Verfahren zum Generieren von Videohologrammen in Echtzeit mittels Subhologrammen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Generieren von Videohologrammen, insbesondere computergenerierten Videohologrammen (CGVH), aus Bilddaten mit Tiefen Information in Echtzeit. Bei der holografischen Darstellung der 3D-0bjekte oder 3D-Szenen wird die Lichtwellenfront durch die Interferenz und Überlagerung kohärenter Lichtwellen generiert.
Im Gegensatz zu klassischen Hologrammen, die als Interferenzmuster photographisch oder auf andere Weise gespeichert sind, existieren Videohologramme als Ergebnis der Berechnung von Hologrammdaten aus Sequenzen einer dreidimensionalen Szene und ihrer Speicherung mit elektronischen Mitteln.
Bei einer holografischen Wiedergabeeinrichtung breitet sich moduliertes interferenzfähiges Licht im Raum vor den Augen eines Betrachters als eine durch die Amplituden- und/oder Phasenwerte steuerbare Lichtwellenfront zur Rekonstruktion einer dreidimensionalen Szene aus. Dabei bewirkt das Ansteuern eines Lichtmodulatormittels mit den Hologrammwerten der Videohologramme, dass das ausgehende, in Pixeln modulierte Wellenfeld durch Interferenzen die gewünschte dreidimensionale Szene in den Raum rekonstruiert.
Eine holografische Wiedergabeeinrichtung enthält typischerweise eine Anordnung steuerbarer Pixel, wobei die Pixel durch elektronisches Beeinflussen der Amplitude und/ oder Phase von beleuchtendem Licht Objektpunkte rekonstruieren. In diesem Dokument bezeichnet der Begriff .Pixel1 ein steuerbares Hologrammpixel im Lichtmodulatormittel; ein Pixel wird durch einen diskreten Wert eines Hologrammpunkts einzeln adressiert und angesteuert. Jedes Pixel stellt einen Hologrammpunkt des Videohologramms dar. Bei einem LCD wird daher der Begriff , Pixel' für die einzeln adressierbaren Bildpunkte des Bildschirms verwendet. Bei einem Digital Light Processing-Display (DLP) wird der Begriff .Pixel' für einen einzelnen Mikrospiegel oder eine kleine Gruppe von Mikrospiegeln verwendet. Bei einem
kontinuierlichen SLM ist ein Pixel die Übergangsregion auf dem Lichtmodulatormittel, die einen komplexen Hologrammpunkt repräsentiert. Der Begriff , Pixel' bezeichnet daher ganz allgemein die kleinste Einheit, die einen komplexen Hologrammpunkt repräsentiert, also anzeigen kann.
Lichtmodulatormittel sind in vielfältiger Weise bekannt, beispielsweise in Form eines Spatial Light Modulator (SLM). Das Lichtmodulatormittel kann sowohl kontinuierlich als auch matrixförmig sein. Es kann beispielsweise ein kontinuierlicher SLM mit Matrixsteuerung oder ein akusto-optischer Modulator (AOM) sein. Eine geeignete Anzeigeeinrichtung zur Rekonstruktion von Videohologrammen durch Amplitudenmodulation eines Lichtmusters ist beispielsweise ein Flüssigkristalldisplay LCD. Die Erfindung kann jedoch ebenso auf andere steuerbare Einrichtungen angewendet werden, welche kohärentes Licht nutzen, um eine Lichtwellenfront zu modulieren.
Einer für diese Erfindung bevorzugten holografischen Wiedergabeeinrichtung liegt im Wesentlichen folgendes Prinzip zugrunde: In mindestens ein Lichtmodulatormittel wird eine in Objektpunkte zerlegte Szene als Gesamthologramm kodiert. Die Szene ist als Rekonstruktion von einem Sichtbarkeitsbereich aus zu sehen, der innerhalb eines Periodizitätsintervalls der Rekonstruierten des Videohologramms liegt. Zu jedem zu rekonstruierenden Objektpunkt der Szene wird ein Subhologramm definiert. Das Gesamthologramm wird aus einer Überlagerung von Subhologrammen gebildet. Dabei wird im Wesentlichen das Prinzip verfolgt, vorrangig jene Wellenfront, die ein Objekt aussenden würde, in ein oder mehrere Sichtbarkeitsbereiche zu rekonstruieren. Die Rekonstruktion eines einzelnen Objektpunkts erfordert jeweils nur ein Subhologramm als Teilmenge des am Lichtmodulatormittel kodierten Gesamthologramms. Die holografische Wiedergabeeinrichtung enthält wenigstens ein Bildschirmmittel. Dabei wird als Bildschirmmittel entweder der Lichtmodulator selbst bezeichnet, in dem das Hologramm einer Szene kodiert ist, oder ein optisches Element - beispielsweise Linse oder Spiegel -, auf das ein im Lichtmodulator kodiertes Hologramm oder eine im Lichtmodulator kodierte Wellenfront einer Szene abgebildet wird.
Die Festlegung des Bildschirmmittels und die zugehörigen Prinzipien zur Rekonstruktion der Szene in den Sichtbarkeitsbereich sind durch Dokumente des Anmelders beschrieben. In WO 2004/044659 sowie WO 2006/027228 ist das Bildschirmmittel der Lichtmodulator selbst. In WO 2006119760, Projektionsvorrichtung und Verfahren zur holografischen Rekonstruktion von Szenen, ist das Bildschirmmittel ein optisches Element, auf das ein im Lichtmodulator kodiertes Hologramm abgebildet wird. In DE 10 2006 004 300, Projektionsvorrichtung zur holografischen Rekonstruktion von Szenen, ist das Bildschirmmittel ein optisches Element, auf das eine im Lichtmodulator kodierte Wellenfront der Szene abgebildet wird.
Der Sichtbarkeitsbereich ist ein begrenzter Bereich, durch welchen der Betrachter die gesamte rekonstruierte Szene ansehen kann. Innerhalb des Sichtbarkeitsbereichs überlagern sich Wellenfelder so zu einer Wellenfront, dass die rekonstruierte Szene für den Betrachter sichtbar wird. Der Sichtbarkeitsbereich befindet sich auf oder nahe den Augen des Betrachters. Der Sichtbarkeitsbereich kann in die Richtungen X, Y und Z bewegt werden und wird mit bekannten Positionserkennungs- beziehungsweise Nachführeinrichtungen der aktuellen Betrachterposition nachgeführt. Es ist möglich, für jeden Betrachter zwei Sichtbarkeitsbereiche zu verwenden, nämlich einen für jedes Auge. Andere Ausgestaltungen von Sichtbarkeitsbereichen sind ebenfalls möglich. Es ist ferner möglich, Videohologramme so zu kodieren, dass für den Betrachter einzelne Objekte oder die ganze Szene scheinbar hinter dem Lichtmodulator liegen.
Zwischen dem Lichtmodulatormittel der holografischen Wiedergabeeinrichtung und dem Sichtbarkeitsbereich ist ein virtueller pyramidenstumpfförmiger Rekonstruktionsbereich, das so genannte Frustum, aufgespannt, wobei der Lichtmodulator die Grundfläche und der Sichtbarkeitsbereich die Deckfläche bildet. Bei sehr kleinen Sichtbarkeitsbereichen kann der Pyramidenstumpf als Pyramide angenähert werden. Der Betrachter sieht durch den Sichtbarkeitsbereich in Richtung der holografischen Wiedergabeeinrichtung und nimmt im Sichtbarkeitsbereich die Wellenfront auf, welche die Szene repräsentiert.
WO/2006/066906 des Anmelders beschreibt ein Verfahren zum Berechnen von Videohologrammen. Es basiert im Wesentlichen darauf, eine Zerlegung der Szene in
Ebenenschnitten parallel zur Ebene eines Lichtmodulators durchzuführen, alle Ebenenschnitte in einen Sichtbarkeitsbereich zu transformieren und dort aufzusummieren. Anschließend werden die summierten Ergebnisse in die Hologrammebene, in welcher auch der Lichtmodulator liegt, zurück transformiert und so die komplexen Hologrammwerte des Videohologramms ermittelt.
Im Wesentlichen führt dieses Verfahren für eine dreidimensionale Szene computergestützt die nachfolgenden Schritte durch:
Aus jedem Objektdatensatz jeder tomographischen Szeneschnittfläche wird ein Beugungsbild in Form einer separaten zweidimensionalen Verteilung von
Wellenfeldern für eine Betrachterebene mit einem endlichen Abstand parallel zu den
Schnittebenen berechnet, wobei die Wellenfelder aller Schnitte für mindestens einen gemeinsamen Sichtbarkeitsbereich berechnet werden, die berechneten Verteilungen aller Schnittebenen werden zur Beschreibung eines gemeinsamen Wellenfeldes für den Sichtbarkeitsbereich in einem zur Betrachterebene referenzierten Datensatz addiert, und der Referenzdatensatz zum Erzeugen eines Hologrammdatensatzes für ein gemeinsames computergeneriertes Hologramm der Szene wird in eine von der Referenzebene endlich entfernte, parallele Hologrammebene transformiert, wobei in der Hologrammebene das Lichtmodulatormittel liegt.
Die Generierung der komplexen Hologrammwerte gemäß WO/2006/066906 ist sehr aufwändig. Aufgrund der Vielzahl der notwendigen Transformationen ist die Implementierung dieses Verfahrens mit hohem Rechenaufwand verbunden. Eine Kodierung beziehungsweise Generierung der Ho log ramm werte in Echtzeit ist nur mit hoch performanten und kostspieligen Recheneinheiten möglich. Derartig teure Recheneinheiten würden die Akzeptanz der digitalen Videoholografie einschränken beziehungsweise behindern.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, welches erlaubt, Videohologramme aus dreidimensionalen Bilddaten mit Tiefeninformation in Echtzeit zu generieren. Die Generierung soll von einfachen und kostengünstigen Rechenanlagen durchgeführt werden können.
Die Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren, bei welchem für alle Objektpunkte Beiträge der Subhologramme an der gesamten Rekonstruktion der Szene aus wenigstens einer Look-Up-Tabelle (Auslesetabelle) bestimmbar sind. Diese Subhologramme werden zu einem Gesamthologramm zur Rekonstruktion der gesamten Szene überlagert.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für holografische Wiedergabeeinrichtungen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 geeignet. Einer derartigen holografischen Wiedergabeeinrichtung mit entsprechenden Lichtmodulatormitteln liegt dabei das Prinzip zugrunde, die mit Informationen von Objektpunkten einer Szene modulierten Wellenfelder in wenigstens einem Sichtbarkeitsbereich zu überlagern. Ein einzelner Objektpunkt wird jeweils durch ein Subhologramm erzeugt, dessen Lage von der Position des Objektpunkts und dessen Bereich beziehungsweise Ausdehnung von der Position des Betrachters abhängt. Der Bereich des Subhologramms sind jene Pixel auf dem Lichtmodulatormittel, die angesteuert werden müssen, um den jeweiligen Objektpunkt zu rekonstruieren. Der Bereich des Subhologramms umfasst somit nur einen Teilbereich des Lichtmodulatormittels.
In einer einfachsten Lösungsmöglichkeit liegt das Zentrum des Subhologramms auf der Geraden durch den zu rekonstruierenden Objektpunkt und dem Zentrum des
Sichtbarkeitsbereichs. Ferner wird in einer einfachsten Lösungsmöglichkeit die
Ausdehnung des Subhologramms mit Hilfe des Strahlensatzes ermittelt, wobei der
Sichtbarkeitsbereich durch den zu rekonstruierenden Objektpunkt auf das
Lichtmodulatormittel rückverfolgt wird. Die Ausdehnung des Sichtbarkeitsbereichs ändert sich somit abhängig vom Normalabstand des Betrachters zum
Lichtmodulatormittel.
Bei gleichbleibendem Normalabstand des Betrachters ist zu unterscheiden, ob die Objektpunkte ortsfest kodiert werden oder nicht: Falls die Objektpunkte nicht ortsfest kodiert werden, dann werden die Positionen der Subhologramme so festgelegt, als würde sich der Betrachter in der Mitte, also zentral vor dem Lichtmodulator befinden, unabhängig davon, wo er sich - bei gleich bleibendem Normalabstand zum Lichtmodulatormittel - tatsächlich aufhält. Bewegt sich der Betrachter, so liegt der
rekonstruierte Objektpunkt auf der Geraden, welche das Zentrum des aktuellen Sichtbarkeitsbereichs und das Zentrum des auf die Mitte bezogenen Subhologramms verbindet.
Wird ein Objektpunkt ortsfest kodiert, so bedeutet dies, dass sich die räumliche Lage des rekonstruierten Objektpunkts in Bezug auf das Lichtmodulatormittel nicht ändert. Auch der Normalabstand des Objektpunkts zum Lichtmodulatormittel bleibt gleich. Um dies zu erreichen, wird die Position des Subhologramms bezüglich des Lichtmodulatormittels abhängig von der Betrachterposition verändert. Auch hier wird die Position des Subhologramms so ermittelt, dass das Zentrum des Subhologramms auf der Geraden durch den zu rekonstruierenden Objektpunkt und dem Zentrum des Sichtbarkeitsbereichs liegt. Bei einer Bewegung des Betrachters hat diese Gerade jedoch den zu rekonstruierenden Objektpunkt als Drehpunkt, wodurch Abhängigkeit der Position des Subhologramms durch die Betrachterposition gegeben ist.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens wird nachfolgend erläutert: In einem vorbereiteten Verfahrensschritt werden die sichtbaren Objektpunkte ermittelt. Gegebenenfalls werden vorbereitete Daten bereits von einer Schnittstelle übernommen. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst folgende Schritte: Ermittlung der Lage und Ausdehnung des Subhologramms je Objektpunkt, wie oben erläutert;
Ermittlung der Beiträge des zugehörigen Subhologramms aus wenigstens einer Look-Up-Tabelle;
Wiederholen der beiden Schritte für alle Objektpunkte, wobei die Subhologramme zu einem Gesamthologramm zur Rekonstruktion der gesamten Szene überlagert werden. Die einzelnen Subhologramme der Objektpunkte sind superponierbar und werden unter Beachtung eines globalen Koordinatensystems zum Gesamthologramm komplex aufaddiert.
Die Look-Up-Tabelle umfasst die komplexen Werte des Subhologramms und somit die Beiträge des Objektpunkts zum Gesamthologramm. Die Look-Up-Tabelle ist für einen raschen Zugriff auf die Daten strukturiert. Eine Look-Up-Tabelle kann in jeder Art von Speicherbereichen oder Schnittstellen, welche die Beiträge für die
Subhologramme zur Verfügung stellen implementiert sein. Beispielsweise sind dies dedizierte Speicherbereiche, Datenträger, Datenbanken oder weitere Speichermedien sowie Schnittstellen. Bevorzugte Schnittstellen sind insbesondere Internet, WLAN, Ethernet sowie andere lokale und globale Vernetzungen.
In einem weiteren Aspekt der Erfindung werden auf die Subhologramme oder auf das Gesamthologramm zusätzliche Korrekturfunktionen angewendet, um beispielsweise tage- oder formbedingte Toleranzen des Lichtmodulatormittels zu kompensieren oder eine Verbesserung der Rekonstruktion zu erreichen. Beispielsweise werden Korrekturwerte zu den Datenwerten der Subhologramme und/oder dem Gesamthologramm addiert.
Das Prinzip der Look-Up-Tabellen kann mit Vorteil erweitert werden. Beispielsweise können Parameterdaten zur Färb- und Helligkeitsinformation in separaten Look-Up- Tabellen abgelegt werden. Zusätzlich können dabei Datenwerte der Subhologramme und/oder das Gesamthologramm mit Helligkeits- und/oder Farbwerten aus Look-Up- Tabellen moduliert werden. Es ist für eine Farbdarstellung auch möglich, dass die Hologrammwerte von Farben aus jeweiligen Look-Up-Tabellen bestimmbar sind.
Die Look-Up-Tabellen werden generiert, indem für jeden möglichen Objektpunkt in einem definierten Raumbereich die Hologrammwerte des Subhologramms ermittelt werden und in entsprechende Datenträger und/oder Speichermodule abgelegt oder mittels Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden. Der Raumbereich umfasst beispielsweise den vorgesehenen Bewegungsbereich des Betrachters in dem er das Hologramm sehen kann. Für einen Objektpunkt werden beispielsweise die Hologrammwerte des zugehörigen Subhologramms generiert, indem jene Wellenfront, die der Objektpunkt aussendet in den Sichtbarkeitsbereich propagiert und in die Hologrammebene, in welcher sich auch das Lichtmodulatormittel befindet, zurück transformiert wird. Beispielsweise werden die Hologrammwerte gemäß WO/2006/066906 für jeweils einen einzelnen Objektpunkt generiert.
In einer weiteren Lösungsmöglichkeit werden die Hologrammwerte mittels Strahlverfolgung, dem so genannten Raytracing, generiert. Weitere
Lösungsmöglichkeiten umfassen analytische Verfahren, Optimierungsmethoden. Auch Approximationsmethoden sind denkbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren greift somit für jeden zu rekonstruierenden Objektpunkt auf diese Daten zu, die in weiterer Folge entsprechend rasch weiterverarbeitet werden können. Die Generierung der Hologrammwerte in Echtzeit kann damit vom erfindungsgemäßen Verfahren untermauert werden.
Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren die bisher sehr hohen und kostenintensiven Anforderungen an die
Recheneinheit zur Generierung der holografischen Daten nachhaltig verringert werden. Der Berechnungsaufwand kann anhand der Look-Up-Tabellen um mehrere
Zehnerpotenzen reduziert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt somit die
Generierung von Hologrammen interaktiv und in Echtzeit auf gängigen PC-Systemen. Schließlich wird durch die zuverlässige Generierung der Hologramme in Echtzeit gewährleistet, dass die daraus resultierende unerwünschte Reaktionszeit beim
Nachverfolgen der Betrachterpupillen vermindert werden kann. Die Generierung der
Hologramme für einen einzelnen Betrachter ist somit auch mit einfachen
Recheneinheiten in Echtzeit sicher gestellt. Außerdem erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren, dass auch für mehrere oder viele Betrachter zeit- oder raumsequentiell separierte Hologramme in Echtzeit dargeboten werden können.
Da die Generierung der Hologramme wenig Rechenaufwand erfordert, ist beispielsweise denkbar, die Berechnung nicht von der zentralen Recheneinheit (CPU) eines Rechners auszuführen, fn einer alternativen Lösung wird die Generierung der Hologramme auf den Komponenten der Graphikkarte erstellt, wobei vorzugsweise ein Graphics Central Processing Unit (GPU) und/oder speziell konfigurierte Recheneinheiten verwendet werden. Auf diese Weise können auch erhöhte Datentansferraten vorteilhaft genutzt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a, b jeweils eine Prinzipskizze einer holografischen Wiedergabeeinrichtung in zweidimensionaler Darstellung, Fig. 2 eine räumliche Prinzipskizze einer holografischen
Wiedergabeeinrichtung und Fig. 3 einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
Fig. 1a veranschaulicht das zugrunde liegende Prinzip einer holografischen Wiedergabeeinrichtung (HAE) für einen Betrachter. Das Prinzip gilt für mehrere Betrachter analog. Die Position eines Betrachters ist dabei durch die Position seiner Augen, beziehungsweise seiner Pupillen (VP) charakterisiert. Die Einrichtung enthält ein Lichtmodulatormittel (SLM), welches zur einfacheren Darstellung in dieser Ausführungsform gleich dem Bildschirmmittel (B) ist, und überlagert die mit Informationen von Objektpunkten einer Szene (3D-S) modulierten Wellenfelder in wenigstens einem Sichtbarkeitsbereich (VR). Der Sichtbarkeitsbereich ist den Augen nachgeführt. Zwischen dem Lichtmodulatormittel (SLM) und dem Sichtbarkeitsbereich (VR) ist ein Rekonstruktionsbereich (RV) aufgespannt. Die Rekonstruktion eines einzelnen Objektpunkts (OP) einer Szene (3D-S) erfordert jeweils nur ein Subhologramm (SH) als Teilmenge des auf Lichtmodulatormitteln (SLM) kodierten Gesamthologramms (H∑SLM). Wie aus dieser Figur ersichtlich, ist der Bereich des Subhologramms (SH) nur ein kleiner Teilbereich des Lichtmodulatormittels (SLM). Das Zentrum des Subhologramms (SH) liegt in einer einfachsten Lösungsmöglichkeit auf der Geraden durch den zu rekonstruierenden Objektpunkt (OP) und dem Zentrum des Sichtbarkeitsbereichs (VR). Die Ausdehnung des Subhologramms (SH) wird in einer einfachsten Lösungsmöglichkeit mit Hilfe des Strahlensatzes ermittelt, wobei der Sichtbarkeitsbereich (VR) durch den zu rekonstruierenden Objektpunkt (OP) auf das Lichtmodulatormittel (SLM) zurückverfolgt wird. Somit sind durch die Lage und die Ausdehnung des Subhologramms die Indizes jener Pixel auf dem Lichtmodulatormittel (SLM) definiert, die zur Rekonstruktion dieses Objektpunkts erforderlich sind und angesteuert werden müssen.
Fig. 1 b veranschaulicht dieses Prinzip weiter und zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der hoiografischen Wiedergabeeinheit (HAE) mit den Subhologrammen (SH1 , SH2) die jeweils den Objektpunkten (OP1 , OP2) zugeordnet sind. Aus Fig. 1 b ist ersichtlich, dass diese Subhologramme beschränkt sind und eine kleine und zusammenhängende Teilmenge des Gesamthologramms (H∑SLM), also des gesamten Lichtmodulatormittels (SLM), sind. Neben der hier anhand des Strahlensatzes ermittelten Lage und Ausdehnung der Subhologramme sind weiterführende funktionale Zusammenhänge denkbar.
Fig. 2 zeigt das Prinzip der Subhologramme (SH) in einer dreidimensionalen Darstellung, wobei gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind.
Fig. 3 zeigt einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel. Ausgangspunkt dieses Ausführungsbeispiels ist eine dreidimensionale Szene (3D-S), weiche in eine Vielzahl von Objektpunkten (OP) strukturiert ist. Zu den Objektpunkten (OP) sind Färb- und Tiefenmap verfügbar. Die so genannte Tiefenmap enthält die Tiefeninformation und die so genannte Farbmap die Farbinformation gerasterter Bilder, die von einem Grafiksystem zur Verfügung gestellt werden.
Für jeden sichtbaren Objektpunkt wird in einem Schritt (1) die Ausdehnung und Lage des zugehörigen Subhologramms (SH) in der Hologrammebene, beziehungsweise auf dem Lichtmodulatormittel (SLM) bestimmt. Dies erfolgt nach den bereits genannten Prinzipien anhand der Tiefeninformation des Objektpunkts und der Betrachterposition (VP).
In einem Schritt (2) werden dem Gedanken der Erfindung folgend die komplexen Hologrammwerte des Subhologramms (SH) aus wenigstens einer Look-Up-Tabelle ermittelt. Beispielsweise werden diese Daten aus dedizierten Speicherbereichen eines Grafiksystems ausgelesen. Ferner werden entsprechend der Farbe und/oder Helligkeit des Objektpunkts gegebenenfalls die komplexen Werte des Subhologramms mit Färb- und Helligkeitswerten moduliert, um die Amplituden der Hologrammwerte zu
verändern. Beispielsweise werden die komplexen Beiträge des Subhologramms mit einem Intensitätsfaktor multipliziert. Die Farbmap enthält die Farbinformation und wird vorzugsweise über eine separate Schnittstelle eingelesen. Es ist möglich, farbbezogene Beiträge der Subhologramme aus wenigstens einer Look-Up-Tabelle zu bestimmen. Im Weiteren ist es für die Farbdarstellung möglich, die Korrekturwerte für die Farbinformation aus Look-Up-Tabellen auszulesen und die Beiträge des Subhologramms mit diesen Werten zu modulieren.
Die Daten der genannten Look-Up-Tabellen werden vorab generiert. Vorzugsweise werden die Daten nach dem im Stand der Technik genannten Verfahren gemäß
WO/2006/066906 für jeden einzelnen Objektpunkt erstellt und in entsprechende
Datenträger und Speichermodule abgelegt. Anhand der Lage und Eigenschaften der
Objektpunkte werden die zugehörigen Subhologramme vorab berechnet und somit die
Look-Up-Tabellen der Subhologramme und falls erforderlich der Färb- und Helligkeitswerte sowie der Korrekturparameter generiert.
In einem Schritt (3) werden die Subhologramme der Objektpunkte zu einem Gesamthologramm (H∑SLM) aufaddiert. Die einzelnen Subhologramme (SHi- SH2, .) der Objektpunkte sind superponierbar und werden unter Beachtung eines globalen Koordinatensystems zum Gesamthologramm (H∑SLM) komplex aufaddiert. Das Gesamthologramm (H∑SLM) repräsentiert das Hologramm aller Objektpunkte. Das Gesamthologramm repräsentiert und rekonstruiert somit die gesamten Szene (3D-S). Die Superposition der Subhologramme kann auch in einem separaten Schritt erfolgen.
In einem abschließenden Schritt (4) kann, wie bereits erläutert, eine Kodierung der Hologrammdaten in Burckhardt-Komponenten, Zweiphasenkomponenten oder anderen Arten der Kodierung erfolgen, um damit das Gesamthologramm in Pixelwerte für die holografische Wiedergabeeinrichtung, insbesondere nach WO 2004/044659, WO 2006/027228, WO 2006119760 sowie DE 10 2006 004 300, umzuwandeln.