Schaltungsanordnung und Verfahren zum Betreiben von Hochdruck- Gasentladungslampen
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Betreiben von Hochdruck-Gasentladungslampen. Hochdruck- Gasentladungslampen werden im folgenden auch kurz Lampen bezeichnet. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben derartiger Lampen. Beschreibungen die vorteilhafte Ausführungen der Schaltungsanordnung betreffen, gelten in entsprechender Weise auch für das Verfahren. Insbesondere behandelt die Erfindung den Lampenbetrieb mit modulierter Betriebsfrequenz.
Stand der Technik
Beim Betrieb von Hochdruck-Gasentladungslampen besteht oft ein Bedarf an einer Modulation der Betriebsfrequenz. In den meisten Fällen soll die Modulation akustische Resonanzen in der Lampe verhindern. Es gibt auch Fälle, bei denen durch die Modulation akustische Resonanzen gezielt angeregt werden, um die Gasfüllung der Lampe zu durchmischen .
Akustische Resonanzen sind ein bekanntes Problem beim Betrieb von Hochdruck-Gasentladungslampen. Abhängig von der Geometrie und vom Druck der Lampe, treten diese Resonanzen in einem Frequenzbereich zwischen 5kHz und 100OkHz auf und können zu Bogenunruhe und bei ausgeprägten Resonanzen sogar zur Zerstörung der Lampe führen. Ein Betrieb einer Lampe mit einem Wechselstrom, der eine Frequenz im
genannten Frequenzbereich aufweist, ist deshalb nicht ohne weiteres zuverlässig.
Eine Schaltungsanordnung zum Betrieb einer Hochdruck- Gasentladungslampe umfasst im allgemeinen einen Wechsel- richter, der eine hochfrequente Wechselspannung bereitstellt, die eine Betriebsfrequenz aufweist, die im Bereich zwischen 10 kHz und 10 MHz aufweist. Der Wechselrichter kann bekanntermaßen als Vollbrucke ausgeführt werden, die von einer Gleichspannung gespeist wird. Dies ist in folgender Literaturstelle beschrieben: Bill
Andreycak, "Phase Shifted Zero Voltage Transition Design Considerations and the UC3875 PWM Controller", Unitrode Application Note U-136A, 1997. Die Vollbrucke weist einen Bruckenzweig auf, der an den Enden jeweils von einem Halbbruckenzweig gespeist wird. Die Spannungen, die die Halbbruckenzweige zueinander aufweisen haben eine Phase zueinander. Ist die Phase 180 Grad bzw. π, so ist die Amplitude der Spannung die am Bruckenzweig anliegt maximal und hat einen Wert, der einer Speisespannung ent- spricht, die die Vollbrucke speist. Ist die Phase Null, so ist auch die Amplitude Null. In der o. g. Literaturstelle ist beschreiben, wie mittels der Phase die Spannung am Bruckenzweig und damit die Ausgangsspannung des Wechselrichters geregelt werden kann.
Die Lampe wird über ein Koppelnetzwerk an den Ausgang des Wechselrichters gekoppelt. Das Koppelnetzwerk ist im allgemeinen ein Reaktanznetzwerk und weist eine Ubertra- gungsfunktion die den Lampenstrom in Abhängigkeit von der Betriebsfrequenz beschreibt, dies bei gegebener Ausgangs- Spannung des Wechselrichters:
steht in obiger Formel für die Amplitude des Lampenstroms, ω für die Kreisfrequenz der Betriebsfrequenz, für die Amplitude der Ausgangsspannung des Wechselrich- ters und für die Ubertragungsfunktion des Koppelnetzwerks .
Wird nun aus einem der o. g. Grunde die Betriebsfrequenz moduliert, so fuhrt dies aufgrund der Ubertragungsfunktion zu einer Amplitudenmodulation des Lampenstroms. Dies kann zu unerwünschten Flackererscheinungen und Bogenunru- he fuhren.
Darstellung der Erfindung
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schaltungsanordnung zum Betrieb von Hochdruck-Entladungslampen bereit zu stellen, das eine modulierte Betriebsfrequenz aufweist und keine Flackererscheinungen oder Bogenunruhe bei einer angeschlossenen Lampe verursacht.
Diese Aufgabe wird durch eine Schaltungsanordnung realisiert, die folgende Merkmale aufweist:
• Einen Vollbrucken-Wechselrichter mit zwei Halbbru- ckenzweigen und einem dazwischen liegenden Brucken- zweig, wobei durch jeden Halbbruckenzweig in den Bruckenzweig eine Halbbruckenspannung einspeisbar ist;
• die Halbbruckenspannungen weisen eine, durch einen Controller einstellbare Phase zueinander auf,
- A -
• die Hochdruck-Gasentladungslampe ist mit dem Brückenzweig koppelbar,
• der Vollbrücken-Wechselrichter liefert an die Hochdruck-Gasentladungslampe einen Lampenstrom, der im wesentlichen ein Wechselstrom mit einer modulierten Betriebsfrequenz ist, die fortwährend in einem Bereich zwischen einer Minimalfrequenz und einer Maximalfrequenz pendelt,
• der Controller stellt die Phase abhängig von der Be- triebsfrequenz so ein, dass mit steigender Betriebsfrequenz die Phase ansteigt
Die Ausprägung der Resonanzstellen der Lampe nimmt im allgemeinen mit steigender Frequenz ab. D. h. bei niedri- gen Frequenzen ist es kritisch der Lampe viel Energie zur Verfügung zu stellen, da sich starke Resonanzen ausbilden können. Bei höheren Frequenzen hingegen kann der Lampe mehr Energie eingespeist werden, da die Resonanzen dort weniger ausgeprägt sind.
Das Koppelnetzwerk weist im allgemeinen einen Tiefpasscharakter auf. D. h. bei niedrigen Frequenzen wird der Lampe mehr Energie eingespeist als bei hohen Frequenzen. Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, dass die Frequenzabhängigkeit des Koppelnetzwerks die Instabilität der Lampe auslösen kann, weil gerade die Frequenzen weniger bedämpft werden, bei denen starke Resonanzen auftreten. Aus dieser Erkenntnis folgt, dass die Frequenzabhängigkeit des Koppelnetzwerks kompensiert werden muss. Dies geschieht erfindungsgemäß durch eine Steuerung der Phase synchron zur Betriebsfrequenz. Die Phase weist also in
einer erfindungsgemaßen Schaltungsanordnung wie die Betriebsfrequenz eine Modulation auf. Im Zeitbereich bewirkt die Frequenzabhangigkeit des Koppelnetzwerks eine sinkende Amplitude des Lampenstroms bei steigender Fre- quenz. Im Frequenzbereich zeigt sich die Frequenzabhangigkeit des Koppelnetzwerks im Leistungsspektrum der Lampenleitung derart, dass die spektrale Leistungsdichte zu hohen Frequenzen hin abnimmt. Durch die erfindungsgemaße Modulation der Phase wird erreicht, dass die Amplitude des Lampenstroms naherungsweise unabhängig ist von der
Betriebsfrequenz oder sogar zu höheren Frequenzen hin zunimmt. Im Frequenzbereich wird durch die Erfindung erreicht, dass das Leistungsspektrum der Lampenleistung gleichverteilt ist oder sogar zu höheren Frequenzen hin ansteigt.
Neben der Instabilität der Lampe ergibt sich durch den Frequenzbereich, den die Betriebsfrequenz überstreicht ein weiteres Problem. Die Frequenzabhangigkeit des Koppelnetzwerks bewirkt ohne erfindungsgemaße Modulation der Phase eine Amplitudenmodulation des Lampenstroms. Ohne
Gegenmaßnahme fuhrt dies zu einem unerwünschten Flackern des Lichtstroms mit der Modulationsfrequenz.
Es ist auch vorteilhaft, wenn die Modulation der Phase starker ist als zur Kompensation der Frequenzmodulation der Betriebsfrequenz notig wäre. Dann liegt eine Uberkom- pensation vor. Dieser Fall kann in zwei Falle unterteilt werden, von denen jeder eigene Vorteile mit sich bringt.
Bislang wurde davon ausgegangen, dass der zeitliche Verlauf der Betriebsfrequenz so gewählt ist, dass alle mog- liehen Betriebsfrequenzen zwischen der Maximalfrequenz
und der Minimalfrequenz im wesentlichen für gleich lange Zeit vom Wechselrichter erzeugt werden. In diesem Fall bewirkt die Uberkompensation, dass mit steigender Betriebsfrequenz mehr Energie in die Lampe eingekoppelt wird. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Stabilität des Lampenbetriebs aus, da Resonanzstellen der Lampe mit steigender Frequenz tendenziell starker gedampft sind. Die Lampe setzt also mehr Energie bei Betriebsfrequenzen um, bei denen die Resonanzstellen der Lampe starker be- dampft sind.
Falls die Vorraussetzung nicht mehr gilt, dass alle möglichen Betriebsfrequenzen zwischen der Maximalfrequenz und der Minimalfrequenz im wesentlichen für gleich lange Zeit vom Wechselrichter erzeugt werden, kann eine Uber- kompensation neutralisiert werden. Dies ist durch eine geeignete zeitliche Verteilung der Betriebsfrequenzen möglich. Nimmt die Zeitdauer in der der Wechselrichter eine bestimmte Betriebsfrequenz erzeugt mit steigender Frequenz in geeigneter Weise ab, dann kann das Leistungspektrum der Lampenleistung trotz einer Uberkompensation bei allen Betriebsfrequenzen im wesentlichen gleich sein. D. h. die Schalttransistoren des Wechselrichters werden für eine kürzere Zeit mit hohen Frequenzen getaktet, als dies ohne Uberkompensation der Fall wa- re . Dies fuhrt zu einer Reduzierung der Schaltverluste in den Schalttransistoren. Unter hohen Frequenzen werden dabei Frequenzen verstanden, die der Maximalfrequenz naher sind als der Minimalfrequenz. Eine Uberkompensation kann also zur Stabilisierung des Lampenbetriebs oder zur Ver- besserung des Wirkungsgrades der Schaltungsanordnung genutzt werden. Es sind auch Mischformen möglich, bei denen
beide Vorteile genutzt werden, indem die Uberkompensation nur teilweise durch eine zeitliche Verteilung der Betriebsfrequenzen neutralisiert wird.
Die Modulation der Betriebsfrequenz muss nicht periodisch mit einer Modulationsfrequenz erfolgen. Die Modulation kann beispielsweise von einem Rauschgenerator oder durch Chaos gesteuert sein.
Der Zusammenhang zwischen Betriebsfrequenz und Phase definiert eine Modulatorkennlinie. Im einfachsten Fall stellt die Modulatorkennlinie einen linearen Zusammenhang mit einem Modulationsfaktor zwischen Betriebsfrequenz und Phase her. Zu einem gewünschten Frequenzhub der Betriebsfrequenz ergibt sich eine notige Modulation der Phase bei gegebenem Koppelnetzwerk, um die o. g. Kompensationsbe- dingung zu erfüllen. Der Modulationsfaktor muss demnach so eingestellt sein, dass die Kompensationsbedingung erfüllt ist. Der zeitliche Verlauf Betriebsfrequenz ist bevorzugt dreieck- oder sagezahnformig. Bei linearer Modulatorkennlinie ist dann auch der zeitliche Verlauf der Phase dreieck- oder sagezahnformig.
Abhangig von einer Modulatorkennlinie ergibt sich ein unterschiedlicher Frequenzverlauf des Leistungs- oder auch Leistungsdichtespektrums der Lampenleistung. Da im allgemeinen ein gleichverteiltes Leitungsspektrum erwünscht ist, ist die Modulatorkennlinie so ausgelegt, dass dies erreicht wird. Die Steuerung der Phase durch den Modulator kann zu einer Regelung der Phase erweitert werden. Dazu benotigt der Modulator einen Messeingang der mit einer Messgroße für die Amplitude des Lampenstroms oder die Leistung der Lampe gespeist wird. Abhangig von der Mess-
größe stellt der Modulator seine Modulatorkennlinie oder seinen Modulationsfaktor so ein, dass die Messgröße konstant bleibt.
Auf dem Markt gibt es Metallhalogen-Hochdrucklampen mit 2OW, 35W, 7OW, 150W und höherer Leistung. Für 20W Lampen hat sich eine Minimalfrequenz von 400 kHz und eine Maximalfrequenz von 500 kHz als vorteilhaft erwiesen. Für 35W Lampen hat sich eine Minimalfrequenz von 300 kHz und eine Maximalfrequenz von 40OkHz als vorteilhaft erwiesen. Für 7OW Lampen hat sich eine Minimalfrequenz von 220 kHz und eine Maximalfrequenz von 320 kHz als vorteilhaft erwiesen. Für 150W Lampen hat sich eine Minimalfrequenz von 160 kHz und eine Maximalfrequenz von 260 kHz als vorteilhaft erwiesen. Die angegebenen Frequenzwerte sind ledig- lieh als Dimensionierungsbeispiele zu verstehen. Falls ein Betriebsgerät für mehrere Lampen mit unterschiedlicher Nominalleistung geeignet sein soll, muss vom jeweils optimalen Frequenzbereich abweichend ein Kompromiss gewählt werden.
Für Lampen bei denen durch die Modulation der Betriebsfrequenz eine Resonanz angeregt werden soll, um eine gezielte Durchmischung der Gasfüllung zu bewirken, hat sich eine Minimalfrequenz von 45 kHz und eine Maximalfrequenz von 55 kHz als vorteilhaft erwiesen.
Für die Stabilität des Lampenbetriebs ist es vorteilhaft, wenn die spektrale Leistungsdichte der Lampenleistung reduziert wird. Soll die durchschnittliche Lampenleistung konstant bleiben, muss dazu das Leistungsspektrum verbreitert werden. Um das Leistungsspektrum in dem der Lam- pe Leistung zugeführt wird zu verbreitern ohne die Mini-
mal- oder die Maximalfrequenz zu verändern, überlagert der Wechselrichter dem Lampenstrom einen Gleichanteil, dessen Vorzeichen mit einer Wechselfrequenz wechselt, die kleiner ist als ein Zehntel der Minimalfrequenz. Vorteil- haft wird der Gleichanteil durch einen Vollbrückenwech- selrichter erzeugt, dessen Schalter ein Tastverhältnis aufweisen, das von 50 % abweicht. Die Halbbrückenzweige der Vollbrücke umfassen jeweils einen ersten und einen zweiten Schalter. Falls eine erste Einzeit des ersten Schalters gleich einer zweiten Einzeit des zweiten Schalters ist, erzeugt der Vollbrückenwechselrichter eine Rechteckspannung ohne Gleichanteil. Wird die erste Einzeit um eine Asymmetriezeit reduziert, während die zweite Einzeit um diese Asymmetriezeit verlängert, so enthält die vom Vollbrückenwechselrichter erzeugte Wechselspannung einen Gleichanteil. Zur Vermeidung einer einseitigen Belastung der Lampe wird mit der Wechselfrequenz die A- symmetriezeit abwechselnd der ersten und der zweiten Einzeit abgezogen und zugefügt. Der Wechsel der Asymmetrie braucht nicht abrupt zu erfolgen. Geringere Belastung für die verwendeten Bauelemente ergibt sich, wenn der Wechsel vom Abziehen zum Zufügen der Asymmetriezeit kontinuierlich erfolgt. Beispielsweise kann der zeitliche Verlauf des Werts der Asymmetriezeiten dreieckförmig sein. Zu je- dem Zeitpunkt ist die Summe der Asymmetriezeiten des ersten und des zweiten Schalters Null.
Ohne Gleichanteil umfasst das Leistungsspektrum der Lampenleistung Anteile in einen Frequenzbereich zwischen der doppelten Minimalfrequenz und der doppelten Maximalfre- quenz. Durch Hinzufügen des Gleichanteils entstehen zusätzlich Anteile in einem Frequenzbereich zwischen der
Minimalfrequenz und der Maximalfrequenz. Es entstehen auch Anteile oberhalb der doppelten Maximalfrequenz, die aber im allgemeinen keine Rolle hinsichtlich eines stabilen Lampenbetriebs spielen. Ist die doppelte Minimalfre- quenz großer als die Maximalfrequenz entsteht zwischen der Maximalfrequenz und der doppelten Minimalfrequenz eine Spektrallucke in der keine Leistung an die Lampe abgegeben wird. Vorteilhaft werden die Minimalfrequenz und die Maximalfrequenz so gewählt, dass besonders ausgeprag- te Resonanzen der Lampe in diese Spektrallucke fallen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im folgenden soll die Erfindung anhand von Ausfuhrungsbeispielen unter Bezugnahme auf Zeichnungen naher erläutert werden. Es zeigen:
Figur 1 ein Prinzipschaltbild für eine erfindungsgemaße Schaltungsanordnung,
Figur 2 den zeitlichen Verlauf von Halbbruckenspannun- gen und Bruckenspannung in einer Vollbrucke,
Figur 3 den zeitlichen Verlauf einer Lampenspannung ohne Kompensation der Ubertragungsfunktion des Koppelnetzwerks,
Figur 4 den zeitlichen Verlauf einer Lampenspannung mit Kompensation der Ubertragungsfunktion des Koppelnetzwerks .
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
Figur 1 zeigt ein Prinzipschaltbild für eine Schaltungsanordnung, mit der die vorliegende Erfindung realisierbar ist. Die Schaltungsanordnung besitzt zwei Eingangsklemmen 1 und 2 an denen eine gleichgerichtete Netzspannung an- schließbar ist. Die Eingangsklemmen 1 und 2 sind gekoppelt mit einer PFC-Stufe, die eine Leistungsfaktorkorrektur bewerkstelligt und zwischen den Potenzialen 3 und 4 eine Speisespannung Us bereit stellt. Parallel zur Speisespannung Us ist ein Speicherkondensator Cl geschaltet, der die Speisespannung Us puffern soll. Ein Potenzial der Speisespannung dient als Bezugspotenzial der Schaltungsanordnung. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit wird im folgenden das Potenzial 4 als Bezugspotenzial angenommen.
Die Speisespannung stellt die Energieversorgung für einen Vollbrücken-Wechselrichter. Dieser umfasst zwei parallel an die Speisespannung Us geschaltete Halbbrückenzweige. Jeder Halbbrückenzweig besteht aus der Serienschaltung eines oberen Schalters Sl, S3 und eines unteren Schalters S2, S4. Die Schalter sind bevorzugt als MOSFET ausge- führt, können aber auch als andere Halbleiterschalter ausgeführt sein. Im Fall von MOSFETS ist Source des jeweils oberen Schalters Sl, S3 mit Drain des jeweils unteren Schalters S2, S4 an einem Verbindungspunkt verbunden. Der linke Halbbrückenzweig weist einen Verbindungspunkt A auf und der rechte Halbbrückenzweig weist einen Verbindungspunkt B auf. An den Verbindungspunkten A und B liegt jeweils eine Halbbrückenspannung gegenüber dem Bezugspotenzial an. Die Steueranschlüsse der Schalter sind mit einem Controller verbunden. Der Controller umfasst einen Oszillator, der eine Betriebsfrequenz erzeugt, mit der
die Steueranschlusse der Schalter Sl, S2, S3 und S4 angesteuert werden. Dabei werden die Schalter eines Halbbru- ckenzweig abwechselnd angesteuert. Damit entsteht an den Verbindungspunkten A und B bezuglich dem Bezugspotenzial jeweils eine rechteckformige Wechselspannung UA bzw. UB, deren Amplitude der Speisespannung folgt und deren jeweilige Frequenz der Betriebsfrequenz entspricht. Zwischen den Verbindungspunkten A und B liegt der Bruckenzweig, an dem eine Bruckenspannung UAB anliegt. Die Bruckenspannung UAB stellt die Wechselrichterausgangsspannung des VoIl- bruckenwechselrichters dar. Über die Phase φ zwischen den Spannungen UA und UB ist der Effektivwert der Bruckenspannung UAB einstellbar.
In den Bruckenzweig ist eine Serienschaltung bestehend aus einer Lampendrossel Ll und einem Parallelkondensator Cp geschaltet. Die Lampendrossel Ll und der Parallelkondensator Cp sind an einem Verbindungspunkt 5 verbunden. Zwischen dem Verbindungspunkt 5 und dem Verbindungspunkt A ist die Serienschaltung aus einer Lampe Lp und einem Serienkondensator Cs geschaltet. Die Lampe Lp und der Serienkondensator Cs sind an einem Verbindungspunkt 6 verbunden. Die Verbindungspunkte B und 6 können Klemmen zugeführt werden an denen dann eine Lampe anschließbar ist. Die Lampendrossel Ll, der Parallelkondensator Cp und der Serienkondensator Cs bilden das Koppelnetzwerk. Der Parallelkondensator Cp bewirkt bei bestimmten Betriebsfrequenzen eine Resonanzuberhohung und kann entfallen. Der Serienkondensator Cs unterdruckt Gleichstromanteile im Lampenstrom IL und kann ebenfalls entfallen. Nicht darge- stellt ist eine Zündeinrichtung, die zur Inbetriebnahme der Lampe kurzfristig eine Hochspannung bereitstellt.
Das Koppelnetzwerk bewerkstelligt eine Impedanztransformation von der Wechselspannung UAB zur Lampe. Es kann auch einen Transformator enthalten. Die Impedanztransformation des Koppelnetzwerks weist eine Ubertragungsfunkti- on auf, die die Frequenzabhangigkeit des Lampenstroms IL bezogen auf die Wechselspannung UAB beschreibt. Im vorliegenden Fall hat die Ubertragungsfunktion Bandpasscharakter. Bei üblichen Dimensionierungen liegt die Betriebsfrequenz oberhalb der Resonanzfrequenz der Ubertra- gungsfunktion . Oberhalb der Resonanzfrequenz weist die Ubertragungsfunktion einen Tiefpasscharakter auf.
Der Controller umfasst einen Modulator mit einem Modulatorausgang. Der Modulatorausgang ist derart mit dem Oszillator gekoppelt, dass die Betriebsfrequenz vom Modula- tor beeinflussbar ist. Der Modulator bewirkt, dass der
Oszillator eine Betriebsfrequenz erzeugt, die fortwahrend in einem Bereich zwischen einer Minimalfrequenz und einer Maximalfrequenz pendelt. In den meisten Anwendungen ist der zeitliche Verlauf der Betriebsfrequenz periodisch mit einer Modulationsfrequenz. Ein typischer Wert für die Modulationsfrequenz liegt im 100 Hz Bereich. Durch eine geeignete Wahr der Modulationsfrequenz können gezielt akustische Resonanzen in der Lampe angeregt werden, beispielsweise zur Durchmischung Gasfullung der Lampe oder zur Begradigung des Entladungsbogens . Sollen akustische Resonanzen vermieden werden, so kann der zeitliche Verlauf der Betriebsfrequenz auch nicht periodisch sein; z. B. von einem Rauschgenerator gesteuert.
Der Modulator kann auch durch einen Mikrokontroller rea- lisiert sein, in dem durch eine Software eine Modulatorkennlinie zur Steuerung der Phase abgelegt ist. Die Modu-
latorkennlinie kann auch in einem Optimierungsprozess auf eine zu betreibende Lampe abgestimmt werden. In die Modulatorkennlinie können auch andere frequenzabhangige Effekte, die nicht im Koppelnetzwerk begründet sind, be- rucksichtigt werden. Beispielsweise können Zuleitungen oder die Lampe selbst eine Frequenzabhangigkeit aufweisen .
Figur 2 zeigt den zeitlichen Verlauf von Spannungen des Vollbruckenwechselrichters aus Figur 1. Auf eine Skalie- rung wurde verzichtet, da prinzipielle Zusammenhange erläutert werden sollen. Üblicherweise liegen die dargestellten Spannungen im Bereich zwischen 10 V und 500 V. Die Frequenz der dargestellten Zeitverlaufe liegt im Bereich der oben erwähnten Bereiche für die Betriebsfre- quenz. Oben ist der zeitliche Verlauf der Spannung UA dargestellt. Die Spannung UA liegt zwischen dem Verbindungspunkt A und dem Bezugspotenzial 4 an. In der Mitte ist der zeitliche Verlauf der Spannung UB dargestellt. Die Spannung UB liegt zwischen dem Verbindungspunkt B und dem Bezugspotenzial 4 an. Unten ist der zeitliche Verlauf der Spannung UAB dargestellt. Die Spannung UAB liegt zwischen dem Verbindungspunkt A und dem Verbindungspunkt B und stellt die Bruckenspannung dar, die über das Koppelnetzwerk der Lampe zugeführt wird.
Deutlich ist zu erkennen, dass die Spannung UAB nur dann nicht Null ist, wenn die momentanen Spannungen UA und UB unterschiedlich sind. Über die Phase φ kann somit die Zeitdauer eingestellt werden, für die jeweils die Speisespannung bzw. die negative Speisespannung an den Verbin- dungspunkten A und B anliegt. Der Effektivwert der Spannung UAB ist damit durch die Phase φ einstellbar. Für den
Wert φ = 0 ist der Effektivwert der Spannung UAB gleich Null. Für den Wert φ = 180 Grad bzw. φ = π ist der Effektivwert der Spannung UAB gleich dem Wert der Speisespannung. Falls die Speisespannung nicht konstant ist, wirkt sich dies proportional auf die Bruckenspannung UAB aus. Schwankungen oder eine Modulation der Speisespannung können mit Hilfe der Phase φ ausgeglichen werden. Dazu wertet der Controller die Speisespannung derart aus, dass bei steigender Speisespannung die Phase abnimmt.
Figur 3 zeigt den zeitlichen Verlauf der Einhüllenden der Lampenspannung aus Figur 1, d. h. der Spannung zwischen den Verbindungspunkten 6 und B. In Figur 3 ist ein Verlauf der Lampenspannung dargestellt, wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Phase φ ist konstant gehal- ten und nicht an den zeitlichen Verlauf der Betriebsfrequenz angepasst, um die Ubertragungsfunktion des Koppelnetzwerks zu kompensieren. Deutlich ist zu erkennen, wie die Lampenspannung mit einer Frequenz von ca. 100Hz, die der Modulationsfrequenz entspricht, variiert.
Figur 4 zeigt auch den zeitlichen Verlauf der Einhüllenden der Lampenspannung aus Figur 1. Allerdings ist nun gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung die Phase φ an den zeitlichen Verlauf der Betriebsfrequenz angepasst. Die Anpassung ist vorteilhaft so gewählt, dass die Uber- tragungsfunktion des Koppelnetzwerks weitgehend kompensiert wird. Sowohl die untere als auch die obere Begrenzung der Einhüllenden Lampenspannung zeigt im Unterschied zu Figur 3 kaum Schwankungen.