Selekt ive Hem m stoffe h u m an er Cort icoidsy nt h asen
Die Erfindung betrifft Verbindungen zur selektiven Hem m ung der humanen Corticoidsynthasen CYP1 1 B1 und CYP1 1 B2, deren Herstellung und Verwendung zur [Behandlung von Hypercortisolism us, Diabetes mellitus, Hyperaldosteronism us, Herzinsuffizienz, Myokardfibrose, Depression, altersbedingten kognitiven Einbu ßen und des metabolischen Syndroms.
Hi nterg ru nd der Erf ind u ng
Die Nebennierendrüsen des Menschen sind in zwei Bereiche untergliedert, das Nebennierenmark und die Nebennierenrinde. Letztere sekretiert eine Reihe von Hormonen, die als Corticoide bekannt sind und in zwei Kategorien fallen. Glucocortico i- de (vor allem Hydrocortison bzw. Cortisol) wirken primär auf den Kohlehydrat- und Glucosemetabolism us, sekundär können sie die Wundheilung durch Eingreifen in das Entzündungsgeschehen und die Bildung von fibrösem Gewebe verzögern . Die zweite Kategorie, die Mineralcorticoide, sind primär an der Retention von Natrium und der Exkretion von Kalium beteiligt. Das wichtigste und wirksamste Mineralcorti- coid ist Aldosteron.
Die Glucocorticoidbiosynthese wird u. a. von Adrenocorticotropin (ACTH) gesteuert. Steroid- 1 1 ß- Hydroxylase (CYP1 1 B1 ) ist das Schlüsselenzym der Biosynthese der Glucocorticoide beim Menschen . In allen Erkrankungen, die m it erhöhter Cortisol- Bildung einhergehen, könnte diesem Enzym som it eine Schlüsselrolle zukommen. Zu diesen Krankheitsbildern zählen Hypercortisolism us, insbesondere das Cushing- Syndrom sowie eine spezielle Form des Diabetes mell itus, die durch einen extremen morgendlichen Anstieg des Cortisolplasmaspiegels gekennzeichnet ist. I m Falle von Morbus Cushing erfolgt die Therapie in der Regel in Abhängigkeit von der Ursache der Erkrankung. Man unterscheidet zwischen hypophysär- hypothaläm ischem oder adrenal bedingtem Cushing-Syndrom , welches sich aufgrund von Corticoid- produzierenden Tumoren der Nebennierenrinde entwickelt. Zur Therapie des hypophysär- hypothaläm ischem Cushing-Syndroms werden in der Regel neuromodulatorische Substanzen eingesetzt, wie Bromocriptin, Cyproheptin, Som astatin oder Valproinsäure, die durch ihren Einfluss auf die ACTH- Freisetzung
die Cortisolproduktion reduzieren sollen. Diese Therapie erwies sich in der Vergangenheit als nur wenig effektiv.
Beim adrenalen Cushing-Syndrom erfolgt im besonderen dann, wenn eine chirurg ische Entfernung des Primärtumors nicht möglich ist, eine Therapie m it I nhibitoren der Steroidbiosynthese. Zum Einsatz kom men die unspezifischen CYP- Enzym - Hem mstoffe Am inoglutethim id, Metyrapon, Ketoconazol und Mitotane, die häufig in Form einer Kombinationstherapie angewendet werden. Die Wirkung auf die Steroi- dogenese beruht jedoch im Falle von Am inoglutethim id auf einem Angriff an CYP1 1 A1 , der Desmolase, bzw. im Falle von Ketoconazol auf der I nhibition von CYP17. Auch die weiteren genannten Verbindungen wirken unspezifisch. Sowohl die Kombination mehrerer unselektiver I nhibitoren der steroidogenen CYP- Enzyme als auch die hohen Dosen, die eingesetzt werden m üssen, sind therapeutisch nicht unbedenklich. Dies ist vor allem in Hinblick darauf von Bedeutung, dass die Therapie lebenslang durchgeführt werden m uss und aufgrund der mangelnden Selektivität der genannten Verbindungen m it schwerwiegenden Nebenwirkungen behaftet ist ( Nieman, L. K. , Pituitary 5: 77-82 (2002)) . Ein Lösungsansatz stellt hier die Therapie m it hochselektiven I nhibitoren des Schlüsselenzyms der Glucocorticoidbio- synthese, CYP1 1 B1 dar. Dam it es nicht, wie in der Vergangenheit beschrieben, zu Nebenwirkung insbesondere auf die Androgenbildung beim Mann ( Ketoconazol) o- der auf die Mineralcorticoidbiosynthese kom mt, ist auch hier eine Selektivität der Verbindungen erwünscht.
Erhöhte Cortisolspiegel werden auch m it neurodegenerativen Erkrankungen in Zusam menhang gebracht. Die Abnahme des Erinnerungs- und Lernvermögens nach Exposition m it erhöhten Konzentrationen sowohl exogen zugeführter als auch en- dogener Glucocorticoide (Cortisol) ist beschrieben ( Heffelfinger et al. , Dev. Psycho- pathol. 13 : 491 -513 (2001 )) .
Bei einer speziellen Form des stressabhängigen Diabetes mellitus kom mt es zu einem schnellen morgendlichem Anstieg der Plasma-Cortisolkonzentration. Dieses sog. " Dawn- Phänomen" tritt häufig bei Typ 2- Diabetikern auf und ist durch eine verm inderte Glukosetoleranz und eine Abnahme der I nsulinsensitivität in den frühen Morgenstunden gekennzeichnet. Das Dawn- Phänomen erschwert die Diabeteseinstellung, so das häufig eine I nsulinpum pentherapie notwendig wird. Bezüglich der pathologisch veränderten zirkadianen Rhythm ik des Glucosestoffwechsels beim Typ 2- Diabetes gibt es Befunde, die eindeutig darauf hindeuten, dass diese Störung auf einer Elevation nächtlicher Cortisolkonzentrationen beruht (BoIIi et al. , N. Engl.
J. Med.310 (1984) 746-750; Shapiro et al, J. Clin. Endocrinol. Metab. 72 (1991) 444-454; Schultes und Fehm, Der Internist 9 (2004) 983-993). Weiterhin werden bei Diabetes mellitus erhöhte Cortisolwerte mit der Entstehung von Insulinresistenz und einer Beeinträchtigung der Glucosetoleranz in Verbindung gebracht (Phillips et al., J. Clin. Endocrinol. Metab.83:757-760 (1998)). Die Leber spielt eine zentrale Rolle bei der Einstellung des Glucose-Gleichgewichts sowie bei der Entwicklung von Glucoseintoleranz und Typ 2-Diabetes mellitus. Unter physiologischen Bedingungen erfolgt die Glucose- Bereitstellung zu 25 % durch Gluconeo- genese (Synthese von Glucose aus Lactat, Pyruvat, Glycerol und Aminosäuren) in der Leber, während in Diabetes mellitus Typ 2- Patienten 90 % der Glucose in der Leber durch Gluconeogenese generiert werden. Glucocorticoide antagonisieren die Insulinwirkung, regulieren die hepatische Glucosefreisetzung und führen zu einer Erhöhung der Blutglucosespiegel bei Diabetes mellitus. Ihre Wirkung besteht in der Kontrolle der Transkription mehrerer Gene, welche an der Regulation der hepati- sehen Gluconeogenese beteiligt sind (DeFronzo et al., Diabetes Rev.5 (1997) 177- 269).
Die gewebespezifische Antwort wird durch den Glucocorticoid- Rezeptor und die intrazelluläre Synthese von aktiven Glucocorticoiden durch 11beta- Hydroxysteroiddehydrogenase Typ 1 (11ß-HSD-1) reguliert. 11ß-HSD-1 katalysiert die Bildung von Cortisol aus Cortison in der Leber sowie in Adipocyten und den Beta-Zellen des Pankreas und steuert somit die Glucocorticoid-Wirkung in den jeweiligen Zielgeweben (Stewart und Krozowski, Vitam. Horm.57:249-324 (1999)). Gegenwärtig wird die Anwendung von Inhibitoren der 11ß-HSD-1 zur Regulation des Blutzuckerspiegels getestet. Alberts et al. beschreiben in diesem Zusammen- hang, dass der selektive 11ß-HSD-1 Inhibitor BVT.2733 in hyperglykämischen und hyperinsulinäischen Mäusen sowohl zur Reduktion der Blutglucosespiegel als auch der Insulinspiegel führte (Alberts et al., Diabetologica 45 (2002) 1528-1532). Hier könnten ebenso selektive CYP11 B1- Inhibitoren die erhöhte Cortisolfreisetzung, die zum Anstieg der Blutglucosekonzentration und zu einer Abnahme der I nsulinsensit i- vität führt, reduzieren.
Die Anwendung von Inhibitoren der 11ß-HSD-1 zur Regulation des Blutzuckerspiegels wird z.B. in EP 1461333 beschrieben. Die Indikationen für 11ß-HSD-1 Inhibitoren gelten entsprechend für die Anwendung von CYP11 B1 - 1 nhibitoren. Auch hier könnte die Inhibition der Glucocorticoid- Biosynthese durch direkte und selektive
Hem m ung des Schlüsselenzyms CYP1 1 B1 eine therapeutische Alternative darstellen.
Die Aldosteron-Sekretion wird von einer Vielzahl von Signalen reguliert : den Plasm a- Konzentrationen von Natrium und Kalium und dem über mehrere Stufen verlau- fenden Renin- Angiotensin- Aldosteron-System ( RAAS) . Bei diesem System wird als Antwort auf niedrigen Blutdruck von den Nieren Renin sekretiert, das aus einem Vorläuferpeptid Angiotensin I freisetzt. Angiotensin I wird wiederum zu Angiotensin I l gespalten, das 8 Am inosäuren umfasst und ein potenter Vasokonstriktor ist. Außerdem wirkt es als Hormon zur Stim ulierung der Freisetzung von Aldosteron (We- ber, KT. & BrNIa, CG., Circulation 83: 1849-1 865 ( 1 991 )) .
Das Schlüsselenzym der Mineralcorticoid- Biosynthese, CYP1 1 B2 (Aldosteronsyntha- se) , ein m itochondriales Cytochrom- P450- Enzym , katalysiert die Bildung des potentesten Mineralcorticoids Aldosteron aus seinem steroidalen Substrat 1 1 - Deoxycorticosteron ( Kawam oto, T. et al. , Proc. Natl. Acad. Sei. USA 89 : 1458-1462 ( 1992)) . Überhöhte Plasm a-Aldosteron- Konzentrationen stehen im Zusam menhang m it Krankheitsbildern wie kongestivem Herzversagen und kongestiver Herzinsuffizienz, Myokardialfibrose, ventrikulärer Arrhythm ie, Stim ulierung kardialer Fibroblasten, kardialer Hypertrophie, renaler Minderperfusion und Hypertonie, und sie sind an der Progression dieser Erkrankungen beteiligt ( Brilla, C. G. , Herz 25:299-306 (2000)) . I nsbesondere bei Patienten m it chronischer Herzinsuffizienz bzw. renaler Minderperfusion oder Nierenarterienstenosen kom mt es im Gegensatz zur physiologischen Wirkung des Renin- Angiotensin-Systems ( RAAS) zu dessen pa- thophysiologischer Aktivierung (Young, M. , Funder, J.W., Trends Endocrinol. Metab. 1 1 :224-226 (2000)) . Angiotensin- 1 l-verm ittelte Vasokonstriktion und die aufgrund der erhöhten Aldosteronspiegel auftretende Wasser- und Natriumrestriktion führen zu einer zusätzlichen Mehrbelastung des primär schon insuffizienten Myokards. I m Sinne eines "Circulus vitiosus" resultiert eine weitere Verm inderung der renalen Perfusion und eine erhöhte Renin-Sekretion. Zusätzlich induzieren sowohl die erhöhten Plasma-Aldosteron- und Angiotensin- 11-Spiegel als auch kardial lokal sezer- niertes Aldosteron fibrotische Strukturveränderungen des Myokards, in deren Folge die Ausbildung einer Myokard- Fibrose zu einer weiteren Reduktion der Herzleistung führt ( Brilla, C. G. , Cardiovasc. Res. 47: 1 -3 (2000) ; Lij nen, P. & Petrov, V. J. Mol. Cell. Cardiol. 32: 865-879 (2000)) . Fibrotische Strukturveränderungen sind gekennzeichnet durch die Entstehung von Gewebe, das durch eine abnormal hohe Menge von fibrotischem Material (v.a. KoI-
lagensträngen) charakterisiert ist. Derartige Fibrosen sind in einigen Situationen, wie z.B. der Wundheilung, nützlich, können jedoch schädlich sein, u.a. wenn sie die Funktion innerer Organe beeinträchtigen. Bei myokardialer Fibrose ist der Herzm uskel von fibrotischen Strängen durchzogen, die den Muskel steif und unflexibel machen und dadurch seine Funktion beeinträchtigen.
Da selbst bei Patienten m it einer leichten Herzinsuffizienz die Mortalität 10-20 % beträgt, ist es dringend erforderlich, hier m it einer geeigneten medikamentösen Therapie einzugreifen. Trotz Langzeittherapie m it Digitalis-Glycosiden, Diuretika, ACE- Hem mern oder AT- I l-Antagonisten bleiben die Plasma-Aldosteronspiegel bei den Patienten erhöht, und die Medikation hat keinen Effekt hinsichtlich der fibrotischen Strukturveränderungen.
Mineralcorticoid-Antagonisten, insbesondere Aldosteron-blockierende Wirkstoffe, sind bereits Gegenstand zahlreicher Patente. So blockiert der steroidale Mineralcor- ticoid- Antagonist Spironolacton ( 17- Hydroxy-7-alpha- m ercapto-3-oxo- 17-α- pregn- 4-ene-21 -carbonsäure-γ- lacton-acetat; Aldactone®) Aldosteron- Rezeptoren kom pe- titiv zu Aldosteron und verhindert so die Fezeptor-verm ittelte Aldosteronwirkung. US 2002/0013303, US 6, 150,347 und US 6,608,047 beschreiben die Dosierung von Spironolacton zur Therapie oder Vorbeugung von cardiovaskulären Erkrankungen und myokardialer Fibrose bei gleichzeitiger Erhaltung des normalen Elektrolyt- und Wasserhaushalts des Patienten.
Die " Random ized Aldactone Evaluation Study ( RALES) " ( Pitt, B. et al. , New Engl. J. Med. 341 : 709-717 ( 1999)) zeigte eindrucksvoll, dass m it der Gabe des Aldostero n- rezeptor-Antagonisten Spironolacton (Aldactone®) zusätzlich zur Basistherapie m it ACE- Hem mern und Schleifendiuretika die Überlebensrate schwer herzinsuffizienter Patienten signifikant verbessert werden konnte, da die Wirkung von Aldosteron in ausreichendem Maße inhibiert wurde ( Kulbertus, H., Rev. Med. Liege 54: 770-772 ( 1999)) . Allerdings war die Anwendung von Spironolacton m it schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Gynäkomastie, Dysmenorrhoe und Brustschmerzen verbunden, welche sich m it der steroidalen Struktur der Substanz und den sich daraus er- gebenden Wechselwirkungen m it weiteren Steroidrezeptoren begründen (Pitt, B. et al., New Eng. J. Med. 341 : 709-717 ( 1999) ; MacFadyen, R. J. et al., Cardiovasc. Res. 35:30-34 ( 1997) ; Soberman, J.E. & Weber, KT., Curr. Hypertens. Rep. 2: 451 - 456 (2000)) . Mespirenon ( 15, 16-methylene- 17spirolactone) und seine Derivate galten als vie l- versprechende Alternativen zu Spironolacton, da sie nur einen niedrigen Prozent-
satz der antiandrogenen Wirkung des Spironolaktons aufweisen ( Losert, W. et al. , Drug Res. 36: 1583-1600 ( 1 986) ; Nickisch, K. et al. , J Med Chem 30(8) : 1403-1409 ( 1987) ; Nickisch, K. et al., J. Med. Chem . 34: 2464-2468 ( 1 991 ) ; Agarwal, M. K., Lazar, G., Renal Physiol. Biochem . 14: 21 7-223 ( 1991 )) . Mespirenon blockiert die Aldosteron- Biosynthese als Teil einer vollständigen Mineralcorticoid- Biosynthese- Hem m ung (Weindel, K. et al., Arzneim ittelforschung 41 (9) : 946-949 ( 1991 )) . Mespirenone hem mt wie Spironolacton die Aldosteronbiosynthese allerdings nur in sehr hohen Konzentrationen. WO 01 /34132 beschreibt Methoden zur Behandlung, Vorbeugung oder Blockierung von pathogenen Veränderungen infolge von Gefäßverletzungen ( Restenosen) in Säugetieren durch Gabe eines Aldosteron-Antagonisten, näm lich Eplerenone (ein Aldosteron- Rezeptor- Antagonist) oder verwandter Strukturen, die teilweise epo- xysteroidal sind und sich sämtlich aus 20-Spiroxanen herleiten lassen. WO 96/40255, US 2002/0123485, US 2003/0220312 und US 2003/0220310 be- schreiben therapeutische Methoden zur Behandlung von Kardiovaskularerkran- kungen, Myokardfibrose oder kardialer Hypertrophie durch Nutzung einer Kombinationstherapie aus einem Angiotensin- 11-Antagonisten und einem epoxy-steroi- dalen Aldosteron- Rezeptor- Antagonisten wie Eplerone oder Epoxymexrenone. Die kürzlich veröffentlichte Studie EPHESUS ("Eplerenone' s Heart Failure Efficacy and Survival Study", 2003) konnte die Ergebnisse von RALES untermauern. Ergänzend zur Basistherapie appliziert, reduziert der erste selektive, steroidale Mineralcorticoid- Rezeptor- Antagonist Eplerone ( I nspra®) deutlich Morbidität und Mortalität bei Patienten m it akutem Myokardinfarkt sowie das Auftreten von Kom plikationen, z.B. Abfall der linksventrikulären Auswurffraktion und Herzversagen ( Pitt., B. et al., N. Eng. J. Med. 348 : 1390- 1382 (2003) ) .
Durch RALES und EPHESUS wurde eindeutig belegt, dass Aldosteronantagonisten eine nicht zu unterschätzende Therapie-Option darstellen. Jedoch ergibt sich aus deren Nebenwirkungsprofil die Forderung nach Substanzen, welche sich in ihrer Struktur und ihrem Wirkungsmechanism us von Spironolacton unterscheiden. Eine viel versprechende Alternative stellen hier nichtsteroidale I nhibitoren der Mineralcorticoid- Biosynthese dar; denn es ist besser, die pathologisch erhöhte Aldostero n- konzentration zu reduzieren, als nur die Rezeptoren zu blockieren. CYP1 1 B2 als Schlüsselenzym bietet sich in diesem Zusam menhang als Angriffspunkt für spezif ische Hem mstoffe an und wurde bereits in früheren Untersuchungen als Target für spezifische I nhibitoren vorgeschlagen ( Hartmann, R. et al., Eur. J. Med. Chem .
38:363-366 (2003); Ehmer, P. et al., J. Steroid Biochem. Mol. Biol. 81:173-179 (2002)). So kann die überhöhte generalisierte Aldosteronfreisetzung und im besonderen die kardiale Aldosteronproduktion durch die gezielte Inhibition der Biosynthese vermindert werden, was wiederum strukturelle Veränderungen des Myokards reduziert.
Selektive Aldosteronsynthase- Inhibitoren könnten auch eine viel versprechende Stoffklasse darstellen, die nach einem Myokard- Infarkt die Abheilung des beeinträchtigten Myokard-Gewebes mit verringerter Narbenbildung fördert und damit das Auftreten schwerer Komplikationen reduziert. WO 01/76574 beschreibt ein Arzneimittel, welches einen Hemmstoff der Aldoste- ronbildung oder eines seiner pharmazeutisch akzeptablen Salze, optional in Kombination mit anderen Wirksubstanzen umfasst. WO 01/76574 bezieht sich dabei auf die Verwendung von zum damaligen Zeitpunkt kommerziell erhältlichen nichtsteroidalen Hemmstoffe der Aldosteronbildung, insbesondere auf das (+)-Enantiomer von Fadrozol, ein 4-(5,6,7,8-tetrahydroimidazo(1 ,5-a)pyridin-5-yl)benzonitril, und auf dessen synergistische Wirkung mit Angiotensin Il-Rezeptor-Antagonisten. Anastrozole (Arimidex®) und Exemestane (Coromasin®) sind weitere non-steroidale Aromatase-Inhibitoren. Ihr Einsatzgebiet ist die Behandlung von Brustkrebs durch Hemmung der Aromatase, die Androstendion und Testosteron in Östrogen umwan- delt.
Die humane Steroid- 11 ß-Hydroxylase CYP11 B1 zeigt eine Homologie von über 93 % zu humaner CYP11 B2 (Kawamoto, T. et al., Proc. Natl. Acad. Sei. USA 89:1458-1462 (1992); Taymans, S. E. et al., J. Clin. Endocrinol. Metab. 83:1033- 1036 (1998)). Trotz der hohen strukturellen und funktionellen Ähnlichkeit dieser beiden Enzyme dürfen starke Hemmstoffe der Aldosteronsynthase die Steroid- 11 ß- Hydroxylase nicht beeinflussen und müssen daher auf ihre Selektivität geprüft werden. Zudem sollten nonsteroidale Inhibitoren der Aldosteronsynthase bevorzugt als Therapeutika einsetzbar sein, da weniger Nebenwirkungen auf das endokrine System zu erwarten sind. Darauf wurde schon in früheren Untersuchungen hingewie- sen, ebenso darauf, dass die Entwicklung selektiver CYP11 B2- Inhibitoren, die CYP11 B1 nicht beeinflussen, durch die hohe Ähnlichkeit der beiden Enzyme erschwert wird (Ehmer, P. et al., J. Steroid Biochem. Mol. Biol. 81:173-179 (2002); Hartmann, R. et al., Eur. J. Med. Chem.38:363-366 (2003)). Die Inhibitoren sollten auch andere P450 (CYP)- Enzyme möglichst wenig beein- trächtigen. Der einzige heute bekannte Wirkstoff, der die Corticoidsynthese im
Menschen beeinflusst, ist der Aromatase(Östrogensynthase, CYP19) -Inhibitor Fadrozol, der in der Brustkrebstherapie eingesetzt wird. & kann auch Aldosteron- und Cortison- Pegel beeinflussen, allerdings erst bei Gabe der zehnfachen therapeutischen Dosis (Demers, L.M. et al., J. Clin. Endocrinol. Metabol. 70:1162-1166 (1990)).
Für Inhibitoren der humanen Aldosteronsynthase CYP11 B2 wurde bereits ein Testsystem zur Durchmusterung von chemischen Verbindungen mit Schizosaccharomy- ces pombe-ZeWen, welche humane CYP11 B2 stabil exprimieren, und zur anschließenden Prüfung der Selektivität mit V79 MZ- Zellen, welche entweder CYP11 B2 oder CYP11B1 stabil exprimieren, entwickelt (Ehmer, P. et al., J. Steroid Biochem. Mol. Biol.81 : 173-179 (2002)). Mit Hilfe des S. pombe- Systems wurden exemplarisch 10 Substanzen geprüft, von denen eine mit Hilfe des V79MZ-Systems als potenter und selektiver non-steroidaler Inhibitor der humanen CYP11 B2 (und starker Aromatase- hemmstoff) und vier weitere als nicht selektive, jedoch gegenüber CYP11 B1 stärke- re Inhibitoren identifiziert wurden (A: CYP11 B2- Inhibitor; B-D: nicht selektive CYP11B1 -Inhibitoren):
Diese Veröffentlichung hat sich jedoch auf die Bereitstellung eines effektiven Testsystems zur Suche nach selektiven CYP11 B2- Inhibitoren konzentriert und gibt au- ßer dem sehr allgemeinen Verweis auf das aromatische N-Atom und die drei oben gezeigten Strukturen nur wenige Hinweise darauf, welche Substanzklassen letztendlich besonders wirksam sein könnten. Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass die meisten in dieser Veröffentlichung vorgestellten Strukturen starke CYP11B1 -Inhibitoren waren und daher nicht zum unmittelbaren Einsatz als selekti- ve CYP11 B2- Inhibitoren in Betracht kommen sollten.
Die Durchmusterung einer P450- 1 nhibitor- Bibliothek von über 100 Substanzen nach Inhibitoren boviner Aldosteronsynthase (CYP18, CYP11 B) (z. T. veröffentlicht in Hartmann, R. W. et al., Arch. Pharm. Pharm. Med.339, 251-61 (1996)) mit Hilfe des von Ehmer et al. (Ehmer, P. et al., J. Steroid Biochem. Mol. Biol. 81:173-179 (2002)) vorgestellten Testsystems ergab eine hohe Zahl von Verbindungen, die h- hibitorisch auf CYP11 B2 wirkten (Hartmann, R. et al., Eur. J. Med. Chem.38:363- 366 (2003)). Diese Stoffe wurden im Rahmen der zitierten Untersuchung auch auf ihre orale Verfügbarkeit und des Weiteren auf in vitro Inhibition von stabil in Hefe und, falls diese Tests starke Inhibition von CYP11 B2 zeigten, in V79MZ-Zellen exprimierter humaner CYP11 B2 geprüft. Es wurden hierbei auch Vergleiche mit der Inhibition anderer CYP, u.a. CYP11 B1 , exprimiert in V79MZ-Zellen, durchgeführt, um die Selektivität der Testsubstanzen festzustellen. Durch Strukturvariation wurden schließlich CYP11 B2- Inhibitoren gefunden, die IC50-Werte im niedrigen nano- molaren Bereich zeigten, nämlich Cyclopropatetrahydronaphthalin-Abkömmlinge und Arylmethyl-substituierte Indane. Es wurde festgestellt, dass die CYP11 B- Inhibition durch den Substituenten am Benzolring und durch den Heteroaryl-Rest stark beeinflusst wird. Als vielversprechende Leitstrukturen wurden die Verbindungen E und F gefunden:
Die vorgenannten wissenschaftlichen Veröffentlichungen weisen darauf hin, dass das Vorhandensein eines aromatischen Stickstoff-Atoms wesentlich für die Komple- xierung des Eisen- Atoms im Target-Enzym sei (Ehmer, P. et al., J. Steroid Biochem. Mol. Biol.81 :173-179 (2002); Hartmann, R. et al., Eur. J. Med. Chem.38:363-366 (2003)). Zudem müsse dieses N-Atom unsubstituiert und sterisch zugänglich sein (Ehmer, P. et al., J. Steroid Biochem. Mol. Biol.81 : 173-179 (2002)). Einige wenige Heteroaryl-substituierte Dihydronaphthaline wurden bereits im Vorfeld der hier vorgestellten Erfindung auf ihre Wirkung als Inhibitoren des unspezifi-
sehen bovinen CYP11 B geprüft (Hartmann, R.W. et al., Arch. Pharm. Pharm. Med. Chem.329:251-261 (1996)):
H
Ihre Wirkung auf CYP17 und CYP19 wird ebenfalls in dieser Veröffentlichung beschrieben. Sie erwiesen sich jedoch als zu unspezifisch, um as Therapeutika zur gezielten Hemmung von CYP11 B2 in Frage zu kommen. Zudem ist das bovine Enzym nicht optimal zur Evaluierung der therapeutischen Eignung von Verbindungen zur Hemmung humaner CYP11 B- Enzyme, da die Homologie zwischen diesem bovinen und den humanen Enzymen nicht hoch ist (75%) (Mornet, E. et. al., J. Biol. Chem.264:20961 -20967 (1989)).
Des weiteren ist die Wirkung der folgenden Verbindung auf CYP17, CYP19 und TxA2 (Thromboxan A2-Synthase) beschrieben, eine inhibitorische Wirkung auf CYP11 B wird jedoch nicht erwähnt (Jacobs, C. et al., J. Med. Chem.43:1841-1851 (2000)):
I
Weitere 1-lmidazolyl- und 4-Pyridyl-substituierte Naphthaline, Dihydronaphthaline, Chinoline und deren Oxa-Analoga der Formel
J Y = CO werden als TxA2- Inhibitoren beschrieben (Cozzi, P. et al., Eur. J. Med. Chem. 26:423-433 (1991)).
Auch
K R = H, Me ist bereits als Inhibitor von CYP17 genannt worden (Bencze, W. L. und Barsky, LI., J. Med. Pharm. Chem.5:1298-1306 (1962) und US 3,165,525). Des weiteren wurde
L R=H, NO2 als Werkzeug zur Diagnose von primärem und sekundärem Aldosteronismus und Diabetes mellitus in Alternative zu Metyrapon vorgeschlagen (Johnson, A.L et al., J. Med. Chem.12(5) : 1024-1028 (1969)). Einigen Pyridin-substituierten Chinolinen wird spasmolytische Wirkung zugeschrieben (Hey, D.H. und Williams, J.M., J. Chem. Soc.1678-83 (1950)). US 3,098,077 offenbart 2-Pyridylindene und deren Verwendung zur Hemmung einer Überfunktion der Nebennierenrinde. Alle bislang bekannten Hemmstoffe der Aldosteron- bzw. Glucocorticoidbildung ha- ben erhebliche Nachteile: Etomidat und Metyrapon hemmen die Glucocorticoidbildung stärker als die Aldosteronbildung. Etomidat ist ein starkes Narkotikum und Metyrapon ein relativ unselektiver CYP- Hemmstoff, der deshalb nur als Diagnosti- kum eingesetzt wird. Bei Fadrozol ist beschrieben, dass es die Aldosteronbildung stärker hemmt als die Glucocorticoidbildung (Bhatnagar, A. S. et al., J. Steroid Bio- chem. Mol. Biol. 37:1021-1027 (1990); Hausler, A. et al., J. Steroid Biochem. 34:567-570 (1989); Dowsett, M. et al., Clin. Endocrinol. (Oxf.) 32:623-634 (1990); Santen, RJ. et al., J. Clin. Endocrinol. Metabol.73:99-106 (1991); Demers, LM. et al., J. Clin. Endocrinol. Metabol. 70:1162-1166 (1990)). Auch diese Substanz kommt für eine Anwendung als Hemmstoff der Aldosteron- oder Glucocorticoidbil- düng nicht in Frage, da sie ein sehr starker Aromatasehemmstoff ist und daher hochpotent in die Geschlechtshormonbildung eingreift. Im Lichte des vorstehenden Standes der Technik bestand ein Bedürfnis nach potenten und selektiven Inhibitoren der 11 ß-Hydrolase CYP11 B1 und der Aldosteronsynthase CYP 11 B2.
3-Pyridyl-substituierte Chinoline und Chinoxaline wurden bereits durch eine Fe(salen)CI-katalysierte Cross-coupling- Reaktion des entsprechenden chlorierten Heteroaryls mit einer Pyridyl-Grignard- Verbindung hergestellt (Fürstner, A. et al., JACS 124:13856-13863 (2002)). Die 3-Pyridyl-Grignard-Verbindung reagiert auch mit Ethyl-2-chinolinylsulfoxid zu 2- pyridin-3-ylchinolin 20 (Furukawa, N. et al., Tet. Lett.28(47):5845-8 (1987)). Eine weitere Synthesemethode für diese Verbindung ist die Behandlung von o- Aminobenzaldehyd mit 3-Fyridylmethylketon (Hey, D.H. und Williams, J. M., J.Chem. Soc.1678-83 (1950)). 3-Pyridin-3-ylchinolin 19 kann durch eine Palladium -katalyisierte Crosscoupling- Reaktion von Tri(chinolinyl)magnesat mit 6-Brompyridin hergestellt werden (Du- mouchel, S. et al., Tetrahedron 59:8629-8640 (2003)).2-Pyridin-3-ylchinoxalin 21 ist durch Umsatz von o-Phenylendiamin mit bromiertem 3-Pyridylmethylketone erhältlich (Sarodnick G. und Kempter G., Pharmazie 40(6):384-7 (1985)). Alle genannten Cross-coupling- Reaktionen mit Eisen- oder Palladiumkomplexen haben Nachteile: Zur Herstellung des Eisenkomplexes wird ein zusätzlicher Syntheseschritt notwendig, und die Kopplung von Arylmagnesaten erfordert den teuren Li- ganden dppf (1 ,1'-Bis(diphenylphosphino)ferrocen). Die sichere Handhabung der Reagenzien ist zudem schwierig, eine trockene Atmosphäre und niedrige Tempera- turen sind unentbehrlich.
Die genannte Reaktion von 3-Pyridylmethylketon mit o-Aminobenzaldehyd oder o- Phenylendiamin resultiert in niedrigen Ausbeuten (maximal 20%). Die Synthese von 4-(6-Methoxy-2-naphthyl)pyridin 31 ist zwar beschrieben (Kelley, CJ. , J.Het.Chem .38(1 ) : 11-23 (2001 )), involviert jedoch sehr viele Einzelschritte. Es bestand daher ebenfalls ein Bedarf an einem einfachen Syntheseverfahren für Heteroaryl-substituierte Naphthaline, 3,4-Dihydroxynaphthaline und Indane, das auf ein breites Spektrum von Heteroarylen anwendbar ist.
Zusammenfassung der Erfindung Es wurde gefunden, dass bestimmte aromatische Verbindungen zur selektiven Hemmung der 11 ß-Hydroxylase CYP11 B1 und/oder der Aldosteronsynthase CYP11 B2 geeignet sind. Deren biologische Aktivität bezüglich der Hemmung von humaner CYP11 B2 und CYP11 B1 , sowie zur Feststellung der Selektivität von humaner CYP17 (17α-Hydroxylase-C17,20-lyase, Schlüsselenzym der Androgenbiosyn- these) und CYP19 wurde untersucht. Im Vergleich zu bereits beschriebenen
CYP11B2- Inhibitoren (Hartmann, R.W. et al., Eur. J. Med. Chem. 38:363-366 (2003)) und zu bekannten Inhibitoren der Corticoidbiosynthese (Fadrozol) bzw. Steroidbiosynthese (Ketoconazol) sind die im folgenden vorgestellten Verbindungen potenter und selektiver.
Weiterhin wurde ein geeignetes Syntheseverfahren für diese aromatischen Verbindungen, deren Hauptvertreter 3-Pyridyl-substituierte Naphthaline, 3,4- Dihydronaphthaline und Indane sind, entwickelt. Gegenstand der Erfindung sind somit (1) Verwendung einer Verbindung mit der Struktur der Formel (I)
I worin
Y ausgewählt ist aus
T, U, V, W, X unabhängig voneinander ausgewählt sind aus C und N; R1 und Ff unabhängig voneinander ausgewählt sind aus H, Halogen, CN, Hydroxy, Nitro, Alkyl, Alkoxy, Alkylcarbonyl, Alkylcarbonyloxy, Alkylcarbonylamino, Alkylsul- fonylamino, Alkylthio, Alkylsulf inyl und Alkylsulfonyl (worin die Alkylreste geradket- tig, verzweigt oder cyclisch, gesättigt oder ungesättigt und mit 1 bis 3 Resten R12 substituiert sein können), Arylalkyl-, Heteroarylalkyl-, Aryl- und Heteroarylresten und deren partiell oder vollständig gesättigten Äquivalenten, welche mit 1 bis 3 Resten R12 substituiert sein können, Arylalkyloxy-, Heteroarylalkyloxy-, Aryloxy- und Heteroaryloxyresten, wobei Aryl und Heteroaryl die vorstehend angegebene Bedeutung aufweist, -COOR11, -CON(R11)2, -SO3R11, -CHO, -CHNR11, -N(R11)2, - NHCOR11 und -NHS(O)2R11, sowie, wenn U oder V ein N-Atom ist, einem freien Elektronenpaar, oder
R1 mit R2 oder R4 bzw. R2 mit R5 des benachbarten Ringatoms und den dazugehörigen C-Atomen einen gesättigten oder ungesättigten anellierten Aryl- oder Heteroa-
rylring bildet, wobei die Atome des anellierten Aryl- oder Heteroarylrings m it 1-3 Resten R12 substituiert sein können;
R3 ausgewählt ist aus stickstoffhaltigen monocyclischen oder bicyclischen Hetero a- rylresten und deren partiell oder vollständig gesättigten Äquivalenten, welche m it 1 bis 3 Resten R12 substituiert sein können und zum indest ein Stickstoffatom aufweisen, das nicht substituiert ist, und/ oder
R3 über R12 m it R6 oder R7 bzw. R8 des benachbarten Ringatoms und den dazugehörigen C-Atom en einen gesättigten oder ungesättigten anellierten Aryl- oder Hetero- arylring bildet, wobei die Atome des anellierten Aryl- oder Heteroarylrings m it 1 -3 Resten R12 substituiert sein können ;
R4, R5, R6, R7, R8 und R9 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus H, Halogen, CN, Hydroxy, Nitro, Niederalkyl, Niederalkoxy, Niederalkylcarbonyl, Niederalkylcar- bonyloxy, Niederalkylcarbonylam ino, Niederalkylsulfonylam ino, Niederalkylthio, Niederalkylsulfinyl und Niederalkylsulfonyl (worin die Niederalkylreste geradkettig, verzweigt oder cyclisch, gesättigt oder ungesättigt und m it 1 bis 3 Resten R1 2 substituiert sein können) , Arylalkyl- , Heteroarylalkyl- , Aryl- und Heteroarylresten und deren partiell oder vollständig gesättigten Äquivalenten, welche m it 1 bis 3 Resten R12 substituiert sein können, Arylalkyloxy- , Heteroarylalkyloxy- , Aryloxy- und Hete- roaryloxyresten, wobei Aryl und Heteroaryl die vorstehend angegebene Bedeutung aufweist, -COOR1 1 , -CON( R1 1)2, -SO3 R11 , -CHO, -CHNR1 1 , - N( R1 1 )2, - NHCOR1 1 und - NHS(O)2 R1 1 , oder
R4, R5 und R6 ein freies Elektronenpaar ist, wenn T, W oder X ein N-Atom ist, oder R7 oder R3 m it R9 oder R10 und/oder m it R7 oder R3 des benachbarten Ringatoms eine oder zwei Doppelbindungen bilden, oder
R5 und/oder R7 (und R8) m it R9 (und R10) des benachbarten Ringatoms und den dazugehörigen C-Atomen einen gesättigten oder ungesättigten anellierten Aryl- oder Heteroarylring bilden, wobei die Atome des anellierten Aryl- oder Heteroarylrings m it 1 -3 Resten R12 substituiert sein können; R10 ausgewählt ist aus aus H, Niederalkyl, Niederalkylcarbonyl (worin die Niederalkylreste geradkettig, verzweigt oder cyclisch, gesättigt oder ungesättigt und m it 1 bis 3 Resten R1 2 substituiert sein können) , Arylalkyl- , Heteroarylalkyl- , Aryl- und Heteroarylresten und deren partiell oder vollständig gesättigten Äquivalenten, welche m it 1 bis 3 Resten R12 substituiert sein können, und -COOR1 1 , oder ein freies Elektronenpaar ist, oder
m it R7 oder R8 des benachbarten C- Atoms eine Doppelbindung bildet, oder m it R7 (und R8) des benachbarten C- Atoms und den dazugehörigen C- Atomen einen gesättigten oder ungesättigten anellierten Heteroarylring bildet, wobei die Atome des anellierten Heteroarylrings m it 1 -3 Resten R12 substituiert sein können; R1 1 unabhängig vom Auftreten weiterer R11 - Reste ausgewählt ist aus H, Niederalkyl (das geradkettig, verzweigt oder cyclisch, gesättigt oder ungesättigt und m it 1 bis 3 R12 substituiert sein kann) und Aryl, das m it 1 bis 3 R12 substituiert sein kann; R12 unabhängig vom Auftreten weiterer R12- Reste ausgewählt ist aus H, Hydroxy, Halogen, -CN, -COOH, -CHO, Nitro, Am ino, mono - und bis- ( Niederalkyl)am ino, Nie- deralkyl, Niederalkoxy, Niederalkylcarbonyl, Niederalkylcabonyloxy, Niederalkylcar- bonylam ino, Niederalkylthio, Niederalkylsulfinyl, Niederalkylsulfonyl, Hydroxy- Niederalkyl, Hydroxy- Niederalkoxy, Hydroxy- Niederalkylcarbonyl, Hydroxy- Niederylkylcarbonyloxy, Hydroxy - Niederalkylcarbonylam ino, Hydroxy- Niederalkylthio, Hydroxy- Niederalkylsufinyl, Hydroxy- Niederalkylsufonyl, mono- und bis- ( Hydroxy- Niederalkyl)am ino und mono - und polyhalogeniertes Niederalkyl (worin die Niederalkylreste geradkettig, verzweigt oder cyclisch, gesättigt oder ungesättigt sein können) ; n eine ganze Zahl von O bis 2 ist; oder eines pharm azeutisch geeigneten Salzes derselben zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Hyperaldosteronism us, Herzinsuffizienz, Myocardfibrose, Hypercortisolism us, Diabetes mellitus, Depression, altersbedingten kognitiven Einbu ßen und des metabolischen Syndroms; (2) eine pharm azeutische Zusam mensetzung, enthaltend eine Verbindu ng der Formel ( I ) , worin T, U, V, W, X, Y, R1 , R2, R3 , Rf , R5, Ff , R7, R3, R9, R10 , R1 1 und R12 die in ( 1 ) angegebene Bedeutung aufweisen, oder ein pharmazeutisch geeignetes Salz derselben, vorausgesetzt dass
(a) wenn T, U, V, W und X C-Atome sind, n 1 ist und Y ausgewählt ist aus O, CH2 und -CH= , dann R3 nicht 1 - I m idazolyl ist;
(b) wenn T, U, V, W, X und Y C-Atome sind, n 1 ist, R1 , R2, Rf , R5, R7, R3 und R9 H- Atome sind und R6 H oder Ci-4 Alkyl ist, dann R3 nicht 3- oder 4 - Pyridyl ist;
(C) wenn T, U, V, W, X und Y C-Atome sind, n 1 ist, R2, R4, R5, R6, R7, R8 und R9 H- Atome sind und R1 COOH ist, dann R3 nicht 4- Pyridyl ist;
(d) wenn T, U, V, W und Y C-Atome sind, X N ist, n 1 ist, R1 , R2, R4, R5 und R7 H- Atome sind, R9 = H oder Methyl ist und R8 m it Y eine Doppelbindung bildet, dann R3 nicht Pyridyl ist;
(e) wenn T, U, V, W und X C-Atome sind, Y N ist, n 1 ist, R1 , R2, R4, R5, R5 und R7 H-Atome sind und R8 mit Y eine Doppelbindung bildet, dann F? nicht 4- Carboxy-2-pyridyl ist; und
(f) wenn T, U, V, W und X C-Atome sind, Y (PP)2 ist, n 0 ist, R1, R4 und R5 H- Atome sind, R2 ein Halogenatom ist, Ff H, Methyl, Ethyl, n-Propyl oder i-Propyl ist, einer von R9 H und der andere H, Methyl oder Ethyl ist, dann R3 nicht 3- oder 4-Pyridyl ist;
(3) eine Verbindung der Formel (I), worin T, U, V, W, X, Y, R1, R2, R3, R4, R5, Rf, R7, R8, R9, R10, R11 und R12 die in (1) angegebene Bedeutung aufweisen, oder ein phar- mazeutisch geeignetes Salz derselben, vorausgesetzt dass
(a) wenn T, U, V, W und X C-Atome sind, n 1 ist und Y ausgewählt ist aus O, N, CH2 und -CH=, dann R3 nicht 1 - Imidazolyl ist;
(b) wenn T, U, V, W, X und Y C-Atome sind, n 1 ist, R1, R4, R5, R7, R3 und R9 H- Atome sind, R2 H oder Methoxy und R6 H oder Methyl ist, dann R3 nicht Pyridyl, Imidazolyl oder Oxazolyl ist;
(C) wenn T, U, V, W, X und Y C-Atome sind, n 1 ist, R2, R4, R5, R6, R7, R3 und R9 H-Atome sind und R1 COOH ist, dann R3 nicht 4- Pyridyl ist;
(d) wenn T, U, V, W und Y C-Atome sind, X N ist, n 1 ist, R1, R2, R4, R5 und R7 H-Atome sind, R9 = H oder Methyl ist und R3 mit Y eine Doppelbindung bildet, dann R3 nicht Pyridyl oder Chinolyl ist;
(e) wenn T, U, V, W und X C-Atome sind, Y N ist, n 1 ist, R1 , R2, R4, R5, RP und R7 H-Atome sind und R8 mit Y eine Doppelbindung bildet, dann Ff nicht 4- Carboxy-2-pyridyl, 5-Brom-2-pyridyl, 6-Brom-2-pyridyl, 5-Brom-3-pyridyl, 2- Pyridyl, 3-Pyridyl, 2-Pyridazinyl, 2-Pyrimidinyl oder Chinolyl ist; (f) wenn T, U, V und W C-Atome sind, X und Y N-Atome sind, n 1 ist, R1 , R2, R4,
R5 und Ff H-Atome sind und R3 mit Y eine Doppelbindung bildet, dann R3 nicht Pyridyl oder 2-Chinolyl ist;
(g) wenn T, U, V, W und X C-Atome sind, Y (Ff)2 ist, n O ist, R1, R4 und RP H- Atome sind, R2 ein Halogenatom ist, Ff H, Methyl, Ethyl, n-Propyl oder i-Propyl ist, einer von R9 H und der andere H, Methyl oder Ethyl ist, dann R3 nicht 3- oder
4-Pyridyl ist; und
(h) wenn T, U, V, W, X und Y C-Atome sind, n 1 ist, R1, R2, R4, R5, R7, R3 und R9 H-Atome sind und R6 H oder Ci-4 Alkyl ist, dann R3 nicht 3- oder 4-Pyridyl ist;
(4) ein Verfahren zur Synthese der Verbindungen gemäß (3), umfassend (i) die Suzuki-Kupplung der Verbindung (IM)
πi worin (p)Hal ein Halogenatom oder Pseudohalogenid, bevorzugt Br oder OTf ist, mit der Verbindung (II) R3— B(OH)
2
; und/oder (ii) die Bromierung der Verbindung (VI)
VI zum entsprechenden α-Bromketon, eine daran anschliessende Reduktion zum entsprechenden Alkohol, Dehydrierung und eine daran anschliessende Kupplung mit der Verbindung (II), wobei die Variablen die in (3) angegebene Bedeutung haben, und funktionelle Gruppen in R1 -R10 optional mit geeigneten Schutzgruppen versehen sein können;
(5) die Verwendung der in (1) definierten Verbindungen zur Herstellung eines Medikaments zur selektiven Hemmung von Säugetier- P450-Oxygenasen, zur Hemmung der humanen oder Säugetier-Aldosteronsynthase oder Steroid- 11 ß-Hydroxylase, besonders zur Hemmung der humanen Steroid-11 ß-Hydroxylase CYP11 B1 oder Al- dosteronsynthase CYP11B2, insbesondere zur selektiven Hemmung der CYP11 B2 bei gleichzeitiger geringer Beeinträchtigung der humanen CYP11 B1 ; und
(6) ein Verfahren zur Vorbeugung, Verlangsamung des Verlaufs oder Therapie von Hyperaldosteronismus, Herzinsuffizienz, Myocardfibrose, Hypercortisolismus, Diabe- tes mellitus, Depression, altersbedingten kognitiven Einbußen und des metabolischen Syndroms in einem Patienten, umfassend das Verabreichen eine wirksamen Menge einer in (1) definierten Verbindung an den Patienten.
Kurzbeschreibung der Figuren
FK^JLL Steroidsekretion von H295R- Zellen bei Behandlung mit Inhibitoren der Ste- roidbiosynthese in Abhängigkeit von der Inhibitorkonzentration nach 6 h Inkubation (Bsp.9); 1A: Fadrozol, 1 B: Ketoconazol, 1C: Verbindung 2.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
In den Verbindungen der Formel (I) der Erfindung haben die Variablen und die zu ihrer Charakterisierung verwendeten Termini die folgende Bedeutung:
"Alkylreste" und "Alkoxyreste" im Sinne der Erfindung können geradkettig, ver- zweigt oder cyclisch sein und gesättigt oder (partiell) ungesättigt sein. Bevorzugte Alkylreste und Alkoxyreste sind gesättigt oder weisen eine oder mehrere Doppel- und/oder Dreifachbindungen auf. Hier sind bei geradkettigen oder verzweigten Al- kylresten solche mit 1 bis 10 C-Atomen, besonders solche mit 1 bis 6 C-Atomen, ganz besonders solche mit 1 bis 3 C-Atomen bevorzugt. Bei den cyclischen Alky- resten sind mono- oder bicyclische Alkylreste mit 3 bis 15 C-Atomen, insbesondere monocyclische Alkylreste mit 3 bis 8 C-Atomen besonders bevorzugt. "Niederalkylreste" und "Niederalkoxyreste" im Sinne der Erfindung sind geradketti- ge, verzweigte oder cyclische gesättigte Niederalkylreste und Niederalkoxyreste oder solche mit einer Doppel- oder Dreifachbindung. Bei den geradkettigen sind solche mit 1 bis 6 C-Atomen, insbesondere mit 1 bis 3 C-Atomen besonders bevorzugt. Bei den cyclischen sind solche mit 3 bis 8 C-Atomen besonders bevorzugt. "Aryle" im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen mono-, bi- und tricyclische Arylreste mit 3 bis 18 Ringatomen, die optional mit einem oder mehreren gesättigten Ringen anelliert sein können. Besonders bevorzugt sind Anthracenyl, Dihydro- naphthyl, Fluorenyl, Hydrindanyl, Indanyl, Indenyl, Naphthyl, Naphthenyl, Phe- nanthrenyl, Phenyl und Tetralinyl.
"Heteroarylreste" sind - falls nicht anders angeführt - mono- oder bicyclische Hete- roarylyreste mit 3 bis 12 Ringatomen, die vorzugsweise 1 bis 5 Heteroatome ausgewählt aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel aufweisen und die mit einem oder mehreren gesättigten Ringen anelliert sein können. Die bevorzugten stickstoffhaltigen monocyclischen und bicyclischen Heteroaryle umfassen Benzimidazolyl, Ben- zothiazolyl, Benzoxazolyl, Chinazolinyl, Chinolyl, Chinoxalinyl, Cinnolinyl, Di- hydroindolyl, Dihydroisoindolyl, Dihydropyranyl, Dithiazolyl, Homopiperidinyl, I m i- dazolidinyl, Imidazolinyl, Imidazolyl, Indazolyl, Indolyl, Isochinolyl, Isoindolyl, I- sothiazolidinyl, Isothiazolyl, Isoxazolidinyl, Isoxazolyl, Morpholinyl, Oxadiazolyl, O-
xazolidinyl, Oxazolyl, Phthalazinyl, Piperazinyl, Piperidyl, Reridinyl, Purinyl, Pyrazo- lidinyl, Pyrazinyl, Pyrazolyl, Pyrazolinyl, Pyridazinyl, Pyridyl, Pyrim idyl, Pyrrolidinyl, Pyrrolidin-2-onyl, Pyrrolinyl, Pyrrolyl, Tetrazinyl, Tetrazolyl, Tetrahydropyrrolyl, Th i- adiazolyl, Thiazinyl, Thiazolidinyl, Thiazolyl, Triazinyl und Triazolyl. Besonders be- vorzugt sind mono- oder bicyklische Heteroarylreste m it 5 bis 1 0 Ringatomen, die vorzugsweise 1 bis 3 Stickstoff atome aufweisen, ganz besonders bevorzugt sind Oxazolyl, I m idazolyl, Pyridyl und Pyrim idyl. R3 ist am bevorzugtesten 3-Pyridyl. "Anellierte Aryl- oder Heteroarylringe" im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen solche monocyklischen Ringe m it 5 bis 7 Ringatomen, die über zwei benachbar- te Ringatome m it dem Nachbarring anelliert sind. Sie können gesättigt oder ungesättigt sein. Die anellierten Heterorarylringe umfassen dabei 1 bis 3 Heteroatome, vorzugsweise Stickstoff- , Schwefel- oder Sauerstoffatome, beso nders bevorzugt Sauerstoffatome. Bevorzugte anellierte Arylringe sind Cyclohexyl, Cyclohexenyl, Cyclopentyl, Cyclopentenyl und Benzyl, bevorzugte Heteroarylringe sind Furanoyl, Dihydropyranyl, Pyranyl, Pyrrolyl, I m idazolyl, Pyridyl und Pyrim idyl.
"Pharmazeutisch geeignete Salze" im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen dabei Salze der Verbindungen m it organischen Säuren (wie Milchsäure, Essigsäure, Am inosäure, Oxalsäure usw.) , anorganischen Säuren (wie HCl, HBr, Phosphorsäure usw.) und, falls die Verbindungen Säuresubstituenten aufweisen, auch m it organi- sehen oder anorganischen Basen. Bevorzugt sind Salze m it HCl.
Bevorzugt sind Verbindungen der Formel ( I ) , wie vorstehend unter ( 1 ) , (2) und (3) definiert, worin
(i) Y entweder N oder C ist; und/oder
(ii) T, U, V und W C-Atome sind; und/oder (iii) die Alkylreste und Alkoxyreste gesättigt sind oder eine oder mehrere Do ppel- und/oder Dreifachbindungen aufweisen, die geradkettigen oder verzweigten Alkylreste bevorzugt 1 bis 1 0 C-Atome, besonders bevorzugt 1 bis 6 C-Atome, ganz besonders bevorzugt 1 bis 3 C-Atome aufweisen, und die cyclischen Alkylreste mono - oder bicyclische Alkylreste m it 3 bis 1 5 C-Atomen, besonders bevorzugt monocycli- sehe Alkylreste m it 3 bis 8 C-Atomen sind; und/oder
(iv) Aryl ein mono - , bi- und tricyclischer Arylrest m it 3 bis 1 8 Ringatom en ist, der optional m it einem oder mehreren gesättigten Ringen anelliert sein kann, insbesondere Anthracenyl, Dihydronaphthyl, Fluorenyl, Hydrindanyl, I ndanyl, I ndenyl, Naphthyl, Phenanthrenyl, Phenyl, Tetralinyl ist; und/oder
(v) die Heteroarylreste mono- oder bicyclische Heteroarlyreste m it 3 bis 12 Ringatomen sind, die vorzugsweise 1 bis 5 Heteroatome aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel aufweisen und die m it einem oder mehreren gesättigten Ringen anelliert sein können; und/oder (vi) die Niederalkylreste und Niederalkoxyreste gesättigt sind oder eine Doppeloder Dreifachbindung aufweisen, die geradkettigen insbesondere 1 bis 6 C-Atome, besonders bevorzugt 1 - 3 C-Atome aufweisen, die cyclischen insbesondere 3 bis 8 C-Atome aufweisen; und/ oder (vii) die stickstoffhaltigen monocyclischen oder bicyclischen Heteroarylreste aus- gewählt sind aus Benzim idazolyl, Benzothiazolyl, Benzoxazolyl, Chinazolinyl, Chino- IyI, Chinoxalinyl, Cinnolinyl, Dihydroindolyl, Dihydroisoindolyl, Dihydropyranyl, Dithiazolyl, Homopiperidinyl, I m idazolidinyl, I m idazolinyl, I m idazolyl, I ndazolyl, In- dolyl, Isochinolyl, Isoindolyl, Isothiazolidinyl, Isothiazolyl, Isoxazolidinyl, Isoxazolyl, Morpholinyl, Oxadiazolyl, Oxazolidinyl, Oxazolyl, Phthalazinyl, Piperazinyl, Piperidyl, Pteridinyl, Purinyl, Pyrazolidinyl, Pyrazinyl, Pyrazolyl, Pyrazolinyl, Pyridazinyl, Pyri- dyl, Pyrim idyl, Pyrrolidinyl, Pyrrolidin-2-onyl, Pyrrolinyl, Pyrrolyl, Tetrazinyl, Tetra- zolyl, Tetrahydropyrrolyl, Thiadiazolyl, Thiazinyl, Thiazolidinyl, Thiazolyl, Triazinyl und Triazolyl; und/oder (viii) anellierte Aryl- oder Heteroarylringe monocyklische Ringe m it 5 bis 7 Ring- atomen sind, die über zwei benachbarte Ringatom e m it dem Nachbarring anelliert sind, gesättigt oder ungesättigt sein können und als Heteroarylringe 1 bis 3 Heteroatome, bevorzugt Stickstoff- , Sauerstoff- oder Schwefelatome umfassen können, und besonders bevorzugt ausgewählt sind aus Cyclohexyl, Cyclohexenyl, Cyclopen- tyl, Cyclopentenyl, Benzyl, Furanoyl, Dihydropyranyl, Pyranyl, Pyrrolyl, I m idazolyl, Pyridyl und Pyrim idyl.
Besonders bevorzugt sind solche Verbindungen, in denen
(i) n 0 oder 1 ist; und/oder
(ii) R1 oder R2 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus H, Halogen, CN, Hydroxy, O- Niederalkyl, O- Niederalkenyl, O- Niederalkinyl, Nie- deralkyl, Niederalkenyl, Niederalkinyl, -COOR1 1 , -CON( R1 1 )2 und Arylalkyloxyresten, und besonders bevorzugt H, O- Niederalkyl und Arylalkoxyreste sind; und/oder (iii) R3 ausgewählt ist aus stickstoffhaltigen monocyclischen Heteroarylresten m it 5- 10 Ringatomen und 1 bis 3 Stickstoffatomen, insbesondere ausgewählt ist aus Isochinolyl, I m idazolyl, Oxazolyl, Pyrazinyl, Pyrazolyl, Pyridyl, Pyrim idyl, Pyrrolyl, Thia- zolyl, Triazinyl und Triazoyl; und/oder
(iv) R4, Ff, R6, Ff, Ff, Ff unabhängig voneinander ausgewählt sind aus H, Halogen, CN, Hydroxy, Heteroaryl und C1-6- Alkyl- und d-6-Alkoxyresten, die mit 1 bis 3 Resten R12 substituiert sein können; und/oder
(v) R10 ausgewählt ist aus H, Heteroaryl und Ci_6-Alkylresten, die mit 1 bis 3 Resten R12 substituiert sein können; und/oder
(vi) R12 ausgewählt ist aus H, Halogen, Hydroxyl, CN, C1-3- Alkyl und C1^-AIkOXy. Hieraus besonders bevorzugt sind solche Verbindungen, in denen (i) X und Y C- Atome sind; und/oder
(ii) R1 oder R2 Wasserstoff ist und der andere der Substituenten R1 oder R2 ausgewählt ist aus H, Fluor, Chlor, Brom, CN, COOR11, Hydroxy, Q_3-Alkyl und Q_3- Alkoxy; und/oder
(iii) R3 ausgewählt ist aus Oxazolyl, Pyridyl, Imidazolyl und Pyrimidyl; und/ oder (iv) Ff und Ff unabhängig voneinander ausgewählt sind aus H, Fluor, Chlor, Brom; und/oder
(v) R7 ausgewählt ist aus H, C1-3-AIKyI und C1-3-AIkOXyI; und/oder (vi) R4, R8, R9, R10 H sind; und/ oder (vii) R11 H oder Ci-3- Alkyl ist.
Die Verbindungen der Formel (I) können Chiralitätszentren aufweisen (z. B. die mit R9 und Ff/ Ff substituierten C-Atome). Hier sind sowohl die Isomerengemische als auch die isolierten Einzelverbindungen von der Erfindung eingeschlossen. Bevorzugte Verbindungen der Ausführungsformen (1), (2) und (3) der Erfindung sind solche mit den Formeln (Ia) bis (Id):
(Ic) (Id)
wobei R3 besonders bevorzugt ausgewählt ist aus 3- und 4-Pyridyl, 1-lmidazolyl, A- Imidazolyl und 5-Fyrimidyl, und deren pharmazeutisch geeignete Salze. Bevorzugte Ausführungsformen der Verbindung (Ia) sind dabei die Verbindungen der folgenden Formeln (Ie) bis (Ii):
(Ih)
(K) worin R1 und R2 bevorzugt unabhängig voneinander ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus H, Halogen, CN, Hydroxy, O-Niederalkyl, O-Niederalkenyl, O- Niederalkinyl, Niederalkyl, Niederalkenyl, Niederalkinyl, -COOR11, -CON(R11)2 und Arylalkyloxyresten, und besonders bevorzugt H, O-Niederalkyl und Arylalkoxy sind; R5 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus H, Halogen, Heteroaryl; R6 ausgewählt ist aus H und Halogen;
R8 und Ff ausgewählt sind aus H und Alkyloxy, oder miteinander einen anellierten Arylring bilden, bevorzugt einen Benzylring; und deren pharmazeutisch geeignete Salze. Bevorzugte Ausführungsformen der Verbindung (Ib) sind dabei die Verbindungen der folgenden Formeln (Ij) und (Ik):
worin X und Y ausgewählt sind aus N und C, das Naphthalingerüst jedoch bevorzugt mindestens ein Stickstoffatom enthält;
R
3 ausgewählt ist aus Pyridyl, Pyrim idyl, Imidazolyl, Oxazolyl, bevorzugt Fyridy I und
Imidazolyl;
R2 ausgewählt ist aus H, Halogen, CN, O-Niederalkyl, O-Niederalkenyl, O-
Niederalkinyl, Niederalkyl, Niederalkenyl oder Niederalkinyl, und bevorzugt H oder
O-Niederalkyl ist und deren pharmazeutisch geeignete Salze.
Bevorzugte Ausführungsformen der Verbindung (Ic) sind dabei die Verbindungen der folgenden Formeln (II) bis (In):
(H) (Im) (In) worin R1 und R2 bevorzugt ausgewählt sind aus H und O-Niederalkyl; R3 Pyridyl oder Imidazolyl ist;
R6, FP und R9 H oder Niederalkyl sind, wobei bevorzugt einer dieser Substituenten
Niederalkyl, besonders bevorzugt Methyl, und die anderen beiden H sind; und deren pharmazeutisch geeignete Salze.
Bevorzugte Ausführungsformen der Verbindung (Id) sind dabei Verbindungen, in denen R2 und R5 unabhängig voneinander H oder O-Niederalkyl sind;
R3 Pyridyl oder Imidazolyl, bevorzugt 3-Pyridyl oder 1-lmidazolyl ist; und deren pharmazeutisch geeignete Salze.
Ganz besonders bevorzugt ist R3 in allen Ausführungsformen der Erfindung 3-
Pyridyl. Bevorzugte Verbindungen der Formel (I) für Ausführungsform (1), (2) und (3) sind insbesondere die folgenden Verbindungen: 3-(2-naphthyl)pyridin; 3-(1 -Chlor-7- methoxy-2-naphthyl)pyridin; 3-(1 ,5-Dichlor-6-methoxy-2-naphthyl)pyridin; 3-(3- Methoxy-2~naphthyl)pyridin; 3-(5-Chlor-6-methoxy-2-naphthyl)pyridin; 3- (5- Brom - 6-methoxy-2-naphthyl)pyridin; 3-(6-Methoxy-2-naphthyl)pyridin; 3-(6-Ethoxy-2- naphthyl)pyridin; 3-(6-Brom-2-naphthyl)pyridin; 3-(7-Methoxy-2-naphthyl)pyridin; 5-(6-Methoxy-2-naphthyl)pyrimidin; Methyl-6-pyridin-3-yl-2-naphthoat; 6-Pyridin- 3-yl-2-naphthonitril; 6-Pyridin-3-yl-2-naphthol; 2-Pyridin-3-ylchinolin; 3-Pyridin-3- ylchinolin; 1-(2- Naphthyl)- 1 /-/-imidazol; 1 -(3-Methoxy-2-naphthyi)-1 H- imidazoi; 5- (2-Naphthyl)-1 H-imidazol; 3-(3,4-Dihydronaphthalin-2-yl)pyridin; 3-(1-Methyl-3,4-
dihydronaphthalin-2-yl)pyridin; 3-(3-Methyl-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin; 3- (4-Methyl-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin; 3-(6-Methoxy-3,4-dihydronaphtha- lin-2-yl) pyridin; 3-(7-Methoxy-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin; 3-(1 /-/-lnden-2- yl) pyridin ; 3-(6-Methoxy-1 /-/- inden-2-yl)pyridin und 3-(1 -Ethyl-3,4-dihydronaphtha- lin-2-yl)pyridin.
Hieraus besonders bevorzugt sind 3-(2-naphthyl)pyridin; 3-(6-Methoxy-2- naphthy I) pyridin; 3-(6-Brom-2-naphthyl)pyridin; 3-(6-Ethoxy-2-naphthyl)pyridin; 6-Pyridin-3-yl-2-naphthonitril; 3-(1 ,5-Dichlor-6-methoxy-2-naphthyl)pyridin; Me- thyl-6-pyridin-3-yl-2-naphthoat; 3-(1 H- 1 nden-2-yl)pyridin; 3-(3,4-Dihydronaphtha- lin-2-yl) pyridin; 3-(6-Methoxy-1 /-/-inden-2-yl)pyridin; 3-(6-Methoxy-3,4-dihydro- naphthalin-2-yl)pyridin; 3-(1 -Methyl-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin; 3-(3- Methyl-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin; und 3-(1 -Ethyl-3,4-dihydronaphthalin- 2-yl)pyridin und insbesondere 3-(6-Methoxy-2-naphthyl)pyridin; 3-(6-Brom-2- naphthy I) pyridin; 3-(6-Ethoxy-2-naphthyl)pyridin; 6-Pyridin-3-yl-2-naphthonitril; 3-(1 H-lnden-2-yl)pyridin; 3-(3,4-Dihydronaphthalin-2-yl)pyridin; 3-(6-Methoxy- 1 /-/-inden-2-yl)pyridin; 3-(6-Methoxy-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin; 3-(1 - Met hy I- 3,4- dihydronapht haiin- 2- y I) pyridin und 3-(3-Methyl-3,4-dihydronaphthalin- 2-yl) pyridin. Am meisten bevorzugt sind 3-(6-Methoxy-2-naphthyl)pyridin, 6-Pyridin-3-yl-2- naphthonitril, 3-(6-Methoxy-1 /-/-inden-2-yl)pyridin, 3-(6-Methoxy-3,4-dihydronaph- thalin-2-yl)pyridin, 3-(1-Methyl-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin und 3-(3- Methyl-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin.
Die erfindungsgemäßen chemischen Verbindungen, insbesondere die Verbindungen der Ausführungsform (3) können in einem Aspekt des Verfahrens gemäß Ausfüh- rungsform (4) durch eine Suzuki-Kupplung der Verbindung (IM) mit Verbindung (II) synthetisiert werden (vgl. Bsp. 1 und 2). Das Verfahren erfolgt bevorzugt gemäß dem folgenden allgemeinen Syntheseschema:
IV III I
(d)
VI V
Reaktionsbedingungen: (a) (CF3SO^O, Pyridin, 30 min bei 0 °C und über Nacht bei RT (b) PdP(Ph3U, Na2CO3, Toluol oder DME, 80 °C (c) TBABr3, CH2CI2, RT; (d) 1) NaBH4, MeOH, 0 0C 2) pTSA, Toluol, Reflux.
Schlüsselschritt dieser Synthese ist die Suzuki- Kupplung verschiedener heterozyklischer Boronsäuren mit Brom- oder Triflat-substituierten bizyklischen Verbindungen. Die Triflate (IM) werden in einem ersten Schritt ausgehend von den entsprechenden Alkoholen (IV) durch Reaktion mit Trifluormethansulfonsäureanhydrid und Pyri- din synthetisiert. Im zweiten Schritt werden die Brom- oder Triflatverbindungen (IM) und die herterozyklischen Boronsäuren (M) durch eine Suzukireaktion mit PdP(Ph3)4 als Katalysator, Na2CO3 als Base und Toluol oder DME als Lösemittel gekoppelt. Nach Aufarbeitung werden die Produkte durch Säulechromatgraphie gereinigt und mit NMR charakterisiert. Die zur Synthese der erfindungsgemäßen chemischen Verbindungen benötigten Verbindungen (IM) können in einem weiteren Aspekt des Verfahrens gemäß Ausführungsform (4) hergestellt werden cürch TBABr3- Behandlung der Ketone (VI), welche diese in die entsprechenden α-Bromketone (V) überführt (Bsp.2). Nach Reduktion mit NaBH4 werden die resultierende Alkohole in Toluol unter Zusatz einer katalytischen Menge pTSA rückflussgekocht, wodurch die cehydratisierten Brom- verbindungen (IM) entstehen. Der letzte Schritt ist die oben geschilderte Suzukikopplung der Bromverbindungen (Ml) mit den Verbindungen (M). Die Reaktionsprodukte können in ihre stabilen Salze überführt werden, bevorzugt in HCl- Salze oder pharmazeutisch akzeptable Salze. Die erfindungsgemäßen Synthesen können zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen und ähnlicher Verbindungen verwendet werden. Die Ausbeuten wer-
den durch die erfindungsgemäße Synthese gegenüber bereits bekannten Verfahren in einigen Fällen deutlich erhöht (um bis zu 40%). So beträgt die Ausbeute für A- (6-Methoxy-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin 43 in der Literatur 21% (Kelley, CJ. et al., J. Het. Chem.38(1): 11-23 (2001)), während sie bei Anwendung der er- findungsgemäßen Synthese 61% beträgt.
Für die Synthese (4) zur Herstellung von Verbindungen mit deprotonierbaren Sub- stituenten bzw. funktionellen Gruppen der heterozyklischen Verbindungen ist es erforderlich, diese mit geeigneten Schutzgruppen zu versehen. Geeignete Schutzgruppen und deren Entfernung sind dem Fachmann z.B. aus T.W. Green, Protective Groups in Organic Synthesis, Harvard University, John Wiley & Sons (1981) zugänglich. Die bedeutet selbstverständlich, dass bei Verwendung solcher Schutzgruppen in dem erfindungsgemäßen Verfahren (4) ein nachgeschalteter Entschüt- zungsschritt notwendig ist. Die Prüfung der erfindungsgemäßen Verbindungen auf Verwendung nach Ausfüh- rungsform (1) und (5) erfolgt an in vitro- Testsystemen, bevorzugt an mehr als einem in vitro- Test System. Die erste Stufe umfasst die Prüfung mit humanen CYP11 B- Enzymen, bevorzugt humanen CYP11 B1 und CYP11B2. Diese humanen Enzyme können entweder rekombinant exprimiert werden, insbesondere in Schizosac- charomyces pombe oder V79-Zellen, oder in einer getesteten Human-Zellinie, ins- besondere der adrenocorticalen Tumorzelllinie NCI-H295R enthalten sein (vgl. Bsp. 4 und 8). Besonders bevorzugt werden Substanzen zur erfindungsgemäßen Verwendung nach (1) oder (5) eingesetzt, welche eine Wirkung auf humane CYP11 B- Enzyme zeigen. Zur Identifizierung neuer therapeutisch wirksamer Verbindungen gemäß Ausführungsform (1) für den Menschen sind insbesondere Spalthefe und V79MZh-Zellen, welche CYP11 B1 und CYP11 B2 rekombinant exprimieren, und NCI- H295R- Zellen geeignet.
Zur erfindungsgemäßen Hemmung von humanem CYP11 B2 sind besonders diejenigen Verbindungen geeignet, deren Selektivitätsfaktor (IC50 CYP11B1/IC50 CYP11 B2) höher als 50 ist, ganz besonders diejeningen, deren IC50 CYP11 B2 kleiner als 20 nM ist.
Insbesondere die 3-Pyridyl-substituierten Naphthalinderivate und 3,4-Dihydro- naphthaline gemäß Ausführungsform (1) sind zur Verwendung nach (1) und (5) geeignet. Zur selektiven Inhibition von CYP11 B2 gemäß Ausführungsform (5) sind dies besonders die Napthalinderivate 2, 4, 5 und 10 sowie die Dihydronaphthalin- derivate 24, 33, 35 und 38 (vgl. Bsp.6-7) der vorliegenden Erfindung. Ganz be-
sonders bevorzugt sind 3-(6-Methoxy-2-naphthyl)pyridin 2 und 3-(6-Methoxy-3,4- dihydronaphthalin-2-yl)pyridin 35 (Bsp.6); letzteres ist ein hochpotenter CYP11 B2- lnhibitor (IC50: 2 nM), der eine hundertfache Selektivität im Vergleich mit CYP11 B1 (IC50: 213 nM) aufweist. Diese Verbindung stellt darüberhinaus eine vielverspre- chende Leitstruktur für weitere therapeutische Agentien dar.
Zur selektiven Inhibition von CYP11 B1 gemäß Ausführungsform (5) sind besonders die Verbindungen 27, 29, 45 und 46 geeignet (vgl. Bsp. 5-6). Diese Verbindungen zeigen in S. pombe (Bsp.4A) eine sehr niedrige CYP11 B2- Hemmung (vgl. Bsp. 5- 6). Mit ICso-Werten von 206 bis 805 nM in V79MZh 11 B1 -Zellen zeigen sie gute Hemmeigenschaften. Ganz besonders bevorzugt ist 4(5)-(2-Naphthyl)-1-/-/-imidazol 27. Es weist mit einem IC50-Wert von 206 nM die stärkste CYP11 B1 -Hemmung bei mäßiger CYP11B2-Hemmung (41%) auf.
Zur Bestimmung der Inhibition von humaner CYP11 B2 durch die Testverbindungen kann ein Screening-Test in rekombinanter S. pombe, insbesondere CYP11B2- exprimierender S. pombe P1 , verwendet werden (Bsp.4A). Für eine weitere Untersuchung auf den Einsatz gemäß Verwendung (5) werden danach besonders solche Verbindungen ausgewählt, die eine höhere inhibitorische Wirkung als die Referenz Fadrozol zeigen. In der zweiten Stufe können Verbindungen auf ihre Verwendung gemäß (5) in V79 MZh-Zellen (Hamsterlungen-Fibroblasten), die entweder CYP11 B1 oder CYP11 B2 exprimieren, auf ihre Aktivität und Selektivität getestet werden (Bsp.4B). Es werden unterschiedliche Inhibitionsprofile gefunden: Inhibitoren, die entweder selektiv für CYP11B1 oder für CYP11 B2 sind, und Inhibitoren die beide CYP11 B- Enzyme hemmen können. Die Inhibition von CYP19 durch die Testverbindungen kann in vitro unter Verwendung von humanen placentalen Mikrosomen und [1ß, 2ß-3 H] Testosteron als Substrat durchgeführt werden (modifiziert nach: Thompson, E.A. Jr. & Siterii, P.K., J. Biol. Chem.249:5364-5372 (1974)) (Bsp.3). Die Inhibition von CYP 17 durch die Testsubstanzen kann in vitro mit einer CYP17- haltigen Membranfraktion aus E.coli, das CYP17 rekombinant exprimiert, und Progesteron als Substrat bestimmt werden (Bsp.3).
Die NCI-H295R-Zellinie ist kommerziell erhältlich und wird häufig als Modell für den humanen adrenalen Kortex verwendet. Die Zellen wurden 1980 erstmals isoliert (Gazdar, A. F. et al., Cancer Res.50:5488-5496 (1990)) und enthalten 5 steroido- gene CYP450- Enzyme, darunter 17-alpha-Hydroxylase, CYP11 B1 und CYP11B2. Da
in dieser Zelllinie sämtliche steroidogenen CYP- Enzyme, die im adrenalen Cortex vorkom m en, exprim iert werden, stellt sie ein wichtiges I nstrument bei der Abschätzung der Selektivität von Hem mstoffen in vitro dar. Wesentlicher Unterschied zu den V79-Zellen ist folglich nicht nur, dass es sich bei NCI- H295R um humane Zellen handelt, sondern auch, dass in V79MZh1 1 B1 bzw. V79MZh1 1 B2 jeweils nur ein Targetenzym rekombinant exprim iert in einem ansonsten völlig CYP- Enzym -freien System vorliegt, während NCI- H295R ein wesentlich kom plexeres Modell darstellt. Mit Hilfe dieses neuen Modells kann die Voraussage von Wirkungen und Nebenwirkungen von Verbindungen auf die kom plexen Enzyme der Nebennierenrinde deut- lieh präziser werden.
Die Beeinflussung von humanem CYP1 1 B1 und CYP1 1 B2 in NCI- H295 R-Zellen durch die in vorliegender Erfindung gefundenen Substanzen wurde erstmals anhand ein iger weniger Verbindungen exem plarisch getestet ( Bsp. 8) . Unter Verwendung der NCI- H295R- Zelllinie wurde ein weiteres Testsystem zur Eva- luierung der erfindungsgemäßen Substanzen etabliert (Bsp. 9) . Hintergrund dieses Testsystems ist, dass H295R alle steroidogenen CYP- Enzyme, die zur Synthese der adrenalen Steroide notw endig sind, innerhalb der Zelle exprim iert. I n der intakten humanen Nebennierenrinde hingegen erfolgt die Bildung der Mineralkortikoide in der Zona glomerolosa, die der Glukokortikoide in der Zona fasciculata und die der adrenalen Androgene in der Zona reticularis. I n H295R liegt diese Zonierung nicht vor, dennoch lassen sich die Konzentrationen an Steroiden, die durch H295R sezer- niert werden, qualitativ und quantitativ m it den von der intakten hum anen Nebennierenrinde freigesetzten Konzentrationen vergleichen. I n diesem Modell wird die Cortisolbildung stärker gehem mt als die Aldosteronbil- düng, wenn Verbindung 2 als Testsubstanz eingesetzt wird ( Bsp. 9, Tab. 5) . Dieser Umstand kann dazu genutzt werden, auch indirekte I nhibitoren von CYP1 1 B1 nach Ausführungsform (5) zur Herstellung von Arzneim itteln gemäß Ausführungsform (2) zur Therapie von Hypercortisolism us und Diabetes mellitus zu verwenden. Grund für die indirekte I nhibition durch Verbindung 2 , welche im V79MZ-System sehr se- lektiv für CYP1 1 B2 ist, ist möglicherweise die Affinität dieser Verbindung zu CYP17, das in H295R hochaktiv ist. Möglicherweise führt die I nhibition von CYP17 zu einer Kum ulation seiner Substrate Progesteron und Pregnenolon. I nfolgedessen kann der Abbau dieser Steroide über die CYP21 - und CYP1 1 B2 - Stoffwechselwege führen, was wiederum zu erhöhten Konzentrationen des CYP1 1 B2-Substrats DOC führt. CYP1 1 B2 - I nhibitoren konkurrieren dann m it diesen erhöhten Konzentrationen von
DOC um die Bindungsstellen am aktiven Zentrum des Proteins, was in höheren ICso-Werten resultiert. Au ßerdem führt eine I nhibition von CYP17 zusätzlich zu einer Erniedrigung des CYP1 1 B1 - Substrats RSS und zu verminderten IC50-Werten dieses Enzyms. Diese Kaskade kann folglich eine selektive CYP1 1 B2- I nhibition in diesem Testsystem maskieren. System isch betrachtet können die erfindungsgem äßen Verbindungen also die Steroidogenese über die direkte Wirkung auf einzelne Enzyme hinaus erheblich beeinflussen.
Die in vivo- Aktivität der hier vorgestellten Verbindungen konnte in ersten Versuchen am Rattenmodell gezeigt werden. Fadrozol senkt die Aldosteron- und Corti- costeronkonzentrationen in ACTH-stim ulierten Ratten ab (Häusler et al., J. Steroid Biochem . 34: 567-570 ( 1989)) . Einige der hier vorgestellten Verbindungen zeigten in vivo ein ähnliches Verhalten wie Fadrozol.
Die zur Verwendung nach Ausführungsform (5) geeigneten Substanzen der Formel ( I ) können zur Entwicklung eines Arzneistoffs enthaltend eine pharmazeutische Zu- bereitung gemäß Ausführungsform (2) dienen, der die Lebensqualität von Patienten m it Herzinsuffizienz bzw. myokardialer Fibrose verbessert und die Mortalität entscheidend reduzieren kann. Die Ergebnisse der vorliegenden Erfindung zeigen eindeutig, dass es möglich ist, für das Targetenzym CYP1 1 B2 I nhibitoren zu entw ickeln, die hochaktiv sind, die allerdings CYP1 1 B1 , welches eine große strukturelle und funktionelle Homologie zu CYP1 1 B2 aufweist, nur wenig beeinflussen, und um gekehrt.
Die pharmazeutische Zusam mensetzung gemäß Ausführungsform (2) enthält vo rzugsweise eine derjenigen Verbindungen der Formel ( I ) , die bevorzugt für die Verwendung nach Ausführungsform ( 1 ) verwendet werden. Sie ist zur Therapie von Hyperaldosteronism us, Herzinsuffizienz oder myokardialer Fibrose, Hyper- cortisolism us, Diabetes mellitus, Depressio n, altersbedingten kognitiven Einbußen und des m etabolischen Syndroms bei Säugetieren und insbesondere Menschen geeignet. Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind als Einzelverbindungen und in Kombina- tion m it anderen Wirkstoffen und Hilfsstoffen z. B. zur Hem m ung von humanen und Säugetier- P450-Oxygenasen, besonders zur Hem m ung der humanen oder Säuge- tier-Aldosteronsynthase, ganz besonders zur Hem m ung der humanen Aldostero n- synthase CYP1 1 B2 bei gleichzeitiger geringer Beeinträchtigung der humanen CYP1 1 B1 sowie umgekehrt zur Hem m ung der CYP1 1 B1 bei gleichzeit iger geringer Beeinträchtigung der CYP1 1 B2 in vitro und in vivo geeignet . Die für CYP1 1 B2 selek-
tiven Verbindungen können zur Herstellung von Arzneim itteln zur Therapie von Herzinsuffizienz, (myo)kardialer Fibrose, (kongestivem) Herzversagen, Hypertonie und primärem Hyperaldosteronism us beim Menschen und bei Säugetieren eingesetzt werden. Die für CYP1 1 B1 selektiven Verbindungen sind Steroidhydroxylase- I nhibitoren, insbesondere Steroid- 1 1 ß- Hydroxylase- l nhibitoren, die zur Herstellung von Arzneim itteln zur Therapie von Hypercortisolism us, Diabetes m ellitus, insbesondere Diabetes mellitus Typ I I , Depression, altersbedingten kognitiven Einbu ßen und des metabolischen Syndroms eingesetzt werden können . Diese Arzneim ittel bzw. die pharmazeutischen Zusam mensetzungen gem äß Ausfüh- rungsform (2) der Erfindung können neben den erfindungsgemäßen Verbindungen noch weitere Wirkstoffe sowie geeignete Hilfs- und Trägerstoffe enthalten. Geeignete Hilfs- und Trägerstoffe werden vom Fachmann in Abhängigkeit von Anwendungsgebiet und Applikationsform bestim mt. Die Erfindung umfasst darüber hinaus ein Verfahren bzw. die Verwendung der er- findungsgemäßen Verbindung zur Vorbeugung, Verlangsam ung des Verlaufs oder Therapie einer der folgenden Krankheiten oder Krankheitsbilder: Diabetes mellitus, Hyperaldosteronism us, Hypercortisolism us, Hypertonie, kongestives Herzversagen, Nierenversagen, insbesondere chronisches Nierenversagen, Restenose, Atherosklerose, Nephropathie, koronare Herzkrankheiten, vermehrte Bildung von Kollagen, Fibrose, Depression, altersbedingte kognitive Einbu ßen, und metabolisches Syndrom , jeweils verknüpft m it oder nicht verbunden m it Auftritt von Hypertonie, durch Gabe einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitung. I n einer bevorzugten Ausführungsform ist dieses Verfahren zur Vorbeugung, Verlangsam ung des Verlaufs oder Therapie des Hyperaldosteronism us, der Myokard- fibröse, des kongestiven Herzversagens oder der kongestiven Herzinsuffizienz geeignet und umfasst die Gabe einer wirksamen Dosis eines erfindungsgemäßen Al- dosteronsynthase- I nhibitors oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes davon an den betroffenen Menschen oder das betroffene Säugetier. I n einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist dieses Verfahren zur Vorbeu- gung, Verlangsam ung des Verlaufs oder Therapie der stressabhängigen therapiere- sistenten Diabetes mellitus, insbesondere vom Typ I I , des Hypercortisolism us, der Depression, altersbedingter kognitiver Einbu ßen oder des metabolischen Syndroms geeignet und umfasst die Gabe einer wirksamen Dosis eines erfindungsgem äßen Steroidhydroxylase- I nhibitors, insbesondere Steroid- 1 1 ß- Hydroxylase- I nhibitors,
oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes davon an den betroffenen Menschen oder das betroffene Säugetier.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung können in jeder dem Fachm ann geläufigen Applikationsform verabreicht werden, wobei jedoch die orale Applikation die bevorzugte Applikationsform ist.
Die Menge verabreichten Wirksoff, d. h. die eingesetzte Dbsis richtet sich dabei nach der Art und Schwere der zu behandelnden Krankheit, der Applikations- und Therapieform , dem Alter und der konstitutionellen Beschaffenheit des Patienten und wird von dem behandelnden Arzt individuell im Rahmen seines allgemeinen Fachwissens an die gegebene Situation angepasst.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert, die jedoch die Erfindung nicht einschränken.
Beispiele Material und Analysenmethoden : IR-Spektren wurden auf einem Bruker Vector 33 FT- I nfrarotspektrometer aufgenom men. 1 H- NMR-Spektren wurden auf einem Bruker DRX-500 (500 MHz)-Gerät aufgenom men. Chem ische Verschiebungen werden in parts per m illion (ppm) angegeben. Alle Kopplungskonstanten (J) sind in Hz angegeben. Reagentien und Lösungsm ittel stam mten aus kom merziellen Quellen und wurden ohne weitere Reinigung verwendet. Säulenchromatographie (CC) wurde über Silicagel (70-200 μm) durchgeführt, der Reaktionsverlauf wurde m it Hilfe von Dünnschichtchromatographie über ALUGRAM SI L G/ UV254- Platten ( Macherey- Nagel, Düren) nachgewiesen.
Beispiel 1 : Synthese der Verbindungen 1 bis 31
Nr. R X/ Y Nr. R X/ Y Nr. R Y Het
1 H CH 1 2 1 ,5- Cl, 6- OMe CH 23 H CH 1 - im idazolyl
2 6-OMe CH 13 7- OMe CH 24 3- OMe CH 1 - im idazolyl
3 6- OH CH 14 1- Cl- 7- OMe CH 25 6- OMe CH 1 - im idazolyl
4 6- Br CH 15 3- OMe CH 26 H N 1 - im idazolyl
5 6- OEt CH 16 6- COOMe CH 27 H CH 4(5)-imidazolyl
5-(N-methyl)
6 6- OPr CH 17 6-CONH2 CH 28 H CH imidazolyl
7 6- OBn CH 18 6-CONHMe CH 29 H CH 5-oxazolyl
8 6- CN CH no R X Y 30 6- OMe CH 5-pyrimidyl
9 5- Cl- 6- OMe CH 19 H CH N 31 6- OMe CH 4-pyridyl
10 5- Br- 6- OMe CH 20 H N CH
11 5- Py r- 6- OMe CH 21 H N N
Die Synthese erfolgte gemäß dem allgemeinen Syntheseschema:
1-2,4-10,12-16, 19-22,30-31
Reaktionsbedingungen: (a) (CF3SO)2O, Pyridin, 30 min bei O °C, über Nacht bei RT (b) PdP(Ph3)4, Na2CO3, Toluol oder DME, 80 °C
Schlüsselschritt der Synthese war die Suzuki- Kupplung von verschiedenen heterozyklischen Boronsäuren mit Brom- oder Triflatverbindungen. Die Triflate (IM) wurden in einem ersten Schritt ausgehend von den entsprechenden Alkoholen (IV) durch Reaktion mit Trifluormethansulfonsäureanhydrid und Fyridin synthetisiert. Die Bromverbindungen wäre kommerziell erhältlich oder wurden wie unter (A) be-
schrieben hergestellt. Im zweiten Schritt wurden die Brom- oder Triflatverbindun- gen (IM) und die heterozyklischen Boronsäuren (II) durch eine Suzukireaktion mit PdP(Ph3)4 als Katalysator, Na2CO3 als Base und Toluol oder DME als Lösemittel gekoppelt. Das nach der Reaktion erhaltene Gemisch wurde durch Säulenchromatographie gereinigt. Die Produkte wurden durch NMR charakterisiert.
A) Synthese der nicht kommerziell erhältlichen Vorstufen: Die folgenden Verbindungen wurden nach neuen oder bekannten Synthesemethoden hergestellt:
2-Brom-6-ethoxynaphthalin 5i, 2-Brom-6-propoxynaphthalin 6i und 2-Brom-6- phenoxynaphthalin 7i wurden analog zu Huisgen et al. (leicht modifiziert) hergestellt (Huisgen, R. und Sorge, G., Liebigs Ann. Chem, 566:162-184 (1950)):
5i R=Et 6i R=Pr 7i R=Bn Reaktionsbedingungen: (a) RBr, K2 (Xh, DMF, 3 h, Reflux 6-Brom-1 -chlor-2-methoxynaphthalin 9i und 1 ,6-Dibrom-2-methoxynaphtha!in 1Oi (neue Synthesemethode):
9i R=CI 1Oi R=Br
Reaktionsbedingungen: (a) NBS oder NCS, THF, 3 h Reflux, über Nacht bei RT
1,5-Dichlor-6-methoxy-2-naphthol 12ii wurde anolog zu WO 03/051805 hergestellt:
12Mi 12ii
Reaktionsbedingungen: (a) NCS, ACN, über Nacht bei RT
1 -Chlor- 7-methoxy-2-naphthol 14M wurde in einem Schritt synthetisiert (neue Synthesemethode):
14Mi 14M
Reaktionsbedingungen: (a) NCS, ACN, über Nacht bei RT
6-Cyano-2-naphthyltrifluormethansulfonat 8i, 1 ,5-Dichlor-6-methoxy-2-naphthyl-- trifluormethansulfonat 12i (WO 03/051805), 7-Methoxy-2-naphthyl-trifluor- methansulfonat 13 i (WO 03/051805) und 1 -Chlor-7-methoxy-2-naphthyl- trifluormethansulfonat 14i:
8ii R=6-CN 8i R=6-CN 12MR=1,5-CI, 6-OMe 12i R=1,5-Cl, 6-OMe 13MR=7-OMe 13i R=7-OMe 14MR=I-CI, 7-OMe 14i R=I-CI, 7-OMe
Reaktionsbedingungen: (a) Trifluormethansulfonsäureanhydrid, Pyridin, 30 min bei 0-5 °C, über Nacht bei RT
2-Bromchinolin 2Oi (Young, T.E. und Amstutz, E.D., JACS, 4773-5 (1951)) und 2- Bromchinoxalin 21 i wurden durch Reaktion des entsprechenden Alkohols mit POBr3 hergestellt:
20M X=N, Y=CH 2Oi X=N, Y=CH
21MX=N, Y=N 21 i X=N1Y=N
Reaktionsbedingungen: (a) POBr3, 4h, 150 °C
O-Methoxynaphthylboronsäure 24i wurde nach einer bekannten Synthesemethode hergestellt (Chowdhury, S. et al., Tet. Lett.40(43) :7599-7603 (1999)):
24M 24i
Reaktionsbedingungen: (a) 1) nBuLi, THF, -20°C 2) B(OMe)3, THF, -78 °C
Λ/-Benzylidenmethylamin 28i wurde wie beschrieben hergestellt (H. Dann und P.Zoller, HeIv. Chim.Acta 35: 1348-1351 (1952)):
29i 28i
Reaktionsbedingungen: (a) MeNH2, EtOH, Reflux, 1 h.
B) Synthese der Verbindungen 1 -31 : Allgemeine Synthese der Verbindungen 1 -2.4-10.12-16.19-22.30-31 : Eine M- schung aus substituiertem 2-Bromnaphthalin oder 2-Trifluormethansulfonat (1 eq), heterozyklischer Boronsäure (1,3 eq), Natriumcarbonat (2,1 eq) und Tetra- kis(triphenylphosphin)palladium (0,02 eq) in Ethylenglycoldimethylether oder Toluol wurde über Nacht bei 80 °C unter Stickstoffatmosphäre gerührt. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur (RT) wurde Wasser zugegeben. Die Mischung wurde mit Ethylacetat extrahiert, über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Nach Reinigung über Säulenchromatographie betrugen die Ausbeuten bis zu 94% . Synthese von 6-Pyridin-3-yl-2-naphthol 3 : Demethylierung von Verbindung 2 durch BBr3 in Dichlormethan bei -78°C ergab die hydroxylierte Verbindung 3 :
2 3
Reaktionsbedingungen: (a) BBr3, CH2CI2, -78 °C
BBr3 (0,85 ml, 0,85 mmol) wurde bei -78°C unter Stickstoffatmosphäre langsam zu Verbindung 2 (50 mg, 0,21 mmol) in 6 ml trockenem CH2CI2 gegeben. Nach 30 min Rühren wurde die Kühlung beendet und die Mischung über Nacht bei RT gerührt. Die Reaktion wurde dann durch langsame Zugabe von Methanol beendet. Die Mischung wurde mit einer gesättigten Natriumbicarbonat-Lösung gewaschen, die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet, abfiltriert und das Lösemittel in va- cuo entfernt.
Synthese von 3-(5-Brom-6-methoxy-2-naphthyl)pyridin 10 und 3.3'-(2-Methoxy- naphthalm-1...6-.d.iyl.)dipy.r.jd.j.n 1...1....;.. Die Suzuki- Kupplung von 1 Oi mit zwei Äquivalenten (eq.) 3-Pyridylboronsäure (Katalysator: PdP(Ph
3)
4; Base: Na
2CO
3) ergab eine Mischung aus Mono(1 O)- und Di(11 )pyridyl-substituiertem Naphthalin:
11 R=3-Pyr
Reaktionsbedingungen: (a) PdP(Ph3)4, Na2CO3, DME, 80 °C
Eine Mischung aus 1 ,6-Dibrom-2-methoxynaphthalin 1Oi (223 mg, 0,71 mmol), 3- pyridinboronsäure (260 mg, 2,12 mmol), Natriumcarbonat (299 mg, 2,82 mmol) und Tetrakis(triphenylphosphin)palladium (16 mg) in Ethy lenglycoldimethylether wurde über Nacht bei 80 °C unter Stickstoffatmosphäre gerührt. Die Mischung wurde auf RT abgekühlt und Wasser zugegeben. Nach Extraktion mit Ethylacetat wurde die organische Phase über MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Das Produkt wurde durch Säulenchromatographie gereinigt, als Eluent diente CH2CI2/MeOH (98:2).
Synthese der Verbindungen 17.18: Nach einer Literaturmethode (Jagdmann, G.E. et al., Synth. Comm.20(8): 1203-1208 (1990)) wurde der Carbonsäureester 16 mit den entsprechenden Formamiden und NaOMe als Base in wasserfreiem DMF in primäre oder sekundäre Amide umgewandelt:
16 17R=H
18 R=Me Reaktionsbedingungen: (a) RNHCHO, NaOMe, DMF, 100 °C
Eine gerührte Mischung aus Methyl-6-brom-2-naphthoat 16 (1 eq) und Formamid (3,3 eq) unter Stickstoff wurde mit wasserfreiem DMF (2 ml) versetzt und auf 100°C erhitzt. Methanolisches Natriummethanolat (0,7 eq)wurde zugegeben und die Mischung weiter für 1 h gerührt. Nach Abkühlung und Wasserzugabe (2 ml) wurde die Mischung mit Ethylacetat extrahiert, die organische Phase über MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösemittel in vacuo entfernt.
Synthese der Verbindungen 23-25: Die 1-lmidazolyl-substituierten Napthaline 23- 25 wurden durch Kupplung der Naphthylboronsäure mit Imidazol in Anwesenheit
einer katalytischen Menge eines Kupfersalzes hergestellt (Lam, P.Y.S. et al., Tet. Lett.39:2941-4 (1998); Lan, J.-B. et al., Chem. Commun, 188-9 (2004)):
23i-25i 23-25
Reaktionsbedingungen: (a) Imidazol, Cu(OAc)2, Pyridin, CH2CI2, RT; oder Imidazol, CuI, 2 h, Reflux
Eine Mischung aus Naphthalinboronsäure 23i oder 25i (2 eq.), Imidazol (1 eq.), Kupfer(ll)acetat (1,5 eq.), Pyridin (2 eq.) und einem 4 Ä- Molekularsieb in wasserfreiem Dichlormethan wurde zwei Tage bei RT gerührt. Die Mischung wurde abfiltriert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Das Produkt wurde Säulenchrom a- tographisch gereinigt. Eine Mischung aus Naphthalinboronsäure 24i (1 eq.), Imidazol (1,2 eq.) und Kupferiodid (5 mol%) in wasserfreiem Methanol wurde unter Luftatmosphäre 2 h rückflussgekocht. Das Lösemittel wurde in vacuo entfernt. Das Produkt wurde säulenchromatographisch gereinigt.
Synthese der Verbindung 26: 3- (1 H-I midazol- 1 -yl)chinolin 26 wurde wie von Kauffmann et al. beschrieben hergestellt (Kauffmann, T. et al., Chem.Ber.115:452- 8 (1982)):
19i 26
Reaktionsbedingungen: (a) Imidazol, CuO, K2CO3, Nitrobenzol, 24h, Reflux
Synthese der Verbindung 27: Behandlung des a-Bromketons 27i mit Formamid bei hoher Temperatur ergab 4(5)-(2-Naphthyl)-1 H- imidazol 27 entsprechend einer Methode von Bredereck und Theilig (Bredereck, H. und Theilig, G., Chem.Ber.86:88- 96 (1953)):
Reaktionsbedingungen: (a) NH2CHO, 185 °C, 2 h
Synthese der Verbindungen 28. 29: Reaktion von Λ/-Benzylidenmethylamin 28 i oder 2-Naphthaldehyd 29i und Tosylmethylisocyanid (Tosmic) mit K2CO3 als Base ergab 1 -Methyl-5-(2-naphthyl)-1 H-imidazol 28 bzw.5-(2-Naphthyl)-1 ,3-oxazol 29 :
28i A=NMe 28 A=NMe
29i A=O 29 A=O Reaktionsbedingungen: (a) Tosmic, K2CO3, RT
Eine Mischung aus Λ/-Benzylidenmethylamin 28i oder 2-Naphthaldehyd 29 i (1 eq.), Tosylmethylisocyanid (1,7 eq.) und Kaliumcarbonat (2 eq.) in absolutem Methanol wurde bei RT über Nacht gerührt. Methanol wurde in vacuo entfernt und Dichlor- methan zum Rohprodukt zugegeben. Nach Waschen mit Wasser wurde die organische Phase über MgSO4 getrocknet, filtriert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Das Produkt wurde säulenchromatographisch gereinigt.
C) Reinigungsbedingungen. Ausbeute und Charakterisierung der Titelverbindungen: 3-(2-Naphthyl)pyridin (1). Reinigung: Säulenchromatographie (CC) (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 16%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 7,44 (dd, 1 H, 3J = 8,2 Hz, 4J = Hz, Pyr. H-5), 7,51 -7,56 (m, 2H, Ar H), 7,71 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1,6 Hz, Ar H), 7,88-7,90 (m, 2H, Ar H), 7,96 (d, 1H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 8,03-8,05 (m, 2H, Ar H, Pyr. H-4), 8,63 (dd, 1 H, 3J = 4,7 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,99 (dd, 1 H, 4J = 1,6 Hz, Pyr.H-2). IR cm1: vmax3392, 3051, 3029, 1599, 1484. MS m/z 206 (MH+), 178, 151, 77, 51.
3-(6-Methoxy-2-naphthyl)pyridin (2). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 77%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 3,95 (s, 1 H, OCH3), 7,17 (d, 1 H, 4J = 2,5 Hz, Ar H), 7,22 (dd,1H, 3J = 8,8 Hz, 4J = 2,2 Hz, Ar H), 7,45-7,47 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,67 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1 ,8 Hz, Ar H), 7,81 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,85 (d, 1H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,98 (s, 1 H, Ar H), 8,04-8,06 (m, 1H, Pyr. H-4), 8,61 (dd, 1H, 3J = 4.7 Hz, 4J = 1,3 Hz, Pyr. H-6), 8,97 (s, 1H, Pyr. H-2). IR cm 1: vmax 3058, 2938, 1605, 1489. MS m/z 236 (MH+). 6-Pyridin-3-yl-2-naphthol (3). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 65%. 1H NMR (500 MHz, CDCt3): δ 7,20 (dd, 1 H, 3J = 8,8 Hz, 4J= 2,2 Hz, Ar H), 7,23 (d, 1 H, 4J = 1,9 Hz, Ar H), 7,62 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,83 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1 ,6 Hz, Ar H), 7,87 (d, 1H, 3J= 8,8 Hz, Ar H), 7,92 (d, 1H, 3J= 8,8 Hz, Ar H), 8,24 (s,
1 H, Ar H), 8,29 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1,9 Hz, Pyr. H-4), 8,65 (d, 1 H, 3J = 4,7 Hz, Pyr. H-6), 9,08 (d, 1H, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-2), 9,95 (s, 1 H, OH). IR cm 1: vmax 3634, 3021, 1594, 1509, 1489, 793. MS m/z 222 (MH+).
3-(6-Bromo-2-naphthyl)pyridin (4). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 21%. 1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 7,53 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,62 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1,6 Hz, Ar H), 7,73 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1,6 Hz, Ar H), 7,79 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,89 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 8,02 (d, 1 H, 4J = 1,5 Hz, Ar H), 8,06 (d, 1 H, 4J = 1,5 Hz, Ar H), 8,11 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-4), 8,65 (dd, 1 H, 3J = 5,0 Hz, 4J = 1 ,6 Hz, Pyr. H-6), 8,99 (d, 1 H, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H- 2). IRcm"1 : vmax3032, 2963, 1482. MS m/z 286 (M+2H+) 284 (MH+).
3-(6-Ethoxy-2-naphthyl)pyridin (5). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 4%. 1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 1,51 (t, 3H, 3J = 6,9 Hz, CH3), 4,18 (q, 2H, 3J = 6,9 Hz, CH2), 7,17 (d, 1 H, 4J = 2,5 Hz, Ar H), 7,21 (dd, 1 H, 3J = 8,8 Hz, 4J = 2,5 Hz, Ar H), 7,55 (m, 1H, Pyr. H-5), 7,66 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1,9 Hz, Ar H), 7,82 (d, 1 H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 7,85 (d, 1 H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 7,98 (d, 1 H, 4J = 1,9 Hz, Ar H), 8,16 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-4), 8,61 (dd, 1H, 3J = 5,0 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,99 (d, 1H, 4J = 2,5 Hz, Pyr. H-2). IR cm 1: vmax 3021, 2995, 1601, 1489, 1252, 821. MS m/z 250 (MH+), 221. 3-(6-Propoxy-2-naphthyl)pyridin (6). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 84%. 1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 1,10 (t, 3H, 3J = 7,2 Hz, CH3), 1,89 (q, 2H, 3J = 6,6 Hz, CH2), 4,07 (t, 2H, 3J = 6,6 Hz, CH2), 7,17 (d, 1H, 4J = 2,5 Hz, Ar H), 7,21 (dd, 1 H, 3J = 8,8 Hz, 4J = 2,5 Hz, Ar H), 7,39 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,67 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1 ,9 Hz, Ar H), 7,82 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,83 (d, 1 H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 7,97 (d, 1 H, 4J = 1,9 Hz, Ar H), 7,98 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1 ,6 Hz, Pyr. H-4), 8,60 (dd, 1H, 3J = 4,7 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,96 (d, 1 H, 4J = 2,5 Hz, Pyr. H-2). IR cm 1: vmax2967, 2934, 2878, 1629, 1604, 1491, 1389, 1254. MS m/z 264 (MH+).
3-(6-Benzyloxy-2~naphthyl)pyridin (7). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 76%. 1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 5,22 (s, 2H, CH2), 7,26 (d, 1H, 4J = 2,5 Hz, Ar H), 7,30 (dd, 1 H, 3J = 8. Hz, 4J = 2,5 Hz, Ar H), 7,36 (t, 1 H, 3J = 7,2 Hz, Ar H), 7,42 (t, 2H, 3J = 7,6 Hz, Ar H), 7,48-7,51 (m, 1 H, Pyr. H-5, Ar H), 7,67 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1 ,9 Hz, Ar H), 7,84 (d, 1 H, 3J = 8,2 Hz, Ar H), 7,85 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,99 (s, 1 H, Ar H), 8,10 (dt, 1H, 3J = 7,8 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-
4), 8,62 (dd, 1 H, 3J = 5,0 Hz, 4J = 1 ,3 Hz, Pyr. H-6), 8,98 (d, 1 H, 4J = 2,2 Hz, Pyr. H-2). I R cm-1: vmax3040, 1604, 1490. MS m/z 312 (MH+), 221. 6-Fyridin-3-yi-2-naphthonitrii (8). Reaktionsdauer nur 2,5 h. Reinigung: CC (CH2CI2/Me0H, 98:2) Ausbeute 71%. 1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 7,55 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,68 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1 ,5 Hz, Ar H), 7,84 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1 ,8 Hz, Ar H), 8,01 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 8,04 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 8,10 (d, 1H, 4J = 1,2 Hz, Ar H), 8,12 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1,5 Hz, Pyr. H-4), 8,28 (s, 1H, Ar H), 8,70 (dd, 1 H, 3J = 4,9 Hz, 4J= 1,5 Hz, Pyr. H-6), 9,01 (d, 1 H, 4J = 2,4 Hz, Pyr. H-2). I R cm"1: vmax3032, 2224 (CN), 1629, 1469, 1424. MS m/z 231 (MH+).
3-(5-Chlor-6-methoxy-2-naphthyl)pyridin (9). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 93%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 4,07 (s, 3H, OCH3), 7,39 (d, 1H, 3J = 9,1 Hz, Ar H), 7,64 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,79 (dd, 1 H, 3J = 9,1 Hz, 4J = 2,2 Hz, Ar H), 7,89 (d, 1 H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 8,04 (d, 1 H, 4J = 1,9 Hz, Ar H), 8,26 (dt, 1 H, 3J = 8,1 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-4), 8,36 (d, 1 H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 8,65 (dd, 1 H, 3J = 5,0 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-6), 9,02 (d, 1H, 4J = 2,2 Hz, Pyr. H-2). IR cm 1: vmax 3033, 2955, 2844, 1602, 1490, 1275. MS m/z 272 (M+2H+), 270 (MH+), 255, 227, 192. 3-(5-Brom-6-methoxy-2-naphthyl)pyridin (10). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 66%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 4,07 (s, 3H, OCH3), 7,36 (d, 1 H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 7,61 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,79 (dd, 1 H, 3J = 9,1 Hz, 4J = 2,2 Hz, Ar H), 7,92 (d, 1 H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 8,02 (d, 1 H, 4J = 1 ,9 Hz, Ar H), 8,22 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 2,2 Hz, Pyr. H-4), 8,36 (d, 1 H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 8,65 (dd, 1 H, 3J = 5,0 Hz, 4J= 1,6 Hz, Pyr. H-6), 9,01 (d, 1H, 4J= 2,2 Hz, Pyr. H-2). IRcm 1: vmax 3045, 2955, 2832, 1601, 1488, 1272. MS m/z 317, 316, 315, 314, 270, 227, 191, 163.
3>3l-(2-Methoxynaphthalin-1,6-diyl)dipyridin (11). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 5%. 1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 3,89 (s, 3H, OCH3), 7,43-7,46 (m, 2H, Ar H, Pyr. H-5), 7,54-7,56 (m, 2H, Ar H, Pyr. H-5), 7,62 (dd, 1H,3J= 8,8 Hz, 4J = 1 ,9 Hz, Ar H), 7,86 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1,9 Hz, Pyr. H-4), 8,01 -8,04 (m, 2H, Ar H, Pyr.H-4), 8,07 (d, 1 H, 4J = 1 ,6 Hz, Ar H), 8,62 (d, 1 H, 3J = 5,0 Hz, Pyr. H-6), 8,68 (s, 1 H, Pyr. H-2), 8,70 (d, 1 H, 3J = 5,0 Hz, Pyr. H-6), 8,97 (s, 1H, Pyr. H-2). IRcm 1: vmax 3031, 2950, 2842, 1599, 1488, 1258. MS m/z313 (MH+),
3-(1,5-Dichlor-6-methoxy-2-naphthyl)pyridin (12). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 41%.1H NMR(500 MHz, CDCI3): δ 4,10 (s, 3H, OCH3), 7,48 (d, 1 H, 3J = 9,1 Hz, Ar H), 7,50 (d, 1H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 7,70 (m, 1H, Pyr. H-5), 8,18 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-4), 8,30 (d, 1 H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 8,37 (d, 1 H, 3J = 9,1 Hz, Ar H), 8,73 (dd, 1 H, 3J = 5,3 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,85 (d, 1H, 4J= 1,6 Hz, Pyr. H-2). I R cm"1: vmax3060, 2940, 2830, 1617, 1487. MS m/z 307, 306, 305, 304, 270, 227, 191, 163.
3-(7-Methoxy-2-naphthyl)pyridin (13). Reaktionszeit: 8 h. Reinigung: CC (CH2CI2/MeOH, 97:3) Ausbeute 31%. 1H NMR (500 MHz, CDCt3): δ 3,95 (s, 3H, OCH3), 7,18-7,21 (m, 2H, Ar H), 7,48 (m, 1H, Pyr. H-5), 7,54 (dd, 1H, 3J = 8,2 Hz, 4J = 1 ,6 Hz, Ar H), 7,78 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,88 (d, 1 H, 3J = 8,2 Hz, Ar H), 7,95 (d, 1 H, 4J = 1 ,8 Hz, Ar H), 8,08 (dt, 1 H, 3J = 7,8 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-4), 8,63 (dd, 1 H, 3J = 5,0 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,99 (d, 1 H, 4J = 2,5 Hz, Pyr. H- 2). IRcm"1 : vmax3030, 2973, 2835, 1626. MS m/z236 (MH+), 221. 3-(1-Chlor-7-methoxy-2-naphthyl)pyridin (14). Reinigung: CC (Hexan/ EtOAc, 8:2) Ausbeute 18%.1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 4,00 (s, 3H, OCH3), 7,26-7,29 (m, 2H, Ar H), 7,59 (m, 1H, Pyr. H-5), 7,64 (d, 1 H, 4J = 2,5 Hz, Ar H), 7,80 (d, 1H, 3J= 8,8 Hz, Ar H), 7,82 (d, 1 H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 8,06 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1 ,6 Hz, Pyr. H-4), 8,70 (d, 1 H, 3J = 5,0 Hz, Pyr. H-6), 8,82 (s, 1H, Pyr. H-2). IRcm 1: vmax 3020, 2932, 2878, 1677, 1506, 1225. MS m/z 272 (M+2H+), 270 (MH+), 255, 191. 3-(3-Methoxy-2-naphthyl)pyridin (15). Reinigung:CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 31%.1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 3,94 (s, 3H, OCH3), 7,25 (s, 1H, Ar H), 7,35- 7,40 (m, 2H, Ar H, Pyr. H-5), 7,48 (td, 1 H, 3J = 8,2 Hz, 4J = 1 ,3 Hz, Ar H), 7,77 (s, 1 H, Ar H), 7,78 (d, 1 H, 3J = 8,2 Hz, Ar H), 7,81 (d, 1 H, 3J = 8,2 Hz, Ar H), 7,93 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1,9 Hz, Pyr. H-4), 8,60 (dd, 1 H, 3J = 4,9 Hz, 4J = 1,8 Hz, Pyr. H-6), 8,85 (s, 1H, Pyr. H-2). IR cm1: vmax. 3054, 2962, 2832, 1631, 1599, 1504,
1466, 1410, 1254. MSm/z236 (MH+).
Methyl-6-pyridin-3-yl-2-naphthoat (16). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 10%. 1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 3,93 (s, 3H, OCH3), 7,35-7,37 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,71 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1,9 Hz, Ar H), 7,89 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,94 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-4), 8,00 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 8,01 (s, 1 H, Ar H), 8,05 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1,6 Hz, Ar H), 8,58 (s, 1 H, Ar H), 8,59 (dd, 1 H, 3J = 5,0 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,92 (d, 1 H, 4J = 2,2 Hz, Pyr. H-2). IRcm 1: vmax.3052, 2952, 1718 (CO), 1598, 1499, 1292. MS m/z264 (MH+).
6-Pyridin-3-yl-2-naphthamid (17). Reinigung: CC (Hexan/Ethylacetat, 84:15) Ausbeute 61%. 1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 7,42-7,45 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,75 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1 ,9 Hz, Ar H), 7,90 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1,9 Hz, Ar H), 7,96 (d, 1H, 3J = 8,8 Hz, Ar H), 8,01-8,04 (m, 2H, Ar H, Pyr. H-4), 8,06 (d, 1H, 4J = 1 ,3 Hz, Ar H), 8,38 (d, 1 H, 4J = 1 ,3 Hz, Ar H), 8,59 (dd, 1 H, 3J = 4,7 Hz, 4J = 1 ,6 Hz, Pyr. H-6), 8,92 (d, 1H,4J= 1,9 Hz, Pyr. H-2). IR cm 1: vmax. MSm/z249 (MH+). Λ/-Methyl-6-pyridin-3-yl-2-naphthamide (18). N-Methylformamid wurde verwendet. Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 95:5) Ausbeute 83%. 1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 3,10 (s, 3H, OCH3), 6,33 (s, 1 H, NH), 7,42-7,44 (m, 1H, Pyr. H-5), 7,77 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1,8 Hz, Ar H), 7,87 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1,5 Hz, Ar H), 7,96- 8,07 (m, 4H, 3xAr H, Pyr. H-4), 8,33 (s, 1H, Ar H), 8,65 (dd, 1H, 3J= 4,6 Hz, 4J = 1,5 Hz, Pyr. H-6), 8,98 (d, 1 H, 4J = 1,5 Hz, Pyr. H-2). IR cm"1: vmax 3316, 3059, 2929, 1644, 1549, 1313. MS m/z 263 (MH+). 3-Pyridin-3-ylchinolin (19). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 3%. 1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 7,46 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,62 (td, 1 H, 3J = 8,2 Hz, 4J =
. ,3 Hz, Ar H), 7,77 (td, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1,6 Hz, Ar H), 7,91 (d, 1 H, 3J = 7,6 Hz, Ar H), 8,02 (dt, 1 H, 3J= 7,9 Hz, 4J= 2,2 Hz, Pyr. H-4), 8,16 (d, 1 H, 3J = 8,2 Hz, Ar H), 8,33 (d, 1 H, 4J = 2,2 Hz, Ar H), 8,69 (dd, 1 H, 3J = 4,7 Hz, 4J = 1 ,3 Hz, Pyr. H-6), 8,98 (d, 1H, 4J = 2,5 Hz, Pyr. H-2), 9,16 (d, 1H, 4J = 2,2 Hz, Ar H). IR cm"1: vmax.3055, 2930, 1494. MS m/z207 (MH+).
2-Pyridin-3-ylchinolin (20). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 99:1). Das Produkt wurde in 4 ml Diethylether aufgenommen und mit einem Äquivalent HCl inDdiethy- lether (1M) versetzt. Das Präzipitat wurde abfitriert und gründlich mit Diethylether gewaschen. Ausbeute 43%.1H NMR (500 MHz, CDCt3): δ 7,68 (td, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 0,9 Hz, Ar H), 7,86 (td, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1 ,6 Hz, Ar H), 7,95 (dd, 1 H, 3J = 8,2 Hz, 4J = 0,9 Hz, Ar H), 8,12 (m, 1 H, Pyr. H-5), 8,17 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 8,34 (d, 1H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 8,57 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 8,87 (d, 1 H, 3J =
5.4 Hz, Pyr. H-4), 9,34 (d, 1H, 3J = 8,2 Hz, Pyr. H-6), 9,67 (s, 1H, Pyr. H-2). IR cm"1: vmax3053, 2931, 1596, 1548, 1506. MS m/z 207 (MH+). 2-Pyridin-3-ylchinoxalin (21). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 99:1). Das Produkt wurde in 4 ml Diethylether aufgenommen und mit einem Äquivalent HCl inDdiethy- lether (1M) versetzt. Das Präzipitat wurde abfitriert und gründlich mit Diethylether gewaschen. Ausbeute 44%.1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 7,79-7,82 (m, 2H, Ar H), 8,07-8,12 (m, 2H, Ar H), 8,14-8,17 (m,1H, Pyr. H-5), 8,92 (d, 1 H, 3J = 5,0 Hz, Pyr.
H-4), 9,33 (d, 1H,3J= 7,9 Hz, Pyr. H-6), 9,46 (s, 1H, Pyr. H-2), 9,71 (s, 1H, Ar H). I R cm-1: vmax3066, 1604, 1547, 1499, 1313. MSm/z208 (MH+), 181, 102, 75, 51. 3-(9-Phenanthryl)pyridin (22). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 94%. 1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 7,56-7,61 (m, 2H, Ar H, Pyr. H-5), 7,66 (td, 1H,3J = 8,2 Hz, 4J= 1,3 Hz, Ar H), 7,70-7,74 (m, 3H, Ar H), 7,77 (dd, 1 H, 3J = 8,2 Hz, 4J = 0,9 Hz, Ar H), 7,92 (dd, 1H, 3J= 7,9 Hz, 4J= 1,6 Hz, Ar H), 8,03 (dt, 1H, 3J= 7,9 Hz, 4J = 1,9 Hz, Pyr. H-4), 8,73-8,76 (m, 2H, Ar H, Pyr. H-6), 8,81 (d, 1H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 8,85 (d, 1 H, 4J = 2,2 Hz, Pyr. H-2). IR cm1: vmax 3055, 1659, 1535, 1456, 1247. MSm/z256 (MH+). 1-(2-Naphthyl)-1H-imidazol (23). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 95:5) Ausbeute 34%. 1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 7,26 (s, 1H, Im. H-4), 7,40 (s, 1 H, Im. H-5), 7,51 -7,58 (m, 3H, Ar H), 7,82 (d, 1 H4J = 1 ,5 Hz, Ar H), 7,88 (t, 2H, 3J = 7,6 Hz, Ar H), 7,96 (d, 1H, 3J = 7,6 Hz, Ar H), 8,05 (s, 1H, Im. H-2). IR cm"1: vmax 3116, 3058, 1688, 1602, 1493. MSm/z195 (MH+), 167, 139, 115, 77, 51. 1-(3-Methoxy-2-naphthyl)-1«-imidazol (24). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 13%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 3,97 (s, 3H, OCH3), 7,21 (s, 1 H, Im. H-4), 7,30 (s, 2H, Ar H, Im. H-5), 7,24 (td, 1H, 3J = 8,2 Hz, 4J = 1,3 Hz, Ar H), 7,51 (td, 1 H, 3J = 8,2 Hz, 4J = 1 ,3 Hz, Ar H), 7,74 (s, 1 H, Ar H), 7,79 (d, 2H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,87 (s, 1 H, Im. H-2). IR cm 1: vmax 3059, 2940, 2839, 1506. MS m/z 225 (MH+).
1-(6-Methoxy-2-naphthyl)-1H-imidazol (25). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 13%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 3,95 (s, 3H, OCH3), 7,18 (d, 1H, 4J = 2,5 Hz, Ar H), 7,24 (dd, 1H, 3J= 8,5 Hz, 4J= 2,5 Hz, Ar H), 7,28 (s, 1H, Im. H-4), 7,38 (s, 1H, Im. H-5), 7,48 (dd, 1 H, 3J= 8,5 Hz, 4J= 2,5 Hz, Ar H), 7,76 (s, 1H, Ar H), 7,77 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,85 (d, 1H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 8,07 (s, 1H, Im. H-2). IR cm 1: vmax 3113, 3003, 2962, 2842, 1607. MS m/z 225 (MH+), 210,
126.
3-(1 H- 1 midazol- 1 -yl)chinolin (26). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 18%. 1H NMR (500 MHz, CDCt3): δ 7,34 (t, 1H, 4J = 1,3 Hz, Im. H-4), 7,44 (t, 1 H, 4J= 1,5 Hz, Im. H-5), 7,66 (td, 1 H, 3J = 8,2 Hz, 4J= 1,3 Hz, Ar H), 7,79 (td, 1 H, 3J = 8,2 Hz, 4J= 1,5 Hz, Ar H), 7,90 (dd, 1H, 3J= 8,2 Hz, 4J= 1,6 Hz, Ar H), 8,17 (s, 1H, Im. H-2), 8,18-8,19 (m, 2H, Ar H), 9,04 (d, 1 H, 4J = 1,8 Hz, Ar H). IR cm 1: vmax 3102, 2962, 1608, 1497. MS m/z 196 (MH+), 169, 77, 51.
4(5)-(2-Naphthyl)-1H-imidazol (27). Reinigung: CC (CH2CI2) Ausbeute 9%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 7,38 (s, 1 H, Im. H-4), 7,39-7,45 (m, 2H, Ar H), 7,73 (dd, 1H,
3J= 8,5 Hz, 4J= 1,9 Hz, Ar H), 7,74-7,81 (m, 4H, Ar H + Im. H-2), 8,13 (s, 1 H, Ar H). IRcnr1: vmax3125, 3044, 2852. MS m/z 195 (MH+), 168, 141. 1-Methyl-5-(2-naphthyl)-1H-imidazol (28). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 18%.1H NMR (500 MHz, CDCt3): δ 3,75 (s, 3H, CH3), 7,22 (s, 1H, Im. H-
4), 7,49-7,53 (m, 3H, Ar H), 7,68 (s, 1H, Im. H-2), 7,85-7,87 (m, 3H, Ar H), 7,91 (d, 1H, 3J = 8,5 Hz, Ar H). IR cm 1: vmax 3083, 3053, 2952, 1600, 1490. MS m/z 209 (MH+), 167, 139, 115. 5-(2-Naphthyl)-1,3-oxazol (29). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3). Ausbeute 28%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 7,47 (s, 1 H, Im. H-4), 7,49-7,54 (m, 2H, Ar H), 7,73 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1,6 Hz, Ar H), 7,83-7,90 (m, 3H, Ar H), 7,97 (s, 1 H, Im. H-2), 8,14 (s, 1H, Ar H). IRcnrT1: vmax3128, 3055, 2952, 1630, 1497. MS m/z 196 (MH+), 167, 139, 115. 5-(6-Methoxy-2-naphthyl)pyrimidin (30). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 24%.1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 3,96 (s, 3H, OCH3), 7,19 (d, 1H,4J= 2,5 Hz, Ar H), 7,24 (dd, 1 H, 3J = 8,8 Hz, 4J = 2,5 Hz, Ar H), 7,67 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1 ,9 Hz, Ar H), 7,84 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,90 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 8,02 (d, 1H, 4J= 1,9 Hz, Ar H), 9,15 (s, 2H, Pyr. H-4, Pyr. H-6), 9,26 (s, 1H, Pyr. H-2). IRcnr1: vmax3034, 2940, 1694, 1626, 1606, 1487, 1210. MSm/z237 (MH+). 4-(6-Methoxy-2-naphthyl)pyridin (31). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 60%.1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 3,97 (s, 3H, OCH3), 7,19 (d, 1H,4J= 2,5 Hz, Ar H), 7,25 (dd, 1 H, 3J = 8,8 Hz, 4J = 2,5 Hz, Ar H), 7,76 (dd, 1 H, 3J = 8,5 Hz, 4J = 1 ,9 Hz, Ar H), 7,86 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,90 (d, 1 H, 3J = 8,5 Hz, Ar H), 7,94 (dd, 1H, 3J = 6,6 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-3, Pyr. H-5), 8,15 (d, 1 H, 4J= 1,9 Hz, Ar H), 8,75 (dd, 1H, 3J= 6,3 Hz, 4J= 1,3 Hz, Pyr. H-2, Pyr. H-6). IRcrrT1: vmax 3040, 2938, 2840, 1699, 1621 , 1488, 1210. MS m/z236 (MH+).
Beispiel 2: Synthese von Indanen und 3.4-Dihvdronaphthalinen 32 bis 46.
32-37 38-42 43 44.46
Nr. n R Nr. R' R"
32 0 H 39 Et H
33 1 H 40 H 3- Me
34 0 6-OMe 41 H 4- Me
35 1 6- OMe 42 H 4- Et
36 0 7- OMe Nr. n R
37 1 7- OMe 44 O H
Nr. R' R" 45 1 H
38 Me H 46 1 6-OMe
A) Synthese der Verbindungen 32 bis 46 :
Allgemeine Synthese der Verbindungen 32-33.35.37.43: Das generelle Vorgehen zur Synthese der Pyridyl-substituierten Verbindungen 32-33, 35, 37, 43 war wie in folgendem Schema dargestellt:
R = H, 6-OMe, 7-OMe 32"33>
35,37,43
Reaktionsbedingungen: (a) TBABr3, CH2CI2, RT; (b) 1) NaBH4, MeOH, 0°C 2) pTSA, Toluol, Reflux; (c) 3- oder 4- Pyridylboronsäure, PdP(Ph3)4, Na2CO3, DME, 800C. Zu einer Lösung des substituierten Ketons (1 eq) in Dichlormethan/methanol (2,5:1) wurde TBABr3 (1,1 eq) bei RT zugegeben. Die Mischung wurde gerührt, bis sich die orange Lösung entfärbte. Das Lösemittel wurde in vacuo entfernt und das Präzipitat mit Diethylether extrahiert. Die Etherphase wurde über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Eine Lösung des α-Bromketons (1 eq) in wasserfreiem Methanol/Tetrahydrofuran
(1:1) wurde unter Stickstoffatmosphäre in einem Eisbad gerührt. NaBH4 (0,7 eq)
wurde portionsweise zugegeben. Nach 15 min Rühren bei 0°C und 30 min Rühren bei RT wurde die Mischung in Wasser geschüttet und mit Diethylether extrahiert. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt.
Eine Mischung des resultierenden Alkohols (1 eq) und von p-Toluolsulfonsäure (0,1 eq) in Toluol wurde 2 h rückflussgekocht (mit einer Dean-Stark- Falle) um sämtliches Wasser zu entfernen. Die Mischung wurde mit gesättigter Natriumbicarbonat- lösung und Wasser gewaschen, Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt.
Nach Reinigung wurde eine Mischung aus Bromverbindung (1 eq), 3- oder 4- Pyridylboronsäure (1,3 eq), Natriumcarbonat (2,1 eq) und Tetra- kis(triphenylphosphin)palladium (0,02 eq) in Ethylenglycoldimethylether über Nacht bei 80°C gehalten. Nach Abkühlen auf RT und Zugabe von Wasser wurde die Mischung mit Dichlormethan extrahiert, die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Das Endprodukt wurde durch Säulenchromatographie gereinigt und charakterisiert.
Allgemeine Synthese der Verbindungen 34. 36. 40-42: Zur Synthese der 3- Pyridylsubstitierten Verbindungen 34, 36, 40-42 wurde wie folgt vorgegangen:
R = H1OMe
R" = H, Me, Et
Reaktionsbedingungen: (a) 3- Pyridy lacetonitril, NaNH2, DMF; (b) NaOH, EtOH, Reflux; (c) PPA, 110 °C; (d) NaBH4, MeOH, O °C; (e) CH3COOHZH2SO4, 100 °C.
Diese Methode wurde bereits von Bencze und Barsky für die Synthese von 3-(3,4- dihydronaphthalin-2-yl)pyridin 33 beschrieben (Bencze, W. L. und Barsky, LI., J. Med. Pharm. Chem. 5:1298-1306 (1962)), nicht jedoch für die der neuen Verbindungen 34, 36, 40-42.
Zu einer NaNH2 (1,2 eq)-Suspension in 20 ml wasserfreiem DMF (Dreihalskolben, Rückflusskühler, Gaseinlass und Tropftrichter mit Septum) unter Stickstoffatmo-
Sphäre wurde unter Rühren und Eisbadkühlung tropfenweise 3-Pyridylacetonitril (1,07 eq) gegeben. Nach 1 h Rühren bei RT und 1h bei 80°C wurde die Mischung mit einem Eisbad gekühlt und die Bromverbindung (1 eq) tropfenweise zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde dann 3 h bei RT und 1 h bei 80°C gerührt. Nach Ab- kühlung wurde ein Wasserüberschuss zugegeben und die Mischung mit Diethylether extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser gewaschen, über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Das Produkt wurde durch Säulenchromatographie gereinigt (Elution mit CH2CI2/MeOH (99:1)). Zu einer Lösung des resultierenden Nitrils (1 eq) in wenigen ml Ethanol wurde Na- OH (11 eq) in Wasser zugegeben. Nach 24 h Reflux wurde Wasser zugegeben und mit 2 N HCl und wässriger Essigsäure auf pH 5 eingestellt. Die Mischung wurde mit Ethylacetat extrahiert, die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Die resultierende Säure wurde ohne weitere Reinigung im nächsten Reaktionsschritt eingesetzt. Eine Mischung aus Polyphosphorsäure (2,2 g) und der so hergestellten Säure (0,53 g, 2,05 mmol) wurde 20 min bei 110 °C gerührt. Die Mischung wurde in Eiswasser gegossen und mit 6% iger NaOH neutralisiert. Mit Natriumbicarbonat wurde pH 8 eingestellt und die Lösung mit Diethylether extrahiert. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Das Produkt wurde durch Säulenchromatographie gereinigt.
Eine Lösung des Ketons (1 eq) in wasserfreiem Methanol wurde unter Stickstoffatmosphäre in einem Eisbad gerührt. NaBH4 (2 eq) wurde portionsweise zugegeben. Nach 1 h Rühren bei RT wurde die Mischung in Wasser gegossen und mit Dichlor- methan extrahiert. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Der resultierende Alkohol wurde ohen weitere Reinigung für den nächsten Reaktionsschritt verwendet.
Eine Mischung aus 1 ml Essigsäure, 0,14 ml konz. Schwefelsäure und dem Alkohol (0,30 mmol) wurde 1 h bei 100°C gerührt. Das Gemisch wurde in Eiswasser geschüttet und mit einer 6%igen NaOH basifiziert. Nach Extraktion mit Dichlormethan wurde die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Das Produkt wurde säulenchromatographisch gereinigt (Elution mit CH2CI2/MeOH (98:2)).
Synthese von Verbindungen 38 und 39: Die Synthese von 3-(1 -Methyl-3,4- dihydronaphthalin-2-yl)pyridin 38 wurde ebenfalls von Bencze und Barsky be- schrieben (Bencze, W. L. und Barsky, LI., J. Med. Pharm. Chem. 5:1298-1306
(1962)); 3-( 1 - Ethy l-3,4-dihydronaphtha!in-2-yl) pyridin 39 ist bislang nicht beschrieben:
38,39
38 R' = Me
39 R' = Et
Reaktionsbedingungen: (a) R'MgHal, Toluol, Reflux; (b) HCl, 100 °C, 2 h.
Allgemeine Synthese der Verbindungen 44-46: Das Vorgehen für die Synthese der 1 -Imidazolylsubstituierten Verbindungen 44-46 war wie im folgenden Schema:
R = H, 6-OMe 44"46
Reaktionsbedingungen: (a) TBABr3, CH2CI2, RT; (b) Imidazol, DMF, RT; (C) 1) NaBH4, Me- OH, O °C2) CH3COOHZH2SO4, 120 °C.
Diese Methode wurde bereits von Cozzi et al. für die Synthese von 1-(3,4- Dihydronaphthalin-2-yl)-1 ff imidazol 45 und 1-(6-Methoxy-3,4-dihydronaphthalin- 2-yl)-1 W-imidazol 46 beschrieben (Cozzi, P. et al., Eur.J.Med.Chem. 26:423-433 (1991)), nicht jedoch für Verbindung 44.
Zu einer Lösung des substituierten Ketons (1 eq) in Dichlormethan/methanol (2,5:1) wurde bei RTTBABr3 (1,1 eq) gegeben. Die Mischung wurde bis zur Entfärbung der orangen Lösung gerührt. Das Lösemittel wurde in vacuo entfernt und das Präzipitat mit Diethylether extrahiert. Die Etherphase wurde über MgSO4 getrock- net, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt.
Eine Lösung von α-Bromketon (1 eq) und Imidazol in DMF wurde über Nacht bei RT gerührt. Die Mischung wurde in Eiswasser geschüttet und mit Dichlormethan extrahiert. Die organische Phase wurde gründlich mit Wasser gewaschen, über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Das Produkt wurde säu- lenchromatographisch gereinigt.
Eine Lösung des 1-lmidazolylsubstituierten Ketons (1 eq) in wasserfreiem MeOH- wurde in einem Eisbad unter Stickstoffatmosphäre gerührt und portionsweise mit NaBH4 (2 eq) versetzt. Nach 1 h Rühren bei RT wurde die Mischung in Wasser geschüttet und mit Dichlormethan extrahiert. Die organische Phase wurde über MgSO4
getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Der resultierende Alkohol wurde ohen weitere Reinigung für den nächsten Reaktionsschritt verwendet. Der Alkohol wurde in einer Mischung aus Eisessig und konzentrierter Schwefelsäure gelöst und 4 h auf 100 °C erhitzt. Nach Abkühlung auf RT wurde die Mischung auf Eis geschüttet, mit NaOH neutralisiert und mit Dichlormethal extrahiert. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet, gefiltert und das Lösemittel in vacuo entfernt. Das Endprodukt wurde säulenchromatographisch aufgereinigt.
B) Reinigungsbedingungen. Ausbeute und Charakterisierung der Titelverbindungen: 3-(1H-lnden-2-yl)pyridin (32). Reinigung: CC (CH2C^MeOH, 99: 1) Ausbeute 51%. 1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ = 3,81 (s, 2H, H-3), 7,23 (td, 1 H, 3J = 7,2 Hz, 4J = 0,9 Hz, Ar H), 7,29-7,32 (m, 3H, Ar H, Pyr. H- 5), 7,44 (d, 1 H, 3J = 7,2 Hz, Ar H), 7,50 (d, 1 H, 3J = 7,2 Hz, Ar H), 7,89 (dt, 1 H, 3J = 8,1 Hz, 4J = 1,9 Hz, Pyr. H-4), 8,50 (s, 1H, Pyr. H- 6), 8,90 (s, 1H, Pyr. H-2). IR cm"1: vmax 3054, 2916, 1533. MS m/z 194 (MH+).
3-(3,4-Dihydronaphthalin-2-yl)pyridin (33). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 62%.1H NMR (500 MHz, CDCt3) δ 2,73 (t, 2H, 3J = 8,3 Hz, H-4), 2,97 (t, 2H, 3J = 7,8 Hz, H-3), 6,89 (s, 1 H, H-1), 7,13-7,19 (m, 4H, Ar H), 7,32-7,34 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,85 (td, 1 H, 3J = 8,1 Hz, 4J = 1,5 Hz, Pyr. H-4), 8,49 (dd, 1 H, 3J = 4,9 Hz, 4J = 1,5 Hz, Pyr. H-2), 8,79 (d, 1H, 4J = 1,9 Hz, Pyr. H-6). IR cm 1: vmax 3022, 2935, 2885, 2831, 1485, 1421. MS m/z208 (MH+), 179, 101, 79. 3-(6-Methoxy-1 H-inden-2-yl)pyridin (34). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 45%.1H NMR (500 MHz, CDCI3) δ 3,77 (s, 2H, H-3), 3,85 (s, 3H, OCH3), 6,86 (dd, 1 H, 3J = 8,2 Hz, 4J = 2,2 Hz, Ar H), 7,09 (d, 1 H, 4J = 1 ,5 Hz, Ar H), 7,30 (s, 1H, H-1), 7,34 (d, 1H, 3J= 8,2 Hz, Ar H), 7,36-7,39 (m, 1H, Pyr. H-5), 7,94 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1,5 Hz, Pyr. H-4), 8,46 (dd, 1 H, 3J = 4,9 Hz, 4J = 1,5 Hz, Pyr. H-6), 8,85 (d, 1H, 4J = 1,8 Hz, Pyr. H-2). IR cm 1: vmax 3059, 2905, 2836, 1685, 1607, 1493, 1259. MSm/z224 (MH+). 3-(6-Methoxy-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin (35). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 89%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 2,73 (t, 2H, 3J = 8,5 Hz, H-3), 2,96 (t, 2H, 3J = 8,5 Hz, H-4), 3,82 (s, 3H, OCH3), 6,73-6,75 (m, 2H, Ar H), 6,88 (s, 1H, H-1), 7,10 (d, 1 H, 3J = 8,2 Hz, Ar H), 7,32-7,35 (m, 1H, Pyr. H- 5), 7,86 (dt, 1H, 3J = 8,2 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-4), 8,48 (dd, 1H, 3J = 4.7 Hz, 4J =
1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,79 (d, 1 H, 4J = 2,5 Hz, Pyr. H-2). IR cm 1: vmax3021, 2936, 2834, 1607, 1570, 1499, 1250. MSm/z238 (MH+), 223, 194,165. 3-(7-Methoxy-1 H-inden-2-y!)pyridin (36). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 99:1) Ausbeute 34%.1H NMR (500 MHz, CDCt3): δ 2,73 (t, 2H, 3J= 8,5 Hz, H-3), 2,96 (t, 2H, 3J = 8,5 Hz, H-4), 3,82 (s, 3H, OCH3), 6,73-6,75 (m, 2H, Ar H), 6,88 (s, 1 H, Ar H), 7,10 (d, 1H, 3J = 8,2 Hz, Ar H), 7,32-7,35 (m, 1H, Pyr. H-5), 7,86 (dt, 1 H, 3J = 8,2 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-4), 8,48 (dd, 1H, 3J = 4,7 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,79 (d, 1H, 4J = 2,5 Hz, Pyr. H-2). IR cm 1: v max 3034, 2938, 2836, 1595, 1483, 1263, 1088. MSm/z224 (MH+). 3-(7-Methoxy-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin (37). Reinigung: CC
(CH2CI2/MeOH, 98:2) Ausbeute 79%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 2,74 (t, 2H, 3J = 8,2 Hz, H-3), 2,92 (t, 2H, 3J = 8,2 Hz, H-4), 3,81 (S, 3H, OCH3), 6,73-6,75 (m, 2H, Ar H), 6,87 (s, 1 H, H-1), 7,09 (d, 1 H, 3J = 8,2 Hz, Ar H), 7,35-7,38 (m, 1H, Pyr. H- 5), 7,88 (dt, 1H, 3J= 7,8 Hz, 4J= 1,9 Hz, Pyr. H-4), 8,51 (dd, 1H, 3J= 5,0 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,80 (d, 1 H, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-2). IR cm 1: vmax 3025, 2934, 2833, 1604, 1571, 1497, 1255, 1040. MS m/z238 (MH+).
3-(1-Methyl-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin (38). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 63%.1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 2,05 (s, 3H, CH3), 2,57 (td, 1 H, 3J= 8,2 Hz, 4J= 1,6 Hz, H-3), 2,92 (t, 1 H, 3J = 8,2 Hz, H-4), 7,19-7,23 (m, 2H, Ar H), 7,27 (t, 1 H, 3J = 7,6 Hz, Ar H), 7,38 (d, 1 H, 3J = 7,6 Hz, Ar H), 7,41-7,45 (m, 1H, Pyr. H-5), 7,72 (td, 1 H, 3J = 7,92 Hz, 4J= 1,6 Hz, Pyr. H-4), 8,54 (dd, 1 H, 3J = 5,0 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,57 (s, 1H, Pyr. H-2). IR cm 1: vmax 3024, 2937, 2831 , 1602, 1487, 1408, 1250. MS m/z 222 (MH+). 3-(1-Ethyl-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin (39). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 99:1) Ausbeute %. 1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 1,05 (t, 3H, 3J = 7,6 Hz, CH3), 2,47-2,54 (m, 4H, CH2, H-3), 2,87 (t, 2H, 3J = 7,6 Hz, H-4), 7,18-7,20 (m, 2H, Ar H), 7,24-7,27 (m, 1 H, Ar H), 7,30-7,33 (m, 1H, Pyr. H-5), 7,38 (d, 1H, 3J= 7,6 Hz, Ar H), 7,56 (dt, 1H, 3J= 7,6 Hz, 4J = 1,8 Hz, Pyr. H-4), 8,51-8,53 (m, 2H, Pyr. H-6, Pyr. H-2). IRcrrT1: vmax . MS m/z (MH+). 3-(3-Methyl-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin (40). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 63%. 1H NMR (500 MHz, CDCI3) δ 1,03 (d, 3H, 3J = 6,9 Hz, CH3), 2,76 (dd, 1H, 2J = 15,4 Hz, 3J = 2,2 Hz, H-4), 3,00-3,06 (m, 1 H, H-3), 3,23 (dd, 1H, 2J = 15,4 Hz, 3J = 6,9 Hz, H-4'), 6,86 (s, 1 H, H-1), 7,16-7,22 (m, 2H, Ar H), 7,36 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,92 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-4), 8,52 (dd,
1H, 3J= 4,7 Hz, 4J= 1,9 Hz, Pyr. H-6), 8,85 (d, 1H, 4J= 1,9 Hz, Pyr. H-2). IRcm"1: vmax3020, 2962, 2924, 1564, 1453, 1216. MS m/z 222 (MH+). 3-(4-Methyl-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin (41). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 99:1) Ausbeute 51% 1H NMR (500 MHz, CDCI3) δ 1,32 (d, 3H, 3J = 6,9 Hz, CH3), 2,54 (ddd, 1H, 2J = 16,1 Hz, 3J = 7,6 Hz, 4J = 0,9 Hz, H-3), 2,87 (ddd, 1H, 2J = 16,1 Hz, 3J= 6,6 Hz, 4J= 1,6 Hz, H-3') 3,11-3,17 (m, 1H, H-4), 6,89 (s, 1H, H-1), 7,16-7,24 (m, 4H, Ar H), 7,33-7,35 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,86-7,85 (td, 1 H, 3J= 8,1 Hz, 4J = 1,5 Hz, Pyr. H-4), 8,52 (dd, 1H, 3J= 4,7 Hz, 4J= 1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,82 (d, 1H, 4J= 2,0 Hz, Pyr. H-2). I R cm"1: vmax . MS m/z 222 (MH+), 203, 178, 77. 3-(4-Ethyl-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin (42) Reinigung: Ausbeute 55%. 1H NMR (CDCb) δ 0,92 (t, 3H, 3J = 7,6 Hz, CH3), 1,56-1,69 (m, 2H, CH2), 2,68 (dd, 1H, 2J = 16,4 Hz, 3J = 3,8 Hz, H-3), 2,83-2,86 (m, 1H, H-4), 2,93 (dd, 1H, 2J = 16,4 Hz, 3J = 2,5 Hz, H-3'), 6,86 (d, 1H, 4J = 2,5 Hz, H-1), 7,16-7,22 (m, 4H, Ar H), 7,32-7,34 (m, 1 H, Pyr. H-5), 7,84 (dt, 1 H, 3J = 7,9 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-4), 8,52 (dd, 1 H, 3J = 4,7 Hz, 4J = 1,6 Hz, Pyr. H-6), 8,82 (d, 1 H, 4J = 1,9 Hz, Pyr H- 2). IR cm"1: vmax 3035, 2962, 2931, 1682, 1569, 1486, 1456, 1022. MS m/z 236 (MH+).
4-(6-Methoxy-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)pyridin (43). Reinigung: CC
(CH2CI2/MeOH, 97:3) Ausbeute 51%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 2,66 (t, 2H, 3J = 8,5 Hz, H-3), 2,91 (t, 2H, 3J = 8,5 Hz, H-4), 3,77 (s, 3H, OCH3), 6,69-6,71 (m, 2H, Ar H), 7,09-7,11 (m, 2H, H-1 , Ar H), 7,53 (dd, 1 H, 3J = 6,6 Hz, 4J = 1 ,6 Hz, Pyr. H- 3, Pyr. H-5), 8,49 (dd, 1H, 3J= 6,6 Hz, 4J= 1,6 Hz, Pyr. H-2, Pyr. H-6). IR cm"1: vmax3040, 2939, 2835, 1599, 1504, 1209. MS m/z 238 (MH+). 1-(1 H-lnden-2-yl)-1 H-imidazol (44). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 97:3) Ausbeute 70%. 1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 3,87 (s, 2H, H-3), 6,78 (S, 1 H, H-1), 7,22-7,24 (m, 2H, Im. H-4, Ar H), 7,30-7,33 (m, 2H, Ar H, Im. H-5), 7,38 (d, 1H, 3J= 7,6 Hz, Ar H), 7,45 (d, 1 H, 3J = 7,6 Hz, Ar H), 8,09 (s, 1H, Im. H-2). IR cm"1: vmax 2940, 1707, 1616, 1498, 1264, 1238. MS m/z 183 (MH+). 1-(3,4-Dihydronaphthalin-2-yJ)-1 H- imidazol (45). Reinigung: CC (CH2CI2ZMeOH, 98:2) Ausbeute 96%. 1H NMR (500 MHz, CDCb): δ 2,83 (t, 2H, 3J = 8,2 Hz, H-4), 3,08 (t, 1H, 3J = 8,2 Hz, H-3), 6,57 (s, 1 H, H-1), 7,12 (d, 1 H, 3J = 7,8 Hz, Ar H), 7,18-7,22 (m, 4H, Im. H-4, Ar H), 7,28 (s, 1 H, Im. H-5), 7,95 (s, 1 H, Im. H-2). IR cm"1: vmax3006, 3990, 1650, 1484, 1295, 1045. MS m/z 197 (MH+).
1-(6-Methoxy-3,4-dihydronaphthalin-2-yl)-1 ffimidazol (46). Reinigung: CC (CH2CI2/Me0H, 98:2) Ausbeute 54%.1H NMR (500 MHz, CDCI3): δ 2,79 (t, 2H, 3J = 8,2 Hz, H-4), 2,96 (t, 2H, 3J = 8,2 Hz, H-3), 3,75 (S, 3H, OCH3), 6,76-6,77 (m, 2H, Ar H), 6,82 (s, 1 H, H-1), 7,04 (s, 1 H, Im. H-4), 7,07 (d, 1H, 3J = 8,2 Hz, Ar H), 7,64 (s, 1H, Im. H-5), 8,10 (s, 1H, Im. H-2). I R cm"1 : vmax2924, 1729, 1646, 1604, 1495, 1459, 1298, 1253. MS m/z 227 (MH+).
Beispiel 3: Enzym -Testsysteme zum Test von Verbindungen auf Inhibition von CYP- Enzymen in vitro Es wurden folgende CYP- Enzyme nach beschriebenen Methoden hergestellt und getestet: humane CYP17 (rekombinant exprimiert in E. coli) (Hutschenreuter, T. U. et al., J. Enzyme Inhib. Med. Chem. 19:17-32 (2004)) und humane placentale CYP19 (Hartmann, R. W. & Batzl, C, J. Med. Chem.29:1362-1369 (1986)). A) Isolation der CYP 17-haltigen Membranfraktion aus E. coli pJL17/OR: Der re- kombinant veränderte E. co//-Stamm pJL17/OR, in dem das humane CYP17 und die Ratten NADPH- P450- Reduktase coexprimiert wurden, wurde nach der Methode von Ehmer et al. angezogen und aufbewahrt (Ehmer, P. B. et al., J. Steroid Biochem. Mol. Biol.75:57-63 (2000)). Für die Isolation der Membranfraktion wurden 5 ml der Bakterienzellsuspension mit einer OD578 von 50 mit Phosphatpuffer (0,05 M; pH 7,4; 1 mM MgCI2; 0,1 mM EDTA und 0,1 mM DTT) gewaschen. Die Bakterien wurden abzentrifugiert und in 10 ml eiskaltem TES-Puffer (0,1 M Tris-Acetat; pH 7,8; 0,5 mM EDTA; 0,5 M Saccharose) resuspendiert. Es wurden 4 mg Lysozym in 10 ml eiskaltem Wasser zugegeben, so dass eine Endkonzentration von 0,2 mg/ml erhalten wurde. Es folgte eine dreißigminütige Inkubation unter andauerndem Schütteln auf Eis. Die Spheroplasten wurden durch einen erneuten Zentrifugationsschritt bei 12.000 g für 10 min gewonnen und erneut in 3 ml eiskaltem Phosphatpuffer ιe- suspendiert (Zusammensetzung s.o., zusätzlich 0,5 mM PMSF). Nach Einfrieren und Auftauen wurden die Zellen auf Eis mit einem Ultraschallstab aufgeschlossen. Die ganzen Zellen und die Zelltrümmer wurden bei 3.000 g für 7 min abzentrifugiert. Der Überstand wurde nochmals bei 50.000 g für 20 min bei 4 °C zentrifugiert. Dabei setzte sich das Membranpellet ab, das in 2ml Phosphatpuffer (Zusammensetzung s.o.) mit 20 % Glycerol mit Hilfe eines Ultra- Turrax-Stabes resuspendiert wurde. Die Proteinkonzentration wurde nach der Methode von Lowry et al. bestimmt (Lowry, O. H. et al., J Biol Chem 193:265-275 (1951)). Aliquots mit
einer ungefähren Proteinkonzentration von 5 mg/ml wurden bis zum Gebrauch bei -70 °C aufbewahrt.
B) Isolierung der CYP19 (Aromatase): Das Enzym wurde aus der Mikrosomenfrakti- on von frischer menschlicher Plazenta (St. Josephs Krankenhaus, Saarbrücken- Dudweiler, Deutschland) nach der Methode von Thompson und Siiteri gewonnen (Thompson, E. A. & Siiteri, P. K., J. Biol. Chem.249:5364-5372 (1974)). Die isolierten Mikrosomen wurden in einem minimalen Volumen an Phosphatpuffer (0,05 M; pH 7,4; 20% Glycerol) suspendiert. Zusätzlich wurde DTT(IO mM) und EDTA(I mM) hinzugegeben, um das Enzym vor Abbaureaktionen zu schützen. Die Protein- konzentration wurde nach Lowry et al. bestimmt (Lowry, O. H. et al., J. Biol. Chem. 193:265-275 (1951 )) und sollte nach der Aufarbeitung etwa 35 mg/ml betragen.
C) Bestimmung der prozentualen Hemmung von CYP17: Eine Lösung von 6,25 nmol Progesteron (in 5 μl MeOH) wurde in 140 μl Phosphatpuffer (0,05 M; pH 7,4; 1 mM MgCI2; 0,1 mM EDTA und 0,1 mM DTT) gelöst und zusammen mit 50 μl NADPH- regenerierendem System (Phosphatpuffer mit 10 mM NADP+, 100 mM Glucose-6- phosphat und 2,5 Units Glucose-6-phosphat-dehydrogenase) und Inhibitor (in 5 μl DMSO) bei 37 °C für 5 min präinkubiert. Kontrollinkubationen wurden parallel mit 5 μl DMSO ohne Hemmstoff durchgeführt. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 50 μl einer 1 zu 5 verdünnten Membransuspension in Phosphatpuffer (0,8 - 1 mg Pro- tein pro ml) gestartet. Nach Durchmischen des Ansatzes wurde für 30 min bei 37 °C inkubiert. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 50 μl 1 N HCl abgestoppt. Die Steroide wurden mit 1 ml EtOAc extrahiert. Nach einem Zentrifugationsschritt (5 min bei 2.500 g) wurden 900 μl der organischen Phase in ein Eppendorfgefäß mit 250 μl des Inkubationspuffers und 50 μl 1 N HCl überführt und erneut geschüt- telt. Nach der Zentrifugation wurden 800 μl der organischen Phase abgenommen, in ein neues Gefäß gegeben und zur Trockne eingedampft. Die Proben wurden in 50 μl einer Wasser- Methanol- Mischung (1:1) gelöst und per HPLC analysiert. Der Substratumsatz wurde aus dem Verhältnis der Flächen der Produktpeaks (17α- Hydroxyprogesteron und 16α-Hydroxyprogesteron) gegenüber der des Substrat- peaks berechnet. Die Aktivität der Inhibitoren wurde aus dem verminderten Substratumsatz nach Zugabe von Hemmstoffen nach folgender Formel berechnet:
∑ Peakfläche n (Hemmstoff i nkubation )
% Hemmung = -1 (-100)
£ Feakl lachen (Könt rollin kubation )
D) Bestimmung des ICn-Wertes von CYP19: Der Assay wurde annähernd analog zu den von Foster et al. und Graves und Salahanick beschriebenen Testverfahren durchgeführt, eine detaillierte Beschreibung findet sich in Hartmann und Batzl 1986 (Foster, A. B. et al., J Med Chem 26:50-54 (1983); Graves, P. E. & Salhanick, H. A., Endocrinology 105:52-57 (1979); Hartmann, R. W. & Batzl, C, J. Med. Chem. 29:1362-1369 (1986)). Dabei wurde die Enzym aktivität durch Messung des bei der Aromatisierung aus [1 ß-3H]Androstendion gebildeten 3H2O verfolgt. Jedes Reaktionsgefäß enthielt 15 nM radioaktiv markiertes [1 ß-3H]Androstendion (entspricht 0,08 μCi) und 485 nM unmarkiertes Androstendion, 2mM NADP®, 20 mM Glucose-6- phosphat, 0,4 Units Glucose-6-phosphatdehydrogenase und Hemmstoff (0 - 100 μM) in Phosphatpuffer (0,05 M; pH 7,4). Die zu testenden Verbindungen wurden in DMSO gelöst und mit Puffer auf die gewünschte Konzentration verdünnt. Die endgültige DMSO- Konzentration der Kontroll- und der Hemmstoffinkubation betrug ca. 2 %. Jedes Gefäß wurde für 5 min in einem Wasserbad bei 30 °C präinkubiert. Durch die Zugabe des mikrosomalen Proteins (0,1 mg) wurde die Reaktion gestartet. Das Gesamtvolumen jedes Ansatzes betrug 200 μl. Durch Zugabe von 200 μl eiskalter 1 mM HgCI2-Lösung wurde die Reaktion nach 14 min abgestoppt. Es wurden 200μl einer 2 %-igen wässrigen Suspension von mit Dextran überzogener Aktivkohle (dextran-coated charcoal, DCC) zur Absorbtion der Steroide zugegeben, und die Gefäße wurden 20 min geschüttelt. Danach wurde die Aktivkohle bei 1.500 g für 5 min abzentrifugiert. Das im Überstand befindliche radioaktive Wasser (3H2O) wurde durch Scintillationsmessung mittels eines LKB-Wallac ß-Counters bestimmt. Die Berechnung der IC50-Werte erfolgte durch eine halblogarithmische Auftragung der prozentualen Hemmung gegen die Inhibitorkonzentration. Hieraus wurde die molare Konzentration, bei der 50% Hemmung auftritt, abgelesen.
Beispiel 4: Biologische Testsysteme zum Test von Verbindungen auf selektive Inhibition von humaner CYP11 B1 und CYP11 B2 in vitro A) Screening-Test in transgener Spalthefe: Eine Spalthefesuspension (S. pombe PE1) mit einer Zelldichte von 3-107 Zellen/ml wurde aus einer frisch gewachsenen Kutur hergestellt unter Verwendung von frischem EMMG (pH 7,4), modifiziert nach Ehmer et al. (Ehmer, P. B. et al., J. Steroid. Biochem. Mol. Biol. 81, 173-179 (2002)).492,5 μl dieser Zellsuspension wurden mit 5 μl Inhibitorlösung (50 μM der zu testenden Verbindung in Ethanol oder DMSO) versetzt und 15 min bei 32 °C in- kubiert. Kontrollen wurden mit 5 μl Ethanol versetzt. Die Enzymreaktion wurde
durch Zugabe von 2,5 μl 11-Deoxycorticosteron (20 μM, enthaltend 1,25 nCi [4- 14C]11 -Deoxycorticosteron, in Ethanol) gestartet, dann wurde horizontal bei 32°C6 h geschüttelt. Der Test wurde durch Extraktion der Probe mit 500 μl EtOAc gestoppt. Nach Zentrifugation (10.000 g, 2 min), wurde die EtOAc-Phase abgenom- men und bis zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde in 10 μl Chloroform aufgenommen. Die Umsetzung des Substrats zu Corticosteron wurde durch HPTLC (siehe unten) analysiert.
Die Quantifizierung der Spots für das Substrat Deoxycorticosteron und der gebildeten Produkte Corticosteron (und, sofern nachweisbar, 18-Hydroxycorticosteron und Aldosteron) erfolgte mit dem zugehörigen Auswerteprogramm AIDA. Für die in S. pombe exprimierte humane Aldosteronsynthase wurde als Produkt nur Corticosteron sowie das Substrat Deoxycorticosteron erfasst. 18-Hydroxycorticosteron und Aldosteron wurden bei einer Inkubationszeit von 6 Stunden nicht in nachweisbaren Konzentrationen gebildet und gingen daher nicht in die Auswertung mit ein. Die Be- rechnung der Konversion erfolgte gemäß Gleichung 1. Gleichung 1 :
%P = j [PSLB]- P SL HG χ 1(χ)
[PSLDOC +PSLB]-2xPSLHG
%P Konversion (prozentualer Anteil des Produktes an Gesamtsteroid)
PSL Phospho Stimulated Luminescence (Lumineszenzwert) PSL8 PSL für Corticosteron (B)
PSLDOC PSL für Deoxycorticosteron (DOC)
PSLHG PSL des Hintergrundes
Die prozentuale Hemmung, die durch einen Hemmstoff in der jeweils eingesetzten
Konzentration verursacht wurde, errechnete sich nach Gleichung 2. Gleichung 2: χ_ %PH
%H = xlOO
%P K
%H prozentuale Hemmung
%P Prozentwert der Konversion des Substrates zu Produkten
%PH Prozentuale Konversion in Anwesenheit eines Hemmstoffs %PK Prozentuale Konversion der Kontrolle
B) Test auf selektive CYP11B1 - und CYP11 B2- Inhibitoren:
Erhaltung der Zellen: V79 MZM1B1 und V79 MZM 1B2, welche die humane A- dosteronsynthase bzw. Steroid-11 -ß-Hydroxylase rekombinant exprimieren und nach Denner et al. hergestellt wurden (Denner, K. et al., Pharmacogenetics 5:89- 96 (1995)), wurden in einem C02-Inkubator bei 37 °C und in wasserdampfgesättig- ter Atmosphäre mit 5% CO2 in Zellkulturschalen mit 60 oder 90 mm Durchmesser kultiviert. Beide Zelllinien wurden in DMEM+ kultiviert, welches 10 % FCS und zum Schutz vor bakterieller Kontamination die Antibiotika Penicillin und Streptomycin (1%) enthielt. Die Zellen wurden alle 2 - 3 Tage nach Behandlung mit Trypsin/EDTA passagiert, da die Verdopplungsdichte je nach Zellzahl 1 - 2 Tage betrug. Die Zellen wurden maximal 12 - 15 mal passagiert, um mögliche Zellveränderungen auszuschließen. Bei weiterem Bedarf wurden frisch aufgetaute Zellen eingesetzt. DMEM+ - Medium DMEM-Pulvermedium 13,4 g NaHCO3 3,7 g
L-Glutamin (200 mM) 20,0 ml
Penicillin (100 Einheiten /ml)/Streptomycin (0,1 mg/ml) 10,0 ml Natriumpyruvat (100 mM) 10,0 ml
Fetales Kälberserum (FCS) 100 ml H2Obidest. ad 11
Der pH-Wert der Mediums wurde auf 7,2-7,3 eingestellt. FCS wurde erst nach der Sterilfiltration zugesetzt.
Inhibitionstest: V79 MZh 11 B1 - und V79 MZh 11B2-Zellen (8-105 Zellen pro well) wurden auf 24-well Zellkulturplatten mit 1,9 cm2 Kulturfläche pro well (Nunc, Ros- kilde, Dänemark) bis zur Konfluenz angezogen. Vor dem Test wurde das vorhandene DMEM Kulturmedium entfernt, und es wurden 450 μl frisches DMEM mit Inhibitor in mindestens drei verschiedenen Konzentrationen in jedes well zugegeben, um den IC50-Wert zu bestimmen. Nach Präinkubation (60 min, 37°C) wurde die Reaktion durch Zugabe von 50 μl DMEM mit 2,5 μl Lösung des Substrats 11- Deoxycorticosteron (20 μM, enthaltend 1,25 nCi [4-14C]11 -Deoxycorticosteron, in Ethanol) gestartet. Danach wurde die Platte bei 37°C und 5% CO2 im CO2- Inkubator aufbewahrt. Die V79 MZh 11 B1 -Zellen wurden 120 min inkubiert, die V79 MZh 11B2-Zellen 40 min. Kontrollen ohne Inhibitor wurden in derselben Weise be- handelt. Die Enzymreaktionen wurden durch Extraktion des Überstands mit 500 μl
EtOAc gestoppt. Die Proben wurden zentrifugiert (10000-g, 2 min), das Lösungsmittel wurde abgenommen und evaporiert. Der Rückstand wurde in 10 μl Chloroform aufgenommen und durch HPTLC (siehe unten) analysiert. Die Konversion bei V79 MZh11B1 wurde analog Gleichung 1 (Bsp. 4A) berechnet, wobei:
PSL8 PSL für Cortisol bzw. Corticosteron
PSLDOC PSL für Deoxycortisol (RSS) bzw. Deoxycorticosteron
Für V79 MZh11 B2 ergab sich die Konversion entsprechend Gleichung 3: Gleichung 3:
W0 p yPSLB + PSLl8OHB + PSLAldo J - 3 x PSLHG χ\Q0
[PSL DOC + PSL8 + PSLl8OHB + PSLAldo J — 4 X PSL HG
%P Konversion (Anteil des Produktes an Gesamtsteroid
PSL Phospho Stirn ulated Lumineszence (Lumineszenzwert) PSLB PSL für Corticosteron (B)
PSL18OHB PSL für 18-Hydroxycorticosteron (18OHB)
PSLAld0 PSL für Aldosteron
PSLDOC PSL für 11 -Deoxycorticosteron (DOC)
PSLH G PSL des Hintergrundes Die prozentuale Hemmung, die durch einen Hemmstoff in der jeweils eingesetzten
Konzentration verursacht wurde, errechnete sich nach Gleichung 2 (Bsp.4A).
Bestimmung des I C50- Wertes: Der IC50- Wert ist definiert als die Konzentration des Hemmstoffes, bei der das Enzym zu 50% gehemmt wird. Er wurde durch Bestim- mung der prozentualen Hemmung bei mindestens 3 verschiedenen Hemmstoff- Konzentrationen, die alle im linearen Bereich der sigmoiden IC50-Kurve (log C/% Hemmung) liegen müssen, berechnet. Die Kalkulation erfolgte durch lineare Regression. Die bestimmten Werte wurden nur verwendet, wenn sie mit einer Wahrscheinlichkeit von r < 0,95 eine Gerade bildeten.
C) HPTLC Analyse und Phospho-Imaging der radioaktiv markierten Steroide: Der resuspendierte Rückstand aus Beispiel 4A oder 4B - enthaltend die radioaktiv markierten Steroide - wurde auf eine HPTLC-Platte (20 x 10 cm, Silicagel 60F25O mit
Konzentrationszone (Merck, Darmstadt, Deutschland) aufgetragen. Die Platte wurde zweimal mit dem Laufmittel Chloroform: Methanol: Wasser (300:20:1) entwickelt. Unmarkiertes 11 -Deoxycorticosteron und Corticosteron wurden als Referenz für die CYP11B1 -Reaktion aufgetragen. Für die CYP11 B2- Reaktion wurden 11- Deoxycorticosteron, Corticosteron, 18-Hydroxycorticosteron und Aldosteron als Referenz verwendet. Die Detektion der unmarkierten Referenzen erfolgte bei 260 nm. Anschliessend wurden I maging- Platten (BAS MS2340, für 14C-Proben, Raytest, Straubenhardt, Deutschland) 48 h mit den HPTLC-Platten belichtet. Die Imaging- Platten wurden mit dem Phosphoimager-System Fuji FLA 3000 (Raytest, Straubenhardt, Deutschland) gescannt und die Steroide quantifiziert.
Beispiel 5: Inhibition adrenaler CYP11 B-Enzyme in vitro durch heteroaryl- substituierte Naphthaline
Heteroaryl-substituierte Naphthaline wurden wie in Beispiel 3 und 4 beschrieben als Inhibitoren getestet. Die Ergebnisse der Tests sind in Tab.1 zusammengefasst.
Tab.1: Heteroaryl-substitutierte Naphthaline: Inhibition adrenaler CYP11 B- Enzyme, CYP17 und CYP19 in vitro.
1-5,8-10, 19,20 23-24,27,29, 30 12-16
% lnhib.a ICso-Wert (nM)c % In- IC50 hib.a (nM)9
[IC50 [% In-
(nM)9] hib.a]
Verbindung R Het Humaneb V79 V79 humanef Humaneh hCYP11 B2 11B1d 11B2e CYP17 CYP19 hCYP11B1 hCYP11 B2
1 H 92 2395 28 40 5727
2 6-OMe 91 574 6 [667] 586
3 6- OH 88 715 23 65 [61]
4 6- Br 85 899 15 46 [33]
5 6- OEt 86 883 12 53 6639
8 6- CN 98 691 3 [686] [44]
5- Cl- 6- 86 569 13 32 1805 y
OMe
5-Br- 68 1531 33 38 9107
1 U
6-OMe
1,5-Cl- 82 1545 28 [233] 970
1 d.
6-OMe
13 7-OMe 46 nd nd nd nd
1-CI-7- 85 771 29 [27] [65]
I H
OMe
15 3-OMe 38 nd nd nd nd
^ 6- 66 10505 73 12 1252
1 c D
COOMe
X=CH, 40 nd nd nd nd i y
Y=N o π X=N, 53 nd nd nd nd
Y=CH
O Q H 1- 80 1052 38 13 2821 imidazolyl
O Λ 3-OMe 1- 86 5015 40 4 129 imidazolyl
H 5- 41
?7 206 nd nd nd imidazolyl Q H 5- 16 805 nd nd nd
_ O:y oxazolyl
Q π 6-OMe 5- 46 nd nd nd nd pyrimidyl
Ketoconazol - 36 224 81 40 nd
Fadrozol - 68 10 1 5 30 a Mittelwert aus 4 Bestimmungen, Standardabweichung < 10%. S. pombe- Zellen, die humane CYP11 B2 exprimieren; Substrat Deoxycorticosteron, 10OnM; Inhibitor, 50OnM. c Mittelwert aus 4 Bestimmungen, Standardabweichung < 20%. d Hamsterfibroblasten, die humane CYP11B1 exprimieren; Substrat Deoxycorticosteron, 10OnM. e Hamsterfibroblasten, die humane CYP11 B2 exprimieren; Substrat Deoxycorticosteron, 10OnM. f £ coli, die humane CYP17 exprimieren; 5 mg/ml Protein; Substrat Progesteron, 2,5 μM; Inhibitor 2,5 μM.9 Mittelwert aus 4 Bestimmungen, Standardabweichung < 5%. h humane placentale CYP19, 1 mg/ml Protein; Substrat Androstenedion, 2,5 μM. (nd = nicht bestimmt)
Beispiel 6: Inhibition adrenaler CYP11 B- Enzyme in vitro durch heteroaryl- substituierte 3.4-Dihvdronaphthaline und Indane
Heteroaryl-substituierte 3,4-Dihydronaphthaline und Indane wurden wie in Beispiel 3 und 4 beschrieben als Inhibitoren getestet. Die Ergebnisse der Tests sind in Tab. 2 zusammengefasst.
Tab.2: Heteroaryl-substitutierte 3,4-Dihydronaphthaline und indane: Inhibition adrenaler CYP11 B- Enzyme, CYP17 und CYP19 in vitro.
32-35, 37-41 , 45-46
% InhibiI C50- Wert (nM)c % lnhib.a IC50 (nM)9 tion3 [IC50 (nM)9l [% lnhib.a]
Verbindung n R Humaneb V79 V79 humanef Humaneh hCYP11 B2 11B1d 11B2e CYP17 CYP19 hCYP11B1 hCYP11B2
32 0 H 90 862 13,5 2 [47]
33 1 H 95 411 7 37 4,073
34 0 6-OMe 66 5684 4 7 [50]
35 1 6-OMe 97 213 2 62 814
37 1 7-OMe 51 nd nd nd nd
38 1 1-Me 94 1268 7 [1085] 6045
39 1 1- Et 81 2117 30 57 1507
40 1 3- Me 84 503 5 27 1787
41 1 4- Me 82 437 13 23 3551
45 1 H 34 638 nd nd nd
46 1 H 35 763 nd nd nd
Ketoconazol - 36 224 81 40 nd
Fadrozol - 68 10 1 5 30 a Mittelwert aus 4 Bestimmungen, Standardabweichung < 10%. b S. pombe- Zellen , die hu- mane CYP11 B2 exprimieren ; Substrat Deoxycorticosteron, 10OnM ; Inhibitor, 50OnM. c Mit- telwert aus 4 Bestimmungen, Standardabweichung < 20%. α Hamsterfibroblasten, die humane CYP11B1 exprimieren; Substrat Deoxycorticosteron, 10OnM. e Hamsterfibroblasten, die humane CYP11 B2 exprimieren; Substrat Deoxycorticosteron, 10OnM. f E.coli, die humane CYP17 exprimieren; 5 mg/ml Protein; Substrat Progesteron, 2,5 μM; Inhibitor 2,5 μM. 9 Mittelwert aus 4 Bestimmungen, Standardabweichung < 5%. h humane placentale CYP19, 1 mg/ml Protein; Substrat Androstenedion, 2,5 μM. (nd = nicht bestimmt)
Beispiel 7: Inhibition von CYP- Enzymen in vitro durch die Referenzverbindungen Ketoconazol und Fadrozol Ketocoanzol oder Fadrozol wurden wie in Beispiel 3 und 4 beschrieben als Inhibitoren getestet. Die Ergebnisse der Tests sind in Tab.3 zusammengefasst.
Tab.3: Ketoconazol und Fadrozol: Inhibition von adrenalen CYP11 B- Enzymen,
% Inhibition3 ICso-Wert (nM)c % Inhibition ICso-Wert (nM) humaneb V7911B1d V7911B2e humanef humane9
Verbindung hCYP11B2 hCYP11B1 hCYP11B2 CYP17 CYP19
Ketoconazol 36 224,4 80,5 40 n.d. Fadrozol 68 9,7 1,0 7 29,5 a Mittelwert aus 4 Bestimmungen, Standardabweichung < 10 %; b S. pombe- Zellen, die humane CYP11 B2 exprimieren; Substrat Deoxycorticosteron, 100 nM; Inhibitor, 500 nM. c Mittelwert aus 4 Bestimmungen, Standardabweichung < 20 %. d Hamsterfibroblasten, die humane CYP11B1 exprimieren; Substrat Deoxycorticosteron, 100 nM. e Hasterfibroblasten, die humane CYP11 B2 exprimieren; Substrat Deoxycorticosteron, 100 nM. f Mittelwert aus 4 Bestimmungen, Standardabweichung < 10 %; E. coli, de humane CYP17 exprimieren; 5 mg/ml Protein; Substrat Progesteron, 2,5 μM; Inhibitor, 2,5 μM. 9 Mittelwert aus 4 Bestimmungen, Standardabweichung < 5 %; humane placentale CYP19, 1 mg/ml Protein; Sub- strat Testosteron, 2,5 μM; (n.d. = nicht bestimmt)
Beispiel 8: Test ausgewählter Verbindungen mit NCI-H295R-Zellen
Von den unter Bsp. 5 und 6 vorgestellten Verbindungen wurden einige am NCI-
H295R-System untersucht. Zum Vergleich wurde Fadrozol als Referenz verwendet. Die erzielten exemplarischen Ergebnisse sind nicht direkt mit den IC50-Werten und prozentualen Hemmwerten, die in V79-Zellen erzielt wurden, vergleichbar, da für die Hemmstoffassays an NCI-H295R u.a. andere Testparameter sowie ein anderes Substrat verwendet wurden (Erläuterung siehe Tab.4). Im Vergleich mit Fadrozol konnte eine grobe Korrelation zwischen den beiden Test- Systemen ermittelt werden, wobei die Verbindungen 1 und 2 die CYP11 B1 in deutlich geringerem Maß beeinflussen.
Tab.4: Vergleich Hemmdaten NCI-H295R, V79 MZ
1 = 6-H; 2 = 6-OMe
NCI-H295R V7911 B1 V7911 B2
CYP11 B1 CYP11 B2 CYP11 B2 CYP11 B1 CYP11 B2
RSS B DOC DOC DOC
Verbindung
% Hemmunga % Hemmungb % Hemmungb
[IC50 nM] [IC50 nM] [IC50 nM] [IC50 nM]c [IC50 nM]c
89,8 ± 1,5 32,2 ± 6, 1 89,6 ± 0,2
Fadrozol [28,3 + 2,8] [20870 + 6268] [18,7 + 0,8] [9] [1]
43,4 ± 4,7 45,6 ±2,2 82,9 ± 0,9
1 [3449 +273] [2111+ 124] [163,9 +21,5] [2395] [28,4]
48,5 ±2,9 49,5 ±2,4 81,4 ± 6,6 d
[2950 +54,3] [558,5 + 118,4] [100,1 +7,6] [574] [6,2] a: Hemmung der CYP11B1 Aktivität in NCI-H295R, Inhibitorkonzentration 2,5 μM, [3H]- Deoxycortisol (RSS, 500 nM); Quantifizierung der Produkte nach HPLC Trennung b: Hemmung der CYP11 B2 Aktivität in NCI-H295R, Inhibitorkonzentration 2,5 μM, [3H]- Corticosteron (B, 500 nM) oder [14C]- Deoxycorticosteron (DOC, 500 nM); Quantifizierung der Produkte nach HPTLC Trennung mittels Phosphoimager System c: Bestimmung von IC50 Werten für CYP11 B1 und CYP11 B2 in V79 MZM 1B1 and V79 MZh11B2, [14C]- Deoxycorticosteron (DOC, 100 nM); Quantifizierung der Produkte nach HPLC Trennung mittels Phosphoimager System. Zur Bestimmung von IC50 Werten wurden die Verbindungen in mindestens 3 verschiedenen Konzentrationen getestet, n. t.: nicht ge- testet, RSS = Deoxycortisol; B = Corticosteron; DOC = Deoxycorticosteron, dargestellt sind MW (+ S. D.) von mindestens drei unabhängigen Tests.
Zur Untersuchung der Wirkung verschiedener Hemmstoffe auf NCI-H295R wurde ein Testverfahren im 24-well- Format entwickelt. Zur Hemmstofftestung wurde zu- nächst eine einstündige Prä- Inkubation durchgeführt, bevor die Enzym reaktionen durch Substratzugabe (500 nM) gestartet wurden.
A) Aussaat: Anzucht und Passagieren der Zelllinien erfolgte, bis ein konfluenter Zellrasen ausgebildet worden war. Durch Trypsinbehandlung wurde das ZeIIm aterial von mindestens zwei Kulturschalen gewonnen und die Zellzahl mit Hilfe eines CASY TT-Zellzählgerätes (150 μl- Kapillare) bestimmt. Durch Verdünnen der Zellsuspension mit DMEM: Harn 's F12 wurde eine Zelldichte von 1 x 1 O6 Zellen/ml eingestellt. Von der so erhaltenen Zellsuspensionen wurde jeweils 1 ml auf ein well einer 24- well- Platte gegeben, so dass jedes well mit I x IO6 Zellen beschichtet war. Mit dem Zellmaterial von zwei konfluent bewachsenen Kulturschalen konnten zwei 24-well- Platten beschichtet werden. Nach 24 Stunden waren die Zellen angewachsen und nach einer weiteren 24-stündigen Stimulationsphase mit Kaliumionenhaltiger Lösung (Endkonzentration: 20 mM KCl) zum Test einsetzbar.
B) Substratlösungen: Für die Testung des Einflusses der Hemmstoffe auf CYP11 B1 wurde als Substrat Tritium-markiertes Deoxycortisol eingesetzt ([3H]-RSS). Zur Herstellung der Substratstammlösung wurden 60 μl [3H(G)]-Deoxycortisol (3 Ci/mmol, 1 mCi/ml) in Ethanol (Hartmann Analytik, Braunschweig, Deutschland) mit 140 μl Ethanol verdünnt. Von dieser Lösung wurden 2,5 μl pro Probe einge-
setzt, was bei einem Testvolumen von 500 μl einer Endkonzentration von 500 nM im Test entsprach.
Bei den Substratlösungen für die Untersuchungen an CYP11 B2 bestand die Corti- costeron-Substratlösung (Endkonzentration im Test 500 nM) aus 38,4 μl [1,2-3H (N)]-Corticosteron (1 mCi/ml, 76,5 Ci/mmol; NEN-Perkin-Elmer) in Ethanol, 39,0 μl unmarkierter Corticosteronlösung (0,5 mM in Ethanol) und 122,6 μl Ethanol. Deo- xycorticosteron, welches ebenfalls in einer Endkonzentration von 500 nM eingesetzt wurde, setzte sich zusammen aus 18 μl [14C]-markiertem Deoxycorticosteron (60,0 mCi/mmol; 0,5 nCi/μl) in Ethanol im Gemisch mit 54 μl unmarkierter Substanz (0,5 mM in Ethanol) und 228 μl Ethanol.
C) Hemmstofflösungen: Die für die Bestimmung der IC50-Werte erforderlichen Konzentrationen wurden durch 1 :40-Verdünnen der Stammlösung (10 mM) mit Ethanol eingestellt. Von dieser Lösung wurden den Proben jeweils 5 μl zugesetzt.
D) Durchführung des Tests: Prä- Inkubation: Das vorhandene Medium wurde abgesaugt und durch 450 μl DMEM:Ham's F12 ersetzt, in dem der Hemmstoff in der entsprechenden Konzentration zugesetzt war (Endkonzentration des Hemmstoffes im Endvolumen (500 μl) des Tests: 2,5 μM), danach wurde 1 h prä-inkubiert. Teststart: Die Reaktion wurde durch Zugabe von 50 μl DMEM:Ham's F12, 2,5 μl des jeweiligen Substratmixes (Endkonzentration des Substrats: 0,5 μM) enthaltend, eingeleitet.
Die 24-well- Platte wurde dann bei 37 °C und 5 % CO2 im CO2- Inkubator aufbewahrt. Die Inkubationszeit betrug 3 Stunden bei Verwendung von Deoxycorticosteron als Substrat, bei Corticosteron 24 Stunden und bei Deoxycortisol 48 Stunden. Teststop: Nach Ablauf der Inkubationszeiten wurde nach kurzem Schwenken der Inhalt der wells möglichst quantitativ entnommen und durch Mischen mit 1000 μl Dichlormethan in einem 2ml-Eppendorfgefäß inaktiviert. Nach 10-minütigem Schütteln wurde zur Phasentrennung zentrifugiert und die obere organische Phase in ein 1 ,5ml-Eppendorf-Gefäß überführt. Nach Abdampfen des Lösungsmittel über Nacht unter dem Abzug wurde der Rückstand in 10 μl Chloroform aufgenommen und in der Mitte der Aufkonzentrierungs- zone einer HPTLC- Platte aufgetragen. Die Steroide wurden durch zweifaches Entwickeln mit einem Fließmittel, das sich aus Chloroform, Methanol und Wasser in Verhältnis 300:20:1 zusammensetzte, aufgetrennt. Zur Detektion der Steroide auf der
TLC wurde nach zwei Tagen der strahlenexponierte Film im Phosphoimager FLA 3000 gescannt.
Im Falle von Deoxycortisol als Substrat erfolgte die Auftrennung nach Rekonstituti- on in 50 μl Methanol, dem als interne Standards unmarkiertes Deoxycortisol, Corti- sol und Cortison zugesetzt waren, per HPLC über eine RP18-Säule mit dem Fließmittel Methanol: Wasser 1:1 und einer Flussrate von 0,25 ml/min, die Detektion erfolgte mit Hilfe eines Berthold Radiomonitors 509.
Nach Gleichung 4 wurde die Konversion für das Substrat Deoxycortisol nach HPLC- Trennung berechnet: Gleichung 4:
%P Konversion (Anteil des Produktes an Gesamtsteroid in %)
A Area (Fläche) in [Units ? sec] Acortisoi Fläche für Cortisol
Acortison Fläche für Cortison
ARss Fläche für Deoxycortisol (RSS)
Für das Substrat Deoxycorticosteron ergab sich die Konversion entsprechend Gleichung 3 (Bsp.4B). Für das Substrat Corticosteron galt Gleichung 5:
Gleichung 5: crc p _ [P SLnoHB + PSLAldo J - 2 X PSL HG ^ ^
[PSL B + PSL1SOHB + PSLAldo ] - 3 x PSL J 1HG
%P Konversion (Anteil des Produktes an Gesamtsteroid in %
PSL Phospho Stirn ulated Lumineszence (Lumineszenzwert) PSLB PSL für Corticosteron (B)
PSL18OHB PSL für 18-Hydroxycorticosteron (18OHB)
PSLAld0 PSL für Aldosteron
PSLHG PSL des Hintergrundes
Die prozentuale Hemmung, die durch einen Hemmstoff in der jeweils eingesetzten Konzentration verursacht wurde, errechnete sich nach Gleichung 2 (Bsp.4A).
Die Bestimmung des IC50-Wertes erfolgte wie in Bsp.4B beschrieben.
Beispiel 9 : Quantifizierung von Steroiden im Überstand einer Zellkultur von NCI- H295R- Zellen
H295R-Zellen (s. Bsp. 8) wurden m it einer Zelldichte von 1 x 1 O6 Zellen/m l in einem Volumen von jeweils 1 m l/well in einer 24-well- Platte subkultiviert und 48 Stunden lang inkubiert. Das Medium wurde danach ersetzt durch 500 μl Ultroser SF-freies DMEM: Harn 's F12, in dem der zu testende Hemmstoff in der entsprechenden Konzentration und 1 % Etahnol enthalten waren. Kontrollinkubationen enthie lten lediglich 1 % Ethanol. Nach I nkubation bei 37°C und 5% CO2 für 6 Stunden wurde der Überstand entfernt und bis zur weiteren Analyse eingefroren. Die I nhib i- toraktivitäten wurden anhand der Differenz zwischen den Steroidkonzentrationen in An-oder Abwesenheit der verwendeten Testsubstanzen kalkuliert. Die Aldostero n- konzentration wurde entsprechend der Herstellervorschrift m it einem RIA Kit bestim mt ( DRG, Marburg, Deutschland) . Zur Bestimm ung der Androgene ( DHEA und Androstendion) sowie von Cortisol wurden spezifische ELI SA- Kits ( ibl- Ham burg, Ham burg, Deutschland) bzw. der Cortisol- ELI SA- Kit von Cayman Chem ical (Ann Arbor, USA) entsprechend der Herstellerangaben verwendet.
Zur Messung des Gesamtproteingehalts wurden die Zellen m it PBS gewaschen, in einem Lysepuffer (8M Harnstoff, 4% (w/v) CHAPS) solubilisiert und bei -70 °C eingefroren. Nach drei Gefrier-Tau-Zyklen waren die Zellen lysiert und ihr Proteinge- halt wurde m it Hilfe der Methode von Bradford bestim mt. Die Resultate der Ste- roidbestim mungen wurden in pg/mg Zellproteine für Aldosteron und ng/mg Zellproteine für Androgene und Cortisol ausgedrückt.
I nnnerhalb von 6 Stunden konnte eine deutliche konzentrationsabhängige Abnahme der Aldosteronsekretion bei Einsatz von Verbindung 2 und Ketoconazol festgestellt werden ( Fig. 1 B und 1 C) . Fadrozol reduzierte die Bildung von Aldosteron m it einem 9-fach niedrigeren IC50 gegenüber der Cortisol- Bildung (39,4 nM versus 363,8 nM; Fig. 1 A, Tab. 5) , während die Bildung adrenaler Androgene weniger stark reduziert wurde ( IC50 > 3900 nM bei Androstendion und 150 nM bei DHEA) . Ketoconazol zeigte ICso-Werte von 59,6 nM und 51 ,8 nM für die I nhibition der Androstendion- und DHEA- Produktion. Die Verbindung 2 stellte sich als potenter Supressor der Bildung von Cortisol und von adrenalen Androgenen heraus ( I C50-Werte < 1 nM) , während die Aldosteronbildung nur schwach gehem mt wurde ( Fig. 1 C, Tab. 5) .
Tab. 5: I nhibition der Steroidproduktion in H295R- Zellen, erm ittelt anhand der Steroid- konzentration im Überstand
a Quantifizierung nach 6 h Inkubation mit einer Inhibitorkonzentration von 2,5 μM. Verwendet wurde der Überstand der Zellkulturen, die Bestimmung erfolgte durch spezifische Im- munoassays. Mittelwerte (+ SD) aus mindestens drei unabhängigen Experimenten.