiteren Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung ist das Sub- strat räumlich so ausgebildet, dass der Schall gezielt abgestrahlt wird. In solch einem Fall ist auch die gezielt ausgerichtete Anordnung des erfin- duπgsgemäßen Folienschallwandlers von Vorteil.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das erfindungsgemäß vorgesehene Substrat in einen Rahmen eingespannt ausgeführt sein. Je nach Abhängigkeit der Dicke des Substrats ist dabei eine einseitige sowie eine beidseitige Schallabstrahlung möglich, wobei es, insbesondere bei der oben beschriebenen Ausführungsform i, bei einer zweiseitigen Schaliabstrahiung auch möglich ist, zwei erfindungsge- mäße Folienschallwandler Rücken an Rücken anzuordnen und diese Anordnung dann jeweils ein Substrat, also mindestens zwei Substrate, oder ein gemeinsames Substrat aufweisen kann. Unter Rücken wird dabei die im Wesentlichen nicht Schall abgebende Fläche, die Substratseite des Foiienschallwandlers verstanden.
Der erfindungsgemäße elektrostatische Folienschallwandler kann an dem Rahmen neben der thermisch aktivierbaren Befestigung auch gut durch Kaltklebesysteme oder Flüssigkleber oder eine mechanische Befestigung oder Ultraschall beziehungsweise Reibschweißen befestigt werden.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das Substrat ein Rahmen ist, zwischen dem die akustisch aktive Lautsprecherfläche (elektrisch leitfähige schallabgebende Folie) eingespannt ist. Diese Variante ermöglicht es beispielsweise, großräumige
Gebäude oder Freiräume zu beschallen. Hier ist das einen Rahmen darstellende Substrat in der Art einer Schutzelektrode ausgeführt.
Alternativ oder zusätzlich zu einer solchen Schutzelektrode besteht auch die Möglichkeit, eine elektronische Schaltung vorzusehen, welche im Gefahrenfalle die Hochspannungsversorgung kurzschließt beziehungsweise abschaltet. Als Gefahrenfaii kann beispielsweise ein anormai hoher Stromfluss an der Hochspannungsversorgung oder ein plötzlicher Spannungsabfall, der auf einen Kurschluss zwischen Audio-Potential und Biaε- Potential schließen lässt, detektiert werden.
Ergänzend ist es möglich, eine weitere äußere nichtleitende Isolationsschicht aufzubringen, die zusätzlich eine Schutzwirkung gegen das im Foheniautsprecher herrschende Hochspannungspotential bewirkt. Eine solche Isolationsschicht kann beispielsweise in Form eines Isolationsla- ckes aufgetragen werden, oder es kann als zusatzliche Isolationsschicht eine nichtleitende Kunststofffolie verwendet werden, die als äußerste Schicht des Folienlautsprechers aufgetragen wird. Diese Isolationsschicht kann erfindungsgemäß jedoch auch durch Drucktechnik, insbesondere Tiefdruck und/oder Siebdruck, und/oder Rakeltechnik und/oder Spraytechnik und/oder Dispensertechnik und/oder Inkjet-Verfahren hergestellt werden. Vorzugsweise wird diese Schicht durch Siebdruck hergestellt.
Es ist möglich, den erfindungsgemäßen elektrostatischen Folienschall- wandler dreidimensional zu verformen. Die präzise dreidimensionale Verformung von grafisch gestalteten Kunststoff-Folien mit sehr kurzen Taktzeiten von wenigen Sekunden kann nach dem Stand der Technik mit dem isosfatischen Hochdruckverformungsverfahrens (HDVF) erfolgen, welches in der EP 0 371 425 B l (Verfahren zur Herstellung tiefgezogener Kunst- stoff-Formteile) im Detail beschrieben wird und die Verwendung von kalt- reckbaren Folien, beispielsweise Folien mit der Bezeichnung Bayfol® CR (PC/PBT Folie) oder Makrofol® DE der Firma Bayer AG, erforderiich macht. Neben der unterhalb Tg (Tg = Glasubergangstemperatur) verformbaren thermoplastischen Kunststoff-Foiie sind entsprechend verformbaren Sieb- druckfarben, beispielsweise Farben der Firma Proll KG in D-91 781 WeI-
ßenburg in Bayern mit der Bezeichnung Aquapress® oder Noriphan® bevorzugt für das Erzielen optisch attraktiver Produkte. Der erfindungsgemäße elektrostatische Folienschallwandler kann damit dreidimensional verformbar sein, wobei die Krümmungsradien kleiner als 2 mm, bevorzugt kleiner als 1 mm sein können. Der Verformungswinkel kann dabei größer als 60°, bevorzugt größer als 75°, besonders bevorzugt größer als 90°, insbesondere größer als 105° sein.
System:
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein System, umfassend mindestens zwei elektrostatische Folienschallwandler wie oben beschrieben.
Die mindestens zwei elektrostatischen Folienschallwandler können dabei so angeordnet werden, dass die Schallabstrahlung im Wesentlichen parallel erfolgt, Darüber hinaus ist es auch möglich, die zwei elektrostatischen Folienschallwandler so anzuordnen, dass die Schallabstrahlung im Wesentlichen nicht parallel erfolgt. Insbesondere ist es möglich, die Folienschallwandler im Wesentlichen in genau die entgegengesetzte Richtung anzuordnen, so dass die Schallabstrahlung in genau entgegengesetzter Richtung erfolgt. Dabei können die mindestens zwei in dem System verwendeten elektro- statischen Folienschallwandler mit einer Tonfrequenzwechselspannung und/oder Bias-Spannung oder mit zwei oder mehrerer unterschiedlich zueinander angestimmten Tonfrequenzwechselspannungen und/oder Bias- Spannungen versorgt werden.
Verfahren zur Herstellung
Die erfindungsgemäßen Folienschallwandler lassen sich mit den dem Fachmann an sich bekannten Verfahren und Verfahrensschritten herstellen.
Im Allgemeinen wird ein Substrat verwendet, auf welchem die zwei lateral beabstandet angeordneten Elektroden aufgebracht werden. Die Befesti-
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gung der Elektroden kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Beispielweise ist es möglich, diese auf einem Substrat festzukleben oder anderweitig zu fixieren.
Die hiervon beabstandet angeordnete Mittenelektrode wird beabstandet von diesen zwei Elektroden fixiert. Eine Fixierung kann beispielsweise durch einen Rahmen erfolgen, in welchen die Mittenelektrode eingespannt wird. Die Anschlüsse der Elektroden erfolgt auf für den Fachmann an sich bekannte Art und Weise.
Erfindungsgemäß bevorzugt werden jedoch die flächigen Elektroden, die Zwischenschicht, soweit sie nicht wie in der Ausführungsform Il durch das Substrat gebildet wird, und die Mittenelektrode, die entweder als floatende oder geerdete Elektrode ausgeführt sein kann, erfindungsgemäß bevorzugt durch Drucktechnik, insbesondere Tiefdruck und/oder Siebdruck, und/oder Rakeltechnik und/oder Spraytechnik und/oder Dispensertechnik und/oder InkJet-Verfahren hergestellt, Erfindungsgemäß besonders bevorzugt werden die Schichten durch Siebdruck hergestellt,
Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines elektrostatischen Folienschallwandlers wie er oben beschrieben ist oder eines entsprechenden Systems, welches mehrere dieser elektrostatischen Foliehschallwandler umfasst, als aktives schallgebendes Element in einem Gebäude, in Land-, Wasser- oder Luftfahrzeugen zur gezielten Beschallung und zur Schallreduktion im Sinne einer gegenphasigen Beschallung.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele mit Hilfe der Figuren näher beschrieben; wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Merkmale dargestellt sind:
Im Einzelnen zeigen:
Abbildung 1 : eine rechteckige Ausgestaltung der lateral angeordneten Elektroden
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Abbildung 2: gerundete Ausgestaltung der angeordneten Elektroden
Abbildung 3: spiralförmige Ausgestaltung der angeordneten Elektroden
Abbildung 4: eine schematische Darstellung eines beispielhaften elektrostatischen Folienschallwandlerelementes (1 ) mit zwei etwa gieichflächigen und symmetrisch angeordneten lateralen Elektroden (3, 4) in Draufsicht und
Abbildung 5: einen schematischen Schnitt A-B eines beispielhaften elektrostatischen Folienschallwandlerelementes (1 ) mit zwei etwa gleichflächigen und symmetrisch angeordneten lateralen Elektroden (3, 4).
In Abbildung 4 wird eine εchematische Darstellung eines beispielhaften elektrostatischen Folienschallwandlerelementes (1 ) mit zwei etwa gleich- flächigen und symmetrisch angeordneten lateral angeordneten Elektroden (3, 4) in Draufsicht aufgezeigt.
Das Substrat (2) kann dabei in vielfältiger Art und Weise gebildet werden. In der Ausführung in Form eines tapetenartigen Elementes benötigt das Substrat (2) nahezu keine Eigensteifigkeit und kann mittels Klebetechnik an einem möglichst ebenen Wand-, Boden- oder Deckenelement befestigt werden, wobei die Masse dieses Wand-, Boden- oder Deckenelementes entsprechend groß sein muss und derart eine gewisse Trägheit gegenüber Schall aufweist und eine optimale Schallabstrahlung ermögiicht.
Das Substrat [2] kann aber selbst als eigensteifes beziehungsweise massenträges Element ausgebildet werden und kann derart frei in einem Raum angeordnet werden oder kann mittels Kleb-, Schraub-, Klemm- o- der Steckbefestigung oder dergleichen Befestigungstechniken nach dem Stand der Technik an einem Wand-, Boden- oder Deckenelement lösbar oder unlösbar befestigt werden.
In einer weiteren erfinderischen Ausbildung kann das Substrat (2) räumlich gestaltet ausgebildet werden und kann derart gezielt den Schall ab- strahlen.
In einer weiteren Ausbildung kann das Substrat (2) in einen Rahmen eingespannt ausgeführt werden, womit je nach Ausbildung der Dicke des Substrates (2) eine einseitige Schallabstrahlung erzielt oder bei beidseitiger Ausbildung auch eine beidseitige Schallabstrahlung erzielt werden kann
Auf dem Substrat (2) sind zumindest zwei flächige lateral angeordnete Elektroden (3 , 4) ausgebildet, Die Herstellung dieser Elektroden (3, 4) kann nach Verfahren erfolgen, welche im Bereich der flexiblen oder star- ren Leiterplattentechnik angewendet werden, oder es können leitfähige Druckpasten zur drucktechnischen Herstellung verwendet werden oder es können dünne leitfähige Foüenelemente lateral nebeneinander appliziert werden ,
Die geometrische Ausbildung der zumindest zwei lateral angeordneten Elektroden (3, 4) sollte vorzugsweise zumindest so erfolgen, dass der direkte Abstand der Elektroden (3, 4) wesentlich größer als der Isolationsabstand zu der Mittenelektrode ( 7, Abbildung 5) ist, und wird in der praktischen Ausführung im Millimeterbereich gewählt, während der Isolations- abstand im Bereich einige 1 0 bis 1 00 μm liegt, In Abbildung 4 wird eine gleichflächige und symmetrische Ausbildung aufgezeigt. Es sind jedoch genauso ungleichflächige und unsymmetrische Ausführungen möglich und die Elektrodenformen können rechteckig oder gerundet oder spira™ lenförmig oder kammartig ausgeführt werden; vgl . Abbildungen 1 bis 3.
Die zumindest zwei lateral angeordneten flächigen Elektroden (3, 4) werden mit elektrischen Anschlüssen [ 1 0) ausgeführt.
Die Elektroden (3, 4) inklusive der Anschlüsse ( 1 0) sind mit einer Isotati- onsschicht (5) abgedeckt. Diese Schicht (5} kann in flüssiger Form mittels Drucktechnik oder Rakeitechnik oder Spraytechnik oder Dispensertechnik appliziert werden oder in Form einer dünnen Folie, Grundsätzlich kann auch eine Folie (5) mit rückseitigen Elektroden (3, 4) verwendet werden .
In der einfachsten Ausführungsform kann nunmehr eine floatende Mittenelektrode (7) über einer Zwischenschicht (6) (Schaumschicht (ό) oder Vlieselement (6) oder elastisches Siebdruckgebilde (6)) auf dem Substrat (2) mit den Elektroden (3, 4) und der Isolationsschicht (5) angeordnet werden,
In Abbildung 5 wird ein schematischer Schnitt A-B eines beispielhaften elektrostatischen Folienschallwandlerelementes (1 ) mit zwei etwa gleichflάchigen und symmetrisch angeordneten lateralen Elektroden (3, 4) aufgezeigt.
Die Schallabstrahlung (1 1 ) erfolgt dabei in eine Richtung. Grundsätzlich kann die Schallabstrahlung (1 1 ) jedoch auch bei geeigneter Substratausbildung (2) und geeigneter Elektrodengestaltung (3, 4) und geeigneter Schichtwahl (5, 6, 7, 8, 9) auch in die 1 80 Grad entgegengesetzte Richtung erfolgen, wobei bevorzugt das Substrat in diesem Fall in einen Rahmen eingespannt ausgeführt wird.
Das Folienelement (9), bestehend aus den Schichten 7 und 8 (Abbildung 5), ist in dieser beispielhaften Ausführungsform berandend mit der Substratoberflάche (2) verbunden. Dabei kann das Folienelement (9) innenseitig mit einer Acrylatbeschichtung versehen sein und diese kann durch einen sehr einfach anzuwendenden thermisch wirkenden Prägestempel realisiert werden, Neben der thermisch aktivierbaren Befestigung können Jedoch ebenso gut Kaltklebesysteme oder Flύssigkleber oder eine mechanische Befestigung oder Ultraschall beziehungsweise Reibschweißen verwendet werden, Es können auch die diversen Schichten beziehungsweise Folien (2, 3, 4, 5, 6, 7, 8) in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt werden und zumindest mit einem Rahmen versehen werden. Es kann zusätzlich ein thermoplastisches Spritzgussgitter in den unterschiedlichsten und aus Lautsprecherabdeckgittersystemen im Automobilbau bestens bekannten gestalterischen Ausführungen ausgebildet werden, Dabei können auch
Zweischneckenspritzgussmaschinen mit unterschiedlichen thermoplastischen Materialien und Eigenschaften verwendet werden und es
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3.1
können Einlegespritzgussfechniken verwendet werden . Dabei können sehr einfach die elektrischen Anschlüsse mit integriert werden .
Der schematische Sc hnitt A-B in Abbildung 5 ist nur eine beispielhafte Ausführung . Grundsätzlich ' können die lateral angeordneten Elektroden
(3, 4) auch bis zu dem Substratrand (2) geführt werden und grundsätzlich können die flächigen Elemente (2, 3, 4, 5, 6, 7 , 8, 9) als Schichten oder aus Folien oder aus beschichteten Folien oder aus mehrfachen Schicht- foigen in Form von Extrusionen und Koextrusionen und Laminationsvor- gangen gebildet werden ,
Aus optischen und gestalterischen und f unktionellen Gründen kann es noch sinnvoll sein, den Folienschallwandler grafisch zu gestalten , Es kann jedoch ebenso eine zusätzliche Folie (nicht gezeichnet) über den Folien- schallwandler appliziert werden , Diese zusätzliche Folie kann innenseitig und/oder außenseitig grafisch gestaltet werden und diese Folie kann ähnlich wie das Folienelement (9) mit einer leitfähigen Schicht versehen sein und diese ieitfähige Schicht kann an Masse angeschlossen werden und kann derart als zusätzlicher Schutz gegen Berührung im Falle der Be- Schädigung des Folienelements (9) verwendet werden .
Bezugszeichenliste:
1 elektrostatischer Folienschallwandler 2 Substrat
3, 4 lateral angeordnete Elektroden
5 Isolationsschicht
6 Zwischenschicht
7 Mittenelektrode 8 Träger für die Mittenelektrode
9 Folienelement bestehend aus Schicht 7 und 8
1 0 elektrische Anschlüsse 1 1 Schallabstrahlu ng