Optikgitteranordnung. Vermessungsvorrichtung, Vorrichtung und Verfahren zur Mehrfachbelichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Optikgitteranordnung mit wenigstens einem Optikgitter, das ein Gittersubstrat mit einer Gitterstruktur umfasst, auf eine Vorrichtung zur Moire-Vermessung eines optischen Prüflings mit einer Optikgitteranordnung, die je ein im Strahlengang vor bzw. nach dem Prüfling positionierbares Gitter beinhaltet, und einer Auswerteeinheit zur Auswertung von durch Überlagerung der beiden Gitter erzeugten Moire-Strukturen sowie auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Substratstrukturierung durch Mehrfachbelichtung. Unter dem Begriff Gitterstruktur ist hierbei vorliegend, soweit im Einzelfall nichts anderes gesagt, jede beliebige periodische Struktur mit einer optischen Funktionalität, wie selektive Transmission, Absorption, Reflexion oder Beugung von Licht, zu verstehen.
Ein wichtiges Anwendungsbeispiel solcher Optikgitter sind Vorrrichtun- gen zur Moire-Vermessung optischer Systeme, insbesondere zur Moire- Verzeichnungsmessung an optischen Abbildungssystemen. Dazu wird in
einer Objektebene und einer Bildebene des zu vermessenden optischen Abbildungssystems je ein Gitter eingebracht, und die sich aus der Überlagerung des Bildes des objektseitigen Gitters mit dem bildseitigen Gitter ergebenden Moire-Strukturen werden geeignet ausgewertet. Herkömmlicherweise beinhalten die Gitter ein Gittersubstrat, in oder auf dem die Gitterstruktur in Form eines entsprechend strukturierten Schichtmaterials mit gegenüber dem übrigen Substratmaterial unterschiedlichem Transmissions- und/oder Reflexionsvermögen aufgebracht ist. In der Mikroli- thographietechnik werden derartige Moire-Vermessungsvorrichtungen z.B. zur Verzeichnungsmessung am Projektionsobjektiv eingesetzt, siehe stellvertretend die US-Patentanmeldung Nr. 60/435267 der Anmelderin und die Patentschriften US 5.767.959 und US 5.973.773.
Speziell in der Mikrolithographie bestehen vergleichsweise hohe Anforderungen an die Messgenauigkeit bei der Vermessung optischer Komponenten, insbesondere bei der Vermessung von heutzutage zunehmend verwendeten Projektionsobjektiven, die für UV- Belichtungsstrahlung im Wellenlängenbereich unter 200nm ausgelegt sind und dabei vorzugsweise eine hohe numerische Apertur aufweisen und häufig vom Immersionstyp sind. Bei der Moire- Verzeichnungsmessung skalieren die Gitterperioden der beiden Gitter nominell mit dem Soll-Abbildungsmaßstab des zu vermessenden Objektivs, z.B. 4:1. Zur Steigerung der Messgenauigkeit ist es bevorzugt, bei der Verzeichnungsmessung die beiden Gitter relativ zueinander lateral zu verschieben, z.B. durch aktive Verschiebung eines der beiden Gitter, was herkömmlich durch eine mechanische Verschiebung z.B. des objektseitigen Gitters mittels eines piezo-verstellbaren Masken- /Retikelhalters erfolgt.
Aus der Verzeichnungsmessung lässt sich als eine wichtige Größe der Abbildungsmaßstab des Objektivs ermitteln. Zwar kann dieser durch sogenannte Maßstabsmanipulatoren schon bei der Herstellung des Objek-
tivs eingestellt werden, besonders bei den zunehmend verwendeten hochaperturigen Objektiven koppelt der Maßstabsmanipulator jedoch mit höheren Bildfehlern, wie sphärischer Aberration und Koma. Damit die höheren Bildfehler auch bei späteren Abgleicheinstellungen des Abbildungsmaßstabes im eingebauten Zustand in der Belichtungsanlage z.B. in einer Halbleiterchip-Fabrik innerhalb geforderter Spezifikationen bleiben, ist eine entsprechend genaue Justage des Abbildungsmaßstabs im ppm-Absolutbereich vor Auslieferung bzw. Einbau des Projektionsobjektivs in die Belichtungsanlage gewünscht bzw. notwendig.
Die Moire-Verzeichnungsmessung liefert direkt den Abbildungsmaßstabfehler des Objektivs, wenn das Verhältnis der Gitterperioden der beiden Gitter exakt stimmt. In der Praxis liegt jedoch häufig eine Abweichung vom exakten Verhältnis vor, z.B. aufgrund unterschiedlicher Bedingungen, wie Prozesstemperatur und daher Wärmeausdehnung, bei der Herstellung der beiden eingesetzten Gitter. Auch können bei der geforderten hohen Genauigkeit nicht mehr vernachlässigbare Abweichungen dadurch auftreten, dass Verzerrungsmuster höherer Ordnung, z.B. der Ordnung r3 mit der Radialkoordinate r, im relativ kleinen Feld des bildsei- tigen Gitters effektiv eine andere mittlere Skalierung bewirken als im relativ großen Feld des objektseitigen Gitters. Als Abhilfe wird die Skalierung der beiden Gitter separat kalibriert.
Eine Möglichkeit der Kalibrierung besteht darin, ein einzelnes Gitterpaar aufwändig zu eichen, beispielsweise extern bei einer amtlichen Eichstelle, um dann die Verzeichnungsmessung an einem Prüfling zuerst mit diesem geeichten Gitterpaar durchzuführen. Dann wird die Verzeichnungsmessung an diesem Prüfling mit einem gleichartigen, aber nicht geeichten und daher kostengünstigeren Gitterpaar wiederholt und die Differenz des Messresultates zu demjenigen ermittelt, das mit dem geeichten Gitterpaar erhalten wurde, z.B. die entsprechende Differenz des gemessenen Abbildungsmaßstabs. Das nicht geeichte Gitterpaar
kann anschließend für spätere Wiederholungsmessungen dem betreffenden Prüfling zugeordnet bleiben, wie einem Mikrolithographie- Projektionsobjektiv, wobei die ermittelte Ergebnisdifferenz zum geeichten Gitterpaar als zusätzlicher Kalibrierwert für diesen Prüfling berücksichtigt wird. Auf diese Weise kann z.B. der Abbildungsmaßstab eines Mikrolithographie-Projektionsobjektivs auch nach dessen Einbau in eine Belichtungsanlage hochgenau unter Verwendung des ihm zugeordneten, nicht geeichten Gitterpaares in-situ ermittelt werden, ohne dass dazu das Objektiv ausgebaut oder das geeichte Gitterpaar in die Belichtungsanlage eingebracht werden muss.
Es genügt daher ein einziges geeichtes Gitterpaar beim Objektivhersteller für eine ganze Serie von herzustellenden Projektionsobjektiven, mit denen jeweils ein nicht geeichtes, aber anhand des geeichten Gitterpaares kalibriertes Gitterpaar ausgeliefert wird. Eine sich in diesem Zusammenhang stellende Herausforderung besteht darin, das besagte geeichte oder ein gleichwertiges Gitterpaar möglichst kostengünstig und mit hoher Präzision bereitzustellen, wobei es für die Abbildungsmaßstabbestimmung mehr auf das Skalierungsverhältnis des Gitterpaares als auf den Absolutwert der einzelnen Skalierungen der beiden Gitter ankommt.
Periodische abzubildende Strukturen haben in der Mikrolithographie nicht nur für die Messtechnik Bedeutung, sondern sind auch häufig Gegenstand des eigentlichen Belichtungsvorgangs, mit dem eine auf einer Maske bzw. einem Retikel befindliche Objektstruktur auf ein bild- seitiges Substrat, wie einen Halbleiterwafer, belichtet wird, z.B. zur Erzeugung einer periodischen Struktur von nebeneinanderliegenden Leiterbahnen, Isolationsschichtbereichen, Vertiefungen, Hilfs- oder Justa- gemarken etc. Eine bekannte Technik zur diesbezüglichen Steigerung des Auflösungsvermögens ist die Mehrfachbelichtung, bei der eine Objektstruktur benutzt wird, die ein auch unter Berücksichtigung des Abbildungsmaßstabs größeres Rastermaß aufweist als die zu erzielende
Bildstruktur, indem bei der Objektstruktur beispielsweise jedes zweite Strukturelement der Bildstruktur fehlt. Diese Objektstruktur wird dann nacheinander mehrfach, z.B. zwei Mal, in lateral um einen entsprechenden Bruchteil ihres Rastermaßes verschobenen Positionen belichtet. Eine derartige Split-Pitch-Doppelbelichtungstechnik ist z.B. in dem Zeitschriftenaufsatz T.Ebihara, Beyond ^=0.25 lithography: 70nm L/S patterning using KrF Scanners, Proceedings of SPIE, Band 5256, 2003, Seite 985, beschrieben.
Es ist an sich bekannt, dass elektromagnetische Strahlung an verschiedenen Wellenanregungen anderen Typs gebeugt wird, z.B. durch akustooptische, photorefraktive, photochrome, thermooptische, elektro- optische oder magnetooptische Kopplung. Beim akustooptischen Effekt moduliert z.B. eine Schallwelle die Dichte im Medium, woraus sich über den elastooptischen Effekt eine entsprechende Brechungsindexmodulation ergibt, die ein Phasengitter für Lichtwellen realisiert. Auch elektromagnetische Strahlung selbst kann eine Änderung des Brechungsindex im Medium hervorrufen, und dieser photorefraktive Effekt kann verschiedentlich genutzt werden, z.B. zur Beugung von Licht an photonischen Kristallen, siehe den Zeitschriftenaufsatz A.M. Glass, Opt. Eng. 17 (1978), Seite 470. Es ist auch bekannt, ein akustooptisches Beugungselement mit Phasengittermuster bei der Hologrammherstellung zu benutzen, siehe z.B. die Offenlegungsschrift JP 06-088715 A.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer neuartigen Optikgitteranordnung, die sich insbesondere vorteilhaft in der Moire-Messtechnik und in der Mehrfachbelichtungstechnik verwenden lässt, einer entsprechenden Moire-Vermessungsvorrichtung z.B. zur Abbildungsmaßstabsbestimmung bei Mikrolithographie-Projektionsobjekti- ven sowie einer entsprechenden Vorrichtung und eines Verfahrens zur Substratstrukturierung durch Mehrfachbelichtung zugrunde.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer Optikgitteranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 4 oder 5, einer Moire-Vermessungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einer Vorrichtung und eines Verfahrens zur Substratstrukturierung durch Mehrfachbelichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 22 bzw. 27.
Die erfindungsgemäße Optikgitteranordnung weist wenigstens ein Optikgitter auf, dessen Gitterstruktur durch eine Wellenanregung im zugehörigen Gittersubstrat erzeugt wird. Bei der Optikgitteranordnung nach Anspruch 4 ist die Phase der zugehörigen Wellenanregung variabel einstellbar, wodurch entsprechend die Gitterstruktur in ihrer Lage lateral verschoben werden kann. Dies kann eine herkömmliche mechanische Gitterstrukturverschiebung ersetzen. Die Optikgitteranordnung nach Anspruch 5 beinhaltet wenigstens zwei Optikgitter, deren Gitterstrukturen durch eine zugehörige Wellenanregung im jeweiligen Gittersubstrat erzeugt werden. Für die beiden Wellenanregungen wird ein vorgebbares Wellenlängenverhältnis gewählt, wodurch die beiden Optikgitter mit einem entsprechend definierten Skalierungsverhältnis, d.h. mit definiertem Verhältnis des Rastermaßes des einen Gitters zum Rastermaß des anderen Gitters, bereitgestellt werden können. Diese Eigenschaft kann insbesondere zur Einstellung eines gewünschten Gitterskalierungsverhältnisses zweier korrespondierender Gitter in der Moire-Messtechnik genutzt werden. Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Phase wenigstens einer der beiden Wellenanregungen für die beiden Optikgitter variabel einstellbar ist.
In Ausgestaltung der Erfindung ist die jeweilige gitterstrukturbildende Wellenanregung eine quasi-stehende Welle, worunter vorliegend eine stehende Welle oder eine Welle zu verstehen ist, die sich verglichen mit ihrer Frequenz relativ langsam bewegt, d.h. mit demgegenüber deutlich geringerer Phasengeschwindigkeit. Eine solche Wellenanregung hat eine ortsfeste bzw. sich mit gewisser Verschiebegeschwindigkeit lateral
bewegende optische Gitterstruktur zur Folge, meist vom Phasengitter- typ.
In Ausgestaltung der Erfindung kann die Phase der jeweiligen gitter- strukturbildenden Wellenanregung auf mehrere verschiedene diskrete Werte eingestellt oder stetig verändert werden, wodurch sich nacheinander Phasengitter in gegeneinander verschobenen Lateralpositionen realisieren lassen, ohne dass es hierzu zwingend einer mechanischen Verschiebung des Gittersubstrats bedarf.
In Weiterbildung der Erfindung können im Gittersubstrat mehrere Gitterstrukturen mit unterschiedlichen Gitterrichtungen zusammen oder alternativ einzeln zu verschiedenen Zeiten erzeugt werden. Damit lassen sich herkömmliche Mehrrichtungsgitter, wie Schachbrettgitter, Parkettgitter etc., in ihrer optischen Wirkung nachbilden.
In Ausgestaltung der Erfindung ist die gitterstrukturbildende Wellenanregung eine auf einen Oberflächenbereich des Gittersubstrats begrenzte Wellenanregung. Eine solche Begrenzung der Wellenanregung und damit der von ihr bereitgestellten Phasengitterstruktur in der zur Gittersubstratoberfläche senkrechten Richtung, die in den meisten Fällen im Wesentlichen parallel zu einer optischen Achse eines die Optikgitteranordnung benutzenden optischen Systems ist, ist für viele Anwendungsfälle von Vorteil.
In Weiterbildung der Erfindung kann die jeweilige gitterstrukturbildende Wellenanregung mit diskret oder kontinuierlich veränderlich einstellbarer Wellenlänge erzeugt werden. Dementsprechend können Phasengitter- strukturen mit unterschiedlichen Gitterperioden mit demselben Gittersubstrat erzeugt werden, ohne dass ein Gittersubstrataustausch erforderlich ist.
In Weiterbildung der Erfindung werden die gitterstrukturbildenden Wellenanregungen in den Gittersubstraten von wenigstens zwei Beugungsgittern basierend auf einer gemeinsamen Erregersignalquelle erzeugt. Dies hat den Vorteil, dass sich etwaige Drifterscheinungen der Erregersignalquelle in gleicher Weise auf beide Wellenanregungen auswirken und sich dadurch eventuell kompensieren, beispielsweise dann, wenn die Wellenanregungen aus stehenden oder quasi-stehenden Wellen bestehen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Wellenerzeugungseinheit, welche die jeweilige Wellenanregung erzeugt, einen Frequenzvervielfacher oder Frequenzteiler in wenigstens einem Erregersignalpfad von der Erregersignalquelle zum jeweiligen Gittersubstrat auf. Damit kann in einer vorteilhaften Weise ein gewünschtes Rastermaßverhältnis der durch die Wellenanregungen repräsentierten Phasengitterstrukturen eingestellt werden.
In Ausgestaltung der Erfindung wird die Phasengitterstruktur durch die jeweilige Wellenanregung aufgrund akustooptischer, photorefraktiver, photochromer, thermooptischer, elektrooptischer oder magnetooptischer Kopplung erzeugt, wobei abhängig vom Anwendungsfall ein jeweils am besten geeigneter Kopplungseffekt aus diesen verschiedenen Kopplungseffekten gewählt werden kann. So kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine Gitterstruktur vom akustooptischen Typ praktisch beliebiger Form durch stehende oder quasi-stehende Ultraschallwellen bereitgestellt werden, zu deren Erzeugung ein oder mehrere Ultraschallgeneratoren, was auch die optionale Verwendung eines oder mehrerer Ultraschallreflektoren einschließt, an das Gittersubstrat angekoppelt sind. In anderweitiger Ausgestaltung der Erfindung kann eine Gitterstruktur vom photorefraktiven Typ durch eine Lichtquelle als Erregersignalwelle und durch optische Komponenten zur Teilung eines von der Erregersignalquelle gelieferten Anregungslichtstrahls in wenigstens zwei
Teilstrahlen und zur Einkopplung der beiden Teilstrahlen von gegenüberliegenden Seiten in das Gittersubstrat bereitgestellt werden. Durch eine Verstellkomponente kann bei Bedarf die Lichtwegdifferenz der beiden Teilstrahlen verstellt werden, wodurch die Phase der Wellenanregung variabel eingestellt werden kann.
In Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, auf wenigstens einem Gittersubstrat sowohl mindestens eine Gitterstruktur von Wellenanregungstyp als auch mindestens eine Gitterstruktur vom Nicht- Wellenanregungstyp vorzusehen, wobei mit dem letztgenannten Typ beliebige herkömmliche Amplituden- und/oder Phasegitterstrukturen zu verstehen sind, die zum Beispiel durch Materialunterschiede und/oder Schichtdickenunterschiede generiert werden.
In einer Weiterbildung der Erfindung weist wenigstens ein Gittersubstrat, mit dem eine Gitterstruktur vom Wellenanregungstyp bereit gestellt wird, eine ortsabhängig variierende Dispersion auf. Damit lasst sich eine Wellenanregung mit ortsabhängig veränderlicher Amplitude und/oder Wellelänge und folglich eine optische Gitterstruktur mit entsprechend ortsabhängig variierendem optischem Verhalten bereitstellen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Wellenerzeugungseinheit mehrere einzelne Wellengeneratoreinheiten, z.B. Ultraschallwandler, auf, die durch einzeln vorgebare Aktivierungsimpulssignale gepulst ansteuerbar sind, so dass sich als Wellenanregung praktisch beliebige Gittermuster als Überlagerungs- bzw. Interferenzmuster erzeugen lassen.
Die erfindungsgemäße Moire-Vermessungsvorrichtung benutzt eine Optikgitteranordnung, bei der wenigstens eines der beiden Gitter eine durch eine Wellenanregung im zugehörigen Gittersubstrat erzeugte Gitterstruktur aufweist, wozu eine entsprechende Einheit zur Erzeugung
der die Gitterstruktur bereitstellenden Wellenanregung vorgesehen ist. Damit lassen sich Moire-Vermessungen mit vergleichsweise geringem Aufwand und hoher Präzision durchführen. Speziell kann die in der Moire-Vermessungsvorrichtung benutzte Optikgitteranordnung eine solche vom erfindungsgemäßen Typ nach einem der Ansprüche 4 bis 20 sein. In vorteilhaften Anwendungen ist diese Vermessungsvorrichtung zur Abbildungsmaßstabsbestimmung eines optischen Abbildungssystems eingerichtet, wie eines Mikrolithographie-Projektionsobjektivs. In letzterem Fall kann die Vermessung in einem separaten Messplatz oder alternativ in-situ im Einbauzustand des Objektivs in einer Mikrolithographie- Projektionsbelichtungsanlage durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Substratstrukturierung durch Mehrfachbelichtung umfasst eine Einheit zur Erzeugung einer ersten Wellenanregung, welche wenigstens einen Teil einer ersten abzubildenden Maskenstruktur bereitstellt, und/oder einer zweiten Wellenanregung, welche wenigstens einen Teil einer zweiten abzubildenden Maskenstruktur bereitstellt, in einem zugehörigen Maskensubstrat. Auf diese Weise kann eine Mehrfachbelichtung eines zu strukturierenden Substrats mit verschiedenen Maskenstrukturen unter Verwendung desselben Maskensubstrats durchgeführt werden, ohne dass das Maskensubstrat zwingend durch ein anderes ersetzt oder mechanisch verschoben werden muss. Das erfindungsgemäße
Mehrfachbelichtungsverfahren zur Substratstrukturierung lässt sich mit der erfindungsgemäßen Mehrfachbelichtungsvorrichtung ausführen.
In Ausgestaltung der Erfindung kann es sich bei den verschiedenen Maskenstrukturen insbesondere um lateral verschobene periodische Strukturen gleicher Art handeln, wie bei der Split-Pitch-Mehrfach- belichtungstechnik. Dazu kann die Mehrfachbelichtungsvorrichtung eine erfindungsgemäße Optikgitteranordnung beinhalten, die wenigstens ein Optikgitter aufweist, dessen Gitterstruktur durch eine entsprechende
Wellenanregung im Gittersubstrat bereitgestellt wird, wobei die Phase der Wellenanregung zum Einstellen der verschiedenen Maskenstrukturen veränderbar ist.
Die erfindungsgemäße Mehrfachbelichtungsvorrichtung ist nicht auf die Verwendung periodischer Maskenstrukturen beschränkt, vielmehr können auch praktisch beliebige nicht-periodische Maskenstrukturen durch Wellenanregung in einem zugehörigen Maskensubstrat bereitgestellt werden. In entsprechenden Weiterbildungen der Erfindung können nichtperiodische Maskenstrukturen, aber auch periodische Maskenstrukturen gewünschter Form vom Wellenanregungstyp dadurch bereitgestellt werden, dass als zugehöriges Maskensubstrat ein solches mit ortsabhängig variierender Dispersion und/oder mit einer Mehrzahl geeignet angekoppelter, interferierend zusammenwirkender Wellengeneratoreinheiten, wie Ultraschallwandler, benutzt wird, wobei die Wellengeneratoreinheiten bei Bedarf in beliebig vorgebarer Weise gepulst angesteuert werden können. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist mindestens eine der Maskenstrukturen in gemischter Form sowohl einen Strukturteil vom Wellenanregungstyp als auch einen Strukturteil vom Nicht- Wellenanregungstyp auf, die räumlich nebeneinander und/oder sich überlagernd auf dem betreffenden Maskensubstrat bereitgestellt werden.
Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Moire-Vermessungsvorrichtung mit auf Wellenanregung beruhenden Gittern,
Fig. 2 ein schematisches Blockschaltbild einer z.B. für die Moire- Vermessungsvorrichtung von Fig. 1 verwendbaren Optikgitteranordnung mit zwei Optikgittern vom akustooptischen Typ,
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht durch ein Gittersubstrat mit Modulation der Substratoberfläche durch Oberflächenwellen- anregung, wie es z.B. für die Optikgitter von Fig. 2 verwendbar ist,
Fig. 4 eine Ansicht entsprechend Fig. 3 für eine Variante mit einer auf einen dünnen Schichtbereich unter der Substratoberfläche begrenzten Wellenanregung,
Fig. 5 ein Blockschaltbild für eine Optikgitteranordnung, bei der in einem Gittersubstrat Gitterstrukturen vom Ultraschallwellenanre- gungstyp in zwei zueinander senkrechten Richtungen erzeugbar sind,
Fig. 6 eine schematische Seitenansicht einer Optikgitteranordnung, bei der in einem Gittersubstrat Gitterstrukturen vom photo- refraktiven Wellenanregungstyp in zwei zueinander orthogonalen Richtungen erzeugbar sind,
Fig. 7 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zur Sub- stratstrukturierung durch Mehrfachbelichtung mit abzubildenden Maskenstrukturen vom Wellenanregungstyp,
Fig. 8 eine schematische, ausschnittweise Querschnittansicht eines in der Mehrfachbelichtungsvorrichtung von Fig. 7 verwendbaren Maskensubstrats und
Fig. 9 eine schematische, ausschnittweise Querschnittansicht eines weiteren, in der Mehrfachbelichtungsvorrichtung von Fig. 7 verwendbaren Maskensubstrats.
Fig. 1 veranschaulicht schematisch eine Vorrichtung zur Verzeichnungsmessung an einem Prüfling 1 durch eine Moire-Technik mit einem an sich herkömmlichen Aufbau, der eine Messstrahlungsquelle 2, eine Optikgitteranordnung mit einem ersten, im Strahlengang vor dem Prüfling 1 angeordneten Gitter 3a und einem zweiten, im Strahlengang nach dem Prüfling 1 angeordneten Gitter 3b sowie eine nur schematisch angedeutete Auswerteeinheit 4 umfasst. Beim Prüfling 1 kann es sich insbesondere um ein optisches Abbildungssystem handeln, speziell ein hochauflösendes Mikrolithographie-Projektionsobjektiv hoher numerischer Apertur, z.B. vom Immersionstyp. Das erste, objektseitige Gitter 3a wird in einer Objektebene des Objektivs 1 platziert, das zweite, bild- seitige Gitter 3b in einer Bildebene desselben. Die unterschiedliche Größe der beiden Gitter 3a, 3b symbolisiert einen verkleinernden Abbildungsmaßstab des Objektivs 1 , z.B. einen typischen Abbildungsmaßstab von 4:1 bei einem Mikrolithographie-Projektionsobjektiv.
Die Messstrahlungsquelle 2 kann z.B. eine Strahlungsquelle sein, die im normalen Nutzbetrieb des Prüflings 1 als Nutzstrahlungsquelle dient, d.h. im Fall eines Mikrolithographie-Projektionsobjektivs ein in der zugehörigen Projektionsbelichtungsanlage verwendetes Beleuchtungssystem. Dies hat den Vorteil, dass der Prüfling 1 mit Messstrahlung 5 gleicher Wellenlänge wie die Nutzstrahlung vermessen wird. Alternativ kann auch eine Messstrahlung mit anderer Wellenlange als diejenige der Nutzstrahlung verwendet werden. Dies kann in manchen Fällen, z.B. bei EUV-Nutzstrahlung, aus technischen Gründen einen deutlich geringeren Messaufwand bedeuten. Die Auswerteeinheit 4 ist ebenso wie die Messstrahlungsquelle 2 von einem beliebigen, für Moire- Verzeichnungsmessungen geläufigen Typ. Insbesondere umfasst sie eine Detektoreinheit, z.B. ein CCD-Array mit optional vorgeschalteter Detektionsoptik, und einen anschließenden Auswerteteil, der die von der Detektoreinheit erfassten Moire-Strukturen, die sich aus der Überlagerung des Bildes des objektseitigen Gitters 3a mit dem bildseitigen Gitter
3b ergeben, zur Verzeichnungsbestimmung auswertet. Dabei interessiert häufig insbesondere auch eine etwaige Abweichung des Ist- Abbildungsmaßstabes vom durch den Entwurf des Objektivs 1 vorgegebenen Soll-Abbildungsmaßstab. Diese Maßstabsabweichung ist in niedrigster abstimmbarer Ordnung im Verzeichnungsfehler des Objektivs 1 enthalten und lässt sich, wie oben erwähnt, durch zugehörige Maßstabsmanipulatoren eliminieren.
Charakteristischerweise sind die beiden Gitter 3a, 3b von einem Wellenanregungstyp, d.h. ihre Moire-Gitterstruktur wird jeweils durch eine Wellenanregung in einem zugehörigen Gittersubstrat gebildet. Die Wellenanregung kann hierbei von jeder beliebigen Art sein, die geeignet ist, im Gittersubstrat eine optische Gitterwirkung für die Messstrahlung 5 bereitzustellen. So kann die Gitterbildung z.B. auf akustooptischer, photorefraktiver, thermooptischer, elektrooptischer oder magnetooptischer Kopplung beruhen. Typischerweise ist die dadurch bereitgestellte Gitterstruktur vom Phasengittertyp. Alternativ sind auch Amplitudengitter möglich, die beispielsweise mit Lichtwellen in photochromen Substanzen erzeugt werden.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer entsprechend ausgelegten Optikgitteranordnung vom akustooptischen Typ. Jedes der beiden Gitter 3a, 3b beinhaltet in diesem Beispiel ein geeignetes Gittersubstrat 6a, 6b, in welchem eine vorzugsweise stehende oder quasi-stehende Ultraschallwelle 7a, 7b erzeugt werden kann. Zur Bereitstellung beider Ultraschallwellenanregungen 7a, 7b dient ein Hochfrequenzoszillator 8 als gemeinsame Erregersignalquelle, dessen Erregersignal 9 über je einen Signalpfad 10, 11 mit zugehörigem Frequenzvervielfacher 12, 13 dem betreffenden Gittersubstrat 6a, 6b zugeführt wird, genauer gesagt einer angekoppelten in Fig. 2 nicht gezeigten, herkömmlichen Ultraschallgeneratoranordnung. Zur Erzeugung einer stehenden oder quasistehenden Ultraschallwelle umfasst die jeweilige Ultraschallgenerator-
anordnung z.B. zwei gekoppelt angesteuerte Ultraschallwandler auf gegenüberliegenden Seiten des Gittersubstrats 6a, 6b oder einen Ultraschallwandler auf einer Substratseite und einen Ultraschallreflektor auf einer gegenüberliegenden Substratseite. Zur Erzeugung einer laufenden Ultraschallwelle genügt ein einseitig an das Substrat 6a, 6b angekoppelter Ultraschallwandler. Durch den akustooptischen Effekt bewirkt die Ultraschallwellenanregung 7a, 7b eine entsprechend periodisch modulierte Dichteänderung im Gittersubstrat 6a, 6b, die als Gitterstruktur mit entsprechender Gitterperiode für Licht bzw. elektromagnetische Strahlung wirkt, die auf das Substrat 6a, 6b gerichtet wird, wie die Messstrahlung 5 in Fig. 1. Bei Verwendung von Quarzglas als Substratmaterial führt z.B. eine Hochfrequenzanregung mit 1 ,3GHz zu einer stehenden akustischen Welle mit einer Wellenlänge von ca. 4μm.
Mit Hilfe der beiden Frequenzvervielfacher 12, 13, welche die Frequenz des vom Oszillator 8 gelieferten Erregersignals 9 um einen jeweiligen Faktor m bzw. n verändern, wird ein definiertes Frequenz- und damit Wellenlängenverhältnis für die beiden Ultraschallwellenanregungen 7a, 7b und folglich ein definiertes Skalierungs- bzw. Rastermaßverhältnis für die beiden dadurch gebildeten Gitterstrukturen der Gitter 3a, 3b eingestellt. Es versteht sich, dass dazu je nach Bedarf auch nur ein Frequenzvervielfacher in einem der beiden Erregersignalpfade 10, 11 genügen kann oder statt eines Frequenzvervielfachers in einem oder beiden Signalpfaden 10, 11 ein Frequenzteiler vorgesehen sein kann. Ganzzahlige Frequenzvervielfachungen können bekanntermaßen relativ einfach elektronisch durch nichtlineare Mischung aus Oberwellen sehr präzise erzeugt werden, und solche ganzzahligen Verhältnisse der Moire-Gitterperioden werden häufig gerade zur Abbildungsmaßstabbestimmung benötigt. So kann im Fall eines Soll-Abbildungsmaßstabs von 4:1 ein entsprechendes Frequenzverhältnis n:m=4:1 eingestellt werden, z.B. durch Weglassen des Frequenzvervielfachers 12 für das objektseitige
Gitter 6a und Wahl eines Vervielfachungsfaktors von vier für den Fre- quenzvervielfacher 13 des bildseitigen Gitters 6b.
In bestimmten Fällen kann es sein, dass das Wellenlängenverhältnis der Ultraschallwellen dem eingestellten Frequenzverhältnis nicht mit gleicher Genauigkeit folgt, da die Wellenlänge von der Schallgeschwindigkeit, genau genommen der Phasengeschwindigkeit, abhängt, die sich bei Inhomogenitäten im Substrat oder über die Dispersion aus Randeffekten mit der Frequenz ändern kann. Wenn dies zu Problemen führt, kann alternativ vorgesehen sein, nicht die Oberwellen im zeitlichen Signal zur Frequenzvervielfachung auszunutzen, sondern durch nichtlineare Effekte im Substrat die höheren Harmonischen direkt aus der räumlichen Modulation zu generieren.
Die Verwendung einer gemeinsamen Erregersignalquelle, hier des Oszillators 8, hat den Vorteil, dass eine feste, vorgegebene Phasenbeziehung für das Gitterpaar 3a, 3b auch dann aufrechterhalten bleibt, wenn die Erregersignalquelle 8 driftet. Selbst wenn das Erregersignal 9 driftet, bleibt das Moire-Muster, das aus der Überlagerung des Bildes des objektseitigen Gitters 3a mit dem bildseitigen Gitter 3b entsteht, stehen, da die Drift in gleicher Weise in beiden Ultraschallwellen 7a, 7b und folglich den dadurch gebildeten Phasengitterstrukturen der Gitter 3a, 3b auftritt und folglich deren Phasendifferenz konstant bleibt. Dies gilt nicht bei Verwendung laufender Ultraschallwellen, in diesem Fall wird bei Bedarf durch geeignete herkömmliche Maßnahmen dafür gesorgt, dass das Erregersignal 9 nicht störend driftet.
Speziell für die Anwendung der Moire-Verzeichnungsmessung hoch- aperturiger Prüflinge mit geringer Schärfentiefe ist es günstig, für die jeweilige Wellenanregung im Gittersubstrat 6a, 6b eine Oberflächenwel- lenanregung zu wählen, die in Richtung der einfallenden Mess- /Beleuchtungsstrahlung nur eine relativ geringe Ausdehnung besitzt und
der Verteilung der Strahlung im Gültigkeitsbereich der Raman-Nath- Beugung keine ausgeprägte Bragg-Bedingung auferlegt. Dies kann durch Transduktoren mit hohem Wirkungsgrad erreicht werden, jedenfalls innerhalb eines je nach Güte des Transduktorresonators ausreichend schmalen Frequenzbandes. Die Fig. 3 und 4 zeigen schematisch zwei mögliche Ausführungsbeispiele. Im Beispiel von Fig. 3 führt eine akustische Oberflächenwellenanregung zu einem entsprechend modulierten Oberflächenverlauf 14a eines Gittersubstrats 14, so dass an der modulierten Phasenverzögerung zwischen Substrat 14 und angrenzender Medium, wie Luft, einfallendes Licht gebeugt wird. Im Beispiel von Fig. 4 wird ein Wellenleiter 15 als Gittersubstrat verwendet, der akustische oder elektromagnetische Wellen auf einen dünnen Schichtbereich unterhalb bzw. angrenzend an die Substratoberfläche begrenzt.
Häufig ist es zur Moire-Verzeichnungsmessung wünschenswert, verschiedene Messungen für unterschiedliche Gitterrichtungen des Gitterpaars vorzunehmen. Mit Gittern vom Wellenanregungstyp lässt sich dies in sehr eleganter Weise verwirklichen, ohne dazu das jeweilige Gittersubstrat verdrehen oder gegen ein anderes austauschen oder in mehreren Richtungen periodische Gitterstrukturen, wie Parkettgitterstrukturen, Schachbrettgitterstrukturen etc., verwenden zu müssen.
Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein rechteckförmiges Gittersubstrat 16. Die Optikgitteranordnung von Fig. 5 umfasst dazu einen Hochfrequenzoszillator 17, dessen Erregungssignal 18 zum einen direkt und zum anderen über einen Phasenschieber 19 je einem von zwei als Ultraschallwandler fungierenden Piezokopplern zugeführt wird, die auf gegenüberliegenden Seiten an das Gittersubstrat 16 angekoppelt sind. Dabei sind zwei Paare von sich gegenüberliegenden Wandlern 20a, 20b bzw. 20c, 2Od an je zwei der vier Substratseiten angeordnet. Über einen Doppelwahlschalter 21 kann wahlweise das eine Wandlerpaar 2Oa1 20b oder das andere Wandlerpaar 20c, 2Od aktiviert werden, mit der Folge,
dass wahlweise eine Phasengitterstruktur in einer ersten Gitterrichtung oder eine Phasengitterstruktur in einer dazu senkrechten, zweiten Gitterrichtung durch entsprechende Ultraschallwellenanregung 22 erzeugt wird. Die Ultraschallwellenanregung 22 kann insbesondere wiederum eine stehende oder quasi-stehende Ultraschallwelle sein, die durch Überlagerung gegensinniger, von den beiden gegenüberliegenden Wandlern 20a, 20b bzw. 20c, 2Od des aktivierten Wandlerpaars erzeugter Wellen entsteht.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Erfindung nicht auf eine derartige Wandlerankopplung an ein rechteckförmiges Gittersubstrat beschränkt ist. Vielmehr sind in alternativen Ausführungsformen Gittersubstrate beliebiger anderer Form verwendbar, an die ein oder mehrere wellenerregende Einheiten angekoppelt werden können, um eine gewünschte Gitterstruktur durch Überlagerung der einzelnen Ultraschallwellen zu erzeugen. Dies schließt beispielsweise den Fall eines etwa kreisförmigen Gittersubstrates ein, an dem umfangseitig eine gewünschte geradzahlige oder ungeradzahlige Anzahl von Wandlereinheiten als einzelne Wandlersegmente angeordnet sind. Die Wandlereinheiten werden je nach gewünschter Gitterstruktur in dafür geeigneter Weise gekoppelt angesteuert.
Mit dem elektronischen Phasenschieber 19 lässt sich die relative Phasenlage der beiden Einzelwellen und damit die Phasenlage der resultierenden Ultraschallwellenanregung 22, z.B. die Lage des Wellenmaximums, im Gittersubstrat 16 in gewünschter Weise einstellen. Insbesondere ist es damit auch möglich, die Phasenlage der Ultraschallwellenanregung 22 und folglich die Phasenlage des durch den akustooptischen Effekt im Substrat 16 erzeugten Gitters diskret oder kontinuierlich zu verschieben. Eine kontinuierliche Verschiebung kann auch dadurch realisiert werden, dass dem Erregersignal 18 des Hochfrequenzoszillators
17 ein niederfrequentes Signal aufmoduliert wird, so dass sich die resultierende Gitterphase mit konstanter Geschwindigkeit bewegt.
Diese Phasenschiebung kann insbesondere dazu genutzt werden, in einer Moire-Vermessungsvorrichtung nach Art von Fig. 1 die Gitterstruktur eines der beiden Gitter 3a, 3b zu verschieben, wie dies zur Steigerung der Messgenauigkeit bei Verzeichnungsmessungen an sich bekannt ist, ohne dass hierzu jedoch die herkömmliche mechanische Verschiebung des Gittersubstrats notwendig ist. Vielmehr kann das Einstellen verschiedener diskreter Phasenschritte oder einer kontinuierlichen Phasenlageverschiebung der beiden Gitterstrukturen relativ zueinander auf elektronischem Weg mittels geeignetem Durchstimmen der relativen Phasenlagen der Erregersignale realisiert werden, ohne dass dies zwingend von einer mechanischen Gittersubstratverschiebung begleitet sein muss.
Es versteht sich, dass diese Art der Phasenlageverschiebung nicht nur für Anordnungen nach Art von Fig. 5, mit denen Gitterstrukturen in mehreren Richtungen erzeugt werden können, sondern auch für Anordnungen verwendbar ist, die eine Gitterstruktur in nur einer Richtung erzeugen. Zum Einsatz in einer Moire-Vermessungsvorrichtung nach Art von Fig. 1 wird die Anordnung von Fig. 5 entsprechend auf zwei Gittersubstrate verdoppelt, wobei vorzugsweise wie im Beispiel von Fig. 2 eine gemeinsame Erregersignalquelle für beide Gitter vorgesehen wird und auch die Frequenzvervielfacher bzw. Frequenzteiler nach Art von Fig. 2 eingesetzt werden können.
In jedem Fall kann durch Anpassen des Wellenwiderstandes die Effizienz der Ultraschallwellenanregung gesteigert werden. Solange ein gemeinsamer Hochfrequenzoszillator ein sich gegenüberliegendes Ultraschallwandlerpaar kohärent anregt, bildet sich im Gittersubstrat eine stehende Ultraschallwelle aus. Alternativ genügt es, die Ultraschallwelle
durch nur einen Wandler an einer Substratseite anzuregen und auf der gegenüberliegenden Seite einen Ultraschallreflektor vorzusehen, der die Welle zumindest teilweise reflektiert, wozu beispielsweise bereits eine sprungförmige Änderung des Wellenwiderstands an einer Grenzfläche unterschiedlicher Materialien genügen kann, z.B. an der Oberfläche des Gittersubstrats vom Substratmaterial zum Außenmedium, wie Luft.
Je nach Form des Gittersubstrats und Positionierung und Anzahl der wellenanregenden Wandler können Optikgitteranordnungen nach Art von Fig. 5 zur Bereitstellung von Gitterstrukturen in mehr als zwei Richtungen und/oder in verschiedenen nicht-orthogonalen Richtungen vorgesehen werden. Alternativ oder zusätzlich ist es zur Moire-Vermessung des Prüflings 1 in einer Moire-Vermessungsvorrichtung nach Art von Fig. 1 auch möglich, den Prüfling 1 aktiv zu drehen, wozu dieser dann in einer entsprechenden drehbeweglichen Halterung positioniert wird.
Fig. 6 zeigt eine Optikgitteranordnung, die ein photorefraktives Analogon der Anordnung vom akustooptischen Typ in Fig. 5 darstellt. So ermöglicht auch die Optikgitteranordnung von Fig. 6 die Erzeugung einer Gitterstruktur vom Wellenanregungstyp in einem Gittersubstrat 23 wahlweise in einer von zwei orthogonalen Richtungen, jedoch durch Lichtwellenanregung, d.h. durch Nutzung des photorefraktiven Effekts. Dazu um- fasst die Optikanordnung von Fig. 6 eine Lichtquelle 24, z.B. einen Infrarot-Laser, und geeignete Strahlführungselemente, um aus der Lichtquelle 24 austretende Strahlung 25 in zwei Teilstrahlen 25a, 25b aufzuteilen und von je zwei entgegengesetzten Richtungen in das Substrat 23 ein- zukoppeln.
In einer mit durchgezogenen und mit Pfeilen versehenen, ersten Lichtstrahlführung wird der aus der Lichtquelle 24 austretende, optional aufgeweitete Lichtstrahl 25 über einen drehbeweglichen Umlenkspiegel 26, der sich dazu in einer ersten Umlenkstellung befindet, auf einen ersten
fixierten Spiegel 27 geworfen, der das Licht zu einem ersten Strahlteiler 28 reflektiert. Ein erster Teilstrahl 25a wird über einen zweiten fixierten Spiegel 29 in einer ersten Richtung, in Fig. 6 von unten, in das Substrat 23 eingekoppelt. Ein zweiter Teilstrahl 25b wird über einen verschiebbaren Spiegel 30 in der zur ersten entgegengesetzten, zweiten Richtung, in Fig. 6 von oben, in das Substrat 23 eingekoppelt.
In einer gestrichelt bzw. mit dünnen Linien angedeuteten, zweiten Lichtstrahlführung wird der von der Quelle 24 kommende Lichtstrahl 25 durch den dann in einer zweiten Position 26' befindlichen Umlenkspiegel zu einem dritten fixierten Spiegel 31 geleitet, der ihn zu einem zweiten Strahlteiler 32 reflektiert. Je ein Teilstrahl 25c, 25d wird dann wiederum über je einen Umlenkspiegel 33, 34, von denen wenigstens einer verschiebbar angeordnet sein kann, von entgegengesetzten Richtungen, die in diesem Beispiel orthogonal zur ersten und zweiten Richtung sind, in das Substrat 23 eingekoppelt.
Es versteht sich, dass durch entsprechend modifizierte Strahlführung und/oder Strahlaufteilung zusätzliche und/oder andere, auch nichtorthogonale, Lichteinkopplungsrichtungen und dementsprechend Gitterrichtungen für die auf diese Weise photorefraktiv erzeugten Phasengit- terstrukturen realisierbar sind. Durch die Verschiebbarkeit des Spiegels 30 bzw. des Spiegels 33 oder 34 kann die Phase der Wellenanregung im Substrat 23 und folglich der erzeugten Gitterstruktur in gewünschter Weise eingestellt werden.
In jedem Fall überlagern sich die beiden gegensinnig in das Substrat 23 eingekoppelten, kohärenten Teilstrahlen 25a, 25b bzw. 25c, 25d zu einer stehenden Welle, die über den photorefraktiven Effekt eine entsprechende periodische Brechungsindexmodulation erzeugt, die als optische Gitterstruktur wirkt. Bei Wahl eines Wellenleitersubstrats kann das er-
zeugte Gitter bei Bedarf auf einen oberflächennahen Bereich eingeengt werden.
Statt durch die erwähnte Verschiebung eines Umlenkspiegels kann die Phase der erzeugten stehenden Welle auch durch eine andere Maßnahme geändert werden, mit der die relative optische Weglängendifferenz der beiden sich überlagernden Teilstrahlen beeinflusst wird, z.B. durch Verdrehen einer planparallelen Platte oder durch Anlegen einer Steuerspannung an eine Kerr-Zelle.
Zwar ist bei der photorefraktiven Phasengittererzeugung mittels elektromagnetischer Wellen die Dispersion im allgemeinen merklich ausgeprägt, jedoch funktioniert hier die räumliche Frequenzvervielfachung recht einfach mit dem photorefraktiven Effekt nahe der Sättigung, so dass im allgemeinen auf eine zeitliche Frequenzvervielfachung der einzukoppelnden Lichtwellen verzichtet werden kann.
Wie aus der obigen Beschreibung einiger vorteilhafter Ausführungsbeispiele deutlich wird, ergeben sich für die erfindungsgemäße Optikgitteranordnung, die ein oder mehrere Gitterstrukturen vom Wellenanregungstyp umfasst, eine Vielzahl nützlicher Anwendungen. So kann beispielsweise für hochpräzise Moire-Verzeichnungsmessungen an Mikroli- thographie-Projektionsobjektiven und anderen hochauflösenden und/oder hochaperturigen optischen Abbildungssystemen ein Gitterpaar vom Wellenanregungstyp als hochgenaue Referenz anstelle des herkömmlich benutzten, eingangs erwähnten geeichten Moire-Gitterpaars eingesetzt werden, insbesondere zur Abbildungsmaßstabbestimmung. An diesem Gitterpaar vom Wellenanregungstyp kann dann in der eingangs geschilderten Weise für jeden Prüfling ein kostengünstiges Gitterpaar herkömmlicher Art kalibriert und diesem Prüfling in seinem weiteren Gebrauchseinsatz für spätere Abgleichmessungen zugeordnet werden. Stattdessen ist es natürlich auch möglich, dem jeweiligen Ob-
jektiv bzw. optischen Abbildungssystem jeweils ein Gitterpaar vom Wellenanregungstyp auch für die späteren Abgleichmessungen zuzuordnen.
Zudem können solche erfindungsgemäßen Gitterpaare allgemein auch für andere Moire-Vermessungsaufgaben eingesetzt werden. In jedem Fall bietet eine erfindungsgemäß ausgerüstete Moire-Vermessungsvorrichtung einige, zum großen Teil bereits erwähnte Vorteile. So kann die Moire-Phase ohne mechanische Komponenten geschoben werden, z.B. durch elektrische Verzögerung der Hochfrequenzanregung beim akustooptischen Gittertyp oder durch Kerr-Zellen im Strahlengang der anregenden Lichtwellen beim photorefraktiven Gittertyp. Das erlaubt sehr stabile Messkopfkonstruktionen. Die Gitterstrukturen vom Wellenanregungstyp sind typischerweise Phasengitterstrukturen. Mit diesen erreicht der Moire-Effekt, wenn die nullte Ordnung unterdrückt wird, im allgemeinen einen höheren Kontrast als mit Amplitudengittern, wie sie z.B. von üblichen Chrommaskengittern repräsentiert werden. Dies erhöht das Signal/Rausch-Verhältnis der Messergebnisse. Zudem absorbieren Phasengitter im Gegensatz zu Amplitudengitter praktisch kein Licht. Bei gleichem Signalpegel kann daher die Integrations-/Messzeit verkürzt werden, so dass sich etwaige Drifterscheinungen nicht so stark auf die Messergebnisse auswirken.
Sinusförmige Gitterstrukturen, wie sie typischerweise vom Wellenanregungstyp bereitgestellt werden, unterdrücken die unerwünschten Oberwellen in den resultierenden Moire-Streifen, so dass die Messergebnisse weniger von der nur schwer kontrollierbaren Anfangsphase abhängen. Während des Phasenschiebens kann gezielt allein die Moire-Modulation über die Amplitude der akustooptischen Gitterstruktur variiert werden, anstatt wie herkömmlich bei der Auswertung das Gesamtsignal aus Modulation und Gleichanteil zu apodisieren. Dies bietet eine gute Voraussetzung zur Optimierung herkömmlicher Fensterfunktionen auch hinsichtlich Rauschens.
Durch die Möglichkeit, auf einfache und elegante Weise auf Gitterstrukturen mit anderer, z.B. orthogonaler Gitterrichtung zu wechseln, entfallen Problempunkte herkömmlicher Mehrfrequenzgitter, wie Fehlpositionierung, Lücken bei Parkettgittern und Modulationskopplung bei Schachbrettgittern und zur Auslöschung von Stör-/Rauschanteilen nötige Gitterbewegungen. Selbstverständlich ist es bei Bedarf auch möglich, die Gitterstrukturen mit unterschiedlichen Gitterrichtungen gleichzeitig zu erzeugen und somit in mehreren Richtungen periodische Gitterstrukturen vom Wellenanregungstyp im Gittersubstrat bereitzustellen.
Je nach Bedarf kann der Hochfrequenzoszillator bzw. die jeweils benutzte Erregersignalquelle vom Typ mit fester oder variabel einstellbarer Frequenz sein. Die letztgenannte Variante bietet die Möglichkeit, durch entsprechende diskrete oder kontinuierliche Frequenzvariation Gitterstrukturen mit unterschiedlicher Gitterperiode einstellen zu können.
Durch kontinuierliche Variation der Anregungsfrequenz kann die Pupille eines Prüflings abgerastert werden, ohne dass dazu Komponenten, wie ein Messkopf und ein Retikel, gewechselt werden müssen. So kann beispielsweise eine Verzeichnungsmessung mit zwei unterschiedlichen Strukturbreiten, wie ca. 0,5μm und ca. 8μm, durchgeführt werden, wozu die Bandbreite der benutzten Optikgitteranordnung entsprechend gewählt wird.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten für erfindungsgemäße Optikgitteranordnungen ergeben sich in Vorrichtungen zur Wellenfrontvermessung durch laterale Scherinterferometrie, insbesondere zur Vermessung von Projektionsobjektiven in Mikrolithographie-Projektionsbelichtungsanla- gen vom Scannertyp aber auch anderer Typen. In einer Realisierungsvariante für den Scannertyp wird retikelseitig eine herkömmliche Messmaske eingesetzt, während detektorseitig, zum Beispiel integriert in
einen Messkopf, das herkömmliche Beugungsgitter, zum Beispiel ein Schachbrettgitter, durch eine erfindungsgemäße Optikgitteranordnung ersetzt ist. Während z.B. beim Einsatz herkömmlicher Schachbrettgitter durch zwei Auslöschbewegungen (einmal in x- und ein anderes Mal in y- Richtung) zwei Linearfilter (einmal in x- und ein anderes Mal in y- Richtung) erzeugt werden, können mit einer erfindungsgemäßen Optikgitteranordnung die gewünschten Lineargitter unmittelbar erzeugt werden. Bei Verwendung herkömmlicher Parkettgitter werden diese um eine Rastereinheit verschoben, um zwischen beiden Gitterrichtungen umzuschalten. Bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Optikgitteranordnung kann die Umschaltung elektronisch erfolgen. Dazu ist eine Anordnung entsprechend Fig. 5 einsetzbar. Vorteilhafterweise entfällt dadurch die herkömmliche Auslöschbewegung, und die elektronisch realisierbare Phasenschiebefunktion verhindert von vornherein typische Positionierungsfehler herkömmlich verwendeter mechanischer Verstelleinheiten und folglich damit einhergehende Messfehler, z. B. bei der Ana- morphismus- und Astigmatismusbestimmung.
Ein weiteres mögliches Anwendungsfeld für die erfindungsgemäßen Gitterstrukturen vom Wellenanregungstyp ist die auflösungssteigernde Mehrfachbelichtungstechnik. Fig. 7 zeigt schematisch eine entsprechende Mehrfachbelichtungsvorrichtung zur Substratstrukturierung, beispielsweise zur Strukturierung eines Halbleiterwafers. Eine solche Mehrfachbelichtungsvorrichtung hat grundsätzlich den Aufbau einer normalen Belichtungsanlage, z.B. einer Mikrolithographie-Projektionsbelichtungs- anlage für die Halbleiterwaferstrukturierung, an der zusätzliche Maßnahmen getroffen sind, um das Substrat, wie den Wafer, mehreren Belichtungsvorgängen zu unterwerfen, wobei je nach Anwendungsfall die eigentliche Strukturierung mittels Resistentwicklungs- und/oder Ätzvorgängen insgesamt erst nach Abschluss aller Belichtungsvorgänge erfolgt oder zum Teil bereits zwischen aufeinanderfolgenden Belichtungsvorgängen. Für die Strukturerzeugung ist es nicht relevant, zu wel-
chem Zweck die zu erzielende Substratstruktur gedacht ist. Es kann sich z.B. um eine Struktur für einen Halbleiterchip handeln oder um eine reine Mess- oder Teststruktur etc. Die erfindungsgemäße Art der Mehrfachbelichtung ist insbesondere immer dann verwendbar, wenn die gewünschte Struktur von einem periodischen Typ ist.
Wie in Fig. 7 gezeigt, wird ein Maskensubstrat 40 in einer Objektebene eines Objektivs 41 , wie eines Mikrolithographie-Projektionsobjektivs, positioniert, und ein zu belichtendes Substrat 42, wie ein Wafer, wird in einer Bildebene des Objektivs 41 positioniert. Charakteristischerweise wird im Maskensubstrat 40 die abzubildende periodische Struktur erfindungsgemäß als Gitterstruktur vom Wellenanregungstyp bereitgestellt, d.h. das Maskensubstrat 40 ist in geeigneter Weise mit einer Wellenerzeugungseinheit 43 gekoppelt. Wie oben erläutert, kann es sich je nach Bedarf um eine Wellenanregung mit Kopplung über den akustoopti- schen, photorefraktiven, photochromen, thermooptischen, elektroopti- schen oder magnetooptischen Effekt handeln. So sind hierfür beispielsweise Anordnungen nach Art der Fig. 2, 5 und 6 verwendbar, wobei im Beispiel von Fig. 2 eines der beiden Gittersubstrate 6a, 6b nebst zugehörigem Ansteuerteil entfallen kann.
Für jeden der mehreren Belichtungsvorgänge wird eine zugehörige periodische Struktur vom Wellenanregungstyp im Maskensubstrat 40 erzeugt. Im allgemeinen handelt es sich dabei um gleichartige Strukturen, die lediglich lateral gegeneinander verschoben sind. Diese Strukturverschiebung kann, wie oben erläutert, ohne mechanische Verschiebung des Maskensubstrats 40 allein elektronisch bewirkt werden, indem die Phasenlage des Anregungssignals entsprechend verschoben wird. So kann z.B. für eine Doppelbelichtung vom Split-Pitch-Typ für einen ersten Belichtungsvorgang eine Gitterstruktur mit einer ersten Phasenlage, in Fig. 7 durch ausgefüllte Flächenbereiche 40a des Maskensubstrates 40 symbolisiert, und für einen zweiten Belichtungsvorgang die gleiche Git-
terstruktur, jedoch mit einer Phasenverschiebung von 180° erzeugt werden, in Fig. 7 durch schraffierte Flächenbereiche 40b symbolisiert. Damit kann auf dem bildseitigen Substrat 42 eine Gitterstruktur erzeugt werden, welche die halbe Gitterperiode jedes der beiden einzelnen, auf das Substrat 42 belichteten Strukturen aufweist. Für den jeweiligen Belichtungsvorgang wird in üblicher Weise abbildende Strahlung 44 von einer Strahlungsquelle 45 bereitgestellt, z.B. von einem üblichen Beleuchtungssystem einer Mikrolithographie-Projektionsbelichtungsanlage. Es versteht sich, dass für die verschiedenen Belichtungsvorgänge einer Mehrfachbelichtung beliebig unterschiedliche periodische Strukturen vom Wellenanregungstyp im Masken-/Gittersubstrat 40 bereitgestellt werden können, z.B. Strukturen mit einer Phasenverschiebung ungleich 180°, Strukturen mit unterschiedlichen Gitterperioden, Strukturen mit unterschiedlichen Periodizitätsrichtungen etc. Die Phasenverschiebungen müssen nicht äquidistant aufgeteilt werden. Eine Mehrfachbelichtung kann mehr als zwei Belichtungen umfassen, z.B. drei, vier, fünf oder mehr Teilbelichtungen (höheres SpNt Pitch).
Die Erfindung umfasst nicht nur Mehrfachbelichtungen unter Verwendung ausschließlich periodischer Maskenstrukturen vom Wellenanregungstyp, wie oben zu Fig. 7 beschrieben, sondern allgemein Merfach- belichtungen, bei denen wenigstens ein Teil einer der für die verschiedenen Belichtungsvorgänge benutzten Maskenstrukturen durch eine entsprechende Wellenanregung bereitgestellt wird, wobei für den übrigen Teil der betreffenden Maskenstruktur und/oder für eine oder mehrere Maskenstrukturen der anderen Belichtungsvorgänge herkömmliche Maskenstrukturen vom Nicht-Wellenanregungstyp verwendet werden können und wobei die eine oder mehreren Maskenstrukturen vom Wellenanregungstyp ebenso wie die etwaigen Maskenstrukturen vom Nicht- Wellenanregungstyp nicht auf periodische Strukturen beschränkt sind. Vielmehr lassen sich durch geeignete Wahl des Maskensubstrats und der jeweils zugehörigen Wellenerzeugungseinheit praktisch beliebige
gewünschte Maskenstrukturen vom Wellenanregungstyp für die Mehr- fachbelichtungsvorgänge bereitstellen. Dabei sind auch Maskensubstrate verwendbar, bei denen die gesamte Maskenstruktur aus Strukturenteilen vom Wellenanregungstyp und solchen vom Nicht- Wellenanregungstyp kombiniert ist. Die Fig. 8 und 9 veranschaulichen zwei diesbezügliche Ausführungsformen von Maskensubstraten stellvertretend für viele weitere einsetzbare Maskensubstrate dieser Typen.
So zeigt Fig. 8 schematisch und ausschnittsweise ein zum Beispiel für Mehrfachbelichtungen verwendbares Maskensubstrat 46 vom Oberflä- chenwellentyp mit ortsabhängig variierendem Dispersionsverhalten, beispielsweise generiert durch ortsabhängig variierende Dicke einer Wellenleiter-Oberflächenschicht 47. Dies führt zu einer Wellenanregung 48 mit entsprechend ortsabhängig variierender Amplitude und/oder Wellenlänge, was wiederum zu einer entsprechenden Modulation des optischen Verhaltens des Maskensubstrats 46 führt. Mit anderen Worten lassen sich auf diese Weise auch nicht-periodische Maskenstrukturen vom Wellenanregungstyp erzeugen.
Zusätzlich oder alternativ zu einer solchen Verwendung dispersiver Maskensubstrate können praktisch beliebige, auch nicht-periodische Maskenstrukturen vom Wellenanregungstyp in einem Maskensubstrat dadurch erzeugt werden, dass entsprechende Wellenerzeugungseinheiten, z.B. Ultraschallwandlereinheiten nach Art von Fig. 5, in einer geeigneten, komplexeren räumlichen Anordnung an das Maskensubstrat angekoppelt und durch geeignete, insbesondere gepulste Signalanregung aktiviert werden, so dass sie durch Überlagerung ein gewünschtes Wellenanregungsmuster liefern. Diese Überlagerungs- bzw. Interferenzmuster können sich dann im Rahmen der Mehrfachbelichtung z.B. durch nichtlineare Prozesse in einem belichteten Photoresist zum gewünschten Bildmuster addieren, wie einem gewünschten Split-Pitch-Muster. Eine weitere mögliche Alternative besteht darin, eine gewünschte Split-
Pitch-Musterform dadurch zu erzeugen und ggf. auch mit hohem Kontrast auf ein bestimmtes Gebiet zu begrenzen, dass Form und Platzierung der Wellenerzeugungseinheiten, z.B. von entsprechenden Ultraschallwandlerelektroden, geeignet gewählt werden.
Fig. 9 zeigt schematisch und ausschnittsweise ein Maskensubstrat 49, z.B. aus SiO2, dessen gesamte Maskenstruktur drei verschiedene Maskenstrukturteile umfasst, und zwar einen ersten Strukturteil 50 vom Wellenanregungstyp, wozu mehrere wellenanregende Wandlereinheiten 50a geeignet positioniert sind, einen zweiten Strukturteil 51 , der durch eine aufgebrachte, nicht-transparente Schichtstruktur z.B. aus Cr gebildet ist, und einen dritten Strukturteil 52, der durch unterschiedliche effektive Maskensubstratdicken realisiert ist, indem das Maskensubstrat 49 mit Vertiefungen entsprechender Tiefe versehen ist. Der letztgenannte Strukturteil 52 bildet dadurch primär ein Phasenverzögerungsmuster, wie dies typischerweise auch beim Wellenanregungs-Strukturteil 50 der Fall ist. In Gegensatz dazu bildet die nicht-transparente Schichtstruktur 51 primär ein Amplitudendifferenzmuster. Wie bereits oben ausgeführt, können die Strukturteile unterschiedlichen Typs nebeneinander liegend oder ganz oder teilweise räumlich überlappend angeordnet sein. In Fig. 9 ist dies dadurch repräsentiert, dass die beiden herkömmlichen Strukturteile 51 , 52 vom Nicht-Wellenregungstyp mit Abstand neben dem Strukturteil 50 vom Wellenanregungstyp angeordnet sind und sich dabei teilweise überlappen.
Bei Verwendung eines Maskensubstrats nach Art von Fig. 9 mit Maskenstrukturen sowohl vom Nicht-Wellenanregungstyp als auch vom Wellenanregungstyp in Mehrfachbelichtungen können Split-Pitch-Strukturen durch elektronisches Phasenschieben des Strukturteils vom Wellenanregungstyp erzeugt werden, während die Strukturteile vom Nicht- Wellenanregungstyp stehen bleiben. Eine solche Realisierung von herkömmlichen Strukturen und Split-Pitch-Strukturen vom Wellenanre-
gungstyp integriert auf einem Maskensubstrat spart aufwendige Justierprozesse zwischen einer herkömmlichen Maske und einer Split-Pitch- Maske ein.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit der Erfindung in der Mehrfachbelich- tungstechnik besteht darin, mit dem Maskensubstrat 40 Messgitterstrukturen bereitzustellen, um zwischen den einzelnen Belichtungsvorgängen der Mehrfachbelichtung entsprechende Messaufgaben auszuführen, z.B. im Rahmen eines Regelkreises der Belichtungsanlage, um Justierfehler, Aberrationen des Objektivs 41 etc. auszuregeln.
Die obige Beschreibung einiger vorteilhafter Ausführungsbeispiele macht deutlich, dass die Erfindung in vorteilhafter Weise überall dort einsetzbar ist, wo Gitterstrukturen, d.h. periodische Strukturen, mit optischer Funktionalität zum Einsatz kommen, insbesondere zur Messung und Kalibrierung des Abbildungsmaßstabs von Lithographieobjektiven und anderen Abbildungssystemen, allgemein zur Moire- Verzeichnungmessung und für andere Messaufgaben in der optischen Messtechnik, bei denen Gitterstrukturen benutzt werden. Dies umfasst Anwendungen sowohl beim Objektivhersteller als auch in-situ-Anwen- dungen beim Objektivanwender, z.B. für Mikrolithographie-Projektions- belichtungsanlagen vom Steppertyp und Scannertyp in Halbleiterbauelement-Produktionsanlagen. Die in-situ-Messtechnik ist zur Maßstabsmessung und für andere Vermessungsaufgaben am Gebrauchsort des Mikrolithographie-Projektionsobjektivs einsetzbar. Des weiteren findet die Erfindung in der Mehrfachbelichtungstechnik Verwendung, um entsprechende periodische Strukturen vom Wellenanregungstyp bereitzustellen, sei es als Nutzstrukturen zur entsprechenden Strukturierung eines Nutzsubstrats, z.B. zur Erzeugung entsprechender Halbleiterbauelementstrukturen in einem Wafer, sei es für Mess-/Justieraufgaben zwischen den einzelnen Belichtungsvorgängen.