Vorrichtung und Verfahren zur Teilnehmernummer-Erkennung für Voice-over-IP-Telefonie
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Teilnehmernummer-Erkennung für Voice- over-IP-Telefonie und insbesondere auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Realisierung eines beschleunigten Verbindungsaufbaus von einem leitungsvermittelnden Netz in ein paketvermittelndes Netz.
Bei der so genannten „Voice-over-IP-Telefonie" werden Neben¬ stellenanlagen oder andere technische Einrichtungen, wie z.B. private oder öffentliche Vermittlungsstellen durch spezielle Gateways über das Internet oder ein Intranet derart gekop¬ pelt, dass von einem herkömmlichen (leitungsvermitteltes) Te¬ lefon bzw. Telekommunikationsendgerät zu einem anderen her¬ kömmlichen Telefon oder einem IP-Telefon (paketvermitteltes Endgerät) unter Nutzung der „normalen" Rufnummern bzw. Teilnehmernummern telefoniert werden kann.
Figur 1 zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild eines Tele¬ kommunikationssystems zur Realisierung einer derartigen „Voice-over-IP-Telefonie" gemäß dem Stand der Technik, wobei bei¬ spielsweise herkömmliche Telekommunikationsendgeräte TEl und TE2 in ein leitungsvermittelndes Netz, wie beispielsweise ein herkömmliches Netzwerk mit einer öffentlichen Vermittlungs¬ stelle (PSTN, Public Switched Telephone Network) oder einer privaten Vermittlungsstelle eingebunden sind.
Zur Realisierung einer Signalisierungs-Anpassung wird gemäß Figur 1 ein Signalisierungs-Adapter A vorgesehen, der eine beispielsweise durch Impulswahl oder Tonwahl (DTMF, Dual Tone Multiple Frequency) erzeugte Teilnehmernummer TNe in eine IP- Adresse IP-A umwandelt. Mit einer derartigen IP-Adresse kann nachfolgend ein Verbindungsaufbau bzw. eine Signalisierung in einem paketvermittelnden Netz N, wie beispielsweise dem In-
ternet oder einem Intranet, bis zu einem IP-Endgerät IP-TE durchgeführt werden, welches beispielsweise einen Personal¬ computer PC und eine daran angeschlossene Ein/Ausgabeeinheit EA aufweist. Eine Anbindung des IP-Telekommunikationsendge- rätes IP-TE sowie des Signalisierungs-Adapters A an das pa¬ ketvermittelnde Netzwerk N erfolgt beispielsweise über eine DSL-Leitung (Digital Subscriber Line) .
Bei derartigen über Internet-Protokolle (z.B. SIP, Session Initiated Protocol) weiterverbindenden Adaptern, wie sie bei¬ spielsweise in Vermittlungsanlagen oder Nebenstellenanlagen realisiert sind, muss eine von einem angeschlossenen Telekommunikationsendgerät TEl oder TE2 gewählte Rufnummer bzw. Teilnehmernummer TNe vor dem Beginn des internetseitigen Pro- tokollaufbaus vollständig bekannt sein, da die Interpretation nicht ziffernweise von der Vermittlungsanlage selbst oder von übergeordneten Vermittlungsanlagen wie im herkömmlichen leitungsvermittelnden Netzwerk erfolgt. Das heißt, die Vermitt¬ lungsanlage selbst hat kein Kriterium, an dem sie eine letzte Ziffer einer gewählten Ziffernfolge für eine Teilnehmernummer TNe von einem angeschlossenen Telekommunikationsendgerät TEl oder TE2 erkennt. Dies gilt sowohl für eine Impulswahl, bei der die Ziffern durch eine Vielzahl von Impulsen erzeugt werden, als auch für eine Tonwahl (DTMF, Dual Tone Multiple Fre- quency) , bei der für jede Ziffer eine vorbestimmte Frequenz erzeugt und übertragen wird.
Gemäß dem Stand der Technik wurde daher im Signalisierungs- Adapter A bzw. in einer entsprechenden Vermittlungsanlage ein Rufnummern- oder Teilnehmernummernende erst dann angenommen, wenn über eine vorbestimmte Zeitdauer keine weitere Ziffer mehr vom Telekommunikationsendgerät TEl oder TE2 gesendet wird. Üblicherweise werden hierbei Zeitspannen von mindestens fünf Sekunden verwendet, um auch bei von Hand gewählten Teil- nehmernummern das Ende nicht vorzeitig zu erkennen. Genauer gesagt bedeutet dies, dass die Vermittlungsanlage bzw. ein jeweiliger Signalisierungs-Adapter A selbst kein Kriterium aufweist, an dem die letzte Ziffer einer gewählten Teilneh-
mernummer TNe von einem angeschlossenen Telekommunikations¬ endgerät erkannt werden kann.
Alternativ besteht nach dem Stand der Technik auch die Mög- lichkeit, die am Telekommunikationsendgerät TEl oder TE2 ge¬ wählte Teilnehmernummer durch Betätigen einer Sondertaste bzw. eines Sonderzeichens, wie z.B. "#", nach der letzten ge¬ wählten Ziffer zu ergänzen, um dem Signalisierungs-Adapter A bzw. der Vermittlungsanlage das Ende einer Teilnehmernummer eindeutig mitzuteilen und die vorstehend beschriebene Warte¬ zeit zu vermeiden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich¬ tung und ein Verfahren zur Teilnehmernummer-Erkennung für Voice-over-IP-Telefonie zu schaffen, bei der sowohl eine War¬ tezeit für den Verbindungsaufbau verringert als auch ein Be¬ dienkomfort für den Benutzer verbessert ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe hinsichtlich der Vorrich- tung durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 und hinsicht¬ lich des Verfahrens durch die Maßnahmen des Patentanspruchs 8 gelöst .
Insbesondere durch die Verwendung einer Teilnehmernummer- Speichereinheit zum Speichern einer Vielzahl von zulässigen Teilnehmernummern und einer Vergleichereinheit zum Verglei¬ chen der gewählten Teilnehmernummer mit der Vielzahl von gespeicherten Teilnehmernummern, wobei eine Umwandlungseinheit die gewählte Teilnehmernummer in eine zugehörige IP-Adresse umwandelt, sobald die Vergleichereinheit eine Übereinstimmung zwischen der gewählten Teilnehmernummer und einer der gespeicherten Teilnehmernummern feststellt, kann sowohl die Wartezeit für einen Verbindungsaufbau von einem leitungsvermit¬ telnden in ein paketvermittelndes Netz wesentlich reduziert werden als auch das Benutzerverhalten an herkömmlichen Telekommunikationsendgeräten unverändert beibehalten werden kann.
Hinsichtlich des Verfahrens wird demzufolge eine gewählte Teilnehmernummer mit einer Vielzahl von zulässigen gespeicherten Teilnehmernummern verglichen und die gewählte Teilnehmernummer in eine zugehörige IP-Adresse umgewandelt, so- bald die gewählte Teilnehmernummer mit einer der gespeicherten Teilnehmernummern übereinstimmt.
Vorzugsweise wird ein Ende der gewählten Ziffernfolge durch eine Ziffernfolgeende-Erkennungseinheit erkannt, wobei bei erkanntem Ende die gewählte Teilnehmernummer zusätzlich in der Teilnehmernummer-Speichereinheit abgelegt werden kann. Obwohl sich dadurch bei unbekannten Teilnehmernummern Wartezeiten ergeben können, erhält man ein lernfähiges System, welches im Laufe der Zeit die vom Benutzer hauptsächlich ver- wendeten Telefonnummern ohne Verzögerungen in IP-Adressen umwandelt und somit einen beschleunigten Verbindungsaufbau er¬ möglicht .
Hierbei können die gespeicherten Teilnehmernummern nach ihrer Verwendungs-Häufigkeit und/oder nach ihrem Speicheralter sortiert werden, wobei bei einem Speicherüberlauf die Teilneh¬ mernummer mit der geringsten Häufigkeit und/oder dem höchsten Speicheralter gelöscht werden kann. Die Lernfähigkeit der Vorrichtung sowie des zugehörigen Verfahrens und der Bedien- komfort des Benutzers wird dadurch weiter verbessert.
Insbesondere können die gespeicherten Teilnehmernummern zumindest einen Platzhalter bzw. sogenannte „Wildcards" aufwei¬ sen, wobei beim Vergleich durch die Vergleichereinheit nur die Anzahl der Ziffern, jedoch nicht deren expliziter Wert berücksichtigt wird. Bei vorbekannten Vermittlungsstrukturen und insbesondere bei vorbekannten Nebenstellenanlagen kann somit in Kenntnis der Vorwahl für die Nebenstellenanlage und der festgelegten Anzahl von Ziffern für Rufnummern innerhalb der Nebenstellenanlage ein sofortiger Verbindungsaufbau auch bei nicht einzeln bekannten Teilnehmernummern durchgeführt werden. Ein Speicherplatzbedarf wird dadurch wesentlich verringert .
In den weiteren Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbei¬ spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben,
Es zeigen:
Figur 1 eine vereinfachte Blockdarstellung eines Telekommu¬ nikationssystems zur Realisierung einer Voice-over- IP-Telefonie gemäß dem Stand der Technik;
Figur 2A eine vereinfachte Blockdarstellung einer Vorrich- tung zur Teilnehmernummer-Erkennung für Voice-over-
IP-Telefonie gemäß der vorliegenden Erfindung;
Figur 2B eine vereinfachte Blockdarstellung einer Teilnehmernummer-Speichereinheit gemäß Figur 2A, wobei die gespeicherte Teilnehmernummer Platzhalter aufweist; und
Figur 3 ein vereinfachtes Flussdiagramm zur Veranschauli¬ chung eines Verfahrens zur Teilnehmernummer- Erkennung für Voice-over-IP-Telefonie gemäß der vorliegenden Erfindung.
Figur 2A zeigt eine vereinfachte Blockdarstellung einer Vorrichtung zur Teilnehmernummer-Erkennung für Voice-over-IP- Telefonie und insbesondere eines erfindungsgemäßen Voice- over-IP-Adapters A zum Erkennen von gewählten Ziffern einer Teilnehmernummer TNe für einen Verbindungsaufbau von einem leitungsvermittelnden Netz in ein paketvermittelndes Netz, wie es in Figur 1 dargestellt ist.
Obwohl der erfindungsgemäße Signalisierungs-Adapter A vorzugsweise in einer Vermittlungsanlage, wie beispielsweise ei¬ ner öffentlichen oder einer privaten Vermittlungsstelle und
insbesondere in Nebenstellenanlagen realisiert wird, kann er auch an weiteren Stellen innerhalb eines heterogenen Telekommunikationssystems mit leitungsvermittelnden und paketvermit¬ telnden Netzen realisiert sein.
Unter leitungsvermittelnden Netzen (Circuit Switched Networks) versteht man Netzwerke, bei denen für die gesamte Ver¬ bindungsdauer ein durchgehender Kanal (Punkt-zu-Punkt- Verbindung) geschaltet wird, auf dem die zu übermittelnden Daten vom Sender zum Empfänger gelangen. Das heißt, alle Daten nehmen den gleichen Weg und kommen immer in der gleichen Reihenfolge an, in der sie auf den Weg gebracht wurden. Dem¬ gegenüber werden in paketvermittelnden Netzen (Packed Switched Networks), wie beispielsweise dem Internet oder dem Int- ranet bei einer Verbindung nicht ein durchgehender, physikalischer Kanal zur Verfügung gestellt, sondern die Nachricht beim Sender selbst in kleine einzelne und unter Umständen verschieden lange Pakete aufgeteilt, welche dann mit Zusatz¬ daten zur Identifikation von Sender und Empfänger und einer fortlaufenden Nummerierung unabhängig voneinander durch das Netz geschickt werden. Jedes Paket wird hierbei in den Netz¬ knoten analysiert und für jedes Paket entscheidet der Netz¬ knoten in Abhängigkeit der aktuellen Netzlast, über welche abgehende Verbindung das Paket weiter zum Empfänger gesendet wird. In Abhängigkeit der Netzauslastung können daher Pakete unter Umständen verschiedene Wege bis zum Empfänger nehmen.
In gleicher Weise unterscheidet sich auch der Verbindungsauf¬ bau in leitungsvermittelnden Netzen von einem Verbindungsauf- bau in paketvermittelnden Netzen. Während bei leitungsvermit¬ telnden Netzen sozusagen mit jeder gewählten Ziffer einer Teilnehmernummer ein Vermittlungsaufbau durch die Vermitt¬ lungsstellen zeitgleich durchgeführt werden kann, muss in paketvermittelnden Netzen die Zieladresse bzw. IP-Adresse des Zielorts vollständig bekannt sein, um den Verbindungsaufbau zu ermöglichen, und die jeweiligen Pakete auf den Weg zu bringen .
Gemäß Figur 2A weist daher der Voice-over-IP-Signalisierungs- Adapter A eine Ziffernfolge-Erfassungseinheit 1 auf, mit der eine von einem herkömmlichen Telekommunikationsendgerät, wie beispielsweise einem Impulswahl-Telefon oder einem DTMF-Wahl- Telekommunikationsendgerät, gewählte Ziffernfolge als gewähl¬ te Teilnehmernummer TNe erfasst und ausgewertet werden kann. Ferner wird eine Teilnehmernummer-Speichereinheit 2 vorgese¬ hen, in der eine Vielzahl von zulässigen Teilnehmernummern TNx bereits vorab gespeichert sein können, x ist hierbei ein laufender Parameter für eine natürliche Zahl von 0 bis n.
Ferner ist gemäß Figur 2A eine Vergleichereinheit 3 zum Ver¬ gleichen der gewählten und bereits von der Ziffernfolge- Erfassungseinheit 1 (ganz oder teilweise) erfassten Teilneh- mernummer TNe mit der Vielzahl von gespeicherten Teilnehmernummern TNx vorgesehen. Genauer gesagt wird gemäß Figur 2A von einem nicht dargestellten Telekommunikationsendgerät bei¬ spielsweise mittels Impulswahl oder Tonwahl eine Ziffernfolge an die Ziffernfolge-Erfassungseinheit 1 ausgegeben, welche jeweils eine für einen bestimmten Zeitpunkt vollständig oder nur teilweise erfasste Teilnehmernummer TNe an die Verglei¬ chereinheit 3 ausgibt.
Diese ausgegebene Teilnehmernummer TNe kann somit auch eine noch nicht vollständige Teilnehmernummer sein, da beispiels¬ weise ein Wählvorgang noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Diese (zumeist teilfertigen) Teilnehmernummern TNe werden nunmehr kontinuierlich mit der in der Speichereinheit 2 abgelegten Vielzahl von zulässigen Teilnehmernummern TNx auf Übereinstimmung verglichen, wobei erst bei vorhandener Übereinstimmung zwischen der gewählten und von der Erfassungseinheit 1 ausgegebenen Teilnehmernummer TNe mit einer gespeicherten Teilnehmernummer TNx die erfasste Teilnehmernummer TNe an eine Umwandlungseinheit 4 zum augenblicklichen Umwan- dein in eine zugehörige IP-Adresse IP-A zugeführt wird. Diese IP-Adresse IP-A wird anschließend von einer IP-Signalisier- ungseinheit (6) weitergeleitet, welche auf der Grundlage die¬ ser IP-Adresse eine Signalisierung bzw. einen Verbindungsauf-
bau in dem paketvermittelnden Netz durchführt, welches beispielsweise über eine DSL-Leitung DSL angeschlossen ist.
Obwohl die Teilnehmerdaten für die Umwandlungseinheit 4 grundsätzlich auch im Signalisierungs-Adapter A lokal abgelegt sein können, werden sie üblicherweise von einem im paketvermittelnden Netz befindlichen Server bezogen.
Auf diese Weise ergeben sich für bereits vorbekannte und ge- speicherte Teilnehmernummern TNx keinerlei Verzögerungs- bzw. Wartezeiten bei einem Verbindungsaufbau von einem leitungs¬ vermittelnden Netz in ein paketvermittelndes Netz. Darüber hinaus ergeben sich keine Umstellungen im Bedienkomfort des Benutzers, da die herkömmlichen Telekommunikationsendgeräte im leitungsvermittelnden Netz wie üblich gehandhabt werden können. Insbesondere ist die Eingabe von Sonderzeichen zur Festlegung eines Rufnummern- bzw. Teilnehmernummernendes nicht notwendig.
Zur Realisierung eines Lernvorgangs bzw. eines sich selbst optimierenden Systems kann der Signalisierungs-Adapter A gemäß Figur 2A ferner eine Ziffernfolgeende-Erkennungseinheit 5 zum Erkennen eines Endes der vom Telekommunikationsendgerät gewählten Ziffernfolge aufweisen, wobei bei erkanntem Ende die gewählte Teilnehmernummer TNe in der Teilnehmernummer- Speichereinheit 2 als zusätzliche nunmehr zulässige Teilneh¬ mernummer TNx abgelegt bzw. gespeichert wird. Die Ziffernfol- geende-Erkennungseinheit 5 kann hierbei wie beim Stand der Technik entweder das Ende der Ziffernfolge an Hand eines vor- bestimmten Sonderzeichens bzw. einer Sondertaste, wie bei¬ spielsweise "#" oder an Hand einer überschrittenen vorbestimmten Zeitdauer erkannt werden, in der nach einer gewählten Ziffer keine nachfolgende Ziffer erfasst wird. Diese War¬ tezeit bzw. vorbestimmte Zeitdauer kann beispielsweise auf größer fünf Sekunden eingestellt werden, um auch bei von Hand gewählten Rufnummern das Ende nicht vorzeitig zu erkennen.
Obwohl auf diese Weise zwar für erstmalig und noch nicht in der Teilnehmernummer-Speichereinheit 2 abgelegte Rufnummern wiederum Wartezeiten in Kauf genommen werden oder sich ein Bedienkomfort aufgrund der Verwendung von Sondertasten bzw. Sonderzeichen erschwert, erhält man dadurch ein lernfähiges System, da bereits bei der zweiten Wahl der gleichen Teilnehmernummer die Vergleichereinheit 3 die nunmehr abgespeicherte Teilnehmernummer TNx erkennt und sofort die verzögerungsfreie Umwandlung der gewählten Teilnehmernummer in eine zugehörige IP-Adresse IP-A veranlasst, und somit eine verzögerungsfreie IP-Signalisierung bzw. ein Verbindungsaufbau im paketvermit¬ telnden Netz durchgeführt werden kann.
Zur Vermeidung eines Speicherüberlaufs bei einem derartigen lernfähigen System, bei dem jeweils eine vollständig erkannte neue Teilnehmernummer TNe als zulässige Teilnehmernummer TNx in der Teilnehmernummer-Speichereinheit 2 gespeichert wird, kann ferner eine Sortierung nach verschiedenen Kriterien durchgeführt werden. Vorzugsweise werden die in der Teilneh- mernummer-Speichereinheit 2 gespeicherten zulässigen Teilnehmernummern TNx nach ihrer Wahl-Häufigkeit sortiert und bei einem Speicherüberlauf bzw. im Falle eines nicht ausreichen¬ den Speicherplatzes für eine neue einzuschreibende Teilneh¬ mernummer TNx die Teilnehmernummer mit der geringsten Häufig- keit gelöscht. Auf diese Weise kann der Lernvorgang an die
Benutzergewohnheiten insbesondere bei einer Nebenstellenanla¬ ge optimiert werden.
Darüber hinaus können die in der Teilnehmernummer-Speicher- einheit 2 gespeicherten zulässigen Teilnehmernummern TNx nach ihrem Speicherzeitpunkt bzw. ihrem Speicheralter sortiert und bei einem Speicherüberlauf bzw. einem nicht ausreichenden Speicherplatz die ältesten, d.h. die zu einem frühesten Zeitpunkt eingetragenen Teilnehmernummern TNx gelöscht werden. Hierdurch ergibt sich ebenfalls eine wesentliche Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit.
Gemäß Figur 2B können in der Teilnehmernummer-Speichereinheit 2 neben der Vielzahl von tatsächlich existierenden Teilnehmernummern auch nicht existierende aber zulässige Platzhal¬ ter-Teilnehmernummern TNx vorliegen, die zumindest einen Platzhalter "?" als jeweilige Ziffer besitzen. Gemäß Figur 2B besitzt demzufolge eine derartige Platzhalter-Teilnehmernum¬ mer eine für eine Nebenstellenanlage tatsächlich existierende Vorwahl z.B. "089722" mit nachfolgenden fünf Platzhaltern "?????", die beliebige Ziffernkombinationen bei einem Ver- gleich in der Vergleichereinheit 3 als zulässig bewerten.
Demzufolge wird für die Platzhalter „?" nicht der tatsächliche Ziffernwert bzw. Inhalt verglichen, sondern lediglich eine Anzahl der den Platzhaltern entsprechenden gewählten Ziffern mit der Anzahl der Platzhalter in der Platzhalter- Teilnehmernummer auf Übereinstimmung geprüft. Auf diese Weise kann für vorbekannte Telekommunikationssysteme und insbeson¬ dere vorbekannte private Vermittlungsanlagen mit nur einer Platzhalter-Teilnehmernummer eine Vielzahl von tatsächlich existierenden Teilnehmernummern abgedeckt werden. Ein Spei- cherplatzbedarf wird hierdurch wesentlich verringert, wobei weiterhin eine Wartezeit verkürzt ist und ein Bedienkomfort am herkömmlichen Telekommunikationsendgerät unverändert bleibt.
Figur 3 zeigt eine vereinfachte Darstellung eines Flussdia¬ gramms zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Erkennen von gewählten Ziffern einer Teilnehmernummer für einen Verbindungsaufbau von einem leitungsvermittelnden Netz zu einem paketvermittelnden Netz wie es von der vorstehend beschriebe- nen Vorrichtung durchgeführt werden kann.
Nach einem Start im Schritt SO wird in einem Schritt Sl zu¬ nächst eine Ziffernfolge TNe einer gewählten Rufnummer bzw. Teilnehmernummer erfasst. Hierbei kann es sich um eine Im- pulswahl-Ziffernfolge oder um eine Tonwahl-Ziffernfolge in einem herkömmlichen leitungsvermittelnden Netz handeln.
In einem Schritt S2 wird gemäß Figur 3 ein Vergleich der gewählten und bereits erfassten Teilnehmernummer TNe mit einer Vielzahl von zulässigen und bereits gespeicherten Teilnehmernummern TNx durchgeführt, wobei der Zählwert x von 0 bis n wiederholt hochgezählt wird und bei Erreichen der maximalen Anzahl von bereits abgespeicherten Teilnehmernummern TNx der Zählwert wieder auf 0 zurückgesetzt wird. Auf diese Weise können die zu einem vorbestimmten Zeitpunkt bereits erfassten Ziffernfolgen bzw. gewählten Teilnehmernummern jeweils mit allen bereits vorhandenen und gespeicherten Teilnehmernummern TNx verglichen werden.
Sobald die erfasste und gewählte Teilnehmernummer TNe mit ei¬ ner der gespeicherten Teilnehmernummern TNx übereinstimmt, wird zu einem Schritt S3 weiterverzweigt, bei dem eine Um¬ wandlung der gewählten und erfassten Teilnehmernummer TNe in eine zugehörige IP-Adresse stattfindet. Diese Umwandlung ge¬ schieht z.B. an Hand herkömmlicher Routing-Tabellen, wie beim Stand der Technik, weshalb auf eine detaillierte Beschreibung nachfolgend verzichtet wird.
Anschließend kann in einem Schritt S4 auf der Grundlage die¬ ser IP-Adresse eine Signalisierung bzw. ein Verbindungsaufbau im paketvermittelnden Netz durchgeführt werden. Das Verfahren endet anschließend im Schritt S7.
So lange jedoch im Schritt S2 keine Übereinstimmung zwischen der erfassten Teilnehmernummer TNe und einer der gespeicherten Teilnehmernummern TNx festgestellt werden kann, kann fer- ner der Schritt S5 durchgeführt werden, bei dem eine Ende- Erkennung der gewählten Ziffernfolge möglich ist. Erfüllt demzufolge im Schritt S5 die erfasste Ziffernfolge bzw. Teil¬ nehmernummer TNe ein vorbestimmtes Abschluss- bzw. Endekrite¬ rium, so wird zu einem Schritt S6 verzweigt, bei dem die er- fasste Teilnehmernummer TNe als weitere zulässige Teilnehmer¬ nummer TNx in der Teilnehmernummer-Speichereinheit 2 gespei¬ chert wird. Als Abschlusskriterium im Schritt S5 können wie¬ derum die bereits beschriebenen Wartezeiten nach einer zu-
letzt empfangenen Ziffer oder vorbestimmte Sonderzeichen bzw. Sondertasten ausgewertet werden.
Anschließend wird wiederum zum Schritt S3 und Schritt S4 wei- terverzweigt, bei dem unter Verwendung dieser zusätzlich er- fassten Teilnehmernummer TNe eine zugehörige IP-Adresse IP-A ermittelt und ein entsprechender IP-Verbindungsaufbau im pa¬ ketvermittelnden Netz durchgeführt wird.
So lange weder der Vergleich im Schritt S2 eine positive Ü- bereinstimmung festgestellt hat, noch im Schritt S5 ein Ab¬ schlusskriterium der erfassten Ziffernfolge erfüllt ist, wird weiterhin zum Schritt Sl zurückverzweigt und es werden wei¬ terhin die eingehenden Ziffernfolgen von den herkömmlichen Telekommunikationsendgeräten erfasst.
Zur Optimierung einer Lernfähigkeit können die gespeicherten Teilnehmernummern TNx nach ihrer Aufruf-Häufigkeit sortiert und bei einem drohenden Speicherüberlauf die Teilnehmernummer mit geringster Häufigkeit gelöscht werden. In gleicher Weise können die gespeicherten Teilnehmernummern TNx zusätzlich o- der alternativ nach ihrem Speicheralter sortiert werden und bei einem drohenden Speicherüberlauf die älteste Teilnehmer¬ nummer aus der Speichereinheit 2 gelöscht werden. Ferner kön- nen die gespeicherten zulässigen Teilnehmernummern auch sogenannte Platzhalter-Teilnehmernummern aufweisen, welche zumindest einen Platzhalter als Ziffer besitzen, der beim Vergleich im Schritt S2 nur für eine Anzahl der gewählten Ziffern verwendet wird und hinsichtlich seines Ziffernwertes bzw. -inhalts unberücksichtigt bleibt.
Auf diese Weise kann eine Wartezeit des Benutzers für einen Verbindungsaufbau von einem leitungsvermittelnden Netz in ein paketvermittelndes Netz wesentlich verkürzt werden, wobei sich diese Vereinfachung insbesondere für die am häufigsten gewählten Rufnummern ohne zusätzliche Benutzeraktionen automatisch ergibt. Der dem Benutzer bekannte Bedienkomfort am Telekommunikationsendgerät bleibt bei Umstellung von lei-
tungsvermittelter auf paketvermittelt Telefonie erhalten, weshalb keine Akzeptanzprobleme auftreten. Ferner müssen in einem jeweiligen Telekommunikationsendgerät bereits gespei¬ cherte Rufnummern in sogenannten Telefonbüchern nicht durch weitere Sonderzeichen ergänzt werden, um einen schnelleren Verbindungsaufbau zu ermöglichen. In gleicher Weise müssen bei einer Synchronisation mit der Rufnummer in dem Endgerät mit Telekommunikationsendgeräten anderer Netze, wie z.B. Mobilfunknetze, die dort eventuell störenden Sonderzeichen nicht entfernt werden. Ferner wird im herkömmlichen Telekommunikationsendgerät kein zusätzlicher Speicherplatz pro Telefonbucheintrag für ein rufnummernabschließendes Sonderzeichen verbraucht .
Die vorliegende Erfindung wurde vorstehend anhand einer IP-
Telefonie von einem leitungsvermittelnden in ein paketvermittelndes Netz beschrieben. Sie ist jedoch nicht darauf be¬ schränkt und umfasst in gleicher Weise auch weitere Sprach¬ oder Datenverbindungen von beispielsweise einem leitungsver- mittelnden Netz in ein paketvermittelndes Netz und wiederum zurück in ein leitungsvermittelndes Netz.
Bezugszeichenliste
1 Ziffernfolge-Erfassungseinheit
2 Teilnehmernummer-Speichereinheit 3 Vergleichereinheit
4 Umwandlungseinheit
5 Ziffernfolgeende-Erkennungseinheit
6 IP-Signalisierungseinheit
TEl, TE2 leitungsvermitteltes Telekommunikationsendgerät A Signalisierungs-Adapter
N paketvermittelndes Netz
IP-TE paketvermitteltes Telekommunikationsendgerät
PC Personalcomputer
EA Ein/Ausgabeeinheit TNe gewählte Teilnehmernummer
TNx gespeicherte Teilnehmernummer
DSL DSL-Leitung
? Platzhalter
S0-S7 Verfahrensschritte