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Die
Erfindung betrifft eine Abriebschutzvorrichtung, insbesondere zum
Schutz von Kabeln, Leitungen, Litzen, Hüllrohren und dergleichen.
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Kabel,
Leitungen, Kabelbäume
und dergleichen, welche in Fahrzeugen oder Anlagen verlegt werden,
können
durch die üblicherweise
in Fahrzeugen oder in Anlagen bzw. in Maschinen auftretenden Vibrationen
sogenannte Klappergeräusche
erzeugen. Darüber
hinaus besteht die Gefahr, dass durch die Vibrationen die Kabelisolierungen
bzw. Leitung- oder Rohrmäntel
durch die Vibrationsbewegungen und Relativbewegungen, insbesondere
zum Beispiel an Blechkanten in Fahrzeugen aufgerieben bzw. aufgescheuert
werden. Derartige Probleme treten zum Beispiel sowohl in Land-,
Wasser- wie auch in Luftfahrzeugen sowie in industriellen Anlagen
oder im Maschinenbau auf. (Im Folgenden wird häufig stellvertretend für derartige
langgestreckte, zu schützende
Gegenstände
das Wort "Kabelbaum" verwendet, ohne
dass dadurch die Erfindung eingeschränkt wird).
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Um
Klappergeräusche
zu vermeiden sind Ummantelungen, bestehend aus einem Polyurethan-Schaumstoffstreifen
mit einer glatten Polyurethan-Haut auf der Außenseite und mit einem flächigen Klebestoffauftrag
auf der Innenseite bekannt. Die zu ummantelnden Kabelbäume werden
auf die eine Hälfte
der Innenseite des Schaumstoffstreifens aufgeklebt, anschließend wird
die andere Hälfte
des Polyurethan-Schaumstoffstreifens umgeschlagen und sowohl mit
Kabeln des Kabelbaums als auch mit der einen Hälfte des Schaumstoffstreifens
teilbereichsweise verklebt. Hierdurch entsteht ein flaches Schlauchelement
mit einer relativ glatten Polyurethan-Außenhaut. Derartige Ummantelungen
sind zwar einfach herzustellen, aber schwer zu verarbeiten. Sie
haben daher in der praktischen Anwendung Nachteile. Zum einen wird
ein flaches und relativ breites Schlauchgebilde erzeugt, das bei
der Verlegung in Fahrzeugen um Ecken und durch schmale Durchgänge Schwierigkeiten
bereitet. Außerdem
hält die Polyurethan-Außenhaut
einer scheuernden oder reibenden Beanspruchung nicht ausreichend
Stand; sie wird insbesondere in Kraftfahrzeugen durch den Kontakt
mit scharfen Blechkanten frühzeitig
zerstört, so
dass der Klapper- und Scheuerschutz verloren geht.
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Des
Weiteren sind Schutzummantelungen für elektrische Kabelbäume in Form
von Wellrohren bekannt, wobei die Wellrohre aus harten, festen Kunststoffen
bestehen. Derartige Wellrohre sind über die gesamte Länge geschlitzt,
so dass die Kabel einzeln durch den Schlitz eingelegt werden können. Um zu
verhindern, dass das harte Kunststoffwellrohr Klappergeräusche erzeugt,
wird es mit Filzstreifen umhüllt,
wobei die Längskanten
der Filzstreifen zum Zwecke der Fixierung ebenfalls in den Längsschlitz eingesteckt
werden. Hierbei ist von Nachteil, dass es einen hohen Arbeitsaufwand
erfordert die Kabel in die Filzstreifenkanten in einen Längsschlitz
des Wellrohres einzuführen.
Darüber
hinaus besteht die Gefahr, dass die Filzkanten bei Vibrationen wieder
aus dem Längsschlitz
rutschen, so dass der Verbund und damit der Schutz verloren geht.
Darüber
hinaus sind die Kabel im Wellrohr nicht fixiert, woraus ebenfalls Geräusche resultieren
können.
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Aus
der
DE 10243941 A1 ist
eine Schutzummantelung bekannt, wobei die Schutzummantelung aus
einer dem Körper
zugewandten Schutzschicht besteht und die Schutzummantelung den
Körper
derart umgibt, dass ein erster Randteil der Schutzummantelung überlappend
auf einem zweiten Randteil der Schutzummantelung zu liegen kommt,
wobei der erste Randteil Verhakungselemente und das zweite Randteil
mit den Verhakungselementen haltend zusammenwirkende Gegenelemente
besitzt, wobei die Trägerschicht
beispielsweise aus Filz ausgebildet ist. Ferner wird eine Schutzummantelung
beschrieben bei der auf einer Seite einer Folienschicht Verhakungselemente
(beispielsweise ein Pilzband) und auf der gegenüberliegenden Seite korrespondierende Verhakungselemente
flächig
aufgebracht wurden.
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Aus
der WO 00/13894 ist eine Scheuerschutzvorrichtung und insbesondere
eine Kantenscheuerschutzvorrichtung bekannt, welche eine textile
Trägerschicht
mit einer bauteilseitigen Oberfläche und
einer scheuerstellenseitigen Oberfläche aufweist, wobei die Textilschicht
bauteilseitig eine Verklebungsschicht trägt die mit einem Abdeckpapier abgedeckt
ist und scheuerstellenseitig auf der Oberfläche einer Schutzfolie mit einer
die Folie mit der Trägerschicht
verbindenden Klebschicht aufgebracht ist. Bei dieser Vorrichtung
ist von Nachteil, dass sie relativ aufwendig ist und zu dem einen
nur unzureichenden Feuerschutz gewährleisten konnte.
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Aus
der
DE 2951097 U1 ist
eine Schutzummantelung für
Kabelbäume
bekannt, welche einen Filz- oder Schaumstoffstreifen aufweist, dessen
Innenseite mit Klebestoff belegt ist, wobei die Breite des Filz-
oder Schaumstoffstreifens auf den Umfang des Kabelbaums abgestimmt
ist. An der Außenseite des
Filz- bzw. Schaumstoffstreifens ist eine abriebfeste Materialbahn
befestigt, welche bezüglich
der Längserstreckung
des Filz- bzw. Schaumstoffstreifens seitlich versetzt ist, so dass
sie auf einer Längsseite über den
Filz- bzw. Schaumstoffstreifen über steht,
während
an der gegenüberliegenden
Längskante
ein Bereich des Filz- oder Schaumstoffstreifens frei bleibt. Der
Filz- oder Schaumstoffstreifen wird nach dem Auf kleben auf den
zu schützenden
Gegenstand zu einem Schlauch geformt, wobei der Überstand der Materialbahn überlappend
den Stoßbereich
des Filz- bzw. Schaumstoffschlauches überklebt und so die Längskante
schließt.
Die Materialbahn soll bevorzugt aus einem Polyestervlies ausgebildet
sein, wobei die Materialbahn mit dem Filz- bzw. Schaumstoffstreifen
durch teil- oder ganzflächiges Verkleben,
Vernadeln oder Vernähen
verbunden ist. Der Klebstoff auf dem Überstand der Materialbahn, mit
welchem die Überlappung
des Filz- bzw. Schaumstoffschlauchabschnitts geschlossen werden soll,
soll ein selbstklebender Klebstoff sein, welcher mit einem Schutzpapier
abgedeckt ist. Als Material für
den Schaumstoffstreifen sollen Polyurethan-Schaum, Polyethen-Schaum
oder Zellkautschuk eingesetzt werden.
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Bei
dieser bekannten Ummantelung ist von Nachteil, dass der Schaumstoffstreifen
bzw. der Filzstreifen an den Durchmesser der zu schützenden langgestreckten
Gegenstände,
z. B. Kabelbäume,
so angepasst sein muss, dass die Überlappung der Schaumstoffkanten
gewährleistet
ist. Somit müssen für unterschiedliche
Durchmesser unterschiedlich bemessene, exakt angepasste Ummantelungen
bereitgehalten werden. Darüber
hinaus ist nachteilig, dass der Schaumstoffstreifen relativ steif
ist und in der Rohrform eine relativ große auswärtsgerichtete Formkraft erzeugt,
die eine entsprechend hohe Spannung auf dem Überschlagverschluss ausübt. Insbesondere
im Fall höherer
Umgebungstemperaturen und bei engeren Radien besteht die Gefahr,
dass die Ummantelung aufgeht, so dass der Schutz verloren geht.
Darüber
hinaus ist auch in diesem Fall von Nachteil, dass bei Temperatureinwirkung
toxische Gase entstehen können.
Zudem ist das Element relativ dick und steif, so dass die Verlegung
beeinträchtigt
wird. Hinzu kommt, dass das Abziehen des Schutzpapiers einen erheblichen
Aufwand bei der Montage verur sacht und zusätzliche Entsorgungsprobleme
bereitet, da es sich bei dem Silikonpapier um Sondermüll handelt.
Zudem ist die Montage, insbesondere bei längeren Abschnitten, äußerst schwierig.
Wenn bei der Montage der Klebestreifen beschädigt wird, ist die Klebkraft
nicht mehr vorhanden.
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Aus
der DE-29711387 U1 ist eine Ummantelung für langgestreckte Gegenstände bekannt,
die für verschiedene
Durchmesser der zu ummantelnden Gegenstände verwendet werden kann.
Diese Ummantelung weist einen innenliegenden Schaumstoffstreifen
und eine außenliegende
Gewebebahn auf, die mit dem Schaumstoffstreifen fest verbunden ist
und entlang der Längskanten
des Schaumstoffstreifens beidseitig über diesen übersteht, wobei beide überstehenden
Streifen an der Innenseite des überstehenden
Geweberandes einen Klebstoffauftrag aufweisen. Dieser Klebstoffauftrag
ist mit einem Schutzpapier abgedeckt. Die Gewebebahn ist ein nicht
näher beschriebenes
Schlingengewebe, wobei die Schlingen als Haft- bzw. Verhakpartner
für die
Hakenorgane eines Hakenträgerelements
ausgebildet sind, so dass die Ummantelung mit dem Hakenträgerelement
nach Art eines Klettverschlusses lösbar verbindbar ist. Zur Befestigung
der Ummantelung, beispielsweise an einem Kabelbaum, wird die Umhüllung mit
einem überstehenden
Geweberand an einen zu umhüllenden
Kabelbaum angelegt und gegen den Kabelbaum gedrückt. Daraufhin wird die Ummantelung
um den Kabelbaum herumgewickelt, bis der Schaumstoffstreifen mit
seiner vollen Breite das Kabel umgibt und ggf. überlappt. Anschließend wird
der mit Kleber versehene, weiter überstehende Geweberand auf
die Außenseite
der bereits auf den Kabelbaum verlegten Gewebebahn gedrückt.
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Bei
dieser bekannten Ummantelung ist von Nachteil, dass zunächst das
Schutzpapier von Klebflächen
entfernt werden muss. Zudem muss die Ummantelung entlang der Längskante
der Ummantelung an das Kabel geklebt und dann quer zur Längserstreckung
um das Kabel gelegt werden. Bei langen Kabelbäumen ist diese Arbeit schwierig,
wenn an allen Stellen des Kabelbaums ein gleichmäßiges Andrücken erreicht werden soll.
Die Ummantelung muss zum Verkleben auf der gesamten Länge straffgezogen
werden, was nicht immer einwandfrei gelingt. Des weiteren ist generell
bei Schaumstoffen von Nachteil, dass die Schaumstoffe Scheuer- oder Reibbelastungen
relativ ungenügend
widerstehen.
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Aus
der
EP 1066670 ist eine
Schutzummantelung bekannt. Diese Schutzummantelung ist in Form eines
Wickelbandes ausgebildet mit einem im Wesentlichen zweischichtigen
Aufbau mit zwei textilen Schichten, wobei das Wickelband eine bezüglich des
zu schützenden
Objekts innere Textilschicht aus einem Vlies und eine, bezogen auf
das zu schützende
Objekt, auf die innere Schicht aufgebrachte äußere textile Schicht aus einem
Kettstuhlwirkwaren-Velours aufweist. Die beiden textilen Schichten
sind über
eine Verklebung miteinander verbunden, wobei der Klebstoff vorzugsweise
teilbereichsweise, beispielsweise in Form eines Wärme-aktivierbaren
Vlieses oder Films, aufgebracht ist. Alle textilen Schichten sind
aus synthetischen Fasern, insbesondere Polyamid oder Polyester hergestellt,
wobei das Vlies vorzugsweise ein Nadelvlies ist. Die äußere textile Schicht
in Form eines Kettstuhlwirkwaren-Velours ist vorzugsweise eine zweibarrige
Kettstuhlwirkwaren-Veloursware mit einer gewirkten Unterkette und einer
in die Unterkette eingewirkten Oberkette, wobei die Oberkette von
der Stoff- bzw. Textilebene nach außen vorstehende, hoch geraute
Veloursschlingen ausbildet. Derartige hoch geraute Veloursschlingenwaren
sind bei der Verwendung als Klettbänder als Gegenstück zu sogenannten
Filzbändern
bekannt. Bei dieser Druckschrift sollen die hoch gerauten Veloursschlingen
jedoch übermäßig hoch
ausgebildet sein. Dieses Wickelband soll Helix-artig auf das zu schützende Objekt
aufgewickelt werden, wobei an der dem zu schützenden Objekt zugewandten
Fläche eine
Klebstoffschicht vorhanden ist. Ein derartiges Wickelband hat sich
im Prinzip bewährt,
aber auch dieses Wickelband ist nicht in der Lage, insbesondere
bei sich weiter verengenden Bauräumen
in Kraftfahrzeugen und damit engeren Verlegeradien auch entlang
harter Kanten die langgestreckten Gegenstände bzw. Kabelbäume über die
voraussichtliche Lebenszeit des Fahrzeuges zuverlässig zu
schützen. Ferner
ist es recht dick und damit schlecht zu handhaben. Zudem ist es
sehr teuer.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Schutzummantelung bzw. eine Abreibschutzvorrichtung
zu schaffen, welche bei einer hohen Lebensdauer und einem sehr guten
Abriebschutzverhalten wenig aufträgt und gut zu montieren ist.
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Die
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Erfindungsgemäß sieht
die Erfindung vor, die Abriebschutzvorrichtung im Wesentlichen zweischichtig
auszubilden, wobei die zweischichtige Anordnung ein Laminat aus
einer textilen Schicht wie einem Gewebe, Gewirke, Vlies oder Velours
und einer speziell auf die textile Schicht abgestimmten, besonders
dünnen
Folie ist. Die Vorrichtung besitzt als textile Schicht beispielsweise
ein Velours mit einer starken Unterkette und einer dichten Oberkette
mit einer dichten zweiten Barre. Im Gegensatz zu den üblicherweise
angewendeten Schlingen-Veloursschichten
handelt es sich hierbei um eine Samtveloursschicht, d.h. eine Veloursschicht
bei der die Schlingen in einer der Kette abgewandten Seite abgeschert sind.
Erfindungsgemäß wird ein
besonders hochfloriges Velours verwendet. Der Außenseite der textilen Schicht
gegenüberliegend
ist auf der anderen Seite der textilen Schicht, also auf der Unterseite
der textilen Schicht eine verhältnismäßig dünne Folie
aufgebracht, wobei die verhältnismäßig dünne Folie
vorzugsweise aus Polyurethan und/oder Polyamid ausgebildet ist.
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Beispielsweise
wird eine Polyamidfolie verwendet, die eine minimale Dicke von 50 μm besitzt. Eine
derartige PA-Folie ist allein schon sehr gut geeignet. Überraschend
hatte sich herausgestellt, dass die Kombination einer Polyamidfolie
mit minimal 50 μm
und einer darauf auflaminierten Polyurethanfolie beispielsweise
mit einer Dicke von 25 μm
einen flexibleren Gesamtverbund, beziehungsweise ein flexibleres
Gesamtlaminat ergibt als die Polyamidfolie alleine, obwohl die Folien
insgesamt dicker ist. Die Polyurethanfolie muss hierbei nicht auf
die Polyamidfolie auflaminiert werden, die Polyurethanfolie kann auch
durch aufgesprühtes
Polyurethan gebildet, beziehungsweise ersetzt werden. Gleichwohl
ist auch eine Polyurethanfolie allein in der Lage die Erfindung zu
verwirklichen.
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Es
hat sich herausgestellt, dass erst die erfindungsgemäße Kombination
der textilen Schicht mit einer unterseitigen, relativ dünnen Folie
eine hohe Abriebbeständigkeit
bei guter Einbaubarkeit des so geschützten Gegenstandes auch bei
engen Radien ergibt. Die Folie kann hierbei mittels einer Klebstoffschicht
auflaminiert sein oder direkt, insbesondere unter Einwirkung von
Wärme,
auf das Textil unterseitig auflaminiert sein. Auf der dem Textil
abgewandten Seite kann teilbereichsweise oder vollflächig eine
Klebstoffschicht aufgebracht sein, um das Abriebschutzband als Wickelband
um das zu schützende
Objekt zu wickeln. Hierbei kann die Klebstoffschicht in einem Bereich
aufgebracht sein, der später die Überdeckung
bildet, so dass der Kleber nur in einem Bereich aufgebracht ist,
in dem die Folie auf dem darunterliegenden Velours zu liegen kommt.
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Bei
der Erfindung ist von Vorteil, dass die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung
besonders leicht und günstig
herzustellen ist, wobei gleichzeitig ein sehr guter Schutz gegen
Abrieb und zudem ein sehr guter Schutz vor Klappern und schlagenden
Belastungen gewährleistet
wird.
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Die
Erfindung wird anhand einer Zeichnung beispielhaft erläutert. Es
zeigen dabei:
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1:
stark schematisiert, den Aufbau der erfindungsgemäßen Abriebschutzvorrichtung
in einem Querschnitt;
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2:
den erfindungsgemäßen Aufbau
der Abriebschutzvorrichtung mit einer an einer Längskante aufgebrachten Klebstoffschicht,
insbesondere im Überdeckungsbereich,
bei der Verwendung als Wickelband und/oder Längsumschlag;
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3:
eine Prüfvorrichtung
zur Prüfung
der Abriebsbeständigkeit.
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Eine
erfindungsgemäße Abriebschutzvorrichtung 1 (1)
ist ein zumindest zweischichtiges Laminat und besitzt eine bzgl.
des zu schützenden Objekts
objektseitige Folienschicht 2 und eine darauf angeordnete
textile Schicht 3. Die Schicht ist beispielsweise aus einem
Gewebe, einem Gewirk, einem Gestrick, einem Vlies oder einem Velours
ausgebildet. Insbesondere kann die Schicht 3 auch aus einer
Kombination dieser Textilien und insbesondere aus einem zwei- oder
mehrschichtigen Laminat ausgebildet sein. Zwischen der Folienschicht 2 und
der textilen Schicht 3 kann eine Haftvermittlungsschicht 4 und
insbesondere eine Klebstoffschicht 4 angeordnet sein. Zum
zu schützenden
Objekt hin, kann auf der Folienschicht 2 vollflächig oder
teilbereichsweise eine weitere Verklebungsschicht 5 aufgebracht
sein. Die Folienschicht 2 wird aus einer Kunststofffolie
ausgebildet.
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Als
die Folie ausbildende Kunststoffe sind Polyurethan, Polyamid, Weich-PVC,
Polyethen, Polytetraflurethen (PTFE) u.a. Kunststoffe als Rein- oder
Mischpolymerisate geeignet. Vor zugsweise besteht die Folie aus Polyurethan
und/oder Polyamid. Vorteilhaft ist die Folie, im Gegensatz zu bekannten, für in diesen
Anwendungen verwendeten Folien sehr dünn. Die Folie besitzt vorzugsweise
eine Dicke von 25 μm
bis 75 μm,
vorzugsweise 20 μm
bis 30 μm,
wobei bei der Verwendung von Polyamid die Dicke bei etwa minimal
50 μm und
bei der Verwendung von Polyurethan etwa minimal 25 μm beträgt. Die
Folie kann, wenn die Rahmenbedingungen für ihre geringe Dicke eingehalten
werden, auch ein Laminat aus einer Mehrzahl von Folienschichten
aus gleichen oder unterschiedlichen Kunststoffen sein.
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Die äußere textile
Schicht 3 ist beispielsweise eine Veloursschicht 3.
Die Veloursschicht hat die Aufgabe schlagende und reibende Belastungen durch
den Eintrag desselben in die tieferliegenden Schichten und insbesondere
in die Folie zu verteilen und abzubauen. Hierzu ist die Veloursschicht
relativ hoch und relativ dicht und dick ausgebildet. Die Veloursschicht
besitzt Flächengewichte
von beispielsweise 100 bis 300 g/m2, vorzugsweise
120 bis 200 g/m2 und weiter bevorzugt 150
g/m2. Die textile Schicht 3 ist
insbesondere als Kettstuhlwirkwaren-Velours und insbesondere als
zweibarriges Kettstuhlwirkwaren-Velours ausgebildet, wobei eine
Unterkette und eine Oberkette vorhanden sind, wobei eine besonders
starke Unterkette und eine dichte Oberkette bevorzugt sind. Die
das Velours ausbildende Filamente sind Multi- oder Monofilamente,
wobei die Feinheit der Filamente zwischen 80 und 120 DTEX (DTEX
= 0,1 TEX; 1TEX = 1 g/km Filamentlänge) beträgt. Insbesondere entsprechen
die Filamente der Spezifikation DTEX 99 F20. Das Filament bzw. Fadenmaterial
ist bevorzugt Polyamid oder Polyester, wobei auch andere Kunststofffasern
verwendbar sind. Für
extreme Anwendungen und erhöhte
Sicherheit gegen Scherung können
insbesondere Aramidfasern insbesondere bevorzugt in der Kette verwendet
werden.
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Die
textile Schicht 3 ist auf die Folienschicht 2 auflaminiert,
wobei zwischen der Folienschicht 2 und der textilen Schicht 3 eine
Klebstoffschicht 4 vorhanden sein kann. Ferner ist es möglich die
Folienschicht 2 und der textilen Schicht 3 direkt
(ohne zusätzliche
Klebstoffschicht) aufeinander zu laminieren und insbesondere eine
thermische Verbindung herbeizuführen.
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Bei
der Verwendung der Vorrichtung 1, insbesondere als Wickelband,
kann unterseitig auf der Schicht 2 eine Klebstoffschicht 6 voll-
oder teilflächig aufgebracht
sein, wobei das Wickelband mit einer gewissen Überdeckung Helix-artig um den
zu schützenden
Gegenstand gewickelt wird, so dass die Klebstoffschicht 6 einerseits
mit der samtartigen Oberfläche
der Schicht 3 und anderseits mit dem zu schützenden
Objekt (nicht gezeigt) in Verbindung kommt und eine Klebung herbeiführt. Bei
der Verwendung der Vorrichtung 1 als Wickelband kann die
Klebstoffschicht 6 insbesondere auch nur entlang einer Längskante
des Wickelbandes teilbereichsweise derart aufgebracht sein, dass
bei dem Helix-artigen Umwickeln die Klebstoffschicht nur auf der
darunterliegenden Veloursschicht des Bandes zu liegen kommt und
eine Klebung herbeiführt,
eine Klebung mit dem zu schützenden
Objekt findet jedoch nicht statt. Dies kann insbesondere dort von
Vorteil sein, wo Längenänderungen
stattfinden und eine gewisse Beweglichkeit des zu schützenden
Objektes gewährleistet werden
soll. Hierbei wird dann vorzugsweise der Anfang des Wickelbandes
und das Ende des Wickelbandes an dem zu schützenden Objekt befestigt, dies
kann dadurch geschehen, dass eine Wicklung derart herbeigeführt wird,
dass die teilbereichsweise aufgebrachte Klebstoffschicht 6 auf
dem zu schützenden
Objekt zu liegen kommt oder der Wickelbandschlauch in anderer Weise
an dem zu schützenden
Objekt beispielsweise mittels Kabelbindern und/oder Endwickeln befestigt
wird.
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Die
Vorrichtung 1 kann aus den zwei genannten Schichten 2 und 3 oder
als Verbund mit mehreren der aufeinander laminierten Laminate mit immergleichen
Schichtenabfolge 23-23-23 oder unterschiedlicher Schichtenabfolge
23-32-23-32 etc. ausgebildet sein.
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Die
Folienschicht selbst kann ebenfalls als Laminat aus mehreren Folien
und insbesondere als Laminat aus Folien unterschiedlicher Zusammensetzung
bzw. unterschiedlicher Stoffe hergestellt sein. Beispielsweise kann
die Folie ein Laminat aus einer Polyamid- und einer Polyurethan-
oder einer Polyamid einer Polyurethan- und einer weiteren Polyamidfolie
sein (PU-PA-PU).
Insofern kann die Folienschicht 2 selbst auch zwei- oder mehrschichtig
ausgebildet sein.
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Die
Polyamidfolie hat beispielsweise eine Dicke von minimal 50 μm, so dies
technisch möglich
ist kann aber die Polyamidfolie auch noch dünner sein. Auf die Polyamidfolie
wird eine Polyurethanfolie auflaminiert, welche beispielsweise eine
Dicke von minimal 25 μm
hat. Um gegebenenfalls geringere Schichtstärken auszubilden oder den Laminierprozess
zu vereinfachen, kann das Polyurethanmaterial auch auf die Polyamidfolie
aufgesprüht
sein. Gegebenenfalls kann eine zweite Polyamidfolie auf die Polyurethanschicht
auflaminiert sein.
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Die
textile Schicht 3 kann aus einem der vorgenannten Textilen
oder ebenfalls aus einem Textillaminat ausgebildet sein. Vorzugsweise
wird hierbei eine textile Schicht an der Folienschicht 2 angeordnet,
welche selbst nach beiden Seiten, d.h. zur Folie hin und zur nächsten textilen
Schicht hin eine gute Verbindung ermöglicht. Beispielsweise ist
eine erste textile Schicht eine Vlies- oder Filzschicht, insbesondere
eine vernadelte Filzschicht. Ferner kann auch ein Gewebe oder ein
Gewirk als erste Schicht verwendet werden. Als zweite Schicht kann
ebenfalls ein Filz, ein Vlies oder ein Gewebe oder Gestrick oder Gewirk
verwendet werden, insbesondere kann jedoch auch ein Velours verwendet
werden. Wird in der textilen Schicht 3 ein Velours oder
Gestrick verwendet, entweder als einzige textile Schicht oder als
eine von mehreren textilen Schichten, wird die Strick- oder Veloursschicht
vorzugsweise üblicherweise
als äußere Schicht
verwendet. Mehrere textile Schichten können vernadelt, vernäht oder
verklebt verbunden sein.
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Ferner
kann die Vorrichtung 1 auch als vollflächiger Schutz verwendet werden.
Hierfür
kann unterseitig der Schicht 2 eine Klebstoff- oder sonstige Haftvermittlungsschicht
voll- oder teilflächig
aufgeklebt sein. Die Vorrichtung wird dann voll- oder teilflächig auf ein zu schützendes
Objekt geklebt. Darüber hinaus
kann die Vorrichtung auch unterseitig der Folie aufgeklebte Klettverschlüsse besitzen,
die dann an entsprechende Gegenklettverschlüssen an einem zu schützenden
Objekt aufgeklettet werden.
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Die
Erfindung wird anhand von Beispielen weiter erläutert.
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Eine
Prüfvorrichtung
zur Prüfung
der erfindungsgemäßen Abriebsschutzvorrichtung
ist in 3 dargestellt.
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Ein
Exzenter E bewegt über
eine Stange S einen halbkreisförmigen
gebogenen (Biegeradius 20 mm) Rundstahl R mit einem Durchmesser
von 8 mm waagerecht über
einen Reibkörper
RK aus gehärtetem
Einsatzstahl. In den Reibkörper
RK ist quer zur Bewegungsrichtung des Rundstahls eine Nut N eingebracht.
Die Nut N ist 1 mm tief und 10 mm breit, wobei die Kanten jeweils
ein Drehling nach DIN 4964 Form D bildet. Das Auflagegewicht G des
Rundstahls R auf dem Reibkörper
RK beträgt
900 g. Die Zahl der Hin- und Herbewegungen des Rundstahls wird über ein
Zählwerk
Z erfasst, wobei sowohl die Hin- als auch die Rückbewegung als jeweils ein
Zyklus gezählt
werden. Berührt
der Rundstahl R den Reibkörper
RK, so wird die Maschine über
einen elektrischen Kontakt abgeschaltet und die Zahl der Zyklen
abgelesen.
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Für die Versuche
wird je ein Prüfling
mit einer Mindestbreite von 19 mm und einer Mindestlänge von
50 mm auf der Unterseite des Rundstahls gefertigt und unter Spannung
in Längsrichtung
fest fixiert. Die Hublänge
beträgt
circa 88 mm, die Frequenz beträgt
circa 1 Hz. Um ein anfängliches
Verhaken beziehungsweise einen Anfahrwiderstand zu vermeiden, wird
mit der Rückbewegung
begonnen, anschließend
wird der Rundstahl mit dem Prüfling
auf den Reibkörper
abgesenkt, das Zählwerk
auf Null gestellt und der Antriebsmotor gestartet. Nach dem Stoppen
der Maschine werden die zurückgelegten Zyklen
am Zählwerk
abgelesen. Nach jedem Versuch wurden der Rundstahl aber auch der
Reibkörper
mit Petroleum von eventuellen Klebe- und Materialrückständen gereinigt.
Bei merklichem Verschleiß der Kanten
wurden diese durch neue ersetzt.
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Beispiel 1:
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Ein
nicht erfindungsgemäßes Polyvinlchloridwickelband,
wie es zur Isolation von Kabeln beziehungsweise Kabelenden teilweise
auch zum Umwickeln von Kabelbäumen
verwendet wird, wird, wie oben angegeben, in die Prüfvorrichtung
eingebracht. Bereits nach einem Zyklus stoppte die Prüfvorrichtung,
da das Polyvinlychloridband zerrissen war.
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Beispiel 2:
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Ein
nicht erfindungsgemäßes Isoliergewebeband
welches an sich bekannt ist und mit üblicherweise dem Kabelenden
oder Kabelbäumen
umwunden werden, wurde wie im Beispiel 1 und dem Versuchaufbau angegeben
in die Prüfvorrichtung
eingebracht. Die Prüfvorrichtung
stoppte bereits nach einem Zyklus, da das Gewebeband zerrissen war.
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Beispiel 3:
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Ein
nicht erfindungsgemäßes Vlies
mit 120 g/m2 und einer Dicke von 0,6 mm
wurde entsprechend zu Prüflingen
zugeschnitten und an der Prüfvorrichtung
angeordnet. Nach dem Einschalten des Exzenters wurde nur ein Zyklus
durchlaufen, anschließend
war das Vlies zerstört.
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Beispiel 4:
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Ein
nicht erfindungsgemäßes kombiniertes, handelsübliches
Wickelband mit einer Velourschicht mit 190 g/m2 außen und
einem Vlies mit 100 g/m2 innen wurde entsprechend
zugeschnitten und entsprechend in die Prüfmaschine eingespannt. Dieses
Wickelband durchlebte 100 Zyklen bis die Vorrichtung stoppte.
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Beispiel 5:
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Es
wurde ein erfindungsgemäßes Laminat aus
einer innenliegende Polyamidfolie (innenliegend bedeutet am Rundstahl)
und einem außenliegenden Vlies
mit 120 g/m2 und 0,6 mm Dicke in oben beschriebener
Weise in die Prüfvorrichtung
eingespannt. Die Prüfvorrichtung
beendetet den Versuch nach 100 Zyklen. Zwar sind 100 Zyklen dieses
Laminats nicht besser als im vorherigen, nicht erfindungsgemäßen Versuch
bei einer Kombination von Velours und Vlies, eine solche erfindungsgemäße Anordnung mit
einer Polyamidfolie und einem außenliegenden Vlies ist jedoch
erheblich billiger als ein Band entsprechend Versuch 4.
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Beispiel 6:
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Das
im Versuch 5 verwendete Vlies wurde mit einer Laminatfolie aus Polyamid
und Polyurethan (Polyamid 50 μm,
Polyurethan 25 μm)
kombiniert. Der Versuch wird nach mehr als 500 Zyklen abgebrochen,
ohne dass die Prüfvorrichtung
durch das Durchscheuern der erfindungsgemäßen Kombination der Laminatfolien
mit dem Vlies selbst zum Stillstand gekommen wäre. Eine Untersuchung des Prüflings zeigt,
dass das Vlies teilweise durchgescheuert ist und zudem teilweise
die Polyamidfolie durchgescheuert ist, jedoch die PU-Folienteil
des Laminats noch intakt ist.
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Beispiel 7:
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Mit
einem Laminat aus einer Polyamidfolie und einer Polyurethanfolie,
wie dies bereits schon in Versuch 6 beschrieben wurde, in Verbindung
mit einem hochflorigen Velours, wurde entsprechend zugeschnitten
und in die Vorrichtung eingespannt. Das Velours war ein Velours
mit 150 g/m2 mit einer starken Unterkette
und einer dichten Oberkette. Der Versuch wurde nach über 500
Zyklen abgebrochen mit dem gleichen Ergebnis wie in Versuch 6.
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Die
Beispiele zeigen, dass die erfindungsgemäße Abriebschutzvorrichtung
gegenüber
herkömmlichen
Abriebschutzvorrichtungen eine überragende Abriebbeständigkeit
besitzt. Wird die erfindungsgemäße Abriebschutzvorrichtung
in einer günstigen
Basisversion verwendet, ist zwar die Abriebbeständigkeit mit den bekannten
sehr teueren Abriebschutzvorrichtungen vergleichbar, die erfindungsgemäße Abriebschutzvorrichtung
in der Basisversion ist jedoch erheblich günstiger als die bekannten Abriebschutzvorrichtungen.
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Bei
der Erfindung ist von Vorteil, dass langgestreckte Gegenstände wie
Kabelbäume,
Kabelleitungen oder dergleichen besonders gut gegen schlagende und/oder
reibende Belastungen insbesondere abriebgeschützt sind. Ferner ist von Vorteil,
dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
besonders einfach herstellbar ist und leicht zu montieren ist, wobei
sie durch ihren nur zwei schichtigen Aufbau mit einer sehr dünnen Folie
sehr beweglich ist. Zudem passt sie sich auch komplexeren Konturen
und engen Radien sehr gut an.