Gutehoffnungshütte Radsatz GmbH, Gartenstraße 40, D-46145 Oberhausen
Verfahren zur berührungslosen dynamischen Erfassung des Profils eines Festkörpers
Die vorliegende Erfindung betrifft ein berührungsloses Verfahren zur dynamischen Erfassung des Profils eines Festkörpers, insbesondere zum Zweck einer Bestimmung von an dem Festkörper aufgetretenen Verschleiß.
Zur Verschleißermittlung werden häufig sogenannte Modellprüfstände (z.B. nach Amsler, Laffon-Eichinger u.a.) eingesetzt, auf denen Probekörper der Materialien, die in einer bei einem bestimmten Anwendungsfall auftretenden Reibpaarung hinsichtlich ihrer tribologischen Eigenschaften getestet werden. Die Übertragung der auf solche Weise ermittelten Kenngrößen auf den konkreten Anwendungsfall, beispielsweise auf Reibkörper sehr viel größerer Dimension als die der Testkörper, stößt jedoch auf die Schwierigkeit, dass die Tests nur Orientierungswerte liefern können, da die Einflussgrößen auf den Verschleiß ein komplexes Bedingungsgefüge darstellen, das auf einem Modellprüfstand nie genau den realen Gegebenheiten entspricht. Daher sind tribologische Untersuchungen am realen Objekt für wichtige Anwendungsfälle unumgänglich, stoßen aber oft auf das Problem, dass, ein Bauteil, dessen Verschleiß untersucht werden soll, nach einer gewissen Betriebsdauer ausgebaut und dann z.B. hinsichtlich des aufgetretenen Verschleißes unter Ermittlung des Oberflächenprofils untersucht werden muss, was in der Regel mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist.
Profilerfassungen an Festkörpern, d.h. Erstellungen von Profilogrammen der Oberfläche, können bekanntermaßen mittels taktiler Verfahren, beispielsweise unter Einsatz eines Tastschnittgerätes, durchgeführt werden, wobei es sich bei Letzterem um ein auf der Berührung einer Tastspitze mit dem Festkörper beruhendes Verfahren handelt, bei
dem der Messbereich unter einem Millimeter liegt und bei dem beispielsweise im Zentimeterbereich keine Messwerte gewonnen werden können. Die Messzeit liegt dabei bei mehreren Sekunden pro Messpunkt und das Verfahren ist für eine rauhe Messumgebung nachteiligerweise nicht geeignet.
Zur statischen Erfassung von Festkörperprofilen sind auch verschiedene berührungslos arbeitende optische Verfahren bekannt. Derartige Verfahren und die dazugehörigen Vorrichtungen werden, wie beispielsweise in der Monographie von Bernd Breuckmann "Bildverarbeitung und optische Meßtechnik", München: Franzis', 1993, Kapitel 6 beschrieben ist, auch unter dem Begriff "Topometrische 3D-Meßtechnik" subsumiert. Als eines der topometrischen Verfahren wird dabei die Laser-Triangulation beschrieben, wobei unter Triangulation ein von Snellius 1615 erstmals zur Erdvermessung entwickeltes Messverfahren zu verstehen ist, bei dem eine zu ermittelnde Messgröße indirekt aus anderen Messgrößen unter Anwendung trigonometrischer Beziehungen bestimmt wird.
Bei der Laser-Triangulation wird mittels eines Lasers ein Lichtpunkt auf ein Messobjekt projiziert. Das vom Objekt reflektierte Licht, insbesondere Streulicht, wird auf einem Lichtaufnahmeelement, wie einem positionsempfindlichen Detektor, abgebildet. Derartige Detektoren werden im englischen Sprachgebrauch auch als PSD - "position sensitive devices" bezeichnet. Aus der Geometrie des optischen Aufbaus sowie dem Winkel zwischen Beleuchtungs- und Beobachtungsrichtung bestimmt man durch Triangulation die Lage, insbesondere die Höhenlage, des betrachteten Objektpunktes. Laser-Triangulations-Methoden gestatten heute die Durchführung von berührungslosen Messungen im Entfernungsbereich bis zu einigen Metern mit Tiefenauflösungen bis in den μm-Bereich.
Eine Erweiterung der Laser-Triangulation stellt ein bekanntes, ebenfalls in der genannten Monographie beschriebenes Verfahren dar, bei dem der Laser-Lichtstrahl zu einem linienförmigen Lichtband, einem sogenannten Lichtschnitt, aufgeweitet wird. Zur Erfassung des reflektierten Lichtes kann dabei ein flächenförmiger Detektor eingesetzt werden, wie beispielsweise eine Videokamera. Die Auswertung erfolgt wiederum unter Zugrundelegung der Triangulation. Charakteristisch für dieses Verfahren ist ein Messbereich der Profilhöhe von 1 mm bis zu 1 m bei einer Auflösung von etwa 1 bis zu
50 Tausendstel dieses Bereiches. In der genannten Monographie wird eine grundsätzliche Eignung des Lichtschnitt-Verfahrens für den Einsatz bei kontinuierlich bewegten Objekten postuliert, zu den Einsatzmöglichkeiten und Grenzen sind jedoch keine Angaben enthalten. Ein Verfahren zur dynamischen, d.h. Echtzeit-Erfassung des Profils eines bewegten Festkörpers stößt jedoch in der Praxis auf das Problem, dass durch die Bewegung der zu vermessenden Oberfläche Verzerrungen auftreten, die eine Vorgehensweise unter Einsatz der klassischen Triangulationsverfahren unmöglich machen, da solchermaßen keine der Realität entsprechenden Messwerte gewonnen werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein berührungsloses Verfahren zur dynamischen Erfassung des Profils eines Festkörpers, der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das kurze Messzeiten gestattet, einen mindestens drei Größenordnungen überdeckenden Messbereich, wie Zehntelmillimeter, Millimeter und Zentimeter, umfasst, eine hohe Messgenauigkeit gewährleistet und das unter rauhen Betriebsbedingungen insbesondere zur Verschleißbestimmung von Bauteilen einsetzbar ist.
Erfindungsgemäß wird dies durch ein solches Verfahren erreicht, bei dem mindestens ein von einer Lasereinrichtung erzeugter, zu mindestens einem linienförmigen Lichtband aufgeweiteter Lichtstrahl auf mindestens einen Bereich der Oberfläche des Festkörpers projiziert wird, wobei der Festkörper an der Lasereinrichtung vorbeibewegt wird und das von dem Bereich der Oberfläche des Festkörpers reflektierte Licht in einer Abbildungseinrichtung, deren optische Achse in einem festen Triangulationswinkel zur Projektionsrichtung der Lasereinrichtung steht und die in einem festen Basisabstand zur Lasereinrichtung angeordnet ist, fokussiert und mit einer gegenüber einer Bewegungsgeschwindigkeit des Festkörpers hohen Frequenz mittels eines flächenför- migen Lichtaufnahmeelementes erfasst wird, wonach aus von dem Lichtaufnahmeelement abgegebenen Signalen in Abhängigkeit von dem Triangulationswinkel und dem Basisabstand in einer Datenverarbeitungseinrichtung durch trigonometrische Beziehungen die Messwerte des Profils gewonnen und in der Datenverarbeitungsanlage als Profilogramm gespeichert werden, wobei die Bestimmung einer Bildauslösung, für die vom Lichtaufnahmeelement abgegebene Signale zur
Gewinnung der Messwerte des Profils ausgewählt werden, in einer Aufnahmeschleife erfolgt.
Bei dem Festkörper kann es sich dabei um einen eine translatorische eine rotierende oder bevorzugt um einen eine rollende Bewegung ausführenden rotationssymmetrischen Körper, insbesondere um ein Fahrzeugrad, handeln. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt damit eine äußerst vorteilhafte Möglichkeit dar, Profile eines Rades während der Vorbeifahrt zu bestimmen und daraus Rückschlüsse über den Verschleiß zu ziehen.
Zusätzlich zu einer möglichen Verknüpfung der Messwerte mit entsprechend der Bewegungsgeschwindigkeit des Festkörpers bestimmten Korrekturwerten, die vorteilhafterweise eine nicht durch die Geschwindigkeit "verwischte" Profilbestimmung gestatten, können insbesondere in dem als bevorzugt genannten Fall für eine verzerrungsfreie Ermittlung des Profilogramms auch die Messwerte des Profils unter Verknüpfung mit entsprechend dem Bereich der Oberfläche des Festkörpers bestimmten Korrekturwerten gewonnen werden.
Im Sinne einer vollständigen Profilerfassung ist es von Vorteil, wenn mehrere Profilogramme als Teilprofilogramme unter Einsatz von mindestens drei, auf verschiedene Seiten der Oberfläche des Festkörpers liegende Bereiche Lichtbänder projizierenden Lasereinrichtungen und diesen zugeordneten Abbildungseinrichtungen bestimmt werden, die Teilprofilogramme in der Datenverarbeitungsanlage gespeichert werden und daraus ein Gesamtprofilogramm gewonnen wird. Bei einem in der Grundgestalt im wesentlichen zylindrischen oder ringförmigen Festkörper, wie einem Fahrzeugrad, können die mindestens drei Bereiche, auf die die Lichtbänder projiziert werden, dabei bevorzugt auf den beiden Deckflächen und auf der Mantelfläche des Zylinders oder Ringes liegen. Das Profilogramm, die Teilprofilogramme und/oder das Gesamtprofilogramm können dann mit jeweils mit einem oder mehreren Bezugs- profilogrammen verglichen und die jeweiligen Abweichungen von dem jeweiligen Bezugsprofilogramm festgestellt werden, was ein Maß für den aufgetretenen Verschleiß darstellt bzw. ein Maß dafür, ob der aufgetretene Verschleiß noch in einem tolerierbaren Bereich liegt. Unter Zuhilfenahme korrelativer Verknüpfungen zwischen der aufgetretenen Beanspruchungsdauer des Festkörpers und dem festgestellten
Verschleiß kann in diesem Zusammenhang auch eine extrapolierende Aussage darüber getroffen werden, wie lange eine weitere Beanspruchungsdauer noch unbedenklich bzw. wann eine erneute Prüfung notwendig erscheint.
Des weiteren ist es von Vorteil, wenn das Profilogramm, die Teilprofilogramme, das Gesamtprofilogramm, das jeweilige Bezugsprofilogramm und/oder die jeweiligen Abweichungen auf eine feste, langzeitlich unveränderliche geometrische Basisgröße, wie einen nichtverschleißenden Radkranzinnenumfang, bezogen werden. Auf diese Weise kann beispielsweise die Verschleißfläche als eine Abwicklung dargestellt werden, auf der das Höhenprofil gegenüber der Basisgröße durch geeignete Darstellungsmittel abgebildet wird. Z.B. können das Profilogramm, die Teilprofilogramme, das Gesamtprofilogramm, das jeweilige Bezugsprofilogramm und/oder die jeweiligen Abweichungen in einer Anzeigevorrichtung, wie einem Display, visualisiert werden.
Die Basisgröße kann dabei mit Vorteil aus mindestens drei Messwerten ermittelt werden, die ebenfalls durch berührungslose dynamische Messungen am bewegten Festkörper ermittelt werden, welche in der gleichen Art vorgenommen werden wie die Erfassung des Profilogramms bzw. die Erfassung der Teilprofilogramme. Hierzu besteht entweder die Möglichkeit, dass die Messungen am bewegten Festkörper in vorgegebenen Zeitintervallen zu mindestens drei Zeitpunkten mittels eines einzigen zu einem linienförmigen Lichtband aufgeweiteten Lichtstrahles oder dass die Messungen gleichzeitig mittels mindestens dreier, jeweils zu einem linienförmigen Lichtband aufgeweiteter Lichtstrahlen bei vorgegebenen Abstand der Bereiche der Oberfläche des Festkörpers, auf die die Lichtbänder projiziert werden, erfolgen.
Als Lichtaufnahmeelemente können mit Vorteil digitalisierte Signale liefernde Vorrichtungen, wie eine trigger-gesteuerte CCD-Kameras oder positionsempfindliche Detektoren (position sensitive device), wie Fotodiodenfelder, eingesetzt werden. Im ersten Fall ist dabei zu beachten, dass das Lichtaufnahmeelement empfindlich gegenüber der Lichtintensität ist, während es im zweiten Fall der Lichtmenge adäquate Signale liefert.
In der erfindungsgemäß vorgesehenen Aufnahmeschleife kann dabei durch einen Laserdistanzsensor, bei dem es sich insbesondere um das Lichtaufnahmeelement handelt, nach einer Signalkonditionierung insbesondere ein Abstandssignal
bereitgestellt werden, d. h. es kann eine Ermittlung von Zuständen des Festkörpers erfolgen, wie des Abstandes zur Lasereinrichtung und einer zeitlichen Veränderung dieses Abstandes als erste Ableitung (Geschwindigkeit) und - bei gegebenenfalls beschleunigter Bewegung - auch zweite Ableitung des Weges nach der Zeit (Beschleunigung). In die Signalkonditionierung können dabei elektrische Spannungen als Ergebnis einer analogen Bereitstellung durch den Laserdistanzsensor Eingang finden.
Was die erfindungsgemäß eingesetzte Lasereinrichtung betrifft, so haben sich folgende Charakteristika als besonders vorteilhaft erwiesen:
unter dem Aspekt einer hohen Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und einer hohen Messgenauigkeit: Wellenlänge des erzeugten Lichtbandes im Bereich von 400 nm bis 1000 nm, insbesondere im Bereich von 650 bis 700 nm;
ebenfalls unter diesem Aspekt: Leistung der Lasereinrichtung im Bereich von 0,5 bis 50 mW;
unter dem Aspekt einer hohen Arbeitssicherheit (Laserklasse 2 nach DIN EN 60825-1 :2001-11): Wellenlänge des Lichtbandes im sichtbaren Bereich und Grenzwert der zugänglichen Strahlung (GZS) der Lasereinrichtung geringer als 1 mW - hierbei ist zu beachten dass bei einer Laserleistung, die höher liegt als 1 mW, durch geeignete Maßnahmen der Grenzwert der zugänglichen Strahlung auf den geforderten Wert abgesenkt werden kann;
unter dem Aspekt der Aufwandsminimierung für das Verfahren (Kosten): Einsatz einer cw- (continous-wave-) Festkörperdiode, beispielsweise aus einem Halbleitermaterial, wie GaAs, AIGaAs, InGaP, GaAsSb, InP, PbSnTe o.a., bestehend, vorzugsweise einer VLD (visible laser diode), ähnlich wie sie in einem Laserpointer zum Einsatz kommt - ein sichtbares Lichtband erleichtert zudem die Justierung der Lasereinrichtung relativ zum zu vermessenden Festkörper.
Was die Messbedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft, so haben sich folgende Charakteristika als besonders vorteilhaft bzw. optimal für eine Profilometrie zum Zweck der Verschleißprüfung erwiesen, wobei für das jeweils ermittelte Profi- logramm, die Teilprofilogramme und das Gesamtprofilogramm eine Auflösung von weniger als 2,0 mm, insbesondere von weniger als 0,5 mm, erzielt werden kann.
Breite des Lichtbandes: im Bereich von 0,3 mm bis 6,5 mm, insbesondere im Bereich von 0,8 mm bis 2,2 mm - durch Divergenz tritt mit gegebenenfalls gewollt zunehmendem mittleren Arbeitsabstand (Messabstand) eine vergrößerte Breite des Lichtbandes auf, die aber die Messgenauigkeit verringert;
Länge des Lichtbandes: im Bereich von 50 mm bis 750 mm, insbesondere im Bereich von 200 mm bis 400 mm - entsprechend der Geometrie des zu vermessenden Bereiches der Oberfläche des Festkörpers;
Triangulationswinkel: im Bereich von 15° bis 40°, insbesondere im Bereich von 20° mm bis 30°, ein vergrößerter Winkel erhöht die Messgenauigkeit aber auch die Gefahr von inhomogener Ausleuchtung der Oberfläche des Festkörpers und dem Auftreten von Abschattungen;
Basisabstand zwischen der Abbildungseinrichtung, insbesondere dem Mittelpunkt einer fokussierenden Linse der Abbildungseinrichtung, und der optischen Achse Lasereinrichtung im Bereich von 30 mm bis 450 mm, insbesondere im Bereich von 60 mm bis 270 mm.
mittlerer Arbeitsabstand der Lasereinrichtung und/oder der Abbildungseinrichtung von dem Bereich der Oberfläche des Festkörpers, auf die das Lichtband projiziert wird: im Bereich von 20 mm bis 650 mm, insbesondere im Bereich von 150 mm bis 350 mm;
Geschwindigkeit einer gegebenenfalls translatorischen Bewegung des Festkörpers: kleiner als 3,5 m/s, vorzugsweise kleiner als 1 ,5 m/s;
Winkelgeschwindigkeit einer gegebenenfalls rotierenden Bewegung des Festkköörrppeerrss:: I kleiner als 15 s'\ vorzugsweise kleiner als 6 s"1 und vorzugsweise konstant;
Frequenz, mit der das von der Oberfläche des Festkörpers reflektierte Licht mittels des Lichtaufnahmeelementes erfasst wird: im Bereich von 25 Hz bis 100 kHz, vorzugsweise im Bereich von 1 kHz bis 10 kHz.
Was die Frequenz betrifft, so muss diese auf die Bewegungsgeschwindigkeit des Festkörpers abgestimmt sein - eine höhere Frequenz verringert den Einfluss der Geschwindigkeit des Festkörpers auf die Verzerrung der Signale des Lichtaufnahmeelementes. Zur Bestimmung der entsprechend der Bewegungsgeschwindigkeit ermittelten Korrekturwerte, bei denen es sich insbesondere um der Natur der Messwerte des Profi- logramms entsprechende vektorielle, der Bewegungsgeschwindigkeit proportionale Faktoren und/oder Summanden handeln kann, kann daher mit Vorteil eine korrelative Verknüpfung der Bewegungsgeschwindigkeit mit der Frequenz der Erfassung des reflektierten Lichtes erfolgen. Für die angegebenen Bereiche der Geschwindigkeit der Bewegung des Festkörpers sind dabei vorteilhafterweise keine Nichtlinearitäten zu beachten.
Die entsprechend dem Bereich der Oberfläche des Festkörpers bestimmten Korrekturwerte können insbesondere der Natur der Messwerte des Profils entsprechende vektorielle, in Abhängigkeit von einem Radius des rotationssymmetrischen Körpers bestimmte Faktoren und/oder Summanden sein, wobei es sich bei dem genannten Radius um die gleiche langzeitlich unveränderliche geometrische Basisgröße handeln kann, die als Bezugsgröße zur Ermittlung der Profilogramme dient.
Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden detaillierten Beschreibung enthalten.
Anhand eines durch die beiliegende Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 in einer schematisierten Seitenansicht, eine Prinzipdarstellung zur
Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 in einer schematisierten perspektivische Ansicht, eine weitere prinzipielle
Darstellung zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Verschleißprüfstandes für Räder eines Schienenfahrzeugs, wie Eisenbahnräder, wobei das erfindungsgemäße Verfahren Anwendung findet,
Fig. 4 eine Fig. 3 entsprechende Einzelheit, aus einem hinsichtlich der Bewegungsrichtung von vorn auf die Außenseite eines Rades gewählten Blickwinkel,
Fig. 5 eine Fig. 3 entsprechende Einzelheit, jedoch aus einem hinsichtlich der
Bewegungsrichtung von hinten auf die Innenseite eines Rades gewählten Blickwinkel,
Fig. 6 eine schematisierte Darstellung zur Verfahrensweise bei der Ermittlung einer geometrischen Basisgröße, auf die eine erfindungsgemäß ermitteltes Profilogramm bezogen werden kann,
Fig. 7 und 8 Darstellungen von erfindungsgemäß ermittelten Profilogrammen,
Fig. 9 einen Programmablaufplan zur Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets auch mit den gleichen Bezugszeichen versehen, so dass sie in der Regel auch jeweils nur einmal beschrieben werden.
Wie zunächst Fig. 1 in hinsichtlich des Messobjektes, eines mit der Geschwindigkeit v bewegten Festkörpers 1 , in zweidimensionaler Darstellung zeigt, wird entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren ein von einer Lasereinrichtung 2 ausgehender
Lichtstrahl mittels einer nicht dargestellten Optik so fokussiert, dass in einem Messbereich Dz, der sich aus der Differenz eines maximal Messbaren Wertes zmax und eines minimal Messbaren Wertes zmin der Tiefe bzw. der Profilhöhe z ergibt, die Breite b des Strahls in einem vorgegebenen Bereich liegt. Der Lichtstrahl ist dabei zu einem Lichtband 3 aufgeweitet, wie dies in dreidimensionaler Darstellung Fig. 2 zeigt.
Am Auftreffort zA des Lichtbandes auf die Oberfläche des Festkörpers 1 bildet sich durch diffuse Lichtstreuung (reflektiertes Licht RL) ein Messfleck, der auch aus Richtungen wahrgenommen werden kann, die von der durch die optische Achse O-O der Lasereinrichtung 2 bestimmten Einfallsrichtung abweichen.
Wird nun der Messfleck unter dem Triangulationswinkel φ von einer entsprechenden fokussierenden Linse 4 einer Abbildungseinrichtung 5 auf ein flächenförmiges Lichtaufnahmeelement 6 abgebildet, so stellt sich je nach der Entfernung des Auftreffortes zA zwischen einem Minimalwert xmin und einem Maximalwert xmax eine Lage XA des Bildflecks auf dem Lichtaufnahmeelement 6 ein.
Die Geometrie des Aufbaus der für das erfindungsgemäße Verfahren verwendeten Einrichtung wird dabei neben dem fest eingestellten Triangulationswinkel φ durch einen festen Basisabstand B der optischen Achse A-A der fokussierenden Optik 4 der Abbildungseinrichtung 5 zur Position der Lasereinrichtung 2 - festgelegt durch deren optische Achse O-O - bestimmt.
Unter Anwendung trigonometrischer Beziehungen kann aus der gemessenen Bildfleckposition xA die Entfernung des Auftreffortes zA, d.h. der Abstand der Oberfläche des Festkörper 1 von der Lasereinrichtung 2 gemäß der Gleichung
ZA = H / (1 - B / XA) (1)
bestimmt werden, wobei H ein Abstand der fokussierenden Linse 4 der Abbildungseinrichtung 5 zu deren Lichtaufnahmeelement 6 ist, wie dies Fig. 1 veranschaulicht.
Die relative Messgenauigkeit dzA / zA ergibt sich dabei zu
CIZA / ZA = 1 / (1 - XA / B) * CIXA / XA (2),
wobei die relative Auflösung CIXA / XA der Bildfleckposition von der Geschwindigkeit v des Festkörpers in Relation zu einer Frequenz f, mit der das reflektierte Licht RL vom Bildaufnahmeelement 6 aufgenommen wird, sowie vom Signalrauschen und der Art des Lichtaufnahmeelementes 6 abhängt. Die Größe dzA in Gleichung (2) stellt dabei einen Absolutwert der Messgenauigkeit dar.
Zur Erhöhung der Auflösung werden die endgültigen Messwerte zB des Profils (in Fig. 1 und 2 mit P bezeichnet) unter Verknüpfung der Werte ZA mit entsprechend der Bewegungsgeschwindigkeit v des Festkörpers 1 bestimmten Korrekturwerten Kv gewonnen, bei denen es sich insbesondere um vektorielle, der Bewegungsgeschwindigkeit v proportionale Faktoren und/oder Summanden handelt. Dabei erfolgt zur Bestimmung der entsprechend der Bewegungsgeschwindigkeit v ermittelten Korrekturwerte Kv eine korrelative Verknüpfung der Bewegungsgeschwindigkeit v mit der Frequenz f der Erfassung des reflektierten Lichtes RL.
Durch eine Veränderung der vorstehend beschriebenen Geometrie, insbesondere des Basisabstands B, des Triangulationswinkels φ und/oder eines mittleren Arbeitsabstands (in Fig. 1 durch die Länge L veranschaulicht) der Abbildungseinrichtung 5 bzw. der Lasereinrichtung 2 von dem Bereich der Oberfläche des Festkörpers 1 , auf die das Lichtband 3 projiziert wird, kann vorteilhafterweise der Messbereich Dz und damit zusammenhängend die Messgenauigkeit dzA / zA einfach durch die passende Wahl der geometrischen Größen des Aufbaus frei eingestellt werden. Die einzelnen Einrichtungen brauchen dabei nicht notwendigerweise, wie in Fig. 1 dargestellt, durch ein gemeinsames Gehäuse 7 umfasst sein. Eine Vergrößerung des Messbereichs Dz bewirkt dabei eine Verringerung der Messgenauigkeit und umgekehrt.
In der dargestellten Ausführung wurde als Lichtaufnahmeelement 6 eine SONY- Kamera HCC 400 eingesetzt. Da die Auflösung von der Größe des Messbereiches, also vom Messbereich Dz, abhängig ist, bedeutet dies für die Dimensionierung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass die Anzahl der erfassenden Kameraköpfe unmittelbar von der erforderlichen oder gewählten Auflösung abhängig ist.
Zur Aufnahme der Topographie eines dreidimensionalen Festkörpers 1 wird, wie bereits erwähnt und in Fig. 2 dargestellt, das bislang nur zweidimensional betrachtete System in drei Dimensioen betrachtet. Das heisst, es wird mit einem zu einem Lichtband 3 aufgeweiteten Laserstrahl gearbeitet. Man spricht von einem Lichtschnittverfahren. Nachdem das reflektierte Licht RL von dem flächenförmigen Lichtaufnahmeelement 6 erfasst wurde und aus von dem Lichtaufnahmeelement 6 abgegebenen Signalen unter Berücksichtigung des Triangulationswinkels φ und des Basisabstands B in einer nicht dargestellten Datenverarbeitungseinrichtung, wie einem PC, die Messwerte des Profils P bestimmt und in der Datenverarbeitungsanlage als Profilogramm PG gespeichert werden. Stellvertretend für ein solches Profilogramm PG steht in der schematisierten Darstellung von Fig. 2 der entsprechend bezeichnete Linienzug auf dem Lichtaufnahmeelement 6. Profilogramme aus realen Messungen sind in unterschiedlichen Darstellungsarten in Fig. 7 und 8 gezeigt.
Als auf die auf der Oberfläche des Festkörpers 1 liegende Bereiche Lichtbänder 3 projizierenden Lasereinrichtung 2 wurde ein handelsüblicher Linienlasermodul L200 mit einer Linienlänge LB (Fig. 2) von 300 mm und einer Linienbreite b (Fig. 1) von 1 ,5 mm, einer Laserleistung von 30 mW und mit sichtbarem roten Licht (Wellenlänge 680 nm) eingesetzt.
Fig. 3 zeigt - wie ebenfalls bereits erwähnt - eine typische Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens, und zwar zur Verschleißbestimmung. Die Darstellung gibt eine perspektivische Ansicht eines Verschleißprüfstandes 8 wieder, der für auf Schienen 9 rollende, mit einer translatorischen Geschwindigkeit v und einer Winkelgeschwindigkeit ω vorbei bewegte, Räder 1a als zu vermessende Festkörper 1 , konzipiert ist.
Aus der zeichnerischen Darstellung ist ersichtlich, dass es bei diesem Verschleißprüfstand 8 vorgesehen ist, mehrere Profilogramme PG als Teilprofilogramme (in Fig. 7 auch als PGa, PGb und PGC bezeichnet) unter Einsatz von drei, auf verschiedene Seiten Di, D2, M der Oberfläche des Festkörpers 1 liegende Bereiche Lichtbänder 3a, 3b, 3c projizierenden Lasereinrichtungen 2 und diesen zugeordneten Abbildungseinrichtungen 5 bestimmt werden. Die Teilprofilogramme PGa, PGb und PGC können in der
Datenverarbeitungsanlage gespeichert und daraus ein Gesamtprofilogramm GPG gewonnen werden.
Das Rad 1a des Schienenfahrzeugs 10 stellt einen rotationssymmetrischen, in der Grundgestalt im wesentlichen zylindrischen bzw. ringförmigen Festkörper 1 , dar, wobei die drei Bereiche, auf die die Lichtbänder 3a, 3b, 3c projiziert werden, auf den beiden Deckflächen Di, D2 und auf der Mantelfläche M des Zylinders bzw. des Ringes liegen. Wie Fig. 3 und im Detail Fig. 4 und 5 zeigen, brauchen die drei Lichtbänder 3a, 3b, 3c für die Ermittlung des Gesamtprofilogramm GPG keinen geschlossenen Linienzug zu bilden. Es ist auch nicht notwendig, dass das auf die Mantelfläche M projizierte Lichtband 3b parallel zur Achse des Rades 1a verläuft. Eine entsprechende Abweichung von der Achsparallelität kann dadurch ausgeglichen werden, dass die Messwerte zB des Profils P unter Verknüpfung mit entsprechend dem Bereich der Oberfläche des Festkörpers bestimmten Korrekturwerten Ko gewonnen werden.
Fig. 5 veranschaulicht die erste und Fig. 6 die zweite der erwähnten Möglichkeiten um einen Radkranzinnenradius R des Rades 1a als feste, langzeitlich unveränderliche geometrische Basisgröße, auf die das Profilogramm PG, die Teilprofilogramme PGa, PGb, PGc und das Gesamtprofilogramm GPG bezogen werden können, zu ermitteln. Der Radius R wird dabei in beiden Fällen aus mindestens drei Messwerten zi, Z2, Z3 ermittelt, die durch berührungslose dynamische Messungen am bewegten Rad 1a ermittelt werden und welche in der gleichen Art vorgenommen werden wie die Erfassung des Profilogramms PG bzw. die Erfassung der Teilprofilogramme PGa, PGb, PGC.
Gemäß Fig. 5 werden die berührungslosen dynamischen Messungen am rollenden Rad 1a gleichzeitig mittels mindestens dreier, jeweils zu einem linienförmigen Lichtband 3c1 , 3c2, 3c3 aufgeweiteter Lichtstrahlen bei jeweils vorgegebenen Abständen N1 , N2 der Bereiche der Oberfläche des Festkörpers 1 , auf die die Lichtbänder 3c1 , 3c2, 3c3 projiziert werden, vorgenommen.
Gemäß Fig. 6 werden die berührungslosen dynamischen Messungen am rollenden Rad 1a in vorgegebenen Zeitintervallen Δt zu mindestens drei Zeitpunkten ti, t2, t3 mittels eines einzigen zu einem linienförmigen Lichtband 3c aufgeweiteten Lichtstrahls vorgenommen.
Die Messungen erfolgen somit unidirektional, d.h. bei gleicher Ausrichtung der jeweiligen Lichtbänder 3c, 3c1 , 3c2, 3c3, jeweils an drei Punkten Si, S2, S3, wobei drei auf einem Kreisbogen mit dem Radius R liegende Messwerte zi, Z2, z3 als Ordinatenwerte der Punkten Si, S2, S3 in einem kartesischen Koordinatensystems ermittelt werden. Die den Punkten Si, S2, S3 nach der Art, wie in Fig. 6 gezeigt ist, zugeordneten Messwerte zi, Z2, z3 entsprechen jeweils einer Messlänge des linienförmi- gen Lichtbandes 3c bzw. 3c1 , 3c2, 3c3. Die Messlängen des linienförmigen Lichtbandes 3c bzw. 3c1 , 3c2, 3c3 können für diese Zuordnung problemlos derart transformiert werden, dass die Messwerte zi, Z2, Z3 jeweils die halbe Länge einer Sehne sh, sl2, SI3 durch den Kreisbogen repräsentieren. Die jeweils diesen Messwerten zi, Z2, Z3 zugehörigen Abszissenwerte xi, X2, X3 - in Fig. 6 jeweils als zu den drei Zeitpunkten ti, .2, t3 vorliegende Abstände des Kreismittelpunktes Mi, M2, M3 vom Lichtband 3c eingezeichnet - ergeben sich entweder im ersten Fall aus den Abständen N1 , N2 gemäß Fig. 5 oder im zweiten Fall aus den durch die drei Zeitpunkte ti, t2, t3 der Messung vorgegebenen Zeitintervalle Δt durch Multiplikation der Zeitintervalle Δt mit der Winkelgeschwindigkeit ω. Die Winkelgeschwindigkeit ω kann dabei entweder fest vorgegeben sein oder ebenfalls durch berührungslose dynamische Messungen am rollenden Rad 1a mittels eines oder mehrerer linienförmiger Lichtbänder 3 ermittelt werden. Die Auswertung wird erleichtert, wenn die Geschwindigkeit, also einerseits die rotierende und damit andererseits auch die translatorische Bewegung des Rades 1a konstant ist.
Der Bezugsradius R des rollenden Rades 1a kann nach der Bestimmung der Messwerte zi, Z2, Z3 aus folgendem Gleichungssystem ermittelt werden:
R2 = X12 + Z1 2 (3)
R2 = X2 2 + Z2 2 (4)
R2 = X3 2 + Z3 2 (5)
Xi - X2 = k * (x2 - X3) (6).
Die Größen R, sowie xi, X2 und X3 stellen darin jeweils Unbekannte dar. Die Größe k in Gleichung (6) ist ein bekannter, den vorgegebenen Zeitintervallen Δt oder den Abständen N1 , N2 der Bereiche der Oberfläche des Rades 1a entsprechender Faktor, der
für den bevorzugten Fall konstanter Zeitintervalle Δt bzw. äquidistanter Abstände N1 , N2 den Wert 1 annimmt.
Der ermittelte Radius R kann einerseits als Grundlinie für die Messwerte ZB der Profilhöhe dienen, die auf der Mantelfläche M des Rades 1a ermittelt werden, andererseits ist es möglich, diesen Radius R zur Bestimmung von Korrekturwerten Ko, die entsprechend dem vom Lichtband 3 bzw. 3a, 3b, 3c 3c1 , 3c2, 3c3 beleuchteten Bereich der Oberfläche des Festkörpers 1 berücksichtigt werden, heranzuziehen. Die Notwendigkeit der Berücksichtigung derartiger Korrekturwerte Ko ergibt sich beispielsweise daraus, dass die Sehnen sh, Sl2, Sl3 in Fig. 6 jeweils unterschiedliche Zentriwinkel aufspannen, wodurch sich unterschiedliche lokale Profilverzerrungen einstellen. Die Zentriwinkel liegen dabei bei zwischen 0° im ersten Extremfall, wenn das Lichtband 3c eine Tangente an den Umfang des betrachteten Kreisbogens des Rades 1a bildet und bei 180° im anderen Extremfall, wenn das Lichtband 3c mit dem Durchmesser 2R des betrachteten Kreisbogens des Rades 1a zusammenfällt. Die größte Sehnenlänge sb enthält die meisten Informationen über das zu bestimmende Profil und weist die geringste lokale Verzerrung auf.
Aus diesen Gründen ist es daher außerordentlich vorteilhaft, wenn das in Fig. 7 dargestellte Gesamtprofilogramm GPG eines rollenden Festkörpers 1 , im dargestellten Fall des Rades 1a, aus drei von den beiden Deckflächen Di, D2 und auf der Mantelfläche M gleichzeitig zu einem Erfassungzeitpunkt tk bestimmten Teilprofilogrammen gewonnen wird, wobei der Erfassungszeitpunkt tk der einzelnen Teilprofilogramme derart gewählt wird, dass ein zu diesem Erfassungszeitpunkt tk ermittelter Messwert Zk - im vorliegenden Fall Z3 - aus mindestens drei auf einem Kreisbogen mit dem Radius R in einer der Deckflächen Di, D2 liegenden, jeweils zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten ti, t2, t3 und unidirektional aus der jeweiligen Länge LB des linienförmigen Lichtbandes 3c, 3c1 , 3c2, 3c3 bestimmten Messwerten zi, Z2, Z3, die jeweils der halben Länge einer Sehne sh, Sl2, Sl3 durch den Kreisbogen entsprechen, ein Maximum annimmt. Selbstverständlich ist die Anwendung dieses Kriteriums der Wahl des Erfassungszeitpunkt tk nicht auf drei Messwerte zi, Z2, Z3 beschränkt. Bei der Zugrundelegung von mehr als drei Messwerten zi, Z2, Z3 können sogar noch bessere Ergebnisse erzielt werden, insofern die ermittelte größte halbe Sehnenlänge Sl3 weniger vom Radius R abweicht bzw. denselben Wert wie der Radius R annimmt.
Fig. 7 zeigt des Weiteren, dass das jeweilige Profilogramm PG, die Teilprofilogramme PGa, PGb, PGc und/oder das Gesamtprofilogramm GPG mit jeweils einem oder mehreren Bezugsprofilogramm(en) - in der zeichnerischen Darstellung ein Bezugs- profilogramm BP1 für maximale Messwerte zB des Profils P und ein Bezugsprofilo- gramm BP2 für minimale Messwerte ZB des Profils P verglichen und die jeweiligen Abweichungen ΔPG von dem jeweiligen Bezugsprofilogramm BP1 , BP2 festgestellt werden können. Im dargestellten Fall treten derartige Abweichungen in dem strichpunktiert dargestellten Bereich auf. Bei den Bezugsprofilogrammen BP1 , BP2 kann es sich bevorzugt um zulässige Sollmaße handeln, ein Bezugsprofilogramm BP1 , BP2 könnte aber auch ein gespeicherter Datensatz von Messwerten zB aus einer früheren Messung sein, so dass die jeweiligen Abweichungen ΔPG Aufschluss darüber geben, wie groß der seit der zurückliegenden Messung aufgetretene Verschleiß ist.
Während die Darstellung des Profils P in Fig. 7 nur eine zweidimensionale ist, bei der die Messwerte ZB des Profils P als Linienzug - Vektoren x, z - über den Querschnitt Q des Rades 1a dargestellt sind, veranschaulicht die Darstellung des Profils P in Fig. 8 den dreidimensionalen Charakter des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Fig. 8 sind über der unter Zuhilfenahme des oben erwähnten Radius R ermittelten Abwicklung der Deckfläche Di des Rades 1a, durch verschiedene Grauwerte die Messwerte ZB des Profils P als Vektoren x, y, z dargestellt. Der Absolutwert der Auflösung dzA entsprechend Gleichung (2) liegt bei weniger als 0,5 mm, z. B. bei 0,4 mm. Die mit Q bezeichnete, durch Einkreisung markierte Linie bezeichnet dabei den in Fig. 7 dargestellten Querschnitt Q des Rades 1a, wobei an dieser Stelle - wie angegeben - das Teilprofil PGa gemäß Fig. 7 vorliegt. Anstelle der Grauwerte können im Sinne der Erhöhung der Anschaulichkeit in einem geeigneten Display auch Farben zur Darstellung verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht vorteilhafterweise die Erfassung eines Profils P in einer außerordentlich kurzen Bestimmungszeit. So kann in einer Zeit von 5 Sekunden mit Hilfe von beidseitig von Schienen 9, auf denen ein Schienenfahrzeug 10 vorbeirollt, angeordneten Lasereinrichtungen 2 und Abbildungseinrichtungen 5 für fünf Drehgestelle, d.h. zehn Radsätze, also 20 Räder 1a, jeweils ein dreidimensionales Gesamtprofilogramm GPG erstellt werden.
Der in Fig. 9 dargestellte Programmablaufplan zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist insbesondere auf die berührungslose Erfassung des Profils von Rädern eines Schienenfahrzeugs, wie Eisenbahnrädern, zugeschnitten. Ein solches Rad ist - wie erwähnt - mit dem Bezugszeichen 1a versehen an dem Schienenfahrzeug 10 in Fig. 3 exemplarisch dargestellt.
Der Programmablaufplan umfasst insbesondere eine Aufnahmeschleife 100 zur dynamischen Erfassung des Profils P des Festkörpers 1 bzw. 1a, die nach einer Anforderung 90 von einem Server nach Systemstart-Vorgängen in Gang gesetzt wird, die in Fig. 9 durch den mit dem Bezugszeichen 95 gekennzeichneten Kasten symbolisiert sind und die die Ansteuerung einer Ampel für das Schienenfahrzeug 10, die Aktivierung eines Triggers zur Bildauslösung in dem Lichtaufnahmeelement 6 sowie ein Einschalten der Lasereinrichtung 2 umfassen können.
In der Aufnahmeschleife 100 wird dabei durch einen Laserdistanzsensor 101 , bei dem es sich insbesondere um das Lichtaufnahmeelement 6 handelt, nach einer Signal- konditionierung 102 insbesondere ein Abstandssignal 103 bereitgestellt, d. h. es erfolgt eine Ermittlung von Zuständen des Festkörpers 1 , 1a, wie des Abstandes zur Lasereinrichtung 2 und einer zeitlichen Veränderung dieses Abstandes als erste Ableitung (Geschwindigkeit) und - bei gegebenenfalls beschleunigter Bewegung - auch zweite Ableitung des Weges nach der Zeit (Beschleunigung). In die Signalkonditionierung 102 können dabei elektrische Spannungen als Ergebnis einer analogen Bereitstellung durch den Laserdistanzsensor 101 Eingang finden.
In dem Verfahrensschritt "Signalauswertung" 104 erfolgt dann entsprechend den ermittelten Anfangszuständen des Festkörpers 1 , 1a, insbesondere aus dem Abstandssignal 103 die Bestimmung von entweder - unter Bezugnahme auf die im Zusammenhang mit Fig. 5 beschriebene Methode - einem Erfassungszeitpunkt, an dem drei, für drei unterschiedliche Lichtbänder 3c1 , 3c2, 3c3 aus dem Lichtaufnahmeelement 6 abgegebene, im Weiteren zur Gewinnung der Messwerte zB des Profils P bestimmte Signale zunächst aufgenommen werden, oder - unter Bezugnahme auf die im Zusammenhang mit Fig. 6 beschriebene Methode - von mindestens drei Zeitpunkten ti, t2, t3, an denen für nur ein Lichtband 3c aus dem Lichtaufnahmeelement 6 abgegebene
Signale, die im Weiteren zur Gewinnung der Messwerte zB des Profils P verwendet werden, zunächst aufgenommen werden.
Im Detail bedeutet dies, dass unter der Wirkung von Initiatoren 105A, 105B, 105C - je nach Methode - in einem Lichtaufnahmeelement 6, z. B. in der Kamera, oder in drei Lichtaufnahmeelementen 6, jeweils eine Bildauslösung 106A, 106B, 106C erfolgt. Die dabei aufgenommenen Bilder können dabei in einem Frame-Buffer, d. h. einem, vorzugsweise zyklisch arbeitenden, sequentiellen Bildspeicher, z. B. der Kamera, zwischengespeichert werden.
Die Bildauslösung 106A, 106B, 106C sollte dabei bevorzugt mit dem Kriterium möglichst großer Zeitnähe zu dem Zeitpunkt erfolgen, an dem die Ermittlung der anfänglichen Zustände des Festkörpers 1 , 1a erfolgt ist, da sich für diesen Fall die jeweils vorliegenden Signale in für die Signalauswertung vorteilhafter Weise nur wenig unterscheiden, d. h. insbesondere der Abstand von der Lasereinrichtung 2 sich nur wenig verändert hat.
Die Signalauswertung 104, bevorzugt des Abstandssignals 103, kann dabei insbesondere mittels einer sogenannten „Easy Logic" vorgenommen werden, die mit Vorteil in eine vorhandene Datenverarbeitungseinrichtung integriert werden kann. Unter „Easy Logic" wird dabei eine programmierbare Einrichtung verstanden, die es gestattet, verschiedene zeitbasierende logische Abfolgen zu konfigurieren. Derartige Einrichtungen, die auch unter dem Namen PLD - Programmable Logic Devices - bzw. insbesondere unter dem Namen SPLD - Simple Programmable Logic Devices - subsumiert werden können, gestatten es einem Anwender mit Hilfe geeigneter Software, vorzugsweise einer Relay Ladder Logic, - beispielsweise durch eine Programmierung im System (InSystem-Programming, ISP) - eine in gewünschter Weise vorherbestimmte logische und zeitliche Relation zwischen einem oder mehreren Inputs, im vorliegenden Fall insbesondere dem Abstandssignal 103, und einem oder mehreren Outputs, im vorliegenden Fall insbesondere den Initiatoren 105A, 105B, 105C, herzustellen. In der Easy Logic kann somit zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Zeitbereich festgelegt sein, in dem unter dem Gesichtspunkt der zu erwartenden Bildgüte eine Bildaufnahme zulässig bzw. vorzugsweise auch optimal erscheint. Dieser Zeitbereich kann beispielsweise ein Bereich sein, in dem die entsprechend dem
Bereich der Oberfläche des Festkörpers 1 , 1a bestimmten Korrekturwerte Ko und/oder die entsprechend der Bewegungsgeschwindigkeit v des Festkörpers 1 , 1a bestimmten Korrekturwerte Kv - vorzugsweise als fest vorgegebene Werte, d. h. ohne Dynamisierung - ihre Gültigkeit besitzen. Im Vergleich mit diskreten logischen Einrichtungen führt der Einsatz der Easy Logic zu einem verringerten gerätetechnischen Aufwand (Leiterkarten, Stecker, Verbindungen) und zu einem verringerten montagetechnischen Aufwand (Verdrahtung, Bondung) bei der Schaltungsherstellung sowie zu einer kompakteren möglichen Bauweise.
Nach der Bildauslösung 106A, 106B, 106C, bei der die Bilder insbesondere als Bildmatrizes 107A, 107B, 107C erfasst werden, erfolgt eine - insbesondere von der Geschwindigkeit des Festkörpers 1 , 1a abhängige - Bildauswahl, für die im Programmablaufplan das Bezugszeichen „IS" (Image Selection) steht. Die im Ergebnis der Bildauswahl IS vorliegende, für die Messwerte ZB des Profils P repräsentative, Bildmatrix 107 wird einer Speicherung 108 - bevorzugt mit den jeweils dazugehörigen Werten des Abstandes bzw. Messortes und/oder der Zeit, z. B. eines der Zeitpunkte ti, .2 oder .3 - zugeführt. Gleichzeitig erfolgt dabei die Zurücksetzung 109 eines Timers. Die beschriebenen Vorgänge laufen, wie durch die Aufnahmeschleife 100 veranschaulicht wird, wiederholt ab.
Als Abbruchkriterien für die Prozesse in der Aufnahmeschleife 100 dienen die durch die mit den Bezugszeichen 110 und 111 bezeichneten Kästen veranschaulichten Bedingungsüberprüfungen. Es wird dabei einerseits überprüft (Kasten 110), ob der Timer bereits mehr 10 s läuft, und andererseits, ob alle Achsen des Schienenfahrzeugs 10 aufgenommen sind (Kasten 111). Trifft eine dieser Bedingungen zu, wird die Bildaufnahme gestoppt (Kasten 112). Die Frage, ob der Timer bereits mehr 10 s läuft, zielt dabei darauf ab, festzustellen, ob der Festkörper 1 bzw. 1a eventuell zu einem Stillstand gekommen ist. Nach dem Stoppen 112 der Bildaufnahme können die gespeicherten Bilddaten 108 an den Server gesendet werden (Kasten 113). Gleichzeitig können Systemstopp-Vorgänge, wie "Trigger ausschalten", "Lasereinrichtung 2 ausschalten" und "Ampelansteuerung für das Schienenfahrzeug 10", erfolgen, die durch den mit dem Bezugszeichen 195 gekennzeichneten Kasten symbolisiert sind.
Zur Realisierung der in dem Programmablauf nach Fig. 9 dargestellten Vorgänge, insbesondere der Aufnahmeschleife 100 kann dabei in den Prüfstand 8 gemäß Fig. 3 die entsprechende Hardware inkorporiert sein, wodurch vorteilhafterweise eine Client- Server-Schaltung realisiert werden kann, bei der sich der Client am Gleis 9 und der Server an einem räumlich entfernten Standort befindet.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern umfasst alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Mittel und Maßnahmen. So besteht eine weitere Möglichkeit in der Anwendung von sogenannten Streifenprojektionsverfahren unter Einsatz von strukturierter oder codierter Beleuchtung. Diese Verfahren basieren ebenfalls auf dem Triangulationsprinzip, wobei der gesamte Festkörper 1 von einem der Lasereinrichtung 2 entsprechenden Projektor mit einem rechnerisch vorgegebenen Lichtmuster beleuchtet wird. Während der Aufnahme wird das Lichtmuster in bestimmter Weise so verändert, dass aus der resultierenden Intensitätsverteilung des aufgenommenen Bildes auf die Topographie bestimmt werden kann.
Des weiteren kann der Fachmann die Erfindung durch zusätzliche vorteilhafte Maßnahmen ergänzen, ohne dass der Rahmen der Erfindung verlassen wird. So können für die Ausführung sämtlicher Rechenoperationen - wie die der angegebenen Gleichungen (1) bis (6) in der Datenverarbeitungseinrichtung geeignete Softwaremodule eingesetzt werden.
Ferner ist die Erfindung nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.
Bezugszeichen
1 Festkörper
1a Rad
2 Lasereinrichtung
3, 3a, 3b, 3c, 3c1 , 3c2, 3c3 Lichtbänder
4 Linse von 5
5 Abbildungseinrichtung
6 Lichtaufnahmeelement
7 Gehäuse
8 Verschleißprüfstand
9 Schiene
10 Schienenfahrzeug
90 Anforderung vom Server
95 Systemstart
100 Aufnahmeschleife
101 Laserdistanzsensor
102 Signalkonditionierung
103 Abstandssignal
104 Signalauswertung
105A, 105B, 105C Initiatoren für 106A, 106B, 106C
106A, 106B, 106C Bildauslösung
107A, 107B, 107C Bildmatrizes aus 106A, 106B, 106C
107 Bildmatrix aus IS
108 Bildspeicherung
109 Timer-Zurücksetzung
110, 111 Prüfung von Abbruchbedingungen für 100
112 Bildaufnahmestopp
113 Datensendung an Server
195 Systemstopp
A-A optische Achse von 6
B Basisabstand b Breite von 3, 3a, 3b, 3c, 3c1 , 3c2, 3c3
Dz Messbereich von z dzA Auflösung von ∑A
Di1 D2 Deckflächen von 1 , 1a f Frequenz
GPG Gesamtprofilogramm
H Abstand 4/6 (Fig. 1)
IS Bildauswahl in 100
Kv Korrekturwert entsprechend v, ω
Ko Korrekturwert entsprechend Bereich/Lage von
3, 3a, 3b, 3c, 3c1 , 3c2, 3c3 k Faktor entsprechend N1 , N2 bzw. Δt
L Arbeitsabstand
LL Linienlänge von 3, 3a, 3b, 3c, 3c1 , 3c2,
3c3
M Mantelfläche von 1 , 1a
N1 , N2 Abstände zwischen 3c1 , 3c2, 3c3
0-0 optische Achse von 2
P Profil
PG Profilogramme
PGa, PGb, PGc Teilprofilogramme
R Radius
RL reflektiertes Licht
V translatorische Geschwindigkeit von 1 , 1a tk. t1. t2.t3 Mess-Zeitpunkte
Si , S2, S3 Punkte auf Umkreis um R
Sh, Sl2, Sl3 Sehnenlängen bei Si, S2, S3
X Längenkoordinate
XA Bildflecklage von RL auf 6
Xmax Maximalwert von x
Xmin Minimalwert von x
X1 , X2, X3 Messwerte Länge bei Si, S2, S3 y Längenkoordinate
Z Höhenkoordinate
ZA Messwert, Auftreffort von 3, 3a, 3b, 3c,
3c 1 , 3c2, 3c3
ZB korrigierter Messwert aus ZA
Zmax Maximalwert von z
Zmin Minimalwert von z
Zi 1 Z2, Z3 Messwerte Höhe bei Si, S2, S3
ΔPG Profilabweichung
Δt Zeitintervall φ Triangulationswinkel