Flexible selbstklebende KabelfixLerung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Klebeband sowie ein Verfahren zur Befestigung und Abdeckung von länglichen Bauteilen.
Bei der selbstklebenden Befestigungen von dünnen, länglichen Bauteilen, beispielsweise von Kabeln, Flachbandkabeln, Leitungen, Schläuchen oder Rohren, auf einem Untergrund entstehen Spannungen zwiseinen Befestigungssystem und Bauteil, die bei den bekannten selbstklebenden Befestigungssystemen zum Venrsagen der Klebeverbindung zwischen Bauteil und Klebstoff führen können. Das sich in Folge dessen vom Untergarund oder Klebeband lösende Bauteil kann beschädigt werden oder zu einer Beschädigung anderer Bauteile führen.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein selbstklebendes System zur Befestigung -von insbesondere dünnen, länglichen Bauteilen bereitzustellen, bei welchem ein Versagen der Klebeverbindung zwischen Bauteil und Klebstoff sowie ein dadurch bedingtes Sichalblösen des Bauteils vermieden wird.
Die Aufgabe wird durch ein flexibles Klebeband gelöst, bei dem ein bandförmiges Trägermaterial auf beiden Seiten mit einer selbstklebenden Klebstoffbeschichtung versehen ist, wobei das bandförmige Trägermaterial auf einer Seite vollflächig mit einer selbstklebenden Klebemasse beschichtet ist und auf der anderen, der vo>Hflächigen Beschichtung gegenüberliegenden Seite nur einen schmalen, sich nicht über die gesamte Breite des Träg"ermaterials erstreckenden, kantenparallel in Längsrichtung des
bandförmigen Trägermaterials verlaufenden Streifen einer Beschichtung aus selbstklebender Klebemasse aufweist.
Nachfolgend wird die Erfindung mit Bezugnahmen auf die Figuren näher erläutert, ohne dass die Erfindung auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt wird.
Figur 1 zeigt zwei bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Klebebandes.
Figur 2 veranschaulicht die Anwendung eines erfindungsgemäßen Klebebandes.
Das erfindungsgemäße Klebeband (Figur 1) umfasst ein bandförmiges Trägermaterial (1) , welches auf einer Seite vollflächig mit einer selbstklebenden Klebemasse (2) beschichtet ist und auf der gegenüberliegenden Seite einen schmalen Streifen (4) einer sich nicht über die gesamte Breite des Trägermaterials (1), aber parallel mit dessen Längskante verlaufend, über die gesamte Länge des Trägermaterials (1) erstreckenden Beschichtung (4) aus einer selbstklebenden Klebemasse aufweist.
Das bandförmige Trägermaterial (1) kann ein Vlies, ein Papier, ein Schaum, eine Folie, ein textiles Flächengebilde wie ein Gewebe, ein Gelege oder ein Gewirke, oder ein anderer geeigneter Werkstoff sein.
Die selbstklebende Klebemasse zur Beschichtung des Trägermaterials (1) kann aus der Gruppe der Haftklebstoffe ausgewählt werden, die Natur- und Synthese-Kautschuke, Polyacrylate, Polyester, Polychloroprene, Polyisobutene, wie cis-Polyisopren, Polyvinylether und Polyurethane, gegebenenfalls in Kombination mit Zusätzen, wie Harzen, Weichmachern und/oder Oxydationsinhibitoren, umfasst.
Bei dem erfindungsgemäßen Klebeband weist das bandförmige Trägermaterial (1) auf einer seiner beiden Seiten eine vollflächige Beschichtung (2) mit einer selbstklebenden Klebemasse auf.
Vorzugsweise ist die vollflächige Klebstoffbeschichtung (2) mit einer dehäsiv ausgerüsteten Trennfolie oder einem dehäsiv ausgerüsteten Trennpapier (3) abgedeckt, das bei Verwendung des Klebebandes von der Klebstoffbeschichtung (2) abgezogen wird. Besonders bevorzugt wird silikonisiertes Kraftpapier als Trennpapier (3) zur Abdeckung der Klebstoffbeschichtung (2) verwendet. Das Trennpapier bzw. die Trennfolie kann bündig mit den Längskanten des Trägermaterials abschließen oder überstehen.
Auf der Seite des Trägermaterials (1), die der vollflächig beschichteten Seite gegenüberliegt, weist das Klebeband einen schmalen Streifen (4) einer selbstklebenden Klebstoffbeschichtung auf. Dieser schmale Klebestreifen (4) erstreckt sich nicht über die gesamte Breite des Trägermaterials (1) . Vorzugsweise ist der Klebestreifen (4) halb bis ein Zehntel so breit wie das Trägermaterial (1), besonders bevorzugt ist er halb so breit oder ein Drittel bis ein Viertel so breit wie das Trägermaterial (1) .
Der Klebestreifen (4) kann aus derselben Klebemasse bestehen wie die vollflächige Klebstoffbeschichtung auf der gegenüberliegenden Seite. Es ist aber auch möglich, Klebemassen auf Basis unterschiedlicher Haftklebestoffe für die beiden Beschichtungen auf den sich gegenüberliegenden Seiten des Trägermaterials (1) zu verwenden, um die Eigenschaften des resultierenden Klebebands gezielt an den Untergrund, auf dem das Bauteil befestigt werden soll, das Trägermaterial (1) und das Bauteil anzupassen.
Der Klebestreifen (4) verläuft parallel zur Längskante des Trägermaterials (1) . Dabei kann der Klebestreifen in jedem beliebigen Abstand zu einer der Längskanten des Trägermaterials auf dieses aufgebracht sein. Vorzugsweise verläuft der Klebestreifen (4) entlang einer der beiden Längskanten des Trägermaterials (1), wie in Figur Ib dargestellt, oder mittig entlang der Mittellinie des Trägermaterials (1), wie in Figur Ia zu sehen.
Durch die Positionierung des Klebestreifens (4) auf dem Trägermaterial (1) entsteht entweder ein symmetrisch aufgebautes Klebeband (Figur Ia) oder ein asymmetrisch aufgebautes Klebeband (Figur Ib) . Bei Positionierung des Klebestreifens (4) entlang einer Längskante des Trägermaterials (1) wird ein Klebeband erhalten, das einen nur einseitig mit Klebstoff beschichteten Schenkel (3_) hat. Sofern der Klebestreifen nicht entlang einer der Längskanten des Trägermaterials (1), sondern mit einem bestimmten Abstand zu beiden Längskanten des Trägermaterials (1) verläuft, hat man ein Klebeband mit zwei Schenkeln, die nur einseitig mit Klebstoff besctαichtet sind. Diese Schenkel können das zu fixierende BauteiX umhüllen bzw. abdecken und in sich verkleben, indem cüas Bauteil auf die vollflächige Klebstoffbeschichtung gelegt und der/die Schenkel über das Bauteil geschlagen wird/werden. Mittels des Klebestreifens (4) kann das abgedeckte Bauteil auf dem Untergrund fixiert werden-
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Klebebandes wird auch der Klebestreifen (4) von einear dehäsiv ausgerüsteten Trennfolie bzw. einem dehäsiv ausgerüsteten Trennpapier (5) abgedeckt. Für diese Abdeckung wird silikonisierte Folie besonders bevorzugt. Die Abdeckung kann bündig mit den Kanten des Klebestreifens abschließen oder überstehen.
Zur Abdeckung und Befestigung von länglichen Bauteilen auf einem Untergrund mittels des erfindungsgemäßen Klebebandes kann das Bauteil nach Ablängen des Klebebandes und Entfernen des Trennpapiers von der vollflächigen Klebstoffbeschichtung (Fig. 2a) auf die dann freiliegende vollflächige Klebestoffbeschichtung gelegt werden (Fig. 2b) . Dann wird der bzw. werden die Schenkel des Klebebandes über das Bauteil umgeschlagen (Fig. 2c und 2d) , so dass das Bauteil von dem Klebeband abgedeckt und mit ihm verklebt ist. Dadurch wird das Bauteil mit Klebstoff und Trägermaterial flexibel ummantelt. Gleichzeitig wird das Bauteil wegen des außen liegenden Klebestreifens (4) selbstklebend ausgerüstet. Anschließend kann das vom Klebeband umhüllte Bauteil mittels des Klebestreifens (4), gegebenenfalls nach Entfernen des Trennpapiers (5), auf dem Untergrund befestigt werden.
Alternativ zu dem vorgenannten Verfahren kann zur Befestigung des Bauteils auf einem Untergrund auch erst das Klebeband mittels seines Klebestreifens (4) auf dem Untergrund befestigt werden. Erst danach wird das Trennpapier (3) von der vollflächigen
Klebestoffbeschichtung (2) abgezogen und das Bauteil auf die dann frei liegende vollflächige Klebstoffbeschichtung (2) gelegt. Durch nachfolgendes Umschlagen des/der Schenkel des Klebebandes, die nur einseitig mit Klebstoff beschichtet sind, wird das Bauteil abgedeckt und mit dem Klebeband verklebt.
Der technische Vorteil gegenüber bestehenden, in der Regel rein mechanischen Befestigungssystemen liegt in der besonderen Flexibilität des erfindungsgemäßen Systems, mit dem auch komplexe und verzweigte Bauteile mit möglicherweise veränderlichem Querschnitt sicher an einem Untergrund befestigt werden können. Wegen der überlappenden
Verklebung des Bauteils mit dem oder den Schenkel(n) kann sich das System unter Spannung verformen, ohne seine Funktionalität zu verlieren. Das bedeutet, dass sich das Bauteil nicht lösen kann. Dabei spielt die Beschaffenheit des Untergrundes nur eine untergeordnete Rolle, da das KlebstoffSystem bei Bedarf gezielt auf den Untergrund, das Trägermaterial und das Bauteil abgestimmt werden kann.