Beschreibung Armatur zur Aufnahme einer Sonde
[0001] Die Erfindung betrifft eine Armatur zur Aufnahme einer Sonde, insbesondere einer Meßsonde oder einer Probenahmesonde, mit einem Gehäuse, das einen Raum zur Aufnahme der Sonde und eine erste Kammer zur Aufnahme eines ersten Fluids aufweist, die mit dem Raum zur Aufnahme der Sonde in Verbindung steht oder diesen umfasst, und das einen Verbindungsabschnitt umfasst, mittels dessen das Gehäuse mit einem Behälter verbindbar ist oder in Verbindung steht, der zur Aufnahme eines Mediums dient, dessen Eigenschaft mit der Sonde zu messen ist oder aus dem eine Probe zu entnehmen ist, wobei die Sonde einen insbesondere im wesentlichen zylindrischen, länglichen Schaft aufweist, der bezüglich des Gehäuses in axialer Richtung verschiebbar ist
[0002] Der Einsatzbereich von Sonden zur Probenahme oder zur Messung bestimmter Eigenschaften eines Mediums ist vielfältig. Beispielsweise erfordert die Herstellung von sterilen Lösungen im Sinne von Arzneimitteln und Medizinprodukten für Peritonealdialyse- und Hämodialyse- Anwendungen oder auch die Herstellung von Perfusionslösungen zum Spülen von Organen oder Spüllösungen für Blutadsorber u. a. den Einsatz von pH-Messsonden zur Überwachung des Produktes bzw. des Herstellprozesses. Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, eine Inline -pH-Messung von Produkten, z. B. von Lösungen durchzuführen, bei der sogenannte Wechselarmaturen mit axial verfahrbarer Sonde bzw. Aufnahmevorrichtung für einen pH-Sensor zum Einsatz kommen. Diese Wechselarmaturen, Schleusenarmaturen oder Messwertgeber- vorrichtungen weisen eine Spülkammer auf, in die die Sonde bzw. ein Sensor zeitweilig während des Betriebes zu Kalibrierzwecken verfahren und darin mit einer Kalibrierflüssigkeit in Kontakt gebracht werden kann. Ist der Kalibriervorgang abgeschlossen, kann die Sonde bzw. deren Sensor gespült und/oder sterilisiert und danach zurück in das Produkt verfahren werden, um dessen pH-Wert zu messen.
[0003] Dabei wird einer Kontamination der Lösung, deren pH- Wert zu messen ist, mit Kalibrierflüssigkeit bzw. umgekehrt einer Kontamination der Kalibrierflüssigkeit durch die Lösung mit Hilfe von Dichtungen zwischen Spülkammer und Produkt entgegengewirkt.
[0004] Aus der DE 100 54 272 Al ist beispielsweise eine Wechselarmatur bekannt, die ein Gehäuse mit einer darin verschieblich angeordneten Sonde mit einem Sensor umfasst, die bei Bedarf aus dem Prozess oder Messmedium heraus in das Armaturengehäuse zurückgezogen und dort in einer gegen die Medienseite abgedichteten Reinigungs- oder Kalibrierkammer in der erforderlichen Weise behandelt wird. Die Medienseite wird gegenüber der Spülkammer mittels eines Absperrorgans in Form eines Kugelventils
abgetrennt. Die Trennung der Spülkammer einer Wechselarmatur von dem Medium mittels in Ringnuten eingelegter Dichtungen ist beispielsweise aus der WO 2004/024353, WO 2004/023127, DE 198 43 553 Al und DE 197 23 681 Al bekannt. Aus der DE 100 24 564 Al ist eine Sondeneinrichtung bekannt, deren als Kalibrierkammer ausgeführte Spülkammer gegen das zu messende Medium mittels einer Drehschiebeeinrichtung abgedichtet wird.
[0005] Der Einsatz derartiger Wechselarmaturen in Zusammenhang mit sterilen Lösungen ist problematisch, da einerseits die langen Sterilisationszyklen von pH-Sonden im Produktbereich (Behälter) die Meßwerte der pH-Sonde verfälschen, wodurch solche Messungen wenig zuverlässig sind. Andererseits dürfen Kalibrierflüssigkeiten und sonstige Fremdstoffe keinesfalls in das Produkt gelangen, weil dadurch die Patientensicherheit gefährdet würde. Im Falle des Versagens von Dichtungen würde es somit zu einer unzulässigen Kontamination des Produktes mit Kalibrierflüssigkeit (Pufferlösung) kommen, wobei diese Kontamination zudem unbemerkt bliebe. Umgekehrt wäre auch eine Kontamination der Kalibrierflüssigkeit durch das Produkt denkbar. Daher würden bei Einsatz eines solchen Meßsystems die gültigen GMP- Kriterien (GMP = good manufacturing practice) nicht erfüllt. Daher erfolgt die Überwachung des pH- Wertes bei der Herstellung steriler Lösungen deshalb nach wie vor mit Hilfe von manuellen Probenahmen und nachfolgender, räumlich getrennter Analyse im Labor unter Einsatz gängiger Labormethoden. Neben dem damit verbundenen Aufwand besteht ein weiterer Nachteil an dieser Vorgehensweise darin, dass bereits durch den Probenzug ein etwaiges Ausgasen von CO2 aus der Lösung auftreten kann, was wiederum zu einer entsprechenden Verfälschung des Messergebnisses führen würde.
[0006] Somit ist festzustellen, dass eine ungenügende Absicherung des Produktraumes gegen die Kontamination durch Hilfsmedien, die in Wechselarmaturen eingesetzt werden, besteht. Leckagen werden auch deshalb nicht bemerkt, weil sich die Produkte in der Regel in großen Reaktoren mit vielen Messstellen befinden, die kaum visuell überwacht werden können oder auch weil es sich um hoch automatisierte Prozesse mit wenig Personal handelt.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Armatur der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass die Wahrscheinlichkeit für die Kontamination des in der ersten Kammer befindlichen ersten Fluids durch das zu messende Medium oder für die Kontamination des zu messenden Mediums durch das genannte erste Fluid verringert wird. Diese Aufgabe wird durch eine Armatur mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Danach ist vorgesehen, dass in dem Gehäuse wenigstens eine zweite Kammer zur Aufnahme eines zweiten Fluids vorgesehen ist, die zwischen der ersten Kammer und
dem Verbindungsabschnitt des Gehäuses angeordnet ist. Anders als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Armaturen ist somit eine zusätzliche Kammer vorgesehen, in der ein zweites Fluid aufgenommen werden kann, wobei die zweite Kammer zwischen der ersten Kammer und dem zu messenden Medium bzw. dem Verbindungsabschnitt des Gehäuses angeordnet ist. Bei defekten Dichtungen wird die Wahrscheinlichkeit für eine Kontamination des Mediums durch das erste Fluid sowie auch eine Kontamination des ersten Fluids durch das Medium verringert. Zudem ermöglicht die Armatur gemäß der vorliegenden Erfindung eine messtechnische Überwachung ausgewählter Eigenschaften des zweiten Fluids, die eine umgehende Erkennung eines Dichtungs Schadens ermöglicht.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Armatur kann das Problem der ungenügenden Absicherung des Mediums / des Produktes bzw. des ersten Fluids gegen unbemerkte Leckagen innerhalb einer Wechselarmatur überwunden werden. Damit wird die Voraussetzung für den Einsatz der gewünschten Inline-pH-Messungen geschaffen.
[0010] Mögliche Betriebsweisen der ersten und zweiten Kammern bzw. Prozessfahrweisen sind beispielsweise Spülen, Sterilisieren, Ausblasen, Leerdrücken, Absaugen, Überlagern mit Sperrmedium etc. Es sind Normaldruck, Überdruck sowie auch Unter- druckfahrweisen des ersten und/oder des zweiten Fluids denkbar. Als kritisch zu bezeichnende Produktmerkmale bzw. Merkmale des Mediums können beispielsweise verstanden werden: wertvoll, teuer, brennbar, ätzend, giftig, biogefährdend, radioaktiv etc. Mit der erfindungsgemäßen Armatur kann der Austritt derartiger Medien aus dem Behälter in die erste Kammer sowie auch der Eintritt von Fluid aus der ersten Kammer in das Medium wirksam verhindert bzw. rechtzeitig erkannt werden.
[0011] Auch kann erkannt werden, welche Dichtung defekt ist. Insbesondere kann auch eine gezielte Abstufung von Druck- und Temperaturniveaus zwischen den einzelnen Kammern und dem Behälter vorgenommen werden. Die zweckmäßige Einstellung der Druck- und Temperaturniveaus zwischen den einzelnen Kammern und dem Behälter ergibt sich dabei aus den jeweiligen Produkt- und Betriebsbedingungen.
[0012] Die erfindungsgemäße Armatur weist ferner den Vorteil auf, dass geeignete Dichtungsmaterialien ohne weiteres eingesetzt werden können. Die Auslegung der Dichtungen bei aus dem Stand der Technik bekannten Armaturen z. B. hinsichtlich des Werkstoffes, chemischer/thermischer Eigenschaften, Verträglichkeit, Standzeiten und dergleichen erfolgt nach den Produktbedingungen bzw. stellt einen Kompromiss dar. Die aus dem Stand der Technik bekannten Dichtungen werden auf der einen Seite von dem zu messenden Medium und auf der anderen Seite von dem ersten Fluid kontaktiert, das sich in der ersten Kammer (Spülkammer, Kalibrierkammer) befindet. Da diese beiden Fluide sehr unterschiedliche Eigenschaften haben können, ist die Dichtungsauslegung mit Kompromissen behaftet. Die nach dem Stand der Technik
eingesetzten Dichtungen sind unter Umständen nicht optimal für den Kontakt mit dem zu messenden Medium und/oder nicht optimal für den Kontakt mit dem ersten Fluid.
[0013] Die erfindungsgemäße Armatur behebt dieses Problem dadurch, dass die mediens eitige Dichtung der zweiten Kammer gemäß den durch das zu messende Medium gestellten Bedingungen ausgelegt werden kann, während die Dichtung im Bereich der ersten Kammer nach den durch das erste Fluid gegebenen Bedingungen ausgelegt werden kann.
[0014] Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Wartungsintervalle der Dichtungen vergrößert werden können und die Standzeit der Dichtungen erhöht wird. Zudem ergeben sich Vorteile hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Kalibrierprozesses aufgrund der Vermeidung von Kontaminationen des Kalibriermediums.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erste Kammer einen Zulauf und einen Ablauf aufweist, mittels derer das erste Fluid in die erste Kammer einleitbar und aus dieser ableitbar ist. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste Kammer kontinuierlich durchströmt wird. Grundsätzlich ist von der Erfindung jedoch auch die Ausführungsform umfasst, dass die erste Kammer diskontinuierlich durchströmt wird oder dass in der ersten Kammer ein nichtströmendes Fluid vorliegt. Die Art des Fluids ist weitgehend beliebig. In Betracht kommt beispielsweise eine Spülflüssigkeit oder eine Kalibrierflüssigkeit, mittels derer eine Sonde bzw. deren Sensor gereinigt bzw. kalibriert wird.
[0016] Auch die zweite Kammer kann einen Zulauf und einen Ablauf aufweisen, mittels derer das zweite Fluid in die Kammer einleitbar und aus der zweiten Kammer abführbar ist. Auch für das zweite Fluid gilt, dass dieses vorzugsweise kontinuierlich durch die zweite Kammer geführt wird. Auch hier ist eine diskontinuierliche Betriebsweise denkbar bzw. auch der Fall, dass das zweite Fluid die zweite Kammer nicht durchströmt, sondern in dieser steht.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Zulauf und/oder der Ablauf der zweiten Kammer derart angeordnet sind, dass sie in einem Bereich in die zweite Kammer münden, der der ersten Kammer zugewandt ist. Kommt es zu einer Leckage zwischen erster Kammer und zweiter Kammer, bewirkt insbesondere die genannte Anordnung des Ablaufes, dass das aus der ersten in die zweite Kammer eintretende Fluid frühzeitig detektiert werden kann, so dass rechtzeitig entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können.
[0018] In weiterer Ausgestaltung ist eine erste Dichtung vorgesehen, die die erste Kammer gegenüber der zweiten Kammer abdichtet. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass es sich dabei um eine Dichtung handelt, die die eingesetzte Sonde dichtend umgibt. Die Dichtung übernimmt somit eine Abdichtung zwischen der Sondenaußenseite und der Gehäuseinnenseite. Kommt es zu einer Leckage im Bereich dieser Dichtung, durch die
das erste Fluid aus der ersten Kammer in die zweite Kammer einströmt, kann dies mittels geeigneter Messvorrichtungen erfaßt werden.
[0019] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine zweite Dichtung vorgesehen, die die zweite Kammer gegenüber der Umgebung, insbesondere gegenüber dem Behälterinnenraum abdichtet. Auch diese Dichtung ist vorzugsweise derart ausgeführt, dass sie eine eingesetzte Sonde dichtend umgibt. Die Abdichtung erfolgt auch hier zwischen der Sondenaußenseite und der Gehäuseinnenseite.
[0020] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Raum des
Gehäuses, in dem die Sonde aufgenommen wird, derart ausgeführt ist, dass die Sonde in dem im Gehäuse aufgenommenen Zustand die erste Kammer und/oder die zweite Kammer durchsetzt. Denkbar ist beispielsweise, dass das Gehäuse eine axiale Erstreckung aufweist, die mit der der Sonde zusammenfällt und dass in axialer Richtung beabstandet die erste und die zweite Kammer in dem Gehäuse angeordnet sind.
[0021] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Gehäuse rotationssymmetrisch ausgeführt und die erste und die zweite Kammer sind koaxial in dem Gehäuse angeordnet.
[0022] In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist eine Meßvorrichtung vorgesehen, mittels derer wenigstens eine Eigenschaft des in der zweiten Kammer befindlichen oder aus dieser ausströmenden zweiten Fluids messbar ist. In Betracht kommt beispielsweise die Messung der Leitfähigkeit des zweiten Fluids, die sich in diesem Ausführungsbeispiel dann verändert, wenn das zweite Fluid mit dem ersten Fluid oder mit dem in einem Behälter befindlichen Medium aufgrund einer Leckage vermischt wird. Grundsätzlich sind auch verschiedene andere Eigenschaften des zweiten Fluids erfaßbar, wie beispielsweise die Temperatur, die Farbe, Absorptionseigenschaften gegenüber Licht etc.
[0023] Die Messvorrichtung kann innerhalb oder außerhalb der zweiten Kammer angeordnet sein. Denkbar ist beispielsweise, dass innerhalb der zweiten Kammer eine Messvorrichtung angeordnet ist, die eine bestimmte Eigenschaft des zweiten Fluids mißt, die sich bei Eintritt des ersten Fluids und/oder von dem zu messenden Medium in die zweite Kammer ändert. Von der Erfindung ebenfalls ist der Fall umfasst, dass die Messvorrichtung außerhalb der zweiten Kammer angeordnet ist. Denkbar ist beispielsweise, dass die zweite Kammer von dem zweiten Fluid durchströmt wird und dass eine Eigenschaft des aus der zweiten Kammer ausströmenden Mediums mittels der Mes s Vorrichtung erfaßt wird.
[0024] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite Kammer einen Zulauf aufweist und dass eine Fördereinrichtung, insbesondere eine Pumpe vorgesehen ist, die mit dem Zulauf der zweiten Kammer in Verbindung steht und die derart ausgeführt ist, dass eine kontinuierliche Durchströmung der zweiten Kammer
erfolgt. Des weiteren kann vorgesehen sein, dass die erste Kammer einen Zulauf aufweist und dass eine Fördereinrichtung, insbesondere eine Pumpe vorgesehen ist, die mit dem Zulauf der ersten Kammer in Verbindung steht und die derart ausgeführt, dass eine kontinuierliche Durchströmung der ersten Kammer erfolgt.
[0025] Denkbar ist, dass die genannten Pumpen einlassseitig mit unterschiedlichen Vorratsbehältnissen in Verbindung stehen, die die entsprechenden Flüssigkeiten (Spül- und Kalibrierflüssigkeiten) bevorraten. Die Spül- und Kalibrierflüssigkeiten können steril sein.
[0026] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Armatur ferner eine Antriebseinheit aufweist, mittels derer die in das Gehäuse eingesetzte Sonde zwischen unterschiedlichen Positionen verfahrbar ist. Wie dies bereits aus dem Stand der Technik bekannt ist, kann die Sonde mittels einer derartigen Antriebseinheit zwischen einer Betriebsposition, in der eine Eigenschaft des Mediums zu messen oder eine Probe zu nehmen ist und in einer weiteren Stellung verfahren werden, in der die Sonde gespült bzw. kalibriert oder die Probe aus der Sonde abgegeben wird.
[0027] Die Art des Antriebs ist weitgehend beliebig. Denkbar ist beispielsweise, dass die Antriebseinheit einen Kolben aufweist, der in einem Zylinder hin- und her beweglich aufgenommen ist, wobei der Zylinder Anschlüsse für Druckluft oder ein sonstiges Druckmedium aufweist.
[0028] Entlagenschalter bzw. Initiatoren können zum Steuern des Hubwegs dienen.
[0029] Die Erfindung bezieht sich auch auf die erfindungsgemäße Armatur, in deren Gehäuse eine Sonde, insbesondere eine Probenahmesonde oder eine pH-Wert Meßsonde aufgenommen ist.
[0030] Die Sonde kann in dem Gehäuse manuell oder mittels der Antriebseinheit in unterschiedliche Positionen bewegbar angeordnet sein. Die unterschiedlichen Positionen können eine erste Position umfassen, in der wenigstens ein Bereich der Sonde in ein Medium ragt, das in einem Behälter aufgenommen ist, mit dem die Armatur in Verbindung steht, und eine zweite Position umfassen, in der sich wenigstens ein Bereich der Sonde in der ersten Kammer befindet. Bei dem genannten Bereich der Sonde kann es sich um einen Sensor der Sonde oder um eine Probenahmeeinrichtung der Sonde handeln.
[0031] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass in der ersten Kammer eine Spül- oder eine Kalibierlösung oder ein Sterilisierfluid aufgenommen ist oder dass die erste Kammer von einer Spül- oder Kalibierlösung oder einem Sterilisierfluid durchströmt wird. Vorzugsweise ist ferner vorgesehen, dass in der zweiten Kammer ein gegenüber dem in der ersten Kammer aufgenommenen und gegenüber dem in dem Behälter aufgenommenen Medium unkritisches Fluid aufgenommen ist oder dass die zweite Kammer von einem derartigen Fluid durchströmt wird. Ein Fluid ist in diesem Sinne
unkritisch, wenn es biologisch und/oder chemisch und/oder physikalisch neutral gegenüber dem Produkt und/oder der Flüssigkeit in der Kammer ist. Die zweite Kammer kann somit hinsichtlich des Mediums, dessen Eigenschaft zu messen oder von dem eine Probe zu nehmen ist, und des ersten Fluids von neutralem fluiden Sperrmedium bzw. Spülmedium, wie beispielsweise destilliertem Wasser durchströmt werden bzw. ein derartiges Medium kann in der zweiten Kammer vorliegen.
[0032] Unter dem Begriff „Sonde" im Sinne der vorliegenden Erfindung können ein- oder mehrteilige Bauteile verstanden werden. Denkbar ist beispielsweise, dass die Sonde aus einem Tauchrohr oder einer sonstigen Halterung besteht, an der oder in der ein Sensor oder eine Probenahmeeinrichtung angeordnet ist. Denkbar ist, dass das Tauchrohr oder die Sonde eine Ausnehmung aufweist, in der ein Sensor angeordnet ist. Denkbar ist ebenfalls, dass die Sonde durch den Sensor gebildet wird.
[0033] Unter dem Begriff „Behälter" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jede beliebige Einheit zu verstehen, in der ein Medium aufgenommen werden kann oder die von einem Medium durchströmt wird. Denkbar sind beispielsweise Reaktoren, Auf- bewahrungs- oder Ansetzbehälter sowie Leitungen bzw. Leitungsabschnitte.
[0034] In einer Weiterbildung der Erfindung kann die erfindungsgemäße Armatur weiterhin eine dritte Kammer umfassen, die an die erste Kammer an deren der zweiten Kammer abgewandten Seite anschließt. Die dritte Kammer dient insbesondere dazu, einen axialen Abschnitt des Sondenschafts, der sich beim Kalibrieren und beim Sterilisieren der Sonde hinter der ersten Kammer befindet, zu reinigen und zu desinfizieren, dass es nicht zu einer Keimverschleppung kommt, wenn dieser axiale Abschnitt des Sondenschafts beim Verschieben der Sonde in die Messposition in die erste Kammer gelangt.
[0035] Eine Ausgestaltung hierzu ist dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Kammer einen Zulauf und einen Ablauf aufweist, mittels derer ein Fluid in die dritte Kammer einleitbar und aus der dritten Kammer abführbar ist.
[0036] Weiterhin kann eine dritte Dichtung vorgesehen sein, die die erste Kammer gegenüber der dritten Kammer abdichtet, wobei die Dichtung an dem Schaft der Sonde anliegt, sowie eine vierte Dichtung, die die dritte Kammer auf ihrer der ersten Kammer abgewandten Seite abdichtet, wobei die Dichtung an dem Schaft der Sonde anliegt.
[0037] Wie zuvor kann die dritte Dichtung und/oder die vierte Dichtung aus zwei Dichtungselementen, vorzugsweise aus zwei O-Ring-Dichtungen aufgebaut sein, die axial beabstandet sind, wobei ferner Spülanschlüsse vorgesehen sind, mittels derer der Zwischenraum zwischen den Dichtungselementen gespült und/oder sterilisiert werden kann.
[0038] Zudem kann eine Meßvorrichtung vorgesehen sein, mittels derer wenigstens eine Eigenschaft des in der dritten Kammer befindlichen oder aus dieser ausströmenden
zweiten Fluids messbar ist.
[0039] In einer einfacheren Ausgestaltung dient die dritte Kammer lediglich als Abstandhalter zwischen dem Zylinder eines pneumatischen Antriebs und der ersten Kammer. Damit wird gewährleistet, dass kein axialer Abschnitt des Sondenschafts der beim zurückziehen der Sonde in den Zylinder ragt, beim Vorfahren der Sonde in die erste Kammer eindringen kann.
[0040] Weiterhin kann eine oder mehrere der ersten bis vierten Dichtungen, der Armatur als pneumatisch steuerbare bzw. „aufblasbare" Dichtung ausgelegt sein, wobei die Dichtung entweder unter Druck dichten kann und im entspannten Zustand, also ohne Druck, offen ist, oder umgekehrt. Der Vorteil einer solchen Dichtung besteht darin, dass die die Dichtung während der Sterilisation des Sondenschafts entspannt und vom Sondenschaft beabstandet sein, so dass bei der Reinigung keinerlei schlecht oder nicht reinigbare Spalte verbleiben.
[0041] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0042] Figur 1 zeigt eine Wechselarmatur gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0043] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform des Details "x" gemäß Fig. 1.
[0044] Figur 3 zeigt eine weiter Ausgestaltung einer Wechselarmatur gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0045] Die Zeichnung gemäß Fig. 1 ist in die Abschnitte A-F unterteilt, wobei der Abschnitt A den Reaktor bzw. Produktraum kennzeichnet, in dem das Medium vorliegt, dessen Eigenschaft zu messen ist oder aus dem eine Probe zu entnehmen ist. Abschnitt B umfaßt den sogenannten Sperrmediumraum, Abschnitt C den sogenannten Spül-, Wechsel- und Kalibrierraum, Abschnitt D die sogenannte Laterne, Abschnitt E den Antrieb und Abschnitt F den Verschluß und den Sensoranschluss.
[0046] Die Wechselarmatur weist das Gehäuse 10 auf, in dem die Sonde 20 axial verschieblich und hin- und herbewegbar angeordnet ist, wie dies durch den Doppelpfeil gekennzeichnet ist. Bei der Sonde 20 kann es sich beispielsweise um eine Sonde zur Probennahme oder auch um eine Sonde zur Messung eines bestimmten Wertes des in dem Bereich A vorliegenden Mediums handeln. Die Sonde 20 besteht aus einem Rohr, in dem Öffnungen 21 eingebracht sind, die einen Zugang des Mediums bzw. einer Spülflüssigkeit zu einem Sensor 22 freigeben, der sich innerhalb des Rohres der Sonde 20 befindet.
[0047] Es ist auch denkbar, dass die Sonde zylindrische Bereiche mit stufenweise verändertem Durchmesser aufweisen kann, so dass es möglich wäre, durch eine axiale Verfahrbewegung der Sonde bestimmte Dichtungen gezielt für die Spülung und/oder Sterilisierung zugänglich zu machen.
[0048] Mit der Sonde 20 steht der Kolben 110 in Verbindung, der in dem durch den
Zylinder 120 festgelegten Raum axial hin- und her bewegbar ist und in bestimmte Positionen verfahrbar ist. Ebenso ist es denkbar, dass durch kurze getaktete Hin- und Herbewegung der Sonde während der Spülung und/oder der Sterilisierung die Flächen zwischen den Dichtungen und der Sonde für die Reinigung und/oder Sterilisierung zugänglich gemacht werden. Der Zylinder weist Anschlüsse 122 zur Zu- bzw. Abfuhr von Druckluft in die durch den Kolben 110 getrennten Zylinderräume auf, so dass eine entsprechende Bewegung des Kolbens 110 und somit auch der Sonde 20 möglich ist.
[0049] Die aus Fig. 1 ersichtliche sogenannte Laterne (Bereich D) wird hinsichtlich ihrer Länge derart ausgelegt, dass beim axialen Verfahren der Sonde die den Kolben 120 durchdringenden Bereiche der Sonde nicht in Kontakt mit der Dichtung 70' gelangen.
[0050] Wie im rechts dargestellten Endbereich F angedeutet, weist die Sonde 20 einen Verschluß bzw. einen Sensoranschluss auf.
[0051] Mittels des Antriebes ist die Sonde 20 zwischen einer Betriebsposition und einer Wartungsposition verschiebbar.
[0052] In der in der Zeichnung dargestellten Position befindet sich die Sonde 20 in ihrer Betriebsstellung, in der die Öffnungen 21 in das Medium eintauchen, das sich in dem Bereich A, d.h. in dem Behälter 50 befindet.
[0053] Das Medium liegt aufgrund der Öffnungen 21 auch an dem Sensor 22 an, so dass die gewünschte Eigenschaft, beispielsweise der pH-Wert erfaßt werden kann.
[0054] Soll die Sonde 20 in ihre Wartungsposition verfahren werden, wird der links dargestellte Druckluftanschluss 122 mit Druckluft beaufschlagt, woraufhin der Kolben 110 und somit auch die Sonde 20 nach rechts bewegt wird. Ist die Wartungsposition erreicht, befinden sich die Öffnungen 21 sowie die Sonde 22 in der durch gestrichelte Linien gekennzeichneten Position.
[0055] Wie dies weiter aus der Figur hervorgeht, befindet sich in dem Gehäuse 10 eine erste Kammer 30, durch die die Sonde 20 hindurchläuft. Die Kammer 30 weist zwei axial beabstandete Durchlässe auf, in denen Dichtungen 70, 70' vorgesehen sind, die die Aufgabe haben, die erste Kammer bei eingeführter Sonde 20 gegenüber den benachbarten Kammern bzw. Bereichen des Gehäuses 10 abzudichten. Die erste Kammer 30 weist einen Zulauf 32 und einen Ablauf 34 auf. Der Zulauf 32 steht mit der Druckseite der Pumpe 90 in Verbindung, mittels derer Spülflüssigkeit, Kalibrierflüssigkeit oder eine beliebige andere Flüssigkeit durch die Kammer 30 geführt wird. Saugseitig steht die Pumpe 90 mit verschiedenen Vorratsbehältnissen in Verbindung, die einzeln oder kumulativ mit dem Pumpeneinlass verbunden werden können, um das gewünschte Medium durch die erste Kammer 30 zu leiten.
[0056] In der Figur 1 werden die Abkürzungen CIP (cleaning in place) und SIP (Sterilisation in place) verwandt.
[0057] Wie dies aus Figur 1 hervorgeht, wird die aus der ersten Kammer 30 über den
Ablauf 34 austretende Flüssigkeit hinsichtlich ihrer Temperatur, des Druckes und ihrer Eigenschaften gemessen bzw. es findet eine entsprechende Regelung dieser Parameter statt. Eigenschaften können biologische und/oder chemische und/oder physikalische Eigenschaften sein.
[0058] Wie dies ferner aus Figur 1 hervorgeht, befinden sich die Öffnungen 21 sowie der Sensor 22 in der Wartungsposition innerhalb der Kammer 30. Wird die Kammer durch Spül- oder Kalibrierflüssigkeiten durchströmt, erfolgt entsprechend eine Reinigung bzw. Kalibrierung des Sensors 22.
[0059] Die erfindungsgemäße Armatur weist einen Verbindungsabschnitt 40 auf, mittels dessen die Armatur bzw. das Gehäuse 10 mit dem Behälter 50 in Verbindung steht, in dem sich das Medium befindet, dessen Eigenschaft zu messen ist. Der Behälter weist eine Öffnung auf, in der ein Stutzen eingeschweißt ist, der ein Außengewinde aufweist, das mit einer Überwurfmutter im Verbindungsabschnitt 40 des Gehäuses 10 in Eingriff steht, so dass das Gehäuse 10 fest, jedoch lösbar mit dem Behälter 50 in Verbindung steht. Durch die Öffnung des Behälters 50 wird die Sonde 20 mit ihrem den Sensor 22 aufweisenden Abschnitt in den Behälter 50 eingeführt, wie dies aus Figur 1 ersichtlich ist.
[0060] Zwischen diesem Verbindungsabschnitt 40 und der ersten Kammer 30 befindet sich die zweite Kammer 60, die ebenfalls von der Sonde 20 durchsetzt wird, wie dies aus der Figur hervorgeht. Die Kammern 30 und 60 sind in axialer Richtung des Gehäuses 10 bzw. der Sonde 20 beabstandet ausgeführt und koaxial angeordnet. Auch die zweite Kammer 60 weist einen Zulauf 62 und einen Ablauf 64 auf, mittels derer das zweite Fluid in die zweite Kammer 60 eingeführt bzw. aus dieser abgezogen wird. Die Förderung des zweiten Fluids bzw. des Sperrfluids kann kontinuierlich oder diskontinuierlich mittels der Pumpe 80 erfolgen, die druckseitig mit dem Zulauf 62 und saugseitig mit einem Behältnis mit Sperrflüssigkeit in Verbindung steht. Bei dem zweiten Fluid handelt es sich um eine Flüssigkeit, die sich gegenüber dem in dem Behälter 50 befindlichen Medium sowie gegenüber dem in der ersten Kammer 30 befindlichen Fluid unkritisch verhält, d. h. wenn es biologisch und/oder chemisch und/ oder physikalisch neutral gegenüber dem Produkt und/oder der Flüssigkeit in der Kammer 30 ist. Vorzugsweise wird die zweite Kammer 60 mit WFI (water for injection) entsprechend Arzneimittelbuch beaufschlagt.
[0061] Die zweite Kammer 60 weist wie auch die erste Kammer 30 zwei axial be- abstandete Durchbrüche auf, in denen die bereits genannte Dichtung 70 sowie die Dichtung 72 angeordnet ist, die bei eingesetzter Sonde 20 eine Abdichtung der Kammer 60 gegenüber dem Innenraum des Behälters 50 sowie gegenüber der ersten Kammer 30 bewirken.
[0062] Kommt es zu einer Leckage im Bereich der Dichtung 70, führt dies dazu, dass das
erste Fluid aus der ersten Kammer 30 in die zweite Kammer 60 übertritt und mit dem dort befindlichen zweiten Fluid gemischt wird. Dies hat zur Folge, dass sich eine Eigenschaft des zweiten Fluids verändert. Diese Veränderung einer Eigenschaft des zweiten Fluids wird mittels einer Messvorrichtung erfasst, die außerhalb des Gehäuses 10 angeordnet ist und die mit dem Ablauf 64 der zweiten Kammer in Verbindung steht, d. h. das aus der Kammer 60 ablaufende zweite Fluid wird hinsichtlich einer oder mehrerer charakteristischer Eigenschaften überprüft.
[0063] Wie dies aus Figur 1 weiter ersichtlich ist, befindet sich im Bereich der Ablaufleitung, die mit dem Ablauf 64 in Verbindung steht, eine Vorrichtung zur Messung von Temperatur, Druck und Eigenschaften des zweiten Fluids. Eigenschaften können biologische und/oder chemische und/oder physikalische Eigenschaften sein.
[0064] Die erfindungsgemäße Ausführung der Armatur verhindert, dass das in dem
Bereich A vorliegende Medium im Falle einer Leckage in die Kammer 30 eindringt und den Kalibriervorgang verfälscht. Ebenso wird wirksam verhindert, dass Kalibrierflüssigkeit aus der Kammer 30 in das in dem Bereich A vorliegende Medium eintritt, so dass die vorliegende Wechselarmatur insbesondere für die Herstellung bzw. die Überwachung steriler Lösungen geeignet ist. Selbstverständlich kommen auch andere Anwendungsbereiche in Betracht.
[0065] Eine Leckage kann aufgrund der Messung einer Eigenschaft des aus der zweiten Kammer 60 austretenden zweiten Fluids unverzüglich festgestellt werden, so dass umgehend entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können. Es ist denkbar, dass die gemessenen Parameter unmittelbar zur Prozessautomatisierung verwendet werden. Eine unbemerkte, länger anhaltende Leckage, die zu der genannten Kontamination führt, kann somit ausgeschlossen werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Dichtungen 70, 70' und 72 entsprechend der Eigenschaften der anliegenden Medien bzw. Fluide ausgelegt werden können und dass weniger Kompromisse hinsichtlich der Auswahl des Dichtungswerkstoffes eingegangen werden müssen.
[0066] Somit ergeben sich längere Standzeiten und längere Wartungsintervalle bei gleichzeitig verbesserter Funktionsfähigkeit.
[0067] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform des Details "x" gemäß Figur 1 und betrifft somit die Abdichtung zwischen dem Bereich A und der zweiten Kammer 60 bzw. zwischen der zweiten Kammer 60 und der ersten Kammer 30.
[0068] Die jeweiligen zwischen diesen Bereichen bzw. Kammern befindlichen Dichtungen können in einer bevorzugten Ausführung der Erfindung gemäß Fig. 2 aus jeweils zwei beabstandeten O-Ring-Dichtungen 73 aufgebaut sein. Der Zwischenraum zwischen diesen Dichtungsringen 73 kann in dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung analog zur Vorgehensweise bei einer bekannten Spülkammer über Spülanschlüsse Nl und N2 gespült und sterilisiert werden.
[0069] Die in Fig. 3 gezeigte Wechselarmatur betrifft eine Weiterbildung der Erfindung, die prozessseitig bzw. behälterseitig im Wesentlichen den gleichen Aufbau hat wie das zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel. Vor einer ersten Kammer 230, welche insbesondere zum Kalibrieren und sterilisieren der Sonde dient, ist zum Prozess hin eine zweite Kammer 260 vorgeschaltet, um eine Medienverschleppung zum Prozess hin zu vermeiden. Die Kammern weisen gegeneineander bzw. zum Prozess Dichtungen 270, 272 auf, und umfassen Anschlüsse für Zuleitungen bzw. Ableitungen für Fluide 232, 234, 262, 264 um die Kammern mit den erforderlichen Medien zu beaufschlagen.
[0070] Zudem ist auf der der zweiten Kammer 260 abgewandten Seite der ersten Kammer 230 eine dritte Kammer 290 vorgesehen, um einen hinteren Schaftabschitt, der sich in der zurückgezogenen Position der Sonde 220 zwischen der pneumatischen Antriebseinheit in der dritten Kammer befindet, sterilisieren zu können. Hierzu umfasst die Kammer Anschlüsse 292, 294 für eine Zuleitung und eine Ableitungen für die erforderlichen Medien.
[0071] Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Schadens- und Leckagerisiko durch die erfindungsgemäße Armatur minimiert wird bzw. kalkulierbar ist. Der Wartungsaufwand, die Betriebskosten und Personalkosten minimieren sich. Aufgrund automatisierbarer und somit reproduzierbarer Betriebsbedingungen erhöhen sich letztlich auch die Standzeiten der Meßsonden.
[0072] Wie oben ausgeführt, ist die erfindungsgemäße Anordnung nicht auf den Bereich steriler Lösungen beschränkt, sondern kann überall vorzugsweise in Form von Wechselarmaturen eingesetzt werden, wo aus unterschiedlichsten Gründen eine Kontamination des Produktes bzw. eines Hilfsmediums verhindert bzw. ein Dichtungsschaden detektiert werden muss oder ein Austreten des Produktes aus dem Bereich A in die Umgebung verhindert werden muss.
[0073] Es ist ebenso eine Anwendung als Probenahmevorrichtung denkbar.
[0074] Einsatzgebiete sind beispielsweise die Pharmazie, die Chemie, die Biotechnologie, die Kerntechnik und sonstige kritische Prozesse der Verarbeitungs- und Verfahrenstechnik. Die erfindungsgemäße Armatur ermöglicht insbesondere den Einsatz umfangreicher Inline -Prozessanalytik im Produktionsprozess, z. B. NIR (Nah-Infrarot) und/oder MIR (Mittel-Infrarot).