Kraftstoffeinspritzventil mit Mikrostrukturierung im Bereich der Einspritzöffiiungen
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen, wie es bei¬ spielsweise für Dieselmotoren Verwendung findet. Solche Kraftstoffeinspritzventile, wie sie dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechen, sind aus dem Stand der Technik hin¬ länglich bekannt. So zeigt beispielsweise die Offenlegungsschrift DE 42 22 137 Al ein Kraftstoffeinspritzventil, das einen Ventilkörper aufweist, in dem wenigstens eine Ein- Spritzöffnung ausgebildet ist. Durch die Öffnung wird Kraftstoff in den Brennraum der
Brennkraftmaschine eingespritzt, wobei die Einspritzöffnung eine Eintrittsöffnung und eine Austrittsöffnung aufweist. Die Eintrittsöffnung geht von einem Druckraum in Kraft¬ stoffeinspritzventil aus, der mit Kraftstoff unter hohem Druck befüllt werden kann, wäh¬ rend die Austrittsöffnung an der Außenseite des Ventilkörpers angeordnet ist. Der Kraft- Stoff, der im Druckraum unter hohem Druck vorgehalten wird, wird durch Betätigung ei¬ ner Ventilnadel zur Eintrittsöffnung der Einspitzöffnung geleitet und durch die Einspritz¬ öffnung in den Brennraum eingespritzt. Durch den hohen Druck des Kraftstoffs erfolgt eine feine Zerstäubung, was für einen sauberen und effizienten Verbrennungsvorgang un- erlässlich ist.
Die Spitze des Kraftstoffeinspitzventils ragt hierbei in den Brennraum der Brennkraftma¬ schine und ist dort hohen Temperaturen durch den Verbrennungsvorgang im Brennraum ausgesetzt. Kraftstoffreste, die nicht vollständig zerstäubt werden, können sich an der Außenseite des Ventilkörpers ablagern und hierbei insbesondere im Bereich der Aus- trittsöffnungen. Durch die hohen Temperaturen kommt es zur Verkokung des Kraftstoffs,
sodass sich mit der Zeit eine Verkokung bildet, die die Austrittsöffiiungen teilweise zu¬ setzt. Dies beeinträchtigt das Einspritzverhalten des Kraftstoffeinspitzventils, sodass es nicht mehr wunschgemäß arbeitet.
Aus der Schrift DE 199 51 014 Al ist bekannt, die Außenseite des Ventilkörpers oder ei¬ nes sonstigen Bauteils im Bereich der Austrittsöffnungen mit einer katalytischen Be- schichtung zu versehen. Diese Beschichtung soll entweder die Anlagerung von Verko¬ kungsmaterial von vornherein verhindern oder über den katalytischen Effekt zum Ab¬ brennen der Verkokung beitragen. Eine solche Beschichtung ist jedoch relativ teuer und muss mit aufwendigen Verfahren auf die Außenseite des Ventilkörpers aufgebracht wer¬ den. Außerdem besteht ständig die Gefahr, dass sich eine solche Schicht wegen der star¬ ken thermischen und mechanischen Belastungen durch den Verbrennungsvorgang im Lauf der Zeit ablöst.
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspitzventil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist dem gegenüber den Vorteil auf, dass eine Verkokung der Spritz¬ löcher kostengünstig verhindert werden kann. Hierzu ist die Außenwand des Ventilkör- pers im Bereich der Austrittsöffnungen mit einer Mikrostrukturierung versehen, die eine
Anlagerung von Verkokungsmaterial in diesem Bereich verhindert. Sollte sich trotzdem eine Verkokungsschicht in diesem Bereich ausbilden, so kann durch die Mikrostrukturie¬ rung erreicht werden, dass sich die Verkokung relativ leicht wieder vom Ventilkörper löst und durch den Kraftstoffstrahl abgetragen wird. Auf diese Weise lässt sich recht einfach und kostengünstig verhindern, dass sich eine Verkokungsschicht an der Außenwand des
Ventilkörpers bildet, die sich mit der Zeit ausbreitet und schließlich die Einspritzöffnun¬ gen zumindest teilweise zusetzt.
Durch die Unteransprüche sind vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfin- düng möglich. In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung ist die Mikrostrukturierung durch eine Vielzahl von Ausnehmungen ausgebildet, die in die Außenwand des Ventil¬ körpers eingebracht sind. Solche Ausnehmungen sind vorteilhafterweise napfförmig aus¬ gebildet, wobei sie zum Beispiel mittels eines Laserverfahrens eingebracht werden kön¬ nen. Es sind auch andere Verfahren denkbar wie beispielsweise Präge- oder Ätzverfah- ren.
Weitere vorteilhafte Mikrostrukturierungen sind linienförmige Ausnehmungen, die in verschiedenen Anordnungen um die Austrittsöffiiung herum in der Außenwand des Ven¬ tilkörpers ausgebildet werden. Als vorteilhaft hat sich beispielsweise erwiesen, die linien- förmigen Ausnehmungen radial nach außen anzuordnen oder kreisförmig konzentrisch um die Austrittsöffiiung herum. Es lassen sich beide Anordnungen auch kombinieren.
Die Tiefe der Mikrostrukturierung, das heißt die Tiefe der einzelnen Ausnehmungen, sollte nicht mehr als 50 μm betragen, und bei den napfförmigen Ausnehmungen hat sich ein Durchmesser von weniger als 50 μm als vorteilhaft erwiesen.
Zeichnung
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspitzventil dargestellt. Es zeigt Figur 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspitzventil. Figur 2 eine nicht geschnittene Darstellung des Kraftstoffeinspitzventils im Be¬ reich der Einspritzöffnungen und Figur 3a bis Figur 3d verschiedene Mikrostrukturierungen in einer Ausschnittsvergrößerung um die Einspritzöffnung herum.
Beschreibung des Ausfuhrungsbeispiels
In Figur 1 ist ein Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Kraftstoffeinspitzventil dar¬ gestellt. Das Kraftstoffeinspitzventil weist einen Ventilkörper 1 auf, in dem eine Bohrung 3 ausgebildet ist. Die Bohrung 3 wird an ihrem brennraumseitigen Ende vom einem im wesentlichen konischen Ventilsitz 9 begrenzt, von dem mehrere Einspritzöffnungen 11 ausgehen. In der Bohrung 3 ist eine kolbenförmige Ventilnadel 5 längsverschiebbar an¬ geordnet, die mit einem Führungsabschnitt 15 in einem Führungsbereich 23 der Bohrung 3 dichtend geführt ist. Die Ventilnadel 5 weist an ihrem ventilsitzzugewandten Ende eine im wesentlichen konische Ventildichtfläche 7 auf, mit der sie mit dem Ventilsitz 9 zu¬ sammenwirkt. Die Ventilnadel 5 verjüngt sich ausgehend vom Führungsabschnitt 15 un¬ ter Bildung einer Druckschulter 13 dem Ventilsitz 9 zu, sodass bei Druckbeaufschlagung der Druckschulter 13 eine hydraulische Kraft in Längsrichtung auf die Ventilnadel 5 ent¬ steht, die diese vom Ventilsitz 9 wegdrückt. Zwischen der Ventilnadel 5 und der Wand der Bohrung 3 ist ein Druckraum 19 ausgebildet, der auf Höhe der Druckschulter 13 radial
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erweitert ist. In die radiale Erweiterung des Druckraums 19 mündet ein im Ventilkörper 1 ausgebildeter Zulauf kanal 25, über den der Druckraum 19 mit Kraftstoff unter hohem Druck befüllt werden kann.
Die Ventilnadel 5 wird durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Vorrichtung mit ei¬ ner Schließkraft beauftragt, die an der ventilsitzabgewandten Stirnseite der Ventilnadel 5 angreift und die Ventilnadel 5 in Richtung des Ventilsitzes 9 drückt. Wie bereits oben erwähnt ergibt sich durch den Kraftstoffdruck im Druckraum 19, der auf die Druckschul¬ ter 13 wirkt, eine vom Ventilsitz 9 wegwirkende Öffnungskraft auf die Ventilnadel 5, die der Schließkraft entgegengerichtet ist. Durch Erhöhung des Drucks im Druckraum 19 o- der durch Erniedrigung der Schließkraft auf die Ventilnadel 5 ergibt sich eine resultieren¬ de Kraft auf der Ventilnadel 5, die die Ventilnadel 5 vom Ventilsitz 9 wegbewegt, sodass die Einspritzöffnungen 11 freigegeben werden. Daraufhin strömt Kraftstoff zwischen der Ventildichtfläche 7 und dem Ventilsitz 9 hindurch zu den Einspritzöffnungen 11 und wird durch diese in den Brennraum eingespritzt. Zur Beendigung der Einspritzung werden die
Kräfteverhältnisse zwischen Öffnungs- und Schließkraft entsprechend umgekehrt, sodass sich die Ventilnadel 5 zurück in Ihre Schließstellung bewegt.
Die Einspritzöffnungen 11 weisen jeweils eine Eintrittsöffnung 111 auf, die im Ventilsitz 9 angeordnet ist. Die Austrittsöffnung 211 ist an der Außenwand des Ventilkörpers 1 an¬ geordnet und mündet direkt in den Brennraum der Brennkraftmaschine. In Figur 2 ist eine Außenansicht des Ventilkörpers 1 im Bereich der Einspritzöffnungen 11 dargestellt, wo¬ bei der Ventilkörper 1 hier nicht geschnitten dargestellt ist. Üblicherweise sind mehrere Einspritzöffnungen 11 über den Umfang des Kraftstoffeinspitzventils verteilt angeordnet, sodass der Kraftstoff gleichmäßig im Brennraum verteilt wird.
Kraftstoffreste können im Bereich der Einspritzöffnungen verbleiben, da die Einspritzung zu Beginn und zum Ende der Einspritzung nicht mit dem vollen Einspritzdruck geschieht. Dieser Kraftstoff wird durch die hohen Temperaturen, die bei der Verbrennung entstehen, verkohlt und setzt sich als Verkokung an der Außenwand des Ventilkörpers 1 ab, vor¬ zugsweise im Bereich der Austrittsöffnungen 211. Um die Anlagerung dieser Verkokung zu vermeiden, ist die Außenwand im Bereich der Austrittsöffnungen 211 mit einer Mik- rostrukturierung 30 versehen, was in Figur 3a vergrößert dargestellt ist. Die Mikrostruk- turierung 30 besteht hier aus Ausnehmungen 301, die napfförmig ausgebildet sind. Diese weisen einen Durchmesser von weniger als 50 μm und eine Tiefe von weniger als 10 μm
auf. Durch die Mikrostrukturierung 30 wird die Anlagerung der Verkokung gehemmt und eine Ablösung von sich bildendem Verkokungsmaterial erleichtert.
Figur 3b zeigt in derselben Darstellung wie Figur 3a eine alternative Ausgestaltung der Mikrostrukturierung 30. Die Mikrostrukturierung 30 ist hier durch rillenförmige Aus¬ nehmungen 302 gebildet, die sternförmig von der Austrittsöffhung 211 ausgehen. Die Tiefe der rillenförmigen Ausnehmungen 302 beträgt auch hier vorzugsweise weniger als 10 μm. Die Anzahl an der rillenförmigen Ausnehmungen 302 kann in weiten Grenzen va¬ riiert werden, je nach Erfordernis. Figur 3c zeigt eine weitere Ausgestaltung der Mikro- strukturierung 30, wobei hier zusätzlich zu den radial verlaufenden, rillenförmigen Aus¬ nehmungen 302 weitere rillenförmige Ausnehmungen 302 ausgebildet sind, die als Kreis konzentrisch zueinander angeordnet sind und die Austrittsöffnung 211 umgeben. Ebenso ist es möglich, wie in Figur 3d gezeigt, rillenförmige Ausnehmungen als sich kreuzende Linien auszubilden. In jedem Fall ist es wichtig, dass die Außenwand des Ventilkörpers 1 im Bereich der Austrittsöffnungen 211 mit der Mikrostrukturierung 30 umgeben wird.
Die Mikrostrukturierung 30 kann mit verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Denk¬ bar ist hier die Abtragung mittels eines Lasers, mit Prägeverfahren oder durch Ätzen. Da alle Verfahren bestimmte Vor- und Nachteile haben, muss für den jeweiligen Anwen- dungsfall die günstigste Fertigungsmethode gewählt werden.