Beschreibung
[1] Schaltungsanordnung zur Zündung und zum Betrieb einer Entladungslampe.
Technisches Gebiet
[2] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung und ein elektronisches Betriebsgerät für die Zündung und den Betrieb von Entladungslampen. Elektronische Betriebsgerä¬ te für Gasentladungslampen werden aufgrund ihrer Vorteile gegenüber den konventionellen Vorschaltgeräten wie höhere Lichtqualität, bessere Lichtausbeute und automatische Ab- Schaltung der Gasentladungslampen am Lebensdauerende mehr und mehr eingesetzt. Bislang wurden für Hochdruck- Gasentladungslampen vor allem Schaltungen mit einer Vollbrücke verwendet, die die Lampe mit einer Art alternie¬ renden Gleichstrom betreiben. Dies ist notwendig, da die meisten Hochdruck-Gasentladungslampen mit Wechselströmen höherer Frequenz aufgrund von Resonanzen im Brennergefäß nicht betrieben werden können. Dabei werden zwei grundsätzliche Konfigurationen unterschieden. Einmal die Konfiguration mit einem Tiefsetzsteiler mit nachgeschalteter Vollbrücke, oder eine Vollbrücke mit integrierter Tief¬ setzerfunktionalität. Aus Kostengründen wird letztere seit einiger Zeit vermehrt eingesetzt. Für die Zündung wird üblicherweise ein Impulszündgerät verwendet, für das ein weiterer Schalter zur Auslösung des Zündimpulses ge- braucht wird. Bei Lampentypen, die eine vergleichsweise niedrige Zündspannung besitzen, werden auch Resonanzzündverfahren eingesetzt.
Stand der Technik
[3] Dabei wird für die Resonanzzündung ein Halbbrückenzweig der Vollbrücke mit einer Zünddrossel und einem Zündkondensator kleiner Kapazität verwendet. Für die Tiefsetzerstufe welche den niederfrequenten Rechteck- Strom nach dem Zünden der Lampe liefert, wird der zweite Halbbrückenzweig mit Tiefsetzerdrossel und Tiefsetzer- Filterkondensator (größere Kapazität) verwendet. Die Tiefsetzerstufe arbeitet dabei im günstigen lückenden Be¬ trieb welcher Zero Voltage Switching ermöglicht.
[4] Aus der US2004/183463A1 ist eine Schaltung bekannt, die eine Gasentladungslampe mit einer Vollbrücke be¬ treibt, wobei die Vollbrücke in zwei unterschiedlich ar¬ beitende Halbbrückenzweige aufgeteilt ist, von denen ei¬ ner mit niedriger Frequenz betrieben wird, wohingegen der andere auch mit hoher Frequenz betrieben werden kann. Für die Zündung der Gasentladungslampe ist ein LCR- Schwingkreis vorgesehen, der durch den mit Hochfrequenz arbeitenden Halbbrückenzweig angeregt wird.
[5] All diese Anordnungen sind sehr kostenintensiv, da- her wird in jüngerer Zeit vermehrt versucht, die kosten¬ intensive Vollbrücke gegen eine günstigere Halbbrücke zu ersetzen. Diese verwendet für den Betrieb einen kleinem Kondensator. Die Halbbrücke läuft beim Tiefsetzbetrieb hierbei im nichtlückenden Betrieb. Beim nichtlückenden Betrieb ist die Größe der Kondensatorkapazität für die Filterung des Lampenstroms unerheblich. Daher wird hier eine kleine Kapazität, welche als Zündkondensator für die Resonanzzündung dient verwendet. Der nichtlückende Be¬ trieb hat jedoch den Nachteil, dass deutlich höhere Schaltverluste auftreten und er führt zu einer ungünsti¬ gen Dimensionierung der Tiefsetzerdrossel (für die Tief-
setzerdrossel wird viel Induktivität benötigt, was zu ei¬ ner großen Bauform bzw. mehr Verlusten führt) . Auch benötigt eine große Drossel mehr Platz und verursacht höhere Kosten .
Aufgabe
[6] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schaltungs¬ anordnung und ein Verfahren zum Starten und Betreiben einer Gasentladungslampe anzugeben, die die vorgenannten Nachteile nicht mehr aufweist.
Darstellung der Erfindung
[7] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentan¬ spruchs 1 und des Verfahrensanspruchs 7 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[8] Die Erfindung baut auf der Erkenntnis auf, dass für den Betrieb einer tiefsetzenden Halbbrücke im lückenden Betrieb nicht unbedingt eine große Kapazität für die Fil¬ terung der entstehenden Rippelspannung notwendig ist. Es hat sich gezeigt, dass bei einer höheren Betriebsfrequenz des Tiefsetzstellers die Rippelspannung zum großen Teil durch eine Induktivität kompensiert werden kann. Der Restrippel der Spannung, die an die Gasentladungslampe angelegt wird, kann sich nicht mehr negativ auswirken, da die Dämpfung der Gasentladungslampe bei höherer Betriebs- frequenz so hoch wird, dass sie den angelegten Restrippel selber glättet. Damit kann eine wesentlich höhere Rippelspannung an diese angelegt werden, ohne die Lebensdau¬ er der Gasentladungslampe negativ zu beeinflussen.
[9] Die hohe Tiefsetzstellerfrequenz hat einen weiteren positiven Effekt. Die Glättungsdrossel L2 kann aufgrund der hohen Frequenz eine kleinere Bauform haben, was weitere Kosten einspart. Trotzdem ist die Glättungsdrossel L2 durch die hohe Schaltfrequenz in der Lage, einen großen Teil des am Resonenazkondensator Cl entstehenden Spannungsrippeis zu glätten, so dass an der der Gasentla¬ dungslampe trotz der ungenügenden Filterung durch den Kondensator Cl ein Spannungsrippel anliegt, der aufgrund seiner hohen Frequenz von der Gasentladungslampe gut verarbeitet werden kann.
[10] Der Kondensator Cl ist dabei so dimensioniert, dass er zusammen mit der Lampendrossel Ll einen Serienschwingkreis bildet, über dessen Anregung die Zündspannung für die Gasentladungslampe erzeugt wird.
[11] Durch die vorteilhafte kleine Kapazität des Konden¬ sators Cl kann die Induktivität und damit die Bauform der Lampendrossel Ll ebenfalls klein gehalten werden, was weitere Kosten spart.
[12] Zum Starten der Lampe wird die Halbbrücke mit einer Frequenz nahe der Resonanzfrequenz betrieben, um den Serienschwingkreis aus Ll und Cl anzuregen, und eine hohe Zündspannung zu erzeugen, die dann via L2 an die Lampe 5 angelegt wird. Sobald die Lampe gezündet hat, wird die Halbbrücke mit dem üblichen alternierenden Gleichstrom betrieben, wobei eine hohe Ansteuerfrequenz der Transistoren überlagert wird, um die TiefSetzereigenschaften zu realisieren .
Kurze Beschreibung der Zeichnung (en)
[13] Fig. 1 Schaltbild der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung.
[14] Fig. 2 Signalverläufe einer tiefsetzenden Halbbrü- cke im nichtlückenden Betrieb nach dem Stand der Technik.
[15] Fig. 3 Signalverläufe einer erfindungsgemäßen tiefsetzenden Halbbrücke im lückenden Betrieb.
[16] Fig. 4 Schaltbild der erfindungsgemäßen Schaltungs- anordnung der zweiten Ausführungsform.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
Erste Ausführungsform
[17] Fig. 1 zeigt das Schaltbild der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung in der ersten Ausführungsform. Zwi- sehen dem Massepunkt 1 und der Spannungsversorgung 3 liegt die Zwischenkreisspannung Uz an. Sie beträgt üblicherweise zwischen 380V und 400V. Die Schaltungsanordnung besteht aus einer symmetrischen Halbbrücke, die zwei seriell angeordnete Schalter Sl und S2 mit den zugehörigen Koppelkondensatoren C3 und C4 enthält, die an die Zwischenkreisspannung angeschlossen sind. Zwischen den Verbindungspunkten 24 der beiden Schalter Sl und S2 und 26 der beiden Kondensatoren C3 und C4 ist eine Serienschaltung aus einer Lampendrossel Ll, einer Glättungsdrossel L2 und der Gasentladungslampe 5 geschaltet. An den Verbindungspunkt 22 der Lampendrossel Ll und der Glättungsdrossel L2 ist ein Resonanzkondensator Cl angeschlossen,
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dessen anderes Ende auf Schaltungsmasse 1 liegt. Der Resonanzkondensator Cl bildet zusammen mit der Lampendrossel Ll den Serienschwingkreis 17.
[18] Um die Gasentladungslampe 5 zu zünden, wird die Halbbrücke mit einer Frequenz betrieben, die in der Nähe der Resonanzfrequenz des Serienschwingkreises 17 liegt. Dabei baut sich eine hohe Spannung über dem Kondensator Cl auf, der damit als Zündkondensator wirkt. Sobald die Lampe gezündet hat und sich im Normalbetrieb befindet, wird die Halbbrücke mit einer niedrigen Frequenz, die im Bereich von 100Hz - 1000Hz liegt, betrieben. Dieser niedrigen Frequenz wird eine hohe Chopperfrequenz, die im Bereich von 20OkHz - 50OkHz liegt, überlagert. Diese Frequenz ist notwendig, um die höhere Zwischenkreisspannung Uz auf die niedrigere Brennspannung der Gasentladungslampe herunterzutransformieren. Durch diese überlagerte Frequenz entsteht bedingt durch den kleinen Kapazitätswert des Kondensators Cl ein hoher Spannungsrippel an demselben. Der kapazitätswert des Kondensators Cl lässt sich aus folgender Formel bestimmen:
[19] C1 = C„*-^- N IW
[20] PL bezeichnet hierbei die Lampennennleistung. Die
Kapazität CN kann sich im Bereich zwischen 4nF bis etwa
2OnF bewegen. Bevorzugt bewegt sich die Kapazität CN zwi- sehen 4nF und 1OnF.
[21] Um den Unterschied der Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung zum Stand der Technik darzustellen, werden die Figuren 2 und 3 betrachtet. In Fig. 2 sind die Signalverläufe einiger wichtiger Signale einer
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Schaltungsanordnung nach dem Stand der Technik dargestellt. Diese Schaltungsanordnung besteht, wie Eingangs schon angedeutet, aus einer Halbbrücke, die nichtlückend Betrieben wird. Dadurch treten hier sehr hohe Schaltver- luste auf. Die Schaltung an sich ist im Prinzip sehr ähnlich zur Schaltung der vorliegenden Erfindung. Für den nichtlückenden Betrieb ist ein kleiner Filterkondensator, wie er auch in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ausreichend. Die am Filterkondensator anliegende Spannung mit dem vergleichsweise niedrigen Spannungsrippel ist durch das Signal 31 dargestellt. Das auf gleichem Niveau liegende Signal 34 stellt die Spannung an der Lampe dar. Der an sich schon sehr kleine Spannungsrippel wird durch eine Filterdrossel und die Lampe selber völlig kompen- siert. Das Signal 32 stellt die Pulsweitenmodulierte Halbbrückenspannung im Punkt 24 dar. Diese verursacht einen Strom (Signal 33) durch eine Tiefsetzerdrossel, die in etwa mit der Drossel Ll der vorliegenden Erfindung gleichgesetzt werden kann. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der an sich schon kleine Filterkondensator für den nichtlückenden Betrieb ausreichend ist, um für die Gasentladungslampe ein qualitativ hochwertiges Signal zu liefern.
[22] Fig. 3 stellt die gleichen Signale bei der erfin- dungsgemäßen Schaltungsanordnung dar. Die Halbbrücke wird quasiresonant betrieben, was ein nahezu spannungsfreies Einschalten der Schalttransistoren ermöglicht. Quasiresonant bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Drosselstrom an der Grenze zwischen lückenden und nichtlückenden Betrieb ist. Das Signal 44 zeigt deutlich den großen Spannungsrippel am Kondensator Cl. Der Kondensator Cl er-
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füllt damit eine doppelte Funktion. Während der Zündungsphase stellt er den Resonanz- und damit den Zündkondensator dar. Sobald die Lampe gezündet hat, wechselt die Brücke in den Normalbetrieb, -und der Kondensator Cl dient nun als Filterkondensator. Auch die Drossel Ll dient während der Zündung als Resonanzdrossel und während des Normalbetriebs als Lampendrossel. Das Signal 41 stellt die Spannung über der Lampe dar. Es ist noch ein leichter Rippel erkennbar, jedoch ist er durch seine hohe Frequenz für die Gasentladungslampe unkritisch. Hier zeigt sich der Unterschied zum vorbekannten Stand der Technik. Der Spannungsrippel wird nicht durch eine Filterkapazität kompensiert, sondern durch die Filterinduktivität L2. Das Signal 42 stellt wieder die Halbbrückenmittelspannung dar, sowie das Signal 43 den Strom durch die Drossel Ll.
[23] Um die Verluste der Anordnung bei hohen Frequenzen gering zu halten, ist es notwendig, die während des qua- siresonanten Umschwingvorgangs beteiligten Kapazitäten zu minimieren. Diese setzen sich aus den Schalterkapazitä- ten, bei Mosfets sind das die Drain-Source-Kapazitäten, den zusätzlich über den Schaltern angeordneten Trapezkapazitäten sowie der parasitären Kapazität der Resonanzdrossel zusammen. Die am Umschwingvorgang beteiligten Kapazitäten werden auch als effektive Halbbrückenmittel- punktskapazität bezeichnet. Diese Mittelpunktskapazität sollte möglichst klein sein. Dazu ist es notwendig die beteiligten Einzelkapazitäten klein zu halten. Dies kann durch entsprechende Schalttransistoren- ebenso wie durch einen kapazitätsarmen Wickelaufbau der Resonanzdrossel Ll geschehen. Auch die Trapezkondensatoren sollten so klein wie möglich dimensioniert werden.
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[24] Die effektive Halbbrückenmittelpunktskapazität soll-f te, um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten folgende!] Ungleichung genügen:
[26] Der Parameter Ii sollte in einem Bereich zwischen 0,4 * IN und 0,6 * IN liegen, wobei IN der Nominalstrom der Gasentladungslampe ist.
Zweite Ausführungsform
[27] Die zweite Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist ähnlich zur ersten Ausführungsform. Es werden daher nur die Unterschiede zur ersten Ausführungsform dargelegt.
[28] In der zweiten Ausführungsform wird anstatt der konventionellen Halbbrückenanordnung eine Anordnung verwen- det, bei der zwei Tiefsetzsteller parallel geschaltet werden. Diese Anordnung wird auch als Wechseltiefsetzer bezeichnet. Der erste Tiefsetzer ist bei positiven Lampenstrom aktiv wohingegen der zweite Tiefsetzer bei negativem Lampenstrom aktiv ist. Die Tiefsetzsteller bestehen aus einer Serienschaltung eines Schaltelements (S3, S4) und einer Diode (Dl, D2) . An dem Verbindungspunkt zwischen Schalter und Diode ist eine Tiefsetzstellerdrossel (Ll, LlI) mit ihrem ersten Ende angeschlossen. Das zweite Ende der Tiefsetzstellerdrossel ist an einen Resonanzkon- densator 19, der sich aus mindestens einer der Kapazitä-
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ten Cl und/oder CIl und/oder C5 zusammensetzt, angeschlossen.
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