Verfahren sowie Anordnung zum Bearbeiten von Schlachttierkörperhälften
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bearbeiten wie Zerlegen von Schlachttierkörperhälften, insbesondere Schweinehälften, wobei die Schlachttierkörperhälften durch den Wirkbereich einer Handhabungseinrichtung (Roboter) mittels einer Fördereinrichtung hängend und translatorisch gefördert und mittels eines von der Handhabungseinrichtung betätigten Werkzeugs wie Messer oder Säge auf einer sich entlang des Wirkbereichs der Handhabungseinrichtung erstreckenden Abstützung in abgestützter Position bearbeitet wird, wobei die Abstützung synchron mit der Fördervorrichtung durch den Wirkbereich der Handhabungseinrichtung bewegt wird, jede Schlachttierkörperhälfte auf der Abstützung mittels einer Fixiereinrichtung fixiert wird, die Schlachttierkörperhälfte vor der Bearbeitung mittels eines optischen Systems erfasst und hieraus gewonnene Daten zur Steuerung der Handhabungseinrichtung dieser zugeführt werden und die Bearbeitung während der Förderung der Schlachttierkörperhälfte erfolgt.
Auch nimmt die Erfindung Bezug auf eine Anordnung zum Bearbeiten wie Zerlegen einer Schlachttierkörperhälfte, insbesondere einer Schweinehälfte, umfassend eine Handhabungseinrichtung (Roboter) mit zumindest einem B earbeitungs Werkzeug wie Messer oder Säge sowie eine Fördervorrichtung, mittels der die Schlachttierkörperhälfte hängend und translatorisch durch den Wirkbereich der Handhabungseinrichtung förderbar ist, ein optisches System wie Digitalkamera oder Laserscanner mit Bildverarbeitungssystem zum Erfassen der Schlachttierkörperhälfte sowie eine sich entlang des Wirkbereichs der Handhabungseinrichtung erstreckende Abstützung, auf der die Schlachttierkörperhälfte während des Bearbeitens abgestützt und über eine Fixiereinrichtung fixiert ist, wobei die Abstützung synchron mit der Fördervorrichtung durch den Wirkbereich der Handhabungseinrichtung bewegbar ist.
Nach der US-A-4,557,014 werden Schlachttiere beim Zerlegen zwischen Gurten geführt, die synchron mit einem Förderer bewegt werden, von dem die Schlachttiere hängend durch den Wirkbereich von Sägen bewegbar sind, über die ausschließlich horizontale Schnitte zum abschnittsweisen Durchtrennen der Schlachttiere durchgeführt werden. Dabei werden die Gurte abschnittsweise von Rollenanordnungen geführt, um die Schlachttiere vertikal auszurichten und pendelnde Bewegungen zu unterbinden. Die Sägen selbst sind höhenverstellbar, um auf Schlachttiere unterschiedlicher Größe ausgerichtet zu werden.
Von Hand zu zerlegende Schlachttierkörperhälften werden nach der EP-A-O 668 018 auf schaufelförmigen Abstützungen abgestützt, die um Umlenkrollen geführt werden, von denen eine antreibbar ist. Die Geschwindigkeit eines die Schlachttierkörperhälften transportierenden Förderers und die der Abstützungen ist dabei gleich.
Die DE-A-39 27 145 bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen Zerlegen von auf einem Karussell fixierten Schlachttierkörpern. Dabei werden die Positionen der ausschließlich horizontal durchzuführenden Schnitte durch die Schlachttierkörper durch ein optisches System bestimmt.
Eine Vorrichtung zum lagedefinierten Fixieren von Schlachttierkörperhälften ist der DE-A- 195 18 578 zu entnehmen. Hierzu werden die Schlachttiere von einem Gestell aufgenommen, von dem höhenverstellbare Fixierelemente ausgehen, um eine Anpassung an Schlachttiere unterschiedlicher Größen vorzunehmen. Die Größenerfassung erfolgt dabei über Lichtschranken.
Gegenstand der DE-A-2 421 339 ist ein Verfahren sowie eine Anordnung zum Verarbeiten gehäuteter Rumpfhälften von Rindern. Dabei ist vorgesehen, dass eine automatische Zerteilung und Knochenauslösung in mehreren unmittelbar aufeinander folgenden Schritten erfolgt.
Ein Verfahren sowie eine Anordnung zum Zerlegen von Schweinehälften sind der EP- B-I 263 292 zu entnehmen. Das Bearbeiten erfolgt dabei während des kontinuierlichen
Transports der Schweinhälften von einer Beladeposition zu einer Entladeposition. Während des Transports sind die Schweinehälften an einer stationären Wand abgestützt, die sich entlang des Transportwegs erstreckt.
Eine Anordnung sowie ein Verfahren zum Zerlegen von Schweinehälften werden von der BANSS Schlacht- und Fördertechnik GmbH, D - 35216 Biedenkopf, benutzt. Dabei werden Schweinehälften durch den Wirkbereich eines Roboters auf getrennten Förderbahnen transportiert, wobei zu bearbeitende Schweinehälfte auf einer stationären Halteplatte fixiert wird. Zur Steuerung des Roboters erfolgt ein Messen der zu bearbeitenden Schweinehälften mittels eines optischen Systems in Form eines 3D-Laserscanners. Über eine Auswertesoftware werden die Messdaten an die Robotersteuerung weitergeleitet.
Der DE-A-100 04 519 sind Handhabungseinrichtungen in Form von Robotern zu entnehmen, mit denen Schlachttiere bearbeitet werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung der Eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass bei hohem Durchsatz überaus genau ein Bearbeiten der Schlachttierkörperhälften insbesondere in Form von Schweinehälften erfolgen kann, ohne dass ein aufwendiger konstruktiver Aufbau erforderlich ist. Dabei sollen die Schlachttierkörperhälften in eindeutiger Position zu der Handhabungseinrichtung ausrichtbar sein, ohne dass Einbußen beim Bearbeiten durch die Handhabungseinrichtung in Kauf genommen werden müssen. Auch soll der Bearbei- tungsfluss durch Schlachttierkörperhälften unterschiedlicher Längen nicht gestört werden, wobei größenabhängig Schnitte in gewünschten Höhen und Richtungen durchgeführt werden sollen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe verfahrensmäßig im Wesentlichen dadurch gelöst, dass mehrere Schlachttierkörperhälften gleichzeitig auf der als Abstützfläche ausgebildeten Abstützung abgestützt werden, dass jede Schlachttierhälfte von einem gesonderten höhenverstellbaren Fixierelement der Fixiereinrichtung fixiert wird, das synchron mit der Abstützfläche mitbewegt wird, und dass das Fixierelement vor Fixieren der Schlachttierkörperhälfte auf eine Normhöhe eingestellt und zum Fixieren auf die
Schlachttierkörperhälfte in Abhängigkeit von deren Länge auf eine gewünschte Höhe eingestellt wird.
Abweichend vom vorbekannten Stand der Technik wird die Schlachttierkörperhälfte während des Transports durch den Wirkbereich der Handhabungseinrichtung auf einer Abstützfläche abgestützt, die synchron mit der die Schlachttierkörperhälfte transportierenden Fördervorrichtung bewegt. Hierdurch ist eine unkontrollierte Positionsveränderung zwischen der Schlachttierkörperhälfte und der Handhabungseinrichtung während des Transports ausgeschlossen mit der Folge, dass ein hochpräzises Bearbeiten wie Zerlegen der Schlachttierkörperhälften während deren Transports durch den Wirkbereich der Handhabungseinrichtung erfolgen kann. Zusätzlich sieht die Erfindung vor, dass die Schlachttierkörperhälfte fixiert auf der Abstützfläche durch den Wirkbereich der Handhabungseinrichtung gefördert wird. Hierzu ist eine Fixiereinrichtung vorgesehen, die synchron mit der Abstützfläche mitbewegt wird, jedoch mittels eines getrennt von der Fördervorrichtung angeordneten Transportmittels wie Riemen oder Kette bewegt wird. Dabei umfasst die Fixiereinrichtung ein Fixierelement, das die Schlachttierkörperhälfte gegen die Abstützfläche drückt. Insbesondere wirkt unmittelbar auf den Kopf der Schlachttierkörperhälfte das Fixierelement ein, so dass dieses auch als Kopfhalter zu bezeichnen ist.
Um Schlachttierkörperhälften unterschiedlicher Längen derart zu fixieren, dass der Bearbeitungsbereich nicht abgedeckt wird, sieht die Erfindung vor, dass die Fixiereinrichtung ein höhenverstellbares Fixierelement umfasst, das vor Fixieren der Schlachttierkörperhälfte auf eine Normhöhe eingestellt und zum Fixieren auf die Schlachttierkörperhälfte in Abhängigkeit von deren Länge auf eine gewünschte Höhe eingestellt wird. Zum Fixieren ist insbesondere ein plattenförmiges Element vorgesehen, dass über ein Druckelement wie Druckfeder oder -kolben an die Schlachttierkörperhälfte angelegt wird.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist stets sichergestellt, dass der Bereich der Schlachttierkörperhälfte unabhängig von deren Länge frei zugänglich ist, in dem ein Bearbeiten erfolgen soll. Hierdurch können Schnitte in gewünschten Richtungen, also
nicht nur horizontal verlaufende, sondern insbesondere vertikal oder schräg verlaufende durchgeführt werden.
Insbesondere werden folgende Zerlegearbeiten von dem Roboter durchgeführt, und zwar auch vorzugsweise in der nachfolgenden Reihenfolge:
Kotelett / Bauch: Schnitt vertikal von oben nach unten
„Federknochen" / „Dornfortsätze" abschneiden: Schnitt vertikal von oben nach unten
Rippen durchtrennen im Bereich des Brustbeins: Schnitt vertikal von oben nach unten
Schulter ab-/ anschneiden: Schnitt horizontal
Schinken ab-/anschneiden: Schnitt horizontal
Beckenknochen durchschneiden: Schnitt schräg.
Grundsätzlich können alle auch von Hand durchführbaren Zerlegeschnitte mit dem Roboter ausgeführt werden.
Zur Erfassung der Länge der Schlachttierkörperhälfte und damit des Ausrichtens des Fixierelements kann das optische System verwendet werden, dessen Daten zur Steuerung der Handhabungseinrichtung genutzt werden. Es kann jedoch auch eine zusätzliche Messeinrichtung vorgesehen sein, mittels der Lage des Kopibereichs oder ein anderer vorgegebener Bereich des Schlachttierkörpers bestimmt und aus entsprechenden Messdaten die Fixiereinrichtung in ihrer wirksamen Position eingestellt wird.
Um das Bearbeiten wie das Zerlegen der Schlachttierkörperhälfte zu erleichtern, sieht eine hervorzuhebende eigenerfinderische Weiterbildung vor, dass die Abstützfläche in einer zur Vertikalen geneigten Position verläuft. Dabei ist bodenseitiger Bereich der Abstützfläche näher zur Handhabungseinrichtung ausgerichtet als forderseitig verlaufender Bereich.
Eine Anordnung der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus, dass die Abstützung eine gleichzeitig mehrere Schlachttierkörperhälften flächig abstützende Abstützfläche ist, dass jeder Schlachttierkörperhälfte eine gesonderte synchron mit der Abstützfläche bewegbare Fixiereinrichtung zugeordnet ist, dass sämtliche Fixiereinrich- tungen von einem umlaufenden Fördermittel ausgehen, dass im Verfahrweg jeder Fixiereinrichtung eine die Fixiereinrichtung höhenmäßig ausrichtende erste Führungsemrichtung angeordnet ist, dass die Fixiereinrichtung einen mit dem Fördermittel verbundenen Basisabschnitt mit einem zu diesem um eine entlang des Förderwegs des Fördermittels verlaufende Achse verschwenkbaren Halteabschnitt umfasst, von dem höhenverstellbar ein an die Schlachttierkörperhälfte anlegbares Fixierelement ausgeht, und dass im Verfahrweg der Fixiereinrichtung eine die Fixiereinrichtung nach der Bearbeitung der Schlachttierhälfte aus dem Wirkbereich mit der Schlachttierkörperhälfte verschwenkende zweite Führungseinrichtung angeordnet ist.
Um sicherzustellen, dass die Schlachttierkörperhälfte beim Bearbeiten quer zur Förderrichtung nicht ausgelenkt wird, ist vorgesehen, dass das Bahnmaterial handhabungssei- tig zumindest im Wirkbereich der Handhabungseinrichtung entlang einer stationären Abstützung geführt ist.
Die synchron mit der Fördervorrichtung bewegbare Abstützfläche kann durch sich drehende Rollen gebildet werden. Somit bilden die sich drehenden Rollen eine scheinbar bewegbare Abstützfläche, die der erfindungsgemäßen Lehre entspricht.
Um ein sicheres Bearbeiten zu ermöglichen, ist vorgesehen, dass die Abstützfläche geneigt zur Vertikalen ausgerichtet ist. Dabei spannt die Abstützfläche eine Ebene auf, die in ihrem bodenseitigen Bereich im Vergleich zum fördervorrichtungsseitigen Bereich in Richtung zu der Handhabungseinrichtung hin versetzt verläuft.
Losgelöst hiervon ist vorgesehen, dass mehrere Fixiereinrichtungen von einem umlaufenden Fördermittel wie Riemen oder Ketten ausgehen und dass im Verfahrweg der Fixiereinrichtung eine die Fixiereinrichtung aus dem Wirkbereich mit der Schlachttierkörperhälfte verschwenkende erste Führungseinrichtung angeordnet ist. Ferner ist im
Verfahrweg der Fixiereinrichtung eine diese höhenmäßig ausrichtende zweite Führungseinrichtung angeordnet.
Jede Fixiereinrichtung kann aus einem mit dem Förder- oder Transportmittel verbundenen Basisabschnitt und einem zu diesem um eine entlang des Transportmittels verlau- ■ fende Achse verschwenkbaren Halteabschnitt bestehen, von dem höhenverstellbar ein an eine Schlachttierkörperhälfte anlegbares vorzugsweise plattenförmiges Fixierelement ausgeht, das insbesondere auf den Kopf der Schlachttierkörperhälfte einwirkt.
Das Fixierelement ist mit dem vorzugsweise als Rahmen ausgebildeten Halteabschnitt verbunden und zwar vorzugsweise über zumindest ein Stab- oder Rohrelement. Dieses oder ein weiteres Stab- oder Rohrelement wie Zahnstange kann in seiner bzw. ihrer insbesondere vertikal verlaufenden Verstellrichtung selbsthemmend von dem Halteabschnitt geführt aufgenommen werden, so dass eine Höhenverstellung mit Hilfsmitteln möglich ist, ohne dass beim Fixieren der Schlachttierkörperhälfte ein unkontrolliertes Verrücken erfolgt.
Von dem Basisabschnitt kann ein den Halteabschnitt zu dessen Verschwenken kraftbeaufschlagendes Element wie Druckfeder oder -kolben ausgehen. Des Weiteren weist der Halteabschnitt ein erstes Gleitelement wie eine erste Rolle auf, die mit der eine Führungsbahn aufweisenden ersten Führungseinrichtung wechselwirkt, die sich entlang des Förderwegs der Fixiereinrichtung außerhalb des Wirkbereichs der Handhabungseinrichtung erstreckt.
Der Förderweg der Schlachttierkörperhälfte weist einen vor dem Wirkbereich der Handhabungseinrichtung verlaufenden Einlaufbereich und einen nach dem Wirkbereich der Handhabungseinrichtung verlaufenden Auslaufbereich auf, wobei im Einlaufbereich die Führungsbahn eine erste Verlaufsänderung derart aufweist, dass der Halteabschnitt in Richtung der Schlachttierkörperhälfte verschwenkbar ist. Im Auslaufbereich des Förderwegs der Schlachttierkörperhälfte ist eine zweite Verlaufsänderung der Führungsbahn derart vorgesehen, dass das erste Gleitelement wie die Rolle mit der Führungsbahn
wechselwirkt und während der weiteren Förderung von der Schlachttierkörperhälfte wegschwenkbar ist.
Die erste bzw. zweite Verlaufsänderung ist dabei vorzugsweise als rampenfδrraig verlaufender Abschnitt der Führungsbahnen ausgebildet, die ihrerseits bodenseitige Fläche eines Profilträgers oder einer Leiste wie Anfahrleiste sein kann, die sich parallel zum Transportweg der Fixiereinrichtungen erstreckt.
Die zweite Führungseinrichtung verläuft abschnittsweise entlang der ersten Führungseinrichtung und parallel zum Transportweg der Fixiereinrichtungen, wobei die zweite Führungseinrichtung einen rampenformigen Einlaufabschnitt umfasst, der in einen parallel oder in etwa parallel zu der ersten Führungseinrichtung verlaufenden Zwischenabschnitt übergeht, der seinerseits in einer höhenverstellbaren Ausrichteinrichtung mündet. Mit dem Einlaufabschnitt und dem Zwischenabschnitt sowie der Ausrichteinrichtung wechselt ein mittelbarer oder unmittelbar von dem Fixierelement ausgehendes zweites Gleitelement wie eine zweite Rolle derart, dass über den Einlaufabschnitt und dem Zwischenabschnitt das Fixierelement auf eine Normhöhe ausgerichtet wird, um sodann während des Bewegens des zweiten Gleitelements durch einen Führungsabschnitt der Ausrichteinrichtung auf eine Höhe verstellt zu werden, die Fixierposition einer Schlachttierkörperhälfte in Abhängigkeit von deren Länge entspricht.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen — für sich und/oder in Kombination — , sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine Anordnung eines Bereichs einer
Schlachtlinie, in dem Schlachttierkörperhälften mittels eines Roboters bearbeitet werden,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1,
Fig. 3 eine weitere perspektivische Darstellung der Anordnung gem. Fig. 1,
Fig. 4 einen Ausschnitt aus Fig. 3,
Fig. 5 eine Detaildarstellung einer Fixiereinrichtung,
Fig. 6 eine Vorderansicht der Anordnung gem. Fig. 1,
Fig. 7 ein Detail des Fig. 6,
Fig. 8 eine Seitenansicht der Anordnung gem. Fig. 1 und
Fig. 9 eine Draufsicht der Anordnung gem. Fig. 1.
In zunehmenden Umfang erfolgt ein automatisches Zerlegen von Schlachttieren. Hierzu werden Schlachttierkörperhälften wie Schweinehälften zunächst optisch gemessen, um sodann die entsprechenden Daten an eine Steuerung eines Roboters weiterzugeben, der das Zerlegen durchführt. Das optische Messen kann z.B. mittels eines Laserscanners wie 3D-Laserscanners erfolgen. Andere optische Systeme kommen gleichfalls in Frage. Eine entsprechende Technik ist z.B. in der EP-B-I 263 292 oder in dem Prospekt DE.Z.: BANSS Meat Technology, Innovations for Industrial aήd Meat Processing Plants, BANSS Schlacht- und Fördertechnik GmbH, Industriestraße 4, D - 35216 Biedenkopf, beschrieben. Insoweit wird ausdrücklich auf die entsprechenden Darlegungen Bezug genommen.
Um ein überaus genaues Zerlegen von Schlachttierkörperhälften bei gleichzeitig hohem Durchsatz vornehmen zu können, werden die nachstehend als Schweinehälften bezeichneten Schlachttierkörperhälften 10, 12 mittels einer rein prinzipiell angedeuteten Fördervorrichtung 13 hängend durch den Wirkbereich eines Roboters 14 transportiert. Hierzu gehen von den Hinterbeinen 16 der Schweinehälften 10, 12 Schlaufen und Ha-
ken 15 aus, die auf einer Rohrbahn 17aufgehängt sind, die von Mitnehmern der Fördervorrichtung 13 wie eines Kettenförderers erfasst werden. Dabei erfolgt mittels des Förderers 13 zumindest während des Zerlegens eine translatorische oder im Wesentlichen translatorische Bewegung der Schweinehälften 10, 12, die folglich entlang einer Geraden oder einer Kurvenbahn mit großem Radius geführt werden.
Ferner werden die Schweinehälften 10, 12 mit ihrer Halbierungsfläche 18 dem Roboter 14 zugewandt und durch dessen Wirkbereich gefördert.
Vor dem Zerlegen werden die Schweinehälften 10, 12 mit einem oder mehreren Scannern 19, 21 optisch erfasst und sodann die optischen Werte mittels einer Bildverarbeitung digitalisiert, um mittels dieser den Roboter 14 bzw. ein von diesem betätigtes Werkzeug zu steuern.
Um ein präzises Zerlegen der Schweinhälften 10, 12 sicherzustellen, werden die Schweinhälften 10, 12 im Wirkbereich des Roboters 14 auf einer als flächige Abstützung dienende Abstützfläche 20 abgestützt, die synchron mit der Bewegung der Schweinhälften 10, 12 mitbewegt wird. Mit anderen Worten wird die Abstützfläche 20 synchron mit dem die Schweinhälften 10, 12 fördernden Förderer 13 durch den Wirkbereich des Roboters 14 bewegt.
Die Abstützfläche 20 kann dabei durch Abschnitte einer Lamellenwand gebildet werden, die um Umlenkrollen 23, 25 geführt wird. Andere Konstruktionen zur Ausbildung der Abstützfläche 20 sind gleichfalls möglich. Wesentlich ist jedoch, dass während des Bearbeitens der Schweinehälften 10, 12 diese nicht quer zur Förderrichtung, als in Bezug auf die Fig. 6 nicht in die Zeichenebene hinein ausweichen können. Hierzu kann die die Abstützfläche 20 zur Verfügung stellende Bahn entlang einer Abstützung geführt werden, die sich entsprechend der Darstellung der Fig. 9 zwischen vorderem Abschnitt 26 und hinterem Abschnitt 28 des die Abstützfläche 20 bildenden Bahnmaterials erstreckt.
An Stelle eines Bahn- bzw. Lamellenmaterials könnte die Abstützfläche 20 auch durch eine Rollenbahn gebildet werden, die das synchrone Mitbewegen mit der Fördervorrichtung 13 für die Schweinehälften 10, 12 simuliert.
Wie sich insbesondere aus den Fig. 1, 3 und 8 ergibt, verläuft die Abstützfläche 20, auf der gleichzeitig mehrere Schweinehälften 10, 12 in nachstehender Weise fixierbar sind, geneigt zur Vertikalen, wobei bodenseitiger Bereich 30 in Richtung des Roboters 14 hin versetzt verläuft und somit fördervorrichtungsseitig verlaufender Bereich 32 der Abstützfläche 20 zurückversetzt ist.
Damit die Schweinhälften 10, 12 während des Bearbeitens durch den Roboter 14 nicht seitlich ausweichen können, werden die Schweinhälften 10, 12 während ihres Transports auf der Arbeitsfläche 20 über Fixiereinrichtungen 34, 36, 38, 40, 42 in Richtung der Abstützfläche 20 kraftbeaufschlagt. Die Fixiereinrichtungen 34, 36, 38, 40, 42 werden synchron mit den Schweinhälften 10, 12 und damit der Förderer 13 bewegt, so dass während des Fixierens eine Relatiwerschiebung nicht erfolgen kann.
Wie sich aus den Fig. ergibt, bestehen die Fixiereinrichtungen 34, 36, 38, 40, 42 aus einem Basisabschnitt 44, 46, der mit einem umlaufenden Transportmittel 48 wie Kette oder Band verbunden ist, der in einer umlaufenden Führungsbahn 50 verläuft. Die Führungsbahn 50 beschreibt dabei die Geometrie eines Ovals mit parallel zueinander verlaufenden Längsseiten 52, 54, die sich parallel zu der von der Arbeitsfläche 20 aufgespannten Ebene erstrecken.
Von dem Basisabschnitt 44, 46 geht ein zu dem Basisabschnitt 44, 46 um eine parallel zum Förderweg des Transportmittels 48 verlaufende Achse verschwenkbarer Rahmen 56 aus, von dem vertikal oder im Wesentlichen vertikal verschiebbar zwei erste Rohrelement 58, 60 ausgehen, die mit einem vorzugsweise plattenförmigen Fixierelement 62 - auch Kopfhalter genannt - verbunden sind, das senkrecht zu den Rohren 58, 60 verläuft. Ferner geht von dem Fixierelement 62 ein zweites Rohrelement 64 z.B. in Form einer Zahnstange aus, das selbsthemmend in dem Halteabschnitt 56 verläuft. Dabei ist die Kraft der Selbsthemmnis des parallel zu den ersten Rohrelementen 58, 60 verlau-
fenden zweiten Rohrelements 62 derart ausgelegt, dass zur gewünschten Höheneinstellung des Fixierelements 62 ein vertikales Verschieben möglich ist, jedoch beim Anliegen an einer der Schweinehälften 10, 12 eine Unverrückbarkeit gegeben ist. Das kontrollierte vertikale Verstellen, also die Höhenausrichtung des Fixierelements 62 wird nachstehend näher erläutert.
Von dem Basisabschnitt 44 gehen des Weiteren Druckfedern oder -kolben 66, 68 aus, über die der Halteabschnitt 56 und damit das Fixierelement 62 der Fixiereinrichtung 34, 36, 38, 40, 42 von der Führungsbahn 50 weg, also nach außen in Richtung der Schweinhälften 10, 12 kraftbeaufschlagbar ist, wodurch ein Anliegen an einer der Schweinehälften 10, 12 bei gleichzeitiger automatischer Anpassung auf die Abmessung der jeweiligen Schweinhälfte 10, 12, die zu fixieren ist, erfolgt. Das Fixieren der Schweinehälften 10, 12 erfolgt dabei im Wirkbereich des Roboters 14. Wirkbereich bedeutet dabei der Bereich, in dem der Roboter 14 die Schweinehälfte 10, 12 in gewünschtem Umfang bearbeitet. Dabei können z. B. horizontale und zur Horizontalen geneigte und insbesondere vertikal verlaufende Schnitte durchgeführt werden (siehe Ausrichtung der Säge 72 in Fig. 1, 3, 8). Auch gehört zum Wirkbereich derjenige, in dem die Schweinehälften 10, 12 optisch gemessen werden. Ganz allgemein kann unter Wirkbereich der gesamte Bereich zu verstehen, im dem die Schweinhälften 10, 12 fixiert auf der Abstützfläche 20 anliegen.
Um im Wirkbereich des Roboters 14 das Fixierelement 62 an einer der Schweinehälften 10, 12 anliegen zu lassen, jedoch außerhalb des Wirkbereichs zu den Schweinehälften 10, 12 zu beabstanden, um das Fördern der Schweinehälften 10, 12 nicht zu behindern, und um das Fixierelement 62 in Abhängigkeit von der Länge der zu fixierenden Schweinhälfte 10, 12 auf eine Höhe einzustellen, die eine gewünschte Zugänglichkeit des von einem Arm 70 des Roboters 14 ausgehenden Werkzeugs wie der Säge 72 sicherstellt, sind eine erste Führungseinrichtung 74 und eine zweite Führungseinrichtung 76 nachstehender Konstruktionen vorgesehen.
Die erste Führungseinrichtung 74 wird durch einen Träger 76 oder ein Profil oder ein entsprechendes Element gebildet, das bzw. die unterseitig eine Führungsbahn 78 für
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eine erste Rolle 80 bildet, die von dem Rahmen 56 ausgeht, der zu dem Basisabschnitt 40 der Fixiereinrichtung 34, 36, 38, 40, 42 verschwenkbar ist. Die Führungsbahn 78 und damit die erste Führungseinrichtung 74 ist zwischen Einlaufbereich 82 und Auslaufbereich 84 der durch den Wirkbereich des Roboters 14 zu transportierenden Schweinehälften 10, 12 unterbrochen. Dabei weist die Führungsbahn 78 sowohl im Übergangsbereich zum bzw. vom Wirkbereich des Roboters 14 jeweils einen rampenfδrmigen Verlauf auf, der in Fig. 3, 4 und 7 mit den Bezugszeichen 80, 82 gekennzeichnet ist.
Durch den Verlauf der Führungsbahn 78, die einem offenen Oval entspricht und parallel zu der Führungsbahn 50 des Transport- oder Fördermittels für die Fixiereinrichtungen 34, 36, 38, 40, 42 verläuft, und durch die rampenförmigen Abschnitte 80, 82 wird erreicht, dass der Halteabschnitt 56 der jeweiligen Fixiereinrichtung 34, 36, 38, 40, 42 im Wirkbereich des Roboters 14, also in dem Bereich, in dem ein Fixieren der Schweinhälften 10, 12 auf der Arbeitsfläche 20 erfolgt und vorzugsweise die Schweinhälften 10, 12 optisch gemessen und aus einer zurückgezogenen Stellung über die Druckfedern oder -kolben 66, 68 in Richtung der zu fixierenden Schweinehälften 10, 12 kraftbeaufschlagt verschwenkt werden. Hierdurch werden die Schweinhälften 10, 12 auf der Abstützfläche 20 fixiert. Dies erfolgt unabhängig von der Erstreckung der Schweinhälften 10, 12 quer zur Förderrichtung, da erwähntermaßen eine automatische Abstandsanpassung über die Druckfedern oder -kolben 66, 68 sichergestellt ist.
Um die Fixiereinrichtung 34, 36, 38, 40, 42 so zu positionieren, dass das vorzugsweise plattenförmige Fixierelement 62 im Kopfbereich (Bereich 84 in Fig. 1) an der Schweinhälfte 12 anliegt, so dass das Bearbeiten der Halbierungsfläche 18 nicht beeinträchtigt werden kann, wird mittels der zweiten Führungseinrichtung 76 und einer Ausrichteinrichtung 86 das Fixierelement 62, also im Ausführungsbeispiel der Kopfhalter, höhenmäßig ausgerichtet.
Die zweite Führungseinrichtung 76 erstreckt sich im Bereich des Abschnitts 52 des Transportwegs der Fixiereinrichtungen 34, 36, 38, 40, 42 und besteht aus einem rampenförmigen ersten Abschnitt 88 und einem parallel zu dem Abschnitt 52 verlaufenden
horizontal oder im Wesentlichen horizontalen Zwischenabschnitt 90, der in einen Führungsabschnitt 92 der Ausrichteinrichtung 86 übergeht.
Der rampenförmige äußere Abschnitt 88 weist eine Einlassöffhung derart auf, dass unabhängig von zuvor erfolgter Positionierung eines mit einer Schweinhälfte 10, 12 wechselwirkenden Fixierelements 42 ein von dem Fixierelement 62 ausgehendes zweites Rollenelement 94 über den rampenförmigen Abschnitt 88 geführt und somit beim weiteren Transport der Fixiereinrichtung 34, 36, 38,40, 42 diese in eine Grundposition heruntergedrückt wird, die durch den horizontal verlaufenden Zwischenabschnitt 90, d. h. dessen Verlauf vorgegeben wird.
Am Ende des Zwischenabschnitts 92 geht sodann beim weiteren Fördern der Fixiereinrichtung 34, 36, 38, 40, 42 die zweite Rolle 94 in den Führungsabschnitt 92 der Ausrichteinrichtung 86 über, die sodann entlang einer Säule 96 verstellt und auf eine Höhe ausgerichtet wird, um das Fixierelement 62 auf eine Höhe einzustellen, in der die zu fixierende Schweinhälfte 10, 12 gegen die Abstützfläche 20 gedrückt werden soll. Die Höhe wird dabei in Abhängigkeit von der Länge der zu fixierenden Schweinhälften 10, 12 festgelegt, die zuvor insbesondere durch einen optischen Sensor wie Scanner gemessen wird.
Durch die erfindungsgemäße Lehre ist gewährleistet, dass ein hochpräzises Bearbeiten der Schweinhälften 10, 12 erfolgen kann, wobei aufgrund des Bearbeitens während der Förderung ein hoher Durchsatz erzielbar ist. Selbstverständlich wird die erfmdungsge- mäße Lehre nicht verlassen, wenn kein kontinuierlicher Transport der Schweinhälften 10, 12 durch den Wirkbereich des Roboters 14 erfolgt, vielmehr die Schweinehälfte während des Bearbeitens angehalten oder getaktet gefördert wird. Hierdurch wird die Genauigkeit des Bearbeitens nicht beeinflusst, da unabhängig hiervon eine Synchronisierung der Bewegung der Schweinehälften 10, 12, der Abstützfläche 20 sowie der Fixiereinrichtung 34, 36, 38, 40, 42 gegeben ist.