Stützlaqer für eine Webmaschine und Webmaschine mit einem Stützlaqer
Die Erfindung betrifft ein Stützlager für eine Webmaschine, insbesonde¬ re für die Rückseite einer Webmaschine, und eine Webmaschine mit einem Stützlager.
Aus der EP 139773 A1 ist eine schwingungsisolierende und -dämpfende Lagerung einer Webmaschine bekannt. Bei dieser Bauart sind für die Vor¬ derseite der Webmaschine (Seite des Warenbaums) und auch für die Rückseite der Webmaschine (Seite des Kettbaums) federnde Stützlager vorgesehen. Die vertikale Steifheit des federnden Stützlagers der Rücksei¬ te ist wesentlich größer als die vertikale Steifheit des Stützlagers an der Vorderseite.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Stützlager für eine Webmaschine zu schaffen, insbesondere für die Rückseite einer Webmaschine.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Stützlager als Abstützele¬ ment ein Blattfederelement enthält, das wenigstens annähernd vertikal ausgerichtet ist.
Ein derartiges Blattfederelement stützt die Webmaschine und insbesonde¬ re die Webmaschine im Bereich ihrer Rückseite, in vertikaler Richtung rela¬ tiv steif ab. Wenn die Webmaschine im Bereich der Vorderseite relativ weich federnd gelagert ist, so lässt das Blattfederelement eine Bewegung um eine in Längsrichtung der Webmaschine verlaufende Achse zu. Ein besonderer Vorteil eines derartigen Stützlagers ist es, dass es einfach und kostengünstig herstellbar und nur wenig verschleißanfällig ist.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform wird vorgesehen, dass das Blatt¬ federelement mit seinen Flachseiten wenigstens annähernd parallel zur Längsrichtung der Webmaschine auszurichten ist. Weiter ist es dabei vor¬ teilhaft, wenn das Biattfederelement im wesentlichen vertikal unter einer Drehachse eines Kettbaums der Webmaschine angeordnet ist. Diese Aus¬ bildung bietet den Vorteil, dass die Rückseite der Webmaschine immer im wesentlichen in gleicher Weise abgestützt bleibt, auch wenn sich das Ge¬ wicht des Kettbaums im Verlauf des Webvorganges verändert.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird bei einer Webmaschine mit zwei Seitenteilen vorgesehen, dass die Seitenteile an der Rückseite der Webmaschine jeweils mit einem Stützlager mit einem Blattfederelement abgestützt sind. Bei einer Webmaschine, bei welcher zwei Kettbäume ne¬ beneinander angeordnet sind, werden diese mit einer Zwischenstütze auf- genommen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Zwischenstütze mit einem Stützlager mit einem Blattfederelement abgestützt ist. Dies bietet den Vor¬ teil, dass die Kettbäume durch die steife Unterstützung in vertikaler Rich¬ tung, die zwischen beiden Kettbäumen angeordnet ist, exakt parallel zu¬ einander ausgerichtet bleiben. Dadurch werden Relativbewegungen zwi- sehen den nebeneinander angeordneten Kettbäumen weitestgehend aus¬ geschlossen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be¬ schreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeiέpielen.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Webmaschine,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung einer Einzelheit der Fig. 1 ,
Fig. 3 einen Teil der Fig. 1 in nochmals vergrößerter Darstellung in per¬ spektivischer Ansicht,
Fig. 4 eine Ansicht der Rückseite einer Webmaschine mit zwei Kettbäu¬ men,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 4 und
Fig. 6 eine Ansicht ähnlich Fig. 3 einer abgewandelten Ausführungsform.
In Fig. 1 bis 3 ist ein Stützlager 1 für eine Webmaschine dargestellt, das eine Blattfeder 5 enthält, die im wesentlichen vertikal ausgerichtet ist. Das Stützlager 1 mit der Blattfeder 5 ist an der Rückseite 20 der Web¬ maschine angeordnet und an einem Seitenteil 3 der Webmaschine an¬ gebracht. Die Blattfeder 5 erstreckt sich mit ihren Flachseiten parallel zu einer im wesentlichen vertikalen Ebene 15, die parallel zur Drehachse 10 eines Kettbaumes 4 verläuft. Die Blattfeder 5 ist dabei im wesentli- chen vertikal unterhalb der Drehachse 10 des Kettbaums 4 angeordnet, der auf einer Halterung 18 montiert und mit einem Klemmelement 19 befestigt ist.
An der Vorderseite 21 der Webmaschine (an der Seite des Waren- baums) ist das Seitenteil 3 mittels einer konventionellen Federstütze 2 abgestützt. Die Blattfeder 5 ist an dem Seitenteil 3 der Webmaschine beispielsweise mittels einer Stützplatte 6 angebracht, die mittels Schrauben 24 an dem Seitenteil 3 befestigt ist. Das andere Ende der Blattfeder 5 ist an einer Bodenplatte 7 befestigt, die ihrerseits an dem Boden 13 mittels Schrauben oder Klebemitteln o.dgl. befestigt ist. Die Blattfeder 5 erstreckt sich zwischen den parallel zueinander verlaufen¬ den Stützplatten 6 und 7. Das untere Ende der Blattfeder 5 ist mittels Schrauben 23 zwischen Halterungsblöcken 22 eingespannt, von denen einer fest mit der Bodenplatte 7 verbunden ist. Das obere Ende der Blattfeder 5 ist mittels eines Halterungsblocks 22 und Schrauben 23 an einer Stirnseite der Stützplatte 6 gehalten.
Wie Fig. 4 zeigt, ist ein derartiges Stützlager 1 mit der Blattfeder 5 jedem Seitenteil 3 und 11 im Bereich der Rückseite 20 der Webmaschine zu¬ geordnet. An jedem dieser Seitenteile 3 und 11 kann im Bereich der Vorderseite 21 der Webmaschine (im Bereich des Warenbaums) eine konventionelle Federstütze 2 angebracht sein, die in vertikaler Richtung nachgiebig ist. Bei einem Einfedem der Federstütze 2 erfolgt eine Bie¬ gung innerhalb der Blattfedern 5 der Stützlager 1 um eine parallel zur Drehachse 10 des Kettbaums 4 verlaufende Biegeachse. Die in Fig. 4 dargestellte Webmaschine besitzt zwei Kettbäume 4 und 14, die in Längsrichtung A der Webmaschine nebeneinander angeordnet sind. Zwischen diesen beiden Kettbäumen 4 und 14 befindet sich eine Zwi¬ schenstütze 12, die über ein Stützlager 1 mit Blattfeder 5 abgestützt ist. Der Kettbaum 4 ruht auf dem Seitenteil 3 und der Zwischenstütze 12. Der Kettbaum 14 ruht auf dem Seitenteil 11 und der Zwischenstütze 12.
Wie in Fig. 5 dargestellt ist, besitzt die Zwischenstütze 12 eine Ausspa¬ rung 16, an der die Blattfeder 5 des Stützlagers 1 mittels Schrauben 23 befestigt ist. Das untere Ende der Blattfeder 5 ist mittels Schrauben 23 an einer abgestuften Stützplatte 17 befestigt. Es ist selbstverständlich auch möglich, die Blattfeder 5 des Stützlagers 1 der Zwischenstütze 12 auf andere Art und Weise zu befestigen, beispielsweise entsprechend der Blattfeder 5 nach Fig. 2. Die Blattfedern 5 der Stützlager 1 der Sei¬ tenteile 3 und 11 und der Zwischenstütze 12 sind bevorzugt alle in der gleichen Ebene angeordnet, die im wesentlichen vertikal in Längsrich- tung A der Webmaschine verläuft.
Von einer vertikal angeordneten Blattfeder 5 kann eine relativ große Kraft aufgenommen werden, ohne dass sich die Blattfeder 5 in vertikaler Richtung verformt. Dies ist vor allem vorteilhaft, da dadurch erreicht wird, dass die Position der Rückseite 20 der Webmaschine bei einem vollen Kettbaum 4 oder 14 nahezu gleich bleibt wie bei einem leeren Kettbaum. Wenn die Vorderseite 21 der Webmaschine im Bereich der Seitenteile 3 und 11 mit relativ weichen Federstützen 2 federnd gelagert
ist, beispielsweise Federstützen mit Spiralfedern, wird sich die Webma¬ schine mit ihrer Vorderseite 21 über einen bestimmten Weg nach oben und nach unten bewegen. Diese Bewegung wird von den Blattfedern 5 nicht verhindert, da die Blattfedern 5 eine Schwenkbewegung der Web- maschine mittels ihrer Biegung um eine in Längsrichtung A verlaufende Achse ermöglichen, bevorzugt um eine Achse, die parallel zur Drehach¬ se 10 des oder der Kettbäume 4, 14 verläuft. Diese Schwenkbewegung ist ohne weiteres möglich, da sich die Blattfedern 5 biegend verformen können.
Die bei den erfindungsgemäßen Stützlagern verwendeten Blattfedern 5 haben beispielsweise eine Höhe von 70 mm, eine Dicke von 3 mm und eine Länge von 125 mm in Längsrichtung A der Webmaschine. Diese aus normalem Federstahl bestehenden Blattfedern 5 können das Ge- wicht einer normal schweren Webmaschine mit vollem Kettbaum tragen und dennoch eine Schwenkbewegung der Webmaschine um eine in Längsrichtung A verlaufende Achse zulassen.
Wie in Fig. 6 dargestellt ist, können anstelle einer einteiligen Blattfeder 5 ein oder mehrere Blattfederpakete 9 vorgesehen werden. Dabei können zwei oder mehrere Blattfederpakete, die jeweils aus zwei oder mehreren Blattfedern bestehen, mit gleicher Ausrichtung nebeneinander angeord¬ net werden. Sie erfüllen zusammen die Funktion der Blattfeder 5 nach Fig. 3. Die Blattfedern 5 der Stützlager 1 nach Fig. 1 bis 5 können in ent- sprechender Weise durch eine oder mehrere derartiger Blattfederpakete 9 ersetzt werden.
Das erfindungsgemäße Stützlager hat den Vorteil, dass es praktisch an jeder existierenden Webmaschine ohne weiteres angebracht werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf das beispielhaft dargestellte Stützlager 1 und/oder die ebenfalls beispielhaft dargestellte Webmaschine be-
schränkt. Im Rahmen der Erfindung können verschiedene Variationen und Kombinationen der dargestellten Ausführungsformen verwirklicht werden.