Kolbenpumpe
Stand der Technik
Die Erfindung geht von einer Kolbenpumpe gemäß der im Ober¬ begriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art aus.
Eine derartige Kolbenpumpe ist beispielsweise aus der DE 100 15 295 Al bekannt und Bestandteil einer elektrohydrau- lischen Bremsanlage eines Kraftfahrzeuges. Die bekannte Kol¬ benpumpe weist ein Pumpengehäuse auf, in dem ein Pumpenkolben axial beweglich geführt ist, so dass ein Fluid von einer Saugseite der Pumpe über einen an den Pumpenkolben grenzenden Pumpenraum zu einer Druckseite der Pumpe gefördert wird. An der Druckseite der Pumpe ist ein als Rückschlagventil ausge¬ bildetes Auslassventil angeordnet, das in einen Auslassven¬ tildeckel integriert ist.
Beim Öffnen des Auslassventils kann es zu Drucküberhöhungen auf der Druckseite kommen, welche wiederum zu einer gegebe¬ nenfalls störenden Geräuschentwicklung führen.
Vorteile der Erfindung
Die erfindungsgemäße Kolbenpumpe mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und einem dem Auslassven¬ til vorgeschalteten Dämpfungselement hat den Vorteil, dass durch Schaltvorgänge des Auslassventils hervorgerufene Druck¬ überhöhungen auf der Druckseite wirkungsvoll reduziert werden können, wobei das Dämpfungselement, das bei einem geräuschre¬ levanten Ausschiebevorgang der Kolbenpumpe, d. h. beim För¬ dern von Fluid zu der Druckseite der Kolbenpumpe nur mit ei¬ nem Druck beaufschlagt ist, der sich aus der Differenz zwi¬ schen dem in dem Pumpenraum herrschenden Druck und dem auf der Druckseite herrschenden Betriebsdruck ergibt, in allen relevanten Druckbereichen und insbesondere auch bei Drücken oberhalb von etwa 50 bar wirkt.
Die Kolbenpumpe nach der Erfindung kann insbesondere als Pum¬ pe bei einer Bremsanlage eines Kraftfahrzeuges eingesetzt werden und in diesem Falle zum Steuern des Drucks in Rad¬ bremszylindern dienen. Die Kolbenpumpe nach der Erfindung findet beispielsweise bei einer Bremsanlage mit einer Rad¬ schlupfregelung (ABS bzw. ESP) und/oder bei einer elektrohyd- raulischen Bremsanlage (EHB) Anwendung. Die Pumpe dient dann
beispielsweise zum Rückfördern von Bremsflüssigkeit aus einem Radbremszylinder oder aus mehreren Radbremszylindern in einen Hauptbremszylinder (ABS) und/oder zum Fördern von Bremsflüs¬ sigkeit aus einem Vorratsbehälter in einen Radbremszylinder oder in mehrere Radbremszylinder (ASR bzw. FDR bzw. EHB) . Auch kann die Pumpe zum Füllen eines Speichers der Bremsanla¬ ge dienen. Mittels einer Radschlupfregelung kann beispiels¬ weise ein Blockieren der Räder des Kraftfahrzeugs bei einem Bremsvorgang (ABS) und/oder ein Durchdrehen der angetriebenen Räder des Kraftfahrzeugs (ASR) verhindert werden. Bei einer als Lenkhilfe dienenden Bremsanlage (FDR) wird unabhängig von einer Betätigung des Bremspedals bzw. Gaspedals ein Brems¬ druck in einem oder in mehreren Radbremszylindern aufgebaut, um beispielsweise ein Ausbrechen des Fahrzeugs aus der vom Fahrer gewünschten Spur zu verhindern. Bei Anwendung der Pum¬ pe in Verbindung mit einer elektrohydraulischen Bremsanlage (EHB) fördert die Pumpe Bremsflüssigkeit in den Radbremszy¬ linder bzw. in die Radbremszylinder, wenn ein elektrischer Bremspedalsensor eine Betätigung des Bremspedals erfasst.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Kolbenpumpe nach der Erfindung umfasst das Dämpfungselement eine insbesondere ringförmige Dämpfungsscheibe, die sich an einem federelasti¬ schen Bauteil abstützt, welches sich wiederum an einem orts¬ festen Bauteil, beispielsweise an einem Pumpengehäuseteil o- der einer Laufhülse für den Pumpenkolben abstützt. Eine freie Stirnfläche der Dämpfungsscheibe weist vorzugsweise in axiale Richtung der Kolbenpumpe und in Richtung des Auslassventils.
Diese Fläche stellt die Wirkfläche des Dämpfungselementes dar.
Um eine gute Führung des Dämpfungselements zu gewährleisten, ist die Dämpfungsscheibe vorzugsweise ein ringbundartiger Be¬ standteil eines Rohrstücks, das vorzugsweise in einer Lauf¬ hülse für den Pumpenkolben geführt ist. Alternativ kann das Rohrstück auch in einem Gehäuseteil oder einem sonstigen ortsfesten Bauteil der Pumpe geführt sein.
Um eine möglichst gute Dämpfungswirkung zu erreichen, ist das Dämpfungselement zweckmäßigerweise in unmittelbarer Nähe des Auslassventils angeordnet. Insbesondere kann das Dämpfungs¬ element einen Ventilsitz für ein Ventilschließglied des Aus¬ lassventils bilden.
Das federelastische Bauteil für das Dämpfungselement ist bei einer speziellen Ausführungsform der Kolbenpumpe nach der Er¬ findung zwischen dem Dämpfungselement und einer Laufhülse für den Pumpenkolben eingespannt.
Grundsätzlich kann das federelastische Bauteil in beliebiger Bauweise ausgeführt sein. Es sollte nur gewährleistet sein, dass das Dämpfungselement mittels des federelastischen Bau¬ teils rechtwinklig zu seiner Wirkfläche vorgespannt ist. Je¬ doch ist es vorteilhaft, das federelastische Bauteil als Gum¬ mielement auszuführen, das auch Dichtungsaufgaben übernehmen kann. Bei einer hiervon abweichende Ausführung des federelas-
tischen Bauteils müssen gegebenenfalls zusätzliche Dichtele¬ mente im Bereich des Dämpfungselements angeordnet werden.
Das Gummielement kann ringförmig ausgebildet sein, am Umfang des die Dämpfungsscheibe aufweisenden Rohrstücks dichtend bzw. formschlüssig anliegen und in radialer Richtung von ei¬ nem Ringraum bzw. Ringspalt begrenzt sein.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegens¬ tandes nach der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeich¬ nung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
Eine erfindungsgemäß ausgeführte Kolbenpumpe ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch eine Kolbenpumpe einer elektrohydraulischen Bremsanla¬ ge.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
In der Zeichnung ist eine Kolbenpumpe 10 dargestellt, die in einen Hydraulikblock integriert ist, welcher ein Pumpengehäu¬ se 11 bildet. Der Hydraulikblock ist Bestandteil einer elekt-
rohydraulischen Fahrzeugbremsanlage und umfasst neben der Kolbenpumpe 10 gegebenenfalls weitere Kolbenpumpen gleicher Bauart sowie hydraulische Bauteile wie Magnetventile oder Druckspeicher, die hydraulisch miteinander und mit der in der Zeichnung dargestellten Kolbenpumpe 10 verschaltet sein kön¬ nen.
Die Kolbenpumpe 10 ist mit einem mehrteilig aufgebauten Pum¬ penkolben 12 versehen, der an einem einem Verdrängungs- bzw. Pumpenraum 13 abgewandten Ende über einen Führungsring 14 in das Pumpengehäuse 11 geführt und mittels eines Dichtrings 15 abgedichtet ist. Ein dem Verdrängungsräum 13 zugewandtes Ende des Pumpenkolbens 12 ist über einen Ringbund 23 in einer Laufhülse 16 geführt, die in eine Bohrung 17 des Gehäuses 11 eingepasst und mittels eines so genannten Auslassventilde¬ ckels 18 fixiert ist, der auch als Verschlussteil für die in den Hydraulikblock integrierte Pumpe 10 dient.
Der Pumpenkolben 12 weist einen sacklochartigen Axialkanal 19 auf, der über Querbohrungen 20 mit einem eine Saugseite der Kolbenpumpe 10 bildenden Einlasskanal 21 verbunden ist, so dass beim Ansaugen Fluid aus dem Einlasskanal 21 über die Querbohrung 20 und den Axialkanal 19 in den Verdrängungsraum 13 gefördert werden kann.
Der Pumpenkolben 12 ist des Weiteren mittels einer Rückstell¬ feder 22 in der dem Verdrängungsraum 13 abgewandten Richtung vorgespannt. Die Rückstellfeder 22 drückt den Pumpenkolben 12 über den zur Führung in der Laufhülse 16 dienenden Ringbund
23 in axialer Richtung gegen einen elektromotorisch rotierend antreibbaren Exzenter 24, der zum Antrieb des Kolbens 12 dient, so dass dieser eine hin- und hergehende Bewegung er¬ fährt.
In dem Auslassventildeckel 18 ist ein als Rückschlagventil ausgebildetes Auslassventil 25 angeordnet, das einen FIu- idstrom zwischen dem Verdrängungsraum 13 und einen eine Druckseite bildenden Auslasskanal 26 steuert und hierzu an der der Laufhülse 16 zugewandten Stirnseite mit einem zu dem Auslasskanal 26 führenden Verbindungskanal 27 versehen ist.
Das Auslassventil 25 umfasst ein kugelförmiges Ventilschlie߬ glied 28, das mittels einer Spiralfeder 29 in Schließrichtung vorgespannt ist und mit einem als Kegelsitz ausgebildeten Ventilsitz 30 zusammenwirkt.
Der Ventilsitz 30 ist an einem Rohrstück 31 ausgebildet, das einen Ringbund 32 aufweist, der eine Dämpfungsscheibe bildet und in radialer Richtung in der Laufhülse 16 geführt ist. Mit seinem Bereich verringerten Durchmessers ist das Rohrstück 31 an einer Führung 33 der Laufhülse 16 für den Pumpenkolben 12 axial beweglich geführt.
Zwischen dem Ringbund 32 und dem Führungsbereich 33 der Lauf¬ hülse 16 ist ein als Gummielement ausgebildetes federelasti¬ sches Bauteil 34 eingespannt, das das Rohrstück 31 form¬ schlüssig umgreift und radial von einem Ringraum bzw. -spalt 35 begrenzt ist, so dass das feder- bzw. gummielastische Bau-
teil 34 bei einer axialen, in Richtung des Exzenters 24 er¬ folgenden Bewegung des Rohrstücks 31 in axialer Richtung der Kolbenpumpe 10 komprimierbar ist.
Das Rohrstück 31 hat einen Innenraum 36, der sich an den Ver¬ drängungsraum 13, der an den Pumpenkolben 12 grenzt, an¬ schließt und über den das Fluid bei einem Fördervorgang zu dem Verbindungskanal 27 in dem Auslassventildeckel 18 geför¬ dert wird.
Die in der Zeichnung dargestellte Kolbenpumpe 10 arbeitet in nachfolgend beschriebener Weise.
Während einer Saugphase wird der Pumpenkolben 12 mittels der Rückstellfeder 13 in der dem Auslassventil 25 abgewandten Richtung vorgegeben durch eine Drehbewegung des Exzenters 24 axial verschoben, so dass über die Querbohrungen 20 und den Axialkanal 19 des Pumpenkolbens 12 Fluid in den Verdrängungs¬ raum 13 gefördert wird. Während der Saugphase wird der eine Dämpfungsscheibe darstellende Ringbund 32 des Rohrstücks 31 durch den auf das Ventilschließglied 28 wirkenden Druck, wel¬ cher einen Betriebsdruck der Kolbenpumpe 10 darstellt, in Richtung des Pumpenkolbens 12 bzw. des Verdrängungsraums 13 gedrückt.
Gegebenenfalls in dem Ringraum 35 enthaltenes Fluid wird über einen zwischen dem Ringbund 32 und der Laufhülse 16 angeord¬ neten Drosselspalt während der Saugphase ausgedrückt.
Bei einer weiteren Drehung des Exzenters 24 wird der Pumpen¬ kolben 12 in Richtung des Auslassventils 25 gedrückt, so dass eine Druckphase eingeleitet wird, bei der Fluid aus dem Ver¬ drängungsraum 13 zu dem Auslasskanal 26 gefördert wird. Zu¬ nächst bewegt sich hierbei das Rohrstück 31 durch den auf die dem Auslassventil 25 abgewandte Stirnseite 37 wirkenden Druck in Richtung des Auslassventildeckels 18. Dabei öffnet sich das Auslassventil 25, wobei hierauf auftretende Druckschwin¬ gungen, die über dem Betriebsdruck liegen können, durch eine Bewegung des Rohrstücks 31 in Richtung des Pumpenkolbens 12 abgedämpft werden können.