Beschreibung
Elektromechanisches Schaltgerät
Die Erfindung betrifft ein elektromechanisches Schaltgerät, eine Schaltgerät-Anordnung und ein elektrisches Anschlussmo¬ dul.
Bei elektromechanischen Schaltgeräten, beispielsweise Motor- schutzschaltern, Schützen, Überlastrelais und anderen Vorrichtungen zum Schalten, Schützen und Starten von Motoren und Anlagen, sind die Anschlussklemmen für die Hauptstrombahnen fest in die Schaltgeräte integriert. Bei einem Schaltgeräte¬ wechsel ist es daher stets erforderlich, die Verdrahtungslei- tungen zu den einzelnen Anschlussklemmen vom Schaltgerät zu lösen. Beim Wiederanschließen des Schaltgerätes an die Verdrahtungsleitungen kann es daher zu Verdrahtungsfehlern kommen .
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Anschließen eines elektromechanischen Schaltgerätes zu vereinfachen. Diese Aufgabe wird durch ein elektromechanisches Schaltgerät nach Anspruch 1, eine Schaltgerät-Anordnung nach Anspruch 9 beziehungsweise durch ein elektrisches Anschluss- modul nach Anspruch 15 gelöst.
Erfindungsgemäß ist ein elektromechanisches Schaltgerät vor¬ gesehen, welches einen Schaltgerät-Grundkörper und ein mit dem Schaltgerät-Grundkörper verbindbares Anschlussmodul mit wenigstens einer Anschlußklemme für eine Hauptstrombahn des Schaltgerätes aufweist. Eine Grundidee der vorliegenden Er¬ findung ist es, anstelle der bisher bei Schaltgeräten verwendeten integrierten Bauweise einen modularen Aufbau zu verwenden. Dabei sind für jedes Schaltgerät eine Anzahl von An- schlussklemmen in einem oder mehreren Anschlussmodulen zusam- mengefasst, die mit dem Schaltgerät-Grundkörper verbindbar sind. Das bedeutet, dass die Anschlussmodule einzeln und un-
abhängig von dem Schaltgerät-Grundkörper montierbar sind. Dadurch wird eine Vorverdrahtung der Anschlussklemmen ohne das eigentliche Schaltgerät möglich. Die Montage des Schaltgerät- Grundkörpers, der die üblichen Schaltgerät-Elemente enthält, muss erst nachträglich erfolgen.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Verbindung des Anschlussmoduls mit dem Schaltgerät- Grundkörper ist vorzugsweise lösbar ausgeführt, so dass ein Austausch des Schaltgerät-Grundkörpers bei gleichzeitig voll¬ ständig verdrahteten Anschlussklemmen erfolgen kann. Hierdurch kann im Wartungsfall die benötigte Austauschzeit stark verringert werden. Zudem sind bei einem Austausch Verdrahtungsfehler ausgeschlossen, da die einzelnen Verdrahtungsleitungen nicht aus den Anschlussklemmen gelöst werden müssen.
Da es sich bei den Anschlussklemmen des Anschlussmoduls um Anschlussklemmen für den Hauptstromkreis, also die Haupt¬ strombahnen des Schaltgerätes, handelt, ist es besonders vor¬ teilhaft, wenn die elektrische Verbindung zwischen Anschluss¬ modul und Schaltgerät-Grundkörper als Steckverbindung ausgeführt ist. So können auch die im Hauptstromkreis fließenden großen Ströme sowie die im Fehlerfall auftretenden
Kurzschlußströme sicher übertragen werden. Mit dieser Ausführungsform der Erfindung werden erstmals steckbare Anschluss¬ klemmen für die Hauptstrombahnen eines Schaltgerätes in Modulbauweise bereitgestellt.
Die mechanische Verbindung von Anschlussmodul und Schaltge¬ rät-Grundkörper erfolgt in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung mit Hilfe eines Verriegelungselementes. Dieses ist vorzugsweise am Anschlussmodul fest abgebracht, so dass es bei der Montage stets zur Hand ist. Darüber hinaus kann durch die Anbringung des Verriegelungselementes am Anschlussmodul sichergestellt werden, dass sich das Verriegelungselement
stets in der korrekten Montageposition befindet. Selbstverständlich ist es jedoch ebenfalls möglich, das Verriegelungs¬ element am Schaltgerät-Grundkörper oder aber als Einzelteil vorzusehen, welches zur Montage zwischen Anschlussmodul und Schaltgerät-Grundkörper eingelegt wird.
Als besonders vorteilhaft für eine sichere und dennoch auf einfache Art und Weise wieder lösbare mechanische Verbindung hat sich die Verwendung eines Verriegelungselementes erwie- sen, dass nach Art eines Hebelgesperres funktioniert, wobei ein Betätigen des Hebels die Verbindung zwischen Anschlussmodul und Schaltgerät-Grundkörper löst. Das Verriegelungsele¬ ment ist dabei vorzugsweise als zweiarmiger Hebel ausgebil¬ det, wobei es an seinem einen Hebel einen Rastsperrer auf- weist, der in der Verriegelungsposition an einem Rastvorsprung an Anschlussmodul oder Schaltgerät-Grundkörper anliegt. Der Hebel ist dabei vorzugsweise derart ausgebildet, dass der Rastsperrer durch Niederdrücken des Hebels ausgerückt wird, um in die Öffnungsposition überzugehen.
Der Schaltgerät-Grundkörper ist nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung für eine direkte Montage an einer Tragschiene ausgebildet. Bei der Tragschiene kann es sich beispielsweise um eine sogenannte Hutschiene handeln, welche der Anordnung des Schaltgerätes in einem Schaltschrank oder dergleichen dient .
Für den Fall, dass keine direkte Montage an einer Tragschiene erfolgen soll, sieht die Erfindung eine Schaltgerät-Anordnung vor, die zusätzlich zu dem Schaltgerät eine Tragplatte zur Montage des Schaltgerätes an einer Tragschiene umfasst.
Die Tragplatte weist dabei vorzugsweise eine Halteplatte und ein lösbar mit der Halteplatte verbundenes Trägerteil auf, wobei es sich für die Handhabung der Schaltgerät-Anordnung als vorteilhaft erwiesen hat, wenn einerseits das Trägerteil Verbindungselemente zur Ausbildung einer lösbaren mechani-
sehen Verbindung mit dem Anschlussmodul und andererseits die Halteplatte Verbindungselemente zur Ausbildung einer lösbaren mechanischen Verbindung mit dem Schaltgerät-Grundkörper aufweist .
Entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Verbindung zwischen Anschlussmodul und Schaltgerät-Grundkörper gelöst, wenn das Trägerteil und das Anschlussmodul miteinander verbunden sind. Da in diesem Fall mit anderen Worten weder eine mechanische noch eine elektrische Verbindung zwischen dem Anschlussmodul und dem Schaltge¬ rät-Grundkörper mehr besteht, kann der Schaltgerät- Grundkörper problemlos aus der Schaltgerät-Anordnung entfernt werden, beispielsweise durch Herausziehen. Das Anschlussmodul ist währenddessen immer noch mit dem Trägerteil der Tragplatte verbunden. Dadurch verbleibt es auch bei „gezogenem" Schaltgerät-Grundkörper in der Montageposition. Ein „Stecken" eines neuen Schaltgerät-Grundkörpers ist ohne Weiteres mög¬ lich. Das Auswechseln des Schaltgerät-Grundkörpers kann daher ohne Neuverdrahtung und somit besonders einfach und fehlerfrei durchgeführt werden.
Zum Lösen der Verbindung zwischen Anschlussmodul und Schaltgerät-Grundkörper beim Verbinden des Anschlussmoduls mit dem Trägerteil weist das Trägerteil vorzugsweise ein Betätigungs¬ element auf, welches das Verriegelungselement zwischen An¬ schlussmodul und Schaltgerät-Grundkörper betätigt.
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend unter Be- zugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
FIG 1 ein Schaltgerät-Grundkörper ohne Anschlussmodul,
FIG 2 ein Anschlussmodul, FIG 3 das Anschlussmodul aus FIG 2 mit teilweise entferntem Gehäuse,
FIG 4 Varianten eines in einem Anschlussmodul ver¬ wendbaren Steckkontaktes,
FIG 5 bis 10 verschiedene Montageschritte einer Schaltge¬ rät-Anordnung mit Schaltgerät und Tragplatte, FIG 11 und 12 Montageschritte der Schaltgerät-Anordnung ge¬ mäß FIG 5 bis 10 in Schnittdarstellungen,
FIG 13 bis 15 verschiedene Montageschritte eines Schaltgerä¬ tes bei Direktmontage an einer Tragschiene,
FIG 16 Schaltgerät-Anordnung gemäß FIG 13 bis 15 in einer Schnittdarstellung.
Das erfindungsgemäße Schaltgerät umfasst im einfachsten Fall einen Schaltgerät-Grundkörper 1, vgl. FIG 1, und ein Anschlußmodul 2, vgl. FIG 2 und 3. Der Schaltgerät- Grundkörper 1 weist an seiner Vorderseite 3 einen Drehschal¬ ter 4 zur Betätigung des Schaltgerätes auf. An der gegenüberliegenden Rückseite 5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 sind Be¬ festigungsvorsprünge in Form zweier quer über die gesamte Rückseite verlaufenden Haltenute 6 sowie zweier Anschlags- leisten 7 vorgesehen, die zur Verbindung des Schaltgerät- Grundkörpers 1 mit anderen Montageelementen dienen, vergleiche FIG 8 oder 10. An der Oberseite 8 des Schaltgerät- Grundkörpers 1 befindet sich eine eingelassene und somit ver¬ tieft angeordnete Montagefläche 9, auf der in Gehäuse- Längsrichtung 10 verlaufende Führungsstege 11 mit trapezför¬ migem Querschnitt zur Ausbildung von Schwalbenschwanzverbindungen angebracht sind. Zwischen den Führungsstegen 11 befinden sich eine Vielzahl von Ausblasöffnungen 12 zu der Schaltkammer des Schaltgeräte-Grundkörpers 1. Führungsstege 11 und Ausblasöffnungen 12 befinden sich im Bereich des der Rückseite 5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 zugewandten ersten Ab¬ schnittes der Montagefläche 9, während der sich an diesen ersten Abschnitt in Richtung Vorderseite 3 des Schaltgerät- Grundkörpers 1 anschließende zweite Abschnitt der Montageflä- che 9 keine Führungsstege aufweist. Auch sind im Bereich die¬ ses zweiten Abschnitts keine Ausblasöffnungen 12 vorgesehen.
Das Anschlussmodul 2 weist an seiner Unterseite 14 drei Klemmkontakte 15 auf, die in jeweils voneinander abgetrennten Gehäuseabschnitten 16 einliegen. An der gegenüberliegenden Oberseite 17 des Anschlussmoduls 2 sind Leitereinführöffnun- gen 18 vorgesehen. Die Vorderseite 19 des Anschlussmoduls 1 ist mit Betätigungsöffnungen 20 für die Klemmkontakte 15 aus¬ gestattet .
Für eine sichere Montage des Anschlussmoduls 2 am Schaltge- rät-Grundkörper 1 sind die Abschlüsse der Seitenteile 21 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 von deren Rückseite 5 zu deren Vorderseite 3 hin stufenförmig ansteigend ausgebildet derart, dass im montierten Zustand (vergleiche FIG 6) die Seitenkon¬ tur 22 des Anschlussmoduls 2 mit den Seitenteilen 21 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 abschließt und die Unterseiten 23 der Gehäuseabschnitte 16 für die Klemmkontakte 15 auf dem zweiten Abschnitt der Montagefläche 9 aufliegen, während die nicht mit Gehäuseabschnitten 16 versehene Unterseite 24 des eigentlichen Modulgehäuses auf der Oberseite 25 des Schaltge- rät-Grundkörpers 1 aufliegt.
In dem Anschlussmodul 2 sind in an sich aus dem Stand der Technik bekannte Art und Weise Klemmkontakte 15 angeordnet, vgl. FIG 3. Dabei handelt es sich vorzugsweise um Steckkon- takte, wie sie beispielhaft in verschiedenen Ausprägungen in FIG 4 abgebildet sind. Im Schaltgerät-Grundkörper 1 sind eine entsprechende Anzahl von Steckkontakt-Stiften 27 vorgesehen, welche sich im zweiten Abschnitt der Montagefläche 9 in Längsrichtung 10 verlaufend in Richtung der Rückseite 5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 erstrecken. In den entsprechenden Gehäuseabschnitten 16 des Anschlussmoduls 2 liegen die zu den Steckkontakt-Stiften 27 komplementären Steckkontakt-Aufnahmen 28 ein, die über eine Kontaktschiene 29 mit entsprechenden Schraubanschlüssen 30 verbunden sind. Die Schraubanschlüsse 30 können mit Hilfe eines durch die Betätigungsöffnungen 20 einführbaren Schraubendrehers geöffnet beziehungsweise ge¬ schlossen werden.
An der der Oberseite 25 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 gegen¬ über liegenden Unterseite 31 ist der Schaltgerät-Grundkörper
1 identische wie an seiner Oberseite 25 aufgebaut. Mit ande- ren Worten kann auch dort der Anschluss eines Anschlussmoduls
2 erfolgen.
Zur Montage des Schaltgerätes werden in einem ersten Schritt zwei Anschlussmodule 2 an dem Schaltgerät-Grundkörper 1 mon- tiert, vgl. FIG. 5. Hierzu erfolgt ein einfaches Hinführen des Anschlussmoduls 1 in Montagerichtung 32 parallel zur Längsrichtung 10 des Schaltgeräte-Grundkörpers 1 in den zwei¬ ten Abschnitt der Montagefläche 9 hinein. Dabei wird eine e- lektrische Steckverbindung zwischen den in den zweiten Ab- schnitt der Montagefläche 9 hineinragenden Steckkontakt- Stiften 27 am Schaltgerät-Grundkörper 1 einerseits und den Steckkontakt-Aufnahmen 28 im Anschlussmodul 2 andererseits hergestellt. Zugleich liegt das Anschlussmodul 2 mit seinen Gehäuseabschnitten 16 und dem eigentlichen Modulgehäuses am Schaltgerät-Grundkörper 1 an, so dass durch die Steckverbindung auch eine sichere mechanische Verbindung gewährleistet ist. Darüber hinaus wird eine mechanische Verbindung zwischen Anschlussmodul 2 und Schaltgerät-Grundkörper 1 durch eine Anzahl von Verriegelungselementen sichergestellt, deren Funkti- onsweise weiter unten erläutert wird.
Bei Verwendung einer Tragplatte 33 zur Montage des Schaltge¬ rätes an einer Tragschiene erfolgt zunächst die Montage von Trägerteilen 34 an einer Halteplatte 35, wie dies in den FIG 6 und 7 dargestellt ist. Die Trägerteile 34 werden dabei von oben und unten auf die Halteplatte 35 in Vertikalrichtung 36 aufgeschoben. Hierzu weist die Halteplatte 35 an ihrer dem Schaltgerät-Grundkörper 1 zugewandten Vorderseite 37 im Bereich ihres oberen und unteren Endes seitliche Führungsflan- ken 38 auf, die der Führung der Trägerteile 34 dienen. Mit anderen Worten liegen die Trägerteile 34 im montierten Zustand mit ihren Seitenteilen 39 an den Führungsflanken 38 an.
Zwischen den Führungsflanken 38 in etwa mittig an der Vorderseite 37 der Halteplatte 35 angeordnet sind an beiden Enden der Halteplatte 35 aus dem Gehäusematerial der Halteplatte 35 herausgearbeitete Federzungen 40 vorgesehen, an deren von der Mitte der Halteplatte 35 weg weisenden Enden jeweils ein
Rastelemente 41 mit Anlaufschräge angebracht ist. Bei einer Montage der Trägerteile 34 an der Halteplatte 35 rasten die Rastelemente 41 in entsprechend an den Trägerteilen 34 vorge¬ sehenen Rastausnehmungen (nicht abgebildet) ein und gewähr- leistet damit eine sichere Verbindung zwischen den Trägertei¬ len 34 und der Halteplatte 35. Zur Lösung dieser Verbindungen sind an den Oberseiten 42 der Trägerteile 35 bzw. an den Endflächen 43 der Halteplatte 35 Betätigungsöffnungen 44 vorgesehen, durch die ein Schraubendreher oder ein anderes Betäti- gungswerkzeug zum Auslenken der Federzungen 40 in ihre Öffnungsposition eingeführt werden kann.
An der der Vorderseite 37 der Halteplatte 35 gegenüberliegenden Rückseite 45 ist eine Schwalbenschwanznut 46 zur Befesti- gung der Halteplatte 35 an einer querliegenden Tragschiene eingebracht. In FIG 7 ist sind die Trägerteile 35 bereits an der Halteplatte 35 montiert, so dass sich eine komplette Tragplatte 33 ergibt, die an einer Tragschiene 46 befestigt ist .
Zur Montage des Schaltgerätes an der Tragplatte 33 sind an der Vorderseite 37 der Halteplatte 35 oberhalb und unterhalb der rückseitigen Schwalbenschwanznut 46 paarweise angeordnete Befestigungselemente vorgesehen, die eine lösbare Befestigung der Halteplatte 35 an der entsprechenden Gegenkontur 6, 7 der Rückseite 5 des Schaltgeräte-Grundkörpers 1 ermöglichen. Das eine Befestigungselemente-Paar 50 dient dabei zum Abstützen der Halteplatte 35 an der Halteleiste 7 am Schaltgerät- Grundkörper 1, während das zweite Befestigungselemente-Paar 51 als in Vertikalrichtung 36 auslenkbare Rasthaken ausgebil¬ det sind, die im montierten Zustand eine entsprechende Gegen¬ kontur 6 an der Rückseite 5 des Schaltgerät-Grundkörpers 1
hintergreift. Die Rasthaken 51 sind dabei an ihrer Stirnseite mit Anlaufschrägen versehen derart, dass sie bei einer Bewegung der Gegenkontur 6 an der Rückseite 5 des Schaltgerät- Grundkörpers 1 auf sie zu in Vertikalrichtung 36 ausgelenkt werden und bei Überschreiten des Rastpunktes in die Gegenkontur 6 eingreifen.
Das Trägerteil 34 weist an seiner als Montageseite dienenden Unterseite 52 im Querschnitt trapezförmige Aufnahmenuten 53 auf und wird auf den ersten Abschnitt der Montagefläche 9 an der Oberseite 8 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 in Montage¬ richtung 32 aufgeschoben derart, dass die dort angeordneten komplementär ausgebildeten Führungsstege 11 zur Ausbildung einer formschlüssigen Verbindung in die Aufnahmenuten 53 ein- greifen. Zugleich befinden sich an der dem Schaltgerät- Grundkörper 1 zugewandten Vorderseite 54 des Trägerteils 34 zwei aus der Vorderseite 54 herausragende Zapfen 55, deren Funktion weiter unten im Detail erläutert wird.
An den Seitenteilen 39 des Trägerteils 34 sind in Richtung
Schaltgerät weisende und federnd auslenkbare Rastelemente 56 mit nach außen weisenden Rasthaken 57 vorgesehen, die in der Montageposition in entsprechende Rastausnehmungen 58 an den Seitenteilen 59 des Anschlussmoduls 2 einrasten, vergleiche FIG 8. Die wie in FIG 8 fertig montierte Schaltgerät- Anordnung kann nun an die entsprechenden Anschlussleitungen 61 zur Ausbildung der drei Hauptstrombahnen angeschlossen werden, wie dies in FIG 9 dargestellt ist. Da sich, wie wei¬ ter unten näher erläutert werden wird, die Verbindung zwi- sehen Anschlussmodul 2 und Schaltgerät-Grundkörper 1 mit der Verbindung von Trägerteil 34 und Anschlussmodul 2 gelöst hat, kann der Schaltgerät-Grundkörper 1 nun der Schaltgerät- Anordnung entnommen werden, vgl. FIG. 10. Die Anschlussmodule 2 mit den Trägerteilen 34 und der Halteplatte 35 verbleiben im Montagezustand und bilden eine sogenannte stehende Ver¬ drahtung. Da die Anschlussmodule 2 auch ohne Schaltgerät- Grundkörper 1 an den Trägerteilen 34 montiert werden können,
ist es möglich, eine Vorab-Verdrahtung der Hauptstrombahnen ohne montierten Schaltgerät-Grundkörper 1 durchzuführen. Beispielsweise kann ein Schaltschrank komplett vorverdrahtet werden, ohne das bereist ein einziges Schaltgerät angeschlos- sen ist. Die Schaltgerät-Grundkörper 1 können dann nachträglich, beispielsweise durch einen Kunden, montiert werden.
Die Verbindung zwischen dem Anschlussmodul 2 einerseits und dem Schaltgerät-Grundkörper 1 andererseits erfolgt unter Ver- wendung zweier Verriegelungselemente 62, welche als zweiarmi¬ ge Hebel ausgebildet ist, vgl. FIG. 11. Jedes Verriegelungs¬ element 62 ist mit einem Schwenkelement 63 in der Unterseite 14 des Anschlussmoduls 2 schwenkbar gelagert. Dabei erstreckt sich das Schwenkelement 63 aus der im wesentlichen ebenen Un- terseite 64 des Verriegelungselementes 62 heraus und liegt in einer Schwenkaufnahme 65 im Anschlußmodul 2 ein. Die gegenü¬ berliegende Oberseite 66 des Verriegelungselementes 62 ist als eine Art Wippe ausgebildet ist. Mit anderen Worten weist das Verriegelungselement 62 in etwa mittig und ungefähr im Bereich des Schwenkelementes 63 einen Hebelpunkt 67 auf, an dem der Querschnitt des Verriegelungselements 62 besonders groß ist. Von diesem Hebelpunkt 67 aus verjüngt sich der Querschnitt des Verriegelungselementes 62 zu seinen beiden Enden hin. Dadurch ergibt sich ein zweiarmiger Hebel, wobei der eine Hebelarm 68 in Richtung Rückseite 5 des Schaltgerät- Grundkörpers 1 weist, während der in die gegenüberliegende Richtung weisende Hebelarm 69 einen aus seiner Unterseite 64 herausragenden Rastsperrer 70 aufweist, der in der verriegelten Position (vgl. FIG 11) an einem Rastvorsprung 71 anliegt, der sich aus der Unterseite 14 des Anschlussmoduls 2 in Rich¬ tung Vorderseite 3 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 erstreckt. Der Rastvorsprung 71 ist in den FIG 2 und 3 nicht abgebildet.
Die beiden Verriegelungselemente 62 zur Verbindung von An- Schlussmodul 2 und Schaltgerät-Grundkörper 1 sind in den kanalartigen freien Abschnitten 73 zwischen den Gehäuseabschnitten 16 für die Klemmkontakte 15 angeordnet (vergleiche
FIG 2 und 3) . Bei der Montage erfolgt ein „Verrasten" des Rasthakens 70 mit dem Rastvorsprung 71 derart, dass ein „Ab¬ ziehen" des Schaltgerät-Grundkörpers 1 von dem Anschlussmodul 2 in Montagerichtung 32 nicht möglich ist, vgl. FIG. 11. Gleichzeitig werden die Steckkontakt-Stifte 27 in die dafür vorgesehenen Aufnahmeöffnungen 74 der Gehäuseabschnitte 16 eingeführt und kontaktieren die Steckkontakt-Aufnahmen 28.
Wird das an der Halteplatte 35 befestigte Trägerteil 34 am Schaltgerät montiert, gleiten die an der Vorderseite 54 des
Trägerteils 34 angeordneten Zapfen 9 in die freien Abschnitte 73 zwischen den Gehäuseabschnitten 16 ein und greifen am Verriegelungselement 62 an, vgl. FIG. 12. Dabei sind die Zapfen 9 mit einer Anlaufschräge versehen derart, dass bei einem Einführen der in Richtung der Rückwand 5 des Schaltgeräte- Grundkörpers 1 weisende Hebelarm 66 durch den Zapfen 9 in Richtung Anschlussmodul 2 niedergedrückt wird. Der Rastsper- rer 70 am gegenüberliegenden Hebelarm 69 wird durch die Hebelfunktion ausgerückt und in seine Öffnungsposition über- führt. Zugleich wird die Verbindung zwischen dem Trägerteil 34 und dem Anschlussmodul 2 über die seitlichen Rastelemente 56, 58 hergestellt. Das Anschlussmodul 2 ist mit anderen Wor¬ ten fest am Trägerteil 34 verbunden, während der Schaltgerät- Grundkörper 1 in Montagerichtung 32 von der Tragplatte 33 und dem daran befestigten Anschussmodul 2 entfernt werden kann.
Die Trägerteile 34 weisen auch an ihrer Oberseite 42 Aufnahmenuten 53 auf, so dass es möglich ist, die Trägerteile 34 auch um 180° verdreht auf die Führungsstege 11 des Schaltge- rät-Grundkörpers aufzuschieben (nicht abgebildet) . In diesem Fall greifen die Zapfen 9 in Leeröffnungen 80 ein, die für diesen Fall am Anschlussmodul 2 vorgesehen sind. Dadurch kann erreicht werden, dass mit ein- und demselben Trägerteil 43 sowohl eine Montage mit als auch eine Montage ohne Öffnung der Verbindung zwischen Anschlussmodul 2 und Schaltgerät- Grundkörper 1 möglich ist.
Ist eine Verwendung des erfindungsgemäßen Schaltgerätes ohne Tragplatte 33 vorgesehen, kann das Schaltgerät direkt an ei¬ ner Tragschiene 47 befestigt werden, vergleiche FIG 13. Dabei dient die Haltenut 6 auf der Rückseite 5 des Schaltgerät- Grundkörpers 1 und die durch das Hinausragen des ersten Ab¬ schnitts der Montagefläche 9 über die Rückseite 5 des Schalt¬ gerät-Grundkörpers 1 gebildete Führungsleiste 7 eine entspre¬ chende Aufnahmekontur für die Tragschiene 47. Erfolgt ein An- schluss der Anschlussmodule 2 an die entsprechenden An- Schlussleitungen 62 (vgl. FIG 14), so kann der Schaltgerät- Grundkörper 1 wie auch im ersten Ausführungsbeispiel einfach und schnell ausgetauscht werden. Hierbei müssen lediglich die Steckkontakte gelöst und der Schaltgerät-Grundkörper 1 von der Tragschiene 47 abgehoben werden, vgl. FIG. 15. Das Ver- riegelungselement 62 kann in diesem Fall auch ohne ein Trä¬ gerteil, nämlich mit Hilfe eines Betätigungswerkzeuges 75 aus seiner Verriegelungsstellung ausgerückt werden, vgl. FIG. 16. Hierzu ist auf der Oberseite 8 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 für jedes Verriegelungselement 62 eine Betätigungsöffnung 76 vorgesehen, durch die ein Betätigungswerkzeug 75, beispiels¬ weise ein Schraubendreher oder dergleichen, eingeführt werden kann. Die Spitze des Betätigungswerkzeuges 75 wird dabei durch die Abschrägung 77 der Betätigungsöffnung 76 direkt auf den zu betätigenden Hebelarms 69 geführt, so dass durch ein- faches Drücken der Hebel ausgerückt wird.
Da die Anschlussmodule 2 auch in diesem Ausführungsbeispiel vom Schaltgerät-Grundkörper 1 gelöst werden können, ist es auch hier möglich, den Schaltgerät-Grundkörper 1 zu wechseln, ohne dass die Anschlussleitungen 61 entfernt werden müssen. Besonders vorteilhaft an der Lage des Verriegelungselements 62 ist es, dass das Lösen der Verbindung von vorn, also von der Vorderseite 3 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 aus, erfol¬ gen kann.
In den Figuren ist stets nur ein einziges Schaltgerät bzw. eine einzige Schaltgerät-Anordnung abgebildet. Selbstver-
ständlich ist es auch möglich, mehrere Schaltgeräte nebeneinander in einem Montageverbund anzuordnen. Zu diesem Zweck sind neben den beiden mittleren Führungsstegen 11 auf der Montagfläche 9 des Schaltgerät-Grundkörpers 1 zwei seitliche Führungsstege 78 vorgesehen, die in Längsrichtung 10 halbiert sind. Entsprechende seitliche Führungsnuten 79 mit „halbier¬ tem Querschnitt" sind an der Unterseite 52 der Trägerteile 34 vorgesehen. Die zum Ausfüllen der Führungsnuten 79 erforderlichen Steghälften werden bei der Montage eines benachbarten Schaltgerät-Grundkörpers (nicht abgebildet) durch dort eben¬ falls vorgesehene seitliche Führungsstege ergänzt.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, nur die Einspeiseseite oder die Abgangsseite des Schaltgerätes mit einem erfindungsgemä- ßen Anschlussmodul zu versehen und die jeweils andere Seite auf übliche Art und Weise anzuschließen.