Als Hilfsmittel für Beschneidungen verwendbares Positionierset
Die Erfindung betrifft ein als Hilfsmittel für Beschneidungen verwendbares Positionierset.
Es handelt sich dabei um eine an der Anatomie des Menschen orientierte Vorrichtung, welche eine zur Beschneidung des männlichen Geschlechtsorgans erforderliche Position während des Eingriffs und der anschließenden Wundheilung sicherstellen soll.
Das männliche Glied besteht bekanntlich aus Penisschaft, Peniseichel und Vorhaut. Letztere erstreckt sich naturgemäß über die Peniseichel und beginnt im Abstand von wenigen Millimetern hinter der Peniseichel - genauer gesagt hinter dem Eichelkranz - am Penisschaft, wobei sie von der Peniseichel zurückgestreift werden kann bzw. im Falle der Erektion hinter der Peniseichel zurückbleibt. Diese Beweglichkeit kann auch gestört sein, wenn nämlich eine Vorhautverengung (Phimose) vorliegt. Dies bedeutet -
quer durch alle Kulturen hindurch - eine medizinische Indikation, welche meistens eine Beschneidung erforderlich macht.
Eine Beschneidung bedeutet also in jedem Falle eine Beschneidung der Vorhaut im Sinne einer Verkürzung derselben. Die Beschneidung kann eine teilweise Verkürzung der Vorhaut bedeuten, aber auch deren vollständige Entfernung.
Die hier zu betrachtende bewegliche Vorhaut weist zwei Gewebeschichten auf, wovon die obere oder äußere Gewebeschicht hautartig, die darunterliegende Gewebeschicht im wesentlichen schleimhautartig ist. Beide Gewebeschichten gehen am freien Ende der Vorhaut ineinander über und sind in ihrem rückwärtigen Teil in Grenzen gegeneinander verschieblich. Eine Beschneidung löst regelmäßig die beiden Gewebeschichten (sogenannte Blätter) voneinander, mit der Tendenz oder auch Folge, dass sich die äußere Gewebeschicht (Haut) gegenüber der unteren Gewebeschicht (Schleimhaut) zurückzieht. Damit entsteht eine meist blutende, infektionsgefährdete Wundfläche.
Um solches zu vermeiden, wird angestrebt, die Haut festzuhalten, um damit die Schleimhaut abgedeckt zu halten und ein Zusammenwachsen beider Gewebeschichten entlang einer eng begrenzten Vernarbungslinie zu erreichen. Dies nicht allein zur Verminderung von Blutung und Infektionsgefahr, sondern auch um einen Sensibilitätsverlust zu minimieren.
Stand der Technik:
Es sind im Laufe der Zeit etliche Werkzeuge wie Hilfsmittel entwickelt worden, um eine Beschneidung vollziehen zu können. Eine systematische Entwicklung ist dagegen erst seit 2 - 3 Generationen feststellbar. Heute noch praktiziert wird u.a. mit folgendem Hilfsmittel. Zunächst ist ein Rohrstück (heute aus Kunststoff) vorgesehen mit einem Innendurchmesser, der es erlaubt, das Rohrstück über die Peniseichel bis zum Anfang (Umschlagfalte)
der Vorhaut zu schieben, um den Penis im weiteren zu schützen und die Vorhaut über das Rohrstück in eine zur Beschneid ung wie zur anschließenden Wundheilung gewünschte Position zu bringen. Für letzteres ist ein spezielles Schiebeteil mit zwei voneinander beabstandeten, geschlossenen Klemmringen vorgesehen, welche in ihrem inneren Durchmesser so gewählt sind, dass sie in ihrem Bereich die an dem Rohrstück anliegende Vorhaut festklemmen. Zwischen den Klemmringen sind nach außen gewölbte Verbindungsbügel angebracht, welche zusammengedrückt und auf diese Weise gestreckt werden können, wodurch sich der gegenseitige Abstand der Klemmringe vergrößert und die Vorhaut gestreckt wird.
Eine Beschneidung erfolgt dann - in Richtung Peniseichel gesehen - vor dem hinteren Klemmring. Die davor liegende abgetrennte Vorhaut wird anschließend entfernt, während das gesamte Schiebeteil bis zur Abheilung am Penis verbleibt. Dieses bekannte Hilfsmittel hat u.a. den Nachteil, dass es während der Heilung recht lästig und störend wirkt. Bei Kleinkindern ist es nur schwer anwendbar. Infolge der Verbindungsbügel erlaubt es generell auch keine freie Rundum-Schnittführung. Eine Einschränkung besteht auch insoweit, als die Maße der Klemmringe der jeweiligen Anatomie sehr genau angepaßt werden müssen, was für die Praxis soviel bedeutet, dass eine große Vielzahl solcher Hilfsmittel mit unterschiedlichen Maßen (Klemmringen) bzw. Maßkombinationen (Kombinationen von Klemmringen) bereit gehalten werden müssen.
Darstellung der Erfindung
Hier setzt nun die Erfindung an. Sie will ein zur Beschneidung dienendes Hilfsmittel vorschlagen, welches einfach aufgebaut ist und dabei eine sichere Positionierung für den Beschneidungsvorgang wie auch für die Wundheilung gestattet. Ein solches Hilfsmittel soll überdies in seinen Abmessungen (Durchmessern) wie auch in seinem Anpressdruck - zumindest in Grenzen - verstellbar sein, um es für möglichst viele Bedarfsfälle einsetzen zu können.
Es soll nach Möglichkeit auch eine unbehinderte, schnelle und sichere Schnittführung erlauben.
Gelöst werden kann diese komplexe Aufgabe auf überraschend einfache Weise mit den Merkmalen von Anspruch 1 (Hauptanspruch). Zweckmäßige Weiterbildungen geben die darauf rückbezogenen Unteransprüche an.
Die Erfindung greift einerseits auf ein Rohrstück zurück, verläßt aber andererseits die einstückige Bauweise, wie sie bei einem bekannten Schiebeteil anzutreffen ist. Stattdessen werden ganz bewußt voneinander getrennte lose und einzeln zu handhabende, längenveränderliche Klemmbänder vorgeschlagen.
Bei dieser vereinfachten Anordnung ist eine schnelle und komplikationslose Schnittführung, vor allem auch eine freie Rundum-Schnittführung möglich und damit auch das bestmögliche kosmetische Ergebnis erzielbar.
Die Erfindung entspricht u.a. auch dem Bedürfnis, dass mit dem Abtrennen eines Körperteils auch ein auf dieses Körperteil bis dahin einwirkendes Hilfsmittel wieder entfernt werden kann und nicht als Ballast und Fremdkörper am Wundbereich bis zur vollständigen Abheilung verbleibt. Es braucht nämlich jetzt nur noch ein Klemmband zu verbleiben, welches den restlichen Teil der Vorhaut hält, und zwar bis die Schnittstelle vernarbt ist.
Vorteilhaft weist das Rohrstück an seiner Oberfläche mindestens einen umlaufenden Wulst auf, über den die Vorhaut hinwegzuziehen ist und vor dem ein Klemmband anzuordnen ist.
Bei einer Weiterbildung schließt sich an den durch Wulste begrenzten Klemmbereich des Rohrstückes ein weiterer Abschnitt des Rohrstückes an, welcher nach vorne mit einem verbreiterten, nach außen gerundeten Rand endet.
Zweckmäßigerweise ist am vorderen Ende des Rohrstückes eine Handhabe angebracht, welche nur über wenige Verbindungspunkte oder Verbindungsstege mit dem Rohrstück verbunden ist, wobei die Verbindungsstege vorzugsweise mit Kerben zur Bildung von Sollbruchstellen versehen sind.
Vorteilhaft ist die Handhabe als röhrenförmiger oder konischer Fortsatz des Rohrstückes ausgebildet.
Ebenso vorteilhaft ist es, wenn die Handhabe als flache Lasche oder Griffplatte ausgebildet ist.
Bei einer Weiterbildung weist das Klemmband im Bereich seines freien Endes auf einer Seite eine Zahnung auf, welche mit einer entsprechenden Zahnung innerhalb des Schlosses zusammenwirkt.
Zweckmäßigerweise ist die Zahnung des Schlosses auf einem Steg oder einem Verstellteil angeordnet, welches derart beweglich und betätigbar ist, dass zum Öffnen des Schlosses das Verstellteil mit seiner Zahnung außer Eingriff mit der Zahnung des freien Endes des Klemmbandes gerät.
In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens weist das Klemmband innenseitig eine Lasche, Fahne, Zunge oder einen ähnlichen Fortsatz mit einem freien Ende auf, welche im Falle einer Deformation der gewünschten Kreissform des Klemmbandes - insbesondere infolge der Anordnung des Schlosses - deren Bereich überbrückt und für eine weitgehend kreisförmige Umschlingung der Vorhaut sorgt. Die Breite des Fortsatzes kann der des Klemmbandes entsprechen oder auch geringfügig dahinter bleiben. Die Dicke des Fortsatzes kann zu seinem freien Ende hin abnehmen.
Eine alternative Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass bei dem mit einem Schloss versehenen Ende des Klemmbandes das Schloss so weit von diesem Ende entfernt angeordnet ist, dass sich ein weiteres freies Ende
ergibt, über welches das erste freie Ende bzw. das nachfolgende Klemmband zur Bildung einer möglichst kreisförmigen Schlinge hinweg geführt werden kann.
Vorteilhaft liegt die Breite des Klemmbandes zwischen 2 und 3 mm und vorzugsweise bei 2,5 mm.
Zweckmäßigerweise beträgt die Dicke des Klemmbandes mindestens 1 mm und vorzugsweise 1 ,5 mm. Bei solcher Dicke erlaubt ein erfindungsgemäßes Klemmband auch eine sichere Schnittführung entlang einer Seite.
Um ein Klemmband für unterschiedliche Schiingendurchmesser einsetzen und sicher und bequem während seines Einsatzes handhaben zu können, liegt seine Länge zwischen 100 und 200 mm und vorzugsweise bei 150 mm.
Bei einer Weiterbildung weist das Klemmband als freies Ende ein zungenartiges verdicktes Endstück mit einer glatten Unterseite (Innenseite) und einer gezahnten Oberseite (Außenseite) und am anderen Ende als Verschlussteil oder Schloss ein Kopfstück mit einer maulartigen Öffnung zur Aufnahme des verdickten Endstückes auf, wobei die maulartige Öffnung von einem starren Oberteil mit einer gezahnten Unterseite und einem sich keilförmig nach vorne verjüngenden und in Grenzen biegsamen Unterteil mit glatter Oberseite gebildet wird.
Vorteilhaft beträgt die Breite des Klemmbandes mindestens 4 mm.
Zweckmäßigerweise bestehen das Rohrstück und/oder die Klemmbänder aus Kunststoff.
Vorteilhaft ist als Kunststoff für das Klemmband Polyamid und vorzugsweise Polyamid 66 gewählt.
Zweckmäßigerweise ist als Kunststoff für das Rohrstück Plexiglas oder " Polycarboπat gewählt.
Schließlich wird eine problemlose Anwendung und weite Verbreitung auch dadurch gefördert, dass das Positionierset als steriler Einwegartikel ausgebildet und verpackt ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend für drei bevorzugte Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 ein (unvollständiges) Positionierset, bestehend aus einem Rohrstück und einem daran befestigten Klemmband, in perspektivischer Ansicht;
Fig. 2 ein anderes Klemmband, offen, in perspektivischer Ansicht;
Fig. 3 das Klemmband von Fig. 2, geschlossen, in einer etwas anderen perspektivischen Darstellung;
Fig. 4 ein weiteres Klemmband, offen, in perspektivischer Ansicht;
Fig. 5 das Klemmband von Fig. 4, geschlossen, in einer Seitenansicht;
Fig. 6 noch ein weiteres Klemmband, offen, in perspektivischer Darstellung;
Fig. 7 das Klemmband von Fig. 6 geschlossen in Seitenansicht;
Fig. 8 das Klemmband von Fig. 6 und 7 in Verbindung mit einem modifizierten Rohrstück, in perspektivischer Darstellung;
Fig. 9 ein Rohrstück, ähnlich dem von Fig. 8, mit einer zusätzlichen Handhabe, in Draufsicht;
Fig. 10 das Rohrstück von Fig. 9 in perspektivischen Darstellung;
Fig. 11 ein Rohrstück, ähnlich dem von Fig. 1 , mit einer anderen Handhabe, in leicht perspektivischer Darstellung (Blick auf Schmalseite) und
Fig. 12 das Rohrstück von Fig. 11 in einer etwas anderen Lage (Blick auf Breitseite), ebenfalls in leicht perspektivischer Darstellung.
Nach Fig. 1 weist ein erfindungsgemäßes Positionierset 1 ein Rohrstück 2 auf, welches an seinem - hier dem Betrachter zugewandten - hinteren Ende mit einem breiten Wulst 2a abschließt. Davor ist ein erfindungsgemäßes Klemmband 3 angeordnet, auf das mit etwas Abstand ein weiterer umlaufender Wulst 2b folgt. Daran schließt sich wiederum ein kurzer Abschnitt des Rohrstücks 2 mit normalem Außendurchmesser an, welcher nach vorne mit einem etwas verbreiterten, nach außen gerundeten Rand 2c endet. In dieser Ausführungsform zeigt das Rohrstück 2 eine gewisse Ähnlichkeit zu einer Rohrtrommel, so dass man es auch als eine Trommel bezeichnen könnte.
Vor dem Wulst 2b lässt sich ein zweites Klemmband 3 anordnen, was allerdings nicht zwingend ist und hier (aus Gründen einer besseren Übersicht) auch nicht weiter dargestellt ist. Das zweite Klemmband 3 entspricht in seinem Aufbau und seiner Wirkungsweise dem ersten, so dass die Hinweise auf ein erstes oder zweites Klemmband sich lediglich auf deren Plazierung beziehen.
Die Besonderheit des Klemmbandes 3 besteht darin, dass es im montierten Zustand einen bis auf einen Spalt geschlossenen Spannring bildet, bei dem
ein Ende mit einem Verschlussteil oder Schloss 4 - wie es hier im weiteren genannt werden soll - besetzt ist und das andere, freie Ende 5 in das Schloss 4 hineingeführt ist, wobei das Schloss 4 und das freie Ende 5 so aufeinander abgestimmt sind, dass eine Bewegung nur nach vorne, d. h. in Zugrichtung möglich ist. So kann der Spannring einfach zugezogen werden, wobei er sich selbst in seiner Lage sichert.
Je enger der Spannring zugezogen wird, je stärker steigt der Anpressdruck gegenüber der Unterlage, d. h. dem Rohrstück 2 bzw. im Einsatzfalle gegenüber der über das Rohrstück 2 hinweggeführten oder -gezogenen Vorhaut (hier nicht dargestellt), welche dann ihrerseits an dem Rohrstück 2 anliegt. Zum Öffnen kann das freie Ende 5 des Klemmbandes 3 unmittelbar hinter dem Schloss 4 durchtrennt werden. Damit ist das Klemmband 3 zerstört und fällt ab.
Die Fig. 2 und 3 zeigen demgegenüber ein weiterentwickeltes Klemmband 3'. Dieses weist zunächst im Bereich seines freien Endes 5 bzw. daran anschließend eine Zahnung 3a auf, welche mit einer entsprechenden Zahnung 4a innerhalb des Schlosses 4' zusammenwirkt. Die Zahnungen 3a, 4a sind so gerichtet, dass sie nur eine Vorwärtsbewegung, also nur in eine Richtung zulassen, so dass die zuletzt erreichte Position automatisch aufrechterhalten wird.
Das hier beschriebene Klemmband 3' zeichnet sich aber noch weiter dadurch aus, dass die Zahnung 4a des Schlosses 4' auf einem beweglichen Steg oder Verstellteil 6 angeordnet ist, welches mit seiner Zahnung 4a über eine Betätigungsnase 6a außer Eingriff mit der Zahnung 3a des Klemmbandes 3' gebracht werden kann, was ein zerstörungsfreies Öffnen des Schlosses 4' ermöglicht.
Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass innenseitig an dem Klemmband 3' noch eine Lasche, Fahne, Zunge oder ein sonstiger flexibler Fortsatz 7 mit einem freien Ende angebracht ist, weicher insbesondere eine im Bereich des
Schlosses 4' auftretende Deformation, bedingt durch dessen Lage bzw. die Anordnung seines Durchlasses, zu überbrücken vermag, so dass es im Einsatzfalle dennoch zu der gewünschten kreisförmigen Umschlingung und einer möglichst gleichmäßigen und sicheren Anpressung der Vorhaut kommt.
Während die vorgenannte Ausführungsform dazu dient, selbst so komplizierte Fälle zu „entschärfen", bei denen der durch das Schloss 4' geführte Teil des Klemmbandes 3' in etwa einen rechten Winkel mit dem das Schloss 4' tragenden Ende des Klemmbandes 3' einschließt, kann für den Fall, dass das Schloss einen anders verlaufenden Durchlass besitzt noch eine andere Ausführungsform gewählt werden, nämlich wie in den Fig. 4 und 5 beispielhaft dargestellt.
Insbesondere für den Fall, dass der Durchlass durch das Schloss 4" in etwa parallel zum Klemmband 3" ausgerichtet ist, genügt es, das Schloss 4" etwas von dem ihm zugeordneten Ende in Richtung auf das freie Ende 5 des Klemmbandes 3" zu verlagern, um so ein zweites (über das Schloss 4" hinausreichendes) freies Ende 8 zu erhalten, welches sich beim Bilden einer Schlaufe wie eine zuvor beschriebene Lasche oder Fahne nutzen lässt, dabei aber nicht als ein parallel verlaufendes Zusatzteil zum eigentlichen Klemmband 3" ausgebildet ist, sondern lediglich als eine Verlängerung desselben. Eine solche einstückige Ausführungsform ist mit merklich weniger Aufwand herstellbar.
Die vorerwähnten Bestandteile eines erfindungsgemäßen Positioniersets 1 bestehen aus Kunststoff, nämlich Polyamid 66 im Falle des Klemmbandes und Polycarbonat im Falle des Rohrstückes.
Nachfolgend soll noch kurz die Anwendung der bisher erläuterten Ausführungsformen beschrieben werden. Zunächst sei darauf hingewiesen, dass eine Beschneidung in folgenden Fällen unterbleiben sollte: Hypospadie, Hämophilie, Gerinnungsstörung, Diabetes mellitus,
Geschlechtskrankheiten oder sonstige Krankheiten, die die Anwendung einschränken.
Grundsätzlich erfolgt eine Vorbereitung wie für eine sonstige sterile Operation, d. h. Desinfektion und Abdeckung des zu behandelnden Körperbereichs, Verwendung steriler Handschuhe etc. Zur Vorbereitung des Eingriffs wird zunächst der größte Durchmesser (der am nicht erigierten Penis im Bereich des Eichelkranzes liegt) gemessen. Danach wird das Rohrstück 2 gewählt, welches zwischen der Peniseichel und der Vorhaut anzuordnen ist. Zwei zu einer losen Schlinge geformte Klemmbänder 3, 3', 3" werden am Penisschaft für die spätere Anwendung plaziert. Das Rohrstück 2 wird über die Peniseichel zum Anschlag an der Grenze zwischen der oberen und unteren Grenze der Vorhaut-Blätter geschoben. Die Vorhaut wird sodann über das Rohrstück 2 geschoben oder gezogen, so dass dann das Rohrstück 2 zwischen Peniseichel und Vorhaut plaziert ist.
Jetzt wird das erste Klemmband 3, 3'. 3" vorgeschoben und in der Zone vor dem vorderen Wulst 2b des Rohrstücks 2 um die Vorhaut festgeschnallt. Anschließend wird das zweite Klemmband 3, 3', 3" in der Zone vor dem hinteren Wulst 2a des Rohrstücks 2 festgeschnallt, wobei damit gleichzeitig die spätere Schnittlinie (entlang der Vorderseite des Klemmbandes 3, 3', 3") festgelegt wird.
Sodann kann die Vorhaut zirkulär mit einem Skalpell durchschnitten werden. Danach wird das erste Klemmband 3, 3', 3" geöffnet und mit der abgetrennten Vorhaut entfernt.
Nach einer Abheilungsdauer von 3 - 8 Tagen fällt in der Regel das Rohrstück 2 von selbst ab, womit die Beschneidung endet.
Im Ergebnis lässt sich mit einem erfindungsgemäßen Positionierset 1 folgendes erreichen: sicherer Halt (jegliche Dislokation wird vermieden); Schmerzreduzierung; ein Nähen der Schnittstelle entfällt; geringe
Infektionsgefahr durch festen und breiten Kompressionseffekt der Klemmbänder; zügige Heilung innerhalb von 3 - 8 Tagen.
Das in seinem Aufbau sowie in seiner Wirkungsweise erläuterte Positionierset kann noch in mehreren anderen Ausführungsformen verwirklicht werden. So ist in den Fig. 6 - 8 ein Klemmband 3'" wiedergegeben, dessen freies Ende 5 als ein zungenartiges verdicktes Endstück 5"' ausgebildet ist, mit einer glatten Unterseite und einer gezahnten Oberseite (vgl. Zahnung 3a). Zur Bildung einer Schlinge wird das Endstück 5'" in ein entsprechendes Schloss oder Verschlussteil 4'" mit einer maulartigen Öffnung 9 gedrückt. Die maulartige Öffnung wird dabei von einem starren Oberteil 10a mit einer gezahnten Unterseite (vgl. Zahnung 4a) und einem sich keilförmig nach vorne verjüngenden und in Grenzen biegsamen Unterteil 10b mit glatter Oberseite gebildet.
Im geschlossenen Zustand entsteht eine Schlinge, welche innerlich dem kreisrunden Durchmesser eines Rohrstückes 2, 2' ideal angepasst ist und äußerlich keinen störenden Überstand aufweist, da das freie Ende 5 voll vom Schloss oder Verschlussteil 4'" aufgenommen wird (vgl. Fig. 7 und 8).
Schließlich kann die Anwendung des erfindungsgemäßen Positioniersets 1 noch durch Anbringung einer Handhabe 11 , 12 am vorderen Ende des Rohrstückes 2, 2' erleichtert werden. Nach den Fig. 9 und 10 kann es sich beispielsweise bei der Handhabe 11 um einen konischen Fortsatz im Anschluss an ein Rohrstück 2' handeln. Dabei besteht nur punktuell eine Verbindung zwischen der Handhabe 11 und dem Rohrstück 2', wie mit den Verbindungspunkten 13 angedeutet. Bei dieser Ausführungsform kann nach erfolgter Beschneidung der Fortsatz mit geringem Kraftaufwand einfach durch Drehung in Richtung der Doppelpfeile 16 gelöst und entfernt werden.
Nach den Fig. 11 und 12 ist die Handhabe 12 als flacher Griff (Griffplatte) ausgebildet und über Stege 14 mit einem Rohrstück 2 verbunden. Die Stege 14 weisen dabei am Übergang zum Rohrstück 2 Kerben 15 auf, welche
Sollbruchstellen bilden und dafür sorgen, dass auch bei dieser Ausführungsform die Handhabe 12 - sobald sie nicht mehr gebraucht wird - mühelos entfernt werden kann.
Bezugszeichenliste
1 Positionierset
2 Rohrstück, Trommel
2' Rohrstück, Trommel
2a Wulst
2b Wulst
2c Rand
3 erstes, zweites Klemmband
10 3' Klemmband
3" Klemmband
3'" Klemmband
3a Zahnung an Klemmband
4 Verschlussteil, Schloss
15 4' Verschlussteil, Schloss
4" Verschlussteil, Schloss
4- Verschlussteil, Schloss
4a Zahnung an Schloss
5 freies Ende des Klemmbandes
20 5'" Endstück
6 Steg, Verstellteil
6a Betätigungsnase
7 Lasche, Fahne, Zunge, Fortsatz
8 weiteres freies Ende
25 9 Öffnung
10a Oberteil
10b Unterteil
11 Handhabe, Fortsatz
12 Handhabe, Lasche, Griffplatte
30 13 Verbindungspunkt
14 Verbindungssteg
15 Kerbe
16 Doppelpfeil