Verfahren zur analogen Übertragung eines Videosignals
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur analogen Übertragung eines Videosignals von einer Videoquelle zu einer Videosenke, bei welchem das Videosignal eine Sequenz von Vollbildern enthält, die in einer ersten Bildauflösung und einer ersten Bildfrequenz bei der Videoquelle vorliegen, bei welchem die Sequenz von Vollbildern zur physikalischen Übertragung in eine Sequenz von Bildsegmenten mit einer zweiten Bildauflösung, die geringer ist als die erste Bildauflösung, und mit einer Bildfrequenz, die höher ist als die erste Bildfrequenz, umgesetzt wird, bei welchem die Sequenz von Bildsegmenten von der Videoquelle zur Videosenke übertragen wird und bei welchem aus der übertragenen Sequenz von Bildsegmenten bei der Videosenke eine Sequenz von Vollbildern mit der ersten Bildauflösung rekonstruiert wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Videoquelle zum Einsatz bei einem solchen Verfahren.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Präprozessor zum Einsatz bei einem solchen Verfahren.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Videosenke zum Einsatz bei einem solchen Verfahren.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Postprozessor zum Einsatz bei einem solchen Verfahren.
Videosignale können prinzipiell auf analogem oder digitalem Weg übertragen werden. Zwar ist eine analoge Bildübertragung in mancherlei Hinsicht störanfälliger als eine digitale Bildübertragung. Jedoch ist eine analoge Bildübertragung in der Regel kostengünstiger realisierbar. Zudem tritt die Bedeutung der Störanfälligkeit in den Hintergrund, wenn eine drahtgebundene Übertragung über kurze Strecken zu realisieren ist. Dies entspricht beispielsweise der Aufgabenstellung bezüglich vieler
Anwendungen in modernen Kraftfahrzeugen, weshalb im Automobilbereich überwiegend analoge Verfahren zur Bildübertragung eingesetzt werden.
Das günstigste heute verbreitet eingesetzte analoge Übertragungsverfahren für Videosignale besteht in dem ursprünglich für die Fernsehtechnik entwickelten FBAS-Verfahren (CVBS composite video), welches ein Helligkeitssignal (luminance oder Y) und ein moduliertes Farbhilfsträgersignal (chrominance oder C) benutzt, um die Bildinformation zu übertragen. Bei der normalen Rundfunkübertragung werden beide Signale auf der Sender-Seite zu einem Signal (composite video) zusammengefügt und auf der Empfängerseite wieder getrennt. Da die Trennung der Signale technisch nicht trivial und mit Qualitätsverlusten behaftet ist, werden die Signale in der drahtgebundenen Studiotechnik und im professionellen Heimanwender-Bereich oft getrennt (Y/C) durch separate Leitungen übertragen. Im europäischen Raum kommt häufig die Übertragung von drei einzelnen Komponentensignalen (RGB) zum Einsatz, beispielsweise zwischen Entertainment- Quellen und Fernsehgeräten über die SCART Schnittstelle. Für dieses Übertragungsverfahren wurden Standards definiert (z. B. PAL oder NTSC), welche die kombinierte Übertragung beider Signale in einem limitierten Frequenzband (typischerweise 6,75 MHz) ermöglicht. Diese Standardisierung führte zu einem verbreiteten Einsatz und zur Verfügbarkeit von günstigen Komponenten auch im automobilen Umfeld. So wird dieses Verfahren heute in Kraftfahrzeugen für die Signalübertragung zwischen TV-Empfänger, DVD-Wechsler, verschiedenen Kamera-Quellen und den zugehörigen Anzeigeeinheiten eingesetzt.
Die obere Grenze des Frequenzbands (z. B. 6,75 MHz) definiert eine obere Schranke für die erreichbare örtliche Auflösung des übertragenen Video-Signals. So definiert etwa der NTSC-Standard die Übertragung von 30 einzelnen Vollbildern (frames) pro Sekunde mit jeweils 525 Zeilen und 857 Abtastwerten pro Zeile (6,75 MHz x 2 Abtastwerte/Schwingung = 13,5 MHz = 30 frames * 525 lines 857 samples). Die einzelnen Vollbilder werden dabei als Halbbilder (fields) mit halber Zeilenanzahl übertragen. Einige Zeilen und Abtastwerte pro Zeile werden dabei nicht für eigentliche Bilddaten sondern für die Übertragung von Synchronisationssignalen (HSYNC, VSYNC) benutzt, wodurch sich bei NTSC etwa
eine aktive Bildauflösung von 720x480 Bildpunkten pro Vollbild bzw. 720x240 Bildpunkten pro Halbbild ergeben.
Zwar ist die Bildauflösung eines solchen standardisierten Übertragungsverfahrens für den Großteil der in Kraftfahrzeugen heute gebräuchlichen Anwendungen und Anzeigeeinheiten mit bewegten Bildinhalten (z. B. Entertainment, Rückfahrkamera) ausreichend. Neue Anwendungen und die verhältnismäßig kostengünstige Verfügbarkeit hochauflösender Anzeigeeinheiten haben jedoch zu der Anforderung geführt, Videosignale mit höherer Bildauflösung (z. B. 800x480 oder 1280x480 Pixel) anzuzeigen. Eine unveränderte Anzeige eines nach einem der verbreiteten Standards (z. B. NTSC) übertragenen Videosignals auf einer hochauflösenden Anzeigeeinheit führt allerdings zu einer Unterabtastung und somit zu merklichen Qualitätseinbußen vor allem in der Darstellung einzelner Bildpunkte. Besonders gravierend äußert sich dieser Nachteil bei der Anzeige detaillierter Bildinhalte, wie z. B. Navigationskarten, Web-Browsern, Textanzeigen, Kennlinien und Symboleinblendungen in Kamerabilder.
Zur Behebung dieser Probleme kommen heute in einzelnen Anwendungsfällen andere Übertragungsmethoden zum Einsatz, die etwa die Übertragungsfrequenz erhöhen oder sogar eine digitale Übertragung der Bilddaten vorsehen. Diese Verfahren liefern hinreichend gute Ergebnisse, bringen aber einen hohen technischen Aufwand und dementsprechend höhere Kosten mit sich. Dies gilt insbesondere, wenn durch den Einsatz unterschiedlicher Übertragungsverfahren die Videosenken in einem System verschiedene Eingänge für Video-Quellen, welche unterschiedliche Übertragungsverfahren nutzen, besitzen müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren der eingangs genannten Gattung zur Übertragung von Videosignalen in ausreichender Bildqualität für hochauflösende Videosenken zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Präprozessor zum Einsatz bei einem solchen Verfahren zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Videoquelle zum Einsatz bei einem solchen Verfahren zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Postprozessor zum Einsatz bei einem solchen Verfahren zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Videosenke zum Einsatz bei einem solchen Verfahren zu schaffen.
Gelöst wird die erstgenannte Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren, bei welchem die erste Bildauflösung größer ist als die Bildauflösung eines Vollbilds nach einem Videostandard und bei welchem die zweite Bildauflösung gleich der Bildauflösung eines Voll- oder Halbbildes nach dem besagten Videostandard ist.
Ein Verfahren, welches dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 prinzipiell ähnlich ist, ist zur analogen Aufnahme, Übertragung und Anzeige von Bildern im Zeilensprungverfahren bekannt. Dabei wird ein Vollbild in zwei zeilenverschränkte Halbbilder aufgeteilt, die nacheinander übertragen werden. Anders als bei der Erfindung sind bei einem solchen Verfahren jedoch Quellformat, Übertragungsformat und Anzeigeformat typischerweise gleich - es handelt sich bei Aufnahme, Übertragung und Anzeige jeweils immer nur um Halbbilder. In bestimmten Fällen wird aus den übertragenen Halbbildern anschließend auch bei solchen Verfahren ein Vollbild rekonstruiert. Die Umwandlung von zwei Halbbildern in ein Vollbild etwa bei einem Car Communication Computer (CCC) gemäß dem Stand der Technik oder bei Progressive-Scan-Displays stellt jedoch nur eine notwendige Anpassung des Quellformats (Halbbilder) an das Darstellungsformat (Vollbilder) dar - Quell- und Übertragungsformat sind auch hier gleich. Im Gegensatz dazu benutzt das erfindungsgemäße Verfahren die „Halbbild- Übertragung", um effektiv ein anderes, qualitativ höheres, insbesondere höher aufgelöstes, Quellformat zu übertragen und bei der Videosenke zu verwerten, beispielsweise zur Anzeige zu bringen.
Insbesondere unterscheidet sich das erfindungsgemäß angewendete Verfahren von bekannten Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1. Der eigentliche Unterschied der Erfindung zu den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren geht jedoch wegen der bereits im vorausgehenden Absatz und auch im nachfolgenden Absatz geschilderten unterschiedlichen Randbedingungen und Zielsetzungen über die bloße Hinzunahme der kennzeichnenden Merkmale weit hinaus.
Sofern die Merkmale des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 aus dem Stand der Technik bekannt sind, dienen sie dort zu einem völlig anderen Zweck als bei der Erfindung. Während bei einem Verfahren gemäß dem Stand der Technik durch die Aufteilung der Vollbilder eine Erhöhung der Anzeigefrequenz bei der Videosenke angestrebt wird, ist dieser Aspekt bei der Erfindung als eher peripher zu betrachten. Ganz im Gegenteil geht die Erfindung je nach Ausführungsform in vielen Fällen sogar zu Lasten der Anzeigefrequenz. Statt der Anzeigefrequenz wird bei der Erfindung jedoch bereits durch die Merkmale des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 angestrebt, die Bildauflösung des effektiv übertragenen Videosignals zu erhöhen. Durch die Verbindung der Merkmale des Oberbegriffs mit den zusätzlichen Merkmalen des Patentanspruchs 1 entstehen dann die im Folgenden geschilderten Vorteile der Erfindung.
Der Hauptvorteil der Erfindung liegt darin, dass mit den bereits gemäß dem Stand der Technik zur Verfügung stehenden Mitteln bestehender kostengünstiger Bildübertragungsverfahrens eine höhere Bildauflösung, gemeint ist hier die üblicherweise in Bildpunkten angegebene Ortsauflösung, des effektiv zur Videosenke übertragenen Videosignals erreicht wird. Die hohen Anforderungen vieler Anwendungen an die Qualität der Bildübertragung werden somit ohne Mehrkosten bzw. bei äußerst niedrigen Kosten erfüllt. Beispielsweise kann eine hochauflösende Anzeigeeinheit auf diese Art und Weise besser ausgenutzt werden. Bildverarbeitende Videosenken, beispielsweise für ein kamerabasiertes Fahrerassistenzsystem, können durch die Erfindung ebenfalls mit geringem Aufwand mit hochqualitativen Eingangsvideosignalen versorgt werden.
Gemäß bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist die erste Bildauflösung größer als die Bildauflösung eines Vollbilds nach dem NTSC bzw. PAL-Standard und die zweite Bildauflösung ist gleich der Bildauflösung eines Halbbildes nach dem entsprechenden Videostandard, d. h. nach NTSC bzw. PAL. Nach dem NTSC bzw. PAL-Standard werden meist Halbbilder übertragen. Vorrichtungen und Verfahren, welche für die Übertragung von Halbbildern dieser weit verbreiteten Videostandards geeignet sind, sind daher besonders kostengünstig verfügbar. Gemäß dem Stand der Technik sind die übertragenen NTSC- bzw. PAL-Halbbilder in der Regel paarweise zeilenverschränkt. Dies ist jedoch für die Nutzung der zur Verfügung stehenden Übertragungstechnologie keineswegs zwingend erforderlich. Die zur physikalischen Übertragung zur Verfügung stehenden Verfahren und Vorrichtungen können in gleicher Art und Weise für die Übertragung beliebiger Bildsegmente verwendet werden, sofern diese das Datenformat eines NTSC- bzw. PAL-Halbbilds haben. Dementsprechend werden die bei der Videoquelle vorliegenden hochaufgelösten Vollbilder gemäß der hier besprochenen Ausführungsformen der Erfindung in Bildsegmente mit dem Datenformat eines solchen Halbbilds aufgeteilt.
Entsprechendes gilt für die Übertragung von Bildsegmenten im Datenformat von Vollbildern nach dem NTSC bzw. PAL-Standard bzw. Halb- oder Vollbildern nach anderen Videostandards, z. B. SECAM. Beispielsweise ist es vorteilhaft, die Bildauflösung der übertragenen Bildsegmente gleich der Bildauflösung eines Vollbildes nach PAL-Standard zu wählen, sofern geeignete Mittel zur Übertragung von PAL-Vollbildern verfügbar sind.
Vorzugsweise stimmt nicht nur die Bildauflösung der Bildsegmente mit der Bildauflösung des zur Übertragung verwendeten Videostandards überein.
Vorzugsweise ist zudem die zweite Bildfrequenz, d. h. die Bildfrequenz der übertragenen Bildsegmente, gleich der typischen Bildfrequenz zur Übertragung von
Voll- bzw. Halbbildern nach dem besagten Videostandard, insbesondere NTSC oder
PAL. Vorrichtungen und Verfahren, welche für die Bildübertragung nach einem solchen Videostandard geeignet sind, lassen sich somit besonders einfach für die
Erfindung verwenden. Sofern die zweite Bildauflösung, d. h. die Bildauflösung der
Bildsegmente, gleich der Bildauflösung eines Halbbildes nach dem besagten
Videostandard ist, ist als zweite Bildfrequenz die typische Bildfrequenz zur Übertragung von Halbbildern nach dem besagten Videostandard besonders vorteilhaft. Sofern die zweite Bildauflösung gleich der Bildauflösung eines Vollbildes nach dem besagten Videostandard ist, ist als zweite Bildfrequenz die typische Bildfrequenz zur Übertragung von Vollbildern nach dem besagten Videostandard besonders vorteilhaft.
Die bisher besprochenen Merkmale und Ausführungsformen der Erfindung dienen dazu, das eigentlich zu übertragende Videosignal zur physikalischen Übertragung in Bildsegmente eines bestimmten Datenformats zu verpacken. Dementsprechend werden für die physikalische Übertragung auch Übertragungsmittel verwendet, welche für die Übertragung eines solchen Datenformats ausgelegt sind. Vorzugsweise wird die Sequenz von Bildsegmenten über eine standardisierte Übertragungsstrecke, welche für die Übertragung von Voll- bzw. Halbbildern mit der zweiten Bildauflösung und der zweiten Bildfrequenz ausgelegt ist, übertragen.
Die bei der Videosenke rekonstruierte Sequenz von Vollbildern kann gleich der zunächst bei der Videoquelle vorliegenden Sequenz von Vollbildern sein, insbesondere können beide Sequenzen dieselbe Bildfrequenz besitzen. Letztere Ausführungsform ist insbesondere dann sinnvoll, wenn immer erst nach der Übertragung aller Bildsegmente, aus welchen ein neues komplettes Vollbild rekonstruierbar ist, ein neues Vollbild rekonstruiert und durch die Videosenke genutzt wird, beispielsweise durch eine Anzeigeeinheit angezeigt wird.
Alternativ kann die bei der Videosenke rekonstruierte Sequenz von Vollbildern eine höhere Bildfrequenz als die zunächst bei der Videoquelle vorliegende Sequenz von Vollbildern besitzen, insbesondere kann die Bildfrequenz der rekonstruierten Sequenz gleich der Bildfrequenz der physikalisch übertragenen Sequenz von Bildsegmenten sein. Letztere Ausführungsform ist insbesondere dann sinnvoll, wenn nach der Übertragung jedes einzelnen Bildsegments ein neues Vollbild rekonstruiert und durch die Videosenke genutzt wird.
Die rekonstruierte Vollbildsequenz kann durch eine Videosenke, typischerweise eine Anzeigeeinheit entweder in ihrer eigenen Bildfrequenz oder in einer bevorzugten
Bildfrequenz der Videosenke verarbeitet werden. Vorzugsweise wird die rekonstruierte Vollbildsequenz in einer bevorzugten Bildfrequenz der Videosenke rekonstruiert und zur Anzeige gebracht. Auf diese Weise wird die Videosenke optimal genutzt und unnötiger Rekonstruktionsaufwand vermieden.
Sofern die bevorzugte Bildfrequenz der Videosenke die Bildfrequenz der rekonstruierten Vollbildsequenz überschreitet, können einzelne oder alle rekonstruierten Vollbilder wiederholt zur Anzeige gebracht werden, um die bevorzugte Bildfrequenz der Videosenke beizubehalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren schafft eine Entkopplung zwischen dem Datenformat (insbesondere Bildauflösung und ggf. Bildfrequenz) der bei der Videoquelle vorliegenden Bildeinheiten, hier Vollbilder, und dem Datenformat der physikalisch über die Übertragungsstrecke zu übertragenden Bildeinheiten, hier der Bildsegmente. Indem die Bildauflösung der physikalisch zu übertragenden Bildeinheiten kleiner gewählt wird als die der zunächst vorliegenden Vollbilder, gelingt eine Anpassung an eine zur Verfügung stehende Übertragungsstrecke mit limitierter Bandbreite. Effektiv lassen sich auf diese Weise Sequenzen von Vollbildern nahezu beliebig hoher Bildauflösung übertragen. Als Randbedingung ist dabei jedoch zu beachten, dass die Bildfrequenz der effektiv übertragenen Vollbildsequenz mit zunehmender Bildauflösung derselben zwangsmäßig abnimmt.
Die erfindungsgemäße Erhöhung der Bildauflösung geht zwar zu Lasten der Bildfrequenz der effektiv übertragenen Vollbildsequenz. Dies ist jedoch in vielen Anwendungen, insbesondere bei der Anzeige stehender oder nur langsam bewegter Bildinhalte, ohne Qualitätseinbußen bzw. mit nur sehr geringen Qualitätseinbußen tolerierbar. Die Erfindung berücksichtigt dabei die Tatsache, dass in vielen modernen Anwendungen der Bildanzeige in Kraftfahrzeugen (z. B. Anzeige von Navigationskarten, Web-Browsern, Textanzeigen, Kennlinien und Symboleinblendungen in Kamerabilder) genau solche stehenden oder nur langsam bewegten Bildinhalte anzuzeigen sind. Die modernen Anwendungen der Bildanzeige in Kraftfahrzeugen unterscheiden sich hierin wesentlich von den typischen Anwendungen zur Bildanzeige außerhalb von Kraftfahrzeugen. Die
Erfindung wird dementsprechend vorzugsweise zur Übertragung eines Videosignals in einem Kraftfahrzeug angewendet.
Der Nachteil der verringerten Bildfrequenz wird im Automobilumfeld weiter verringert durch das typische Nutzungsverhalten der Nutzer von Anzeigeeinheiten in Kraftfahrzeugen. Anzeigeeinheiten in Kraftfahrzeugen werden - im Gegensatz zu Anzeigeeinheiten außerhalb von Kraftfahrzeugen - meist nur relativ kurzzeitig vom Nutzer betrachtet. Beispielsweise dauert der Blick auf eine Navigationskarte, durch welchen ein Fahrer die eigene Position auf einer Route kontrolliert, meist nur wenige Sekunden. Bei einer solch kurzen Betrachtungsdauer wird ein durch die reduzierte Bildfrequenz leicht ruckelnder Bildfluss vom Betrachter subjektiv kaum als störend empfunden, weshalb erfindungsgemäß mehr Wert auf die bei kürzerer Betrachtung wesentlich bedeutsamere Bildauflösung gelegt werden kann. Zudem stehen bei vielen Anwendungen im Kraftfahrzeug ohnehin neue Daten nur mit einer Aktualisierungsrate zur Verfügung, welche weit geringer ist als die Bildfrequenz der Anzeigeeinheit bzw. als die Bildfrequenz der effektiv erfindungsgemäß übertragbaren Vollbildsequenz.
Prinzipiell können die Pixel des bei der Videoquelle vorliegenden hochaufgelösten Vollbildes beliebig auf die einzelnen übertragenen Bildsegmente verteilt werden. Das hochaufgelöste Vollbild muss lediglich aus den Bildsegmenten rekonstruierbar sein.
Vorzugsweise enthält jedes Bildsegment Teile nur eines einzigen bei der Videoquelle vorliegenden Vollbilds. Alternativ sind Varianten der Erfindung denkbar, bei welchen einzelne Bildsegmente Teile mehrerer bei der Videoquelle vorliegender Vollbilder enthalten.
Vorzugsweise enthält jedes Bildsegmente zumindest einen zusammenhängenden Teil eines bei der Videoquelle vorliegenden hochaufgelösten Vollbilds. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht jedes Bildsegmente aus einem einzigen zusammenhängenden Teil eines bei der Videoquelle vorliegenden hochaufgelösten Vollbilds.
Die übertragenen Bildsegmente können disjunkte Bildinformation enthalten. Auf diese Weise kann effektiv besonders viel Bildinformation, d. h. besonders große Vollbilder, von der Videoquelle zur Videosenke übertragen werden. Alternativ können die Bildsegmente redundante Information enthalten. Beispielsweise können die in verschiedenen Bildsegmenten enthaltenen Teile des hochaufgelösten Vollbilds sich im Vollbild gegenseitig überlappen.
Um die Bildauflösung der effektiv durch das erfindungsgemäße Verfahren übertragenen Vollbilder tatsächlich erhöhen zu können, wird im Fall der Übertragung von Bildsegmenten mit der Bildauflösung von Halbbildern eines Videostandards jeweils ein bei der Videoquelle vorliegendes Vollbild in zumindest drei Bildsegmente aufgeteilt. Im Fall der Übertragung von Bildsegmenten mit der Bildauflösung von Vollbildern eines Videostandards ist eine Erhöhung der Bildauflösung der effektiv durch das erfindungsgemäße Verfahren übertragenen Vollbilder bereits möglich, indem jeweils ein bei der Videoquelle vorliegendes Vollbild in zumindest zwei Bildsegmente aufgeteilt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt bei der Videoquelle eine Sequenz hochaufgelöster Vollbilder der Bildauflösung 1440x480 vor, jedes bei der Videoquelle vorliegende Vollbild wird in vier Bildsegmente mit der Bildauflösung von Halbbildern des NTSC-Videostandards aufgeteilt und die Bildsegmente mit der Bildauflösung von Halbbildern des NTSC-Videostandards werden physikalisch übertragen. In diesem Fall ist eine technisch besonders einfache Aufteilung des hochaufgelösten Vollbilds auf die vier Bildsegmente durch eine einfache Viertelung der bei der Videoquelle vorliegenden Vollbilder möglich.
Vorzugsweise ist die Bildauflösung der effektiv durch das erfindungsgemäße Verfahren übertragbaren Vollbilder zumindest so groß wie die bei der Videosenke benötigte Bildauflösung. Beispielsweise kann ein Vollbild der Bildauflösung
1440x480 auf einer Anzeigeeinheit mit 1440x480 Bildpunkten direkt zur Anzeige gebracht werden, sofern eine solche Anzeigeeinheit verfügbar ist. In der Praxis steht häufig eine Anzeigeeinheit mit einer Anzahl von Bildpunkten zur Verfügung, welche zwischen der Bildauflösung der durch das erfindungsgemäße Verfahren effektiv übertragbaren Vollbilder und der Bildauflösung eines Videostandards liegt. In
modernen Kraftfahrzeugen ist beispielsweise häufig eine Anzeige auf einer Anzeigeeinheit mit 1280x480 Bildpunkten anzustreben. In einem solchen Fall kann durch das erfindungsgemäße Verfahren eine Vollbildsequenz mit einer höheren Bildauflösung übertragen werden. Die rekonstruierten Vollbilder können dann entweder beschnitten oder auf die Bildauflösung der Anzeigeeinheit skaliert werden. Alternativ kann bereits bei der Rekonstruktion eine Anpassung an die bevorzugte Bildauflösung der Videosenke erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich durch zusätzliche Programmierung auf vielen aus dem Stand der Technik bekannten und kostengünstig verfügbaren Grafikprozessoren realisieren. Alternativ lässt sich die Erfindung auch durch eine vergleichsweise einfache Verschaltung in zukünftigen Grafikprozessoren realisieren.
Entsprechend den obigen Ausführungen wird die zweitgenannte Aufgabe der Erfindung gelöst durch eine Videoquelle, die geeignet ist, eine eingehende Sequenz von Vollbildern mit einer Bildauflösung, die größer ist als die Bildauflösung eines Vollbilds nach einem Videostandard, in eine ausgehende Sequenz von Bildsegmenten mit einer Bildauflösung, die gleich der Bildauflösung eines Voll- oder Halbbildes des besagten Videostandards ist, umzusetzen.
Die Videoquelle kann hierzu einen Präprozessor enthalten. Dieser kann auch separat ausgeführt sein. Die drittgenannte Aufgabe der Erfindung wird dementsprechend gelöst durch einen Präprozessor, der geeignet ist, eine eingehende Sequenz von Vollbildern mit einer Bildauflösung, die größer ist als die Bildauflösung eines Vollbilds nach einem Videostandard, in eine ausgehende Sequenz von Bildsegmenten mit einer Bildauflösung, die gleich der Bildauflösung eines Voll- oder Halbbildes des besagten Videostandards ist, umzusetzen.
Eine solche Videoquelle bzw. ein solcher Präprozessor kann durch geringfügige Modifikation eines Grafikprozessors nach dem Stand der Technik hergestellt werden. Üblicherweise stellt eine Videoquelle solange ein Bild n zur Übertragung zur Verfügung, bis ein neues Bild n+1 komplett erzeugt wurde. Dabei werden etwa im Zeilensprungverfahren abwechselnd alle geradzahligen dann alle ungeradzahligen Zeilen des Bilds n als Halbbilder oder „fields" übertragen.
Üblichweise erfordert die Übertragung dieser Halbbilder aus einem Bildspeicher nur das Setzen einer Startadresse und Zeilenlänge des ersten Bildpunkts der ersten Zeile eines Halbbildes. Die Ausgabe der restlichen Bildpunkte und Zeilen eines Halbbildes geschieht automatisch durch entsprechende Addressinkrementer. Dieser Prozess lässt sich leicht so modifizieren, dass Startadresse und Zeilenlänge sequenziell auf den ersten Bildpunkt der ersten Zeile der einzelnen Bildsegmente eines hochaufgelösten Vollbildes gesetzt werden. Die Übertragung der restlichen Bildpunkte und Zeilen eines Bildsegments geschieht dann analog der Übertragung einzelner Halbbilder.
Die viertgenannte Aufgabe der Erfindung wird entsprechend den obigen Ausführungen gelöst durch eine Videosenke, die geeignet ist, aus einer eingehenden Sequenz von Bildsegmenten mit einer Bildauflösung, die gleich der Bildauflösung eines Voll- oder Halbbildes eines Videostandards ist, eine Sequenz von Vollbildern mit einer Bildauflösung, die größer ist als die Bildauflösung eines Vollbilds des besagten Videostandards, zu rekonstruieren.
Die Videosenke kann hierzu einen Postprozessor enthalten. Dieser kann auch separat ausgeführt sein. Die fünftgenannte Aufgabe der Erfindung wird dementsprechend gelöst durch einen Postprozessor, der geeignet ist, aus einer eingehenden Sequenz von Bildsegmenten mit einer Bildauflösung, die gleich der Bildauflösung eines Voll- oder Halbbildes eines Videostandards ist, eine Sequenz von Vollbildern mit einer Bildauflösung, die größer ist als die Bildauflösung eines Vollbilds des besagten Videostandards, zu rekonstruieren.
Eine solche Videosenke bzw. ein solcher Postprozessor kann durch geringfügige Modifikation eines Grafikprozessors nach dem Stand der Technik hergestellt werden. Übliche Grafikprozessoren bieten die Möglichkeit, eingehende Bildpunkte eines Halbbildes in einem Bildspeicher abzulegen. Die Inhalte dieses Bildspeichers können dann im weiteren verarbeitet und/oder zur Anzeige gebracht werden. Grafikprozessoren unterstützen dabei bereits die Anzeige von Vollbildern (Progressive Displays) sowie die Rekonstruktion eines Vollbildes aus zwei Halbbildern (so genanntes De-Interlacing nach dem BOB oder WEAVE Verfahren). Diese Verfahren fügen zwei Halbbilder entweder bereits beim Speichern der
eingehenden Bildpunkte zusammen oder bringen bei der Ausgabe des Vollbildes abwechselnd gerade und ungerade Zeilen zur Anzeige. Diese Prozesse lassen sich durch einfache Modifikationen bei der Adressierung der Bildspeicher-Bereiche so modifizieren, daß entweder beim Abspeichern der eingehenden Bildpunkte der einzelnen Bildsegmente bereits eine Rekonstruktion eines hochauflösenden Bildes im Bildspeciher stattfindet oder aber der Ausgabeprozess so modifiziert wird, dass jeweils die passenden Bildsegmente aus dem Bildspeicher ausgelesen und zur Anzeige gebracht werden. Diese Modifikationen können als Erweiterungen der Hardware oder Firmware eines Grafikprozessors ausgeführt werden. Darüber hinaus bieten Grafikprozessoren bereits die Möglichkeit, verschiedene Bildspeicherinhalte bei der Ausgabe in Form von sogenannten Layers zu kombinieren, die sich auch überlappen können - etwa die Überlagerung eines OnScreenDisplays über einem laufenden Videobild. Ein Layer definiert dabei im Allgemeinen einen zusammenhängenden Bildspeicher-Bereich (Start-Adresse und Zeilenlänge) der in Form eines rechteckigen Bereichs (Startposition und Zeilenlänge) frei im Anzeige- Bereich positioniert und zur Anzeige gebracht werden kann. Diese Layer-Parameter werden mittels eines frei programmierbaren Prozessors, der als Teil des Grafikprozessors oder als zusätzlicher Prozessor ausgeführt sein kann, statisch oder dynamisch eingestellt. Die Anzeige eines rekonstruierten Vollbildes kann dann durch ein Programm realisiert werden, welches zu Beginn eines Anzeigezyklus (VSYNC) die Layer-Parameter derart programmiert, daß jeder Layer ein zugeordnetes Bildsegment an der passenden Stelle zur Anzeige bringt. Sobald alle Bildsegmente von Bild n+1 eingetroffen sind, können die Layer-Parameter von den Bildsegmenten des Bilds n auf die Bildsegmente n+1 umgestellt werden. Neue Bildsegmente des Bilds n+2 werden parallel in dem Bildspeicher abgelegt. Der für die Bildsegmente des Bilds n verwendete Speicher kann freigegeben werden, um später die Bildsegmente des Bilds n+3 aufzunehmen usw. (Ringpuffer-Verfahren).
Das erfindungsgemäße Verfahren hält zur eigentlichen physikalischen Übertragung der Bildinformation einen bestehenden Videostandard ein. Es erlaubt somit ein kostengünstiges Gesamtsystem, in welchem Videosignale nach bestehenden Videostandards und hochaufgelöste Bildinhalte gemeinsam übertragen werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf existierenden kostenoptimierten Methoden zur Video-Übertragung und vermeidet damit zusätzliche Kosten aufwändigerer Übertragungsverfahren. Es erlaubt eine Steigerung der Bildqualität und Ablesbarkeit von hochaufgelösten Bildinhalten gegenüber Verfahren nach dem Stand der Technik.
Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung weiter erläutert. Dabei zeigen jeweils schematisch
Fig. 1 den Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Zerteilung eines zu übertragenden Vollbilds in vier Bildsegmente und
Fig. 3 einen Ausschnitt aus dem Zeitverlauf der Belegung einer verwendeten Ü bertrag u ngsstrecke .
In Fig. 1 wird der prinzipielle Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulicht. Das im Folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung näher beschriebene erfindungsgemäße Verfahren enthält die Umsetzung einer hochaufgelösten Sequenz von Vollbildern 10 in eine Sequenz von Bildsegmenten 11 sowie die Rekonstruktion einer anzuzeigenden Sequenz von Vollbildern 12.
Bei einer Videoquelle 1 liegt eine Sequenz hochaufgelöster Vollbilder 10 (Bildauflösung 1440x480) vor. Der in die Videoquelle 1 integrierte Präprozessor 2 zerlegt jedes dieser Vollbilder 10 noch vor der physikalischen Übertragung in einzelne Bildsegmente 11. Die Bildsegmente 11 besitzen die Bildauflösung eines NTSC-Halbbilds (720x240 Bildpunkte). Jedes Vollbild 10 wird in vier Bildsegmente 11 zerlegt.
Die Zerteilung jedes Vollbilds in vier Bildsegmente wird in Fig. 2 veranschaulicht. Fig. 2 zeigt insgesamt schematisch ein Vollbild 10 der Bildauflösung 1440x480.
Dieses ist durch die durchgezogene Linie in Fig. 2 umrandet. Die Strichlinien in Fig. 2 kennzeichnen die Unterteilung des Vollbilds in Bildsegmente 11a, 11b, 11c, und 11d. Jedes Bildsegment enthält einen zusammenhängenden Teil des Vollbilds 10.
Die durch die Zerteilung der Sequenz von Vollbildern 10 entstehende Sequenz von Bildsegmenten 11 hat die vierfache Bildfrequenz der Sequenz von Vollbildern 10. Im vorliegenden Beispiel hat die Sequenz von Vollbildern 10 eine Bildfrequenz von 15 Hz, Die Sequenz von Bildsegmenten 11 besitzt dementsprechend eine Bildfrequenz von 60 Hz.
Somit entspricht nicht nur die Bildauflösung der Bildsegmente 11 der Bildauflösung eines NTSC-Halbbilds. Auch die Bildfrequenz der Sequenz von Bildsegmenten 11 entspricht der Bildfrequenz, mit welcher NTSC-Halbbilder nach dem NTSC- Videostandard übertragen werden. Die Sequenz von Bildsegmenten 11 lässt sich somit problemlos über eine standardisierte Übertragungsstrecke übertragen, welche für die Übertragung NTSC-Halbbildem nach dem NTSC-Videostandard ausgelegt ist. Die zur Verfügung stehende Übertragungsstrecke 3 erfüllt diese Anforderungen.
Die Sequenz der Bildsegmente 11 wird mittels des existierenden NTSC-Verfahrens physikalisch über die Übertragungsstrecke 3 zur Videosenke 4 übertragen. Die Übertragung der jeweils vier Bildsegmente eines Vollbilds erfolgt beispielsweise in der Reihenfolge a, b, c, d. Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus dem Zeitverlauf der Belegung der Übertragungsstrecke 3. Zwischen den beiden Strichlinien wird, verpackt in vier Bildsegmente 11 , die Information eines kompletten Vollbilds 10 übertragen.
Die Videosenke 4 enthält einen Postprozessor 5, welcher die Sequenz von Bildsegmenten 11 empfängt und wieder zu einer Sequenz von Vollbildern 12 der Bildauflösung 1440x480 zusammensetzt. Dabei wird aus jeweils vier Bildsegmenten, in welche ein Vollbild durch den Präprozessor 2 zerlegt worden ist, ein Vollbild 12 rekonstruiert. Die rekonstruierten Vollbilder 12 sind im Wesentlichen identisch mit den zuvor bei der Videoquelle vorliegenden Vollbildern 10.
Die Aufgabe des Postprozessors kann ein geringfügig modifizierter Grafikprozessor gemäß dem Stand der Technik übernehmen. Solche Grafikprozessoren stehen in der Regel kostengünstig zur Verfügung. Die Vollbilder 12 können beispielsweise durch eine aufeinander abgestimmte Abspeicherung in entsprechenden Bereichen des Grafikspeichers des Grafikprozessors zusammengesetzt werden. Ansonsten kann der physikalische Empfangsvorgang des Postprozessors in exakt der aus dem Stand der Technik bekannten Art und Weise erfolgen.
Ebenso kann die Aufgabe des Präprozessors 2 in der Videoquelle 1 ein geringfügig modifizierter Grafikprozessor gemäß dem Stand der Technik übernehmen. Insbesondere der physikalische Sendevorgang des Präprozessors kann in exakt der aus dem Stand der Technik bekannten Art und Weise erfolgen. Auch hierfür steht somit in der Regel kostengünstige Hardware zur Verfügung.
Die Videosenke 4 bringt die rekonstruierte Sequenz von Vollbildern 12 mit der Bildwiederholrate der Anzeigeeinheit (hier 60 Hz) zur Anzeige, d. h. jedes Vollbild 12 wird viermal angezeigt.
Die effektive Bildfrequenz des übertragenen Videosignals wird durch das erfindungsgemäße Verfahren reduziert auf die Halbbildfrequenz (field rate) des Übertragungsverfahrens (hier NTSC mit 60 Hz) dividiert durch die Anzahl (hier vier) der Bildsegmente pro hochaufgelöstem Vollbild. Im vorliegenden Fall resultiert dies in einer effektiven Bildfrequenz von 15 Hz.
Die Videosenke 4 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Anzeigeeinheit mit einer Auflösung von 1280x480 Bildpunkten und einer bevorzugten Anzeigefrequenz von 60 Hz ausgeführt. Bei direkter Umsetzung der Bildpunkte des effektiv übertragenen Videosignals auf die Bildpunkte der Anzeigeeinheit wird der angezeigte Bildstrom somit beidseitig beschnitten.
Im beschriebenen Ausführungsbeispiel kann die volle Auflösung einer 1280x480x60Hz-Anzeigeeinheit durch ein herkömmliches 720x240x60Hz-Y/C- Videosignal angesteuert werden, indem ein 1440x480-Vollbild zur physikalischen
Übertragung in vier 720x240-Bildsegmente zerlegt wird. Die effektive Bildfrequenz wird dabei zwar auf 15 Vollbilder pro Sekunde abgesenkt, was in vielen Anwendungen, insbesondere im Kraftfahrzeug, jedoch keine bzw. nur geringfügige Nachteile birgt. Es überwiegen die Vorteile der Übertragung hochaufgelöster Vollbilder durch ein herkömmliches 720x240x60Hz-Y/C-Videosignal und somit unter Einsatz herkömmlicher Hardware-Komponenten.