Beschreibung
Widerstandsthermometer
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Widerstandthermometer, mit mindestens einem Substrat, und mit mindestens einem Widerstandselement, welches auf dem Substrat angeordnet ist.
[0002] Bekannt sind im Stand der Technik Temperaturmessgeräte, bei welchen der elektrische und von der Temperatur abhängige Widerstand eines Widerstandelements gemessen und ausgewertet wird. Für die Auswertung ist es erforderlich, dass die Temperatur-Widerstands-Kurve, d.h. die diesbezügliche Kennlinie des Elements bekannt ist.
[0003] Bekannt sind insbesondere Widerstandselemente, welche mit
Dünnschichttechniken auf ein elektrisch isolierendes Substrat aufgebracht werden. Die Dünnschicht besteht in der Regel aus Platin oder Nickel mit oder ohne Dotierung und das Substrat besteht zumeist aus AI2O3.
[0004] Im Stand der Technik ist bereits die Auswirkung der Beschaffenheit des Substrats auf die Kennlinie des darauf befindlichen Widerstandselements bekannt. Den beiden Dokumenten DE 43 00 084 A1 und DE 195 40 194 C1 lässt sich beispielsweise entnehmen, dass die Kennlinie des Widerstandsthermometers die gewünschten Eigenschaften aufweist, wenn der Wärmeausdehnungskoeffizient (TCE) des Substrats aus Magnesiumtitanat im Bereich zwischen 8,5 und 10,5 ppm/K liegt.
[0005] Bei den Ausgestaltungen des Standes der Technik hat das Substrat immer noch einen sehr großen Einfluss auf die Kennlinie bzw. auf den TCR-Wert, d.h. den Temperaturkoeffizienten des Widerstandsthermometers. Insbesondere ist es im Stand der Technik nicht möglich, den TCR-Wert des Widerstandsthermometers in die Nähe des Materials des Widerstandselements als Bulk-Material zu bringen. Bulk-Material bezieht sich auf einen Zustand eines Materials im Gegensatz zu Dünnschicht oder Pulverform und bedeutet, dass das Material in einer Form vorliegt, so dass es sich als unendlich große Menge in allen drei Dimensionen aus atomarer Sicht betrachten lässt. Beispielsweise ist es gemäß dem Stand der Technik praktisch nicht möglich, Platinmesswiderstände mit einem TCR-Wert im Bereich oberhalb 3900 ppm/K zu erzielen, wobei solche
Werte typisch für gewickelte Messwiderstände aus reinem Platin sind. Weiterhin weicht die Form der Kennlinie auch bei Widerstandsthermometern mit niedrigeren TCR-Werten (typisch bei 3850 ppm/K) von der gemäß DIN IEC 751 vorgeschriebenen Form ab. Dies hat zur Folge, dass insbesondere bei breiteren Temperaturbereichen bzw. bei hohen Genauigkeitsanforderungen das vorgeschriebene Toleranzband verlassen wird. Weitere negative Effekte von mangelhafter Materialanpassung besteht in der Hysterese (Memory-Effekt) und in einer mangelhafte Langzeitstabilität der Messwerte.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Widerstandsthermometer anzugeben, dessen Temperaturkoeffizient (TCR) oberhalb von 3900 ppm/K liegt.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Substrat im Wesentlichen aus einem Material besteht, dessen
Wärmeausdehnungskoeffizient im Wesentlichen größer als 10,5 ppm/K ist, und dass mindestens eine elektrisch isolierende Trennschicht vorgesehen ist, welche im Wesentlichen zwischen dem Widerstandselement und dem Substrat angeordnet ist. Der Aufbau des Widerstandsthermometers besteht somit zumindest aus Substrat - Trennschicht - Widerstandselement. Die Trennschicht ist vor allem dafür erforderlich, um einen elektrischen Kontakt zwischen dem Substrat und der Widerstandselement zu verhindern.
[0008] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Substrat im Wesentlichen aus einem Material besteht, dessen Wärmeausdehnungskoeffizient im Wesentlichen größer als 11 ppm/K ist.
[0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass das Substrat im Wesentlichen aus einem Material besteht, dessen Wärmeausdehnungskoeffizient im Wesentlichen zwischen 10,5 und 13,5 ppm/K liegt.
[0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Widerstandselement mit einer Dünnschichttechnik auf dem Substrat aufgetragen ist. Beispiele für solche Dünnschichttechniken sind Sputtern oder Aufdampfen.
[0011] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass das
Widerstandselement im Wesentlichen aus Platin und/oder Nickel besteht. [0012] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Widerstandselement frei von einer Fremdlegierung oder mit einer Fremdlegierung versehen ist. [0013] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass das
Widerstandselement eine Schichtdicke zwischen 0,1 mm und 5 mm aufweist. [0014] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das
Widerstandselement eine Schichtdicke zwischen 0,1 mm und 2 mm aufweist. [0015] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die elektrisch isolierende
Trennschicht aus Glas, Keramik oder Glaskeramik besteht. [0016] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass die elektrisch isolierende Trennschicht eine Dicke zwischen 0,5 mm und 100 mm aufweist. [0017] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die elektrisch isolierende
Trennschicht eine Dicke zwischen 0,5 mm und 50 mm aufweist. [0018] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die elektrisch isolierende
Trennschicht einen Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 0,4 und 8 ppm/K aufweist. [0019] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass mindestens eine elektrisch isolierende Abdeckung vorgesehen ist, welche im Wesentlichen auf der von dem Substrat abgewandten Seite des Widerstandselements angeordnet ist. [0020] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die elektrisch isolierende
Abdeckung im Wesentlichen aus einem Glas, Keramik, Glaskeramik oder einer Polymerschicht besteht. [0021] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass die elektrisch isolierende Abdeckung eine Dicke zwischen 0,5 mm und 100 mm aufweist. [0022] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Substrat im
Wesentlichen aus Zirkoniumoxid besteht. Zirkoniumoxid (ZrO2) wird ab einer Temperatur oberhalb von 200°C elektrisch leitfähig, so dass die oben genannte Trennschicht zwischen dem Substrat und dem
Widerstandselement vorteilhaft ist.
[0023] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass die Dicke des Substrats zwischen 0,15 und 1 ,0 mm liegt.
[0024] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass die Dicke des Substrats zwischen 0,15 und 0,5 mm liegt.
[0025] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass die Dicke des Substrats zwischen 0,2 und 1 ,0 mm liegt. Solche dünnen Substrate, insbesondere aus Zirkoniumoxid haben beispielsweise die Vorteile, dass sie eine geringe Hysterese des Widerstandsthermometers mit sich bringen und auch zu einer verbesserten Kennlinie führen. Ein Substrat aus Zirkoniumoxid mit einer Dicke von 0,38 mm führt beispielsweise zu einem TCR-Wert von ungefähr 3913 ppm/K.
[0026] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Substrat im
Wesentlichen aus Zirkoniumoxid besteht, dass die Dicke des Substrats zwischen 0,2 und 1 ,0 mm liegt, und dass die elektrisch isolierende Trennschicht im Wesentlichen zwischen dem Widerstandselement und dem Substrat angeordnet ist. Die Trennschicht verhindert den elektrischen Kontakt zwischen dem Substrat und dem Widerstandselement, was besonders wichtig ist, da Zirkonium ab einer Temperatur oberhalb von ca. 200°C elektrisch leitfähig wird. Vorteilhaft ist die Ausgestaltung, dass das Substrat im Wesentlichen aus einem Material besteht, dessen Wärmeausdehnungskoeffizient im Wesentlichen zwischen 10,5 und 13,5 ppm/K liegt. Die hier genannte Ausgestaltung bringt es mit sich, dass das Widerstandsthermometer einen Temperaturkoeffizienten oberhalb von 3900 ppm/K aufweist.
[0027] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass die Bestandteile des Widerstandsthermometers derartig ausgestaltet und aufeinander abgestimmt sind, dass der resultierende effektive Wärmeausdehnungskoeffizient (TCEeff) einem vorgebbaren Wert entspricht.
[0028] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der effektive
Wärmeausdehnungskoeffizient (TCEeff) größer als oder gleich dem Wärmeausdehnungskoeffizient des Bulk-Metalls des
Widerstandselements ist. [0029] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass der effektive
Wärmeausdehnungskoeffizient (TCEeff) des Widerstandsthermometers im Wesentlichen durch folgende Form näherungsweise gegeben ist:
[°03°] ±κE *d * E *F, -
TCE ef! = ^
[0031] wobei N die Anzahl der Bestandteile des Widerstandsthermometers ist, wobei die Laufzahl i die einzelnen Bestandteile bezeichnet, wobei TCEj den Wärmeausdehnungskoeffizienten, dj die Dicke und Ej die Elastizität der einzelnen Bestandteile bezeichnet, und wobei Fj einen geometrischen Faktor zwischen 0 und 1 der einzelnen Bestandteile bezeichnet. Der geometrische Faktor berücksichtigt unter anderem die räumliche Anordnung der einzelnen Komponenten bzw. der einzelnen Schichten. Die Formel gibt dabei eine gewichtete Interpolation über das Widerstandsthermometer wieder.
[0032] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass auf der von dem
Widerstandselement abgewandten Seite des Substrats mindestens eine innere Ausgleichsschicht vorgesehen ist. Die innere Ausgleichsschicht dient der Kompensation von Wärmeausdehnungseffekten der Trennschicht.
[0033] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass die innere
Ausgleichsschicht in Bezug auf eine durch die Temperatur verursachte Änderung der Ausdehnung im Wesentlichen gleich wie die Trennschicht beschaffen ist.
[0034] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die innere
Ausgleichsschicht im Wesentlichen aus dem gleichen Material wie die Trennschicht besteht.
[0035] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass auf der von dem
Widerstandselement abgewandten Seite des Substrats mindestens eine äußere Ausgleichsschicht vorgesehen ist. Die äußere Ausgleichsschicht dient der Kompensation von Wärmeausdehnungseffekten der Abdeckung.
[0036] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass die äußere
Ausgleichsschicht auf der vom Substrat abgewandten Seite der inneren Ausgleichseinheit angeordnet ist.
[0037] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die äußere
Ausgleichsschicht in Bezug auf eine durch die Temperatur verursachte Änderung der Ausdehnung im Wesentlichen gleich wie die Abdeckung beschaffen ist.
[0038] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass die äußere
Ausgleichsschicht in Wesentlichen aus dem gleichen Material wie die Abdeckung besteht.
[0039] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass die Abdeckung im Wesentlichen aus dem gleichem Material wie die Trennschicht besteht.
[0040] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Substrat im
Wesentlichen aus Zirkoniumoxid besteht, dass das Substrat eine Dicke zwischen 0,3 und 0,5 mm aufweist, dass das Widerstandselement im Wesentlichen aus Platin besteht, dass das Widerstandselement eine Dicke zwischen 0,45 und 2 mm aufweist, dass die Trennschicht eine Dicke zwischen 0,5 und 40 mm aufweist und im Wesentlichen aus einer Glaskeramik mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 6 und 7,5 ppm/K besteht, und dass die Abdeckung eine Dicke zwischen 0,5 und 40 mm aufweist und im Wesentlichen aus einer Glaskeramik mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 6 und 7,5 ppm/K besteht. Eine solche Anordnung führt dazu, dass der Temperaturkoeffizienten des Widerstandsthermometers zwischen 3910 und 3925 ppm/K liegt.
[0041] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Substrat im
Wesentlichen aus Zirkoniumoxid besteht, dass das Substrat eine Dicke zwischen 0,3 und 0,7 mm aufweist, dass das Widerstandselement im Wesentlichen aus Platin besteht, dass das Widerstandselement eine Dicke zwischen 0,45 und 2 mm aufweist, dass die Trennschicht eine Dicke zwischen 5 und 40 mm aufweist und im Wesentlichen aus einer Glaskeramik mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 6 und 7,5 ppm/K besteht, und dass die Abdeckung eine Dicke zwischen 5 und 40 mm aufweist und im Wesentlichen aus einer Glaskeramik mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 6 und 7,5 ppm/K besteht. Eine
solche Anordnung führt dazu, dass der Temperaturkoeffizienten des Widerstandsthermometers zwischen 3910 und 3925 ppm/K liegt.
[0042] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass das Substrat im
Wesentlichen aus Zirkoniumoxid besteht, dass das Substrat eine Dicke zwischen 0,3 und 0,5 mm aufweist, dass das Widerstandselement im Wesentlichen aus Platin mit mindestens einer Fremdlegierung besteht, dass das Widerstandselement eine Dicke zwischen 0,45 und 2 mm aufweist, dass die Trennschicht eine Dicke zwischen 0,5 und 40 mm aufweist und im Wesentlichen aus einer Glaskeramik mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 6 und 7,5 ppm/K besteht, und dass die Abdeckung eine Dicke zwischen 5 und 40 mm aufweist und im Wesentlichen aus einer Glaskeramik mit einem
Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 6 und 7,5 ppm/K besteht. Eine solche Anordnung erzeugt einen Temperaturkoeffizienten des Widerstandsthermometers von 3850 ppm/K mit einer Kennlinie gemäß DIN IEC 751.
[0043] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass das Substrat im
Wesentlichen aus Zirkoniumoxid besteht, dass das Substrat eine Dicke zwischen 0,3 und 0,7 mm aufweist, dass das Widerstandselement im Wesentlichen aus Platin mit mindestens einer Fremdlegierung besteht, dass das Widerstandselement eine Dicke zwischen 0,45 und 2 mm aufweist, dass die Trennschicht eine Dicke zwischen 5 und 40 mm aufweist und im Wesentlichen aus einer Glaskeramik mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 6 und 7,5 ppm/K besteht, und dass die Abdeckung eine Dicke zwischen 5 und 40 mm aufweist und im Wesentlichen aus einer Glaskeramik mit einem
Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 6 und 7,5 ppm/K besteht. Eine solche Anordnung erzeugt einen Temperaturkoeffizienten des Widerstandsthermometers von 3850 ppm/K mit einer Kennlinie gemäß DIN IEC 751.
[0044] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Substrat im
Wesentlichen aus Zirkoniumoxid besteht, dass das Substrat eine Dicke zwischen 0,3 und 0,5 mm aufweist, dass das Widerstandselement im
Wesentlichen aus Nickel besteht, dass das Widerstandselement eine Dicke zwischen 0,1 und 2 mm aufweist, dass die Trennschicht eine Dicke zwischen 0,5 und 40 mm aufweist, dass die Trennschicht im Wesentlichen aus einer Glaskeramik besteht, dass die Trennschicht einen Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 6 und 7,5 ppm/K aufweist, und dass die Abdeckung im Wesentlichen aus einem Polymer oder aus Glas besteht. Eine solche Anordnung bewirkt einen Temperaturkoeffizienten des Widerstandsthermometers zwischen 6700 und 6740 ppm/K.
[0045] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Substrat im
Wesentlichen aus Zirkoniumoxid besteht, dass das Substrat eine Dicke zwischen 0,3 und 0,7 mm aufweist, dass das Widerstandselement im Wesentlichen aus Nickel besteht, dass das Widerstandselement eine Dicke zwischen 0,3 und 2 mm aufweist, dass die Trennschicht eine Dicke zwischen 5 und 40 mm aufweist, dass die Trennschicht im Wesentlichen aus einer Glaskeramik besteht, dass die Trennschicht einen Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen 6 und 7,5 ppm/K aufweist, und dass die Abdeckung im Wesentlichen aus einem Polymer oder aus Glas besteht. Eine solche Anordnung bewirkt einen Temperaturkoeffizienten des Widerstandsthermometers zwischen 6700 und 6740 ppm/K.
[0046] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass das Substrat im
Wesentlichen aus Zirkoniumoxid besteht, welches zwischen 3Mol-% und 8Mol-% mit Yttrium stabilisiert ist.
[0047] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Substrat im
Wesentlichen aus Zirkoniumoxid besteht, welches zwischen 3Mol-% und 11 Mol-% mit Scandium stabilisiert ist.
[0048] Eine Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass das Substrat im
Wesentlichen aus Zirkoniumoxid besteht, welches zwischen 0,5Mol-% und 4Mol-% mit Magnesium stabilisiert ist.
[0049] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
[0050] Fig. 1 : eine schematische Darstellung eines Schnitts durch ein erfindungsgemäßes Widerstandsthermometer.
[0051] In der Fig. 1 ist ein Schnitt durch ein schematisches
Widerstandsthermometer dargestellt. Elektrische Kontakte, Gehäuse usw. sind somit nicht dargestellt. Die Temperatur wird dabei durch Auswertung des elektrischen Widerstandes ermittelt. Hierfür ist Wissen über die Kennlinie des Widerstandsthermometers erforderlich.
[0052] Das Widerstandsthermometer oder allgemein der Temperatursensor besteht hier aus einem Substrat 1 , auf welchem eine elektrisch isolierende Trennschicht 2 aufgebracht. Oberhalb der Trennschicht 2 befindet sich das Widerstandselement 4, welches der eigentlichen Messung dient. Dabei handelt es sich um eine Metallschicht, welche eine passende Struktur, z.B. ein Mäandermuster aufweist und durch Dünnschicht- oder Dickschichttechniken aufgebracht wird. Die Trennschicht 2 ist insbesondere für den Fall vorteilhaft, dass das Substrat aus Zirkoniumoxid (ZrO2) besteht, welches bei einer Temperatur oberhalb von 200°C elektrisch leitend wird. D.h. die Trennschicht 2 verhindert den direkten elektrischen Kontakt zwischen dem ggf. leitenden Substrat 1 und dem Widerstandselement 4, welches hier insbesondere als Schicht ausgestaltet und verstanden wird. Oberhalb des Widerstandselements ist eine Abdeckung 5 vorgesehen, welche u.a. der Passivierung und allgemein dem Schutz der Metallschicht des Widerstandselements 4 dient.
[0053] In der hier gezeigten Darstellung sind weiterhin eine innere 3 und eine äußere Ausgleichsschicht 6 vorgesehen, welche jeweils die durch die Temperatur bedingten Ausdehnungsänderungen der Trennschicht 2 bzw. der Abdeckung 5 kompensieren. Dafür weisen die Ausgleichsschichten 3, 6 in Bezug auf die thermischen Ausdehnungseigenschaften im Wesentlichen die gleichen Eigenschaften wie die Trennschicht 2 bzw. die Abdeckung 5 auf. Vorzugsweise besteht die innere Ausgleichsschicht aus dem gleichen Material wie die Trennschicht 2 und weisen beide Schichten 2, 5 die gleiche Dimensionierung auf. Entsprechendes gilt für die äußere Ausgleichsschicht 6 und die Abdeckung 5.
[0054] Das hier gezeigte Widerstandsthermometer besteht somit insgesamt aus 6 Schichten. Für das weitere Verständnis seien diese wie folgt nummeriert:
[0055] 1 : Substrat; 2: Trennschicht; 3: innere Ausgleichsschicht; 4:
Widerstandselement; 5: Abdeckung und 6: äußere Ausgleichsschicht.
[0056] Jeder dieser Schichten weist eine Dicke dj ein Elastizitätsmodul E1 und einen Wärmeausdehnungskoeffizienten TCE1 auf. Weiterhin sei jede Schicht durch einen geometrische Formfaktor F1 zwischen 0 und 1 gekennzeichnet, welcher die räumliche Anordnung der einzelnen Schichten berücksichtigt.
[0057] Aus diesen Größen ergibt sich näherungsweise der effektive
Wärmeausdehnungskoeffizient TCEeff der gesamten Anordnung, also des gesamten Widerstandsthermometers zu:
[0058]
∑7T£, ♦</, * £, */;
TCP - -L≡L
∑d, * E1 * F1
[0059] Dabei sollte insbesondere gelten, dass TCEeff >= TCEBuik-Metaii des Materials des Widerstandselements 4 als Bulk-Metall, der Wärmeausdehnungskoeffizient TCEeff des Widerstandsthermometers sollte größer als oder gleich dem Wärmeausdehnungskoeffizient TCE Buik-Metaii des Materials des Widerstandselements 4 als Bulk-Metall sein.
[0060] Dabei bezieht sich in der obigen Formel die Laufzahl i auf die einzelnen Schichten. N ist im gezeigten Fall gleich 6.
[0061] Ausgehend von dieser Formel lässt sich dann das Thermometer passend zum erforderlichen Temperaturkoeffizienten des Widerstandsthermometers dimensionieren.
[0062] Insbesondere hat sich gezeigt, dass der Temperaturkoeffizient des
Widerstandsthermometers mit der Schichtdicke des Substrats 1 zunimmt, wobei eine Erhöhung der Dicke der Trennschicht 2 den Temperaturkoeffizienten wiederum verkleinert.
Bezugszeichenliste