Getriebevorrichtung:
Die Erfindung betrifft eine Getriebevorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Getriebevorrichtungen dieser Art, wie sie z. B. für die Anwendung bei Dampf- maschinen vorgeschlagen wurden, stellen eine Vereinfachung üblicher Planetengetrie¬ be dar. Sie enthalten ein drehbar gelagertes Sonnenrad, das von wenigstens einem Planetenrad umkreist wird, dessen Lagerachse nach Art eines Kurbeltriebs mit Hilfe einer Pleuelstange in eine Umlaufbewegung um das Sonnenrad versetzt wird.
Diese Anordnung dient dem Zweck, die Hin- und Herbewegung des Kolbens einer Zylinder/-Kolben-Anordnung in eine Drehbewegung des Sonnenrads umzuwandeln. Damit das umlaufende Planetenrad eine Kraft bzw. ein Drehmoment auf das Sonnen¬ rad übertragen kann, wird das Planetenrad undrehbar bzw. starr an der Pleuelstange befestigt. Dadurch wird verhindert, dass das Planetenrad bei seiner Umlaufbewegung um das Sonnenrad auch um seine eigene Achse rotieren kann. Die Pleuelstange dient somit nicht nur als Antriebs- bzw. Kraftübertragungsmittel, sondern auch als Drehsi¬ cherungsmittel. Dabei wird unter "Drehsicherung" im Rahmen der vorliegenden Anmeldung verstanden, dass das Planetenrad eine räumlich feste Lage relativ zur Getriebeachse einnimmt und diese relative Lage auch bei den üblichen Bewegungen der Pleuelstange im wesentlichen beibehält.
Ein Vorteil der beschriebenen Getriebevorrichtung besteht in ihrem vergleichsweise einfachen konstruktiven Aufbau. Nachteilig ist jedoch, dass sie nur dazu geeignet ist, lineare Hubbewegungen einer Zylinder/ -Kolben-Anordnung in eine Drehbewegung oder umgekehrt umzuwandeln. Eine direkte Umwandlung einer ersten Drehbewegung in eine zweite Drehbewegung wie bei einem üblichen Planetengetriebe ist dagegen nicht möglich. Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus dem Umstand, dass die eigentli¬ che Kraftübertragungsachse mit der Mittelachse des Planetenrads zusammenfällt und daher immer die im Achszentrum des Planetenrads mit der Pleuelstange ausgeübte Kraft auf die Wirkverbindung Planetenrad/Sonnenrad übertragen wird bzw. umgekehrt
und keine anderen Kraftübertragungsverhältnisse hergestellt werden können.
Daneben sind Getriebevorrichtungen, insbesondere in Form von Planetengetrieben bekannt geworden (PCT WO 03/102446 Al, PCT WO 04/085880 Al, PCT WO 05/057053 Al), bei denen die Lage der Kraftübertragungsachse exzentrisch zur Mittelachse des Planetenrads liegt und je nach Bedarf an eine vorgewählte Stelle zwischen den Wirkverbindungen Planetenrad/Sonnenrad einerseits und Planetenrad/- Hohlrad andererseits gelegt werden kann, die sich beim Betrieb des Planetengetriebes nicht verändert. Dadurch werden viele bisher nicht realisierbare Getriebekonstruktio- nen ermöglicht. Allerdings lässt sich die exzentrische Kraftübertragung nicht bei Getriebevorrichtungen der eingangs bezeichneten Gattung anwenden.
Ausgehend davon liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei der Getriebevorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sie einerseits auch zur Umwandlung von Drehbewegungen in Drehbe¬ wegungen und andererseits für eine exzentrische Kraftübertragung geeignet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Die Erfindung bringt durch die Trennung der Kraftübertragungsmittel von den
Drehsicherungsmitteln den wesentlichen Vorteil mit sich, dass beide je nach Bedarf an die im Einzelfall gewünschten Verhältnisse angepasst werden können. So können z. B. die Drehsicherungsmittel je nach Bedarf mehr radial oder mehr axial relativ zur Getriebeachse erstreckt werden, während zum An- oder Abtrieb außer Pleuelstangen auch Zahnräder, Riemen, Ketten od. dgl. verwendet und die Kraftübertragungsachsen dabei exzentrisch angeordnet werden können.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen, eine Getriebeachse enthaltenden Schnitt durch eine bekannte Getriebevorrichtung;
Fig. 2 eine schematische, teilweise geschnittene Vorderansicht der Getriebevorrichtung nach Fig. 1;
Fig. 3 und 4 den Fig. 1 und 2 entsprechende Ansichten eines ersten Ausfuhrungsbei¬ spiels einer erfmdungsgemäßen, ein Sonnenrad und ein Planetenrad enthaltenden Getriebevorrichtung;
Fig. 4a schematisch eine vergrößerte Einzelheit der Getriebevorrichtung nach Fig. 3 und 4;
Fig. 5 und 6 jeweils der Fig. 3 entsprechende Ansichten von zwei weiteren Aus- führungsbeispielen einer erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung;
Fig. 7 und 8 den Fig. 3 und 4 entsprechende Ansichten eines vierten Ausfuhrungsbei¬ spiels einer erfindungsgemäßen, jedoch ein Hohlrad und ein Planetenrad aufweisenden Getriebevorrichtung ;
Fig. 9 und 10 der Fig. 7 entsprechende Ansichten von zwei weiteren Ausfuhrungsbei¬ spielen einer erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung;
Fig. 11 und 12 die Getriebevorrichtungen nach Fig. 3 und 5, jedoch mit einem anderen Drehsicherungsmittel;
Fig. 13 und 14 die Getriebevorrichtungen nach Fig. 3 und 5 mit noch einem anderen Drehsicherungsmittel;
Fig. 15 eine grob schematische Vorderansicht analog zu Fig. 4 der Getriebevor¬ richtung nach Fig. 14 bei unterschiedlichen Stellungen eines Planetenrads; und
Fig. 16 schematisch in einer der Fig. 15 entsprechenden Ansicht ein weiteres Aus¬ fuhrungsbeispiel für ein Drehsicherungsmittel bei unterschiedlichen Stellungen eines Planetenrads.
Fig. 1 und 2 zeigen eine bekannte, nach Art eines Planetengetriebes ohne Hohlrad aufgebaute Getriebevorrichtung. Die Getriebevorrichtung enthält ein Sonnenrad 1, das um eine Getriebeachse 2 drehbar in einem Gehäuse gelagert ist. Das Sonnenrad 1 ist z. B. mit einer Außenverzahnung versehen, die eine erste, im wesentlichen kreisförmi¬ ge, zur Getriebeachse 2 koaxiale Bahn 3 bildet. Eine zweite Bahn 4, die ebenfalls im wesentlichen kreisförmig und koaxial zur Getriebeachse 2 ist und die erste Bahn 3 mit einem vorgewählten Abstand umgibt, definiert eine Umlaufbahn, auf der eine Lager¬ achse 5 des Planetengetriebes bzw. deren gedachte Mittelachse um das Sonnenrad 1 rotieren kann. Auf der Lagerachse 5 ist ein Planetenrad 6 montiert, das ebenfalls mit einer Außenverzahnung versehen ist und an seinem Umfang mit der ersten Bahn 3 in Wirkverbindung steht.
Als Mittel zur Übertragung von Kräften (Drehmomenten) zwischen einem Antriebsteil und der Lagerachse 5 ist ein Kurbeltrϊeb vorgesehen, der eine Pleuelstange 7 aufweist, die an einem Ende mit der Lagerachse 5 und am anderen Ende mit einer nicht näher dargestellten Hubvorrichtung 8 verbunden ist, die z. B. auch aus der Kolbenstange einer Zylinder/Kolben- Anordnung bestehen kann. Die Hubvorrichtung 8 ist z. B. an einer auf einem Fuß 9 abgestützten Säule 10 montiert.
Damit bei der Umlaufbewegung des Planetenrads 6 eine von der Pleuelstange 7 ausgeübte Kraft auf das Sonnenrad 1 übertragen werden kann, sind das Planetenrad 6 und die Lagerachse 5 starr mit der Pleuelstange 7 verbunden. Das bedeutet im Rahmen der vorliegenden Anmeldung, dass das Planetenrad 6 keine Eigenrotation um seine Lagerachse 5 ausführen kann, sondern bei einer in Richtung eines Pfeils v (Fig. 2) und längs der Bahn 4 durch den Kurbeltrieb herbeigeführten Umlaufbewegung der Lagerachse 5 seine Drehwinkelstellung relativ zur Pleuelstange 7 beibehält. Dadurch wird das Sormenrad 1 in Richtung eines Pfeils w in derselben Richtung
angetrieben. Das so erzeugte Drehmoment kann an einer koaxial zur Getriebeachse 2 liegenden Abtriebswelle des Sonnenrads 1 abgenommen werden.
Zur Vergleichmäßigung der Drehbewegung des Sonnenrads 1 wird dessen Abtriebs- welle zweckmäßig mit einem Schwungrad 11 verbunden. Außerdem wird die Lager¬ achse 5 in der bei Planetengetrieben üblichen Weise zusätzlich durch einen Steg bzw. ein Halteelement 12 abgestützt, das auf der Abtriebswelle des Sonnenrads 1 drehbar gelagert ist und die Lagerachse 5 drehbar in sich aufnimmt. Das Tragelement 12 rotiert beim Betrieb zusammen mit dem Planetenrad 6 um die Getriebeachse 2.
Im Ausfuhrungsbeispiel sind die Durchmesser des Sonnenrads 1 und des Planetenrads 6 gleich groß gewählt. Bei einem vollen Umlauf des Planetenrads 6 um die Getrie¬ beachse 2 wird das Sonnenrad 1 daher um genau zwei Umdrehungen gedreht. Die Kraftübertragung findet dabei immer über die Mittelachse des Planetenrads 6 statt, wie schematisch durch eine Kraft Fl angedeutet ist. Außerdem zeigen Fig. 1 und 2, dass mit der bekannten Getriebevorrichtung nur eine hin- und hergehende Bewegung der Hubvorrichtung 8 in eine Drehbewegung des Sonnenrads 1 umgewandelt werden kann.
Mit einer erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung nach Fig. 3 und 4 können diese Nachteile überwunden werden. Dabei sind wie in Fig. 1 und 2 ein Sonnenrad 14, eine Getriebeachse 15 und eine erste, vom Außenumfang des Sonnenrads 14 gebildete Bahn 16 vorhanden.
Ein wesentlicher Unterschied der erfindungsgemäßen Getriebevorrichtung gegenüber der Getriebevorrichtung nach Fig. 1 und 2 besteht darin, dass die Funktionen der Drehsicherung für ein Planetenrad 17 und für den Antrieb einer Lagerachse 18 voneinander getrennt sind. Zu diesem Zweck ist die Lagerachse 18 einerseits auf einem Teil ihrer axialen Länge fest und undrehbar mit dem Planetenrad 17 verbunden oder mit diesem aus einem Stück hergestellt, während sie andererseits mit einem anderen Teil ihrer axialen Länge drehbar in einer Hülse 19 gelagert ist. Diese Hülse
19 ist mit radialem Abstand von der Getriebeachse 15 an einem dem Halteelement 12 nach Fig. 1 entsprechenden, um die Getriebeachse 15 drehbar gelagerten Steg bzw. Halteelement 20 montiert. Außerdem ist anstelle des Schwungrads 11 in Fig. 1 ein um die Getriebeachse 15 drehbar gelagertes Führungsrad 21 vorgesehen. Das Führungsrad 21 ist mittels eines Verbindungselements 22, das exzentrisch zu seiner Mittelachse angeordnet ist, die hier der Getriebeachse 15 entspricht, mit dem Halteelement 20 fest verbunden und im Ausführungsbeispiel mit einer Außenverzahnung versehen, die mit der Außenverzahnung eines weiteren Rades 23 in Wirkverbindung steht, das um eine zur Getriebeachse 15 parallele Achse 23a drehbar gelagert ist. Wird daher das Rad 23 mit nicht dargestellten Mitteln und damit auch das Führungsrad 21 in Umdrehungen versetzt, dann nimmt das Führungsrad 21 das Halteelement 20 mit und versetzt dadurch auch die Hülse 19 und die Lagerachse 18 in eine Umlauf bewegung um die Getriebeachse 15. Dabei läuft eine gedachte Mittelachse 18a der Lagerachse 18 auf einer zweiten, koaxial zur Getriebeachse 15 liegenden, kreisförmigen Bahn 24 um. Alternativ könnten die Lagerachse 18 und das Planetenrad 17 einerseits sowie das Halteelement 20 und das Führungsrad 21 andererseits auch jeweils einstückig herge¬ stellt sein.
Da die Lagerachse 18 und damit auch das Planetenrad 17 drehbar in der Hülse 19 gelagert sind, weist die Getriebevorrichtung 14 nach Fig. 3 und 4 ferner ein Drehsi¬ cherungsmittel auf. Dieses enthält eine Pleuelstange 25, die an einem Ende starr und undrehbar an der Lagerachse 18 befestigt und am anderen Ende mittels eines Dreh¬ lagers 26, dessen Achse parallel zur Getriebeachse 15 angeordnet ist, gelenkig mit einer Hülse 27 verbunden ist. Außerdem ist eine auf einem Fuß 28 abgestützte Säule 29 vorgesehen, auf der die Hülse 27 gleitend geführt ist. Die Säule 29 ist dabei senkrecht zur Getriebeachse 15 und so angeordnet, dass die Hülse 27 bei einer Umlaufbewegung der Lagerachse 18 auf der zweiten Bahn 24 automatisch in der erforderlichen Weise längs der Säule 26 hin- und herbewegt wird und die Pleuelstange 25 daher die übliche Kurbelbewegung ausführt.
Da das eine Ende der Pleuelstange 25 fest mit dem Planetenrad 17 verbunden ist und
mit diesem und der Lagerachse 18 eine fest zusammenhängende, in dem Halteelement 20 drehbar gelagerte Baueinheit bildet, wird das Planetenrad 17 auf diese Weise gegen Drehungen um die eigene Achse, die gleichzeitig die Mittelachse 18a der Lagerachse 18 ist, gehindert. Das Planetenrad 17 kann daher beim Umlauf längs der ersten Bahn 16 allenfalls geringfügige Schwenkbewegungen ausführen, wobei der mögliche Schwenkbereich durch die maximalen Auslenkungen der Pleuelstange 25 zwischen dem oberen und unteren Totpunkt festgelegt ist. Eine dieser Schwenkstellungen ist in Fig. 4 angedeutet. Dabei zeigt Fig. 4 außerdem, dass die Säule 29 auch bei 30 schwenkbar am Fuß 28 gelagert sein und bei der Umlaufbewegung des Planetenrads 17 in Richtung eines Doppelpfeils x begrenzt hin- und hergeschwenkt werden könnte. Dadurch lässt sich insbesondere das Umlaufen des starren Planetenrads 17 um das Sonnenrad 14 verbessern.
Fig. 4a zeigt eine bevorzugte Ausbildung des Halteelements 20, das an dem von der Hülse 19 entgegengesetzten Ende eine Buchse 31 aufweist, mit der es auf der nicht näher dargestellten Getriebeachse 15 drehbar gelagert ist. In einem mittleren Bereich weist das Halteelement 20 ein im montierten Zustand radial erstrecktes Langloch 32 auf, das vom Verbindungselement 22 durchragt wird. Das Verbindungselement 22 ist in diesem Fall z. B. ein in einer diametralen Nut des Führungsrads 21 montierter Bolzen, der radial verstellbar am Führungsrad 21 gelagert ist und eine im Einzelfall gewünschte radiale Stellung einnehmen kann, die z. B. mittels einer Klemmschraube festgelegt wird. Hierdurch ist es möglich, den radialen Abstand des Verbindungs¬ elements 22 von der Getriebeachse 15 bzw. die Stelle, an der die Kraftübertragung vom Führungsrad 21 auf das Halteelement 20 bzw. die Lagerachse 18 und das Planetenrad 17 stattfinden soll, zu verändern. Mit besonderem Vorteil wird die radiale bzw. exzentrische Lage des Verbindungselements 22 so gewählt, dass es im wesentli¬ chen in Höhe der Wirkverbindung Sonnenrad 14/Planetenrad 17 liegt.
Aufgrund der beschriebenen Anordnung erfolgt die Übertragung einer Kraft F3 vom weiteren Rad 23, die der Kraft Fl an einer um 90° verschobenen Stellung entspricht, über das Führungsrad 21 und das Verbindungselement 22 auf die Lagerachse 18 nicht
in der Mittelachse des Planetenrads 18, sondern exzentrisch dazu. Im Gegensatz zu Fig. 2 wird mittels des Haltelements 20 eine Hebelwirkung erzielt, so daß die am Ver¬ bindungselement 22 eingeleitete Kraft F2 = 2 • Fl, die im Bereich der Wirkver¬ bindung Sonnenrad 14/Planetenrad 17 wirkt, nahezu doppelt so groß wie die Kraft F3 ist. Das ist in Fig. 4 durch die Pfeile Fl, F2 und F3 angedeutet.
Die anhand der Fig. 3 und 4 beschriebene Getriebevorrichtung besitzt weiterhin den Vorteil, dass anstelle des im wesentlichen durch die Pleuelstange 25 gebildeten Drehsicherungsmittels auch zahlreiche andere Drehsicherungen verwendbar sind, wie weiter unten anhand der Fig. 11 bis 16 näher erläutert ist. Ein weiterer Vorteil der Getriebevorrichtung nach Fig. 3 und 4 besteht darin, dass einerseits das von der Lagerachse 18 und dem Führungsrad 21 gebildete Kraftübertragungsmittel mit an sich beliebigen An- bzw. Abtriebsteilen kombiniert werden kann, wie nachfolgend ins¬ besondere anhand der Fig. 6 und 10 erläutert ist, und dass dabei die Kraftübertragung exzentrisch zur Mittelachse 18a der Lagerachse 18 bzw. des von dieser getragenen Planetenrads 17 erfolgen kann.
Die mit einer exzentrischen Kraftübertragung erzielbaren Vorteile sind insbesondere in den eingangs genannten Dokumenten PCT WO 03/102446 Al, PCT WO 04/085880 Al und PCT WO 05/057053 Al ausführlich erläutert, weshalb diese Dokumente zur Vermeidung von Wiederholungen hiermit durch Referenz auf sie zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung gemacht werden.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 3 versehen. Im Unterschied zu Fig. 3 ist eine Lagerachse 34 vorgesehen, auf der ein Planetenrad 35 drehbar gelagert ist. Die Lagerachse 34 ist starr und unbeweglich mit einem Halteelement 36 verbunden, das einerseits mit einer Buchse 37 drehbar um die Getriebeachse 15 gelagert und andererseits mittels eines Verbindungs¬ elements 38 am Führungsrad 21 befestigt ist. Daher bilden hier die Lagerachse 34, das Halteelement 36 und das Führungsrad 21 ein starr verbundenes Bauteil, das auch einstückig hergestellt sein könnte. Die exzentrische Lage des Verbindungselements 38
kann wie des Verbindungselements 22 in Fig. 3 gewählt sein.
Um trotz der drehbaren Anordnung des Planetenrads 35 auf der Lagerachse 34 eine Kraft bzw. ein Drehmoment auf das Sonnenrad 14 ausüben zu können, ist dem Planetenrad 35 ein Drehsicherungsmittel in Form der auch aus Fig. 3 und 4 ersicht¬ lichen Pleuelstange 25 zugeordnet. Die Ankopplung der Pleuelstange 25 an das Planetenrad 35 erfolgt z. B. mit einer Kupplungsscheibe 39, die auf einer Breitseite an einer Stirnfläche des Planetenrads 35 und auf der entgegengesetzten Breitseite mit der Pleuelstange 25 verbunden ist. Beim Antrieb des das Führungsrad 21 und das Halte- element 36 enthaltenden Kraftübertragungsmittels durch das weitere Rad 23 wird daher das Planetenrad 35 wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 mit seinem Außenumfang auf der Bahn 16 (Fig. 4) geführt, ohne sich dabei um seine eigene Mittelachse (35a in Fig. 5) zu drehen.
Im übrigen kann das Verbindungselement 38 wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 radial verstellbar am Führungsrad 21 montiert sein.
Beim Ausfuhrungsbeispiel nach Fig. 6 sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 5 versehen. Ein Planetenrad 41 ist hier als dünner Ring ausgebildet, der mittels eines Lagers 42, z. B. eines Nadellagers, drehbar auf einer Lagerachse 43 gelagert ist. Zwischen dem Innenmantel des Planetenrads 41 und dem Lager 42 ist eine Buchse 44 befestigt, die auf einer vom Führungsrad 21 abgewandten Seite mit einem radialen, z. B. als Flansch ausgebildeten und mit der Pleuelstange 25 fest verbundenen Ansatz 45 versehen ist. Durch den Ansatz 45 ergibt sich der Vorteil, dass im Gegensatz zu Fig. 5 die vom Führungsrad 21 abgewandte Stirnseite der Lagerachse 43 axial von außen her frei zugänglich bleiben kann und die Anbringung eines zweiten, um die Getriebeachse 15 drehbaren Führungsrads 46 gestattet. Dadurch kann die Lagerachse 43 beidseitig geführt und gehalten werden, was die Getriebekon¬ struktion insgesamt wesentlich stabiler macht. Außerdem kann das zweite Führungsrad 46 als An- oder Abtriebsteil eingerichtet und dazu als Ritzel, Riemenscheibe od. dgl. ausgebildet sein.
Die beidseitige Führung der Lagerachse 43 erlaubt es außerdem, sie anstatt mit dem weiteren Rad 23 (Fig. 5) mit einem Kurbeltrieb anzutreiben. Hierzu weist die Lagerachse 43 auf der dem Führungsrad 21 zugewandten Stirnseite ein durch einen radialen Ausschnitt gebildeten, axial abstehenden und daher exzentrisch angeordneten Bolzen 43a auf, der vorzugsweise ein entsprechend bemessenes Loch des Führungs¬ rades 21 durchragt. Die radiale Lage des Bolzens 43a an Lagerachse 43 ist weitgehend frei wählbar. An dem aus dem Führungsrad 21 herausragenden Ende des Bolzens 43a wird eine als Antriebselement wirkende Pleuelstange 47 eines nicht näher dargestellten Kurbeltriebs befestigt. Beim Antrieb der Pleuelstange 47 durch den Kurbeltrieb wird daher wie bei den anderen Ausführungsbeispielen eine Umlaufbewegung der Mittel¬ achse der Lagerachse 43 auf der Bahn 24 (Fig. 4) herbeigeführt, so dass hier die Lagerachse 43 und der Bolzen 43a das Kraftübertragungsmittel bilden, während die Pleuelstange 25 und die mit ihr verbundenen Teile 44, 45 das Drehsicherungsmittel für das Planetenrad 41 darstellen.
Im übrigen kann beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 das Halteelement 20 bzw. 36 (Fig. 3 bzw. 5) entfallen, da der Bolzen 43a hier die Verbindungselemente 22 (Fig. 3) und 38 (Fig. 5) ersetzt und wie diese in der gewünschten Weise exzentrisch am Führungsrad 21 befestigt werden bzw. dieses durchragen kann.
Fig. 7 und 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel, das im wesentlichen dem Ausführungs¬ beispiel nach Fig. 5 gleicht, weshalb gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen wie dort versehen sind. Im Unterschied dazu dient das Planetenrad 34 in Fig. 7 und 8 dem Zweck, statt des Sonnenrads 14 ein Hohlrad 49 anzutreiben, wobei die Anordnung weitgehend so wie bei einem Planetengetriebe ohne Sonnenrad getroffen ist. Daher ist das Hohlrad 49 drehbar um die Getriebeachse 15 in einem Getriebegehäuse gelagert und mit einer axial nach außen führenden Welle 50 versehen, die z. B. als Abtriebs¬ welle dient. Das Führungsrad 21, dessen Durchmesser hier zweckmäßig etwas kleiner als der des Hohlrades 49 ist, ist mittels eines Verbindungselements 51 starr mit der Lagerachse 34 verbunden und könnte daher mit diesem ein einstückig hergestelltes Bauteil bilden. Dagegen ist das Planetenrad 35 z. B. mittels eines Nadellagers drehbar
auf der Lagerachse 34 gelagert und mit der Pleuelstange 25 als Drehsicherungselement starr verbunden.
Für den Antrieb der Getriebeanordnung nach Fig. 7 und 8 kann insbesondere eine mit dem Führungsrad 21 fest verbundene und axial nach außen geführte Welle 52 dienen.
Analog zu Fig. 4 wird beim Ausfuhrungsbeispiel nach Fig. 7 und 8 eine erste, kreisförmige Bahn 53 durch die innere, zweckmäßig mit einer Irmenverzahnung versehene, zur Getriebeachse 15 koaxiale Mantelfläche des Hohlrads 49 gebildet. Mit dieser Bahn 53 steht die Außenverzahnung des Planetenrads 35 in Wirkverbindung. Parallel und mit Abstand der Bahn 53 ist eine zweite, hier innen liegende Bahn 54 (Fig. 8) vorhanden, längs der sich die gedachte Mittelachse 35a des Planetenrads 35 bzw. der Lagerachse 34 bewegen kann.
Analog zu Fig. 3 und 6 wird das Kraftübertragungsmittel in Fig. 7 und 8 im wesentli¬ chen durch das Führungsrad 21 und das Verbindungselement 51 gebildet, das z. B. ein Bolzen ist. Das Drehsicherungsmittel besteht dagegen wie in Fig. 3 bis 6 aus der Pleuelstange 25. Dabei ist das Verbindungselement 51 wiederum vorzugsweise sowohl verstellbar als auch feststellbar am Führungsrad 21 bzw. der Lagerachse 34 ange- bracht, um unterschiedliche bzw. vorgewählte und während des Betriebs fest vor¬ gegebene Kraftübertragungsverhältnisse zu ermöglichen. Unabhängig davon wird in weiterer Analogie zu Fig. 3 bis 5 das Verbindungselement 51 vorzugsweise etwa in Höhe der Wirkverbindung Hohlrad 49/Planetenrad 35 angeordnet. Zur zusätzlichen Abstützung der Lagerachse 34 kann außerdem das Halteelement 20 dienen, in dessen Buchse 19 die Lagerachse 34 drehfest angeordnet ist.
Aufgrund der beschriebenen Anordnung ergibt sich, dass die Lagerachse 34 und das Planetenrad 35 beim Antrieb des Führungsrads 21 an seiner Welle 52 in Umlaufbewe¬ gungen längs der Bahnen 53, 54 versetzt werden, während gleichzeitig das Planeten- rad 3 durch die Pleuelstange 25 an einer Rotation um seine Achse 35a gehindert wird und daher das Hohlrad 49 in Umdrehungen versetzt.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 besitzt denselben Grundaufbau wie das Aus- führangsbeispiel nach Fig. 3 und 4, d. h. ein Planetenrad 17, das starr mit einer Lagerachse 18 verbunden ist, die ihrerseits drehbar in der Hülse 19 des um die Getriebeachse 15 drehbaren Halteelements 20 gelagert ist. Im Unterschied dazu treibt das Planetenrad 17 allerdings entsprechend Fig. 7 und 8 das Hohlrad 49 an. Ein weiterer Unterschied gegenüber Fig. 3 und 4 besteht darin, dass das Führungsrad 21 und die Lagerachse 18 bzw. das Halteelement 20 durch ein Verbindungselement 56 miteinander verbunden sind, das nahe der Wirkverbindung Hohlrad 49/Planetenrad 17 liegt. Wie bei den übrigen Ausführungsbeispielen besitzt die Lagerachse 18 außerdem einen vergleichsweise großen Durchmesser, während das Planetenrad 17 ein auf die Lagerachse 18 aufgesetzter Ring ist. Dadurch ergibt sich in Fig. 9 der zusätzliche Vorteil, dass die Lagerachse 18 auf der Seite des Führungsrads 21 mit einem im Durchmesser reduzierten Ansatz 57 versehen werden kann, der genügend Raum für das Verbindungselement 56 schafft, falls dieses analog zu Fig. 7 und 8 möglichst nahe an der Wirkverbindung Planetenrad 17/Hohlrad 49 liegen soll.
Im übrigen entspricht die Funktion der Getriebevorrichtung nach Fig. 9 derjenigen der Getriebevorrichtung nach Fig. 7 und 8.
Fig. 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel, das weitgehend dem nach Fig. 6 entspricht, allerdings zum Antrieb des Hohlrads 49 nach Fig. 7 und 8 dient. Gleiche Teile sind daher mit denselben Bezugszeichen versehen. Insbesondere ist aus Fig. 10 ersichtlich, dass das Planetenrad 41 hier mittels des Lagers 42 drehbar auf der Lagerachse 43 gelagert ist und das Drehsicherungsmittel außer der Pleuelstange 25 auch die starr mit ihr und dem Planetenrad 41 verbundene Kombination aus Buchse 44 und Ansatz 45 enthält. Dadurch bleibt die vom Führungsrad 21 abgewandte Stirnseite der Lager- achses 43 auch bei einer Kurbelbewegung der Pleuelstange 25 axial frei zugänglich, so dass sie mit einem vorzugsweise exzentrisch angeordneten Bolzen 59 versehen werden kann. Dieser Bolzen 59 kann, wie in Fig. 6 für den Bolzen 43a gezeigt ist, zum Antrieb der Lagerachse 43 mittels eines, nicht dargestellten Kurbeltriebs dienen. Daher sind auch im Fall der Anwendung des Hohlrads 49 unterschiedliche Antriebsarten
durch eine Drehbewegung (Fig. 7 bis 9) oder eine Hin- und Herbewegung (Fig. 10) für die Lagerachse 43 möglich. Alternativ kann der Antrieb über die Welle 52 des Führungsrads 21 erfolgen. In diesem Fall könnte der Bolzen 59 fehlen und stattdessen das zweite Führungsrad 46 (Fig. 6) vorgesehen werden.
Wegen der exzentrischen Anordnung des Bolzens 59 beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 ist wie im Fall der Fig. 6 eine direkte exzentrische Kraftübertragung auf die Lagerachse 43 möglich. Deren vom Bolzen 59 abgewandte Stirnseite kann daher direkt und mit ihrem vollen Querschnitt fest mit dem Führungsrad 21 verbunden werden, ohne auf die exzentrische Kraftübertragung verzichten zu müssen. Das Halteelement 20 (Fig. 7 bis 9) kann dabei entfallen.
Im übrigen zeigt auch Fig. 10, dass die Lagerachse 43 einen vergleichsweise großen Durchmesser besitzt und das Planetenrad 41 daher nur als dünner Ring ausgebildet ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der Bolzen 59 mit einem vergleichsweise großen Abstand von der Mittelachse des Planetenrads 41 bzw. der Lagerachse 43 angeordnet werden kann und dennoch eine mechanisch stabile Konstruktion möglich ist. r
Ein zusätzlicher Vorteil der beschriebenen Getriebevorrichtungen besteht darin, dass mit Hilfe des Durchmessers des Planetenrads festgelegt werden kann, wie oft sich das
Sonnen- bzw. Hohlrad bei einem vollen Umlauf des Planetenrads drehen soll. Ein
Sonnenrad mit z. B. 20 Zähnen wird z. B. bei einem vollen Umlauf eines mit 80
Zähnen versehenen Planetenrads genau fünfmal um die Getriebeachse gedreht.
Außerdem kann das Planetenrad anders als bei üblichen Planetengetrieben einen vergleichsweise großen Durchmesser erhalten, da keine Rücksicht auf das Hohlrad
(Fig. 3 bis 6) bzw. das Sonnenrad (Fig. 7 bis 10) genommen werden braucht.
Daneben kann es aber auch Fälle geben, in denen es vorteilhaft ist, das umlaufende, starr gelagerte Planetenrad gleichzeitig auf ein drehbares Sonnenrad und ein drehbares
Hohlrad einwirken zu lassen.
Fig. 11 zeigt eine gegenüber Fig. 3 bis 10 abgewandte Ausführungsform des Drehsi-
cherungsmittels, während die übrigen Bauteile der Fig. 3 entsprechen und daher mit denselben Bezugszeichen wie dort versehen sind. Als Drehsicherungsmittel dient hier eine Gelenkwelle 60, die mit ihrem einen Ende 60a in einer Verlängerung der Getriebeachse 15 an einem stationären Gehäuseteil 61 drehbar gelagert ist. Das andere Ende 60b der Gelenkwelle 60 ist starr auf der Mittelachse 18a der Lagerachse 18 fixiert. Dabei ist die Lagerung des Endes 60a der Gelenkwelle 60 so ausgebildet, dass beim Betrieb der Getriebevorrichtung zwar ihr anderes Ende 60b der üblichen kreisförmigen Umlaufbewegung des Planetenrads 17 um die Getriebeachse 15 folgen, die Gelenkwelle 60a dabei aber keine zusätzliche Rotation um eine eigene Längsachse 60c ausführen kann. Da sich die Gelenkwelle 60a somit nicht um die eigene Achse 60c dreht, verhindert sie dadurch auch eine Drehung des Planetenrads 17 bzw. der Baueinheit aus Planetenrad 17 und Lagerachse 18 um deren Mittelachse 18a.
Die Getriebevorrichtung nach Fig. 12 gleicht im wesentlichen der nach Fig. 5, weshalb gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen wie dort versehen sind. Ein Unterschied besteht lediglich darin, dass das Drehsicherungsmittel entsprechend Fig. 11 ausgebildet ist. Im Gegensatz zu Fig. 11 ist das Ende 60b der Gelenkwelle 60 allerdings starr mit der fest am Planetenrad 41 befestigten Kupplungsscheibe 39 verbunden, weil das Planetenrad 41 hier drehbar auf der starr mit dem Halteelement 36 verbundenen Lagerachse 34 gelagert ist.
Im übrigen kann die Gelenkwelle 60 wie auch in Fig. 11 mit einer Mehrzahl von weiteren, zwischen den beiden Enden angeordneten Gelenken versehen sein, falls dies für die beschriebene Funktion erwünscht oder erforderlich ist, beispielsweise um das Ende 60b wie gezeigt koaxial zur Mittelachse 18a bzw. 35a anstatt schräg dazu an der Lagerachse 18 bzw. an der Kupplungsscheibe 39 befestigen zu können.
Die Drehsicherungsmittel nach Fig. 11 und 12 können beispielsweise dann angewendet werden, wenn in radialer Richtung der Getriebevorrichtung nicht ausreichend Platz für die Pleuelstange 25 nach Fig. 3 bis 10 zur Verfügung steht.
Fig. 13 zeigt eine der Fig. 11 entsprechende Ausbildung der Getriebevorrichtung mit einer weiteren Ausführungsform des Drehsicherungsmittels. Gleiche Teile sind daher mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 11 versehen. Das Drehsicherangsmittel enthält hier eine Strebe 62, die an einem Ende mittels eines Drehlagers an der Lagerachse 18 und am anderen Ende mittels eines Drehlagers an einem stationären Gehäuseteil 63 befestigt ist.
Das eine Drehlager enthält z. B. einen parallel zur Getriebeachse 15 angeordneten Bolzen 64, der an der vom Führungsrad 21 abgewandten Stirnseite der Lagerachse 18 und exzentrisch zu deren Mittelachse 18a befestigt ist, und eine koaxial auf diesem drehbare, an der Strebe 62 befestigte Hülse 65. Entsprechend enthält das andere Drehlager einen am Gehäuseteil 63 befestigten, parallel zur Getriebeachse 15 angeord- neetn Bolzen 66 und eine koaxial auf diesem drehbare, an der Strebe 62 befestigte Hülse 67. Dadurch ist die Strebe 62 mit der Hülse 67 als Ganzes drehbar auf dem Bolzen 66 gelagert, so dass die Hülse 65 auf einer Kreisbahn um den Bolzen 66 umlaufen kann.
Ein entsprechendes Drehsicherungsmittel enthält die Getriebevorrichtung nach Fig. 14 und 15, die im übrigen entsprechend Fig. 12 ausgebildet und mit denselben Bezugs- zeichen wie in dieser versehen ist. Der einzige Unterschied besteht hier darin, dass der Bolzen 64 exzentrisch an der mit dem Planetenrad 35 verbundenen Kupplungs¬ scheibe 39 anstatt an der Lagerachse 34 befestigt ist.
Die Funktion des Drehsicherungsmittels nach Fig. 13 und 14 ergibt sich insbesondere aus Fig. 15, in der schematisch das Sonnenrad 14 und vier verschiedene Stellungen des Planetenrads 35 angedeutet sind, die sich ergeben, wenn das Planetenrad 35 das Sonnenrad 14 umkreist und permanent mit diesem in Wirkverbindung bleibt. Wie Fig. 15 zeigt, hat die zwischen den beiden Bolzen 64, 66 gemessene Länge L der Strebe 6 einen Wert, der genau dem Radius eines Kreises 68 entspricht, auf dem sich der Bolzen 64 bewegt, wenn das Planetenrad 35 bei seiner Umlaufbewegung um das Sonnenrad 14 festgehalten, d. h. an einer Rotation um seine Achse gehindert wird.
Wird das Planetenrad 35 daher beim Betrieb der Getriebevorrichtung in Richtung der eingezeichneten Pfeile in eine Umlaufbewegung um das Sonnenrad 14 gebracht, dann erzwingt die in ihrer Längsrichtung starre Strebe 62 dabei einen stets konstanten Abstand des Bolzens 64 vom Bolzen 66 mit der aus Fig. 15 ersichtlichen Folge, dass das in Wirkverbindung mit dem Sonnenrad 14 befindliche Planetenrad 35 überall auf seiner Umlaufbahn dieselbe relative Stellung einnimmt, d. h. keine Eigenrotation durchfuhrt.
Eine weitere alternative Ausführungsform des Drehsicherungsmittels zeigt Fig. 16, bei der gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 15 versehen sind. Im
Unterschied zu Fig. 13 bis 15 ist die Hülse 65 hier nicht an der Strebe 62, sondern an einem Ring 69 befestigt, wobei zwischen der Hülse 65 und dem Bolzen 64 zusätzlich ein Drehlager 70 vorgesehen ist. Der Ring 69 ist mit Hilfe von an seinem Innen- oder Außenumfang angeordneten Lagern 71 drehbar und fliegend, d. h. unter Freilassung seines Innenraums gelagert. Die gedachte Mittelachse des Rings 69 ist parallel zur Getriebeachse 15 und dort angeordnet, wo sich in Fig. 15 der Bolzen 66 befindet, und der Abstand dieser Mittelachse von der Mittelachse der Hülse 65 entspricht dem Abstand L in Fig. 15. Wird der Ring 69 daher in Pfeilrichtung gedreht, dann bewegt sich die Hülse 64 wie in Fig. 15 auf einer Kreisbahn, die exzentrisch zur Getrie- beachse 15 angeordnet ist. Dadurch wird das Planetenrad 35 bei seinem Umlauf um das Sonnenrad 14 an einer Rotation um die eigene Achse gehindert, wie Fig. 16 deutlich zeigt.
Im übrigen bringt die aus Fig. 16 ersichtliche Ausführungsform des Drehsicherungs- mittels den Vorteil mit sich, dass die vom Führungsrad 21 abgewandte Stirnseite der Lagerachse (z. B. 18 in Fig. 13 oder 34 in Fig. 14) frei bleibt, so dass dort bei Bedarf analog zu Fig. 6 ein zweites Führungsrad 46 angebracht werden könnte.
Die Drehsicherungsmittel nach Fig. 13 bis 16 können beispielsweise dann mit Vorteil eingesetzt werden, wenn weder in axialer noch in radialer Richtung genügend Raum für die anderen beschriebenen Drehsicherungsmittel zur Verfügung steht.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, die. auf vielfache Weise abgewandelt werden können. Zunächst ist klar, dass die jeweils anhand eines einzigen Planetenrads beschriebenen Getriebevorrichtungen tatsächlich zwei oder mehr Planetenräder enthalten können, die zweckmäßig alle in derselben Weise geführt und gehalten werden. Weiter ist es möglich, die Planeten-, Sonnen- und Hohlräder statt mit Verzahnungen mit anderen Außen- und bzw. Innenurnfangsflächen zu versehen und in gegenseitige Wirkverbindung zu bringen. Weiter ist klar, dass das Führungsrad 21 sowohl auf der Antriebsseite als auch auf der Abtriebsseite der Getriebevorrichtungen liegen und daher das weitere Rad 23 und alle anderen, oben als Antriebsteile beschriebenen Elemente sowohl als Antriebs- als auch Abtriebsteile verwendet werden können. Außerdem könnten die weiteren Räder 23 durch An- bzw. Abtriebsteile in Form von Riemen oder Ketten od. dgl. ersetzt werden, die zumindest teilweise um die Außenumfänge der Führungsräder 21 gelegt sind. Weiter ist es möglich, den An- bzw. Abtrieb wahlweise mittels des weiteren Rades 23, der Sonnen- rad-Welle (z. B. 52 in Fig. 7) oder der Hohlrad-Welle (z. B. 50 in Fig. 7) oder eines der Bolzen 43a (Fig. 6) bzw. 59 (Fig. 10) zu realisieren. Dabei können sowohl die exzentrischen Lagen der Bolzen 43a, 59 als auch die Durchmesser der Führungsräder 21 und der weiteren Räder 23 den im Einzelfall gewünschten Getriebeeigenschaften angepasst werden. Denkbar wäre es in diesem Zusammenhang auch, bei der Getriebe- Vorrichtung nach Fig. 10 den An- bzw. Abtrieb der Lagerachse 43 unter Verzicht auf die exzentrische Kraftübertragung über die Welle 52 des Führungsrads 21 anstatt über den exzentrischen Bolzen 59 zu bewirken. Außerdem ist es möglich, das Verbindungs¬ element 22 usw. als Kupplungs- oder Koppelelement, insbesondere z.B. nach Art einer Rutsch- bzw. Überlastkupplung auszubilden und anzuordnen. Weiterhin stellen die anhand der Zeichnung beschriebenen Getriebevorrichtungen nur Beispiele dar, von denen sowohl konstruktiv als auch im Hinblick auf die Dimensionierung in jeder zweckmäßigen Weise abgewichen werden kann. Schließlich versteht sich, dass die verschiedenen Merkmale auch in anderen als beschriebenen und dargestellten Kom¬ binationen angewendet werden können.