Beschreibung
Vorrichtung und Verfahren zur parallelen Aufbereitung von Biopolymeren
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur automatisierten parallelen Aufbereitung von Biopolymexren aus einer Mehrzahl von die Biopolymere enthaltenden Probenflüs¬ sigkeiten.
Der Nachweis von Biopolymeren, wie DNA, RNA, Proteinen und dgl. , ist in der medizinischen Diagnostik und Umweltanalytik von ständig steigender Bedeutung. Die Biopolymere liegen in den natürlichen Probenflüssigkeiten wie z. B. Blutproben häu- fig in einer Form vor, die für einen direkten Nachweis der Biopolymere ungeeignet sind. Daher ist eine Probenvorfoerei- tung notwendig, die Biopolymere einer Analyse zugänglich macht. Durch eine Probenvorbereitung können z. B. Biopolymere von den Nachweis der Biopolymere störenden Stoffen ab«getrennt werden, weiterhin können die Biopolymere z. B. durch Auf- schluss von Zellen freigesetzt werden oder aus verdünnten Flüssigkeiten konzentriert werden und somit einer Analyse zu¬ gänglich gemacht werden. Zurzeit erfordern die herkömmlichen Verfahren der Probenvorbereitung eine Vielzahl manuel ler Schritte, zu deren Durchführung Fachpersonal notwendig ist. Dies macht den Nachweis der Biopolymere aufwändig und teuer. Weiterhin erhöht eine manuelle Probenvorbereitung das Risiko einer Kontamination der Probe.
Aus der US 5,648,265 ist eine Vorrichtung zur Herstellung ei¬ nes Fibrinogen-Klebers aus menschlichem Blut bekannt. Die Vorrichtung besteht aus einer ersten Kammer, welche über eine verschließbare Leitung mit einer zweiten Kammer in Verbindung steht. Die erste Kammer kann in der Art einer medizirxischen
Spritze als Zylinder mit einem Kolben zum Aufziehen einer Blutprobe in die erste Kammer ausgebildet sein. In der ersten Kammer kann eine Trennung von Plasma und roten Blutzellen er¬ folgen. Das separierte Plasma wird dann aus der ersten Kammer in die zweite Kammer gedrückt, welche Polyethylenglycol als Fällungsmittel für in dem Plasma vorhandenes Fibrinogen ent¬ hält . Auch die zweite Kammer kann in der Art einer medizini¬ schen Spritze als Zylinder mit einem Kolben zum Ansaugen oder Herausdrücken von Flüssigkeit ausgebildet sein. Die erste Kammer kann eine verschließbare Öffnung zur Aufnahme von Blut und die zweite Kammer eine verschließbare Öffnung zum Auslei¬ ten des gewonnen Fibrinogen-Klebers aufweisen. Die Vorrich¬ tung ist nicht zu einer automatisierten parallelen Aufberei¬ tung von Biopolymeren geeignet.
Die US 6,723,237 Bl offenbart eine Konzentrierungsvorrich- tung, welche unter Verwendung paramagnetischer Partikel eine effiziente Konzentrierung aus einem großen Volumen einer Flüssigkeit ermöglicht. Die daraus bekannte Vorrichtung weist einen Durchgang zum Ansaugen und einen Durchgang zum Entlee¬ ren der Flüssigkeit auf, wobei die Flüssigkeit dabei jeweils nur in eine Richtung passieren kann. Weiterhin ist eine Vor¬ richtung zur Bereitstellung eines Magnetfelds auf der Außen¬ seite der Durchgänge vorgesehen. Beim Passieren der Flüssig- keit durch die Durchgänge werden in der Flüssigkeit suspen¬ dierte paramagnetische Partikel zurückgehalten. Die Vorrich¬ tung ermöglicht eine zuverlässige Abtrennung der paramagneti- schen Partikel aus der Suspension aber keine automatisierte parallele Aufbereitung von Biopolymeren.
Aus der DE 100 06 214 Al ist ein Verfahren und eine Vorrich¬ tung zum Nachweis von Nukleinsäuren in. einer Probe bekannt. Die Vorrichtung besteht aus zwei separaten Einmalspritzen, die über einen Kunststoffdreiwegehahn miteinander verbunden
sind . Zum Aufziehen einer Probe wird an dem Dreiwegehahn eine Pipettenspitze angebracht und die Flüssigkeit dann durch Auf¬ ziehen der Spritzenkolben in eine der Spiritzen aufgenommen. Es kann noch eine weitere Flüssigkeit in die gleiche Spritze gesaugt werden. Zum Mischen wird der Dreiwegehahn so ge¬ stellt, dass die beiden Spritzen verbunden sind und ein Aus¬ tritt der aufgenommenen Probe verhindert wird. Durch wechsel¬ seitiges Betätigen der beiden Spritzenkoiben wird die Flüs¬ sigkeit durch den Dreiwegehahn von einer zu anderen Spritze gedrückt und dabei gemischt. In der Probe enthaltene DNA kann an eine Glaskapillare gebunden werden. Nach einem Wasch- schritt kann die gebundene DNA von der Kapillare eluiert wer¬ den. In der Kapillare kann dann direkt eine PCR durchgeführt werden. Auch diese Vorrichtung erlaubt keine automatisierte parallele Aufbereitung von Biopolymeren.
Die WO 93/22020 A2 offenbart eine Vorrichtung zum Isolieren eines Stoffs aus einer Probe. Die Vorrichtung weist verschie¬ dene mit Proben- oder Sondenflüssigkeit füllbare oder bereits mit Flüssigkeit gefüllte Blasen auf, dexen Inhalt durch Zu¬ sammendrücken der Blasen durch berstbare Verschlüsse hin¬ durchgedrückt werden kann, um so in eine Reaktionskämmer zu gelangen. Die Vorrichtung weist eine Vielzahl der genannten Blasen auf. Zur Probenaufbereitung müssen diese Blasen in ei- ner bestimmten vorgegebenen Reihenfolge gedrückt werden. Eine damit durchgeführte Probenaufbereitung erfordert viele, von¬ einander verschiedene Betätigungsschritte, welche nur aufwän¬ dig automatisiert werden können. Darübex hinaus ist die aus der WO 93/22020 A2 bekannte Vorrichtung nicht zur gleichzei- tigen parallelen Aufbereitung einer Mehrzahl Biopolymer- haltiger Probenflüssigkeiten unter identischen Bedingungen geeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es sollen insbesondere eine Vorrichtung und ein Verfahren angegeben werden, mit de¬ nen automatisiert eine parallele Aufbereitung von Biopolyme- ren aus einer Mehrzahl von die Biopolymere enthaltenden Pro¬ benflüssigkeiten unter identischen Bedingungen möglich ist. Der apparative Aufwand zur Betätigung der Vorrichtung und zur Durchführung des Verfahrens mittels der Vorrichtung soll mög- licrist gering sein.
Diese Aufgabe wird durch die MerkmaLe der Ansprüche 1 und 56 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 55 und 57 bis 73.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zur automatisierten pa¬ rallelen Aufbereitung von Biopolymerren aus einer Mehrzahl von die Biopolymere enthaltenden Probenfflüssigkeiten vorgesehen, wobei die Vorrichtung eine Mehrzahl erster und zweiter Kam¬ mern aufweist, wobei jeweils eine erste mit einer zweiten Kammer über einen ersten Kanal miteinander verbunden ist. Die ersten Kammern weisen jeweils ein erstes Mittel zum reversib¬ len Verändern des Volumens jeder der ersten Kammern und die zweiten Kammern ein reversibel veränderbares Volumen auf. Es ist mindestens eine dritte Kammer vorgesehen, wobei jeder der ersten Kanäle oder jede der ersten oder zweiten Kammern über einen gemeinsamen dritten Kanal eine flüssigkeitsleitende er¬ ste Verbindung mit der dritten Kammer aufweist. Jeweils einer der ersten Kanäle oder eine der ersten oder zweiten Kammern, die über jeweils einen der ersten Kanäle miteinander verbun- den sind, weist eine erste Öffnung oder eine flüssigkeitslei- tende zweite Verbindung mit einer ersten Öffnung auf, wobei die erste Öffnung oder die zweite Verbindung verschließbar ist . Weiterhin ist mindestens ein erstes Ventil vorgesehen, mit welchem die erste Verbindung unterbrochen werden kann.
Unter einer Öffnung wird eine Verbindung zwischen der Vor¬ richtung und einem Raum außerhalb der Vorrichtung verstanden. Unter Biopolymere enthaltenden Probenflüssigkeiten werden 5 Flüssigkeiten verstanden, in welchen Biopolymere, wie bei¬ spielsweise DNA, RNA, Proteine und dgl. , enthalten sind. Die Biopolymere können dabei in freier Form in der Probenflüssig¬ keit vorliegen oder von organischem Material umgeben sein. Die Biopolymere können z. B. in Zellen enthalten sein. O
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine automati¬ sierte parallele Aufbereitung einer Mehrzahl Biopolymer- haltiger Probenflüssigkeiten. Weiterhin wird durch die nach außen hin geschlossenen Kammern, die lediglich innerhalb ei- 5 nes gemeinsamen Gehäuses über einen Kanal miteinander verbun¬ den sind, eine Gefahr einer Kontamination der Probenflüssig¬ keiten weit gehend vermieden.
Ein Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es, dass O eine dritte Kammer vorhanden ist und jeder der ersten Kanäle oder jede der ersten oder zweiten Kammern über einen gemein¬ samen dritten Kanal eine flüssigkei"tsleitende erste Verbin¬ dung mit der dritten Kammer aufweiset. Dadurch ist es möglich, aus der dritten Kammer sämtliche Paare erster und zweiter 5 Kammern mit einer Flüssigkeit, beispielsweise einer Wasch¬ flüssigkeit, zu versorgen. Durch das Vorsehen eines ersten Ventils, mit welchem die erste Verbindung unterbrochen werden kann, kann verhindert werden, dass Flüssigkeit aus den Paaren erster und zweiter Kammern in Richtung der dritten Kammer O fließt und sich die Flüssigkeiten zwischen den Paaren erster und zweiter Kammern vermischen. Zur Betätigung der Vorrich¬ tung genügt es, wenn das erste Mittel zum Verändern des Volu¬ mens in jeder der ersten Kammern bewegt wird. Dadurch kann Flüssigkeit zwischen der ersten und. der zweiten Kammer hin-
und herbewegt werden, wenn das erste Ventil verschlossen ist. Ist das erste Ventil geöffnet, kann dadurch Flüssigkeit aus der dritten Kammer angesaugt werden. Ist die erste Öffnung geöffnet, kann dadurch Flüssigkeit aas der Vorrichtung hin- ausgedrückt werden. Die gesamte Probenaufbereitung kann da¬ durch nur durch das Betätigen des ersten Ventils und des je¬ weils ersten Mittels sowie dem Öffnen, und Schließen der er¬ sten Öffnung erfolgen. Das erste Ventil kann so ausgebildet sein, dass es Flüssigkeit nur in Rich_tung der jeweils einen der ersten oder zweiten Kammern oder der mit diesen Kammern verbundenen ersten oder zweiten KanäLe passieren lässt. Da¬ durch ist keine aktive Steuerung dieses Ventils durch ein Ge¬ rät zur Durchführung der automatisierten Probenaufbereitung erforderlich und der apparative Aufwand kann weiter verrin- gert werden. Die ersten Mittel in säintlichen ersten Kammern können miteinander verbunden sein und durch eine einzige Be¬ tätigungsvorrichtung betätigt werden. Dadurch ist es mit mi¬ nimalem apparativen Aufwand möglich, eine große Zahl von Bio¬ polymeren parallel aufzubereiten.
Bei den ersten Mitteln handelt es sich beispielsweise um Kol¬ ben, welche das Volumen der ersten Kammern verändern können. Zur Durchführung des Verfahrens kann beispielsweise jeweils eine Probenflüssigkeit in die ersten Kammern, in denen bei- spielsweise zur Aufbereitung geeignete magnetische Beads vor¬ gelegt sind, gesaugt werden. Die Protoenflüssigkeiten werden zwischen den jeweils ersten und zweiten Kammern hin und her gepumpt, so dass eine gute Durchmisctαung mit den magnetischen Beads erfolgt. Danach können die paramagnetischen Beads mit- tels eines Magneten festgehalten und die Probenflüssigkeiten nach Öffnen der ersten Öffnungen wieder aus der Vorrichtung herausgedrückt werden. Nach Schließen der ersten Öffnungen kann beispielsweise eine Waschflüssigkeit aus der dritten Kammer in sämtliche der erste Kammern gesaugt werden. Das er-
ste Ventil kann dazu geöffnet werden. Bei dem Ventil kann es sich jedoch auch um ein EinwegeventzLl handeln, welches auto¬ matisch den Durchgang von Flüssigkeit zu den ersten Kammern freigibt, wenn von dort Flüssigkeit angesaugt oder in Rich- tung der ersten oder zweiten Kammern oder der ersten Kanäle gedrückt wird. Die Waschflüssigkeit kann wiederum zwischen den ersten und zweiten Kammern hin und her bewegt werden, um ein gründliches Waschen der paramagnetischen Beads zu errei¬ chen. Anschließend können die Beads mittels eines Magneten wieder festgehalten und die Flüssigkeit durch die erste Öff¬ nung herausgedrückt werden. Eine Elutionsflüssigkeit kann beispielsweise durch die ersten Öffnungen angesaugt, mit den Beads durch Hin- und Herbewegen zwischen den ersten und zwei¬ ten Kammern gründlich gemischt und nach Festhalten der Beads mittels des Magneten mit dem jeweils eluierten Biopolymer aus den ersten Öffnungen herausgedrückt werden. Bei dem gesamten Aufbereitungsvorgang müssen lediglich jeweils das erste Mit¬ tel und der Verschluss der ersten Öffnung betätigt werden. Die Vorrichtung ermöglicht dadurch die Betätigung mittels ei- nes sehr einfach aufgebauten und damit auch kostengünstigen Automaten.
Durch die gleichzeitige parallele Aufbereitung können identi¬ sche Bedingungen bei der Aufbereitung der Probenflüssigkeiten sichergestellt werden. Dadurch können aus den aufbereiteten Biopolymeren gut miteinander vergleichbare Rückschlüsse auf die Probenflüssigkeiten gezogen werden. Bei einer automati¬ sierten Aufbereitung können sämtliche erste Mittel mittels eines Bedienungselements eines dafüx geeigneten Automaten be- tätigt werden.
Auf die ersten Mittel kann zu deren Betätigung von einem Au¬ tomaten z. B. ein Druck oder ein Zug ausgeübt werden. Bei¬ spielsweise können als Kolben in zylinderförmigen ersten Kam-
mern ausgebildete erste Mittel durch das Bedienungselement auf und ab bewegt werden. Das reversibel veränderbare Volumen der zweiten Kammern kann beispielsweise dadurch ermöglicht werden, dass die zweiten Kammern zylinderförmig ausgebildet sind und in den zweiten Kammern Kolben enthalten sind, welche durch das Hineindrücken oder Heraussaugen von Flüssigkeit be¬ wegt werden. Die Kolben in den zweiten Kammern stellen si¬ cher, dass kein Kontakt der Flüssigkeit zu der Umgebung oder der Umgebung zu der Flüssigkeit und damit keine Kontamination möglich ist.
Bevorzugt umfasst die erste Verbindung einen Verbindungskanal zwischen der dritten Kammer und dem dritten Kanal. Jeder der ersten Kanäle oder jede der ersten oder zweiten Kammern kann jeweils mit einem, insbesondere ein zweites Ventil aufweisen¬ den, zweiten Kanal flüssigkeitsleitend verbunden sein, wobei der zweite Kanal flüssigkeitsleitend mit dem dritten Kanal verbunden ist. Der dritte Kanal er-möglicht eine gemeinsame Zuleitung einer Flüssigkeit aus der dritten Kammer in die er- sten oder zweiten Kammern. Vorzugsweise sind mehrere der zweiten Kanäle an derselben Stelle flüssigkeitsleitend mit dem dritten Kanal verbunden. Das ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung einer aus der dritten Kammer zugeleiteten Flüssig¬ keit.
Es ist vorteilhaft, wenn das erste Ventil im dritten Kanal angeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das erste Ventil oder das zweites Ventil an der Stelle angeordnet ist, an welcher mehrere der zweiten Kanäle flüssigkeitsleitend mit dem dritten Kanal verbunden sind. Dadurch ist eine einfache umd präzise Steuerung eines Flüss-Lgkeitsstroms in der erfin- clungsgemäßen Vorrichtung durch Betätigen des ersten Ventils möglich, ohne dass weitere Ventile betätigt werden müssen. Die Anordnung des ersten Ventils an der Stelle an welcher
mehrere der zweiten Kanäle flüssiςjkeitsleitend mit dem drit¬ ten Kanal verbunden sind ermöglicht darüber hinaus mit nur einem Ventil eine fluidische Trennung der jeweils durch den ersten Kanal verbundenen ersten und zweiten Kammern von ande- ren der ersten und zweiten Kammern. Dadurch kann eine Diffu¬ sion zwischen den ersten und zweiten Kammern und den anderen der ersten und zweiten Kammern verhindert werden.
Die erste Öffnung kann flüssigkeitsleitend mit dem ersten oder zweiten Kanal verbunden sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erste Öffnung an einem Stutzen, insbesondere am Ende des Stutzens, angeordnet ist. Unter einem Stutzen wird hier ein Röhrchen oder eine Spitze, z. B. in der Art einer Pipettenspitze, verstanden. Der Stutzen ist vorzugsweise so ausgebildet, dass die erste Öffnung in eine die Probenflüs- sigkeit enthaltende Vertiefung, insbesondere eine Vertiefung einer Mikrotiterplatte, eingeführt werden kann, um die Pro¬ benflüssigkeit durch die erste Öffnung aus der Vertiefung zu saugen. Jeweils eine der ersten oder zweiten Kammern, die über jeweils einen der ersten Kanäle miteinander verbunden sind, kann eine zweite Öffnung oder eine flüssigkeitsleitende dritte Verbindung mit einer zweiten Öffnung aufweisen, wobei die zweite Öffnung oder die dritte Verbindung verschließbar ist. Die zweite Öffnung kann beispielsweise ausschließlich zum Ausleiten von bei der Aufbereitung anfallender Abfall¬ flüssigkeit oder der aufbereiteten Biopolymere dienen. Dann kann die erste Öffnung ausschließlich zum Einleiten der Pro¬ benflüssigkeit verwendet werden. Es ist dann nicht notwendig, ein Behältnis, aus dem die Proben.Flüssigkeiten aufgenommen werden, wie beispielsweise eine Mάkrotiterplatte, nach der
Aufnahme der Probenflüssigkeiten "von den ersten Öffnungen zu entfernen, um dort ein anderes Behältnis zu positionieren. Bei dem anderen Behältnis kann es sich beispielsweise um ei¬ nen Abfallbehälter oder einen Behälter zur Aufnahme der auf-
bereiteten Biopolymere handeln. Das andere Behältnis kann un¬ ter den zweiten Öffnungen positioniert sein. Durch das Vorse¬ hen einer zweiten Öffnung wird der apparative Aufwand bei der automatisierten Aufbereitung verringert. Günstig ist es, wenn die erste und die zweite Öffnung räumlich so beabstandet sind, dass es nicht zu einer Vermischungen von Flüssig¬ keitstropfen, welche beim Betrieb der Vorrichtung möglicher¬ weise an der ersten und der zweiten Öffnung hängen können, kommt. Dazu kann die erste Öffnumg beispielsweise an der er- sten Kammer und die zweite Öffnumg an der zweiten Kammer an¬ geordnet sein.
In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein drittes Ventil vorgesehen, mittels welchem jeweils die erste Öffnung oder die zweite Verbindung verschließbar ist. Weiterhin kann ein viertes Ventil vorgesehen sein, mittels welchem jeweils die zweite Öffnung oder die dritte Verbindung verschließbar ist. Auch dadurch kann ein Austreten von Flüs¬ sigkeit aus der Vorrichtung vermieden und damit die Sicher- heit der Vorrichtung erhöht werden.
Die zweiten, dritten und/oder vierten Ventile können von ei¬ nem Automaten gesteuert sein. Beispielsweise kann das zweite, dritte und/oder vierte Ventil jeweils eine Membran aufweisen, mittels welcher bei Ausübung eines Drucks auf die Membran ein Durchgang in einem der zweiten Kanäle oder dem dritten Kanal, ein Durchgang durch die erste Öffnung und/oder ein Durchgang durch die zweite Öffnung verschlossen werden kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn über das zweite Ventil gleichzeitig mehrere der zweiten Kanäle oder gleichzeitig mehrere der zweiten Kanäle und der dritte Kanal reversibel verschließbar sind, über das dritte Ventil gleichzeitig mehrere der ersten Öffnungen reversibel verschließbar sind und/oder über das vierte Ventil gleichzeitig mehrere der zweiten Öffnungen re-
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versibel verschließbar sind. Dazu kann mittels der Membran bei Ausübung des Drucks auf die Membran gleichzeitig der Durchgang in mehreren der zweiten Kanäle oder gleichzeitig der Durchgang in mehreren der zweiten Kanäle und dem dritten Kanal und/oder durch mehrere der ersten und/oder zweiten Öff¬ nungen verschlossen werden. Das ermöglicht es, dass bei einer automatisierten Durchführung des Verfahrens z. B. mit einer einzigen Betätigung des zweiten Ventils gleichzeitig mehrere oder sämtliche zweiten Kanäle verschlossen werden können. Da- durch wird der apparative Aufwand gegenüber einem einzelnen Verschließen der zweiten Kanäle deutlich verringert. Der Druck kann mittels eines Stempels in einem Gerät zur Durch¬ führung der automatisierten Probenaufbereitung ausgeübt wer¬ den. Der Stempel kann z. B. einen flachen Teller zum Drücken auf die Membran aufweisen, welcher auf einer Seite einen Stö¬ ßel zum Ausüben von Druck auf den Teller aufweist. Ein sol¬ cher Stempel kann z. B. einen T-förmigen Querschnitt aufwei¬ sen.
An der ersten Öffnung kann zum flüssigkeitsleitenden und nach außen hin flüssigkeitsdichten Anschließen eines Probenbehäl¬ ters ein zweites Mittel, insbesondere ein Septum, ein zum Durchstechen eines am Probenbetiälter vorhandenen Septums ge¬ eigneter geschlitzter Dorn odex ein Luer-Lock-Anschluss, vor- gesehen sein. Dadurch kann ein Probenbehälter, beispielsweise ein Blutentnahmeröhrchen, flüssigkeitsleitend und nach außen hin flüssigkeitsdicht an der exsten Öffnung angeschlossen werden. Dadurch kann auch beim. Einbringen der Probenflüssig¬ keit in die Vorrichtung eine Kontamination der Umgebung und der Probenflüssigkeit vermieden werden.
Die ersten Kammern können jeweils als, insbesondere einseitig offene, erste Zylinder und die ersten Mittel jeweils als in den ersten Zylindern geführte erste Kolben ausgebildet sein.
Für eine automatisierte Betätigung der Vorrichtung ist es be¬ sonders vorteilhaft, wenn die ersten Kammern so angeordnet sind, dass die ersten Mittel jeweils von einer ersten Seite der Vorrichtung aus betätigbax sind. Vorzugsweise weisen die zweiten Kammern jeweils ein, insbesondere von der ersten Sei¬ te der Vorrichtung aus betätigbares, drittes Mittel zum re¬ versiblen Verändern des Volumens jeder der zweiten Kammern auf. Die zweiten Kammern können jeweils als, insbesondere einseitig offene, zweite Zylinder und die dritten Mittel je- weils als in den zweiten Zylindern geführte zweite Kolben ausgebildet sein. Dadurch ist es möglich, eine Flüssigkeit zwischen den ersten und den zweiten Kammern hin und her zu bewegen, ohne dass die ersten Kolben durch Schub als auch durch Zug betätigt werden müssen. Um Flüssigkeit von den er- sten Kammern in die zweiten Kammern zu bewegen, genügt es, die ersten Kolben durch Schub zu betätigen. Umgekehrt reicht es, um Flüssigkeit von den zweiten Kammern in die ersten Kam¬ mern zu bewegen, die zweite Kolben durch Schub zu betätigen. Alternativ können auch die errste und die zweiten Kolben nur durch Zug bewegt werden. Insgesamt kann dadurch der Aufbau eines Automaten zur Betätigung der erfindungsgemäßen Vorrich¬ tung vereinfacht werden.
Bevorzugt sind die ersten und/oder dritten Mittel von außer- halb der Vorrichtung betätigfc>ar. Dazu können die ersten Mit¬ tel jeweils mit einer ersten Betätigungsvorrichtung versehen sein, mittels welcher sie betätigt werden können und/oder die dritten Mittel jeweils mit e:Lner zweiten Betätigungsvorrich¬ tung versehen sein, mittels welcher sie betätigt werden kön- nen. Bei der ersten und zweiten Betätigungsvorrichtung kann es sich beispielsweise um eine Zug- oder Schubstange für den ersten oder zweiten Kolben handeln. Der erste und/oder der zweite Zylinder kann einseitig offen sein. Die Zug- oder Schubstange kann durch die offene Seite des ersten oder zwei-
ten Zylinders nach außen geführt sein. Die ersten Betäti¬ gungsvorrichtungen können mittels einer ersten Verbindungs¬ einrichtung miteinander verbunden sein, mittels welcher die ersten Betätigungsvorrichtungen gleichzeitig betätigt werden können. Zusätzlich oder alternativ können die zweiten Betäti¬ gungsvorrichtungen mittels einer zweiten Verbindungseinrich¬ tung miteinander verbunden sein, mittels welcher die zweiten Betätigungsvorrichtungen gleichzeitig betätigt werden können. Bei der ersten oder zweiten Verbindungseinrichtung kann es sich beispielsweise um einen Balken handeln, an welchem die ersten oder zweiten Betätigungsvorrichtungen befestigt sind.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die ersten Mittel und die ersten Kammern so ausgebildet sind, dass das Volumen der er- sten Kammern bei einer Betätigung der ersten Verbindungsein¬ richtung jeweils um einen gleichen Betrag verändert wird. Al¬ ternativ oder gleichzeitig können auch die dritten Mittel und die zweiten Kammern so ausgebildet sein, dass das Volumen der zweiten Kammern bei einer Betätigung der zweiten Verbindungs- einrichtung jeweils um einen gleichen Betrag verändert wird. Um das Volumen in den ersten Kammern jeweils um einen glei¬ chen Betrag zu verändern, können die ersten Zylinder bei¬ spielsweise jeweils einen identischen Innendurchmesser auf¬ weisen, so dass bei einem gleich weiten Anheben der ersten Kolben durch die erste Verbindungseinrichtung ein identisches Volumen an Probenflüssigkeit in die ersten Kammern gesaugt wird. Dadurch wird eine gute Vergleichbarkeit der parallel aufbereiteten Biopolymere und von Rückschlüssen daraus auf die Probenflüssigkeit ermöglicht.
Vorzugsweise mündet der erste Kanal jeweils an einem dem er¬ sten Kolben gegenüberliegenden Ende des ersten Zylinders in den ersten Zylinder und/oder an einem dem zweiten Kolben ge¬ genüberliegenden Ende des zweiten Zylinders in den zweiten
Zylinder. Dadurch wird eine vollständige Entleerung des er¬ sten und/oder zweiten Zylinders ermöglicht.
Günstig ist es, wenn die errsten und/oder zweiten Zylinder Längsachsen aufweisen, welche parallel, insbesondere jeweils in einer Ebene, angeordnet sind. Dann kann die erste Verbin¬ dungseinrichtung beispielsweise aus einem Querbalken beste¬ hen, welcher Stangen zur Betätigung der Kolben in den Zylin¬ dern verbindet. Vorzugsweise ist die Ebene, in welcher die Achsen der ersten Zylinder liegen, parallel zu der Ebene an¬ geordnet, in welcher die Achsen der zweiten Zylinder liegen. Dann kann die erste VerbincLungseinrichtung parallel zu der zweiten Verbindungseinrichtung angeordnet sein. Das ermög¬ licht einerseits einen kompakten Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung und andererseits einen einfachen Aufbau eines Au¬ tomaten zur Betätigung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die ersten und/oder zweiten Kolben können gegen ein vollstän¬ diges Herausziehen oder herausgedrückt werden aus den ersten und/oder zweiten Zylindern mechanisch gesichert sein. Dazu kann an der Innenwand der ersten und/oder zweiten Zylinder beispielsweise jeweils ein nach innen gerichteter Vorsprung vorgesehen sein. Dadurch wird die Sicherheit der Vorrichtung erhöht, weil eine Kontamination mit der Probenflüssigkeit bei einem aus dem ersten oder zweiten Zylinder herausgedrückten ersten oder zweiten Kolben zuverlässig vermieden werden kann.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die zweiten Zylinder je¬ weils einen, insbesondere "verstellbaren, Anschlag aufweisen, bis zu welchem die zweiten. Kolben bei einem Befüllen der zweiten Zylinder mit Flüssigkeit verschoben werden können. Der Anschlag kann dann z. B. in allen zweiten Zylindern so eingestellt werden, dass diese ein identisches Flüssigkeits¬ volumen aufnehmen können. Dadurch kann selbst bei einem in
den ersten Zylindern ungleichmäßig aufgesogenen Volumen ein identisches Volumen im Weiteren mittels der Vorrichtung durchgeführten Verfahren sichergestellt werden. Dazu kann die Probenflüssigkeit in die zweiten Zylinder gedrückt werden bis die Kolben an ihren vorgegebenen Anschlag gelangen. Etwa dann noch vorhandene weitere Probenflüssigkeit kann beispielsweise in einen Abfallbehälter geleitet werden. Der Anschlag kann durch einen in den jeweiligen zweiten Zylinder von einer of¬ fenen Seite des zweiten Zylinders her eingeführten verschieb— baren oder entfernbaren Stab gebildet werden. Dadurch kann der Anschlag durch einen Automaten zur Bedienung der Vorrich¬ tung je nach Bedarf eingestellt werden. Zur Sicherung einer einheitlichen Position der Anschläge können die Anschläge je¬ weils mittels einer dritten Verbindungseinrichtung miteinan- der verbunden sein, mittels welcher die Anschläge gleichzei¬ tig verschoben werden können. Bei der dritten Verbindungsein¬ richtung kann es sich beispielsweise um einen weiteren Quer¬ balken handeln.
Das maximale Volumen der ersten und/oder zweiten Kammern kann identisch sein. Es kann beispielsweise zwischen 10 μl und 10 ml, bevorzugt zwischen 5O μl und 5 ml, insbesondere zwischen. 100 μl und 2 ml, betragen.
Es kann mindestens eine weitere Kammer vorgesehen sein, wobei jeder der ersten Kanäle oder jeder der ersten oder zweiten Kammern eine flüssigkeitsleitende weitere Verbindung mit der~ weiteren Kammer aufweist . Es kann mindestens ein fünftes Ven¬ til vorgesehen sein, mit welchem die weitere Verbindung un- terbrochen werden kann. Die weitere Verbindung kann durch ei_- nen zusätzlichen Kanal bereitgestellt sein. Bevorzugt wird sie jedoch über einen weiteren Verbindungskanal zwischen der: weiteren Kammer und dem dritten Kanal bereitgestellt. Das fünfte Ventil kann im weiteren Verbindungskanal oder im drifc-
ten Kanal zwischen einer Einmündung des Verbindungskanals in den dritten Kanal und einer weiteren Einmündung des weiteren Verbindungskanals in den dritten Kanal angeordnet sein. Be¬ vorzugt sind mehrere weitere Kammer vorgesehen, welche je- weils eine flüssigkeitsleitende, insbesondere den weiteren Verbindungskanal umfassende, vierte Verbindung mit dem dxit- ten Kanal aufweisen, -wobei im dritten Kanal zwischen den vierten Verbindungen oder in den weiteren Verbindungskanälen jeweils ein weiteres Ventil angeordnet ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das erste, zweite, dritte, fünfte und/oder weitexe Ventil jeweils so ausgebildet ist, dass es Flüssigkeit nur in Richtung der jeweils einen dex er¬ sten oder zweiten Kammern oder der mit diesen Kammern vexbun- denen ersten oder zweiten Kanäle passieren lässt. Dadurch ist keine aktive Steuerung dieser Ventile durch ein Gerät zur Durchführung der automatisierten Probenaufbereitung erforder¬ lich. Der apparative Aufwand wird verringert. Die genannte Ausbildung des dritten Ventils ist vorteilhaft, wenn eine zweite Öffnung vorgesehen ist, durch welche die aufbereiteten Biopolymere aus der Vorrichtung ausgeleitet werden können.
Das erste, zweite, dxitte, vierte, fünfte und/oder weitere Ventil kann jeweils eine erste Membran oder eine elastische Folie aufweisen, mittels welcher bei Ausübung eines Drucks auf die erste Membran, oder die elastische Folie ein Durchgang in mindestens einem der zweiten Kanäle oder der weiteren. Ver¬ bindungskanäle oder in dem dritten Kanal oder dem Verbin.- dungskanal, ein Durcrigang durch mindestens eine der ersten Öffnungen und/oder ei_n Durchgang durch mindestens eine der zweiten Öffnungen verschlossen werden kann. Besonders vor¬ teilhaft ist es, wenn mittels der ersten Membran oder der elastischen Folie bei. Ausübung des Drucks auf die erste Mem¬ bran oder die elastische Folie gleichzeitig der Durchgang in
mehreren der zweiten Kanäle oder gleichzeitig der Durchgang in mehreren der zweiten Kanäle und dem dritten Kanal und/oder durch mehrere der ersten und/oder zweiten Öffnungen ver¬ schlossen werden kann. Zur Ausübung des Drucks kann in einem Gerät zur Durchführung der automatisierten Probenaufbereitung mindestens ein Stempel vorgesehen sein. Vorzugsweise ist die dritte Kammer als, insbesondere einseitig offener dritter Zy¬ linder mit einem darin beweglichen, insbesondere von außer¬ halb der Vorrichtung betätigbaren, dritten Kolben, ausgebil- det. Die weitere Kammer kann als, insbesondere einseitig of¬ fener, weiterer Zylinder mit einem, darin beweglichen, insbe¬ sondere von außerhalb der Vorrichtung betätigbaren, weiteren Kolben ausgebildet sein. Wenn der dritte oder weitere Zylin¬ der einseitig offen ist, kann der dritte oder derr weitere Kolben von außerhalb der Vorrichtung betätigt werrden. In den ersten oder zweiten Kammern oder der dritten oder: der weite¬ ren Kammer kann eine erste Flüssigkeit, eine zweite Flüssig¬ keit oder mindestens eine weitere Flüssigkeit aufgenommen sein. Bevorzugt ist in der dritten Kammer und deir weiteren Kammer oder den weiteren Kammern jeweils eine andere der ge¬ nannten Flüssigkeiten aufgenommen. Bei der ersten Flüssig¬ keit, der zweiten Flüssigkeit und der weiteren Flüssigkeit kann es sich "um eine Elutionsflüssigkeit, eine Waschflüssig- keit oder eine Flüssigkeit zum Aufschließen von die Biopoly- mere enthaltender organischer Substanz, insbesondere von Zel¬ len, Gewebe oder Viren, handeln. Die Biopolymere liegen be¬ vorzugt in Zell- oder Gewebekulturmedien oder Köirperflüssig- keiten, insbesondere in Blut, Urin, Sputum, Lymphe oder Liqu¬ or vor. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann deirart gestal- tet werden, dass sämtliche für die Aufbereitung der Biopoly¬ mere erforderlichen Flüssigkeiten, wie Elutions-, Aufschluss¬ oder Waschflüssigkeit, bereits in der Vorrichtung enthalten sind und vom Anwender nur noch die Probenflüssigkeit einge¬ führt werden muss.
In der Vorrichtung, vorzugsweise in den ersten odex den zwei¬ ten Kammern oder der dritten oder der weiteren Kammer oder in den ersten Kanälen können paramagnetische Partikel aufgenom- men sein, die an ihrer Oberfläche Biopolymere, insbesondere spezifisch, binden können. Zum Binden der Biopolymere kann die Oberfläche der paramagnetischen Partikel mit Stoffen be¬ schichtet sein, die Nukleinsäuren sequenzunabhängig oder se¬ quenzspezifisch binden. Eine sequenzunabhängige Bindung kann z. B. durch eine Beschichtung mit Glas und eine sequenzspezi¬ fische Bindung durch eine Beschichtung mit Oligonukleotiden erreicht werden. Diese Partikel können in der ersten, zweiten oder weiteren Flüssigkeit suspendiert sein. Vorzugsweise wei¬ sen die Partikel einen Durchmesser im Bereich von 50 nm bis 50 μm, vorzugsweise von 200 nm bis 20 um, auf. In jedem Fall sollte der Durchmesser der paramagnetischen Partikzel kleiner als ein Durchmesser der ersten, zweiten, dritten oder sonsti¬ gen in der Vorrichtung vorhandenen Kanäle sein, so dass die paramagnetischen Partikel durch die Kanäle hindurch bewegbar sind. Das Verhältnis des Durchmessers der magnetischen Parti¬ kel zum Durchmesser des Kanals/der Kanäle ist vorzugsweise kleiner als 1:5, insbesondere kleiner als 1:10, besonders be¬ vorzugt kleiner als 1:15. Die in verschiedenen derr ersten oder zweiten Kammern oder der ersten Kanäle aufgenommenen pa- ramagnetischen Partikel können jeweils eine Spezifität für unterschiedliche Biopolymere aufweisen. Dadurch kann festge¬ stellt werden, ob und gegebenenfalls in welcher Menge die un¬ terschiedlichen Biopolymere in der Probenflüssigkeit vorhan¬ den waren.
Besonders günstig kann die Vorrichtung hergestellt werden, wenn sie eine Basisplatte aufweist, in welcher die ersten und/oder zweiten Kanäle und/oder der dritte Kanal, der Ver¬ bindungskanal lind/oder der weitere Verbindungskanal und/oder
die ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften umd/oder wei¬ teren Ventile angeordnet sind. Zumindest ein Te-Ll der ersten und/oder zweiten Kanäle und/oder des dritten Kanals, des Ver¬ bindungskanals -und/oder des weiteren Verbindungskanals kann als Ausnehmung an einer Oberfläche der Basisplatte gebildet sein. Zumindest ein Teil einer Wandung der ersten und/oder zweiten Kanäle und/oder des dritten Kanals, des Verbindungs¬ kanals und/oder des weiteren Verbindungskanals kann dabei von der elastischen Folie oder einer weiteren Folie oder einer Platte, insbesondere aus Kunststoff, gebildet sein. Die Ba¬ sisplatte kann beispielsweise hergestellt werden, indem zu¬ nächst einseitig offene Kanäle aus einer weiteren Platte her¬ ausgefräst werden oder eine weitere Platte mit zunächst ein¬ seitig offenen Kanälen in einem Spritzgussverfanren gegossen wird. Die zunächst einseitig offenen Kanäle können dann mit der elastischen oder der weiteren Folie, z. B. einer Klebefo¬ lie oder einer auf die weitere Platte aufgebrachten und damit verbundenen Kunststofffolie, verschlossen werden. Das Verbin¬ den der Kunststofffolie mit der weiteren Platte kann durch Laminieren oder: Verschweißen, insbesondere mittels eines La¬ serstrahls oder: Ultraschall, erfolgen. Wenn die Folie ela¬ stisch ausgebiLdet ist, kann der Durchgang durch einen Kanal beispielsweise dadurch verhindert werden, dass ein Druck auf die Folie ausgeübt wird.
Die ersten und zweiten Kammern und die dritte Kammer sowie die gegebenenfalls vorhandene mindestens eine weitere Kammer können auf der,, insbesondere mit einer ersten Seite der Ba¬ sisplatte identischen, ersten Seite der Vorrichtung angeord- net sein. Zumindest ein Teil der ersten und/oder zweiten Ka¬ näle und/oder des dritten Kanals, des Verbindungskanals und/oder des weiteren Verbindungskanals kann auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite in der Basis¬ platte angeordnet sein. Die Kanäle verlaufen dabei bevorzugt
überwiegend in der Basisplatte an der Oberfläche der zweiten Seite. Auch das erste, zweite, dritte, vierte, fünfte und/oder weitere Ventil kann in der Basisplatte an der Ober¬ fläche der zweiten Seite angeordnet sein.
Besonders günstig ist es, wenn das erste, zweite, dritte, vierte, fünfte und/oder weitere Ventil jeweils so angeordnet ist, dass es von der ersten Seite der Vorrichtung her betä¬ tigt werden kann. Dazu kann das erste, zweite, dritte, vier- te, fünfte iind/oder weitere Ventil in der Basisplatte an der Oberfläche auf der ersten Seite der Basisplatte angeordnet sein. In dex Basisplatte überwiegend an der Oberfläche der zweiten Seite verlaufende Kanäle sind dann im Bereich der Ventile an die Oberfläche der ersten Seite geführt. Durch ei- ne solche Anordnung können sämtliche Bedienungselemente eines Automaten zur Betätigung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nur auf einer der ersten Seite der Vorrichtung zugewandten Seite angeordnet werden. Dadurch vereinfacht sich der Aufbau eines solchen Automaten.
Vorzugsweise sind die ersten und die gegebenenfalls vorhande¬ nen zweiten Öffnungen auf einer der ersten Seite der Vorrich¬ tung gegenüberliegenden zweiten Seite der Vorrichtung, insbe¬ sondere einer der ersten Seite der Basisplatte «gegenüberlie- genden zwedLten Seite der Basisplatte, angeordnet:. Für die au¬ tomatisierte Probenaufbereitung ist eine solche Anordnung be¬ sonders günstig, weil dabei die Betätigung von der ersten Seite der Vorrichtung erfolgen kann, während die Probenauf¬ nahme und die Abgabe von Flüssigkeit und der aufbereiteten Biopolymere von der anderen Seite der Vorrichtung erfolgen kann, ohne dass dabei Einrichtungen zur Betätigung der Vor¬ richtung berücksichtigt werden müssen.
Die Basisplatte kann statt der ersten, zweiten, dritten und/oder weiteren Kammer jeweils einen Anschluss aufweisen. Die ersten, zweiten, dritten und/oder weiteren Kammern können als Patronen ausgebildet sein, welche jeweils ein zu dem An- Schluss passendes Gegenstück aufweisen, mit welchem sie flüs¬ sigkeitsleitend und nach außen hin flüssigkieitsdicht mit dem Anschluss verbunden werden können. Dadurch kann die erfin¬ dungsgemäß Vorrichtung sehr flexibel gehandhabt werden. Für unterschiedliche Aufbereitungen von Biopolymeren können un- terschiedliche Patronen mit unterschiedlichen magnetischen
Partikeln mit der Basisplatte verbunden we_rden. Darüber hin¬ aus kann die Zahl der ersten und zweiten Kammern an die Zahl der Probenflüssigkeiten angepasst werden. Die als Patronen aufzusteckenden dritten oder weiteren Kammern können bereits die erste, zweite oder weitere Flüssigkeit, wie beispielswei¬ se die Elutionsflüssigkeit, enthalten. Eine solche Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht auch eine ge¬ trennte und dadurch Raum sparende Lagerung der Patronen und der Basisplatte. Weiterhin ermöglichen die als Patronen aus- gebildeten ersten, zweiten, dritten und/oder weiteren Kammern ein zeitlich und örtlich von der Herstellung der sonstigen Bestandteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung unabhängiges Befüllen dieser Kammern. Die Kammern können dabei z. B. mit der ersten, zweiten oder weiteren Flüssigkeit oder mit den paramagnetischen Partikeln befüllt werden. Dadurch wird die Herstellung der gesamten erfindungsgemäßen Vorrichtung ko¬ stengünstiger. Darüber hinaus ermöglichen es die als Patronen ausgebildeten dritten und/oder weiteren Kammern, die erfin¬ dungsgemäße Vorrichtung mit auf der Basisplatte bereits auf- gesteckten aber noch nicht flüssigkeitsleitend mit den An¬ schlüssen verbundenen Patronen auszuliefern. Die Vorrichtung kann dann vom Anwender in ein Gerät zur Durchführung der au¬ tomatisierten Probenaufbereitung eingesetzt werden. Dabei oder durch das Gerät selbst können dann die Gegenstücke der
Patronen mit den Anschlüssen der Basisplatte, z. B. durch Hineindrücken der Gegenstücke in die Anschlüsse, flüssig- kieitsleitend verbunden werden. Dadurch kann bei die erste, zweite oder weitere Flüssigkeit enthaltenden Kammern während der Lagerung sicher ausgeschlossen werden, dass diese Flüs¬ sigkeit durch Diffusion mit der ersten, zweiten oder weiteren Flüssigkeit aus einer der jeweils anderen Kammern in Kontakt klommen kann.
Die ersten und/oder zweiten Kammern und/oder die dritte ιαnd/oder die weitere Kammer und/oder die Basisplatte und/oder die erste und/oder zweite Betätigungsvorrichtung können je¬ weils ein Mittel zum Einrasten oderr Eingreifen in einen Auto¬ maten oder eines Automaten zur Bedienung der Vorrichtung oder zum Einrasten oder Eingreifen in Teile dieses Automaten oder "von Teilen dieses Automaten aufweisen. Dadurch wird eine ex¬ akte Positionierung der Vorrichtung im Automaten ermöglicht. Dies ist eine Voraussetzung für eine präzise Bedienung der Vorrichtung. Darüber hinaus kann dadurch vermieden werden, dass beispielsweise nur in die Basi_splatte eingesteckte Pa¬ tronen beim Ziehen an einem darin geführten Kolben aus der Basisplatte herausgezogen werden. Die erfindungsgemäße Vor- xichtung kann jeweils 2 bis 100, vorzugsweise 2 bis 20, ins¬ besondere 2 bis 10, erste und zweite Kammern aufweisen. Vor- zugsweise besteht die erf indungsgemäße Vorrichtung, insbeson¬ dere die Basisplatte und/oder die ersten und/oder zweiten Kammern und/oder die dritte und oder/weitere Kammer, ganz oder teilweise aus, insbesondere in einem Spritzgussverfahren hergestellten, Kunststoff. Das ermöglicht eine kostengünstige Herstellung der Vorrichtung.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum parallelen Aufbereiten von Biopolymeren aus einer Mehrzahl die Biopoly-
mere enthaltender Probenflüssigkeiten mittels einer erfin¬ dungsgemäßen Vorrichtung mit folgenden Schritten:
a) Einführen jeweils einer der Proloenflüssigkeiten durch je- weils eine der ersten Öffnungen in jeweils eine der ersten oder zweiten Kammern,
b) Aufnehmen von paramagnetischen Partikeln, die an ihrer Oberfläche die Biopolymere binden können, in die ersten oder die zweiten Kammern oder in die ersten Kanäle, sofern sie dort nicht bereits vorgelegt sind,
c) Verschließen des ersten und/oderr zweiten Ventils zum Un¬ terbinden einer flüssigkeitsleitenden Verbindung zwischen Paaren erster und zweiter Kammern, sofern eine solche Verbin¬ dung nicht bereits unterbunden ist, wobei die Paare erster und zweiter Kammern jeweils durch eine erste und eine zweite Kammer gebildet werden, die durch einen der ersten Kanäle miteinander verbunden sind,
d) Hin- und Herbewegen der Probenflüssigkeiten zwischen den jeweils ersten und zweiten Kammern durch jeweils einen der ersten Kanäle mittels jeweils einer der ersten und/oder zwei¬ ten Betätigungsvorrichtungen, so dass die Probenflüssigkeiten mit den paramagnetischen Partikeln gemischt werden, wobei die in den Probenflüssigkeiten enthaltenen Biopolymere an die pa¬ ramagnetischen Partikel binden,
e) Erzeugen mindestens eines Magnetfelds in den ersten oder zweiten Kammern oder den ersten Kanälen, um die paramagneti¬ schen Partikel im Magnetfeld zu sammeln und festzuhalten,
f) Ausleiten eines wesentlichen Teils der Probenflüssigkeiten aus den ersten und/oder zweiten Kammern durch die jeweils er-
sten Öffnungen und/oder jeweils eine der zweiten Öffnungen nachdem diese und/oder die zweiten und/oder dritten Verbin¬ dungen geöffnet worden sind,
g) Verschließen der ersten und/oder zweiten Öffnungen und/oder der zweiten und/oder dritten Verbindungen,
gl) Einführen der Waschflüssigkeit aus der dritten oder der weiteren Kammer in die ersten oder zweiten Kammern zum Auswa- sehen von unspezifisch an die paramagnetischen Partikel ge¬ bundenen Biopolymeren und zurückgebliebener Probenflüssig¬ keit,
g2) Inkontaktbringen der paramagnetischen Partikel mit der Waschflüssigkeit durch Hin- und Herbewegen der Waschflüssig¬ keit zwischen den ersten und den zweiten Kammern mittels der ersten und/oder der zweiten Betätάgungsvorrichtung,
g3) Ausleiten eines wesentlichen Teils der Waschflüssigkeit aus den ersten und/oder zweiten Kammern durch die ersten und/oder zweiten Öffnungen nachdem diese und/oder die zweiten und/oder dritten Verbindungen geöffnet worden sind,
h) Einführen der Elutionsflüssigkeit in die ersten oder zwei- ten Kammern zum Lösen der an die paramagnetischen Partikel gebundenen Biopolymere,
i) Inkontaktbringen der paramagnetischen Partikel mit der Elutionsflüssigkeit,
j) Ausleiten eines wesentlichen Teils der Elutionsflüssigkeit mit den Biopolymeren aus den ersten und/oder zweiten Kammern durch die ersten und/oder zweiten. Öffnungen nachdem diese
und/oder die zweiten und/oder dritten Verbindungen geöffnet worden sind.
Es versteht sich, dass zum Bewegen von Flüssigkeit in der Vorrichtung die erforderlichen Flüssigkeitsverbindungen ge¬ öffnet oder geschlossen werden,- sofern dies nicht gesondert erwähnt ist. Die Flüssigkeitsverbindungen können z. B. die zweiten, dritten oder weiteren Kanäle sein. Das Inkontakt- bringen gemäß Schritt lit. i) kann bereits beim Einführen ge- maß Schritt lit. h) erfolgen. Das Inkontaktbringen erfolgt unter Bedingungen, unter denen sich die Biopolymere von den paramagnetischen Partikeln lösen. Eine Verbindung zwischen Paaren erster und zweiter Kammern kann bereits unterbunden sein, wenn z. B. in jedem der zweiten Kanäle ein zweites Ven- til angeordnet ist, welches Flüssigkeit nur in Richtung der ersten oder zweiten Kammer oder des ersten Kanals, nicht aber in Richtung der dritten oder weiteren Kammern passieren lässt. Ein Verschließen des ersten und/oder zweiten Ventils bei Schritt lit. c) ist dann n±cht erforderlich.
Das Inkontaktbringen gemäß Schritt lit. g2) kann bereits beim Einführen gemäß Schritt lit. gl) erfolgen. Durch die Schritte lit. gl) bis g3) werden unspezifisch an die paramagnetischen Partikel gebundene Biopolymere und zurückgebliebene Proben- flüssigkeit entfernt. Die Reinheit der mittels des Verfahrens aufbereiteten Biopolymere wird erhöht.
Durch das Hin- und Herbewegen der Probenflüssigkeiten durch den jeweils zwischen den ersten und zweiten Kammern angeord- neten ersten Kanal erfolgt eine besonders vollständige Bin¬ dung der Biopolymere an die paxamagnetischen Partikel.
Durch das Unterbinden der flüssigkeitsleitenden Verbindung zwischen Paaren erster und zweiter Kammern kann eine Diffusi-
on zwischen in den Paaren erster und zweiter Kammern jeweils enthaltener Flüssigkeiten verhindert werden. Dadurch wird ei¬ ne hohe Qualität der aufbereiteten Biopolymere gewährleistet.
Das Verfahren ermöglicht es, bei einem verhältnismäßig gerin¬ gen Aufwand beim automatisierten Betätigen der erfindungsge¬ mäßen Vorrichtung, Biopolymerre aus einer großen Zahl Biopoly¬ mer-haltiger ProbenflüssigkeLten aufzubereiten. Durch das Er¬ zeugen des Magnetfelds wird verhindert, dass die paramagneti- sehen Partikel und die daran gebundenen Biopolymere aus der Vorrichtung ausgeleitet werden. Durch das Ausleiten der Bio¬ polymere würde sich die Ausbeute aufbereiteter Biopolymere verringern. Ausgeleitete paramagnetische Partikel können eine mit den aufbereiteten Biopolymeren im Anschluss durchgeführte Reaktionen, wie z. B. eine Polymerasekettenreaktion, hemmen.
Zwischen den Schritten lit. a.) und lit. b) kann die erste Öffnung mittels des dritten Ventils verschlossen werden, so¬ fern das dritte Ventil nicht so ausgebildet ist, dass es Flüssigkeit nur in Richtung der jeweils einen der ersten oder zweiten Kammern oder der mit diesen Kammern verbundenen er¬ sten oder zweiten Kanäle passieren lässt oder sofern die er¬ ste Öffnung kein zweites Mittel, insbesondere ein Septum, aufweist, welches einen Flüssigkeitsaustritt aus der ersten Öffnung verhindert. Besonders vorteilhaft ist es, wenn beim Schritt lit. a) von jeder der Probenflüssigkeiten, insbeson¬ dere durch ein paralleles Betätigen der ersten und zweiten Kolben, ein jeweils identisches Volumen eingeführt wird. Da¬ durch sind die Ergebnisse der Probenaufbereitung besonders gut miteinander vergleichbar -
Besonders vorteilhaft ist das Verfahren, wenn mindestens ein eine der Probenflüssigkeiten enthaltender Behälter, insbeson¬ dere ein Blutentnahmeröhrchen, an der ersten Öffnung mittels
des zweiten Mittels flüssigkeitsleitend und nach außen hin flüssigkeitsdicht angeschlossen wird. Vorzugsweise wird das Magnetfeld nach Schritt lit. ff) aufgehoben und vor Schritt lit. j) wieder erzeugt. Durch das Aufheben des Magnetfelds wird eine bessere Durchmischung der paramagnetischen Partikel mit der Elutionsflüssigkeit und dadurch ein leichteres Ablö¬ sen der daran gebundenen Biopolymere ermöglicht.
Das Inkontaktbringen der paramagnetischen Partikel mit der Elutionsflüssigkeit beim Schri-tt lit. i) erfolgt vorzugsweise durch Hin- und Herbewegen der Elutionsflüssigkeit zwischen den ersten und den zweiten Kammern mittels der ersten und/oder der zweiten Betätigurαgsvorrichtung. Dadurch wird ein intensiver Kontakt der paramagnetischen Partikel mit der EIu- tionsflüssigkeit und damit ein effektives Ablösen der daran gebundenen Biopolymere ermöglicht.
Vorzugsweise binden die paramagnetischen Partikel die Biopo¬ lymere an ihre Oberfläche spezifisch. Die paramagnetischen Partikel können beim Schritt lit. b) aus der dritten oder weiteren Kammer aufgenommen werden.
Das Verschließen der ersten Verbindung beim Schritt lit. c) kann durch Verschließen des dritten Kanals, insbesondere mit- tels des ersten Ventils, erfolgen. Zwischen den Schritten lit. g) und lit. h) und/oder zwischen den Schritten lit. g) und lit. gl) kann die erste oder weitere Verbindung geöffnet werden, so dass eine in der dritten oder der weiteren Kammer enthaltene Elutionsflüssigkeit oder Waschflüssigkeit in die ersten oder zweiten Kammern strömen kann. Zwischen den
Schritten lit. h) und lit. j) r insbesondere zwischen den Schritten lit. h) und lit. i) , und/oder den Schritten lit. gl) und lit. g2) kann die erste oder weitere Verbindung ver¬ schlossen werden. Das Öffnen der ersten oder weiteren Verbin-
dung kann jeweils durch Öffnen des dritten Kanals mittels des ersten Ventils und/oder der zweiten Kanäle mittels mindestens einem der zweiten Ventile erfolgen. Das Verschließen der er¬ sten oder weiteren Verbindung kann jeweils durch Verschließen des dritten Kanals mittels des ersten Ventils und/oder der zweiten Kanäle mittels mindestens einem der zweiten Ventile erfolgen. Das Verschließen und Öffnen der ersten oder weite¬ ren Verbindung ist nicht erforderlich, wenn in der ersten oder weiteren Verbindung Rein Ventil vorgesehen ist oder ein Ventil vorgesehen ist, welches Flüssigkeit nur in Richtung der ersten oder zweiten Kammern oder der mit diesen Kammern verbundenen ersten Kanäle passieren lässt.
Vorzugsweise wird das Magnetfeld nach Schritt lit. f) aufge- hoben und vor Schritt lit . g3) wieder erzeugt. Dadurch wird eine bessere Durchmischung der paramagnetischen Partikel mit der Waschflüssigkeit ermöglicht. Nach Schritt lit. g3) kann das Magnetfeld wieder aufgehoben und vor Schritt lit. j) wie¬ der erzeugt werden. Das exhöht die Effizienz der Elution, weil die paramagnetischen. Partikel dann in der Elutionsflüs- sigkeit suspendiert werden können und die Elutionsflüssigkeit dann einen besseren Kontakt zu den einzelnen Partikeln be¬ kommt.
Vorzugsweise erfolgt das Einführen, Aufnehmen, Hin- und Her¬ bewegen und/oder Ausleiten beim erfindungsgemäßen Verfahren mittels der ersten/oder zweiten Betätigungsvorrichtung, ins¬ besondere durch ein paralleles Betätigen der ersten und/oder zweiten Kolben. Besonders effektiv ist die Elution der an den paramagnetischen Partikeln gebundenen Biopolymere, wenn die Elutionsflüssigkeit vor, bei oder nach dem Inkontaktbringen mit den paramagnetischen Partikeln erwärmt wird, so dass die paramagnetischen Partikel mit der erwärmten Elutionsflüssig¬ keit in Kontakt kommen. Vorzugsweise handelt es sich bei den
Biopolymeren um Nukleinsäuren. Vorzugsweise werden vor Schritt lit. a) die als Patronen ausgebildeten ersten und/oder zweiten Kammern und/oder die dritte und/oder die weitere Kammer mit den daran jeweils vorgesehenen Gegenstü.k- ken in die Anschlüsse in der Basisplatte gedrückt und dadurch flüssigkeitsleitend und nach außen hin flüssigkeitsdicht in.it den Anschlüssen verbunden. Das kann beispielsweise dadurch, erfolgen, dass in die Basisplatte gesteckte aber noch nictit in die Anschlüsse hinein gedrückte Patronen erst von eineiα Gerät zur Durchführung der automatisierten Probenaufbereitung in die Anschlüsse gedrückt werden.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. Ia bis c jeweils eine Aufsicht auf eine schematische
Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrich¬ tung,
Fig. 2 bis 8 eine schematische Darstellung einer Seitenan¬ sicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung vor Durchführung und bei verschiedenen Schritten des erffindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 9 eine Seitenansicht einer schematischen Dar¬ stellung einer dritten Kammer der erfinduncjs- gemäßen Vorrichtung mit einem in einer geräte- seitigen Halterung eingerasteten Mittel zum Einrasten und einer Betätigungsvorrichtung,- in welche ein geräteseitiges Bedienungselement eingre±ft und
Fig. 10 eine schematische Schnittdarstellung einer er¬ findungsgemäßen Vorrichtung, bei welcher eine
dritte und eine erste Kammer in Form von Pa- tronen ausgebildet sind.
Fig. Ia zeigt eine erste schematische Darstellung einer er- findungsgemäßen Vorrichtung 10, bei welcher erste Kammern 12 über jeweils einen ersten Kanal 14 mit zweiten Kammern 16 verbunden sind. Die ersten Kammern 12 sind über zweite Kanäle 18 mit einem dritten Kanal 20 verbunden. Mit dem dritten Ka¬ nal 20 sind auch, eine dritte Kammer 22 und weitere Kammern 24, 26, 28, 30 verbunden. Der dritte Kanal 20 kann mittels eines ersten Ventils 32 verschlossen werden. Die dritte Kam¬ mer 22 und die weiteren Kammern 24, 26, 28, 30 weisen jeweils eine flüssigkeitsleitende Verbindung mit dem dritten Kanal 20 auf. Zwischen zwei Verbindungen der weiteren Kammern 26, 28 mit dem dritten Kanal 20 ist ein fünftes Ventil 41 angeord¬ net. Die zweiten Kanäle 18 können jeweils mittels eines zwei¬ ten Ventils 34, 36, 38, 40 verschlossen werden. Dabei kann ein zweites 34, 36, 38, 40 Ventil auch gleichzeitig mehrere zweite Kanäle 18 verschließen. Durch die zweiten Ventile 34, 36, 38, 40 kann jeweils eine der ersten Kammern 12 fluidisch von den anderen ersten Kammern 12 isoliert werden.
Fig. Ib zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung 10. Die Vorrichtung 10 weist erste Kammern 12 und zweite Kammern 16 auf, welche jeweils über einen ersten Kanal 14 miteinander verbunden sind. Die ersten Kammern 12 weisen Stutzen 50 mit ersten Öffnungen 51 auf. Von den ersten Kammern 12 zweigt jeweils ein zweiter Ka¬ nal 18 ab. Die zweiten Kanäle 18 sind an einer Stelle mit dem dritten Kanal 20 verbunden. An dieser Stelle ist ein zweites Ventil 35 vorgesehen. Weitere zweite Ventile 34, 36, 38, 40 sind jeweils in den zweiten Kanälen 18 vorgesenen. Der dritte Kanal 20 weist ein erstes Ventil 32 auf. Die Vorrichtung 10 weist eine dritte Kammer 22 und weitere Kammern 24, 26, 28,
30 auf, wobei die dritte Kammer 22 über: einen Verbindungska- nal 54 und die weiteren Kammern 24, 26, 28 jeweils über wei¬ tere Verbindungskanäle 56 mit dem dritten Kanal 20 verbunden sind. Der Verbindungskanal 54 und die weiteren Verbindungska- näle 56 weisen weitere Ventile 42, 44, 46, 48 auf.
Fig. ILc zeigt eine schematische Darstellung einer einfacheren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10. Diese weist eine größere dritte Kammer 22 und eine kleinere weitere Kammer: 24 auf, welche zusammen mit den ersten 12 und zweiten Kammern 16 auf der Basisplatte 64 angeordnet sind. Die dritte Kammer: 22 ist über einen Verbindungskanal 54 und die weitere Kammer: 24 über einen weiteren Verbindungskanal 56 mit dem dritten Kanal 20 verbunden. Im Verbindungskanal 54 und im weiteren Verbindungskanal 56 ist jeweils ein weiteres Ventil 42, 44 angeordnet.
Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 in Seiten¬ ansicht vor der Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfah- rens. Die als Zylinder ausgebildeten ersten Kammern 12 weisen jeweils einen Stutzen 50 mit einer ersten Öffnung 51 auf. In den Stutzen 50 sind jeweils dritte Ventile 57 vorgesehen. Die zweiten Kammern 16 und ersten Kanäle 14 sind hier nicht zu sehen, weil sie von den ersten Kammern 12 bzw. den Stutzen 50 verdeckt werden. Die ebenfalls in Form, eines Zylinders ausge¬ bildete dritte Kammer 22 enthält paramagnetische Partikel 58, welche in einer Aufschlussflüssigkeit 60 suspendiert sind. Die ebenfalls in Form eines Zylinders ausgebildete weitere Kainmex 24 enthält eine Elutionsflüssigkeit E. Die ersten Kam- mern 12, die dritte Kammer 22 und die -weitere Kammer 24 sind auf einer Basisplatte 64 angeordnet. Die ersten Kammern 12 enthalten jeweils einen ersten Kolben 66, die dritte Kammer 22 enthält einen dritten Kolben 68 und. die weitere Kammer 24 enthält einen weiteren Kolben 70. Die ersten Kolben 66, der
dritte Kolben 68 und der weitere Kolben 70 können in den ge¬ nannten Kammern jeweils auf und ab bewegt werden. Die ersten Kammern 12 sind mit der dritten Kammer 22 und der weiteren Kammer 24 jeweils über den dritten Kanal 20 verbunden. Die Verbindung der ersten Kammern 12 mit dem «dritten Kanal 20 er¬ folgt über den zweiten Kanal 18, welcher jeweils ein zweites Ventil 34, 36, 38, 40 aufweist. Die Verbindung der dritten Kammer 22 mit dem dritten Kanal 20 erfolgt über den Verbin¬ dungskanal 54, welcher das weitere Ventil 42 aufweist. Die weitere Kammer 24 ist mit dem dritten Kanal 20 über den wei¬ teren Verbindungskanal 56, welcher das weitere Ventil 44 auf¬ weist, verbunden.
Fig. 3 zeigt die Vorrichtung 10 am Beginn, des erfindungsgemä- ßen Verfahrens. Dabei ragen die Stutzen 50 mit ersten Öffnun¬ gen 51 in die Vertiefungen 72 einer Mikrotiterplatte 74. In den Vertiefungen 72 ist jeweils eine Probenflüssigkeit 76 enthalten. Die Probenflüssigkeit 76 wird durch die geöffneten dritten Ventile 57 durch Anheben der ersten Kolben 66 in die ersten Kammern 12 gesaugt. Die ersten Kammern 12 mit einge¬ saugter Probenflüssigkeit 76 sind in Fig. 4 dargestellt. Die dritten Ventile 57 werden verschlossen und das weitere Ventil 42 sowie die zweiten Ventile 34, 36, 38, 40 werden geöffnet. Durch. Ausüben von Druck auf den dritten Kolben 68 oder durch weiteres Ziehen an den ersten Kolben 66 wird die Aufschluss¬ flüssigkeit 60 mit den darin suspendierten paramagnetischen Part±keln 58 in die ersten Kammern 12 eingeführt (Fig. 5) .
Die zweiten Ventile 34, 36, 38, 40 werden geschlossen. Die in den ersten Kammern 12 bereits zuvor enthalten Probenflüssig¬ keiten 76 werden mit der Aufschlussflüssigkeit 60 und den pa¬ ramagnetischen Partikeln 58 durch Hin- und Herbewegen zwi¬ schen den ersten Kammern 12 und den hier nicht dargestellten zweiten Kammern 16 durch den ersten Kanal 14 hindurch gründ-
lieh durchmischt. Dabei kann in der Probenflüssigkeit 76 ent¬ haltene Nukleinsäure freigesetzt werden und an die paramagne¬ tischen Partikel 58 binden. Danach wird ein Magnet 78 an den unteren Teil der ersten Kammern 12 herangeführt, um die para- magnetischen Partikel 58 zu sammeln und festzuhalten. Die dritten Ventile 57 werden geöffnet und in den ersten Kammern 12 enthaltene Flüssigkeit wird durch die Stutzen 50 mit er¬ sten Öffnungen 51 in einen Abfallbehältex 80 gedrückt. Die pararαa.gnetischen Partikel 58 mit daran gebundener Nukleinsäu- re wexden dabei durch den Magneten 78 zurückgehalten (Fig. 6) .
Nun werden die dritten Ventile 57 geschlossen, der Magnet 78 entfernt und die zweiten Ventile 34, 36, 38, 40 und das wei- tere Ventil 44 geöffnet. Die Elutionsflüssigkeit E wird durch Ausüben von Druck auf den weiteren Kolben 70 durch den drit¬ ten Kanal 20 in die ersten Kammern 12 gedrückt oder durch An¬ heben der ersten Kolben 66 in die ersten. Kammern 12 einge¬ saugt . Nach Schließen der zweiten Ventile 34, 36, 38, 40 wird die Elutionsflüssigkeit E mit den paramagnetischen Partikeln 58 zwischen den ersten Kammern 12 und zweiten Kammern 16 durch, die ersten Kanäle 14 hindurch hin— und herbewegt. Die paramagnetischen Partikel 58 haben dabei- intensiven Kontakt mit der Elutionsflüssigkeit E und die daran gebundene Nu- kleinsäure wird von den paramagnetischen. Partikeln 58 gelöst (Fig. 7) .
Anschließend wird der Magnet 78 wieder an den unteren Teil der ersten Kammern 12 herangeführt, um die paramagnetischen Parti-kel 58 festzuhalten. Die dritten Ventile 57 werden ge¬ öffnet und die Elutionsflüssigkeit E mit darin gelöster Nu¬ kleinsäure wird in Probenbehälter 82 gefüllt (Fig. 8) . Die derart aufbereitete Nukleinsäure kann zur weiteren Analyse eingesetzt werden. Beispielsweise kann damit eine PCR und an-
schließend eine Detektion nachzuweisender Nukleinsäuren durchgeführt werden.
Fig. 9 zeigt eine schematische Darstellixng eines Ausschnitts aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 , nachdem sie in ei¬ nem Gerät zur automatisierten Durchführung des erfindungsge¬ mäßen Verfahrens eingesetzt worden ist. Gezeigt ist die erste Kammer 12, welche zwei Nasen 84 zum Einrrasten in einer vom Gerät bereitgestellten Halterung 86 aufweist. Der erste KoI- ben 66 ist mit einer als Schub- und Zugstange ausgebildeten Betätigungsvorrichtung 88 versehen, welche an ihrem oberen Ende eine Abflachung 89 aufweist, in wel_che ein Bedienungs¬ element 90 des Geräts eingreift, welches den Kolben auf- und abbewegen kann.
Fig. 10 zeigt eine schematische Schnittclarstellung einer wei¬ teren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Dabei sind an der Basisplatte 64 Anschlüsse 92 vorgesehen, in wel¬ che Gegenstücke 94 hineingedrückt werden können, um dabei ei- ne flüssigkeitsleitende und nach außen hin flüssigkeitsdichte Verbindung herzustellen. Die Gegenstücke 94 sind hier Be¬ standteil der als Patrone ausgebildeten dritten Kammer 22 und der als Patrone ausgebildeten ersten Kammer 12. Vor dem Ein¬ stecken des Gegenstücks 94 in den AnschILuss 92 sind die darin jeweils vorhandenen Öffnungen mit einer Folie 96 verschlos¬ sen, welche beim Zusammendrücken des Anschlusses 92 und des Gegenstücks 94 zerstört wird und dadurch einen Flüssigkeits¬ durchtritt ermöglicht. Der für die dritte Kammer vorgesehene Anschluss 92 ist flüssigkeitsleitend mit: dem dritten Kanal 20 verbunden. In den dritten Kanal 20 mündet am zweiten Ventil 35 ein zweiter Kanal 18. Weitere zweite Kanäle 18 münden ebenfalls beim zweiten Ventil 35 in den dritten Kanal 20, sind hier jedoch nicht dargestellt. Die zweite Kammer 16 ist fest mit der Basisplatte 64 verbunden, könnte aber ebenfalls
als Patrone ausgebildet sein. Die zweite Kammer 16 ist über den. ersten Kanal 14 mit dem Anschluss 92 für die erste Kammer 12 verbunden. Der erste Kanal 14 ist ■weiterhin flüssigkeits¬ leitend mit einem Stutzen 50 mit erster Öffnung 51 verbunden. Zwischen dem Stutzen 50 und der ersten Leitung 14 ist ein drittes Ventil 57 angeordnet. Das zweite Ventil 35 und das dritte Ventil 57 können dabei jeweils von derselben Seite der Vorrichtung 10 betätigt werden, wie die in der ersten 12, zweiten 16 und dritten Kammer 22 enthaltenen ersten 66, zwei- ten und dritten Kolben 68.
Bezugszeichenliste
10 Vorrichtung
12 erste Kammer
14 erster Kanal
16 zweite Kammer
18 zweiter Kanal
20 dritter Kanal
22 dritte Kammer
24, 26, 28, 30 weitere Kammer
32 erstes Ventil
34, 35, 36, 38, 40 zweites Ventil
41 fünftes Ventil
42, 44, 46, 48 weiteres Venti 1
50 Stutzen
51 erste Öffnung
54 Verbindungskanal
56 weiterer Verbindungskanal
57 drittes Ventil
58 paramagnetiscb_e Partikel
60 Aufschlussflüs sigkeit
64 Basisplatte
66 erster Kolben
68 dritter Kolben.
70 weitere Kolben
72 Vertiefung
74 Mikrotiterplatte
76 Probenflüssigkieit
78 Magnet
80 Abfallbehälter:
82 Probenbehälter:
84 Nase
86 Halterung
88 erste Betätigtαngsvorrichtung
89 Abflachung
90 Bedienungselement
92 Anschluss
94 Gegen stück
96 Folie
E Eluti onsf lüssigkeit