Modulsystem zur Abgabe von Wirkstofffluiden in die Spülflüssigkeit eines Toilettenbeckens
Die Erfindung betrifft ein System zur Abgabe von mindestens zwei Wirkstofffluiden in die Spülflüssigkeit oder in die Umgebung eines Toilettenbeckens wobei die Abgabe der Wirkstofffluide aus modular zusammensetzbaren Dosiereinheiten erfolgt.
Stand der Technik
Der Begriff Wirkstofffluid meint fließfähige, also flüssige bis zähflüssige, ggf. gelartige oder auch pastenartige oder granulatförmige oder anderweit schüttfähige Wirkstoffzubereitungen mit reinigender, desinfizierender, desodorierender, bleichender u.a. Wirkung (insbesondere beschrieben in DE 199 30 362 A1 , sowie in der EP 0 775 741 A 1 und der EP 0 960 984 A2).
Abgabevorrichtungen der in Rede stehenden Art sind unter dem Stichwort "WC- Körbchen" in verschiedenen Ausführungen bekannt. Bekannt sind zunächst Abgabevorrichtungen für ein einzelnes Wirkstofffluid. Das Wirkstofffluid befindet sich dort in einem in einem Halter fest angeordneten oder auswechselbar eingesetzten Vorratsbehälter mit einer bei am Halter angebrachtem Vorratsbehälter bodenseitig angeordnetem Auslaßöffnung.
Bei einer ersten bekannten Abgabevorrichtung für ein einzelnes Wirkstofffluid wird das Wirkstofffluid über ein damit tränkbares, mit der Spülflüssigkeit beaufschlagbares Betätigungselement (z.B. aus einem offenporigen Schaumstoff) zugegeben (EP 785 315 A1 ). Hier wird die Auslaßöffnung des Vorratsbehälters nach Herausstoßen eines Verschlußteils des Vorratsbehälters von einem am Halter ortsfest angeordneten Dichtungselement großteilig verschlossen, so daß nur noch ein Strömungsweg mit geringem Querschnitt zum Heraussickern des Wirkstofffluids zur Verfügung steht. Die Vorrichtung funktioniert unter Nutzung der Kapillarwirkung des offenporigen Schaumstoffs. Eine ähnliche Konstruktion ist auch mit einer der Verteilung dienenden Rippenplatte bekannt.
Bei der Verwendung zuvor erläuterter Abgabevorrichtungen der in Rede stehenden Art müssen alle Komponenten, die in die Spülflüssigkeit des Toilettenbeckens gelangen, im Wirkstofffluid gemeinsam enthalten sein. Manche Wirkstoffkomponenten sind aber nicht gemeinsam lagerstabil zu realisieren. Deshalb hat man bereits eine Mehrkammer- Abgabevorrichtung vorgeschlagen (EP 0 960 984 A2). Diese bekannte Abgabevorrichtung, dient zur Abgabe von mindestens zwei unterschiedlichen oder gleichen festen, gelartigen, pastösen oder flüssigen Medien in flüssiger oder wässriger Form in ein Toilettenbecken. An einem am Rand des Toilettenbeckens aufhängbaren Halter befindet sich ein Behälter, der zum Bevorraten der Medien mindestens zwei nebeneinander angeordnete eigenständige Kammern aufweist. Jede Kammer hat eine Abgabeeinrichtung mit einem Abgaberöhrchen, das mit seinem einen freien Ende über den Boden des Behälters in die Umgebung austritt und an seinem anderen freien Ende Fluid führend von einer Abdeckung umgeben ist. Die beiden Kammern des Behälters sind über schlitzartige Durchlässe eines Deckelteils von überströmendem Spülwasser befüllbar, das dann nach Art eines Siphons oder Überlaufs über die Abgaberöhrchen unter Mitnahme des jeweiligen Wirkstoffs in das Toilettenbecken austritt. Die Trennung der Kammern in dem Behälter hat den Vorteil, daß unterschiedliche Medien eingesetzt werden können, die ansonsten bei einer gemeinsamen Bevorratung in nur einer Kammer sich in ihrer gewünschten Wirkung schädlich beeinflussen würden. Auch die Konsistenz der Medien kann in den unterschiedlichen Kammern unterschiedlich sein.
Bei der zuvor erläuterten Abgabevorrichtung, wird das Funktionsprinzip bekannter "WC- Körbchen" genutzt, nach dem von oben her überströmendes Spülwasser in die das Wirkstofffluid enthaltenden Kammern einströmt, Teile der Wirkstoffsubstanz löst und unter Mitführung dieser aus den Kammern wieder abfließt. Dabei besteht das Problem darin, daß mit dem hier verwirklichten Siphoneffekt in den Kammern ein erheblicher Flüssigkeitsspiegel zurückbleibt. Die Einwirkung der Spülflüssigkeit auf das Wirkstofffluid in der jeweiligen Kammer geht also weiter, auch wenn der Spülvorgang lange abgeschlossen worden ist. Der Verbrauch von Wirkstofffluid ist praktisch nicht optimal zu steuern.
Es ist üblich, dass derartige Mehrkammersysteme jeweils eine Auslassöffnung für ein Wirkstofffluid aus einer der Kammern bereitstellen. Häufig werden daher entweder zwei separat ausgeformte Kammern mit jeweils einer Auslassöffnung miteinander gekuppelt
im WC-Körbchen angeordnet. Alternativ kann ein einstückiger Vorratsbehälter mit zwei Kammern und zwei Auslassöffnungen vorgesehen sein.
Durch die Ausbildung von zwei separierten Auslassöffnungen ist es häufig notwendig, auch zwei Abgabevorrichtungen vorzusehen, die die Abgabe von Wirkstofffluid aus den Vorratsbehältern in die Spülflüssigkeit des Toilettenbeckens steuern. Hier sind beispielsweise Ventilanordnungen bekannt, bei denen ein mit Spülwasser beaufschlagter Hebel mit einem Ventil verbunden ist, dass beim Abspülen die Freisetzung einer Teilmenge an Wirkstofffluid aus einem der Vorratsbehälter bewirkt. Andere Abgabevorrichtungen sind beispielsweise durch Kapillarwirkungen realisiert, die sich zwischen den Wirkstofffluiden und entsprechend dimensionierten Abgabekanälen ausbilden und somit ein freies Fließen eines Wirkstofffluids aus dem Vorratsbehälter verhindern.
Häufig werden die Bauteile derartiger Abspülsysteme einstückig mit speziellen Werkzeugen geformt und zusammengesetzt, so dass diese Systeme auf die Freisetzung von zwei Wirkstofffluiden begrenzt sind. Eine Erweiterung auf beispielsweise die Freisetzung von drei Wirkstofffluiden ist nur durch einen aufwendigen und kostenintensiven Wechsel der entsprechenden Formwerkzeuge realisierbar.
Aufgabe der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es daher die geschilderten, aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu überwinden und ein Abgabesystem für wenigstens zwei Wirkstofffluide zu schaffen, das auf einfache und kostengünstige Weise herzustellen und konfektionierbar ist.
Die Aufgabe wird durch ein Abgabesystem gemäß Anspruch 1 gelöst.
Durch das erfindungsgemäße Abgabesystem ist ein Baukasten- bzw. Modulprinzip realisiert, bei dem das Abgabesystem aus einzelnen Dosier-Modulen bzw. Dosiereinheiten besteht, die sich je nach Anwendungsfall unterschiedlich miteinander kombinieren und zusammensetzen lassen.
Für den Anwender hat dieses Baukastenprinzip somit den Vorteil, dass das erfindungsgemäße Abgabesystem auf einfache Weise konfektionierbar ist. Ferner
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erlaubt das Baukastenprinzip durch die Standardisierung der Dosiereinheiten und deren Fixierung gegeneinander eine kostengünstigere Produktion durch Verwendung gleicher Formwerkzeuge.
Ferner ist es durch das Modulkonzept möglich, ohne den Austausch entsprechender Formwerkzeuge, Ein-, Zwei- und Mehrkammersysteme für WC-Spüler zu fertigen.
Dosiereinheiten
Unter Dosiereinheit wird eine Vorrichtung verstanden, die geeignet ist, eine
Wirkstoffsubstanz zu bevorraten und in die Umgebung eines WC bzw. in das Spülwasser eines WC abzugeben. Eine Dosiereinheit ist ein Modul des erfindungsgemäßen
Abgabesystems.
Eine Dosiereinheit zur Abgabe von fließfähigen Wirkstoffen umfasst im Wesentlichen einen Halter in dem ein Vorratsbehälter fixierbar ist, wobei der Vorratsbehälter unter Zwischenschaltung einer ein freies Fließen der Wirkstofffluide verhindernden Anordnung mit einer Abspülplatte verbunden ist.
Eine Dosiereinheit zur Abgabe von Duftstoff umfasst im Wesentlichen einen Halter in dem ein mit Duftstoff gefüllter Vorratsbehälter fixierbar ist, wobei am Vorratsbehälter Mittel zur Freisetzung des Duftstoffs angeordnet sind.
Besonders bevorzugt ist es, die Dosiereinheiten standardisiert auszuführen, so dass sie sich auf einfache Weise zu einem Abgabesystem zusammensetzen lassen. Dies bedeutet, dass die Dosiereinheiten jeweils aus gleichen Haltern, Vorratsbehältern, und/oder Abspülplatten bestehen.
Kombinationsmöqlichkeiten
In folgender Tabelle sind einige denkbare Kombinationsmöglichkeiten von
Dosiereinheiten aufgelistet.
Selbstverständlich sind weitere Kombinationen denkbar sowie Abgabevorrichtungen, die aus mehr als drei Modulen bzw. Dosiereinheiten bestehen.
Verbindunqselement
Ein Verbindungselement im Sinne dieser Anmeldung ist jede separat ausgeformte oder an den Einheiten ausgebildete Vorrichtung, die geeignet ist, die Einheiten gegeneinander zu fixieren.
Gegeneinander zu fixieren bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Einheiten durch die Fixierung in eine definierte, im Wesentlichen ortsfeste Position bzw. Lage zueinander gebracht werden.
Die Verbindung kann kraft-, form-, und/oder stoffschlüssig erfolgen und kann fest oder lösbar ausgebildet sein.
Das Verbindungselement kann unmittelbar mit oder an einer Einheit ausgeformt sein oder durch ein von den Einheiten separates Bauteil realisiert sein.
Unter dem Begriff Verbindungselement wird auch das Zusammenwirken von zwei oder mehreren Vorrichtungen verstanden, durch deren Zusammenwirken eine Fixierung der Dosiereinheiten gegeneinander bewirkt ist. Insbesondere wird unter Verbindungselement die Ausformung von form- oder kraftschlüssig zusammenwirkenden Verbindungspartnern verstanden, die durch ihr Zusammenwirken eine Verbindung bzw. Fixierung der Dosiereinheiten gegeneinander gewährleisten und so ein Verbindungselement im Sinne dieser Erfindung ausbilden.
Die Dosiereinheiten können durch ein Verbindungselement beispielsweise formschlüssig durch einen Schnappverschluss, Rastverschluss, Prellverschluss, Schraubverschluss,
Bajonettverschluss, Klemmverschluss, Quetschverschluss oder Druckknopfverschluss aneinander fixierbar sein.
In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung können die Dosiereinheiten auch stoffschlüssig gegeneinander fixiert sein. Die stoffschlüssige Verbindung kann derart ausgestaltet sein, dass beim Lösen der Dosiereinheiten voneinander die stoff schlüssige Verbindung zerstört wird und nicht wieder herstellbar ist. Die stoff schlüssige Verbindung kann jedoch auch derart ausgebildet sein, dass ein wiederholtes Lösen und Haften der Dosiereinheiten aneinander ermöglicht wird.
Die stoffschlüssige Verbindung kann beispielsweise aus der Gruppe der Klebeverbindungen, Schweißverbindungen oder Siegelverbindungen ausgewählt sein.
Ferner ist es möglich eine feste oder lösbare Verbindung zwischen den Dosiereinheiten durch Kraftschluss herzustellen. Dies kann beispielsweise durch eine Pressverbindung, Reibverbindung, Klemmverbindung, Quetschverbindung, Schrumpfverbindung, Keilverbindung, Schraubverbindung, Stiftverbindung oder dergleichen realisiert sein.
Selbstverständlich ist es ebenfalls denkbar, dass das Verbindungselement eine Fixierung der Dosiereinheiten durch eine Kombination der vorab aufgeführten Verbindungsarten bewirkt.
Hinsichtlich einer kostengünstigen Herstellung des erfindungsgemäßen Abgabesystems ist es vorteilhaft, das Verbindungselement einstückig mit einer Dosiereinheit auszuformen. Durch entsprechende Formgebungsverfahren, insbesondere durch Spritzgießen, kann die einstückige Ausbildung des Verbindungselements in einem Arbeitsschritt mit der Ausformung des Abgabesystems realisiert werden. Hierdurch entfallen die bei einer mehrstückigen Konfiguration von Dosiereinheit und Verbindungselement notwendigen Fertigungs- und Fügeschritte, wodurch das erfindungsgemäße Abgabesystem deutlich kosteneffizienter herstellbar ist.
Besonders vorteilhaft ist es daher, die Einheiten so zu gestalten, dass eine Fixierung der Einheiten durch eine Verbindung der Halter, Vorratsbehälter und/oder Abspülplatte bewirkt ist.
Beispielsweise kann der Halter derart ausgeformt sein, dass durch die Formgebung der Halterwandung eine formschlüssige Verbindung, wie zum Beispiel eine Snap-In- Verbindung, Rastverbindung, Steckverbindung oder dergleichen ausgeformt ist, so dass durch das Fügen zweier entsprechend ausgebildeter Halter, diese gegeneinander fixiert sind. So kann die Seitenwand eines ersten Halters eine Nut umfassen, in die eine Feder eines zweiten Halters formschlüssig einführbar ist, wobei die Nut-Feder-Verbindung derart konfiguriert ist, dass eine Fixierung der Halter gegeneinander bewirkt ist. Hiermit kann eine beliebige Anzahl von Dosiereinheiten, im Wesentlichen horizontal zueinander ausgerichtet, miteinander verbunden und gegeneinander fixiert werden, so dass ein entsprechendes Abgabesystem ausgebildet wird.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Vorratsbehälter und/oder die Abspülplatte entsprechend auszubilden.
Vorratsbehälter
Ein Vorratsbehälter im Sinne dieser Anmeldung ist ein Behälter, der zur Aufnahme eines fließ- oder streufähigen Produktes geeignet ist. Wenigstens einer der Vorratsbehälter des Abgabesystems verfügt über eine bodenseitige Abgabeöffnung, aus der die Wirkstofffluide austreten. Besonders bevorzugt, verfügen wenigstens zwei Vorratsbehälter über eine bodenseitige Abgabeöffnung.
Es ist besonders bevorzugt, die Vorratsbehälter einstückig auszuformen. Die Vorratsbehälter können durch eine Trennwand zumindest abschnittsweise voneinander separiert sein. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Vorratsbehälter mehrstückig ausgeformt sind.
Die Vorratsbehälter sind bevorzugt als jeweils vollständige Behältnisse ausgeführt und nur über mindestens einen, vorzugsweise genau einen zwischen den Vorratsbehältern ausgebildeten Verbindungssteg miteinander verbunden. Der Verbindungssteg ist bevorzugt integral an die einander zugewandten Innenseiten der der Vorratsbehälter angeformt, insbesondere beispielsweise im Blasformverfahren mit den Vorratsbehältern gleichzeitig ausgeformt. Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Verbindungssteg etwa mittig angeordnet ist und sich im Wesentlichen - gegebenenfalls mit Unterbrechungen - über die volle Länge der Vorratsbehälter erstreckt.
In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass an dem WC-Spüler ein Vorratsbehälter mit einer bodenseitigen Öffnung ausgeformt ist. Die bodenseitige Abgabeöffnung kann mittig oder versetzt zur Mitte einer Dosiereinheit angeordnet sein.
Die Böden können insbesondere zur Öffnung hin abfallend ausgebildet sein, um eine vollständige Restentleerbarkeit der Wirkstofffluide aus den Vorratsbehältern zu gewährleisten.
Es ist insbesondere bevorzugt, die Vorratsbehälter transparent auszubilden, um eine Füllstandskontrolle bezüglich der bevorrateten Wirkstofffluide zu erlauben.
Abgabevorrichtung
Eine Abgabevorrichtung im Sinne dieser Anmeldung ist eine der Abgabeöffnung der Vorratsbehälter in Fließrichtung der Wirkstofffluide nachgeschaltete Anordnung, die die Abgabe der Wirkstofffluide in die Spülflüssigkeit steuert.
Steuern bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein freies Fließen der Wirkstofffluide durch die Abgabevorrichtung verhindert ist und eine Freisetzung von Produkt durch die Abgabevorrichtung insbesondere unmittelbar vor, während oder nach einem Spülvorgang der Toilette erfolgt.
Die Abgabe kann beispielsweise durch den Spülwasserschwall des Toilettenbeckens bewirkt sein, indem der Spülwasserschwall beispielsweise eine Ventilanordnung öffnet. Die Abgabevorrichtung kann auch durch eine Anordnung realisiert sein, die ein freies Fließen der Wirkstofffluide aus den Vorratsbehältern zum Beispiel durch Kapillarwirkungen verhindert. Es wird hierzu auf die Abgabevorrichtungen verwiesen, die aus der EP1334239 bekannt sind und die hiermit zum Gegenstand dieser Anmeldung gemacht werden.
Wirkstofffluid
Der Begriff Wirkstofffluid meint fließfähige, also flüssige bis zähflüssige, ggf. gelartige oder auch pastenartige oder granulatförmige oder anderweit schüttfähige Wirkstoffzubereitungen mit reinigender, desinfizierender, desodorierender, bleichender u.a. Wirkung (insbesondere beschrieben in DE 199 30 362 A1 , sowie in der EP 0 775 741 A 1 und der EP 0 960 984 A2).
Voneinander verschieden bedeutet im Sinne dieser Anmeldung, dass sich die Wirkstofffluide beispielsweise aber nicht abschließend hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung, ihres pH-Wertes, Farbe, Duftes, Fließeigenschaften oder dergleichen unterscheiden.
Die Wirkstofffluide können im Wesentlichen identische oder voneinander verschiedene Fließeigenschaften aufweisen. Durch voneinander verschiedene Fließeigenschaften ist es möglich, unterschiedliche Mischungsverhältnisse der Wirkstofffluide zueinander bereitzustellen.
Erfindungsgemäß geeignete Wirkstofffluide sind beispielsweise Duftphasen, insbesondere parfümierte Duftphasen. Solche Duftphasen enthalten üblicherweise mindestens einen Duftstoff, vorzugsweise Parfümöl, mindestens ein Tensid oder einen Emulgator und Wasser sowie ggf. weitere Inhaltsstoffe wie Konservierungsmittel, Verdickungsmittel, Komplexbildner, Farbstoffe, weitere Tenside oder Emulgatoren, Stabilisatoren, Kalklöser etc.
Erfindungsgemäß ebenso geeignet als Wirkstofffluide sind Bleichphasen, insbesondere chlorhaltige Bleichphasen, vorzugsweise Bleichphasen auf Basis von Hypochlorit, wobei die Bleichphasen üblicherweise neben dem eigentlichen Bleichmittel und Wasser ggf. weitere Inhaltsstoffe wie Verdickungsmittel, Tenside oder Emulgatoren, Neutralisierungsmittel, Farbstoffe, Duftstoffe etc. enthalten können.
Weitere erfindungsgemäß geeignete Wirkstofffluide sind kalklösende Wirkstoffphasen, vorzugsweise saure kalklösende Wirkstoffphasen. Solche kalklösende Wirkstoffphasen können neben dem eigentlichen Kalklöser-vorzugsweise handelt es sich hierbei um eine organische oder anorganische Säure-und Wasser ggf. weitere Inhaltsstoffe wie Tenside oder Emulgatoren, Verdickungsmittel, Duftstoffe, Konservierungsmittel etc. enthalten.
Gleichermaßen ist es möglich, als Wirkstofffluide hochkonzentrierte Tensidphasen, sogenannte "Schaumbooster", einzusetzen. Solche hochkonzentrierten Tensidphasen können neben den Tensiden auch noch weitere, übliche Inhaltsstoffe enthalten.
Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind Wirkstofffluide mit antibakterieller und/oder fungizider und/oder antiviraler Aktivstoffphase, wobei die Aktivstoffphase neben dem antibakteriell und/oder fungizid und/oder antiviral wirkenden Aktivstoff und Wasser ggf. weitere Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Tenside oder Emulgatoren, Verdickungsmittel, Duftstoffe, Konservierungsmittel etc., enthalten kann.
Weiter ist es möglich, daß es sich bei den Wirkstofffluiden um enzymhaltige Aktivstoffphasen handelt. Solche enzymhaltigen Aktivstoffphasen können neben Enzym(en) und Wasser ggf. weitere Inhaltsstoffe wie Tenside oder Emulgatoren, Verdickungsmittel, Duftstoffe, Konservierungsmitteln etc., enthalten.
Gleichermaßen ist es möglich, daß es sich bei den erfindungsgemäß eingesetzten Wirkstofffluiden um absorbierende, insbesondere geruchsabsorbierende Wirkstoffphasen handelt. Diese können neben dem Absorptionsmittel, insbesondere Geruchsabsorptionsmittel, und Wasser ggf. weitere Inhaltsstoffe wie Tenside oder Emulgatoren, Verdickungsmittel, Duftstoffe, Konservierungsmittel etc. enthalten.
Die erfindungsgemäße Abgabevorrichtung bietet gemäß einer besonderen Ausführungsform die Möglichkeit, in den Vorratsbehältern Kombinationen unterschiedlicher Wirkstofffluide einzusetzen, wobei gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einer der Vorratsbehälter eine Duftphase, insbesondere wie zuvor definiert, enthält.
Beispiele für einzusetzende Wirkstofffluid-Kombinationen sind parfümierte Duftphase kombiniert mit Chlorbleiche (miteinander zusammen nicht lagerstabil), parfümierte Duftphase mit hochkonzentrierter Tensidphase (Schaum-booster), Duftphase mit kalklösender, saurer Wirkstoffphase, Duftphase mit antibakterieller Wirkstoffphase, unterschiedliche Säure-Systeme, Duftphase kombiniert mit enzymhaltiger Wirkstoffphase, parfümierte Säurephase kombiniert mit wasserfärbender Phase, Duftphase mit geruchsabsorbierender Phase, parfümierte Säurephase mit Aktivsauerstoff, parfümierte Säurephase mit Wirkstoffphase, mit Polyacrylat verdickt etc. Von besonderem Interesse sind dabei zähflüssige bis gelartige Wirkstofffluide mit Viskositäten im Bereich einiger tausend mPas, insbesondere von 2000 bis 5000 mPas, vorzugsweise 2500 bis 3500 mPas (gemessen mit Roto-Visko LVTV II, Spindel 31 , 5 U/min, 20 0C).
Zum Zwecke der Offenbarung der vorliegenden Patentanmeldung wird in vollem Umfang auf den Inhalt der vorveröffentlichten Druckschrift DE20116963 hingewiesen und deren Offenbarungsgehalt in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Patentanmeldung durch Bezugnahme aufgenommen. Insbesondere wird Bezug genommen auf die Offenbarung in dieser vorveröffentlichten Druckschrift hinsichtlich der in den Vorratsbehältern einzusetzenden Wirkstofffluide und Kombinationen von Wirkstofffluiden. Auch die vorliegende Abgabevorrichtung, die nachfolgend beschrieben wird, ist in besonders zweckmäßiger Weise mit dem aus dem Stand der Technik entnehmbaren Wirkstofffluiden und Kombinationen von Wirkstofffluiden einsetzbar.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. Dabei werden auch besonders bevorzugte Ausgestaltungen und besonders bevorzugte Kombinationen von Merkmalen im Einzelnen weiter beschrieben. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 WC-Spüler mit Verbindungselement zwischen den Haltern
Fig. 2 WC-Spüler mit Verbindungssteg an den Vorratsbehältern
Fig. 1 zeigt einen WC-Spüler 1 mit einem ersten Vorratsbehälter 2 und einem zweiten Vorratsbehälter 3. Die Vorratsbehälter 2,3 sind mit jeweils voneinander verschiedenen Wirkstofffluiden 4,5 gefüllt. Die Vorratsbehälter 2,3 weisen eine bodenseitige Öffnung auf, die durch die Halter 6,7 in Fig.1 verdeckt werden.
Die vorzugsweise transparent ausgebildeten Vorratsbehälter 2,3 sind in den hierzu vorgesehenen Haltern 6,7, vorzugsweise lösbar, fixiert. Es ist besonders bevorzugt, dass die Halter 6,7 und die Vorratsbehälter 2,3 in derart ausgestaltet sind, dass sich die Vorratsbehälter 2,3 bei Entleerung der Vorratsbehälter 2,3 aus den Haltern 6,7 entnehmen lassen und durch neue, gefüllter Vorratsbehälter 2,3 ersetzt werden können.
Die in den Haltern 6,7 fixierten Vorratsbehälter 2,3 sind gegen den Eintritt von Spülflüssigkeit aus der WC-Spülung geschützt.
In Fig. 1 nicht abgebildet, ist zwischen der bodenseitigen Abgabeöffnung der Vorratsbehälter 2,3 und dem plattenartigen Verteilelement 9,10 eine Abgabevorrichtung zwischengeschaltet, die ein freies Fließen der Wirkstofffluide 4,5 aus den Vorratsbehältern 2,3 verhindert. Die Abgabevorrichtung kann beispielsweise ventilgesteuert sein oder durch eine Anordnung realisiert sein, die ein freies Fließen der Wirkstofffluide 4,5 verhindert, zum Beispiel durch Kapillarwirkung.
Die Abgabevorrichtung ist jeweils mit einem plattenartigen Verteilelement 9,10 verbunden, so dass von der Abgabevorrichtung die Wirkstofffluide 4,5 auf die Abspülplatten 9,10 gelangen können, wo sie durch die Beaufschlagung mit Spülflüssigkeit aufgelöst und mitgeschwemmt werden.
Der erste Vorratsbehälter 2, der erste Halter 6 sowie das erste Verteilelement 9 bilden die erste Dosiereinheit A aus, während der zweite Vorratsbehälter 3, der zweite Halter 7 und das zweite Verteilelement 10 die zweite Dosiereinheit B formen. Insbesondere sind die Vorratsbehälter 2,3, die Halter 6,7 sowie die Verteilelemente 9, 10 der ersten und zweiten Dosiereinheit A,B im Wesentlichen identisch ausgebildet.
Die erste Dosiereinheit A und die zweite Dosiereinheit B sind durch das Verbindungselement 1 1 gegeneinander fixiert. Das Verbindungselement 1 1 ist als Stift
ausgeformt, der in die Öffnung 12 des Halters 6,7 einführbar ist und mit der Öffnung eine form-, kraft- und/oder stoffschlüssige Verbindung ausbildet. Das stiftartige Verbindungselement kann integral an einem der Halter 6,7 ausgeformt sein oder als separates Bauteil vorgesehen sein, welches mit dem ersten Halter 6 und dem zweiten Halter 7 verbunden wird.
An dem Verbindungselement 1 1 ist ein Bügel 13 angeordnet, mit dem sich die zusammengesetzte Abgabevorrichtung 1 am Rand eines Toilettenbeckens befestigen lässt.
Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der das Verbindungselement 1 1 zur Fixierung der Dosiereinheiten A,B durch einen Steg zwischen den Vorratsbehältern 2,3 ausgebildet ist. Die Vorratsbehälter 2,3 sind hierbei bevorzugt einstückig, beispielsweise durch ein Blasformverfahren, gebildet, so dass das stegartige Verbindungselement 11 integral mit den Vorratsbehältern 2,3 ausgeformt ist.
Der Bügel 13 zur Befestigung der Abgabevorrichtung 1 am Rand des Toilettenbeckens ist integral mit dem ersten Halter 6 ausgebildet.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den in den Ansprüchen definierten Bereich zu verlassen.
Bezuqszeichen
1. WC-Spüler
2. Vorratsbehälter
3. Vorratsbehälter
4. Wirkstofffluid
5. Wirkstofffluid
6. Halter
7. Halter
8. n.n.
9. Verteilelement
10. Verteilelement
11. Verbindungselement
12. Öffnung
13. Bügel
A. Dosiereinheit
B. Dosiereinheit