Verfahren zur Suche nach einem ähnlichen Konstruktionsmodell
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Datenverarbei¬ tungsanlage und ein Computerprogramm-Produkt zur automati¬ schen Suche nach einem rechnerverfügbaren Konstruktionsmodell einer elektronischen Bibliothek.
Aus DE 10240940 Al sind ein Computersystem und ein Verfahren zum Vergleichen dreidimensionaler Körper bekannt. Daten eines zuvor ausgewählten Körpers werden über eine Dateneingabeein¬ heit eingegeben. In einer Datenbank wird automatisch nach Körpern gesucht, die zu dem ausgewählten Körper ähnlich sind.
Verschiedene Verfahren, um die Ähnlichkeit zweier Konstrukti¬ onsmodelle automatisch zu berechnen, werden beispielsweise beschrieben in
H. -P. Kriegel, S. Brecheisen, P. Kroger, M. Pfeifle, M. Schu¬ bert: „Using Sets of Feature Vectors for Similarity Search on Voxelized CAD Objects", Proceed. ACM SIGMOD Int. Conf. on Ma¬ nagement of Data (SIGMOD '03) , June 9th - 12th, 2003, San Diego, USA, pp. 587-598, verfügbar unter http://www.dbs. ifi .lmu.de/Publikationen/Papers/sigmod03- sim.pdf, abgefragt am 16. 9. 2004,
B. Bustos, D. A. Keim, D. Saupe, T. Schreck, D. Vranic: "An Experimental Comparison of Feature-Based 3D Retrieval Meth- ods" , 2nd Internat. Symposium on 3D Data Processing, Visuali- zation, and Transmission (3DPVT12004) , Thessaloniki, Septem¬ ber 6-9, 2004, verfügbar unter
http://www.dcc.uchile.cl/-bebustos/publicaciones/BKS+04b.pdf, abgefragt am 29. 9. 2004, und
D. A. Keim, T. Schreck: „Methoden zur 3D Ähnlichkeitssuche - Kombination von Feature-Vektoren", DFG Workshop Verallgemei¬ nerte Dokumente und Digitale Bibliotheken, 19.-20. März, Frankfurt/Main, 2003.
In R. Osada, Th. Funkhouser, B. Chazelle, D. Dobkin: „Match- ing 3D Models with Shape Distributions", Proceed. Internat. Conf. Shape Modeling & Applications, May 7th - llth, 2001, pp. 154 - 166 wird beschrieben, wie die Ähnlichkeit zwischen mehreren zweidreidimensionalen Konstruktionsmodellen mit „shape distributions" bewertet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und eine Vor¬ richtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs der Ansprüche 27 und 29 bereitzustellen, die es einem Benutzer ermöglichen, schrittweise die Suche zu verfeinern, bis ein für seine An¬ wendungen geeignetes Konstruktionsmodell gefunden ist.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Datenverarbeitungsvorrichtung mit den Merk¬ malen des Anspruchs 27 und ein Computerprogramm-Produkt mit den Merkmalen des Anspruchs 29 gelöst. Vorteilhafte Ausges¬ taltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Vorgegeben werden mehrere Konstruktionsmodelle von Bauteilen. In einer ersten Phase wird für jedes dieser Konstruktionsmo¬ delle je ein Ersatz-Konstruktionsmodell berechnet und dann unter Verwendung dieses Ersatzmodells ein Satz von Attribut- werten des Konstruktionsmodells. In einer zweiten Phase wird ein rechnerverfügbarer Entwurf eines Bauteils vorgegeben. Ein Ersatz-Entwurf sowie ein Satz von Attributwerten für den Er¬ satz-Entwurf werden berechnet. Für jedes vorgegebene Kon¬ struktionsmodell wird der Abstand des Attributwerte-Satzes dieses Konstruktionsmodells zum Attributwerte-Satz des Er¬ satz-Entwurfs berechnet. Ermittelt wird dasjenige Konstrukti¬ onsmodell, das den geringsten Abstand zum Entwurf besitzt.
Die zweite Phase wird mindestens, zweimal durchgeführt. Bei der ersten Ausführung wird so wie oben beschrieben ein Kon¬ struktionsmodell ermittelt, das den geringsten Abstand zum vorgegebenen Entwurf aufweist . Bei der zweiten Durchführung wird dieses ermittelte Konstruktionsmodell als vorgegebener Entwurf verwendet.
Die Erfindung ermöglicht es, automatisch unter den vorgegebe¬ nen Konstruktionsmodellen ein solches Konstruktionsmodell zu finden, das zum vorgegebenen Entwurf gleich oder ähnlich ist. Die Erfindung erfordert keine textlichen Anfragen oder Spezi¬ fikationen für eine Suche. Derartige textliche Anfragen hän¬ gen zwangsläufig von den jeweils verwendeten Begriffen ab. Wie insbesondere durch Suchen im Internet hinlänglich bekannt ist, hängt das Ergebnis textlicher Suchen von den jeweils verwendeten Begriffen sowie von der Sprache ab. Die Erfindung hingegen hängt nicht ab von der jeweiligen Sprache eines Kon¬ strukteurs, von dem ein vorgegebenes Konstruktionsmodell stammt. Die Erfindung spart eine manuelle Klassifizierung der vorgegebenen Konstruktionsmodelle ein und verwendet aus¬ schließlich die automatisch berechneten Attributwerte für die Ermittlung eines ähnlichen Konstruktionsmodells.
Die Erfindung ermöglicht es einem Benutzer, schrittweise die Suche zu verfeinern, bis ein für seine Anwendungen geeignetes Konstruktionsmodell gefunden ist.
Die Erfindung reduziert die Gefahr redundanter Arbeit. Sie verringert nämlich die Gefahr, daß für dasselbe Bauteil mehr¬ mals je ein Konstruktionsmodell erzeugt wird. Weiterhin ver¬ ringert sie die Gefahr, daß ein Bauteil neu konstruiert wird, obwohl ein Konstruktionsmodell sich wiederverwenden ließe. Die Erfindung ermöglicht es, bereits für einen Entwurf nach ähnlichen Konstruktionsmodellen zu suchen, anstelle lediglich zu ermitteln, welche der vorgegebenen Konstruktionsmodellen zueinander ähnlich sind.
Weiterhin erleichtert und unterstützt die Erfindung die Ein¬ führung und Verwendung von Gleichteilen in unterschiedlichen
Varianten eines technischen Produkts, beispielsweise eines Kraftfahrzeugs. Sie unterstützt die Ausbildung von neuen Kon¬ strukteuren, die die Erfindung nutzen, um nach bewährten und freigegebenen Lösungen für ähnliche Konstruktionsaufgaben zu suchen. Sie unterstützt den Wissensaustausch und das „know- ledge management" zwischen Konstrukteuren an unterschiedli¬ chen Standorten, die ihre Konstruktionsmodelle dem Verfahren vorgeben und alle Zugriff auf die anderen vorgegebenen Kon¬ struktionsmodelle haben. Diese Konstrukteure nutzen das Ver¬ fahren, um ähnliche Lösungen von anderen Konstrukteuren an anderen Standorten zu finden.
Das Verfahren ermöglicht es, eine elektronische Bibliothek zu verwenden, die aus verschiedenen elektronischen Teil- Bibliotheken zusammengesetzt ist, z. B. aus Teil-Bibliotheken von unterschiedlichen Herstellern von Bauteilen oder von Sys¬ temen, in denen diese Bauteile verwendet werden. Eine Suche nach dem ähnlichsten Konstruktionsmodell läßt sich durchfüh¬ ren, ohne zuvor die verschiedenen Konstruktionsmodelle verän¬ dern und vereinheitlichen zu müssen. Insbesondere ist es nicht erforderlich, die vorgegebenen Konstruktionsmodelle mit einheitlichen Schlagworten oder Parameterwerten zu beschrei¬ ben.
Beispielsweise sind in einer elektronische Bibliothek Kon¬ struktionsmodelle in verschiedenen Datenformaten abgespei¬ chert. Das Verfahren verwendet die Konstruktionsmodelle die¬ ser Bibliothek. Das erfindungsgemäße Verfahren erzeugt aus jedem dieser Konstruktionsmodelle je ein Ersatz- Konstruktionsmodell in dem einheitlichen Geometrie- Repräsentations-Datenformat. Nicht erforderlich ist es, vorab ein einheitliches Datenformat für die elektronische Biblio¬ thek vorzugeben und z. B. nur Konstruktionsmodelle in diesem einheitlichen Datenformat in die Bibliothek einzustellen.
Vorzugsweise beschreiben die Ersatz-Konstruktionsmodelle die jeweiligen Bauteile nur so genau, wie dies für das erfin¬ dungsgemäße Verfahren erforderlich ist. Benötigt wird eine
Beschreibung der Oberfläche einschließlich der Abmessungen eines Bauteils, aber nicht eine Beschreibung des Innenlebens. In dieser Ausgestaltung wird daher als Geometrie- Repräsentations-Datenformat ein Datenformat verwendet, das die Oberfläche eines Bauteils beschreibt, und zwar vorzugs¬ weise mit Hilfe von Flächenelementen. Entsprechend wird der Ersatz-Entwurf ebenfalls mit Hilfe von Flächenelementen be¬ schrieben.
Weitere Ausgestaltungen geben bestimmte Attribute an, die für die Suche nach ähnlichen Konstruktionsmodellen verwendet wer¬ den. Zu diesen Attributen eines Ersatz-Konstruktionsmodells gehören:
- die Oberfläche des Ersatz-Konstruktionsmodells,
- das Volumen des Ersatz-Konstruktionsmodells,
- der Quotient aus Oberfläche und Volumen des Ersatz- Konstruktionsmodells,
- die größte Ausdehnung des Ersatz-Konstruktionsmodells in einem vorgegebenen Koordinatensystem,
- das Volumen des kleinsten Quaders, welcher das Ersatz- Konstruktionsmodell vollständig einhüllt
- der geometrische Schwerpunkt des Ersatz- Konstruktionsmodells, wobei die Dichte als räumlich kon¬ stant angenommen wird,
Für den Ersatz-Entwurf wird jeweils das entsprechende Attri¬ but verwendet und dessen Wert berechnet. Diese Attribute ha¬ ben eine geometrische und somit eine physikalische Bedeutung.
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an¬ hand der beiliegenden Figuren näher beschrieben. Dabei zei¬ gen:
Fig. 1. die Verfahrensschritte der ersten Phase;
Fig. 2. die Verfahrensschritte der zweiten Phase;
Fig. 3. die Verfahrensschritte der zweiten Phase, falls ein Attributwert nicht berechnet werden kann.
Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf die Konstruktion von Kraftfahrzeug-Bauteilen. Typischerweise werden Kraftfahrzeuge in vielen verschiedenen Varianten gefertigt, damit die Kraft¬ fahrzeuge unterschiedliche Kundenbedürfnisse erfüllen. Ange¬ strebt wird, gleiche oder wenigstens ähnliche Bauteile in verschiedenen Varianten von Kraftfahrzeugen zu verwenden, um Bauteile in größere Stückzahlen zu verwenden. Daher wird ge¬ wünscht, Konstruktionsmodelle von Bauteilen wiederzuverwen¬ den. Das Verfahren, die Konstruktionsvorrichtung und das Com¬ puterprogramm-Produkt ermöglichen es einem Konstrukteur, nach Erzeugen eines ersten Entwurfs für ein Bauteil ein Konstruk¬ tionsmodell zu finden, das dem Entwurf ähnlich ist, und die¬ ses Konstruktionsmodell für das neue Bauteil wiederzuverwen- den. Dadurch wird die Erzeugung eines neuen Konstruktionsmo¬ dells eingespart.
Fig. 1 zeigt die Verfahrensschritte der ersten Phase. Vorge¬ geben werden mehrere rechnerverfügbare Konstruktionsmodelle, die in einer elektronischen Bibliothek 1 abgespeichert sind. In Fig. 1 werden beispielhaft drei Konstruktionsmodelle KM_1, KM_2 und KM_3 gezeigt. Vorzugsweise sind diese Konstruktions- modelle dreidimensionale CAD-Modelle. Beispielsweise wurden die CAD-Modelle mit verschiedenen CAD-Werkzeugen erzeugt. Möglich ist, daß einzelne CAD-Modelle durch Abtastung eines physikalischen Modells erzeugt worden sind.
Die elektronische Bibliothek 1 gehört beispielsweise zu einem Datenverarbeitungssystem für die Produktdatenverwaltung („product data management", auch „engineering data manage- ment" genannt) . Diese Ausgestaltung ermöglicht es, ein Daten-
Verarbeitungssystem wiederzuverwenden, das ohnehin für die Produktentstehung verwendet wird, und spart die Bereitstel¬ lung einer eigenen Datenbank für das Verfahren ein. Weiterhin ermöglicht es diese Ausgestaltung, die ohnehin im Produk¬ tentstehungsprozeß verwendeten Konstruktionsmodelle zu ver¬ wenden.
In einer Ausgestaltung werden nur fertiggestellte und freige¬ gebene Konstruktionsmodelle in die Bibliothek 1 eingestellt. Immer dann, wenn ein weiteres Konstruktionsmodell fertigge¬ stellt und freigegeben ist, wird es in die Bibliothek 1 ein¬ gestellt. Ein fertiggestellter und freigegebener neuer Kon¬ struktionsstand eines Konstruktionsmodells ersetzt vorzugs¬ weise in der Bibliothek 1 einen älteren Konstruktionsstand desselben Konstruktionsmodells.
In einer anderen Ausgestaltung wird vorgesehen, daß für das¬ selbe Bauteil mehrere Konstruktionsmodelle in die Bibliothek 1 eingestellt werden, z. B. unterschiedliche Konstruktions- stände. Beispielsweise werden für das Bauteil ein freigegebe¬ nes Konstruktionsmodell sowie mindestens ein aktuelleres, a- ber noch nicht freigegebenes Konstruktionsmodell eingestellt. Abgespeichert wird der jeweilige Freigabestatus eines Kon¬ struktionsmodells. Somit werden bei der Suche nach ähnlichen Bauteilen verschiedene Konstruktionsstände desselben Bauteils einbezogen.
Möglich ist, daß verschiedene Konstruktionsmodelle in unter¬ schiedlichen Datenformaten in die Bibliothek 1 eingestellt werden, beispielsweise in unterschiedlichen Datenformaten verschiedener CAD-Werkzeugen und/oder in standardisierten Da¬ tenformaten. Das Verfahren setzt kein bestimmtes Datenformat für Konstruktionsmodelle voraus.
Die erste Phase des Verfahrens wird vorzugsweise mehrmals durchgeführt. Ein Generierer 2 erzeugt bei der ersten Durch¬ führung für jedes Konstruktionsmodell der Bibliothek 1 je¬ weils ein rechnerverfügbares Ersatz-Konstruktionsmodell . Bei¬ spielhaft werden in Fig. 1 drei Ersatz-KonstruktionsmodelIe
EKM_1, EKM_2 und EKM_3 für die drei Konstruktionsmodelle KM_1, KM_2 und KM_3 gezeigt.
In einer Ausgestaltung beschreiben die Ersatz- Konstruktionsmodelle ausschließlich die Oberflächen der Bau¬ teile und somit der Konstruktionsmodelle, aber nicht deren „Innenleben". Jedes Ersatz-Konstruktionsmodell besteht aus Flächenelementen, die z. B. die Form von Dreiecken oder Vier¬ ecken haben. Das Ersatz-Konstruktionsmodell wird beispiels¬ weise mittels Spline-Flächen erzeugt. Eine Zerlegung des O- berflächenmodells in Flächenelemente, welche die Form von Dreiecken haben, wird vorzugsweise mit Hilfe einer Tesselie- rung, das ist eine Zerlegung dieser Spline-Flächen in Drei¬ ecke, erzeugt. Effiziente Verfahren zum Tesselieren werden in T. Akenine-Möller & E. Haines: „Real-Time Rendering", A. K. Peters, 2nd Edition, 2002, S. 512 ff. beschrieben.
Möglich ist auch, die Oberflächen der vorgegebenen Konstruk¬ tionsmodelle zu vernetzen, so daß Finite Elemente entstehen. Die Methode der Finiten Elemente ist z. B. aus „Dubbel - Ta¬ schenbuch für den Maschinenbau", 20. Auflage, Springer- Verlag, 2001, C 48 bis C 50, bekannt. Im Konstruktionsmodell wird eine bestimmte Menge von Punkten der Oberfläche festge¬ legt. Diese Punkte heißen Knotenpunkte. Als Finite Elemente werden diejenigen Flächenelemente bezeichnet, deren Eckpunkte durch diese Knotenpunkte festgelegt werden.
Mindestens einige der Bauteile sind beispielsweise Bleche. Ein vorgegebenes Konstruktionsmodell für ein solches Blech beschreibt eine Mittelfläche des Blechs sowie dessen Dicke, wobei die Dicke von Ort zu Ort der Mittelfläche variieren kann. Die Mittelfläche ist beispielsweise eine Ebene oder ei¬ ne im Raum gekrümmte Fläche. Der vorgegebene Entwurf be¬ schreibt beispielsweise ebenfalls ein Blech, indem er dessen Mittelfläche und dessen Dicke festlegt.
Die Ersatz-Konstruktionsmodelle werden alle in demselben Geo- metrie-Repräsentations-Datenformat erzeugt. Als Geometrie- Repräsentations-Datenformat wird vorzugsweise das Format
„Virtual Reality Modeling Language" (VRML) verwendet. VRML wird beispielsweise in U. Debacher: „VRML-Einführung", 2003, verfügbar unter http://www.debacher.de/yrml/yrml .htm, abge¬ fragt am 16. 9. 2004, beschrieben. Alternative Geometrie- Repräsentations-Datenformate sind beispielsweise "Jupiter Tesselation" (JT), auch als „EDS Direct Model (JT)" bekannt, STL oder STEP.
Vorgegeben wird ein einheitliches Koordinatensystem 4 für die Ersatz-Konstruktionsmodelle. In diesem Koordinatensystem 4 werden eine Ebene und eine Achse in dieser Ebene vorgegeben. Vorzugsweise liegt der Ursprung des Koordinatensystems auf dieser Achse und in dieser Ebene. Der Generierer 2 positio¬ niert alle Ersatz-Konstruktionsmodelle an derselben Stelle und in der gleichen Orientierung in diesem Koordinatensystem 4. Für jedes Ersatz-Konstruktionsmodell werden hierfür vor¬ zugsweise zwei Referenzachsen durch das Ersatz- Konstruktionsmodell berechnet, z. B. in Richtung der größten und in Richtung der kleinsten Ausdehnung des Ersatz- Konstruktionsmodells. Das Ersatz-Konstruktionsmodell wird vorzugsweise so in das Koordinatensystem 4 positioniert, daß die Referenzachse, die in Richtung der größten Ausdehnung verläuft, mit der vorgegebenen Achse identisch ist und die andere Referenzachse in der vorgegebenen Ebene liegt.
Vorgegeben wird eine Menge von berechenbaren Konstruktionsmo¬ dell-Attributen. Im Beispiel der Fig. 1 besteht diese Menge aus den drei Attributen Att_l, Att_2 und Att_3. In prakti¬ schen Anwendungen werden beispielsweise 81 verschiedene Kon¬ struktionsmodell-Attribute vorgegeben. Die Konstruktionsmo¬ dell-Attribute sind ordinal- oder intervallskaliert. Sie spannen einen mehrdimensionalen Raum auf. Beispielhaft ist in Fig. 1 ein dreidimensionales Koordinatensystem für den in diesem Beispiel dreidimensionalen Raum gezeigt. Weil die Att¬ ribute ordinal- oder intervallskaliert sind, bildet jedes Attribut eine Achse eines Attribute-Koordinatensystems 5 für diesen mehrdimensionalen Raum. Dieses Attribute-
Koordinatensystem 5 hat im Beispiel der Fig. 1 und Fig. 2 drei Koordinatenachsen.
Beispiele für derartige Konstruktionsmodell-Attribute sind: die größte Ausdehnung eines vorgegebenen Konstruktionsmo¬ dells in einem mit diesem Konstruktionsmodell vorgegebenen Koordinatensystem, die größte Ausdehnung eines berechneten Ersatz- Konstruktionsmodells bezüglich des vorgegebenen Koordina¬ tensystems 4, die drei Ausdehnungen eines Ersatz-KonstruktionsmodelIs in der x-Richtung, der y-Richtung und der z-Richtung des Ko¬ ordinatensystems 4, ein geometrischer Parameter eines kleinsten Quaders, der ein berechnetes Ersatz-Konstruktionsmodell vollständig einhüllt, ein geometrischer Parameter eines kleinsten Quaders, der ein vorgegebenes Konstruktionsmodell vollständig einhüllt, ein geometrischer Parameter eines kleinsten Ellipsoids, das ein berechnetes Ersatz-Konstruktionsmodell vollständig einhüllt, ein geometrischer Parameter eines kleinsten Ellipsoids, das ein vorgegebenes Konstruktionsmodell vollständig ein¬ hüllt, das jeweilige Volumen des berechneten Ersatz- Konstruktionsmodells,
- die jeweilige Oberfläche des Ersatz-Konstruktionsmodells,
- das Verhältnis der Oberfläche zum Volumen des Ersatz- Konstruktionsmodells.
- die jeweilige Position des Volumen-Schwerpunkts des be¬ rechneten Ersatz-KonstruktionsmodelIs im Koordinatensystem 4, wobei das Ersatz-Konstruktionsmodell als massiver Kör¬ per mit an jeder Stelle gleicher Wichte behandelt wird,
Um das Volumen des Ersatz-Konstruktionsmodells zu berechnen, wird vorzugsweise das Volumen desjenigen Körpers berechnet, der durch die Flächenelemente des Ersatz-Konstruktionsmodells umgrenzt wird. Entsprechend wird, um die Oberfläche des Er¬ satz-Konstruktionsmodells zu berechnen, vorzugsweise die O- berflache desjenigen Körpers berechnet, der durch die Flä¬ chenelemente des Ersatz-Konstruktionsmodells umgrenzt wird.
Um die Position des Volumen-Schwerpunkts eines Ersatz- Konstruktionsmodells zu berechnen, wird das Ersatz- Konstruktionsmodell vorzugsweise als massiver Körper mit an jeder Stelle gleicher Wichte behandelt. Das Ersatz- Konstruktionsmodell beschreibt hierbei die Oberfläche dieses Körpers. Der Schwerpunkt dieses Körpers im vorgegebenen Koor¬ dinatensystem 4 wird berechnet und fungiert als der Volumen- Schwerpunkt des Ersatz-Konstruktionsmodells.
Beispiele für geometrische Parameter eines einhüllenden Qua¬ ders oder Ellipsoid sind:
- die Länge der längsten Kante des Quaders,
- die Länge der längsten Diagonale des Quaders,
- das Volumen des Quaders,
- die Oberfläche des Quaders,
- das Verhältnis der Oberfläche zum Volumen des Quaders.
Weitere Attributwerte werden mittels einer Überlagerung des jeweiligen Ersatz-Konstruktionsmodells durch ein Raster er¬ mittelt. Verfahren für eine derartige Überlagerung werden z. B. in H. -P. Kriegel et al . , a.a.O., in B. Bustos et al . , a.a.O., in D. A. Keim, T. Schreck, a.a.O., oder in R. Osada et al. , a.a.O., beschrieben.
Ein Vektor-Berechner 3 liest nacheinander die Ersatz- Konstruktionsmodelle ein, im Beispiel der Fig. 1 also die drei Ersatz-Konstruktionsmodelle EKM_1, EKM_2 und EKM_3. Für jedes Ersatz-Konstruktionsmodell berechnet der Vektor- Berechner 3 die Werte, die das Ersatz-Konstruktionsmodell für
die vorgegebenen rechnerverfügbaren Konstruktionsmodell- Attributen annimmt. Diese Attributwerte bilden jeweils einen Vektor. Dieser Vektor legt einen Punkt in dem mehrdimensiona¬ len Raum fest, den die vorgegebenen Konstruktionsmodell- Attribute aufspannen. Beispielhaft sind in Fig. 1 drei derar¬ tige Punkte P_l, P_2 und P_3 im Attribute-Koordinatensystem 5 gezeigt.
Der Vektor-Berechner 3 wendet beispielsweise eines der Ver¬ fahren an, die in H. -P. Kriegel et al . , a.a.O. oder in R. Osada et al . , a.a.O., beschrieben werden.
Vorzugsweise wird in der ersten Phase zusätzlich eine bildli¬ che Darstellung jedes Bauteils berechnet. Bei der Berechnung werden das jeweilige Ersatz-Konstruktionsmodell sowie ein Darstellungsprogramm („viewer") für das einheitliche Geomet- rie-Repräsentations-Datenformat verwendet. Bevorzugt zeigen alle bildlichen Darstellungen die Bauteile aus derselben Be¬ trachtungsrichtung. Die bildlichen Darstellungen werden in einem üblichen Datenformat, z. B. GIF oder JPEG, erzeugt.
In einem Datenspeicher werden diese Attributwerte-Punkte ab¬ gespeichert. Jeder Attributwerte-Punkt ist vorzugsweise in Form eines Datenobjekts abgespeichert. Dieses Datenobjekt trägt einen Verweis („link") auf dasjenige Ersatz- Konstruktionsmodell und dasjenige Konstruktionsmodell, für das der Punkt berechnet wurde. Außerdem verweist es auf die bildliche Darstellung des Bauteils.
Die Berechnungen der ersten Phase werden vorzugsweise dann durchgeführt, wenn die hierfür verwendeten Datenverarbei¬ tungsanlagen anderweitig nicht verwendet werden, beispiels¬ weise nachts oder am Wochenende. In einer bevorzugten Ausfüh¬ rungsform wird eine große Anzahl, z. B. mehrere Hunderte, von Workstations mit jeweils einer hohen Rechenleistung zusammen¬ geschaltet, um für jedes Konstruktionsmodell der Bibliothek jeweils ein Ersatz-Konstruktionsmodell zu berechnen und dann die Vektoren mit den Attributwerten zu berechnen. Diese Work¬ stations sind z. B. diejenigen, mit denen tagsüber Konstruk-
tionsmodelle erzeugt, bearbeitet und in die Bibliothek 1 ein¬ gestellt werden. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, ohnehin vorhandene Datenverarbeitungsanlagen zu verwenden, ohne deren übliche Nutzung zum Konstruieren von Bauteilen einzuschrän¬ ken.
Die zweite Phase des Verfahrens wird vorzugsweise jedesmal dann angewendet, wenn ein Entwurf eines Bauteils vorliegt und ein zu diesem Bauteil ähnliches Bauteil mit einem in die Bib¬ liothek 1 eingestellten Konstruktionsmodell gesucht wird. Ge¬ sucht wird unter den Konstruktionsmodellen der Bibliothek 1. Nacheinander werden die Konstruktionsmodelle der Bibliothek 1 mit dem Entwurf des Bauteils verglichen. Das ähnlichste Kon¬ struktionsmodell wird ermittelt, und vorzugsweise werden eine Kennzeichnung und/oder eine bildliche Darstellung dieses ähn¬ lichsten Konstruktionsmodells ausgegeben.
Fig. 2 erläutert beispielhaft die Schritte, die in der zwei¬ ten Phase durchgeführt werden. Vorgegeben ist ein rechnerver¬ fügbarer Entwurf Ent. Der Generierer 2 erzeugt einen Ersatz- Entwurf E-Ent für diesen Bauteil-Entwurf Ent im einheitlichen Geometrie-Repräsentations-Datenformat. Der Generierer 2 posi¬ tioniert den Ersatz-Entwurf E-Ent an derselben Stelle und in der gleichen Orientierung in dem vorgegebenen Koordinatensys¬ tem 4, wofür er so wie oben beschrieben die beiden Referenz¬ achsen berechnet.
Der Vektor-Berechner 3 liest den Ersatz-Entwurf E-Ent ein und berechnet die Attributwerte, die die Konstruktionsmodell- Attribute für den Ersatz-Entwurf annehmen. Diese Attributwer¬ te legen einen Punkt im Attribute-Koordinatensystem 5 fest. Dieser Punkt ist im Beispiel der Fig. 2 mit P_E bezeichnet.
Ein Abstands-Berechner 6 liest die Attributwerte aller Er¬ satz-Konstruktionsmodelle EKM_1, EKM_2, ... ein, die in der er¬ sten Phase berechnet wurden. Außerdem liest er die Attribut- werte des Ersatz-Entwurfs E-Ent ein. In Fig. 2 sind beispiel¬ haft vier Punkte Pl, P2, P3 und P_E gezeigt. Der Abstands- Berechner 6 berechnet den Abstand dist i zwischen dem Attri-
butwerte-Punkt P_i des Ersatz-Konstruktionsmodells EKM_i und dem Attributwerte-Punkt P_E des Ersatz-Entwurfs E-Ent im Att¬ ribute-Koordinatensystem 5. Beispielhaft sind in Fig. 2 der Abstand dist_l zwischen Pl und P_E, der Abstand dist_2 zwi¬ schen P2 und P_E und der Abstand dist_3 zwischen P3 und P_E im Attribute-Koordinatensystem 5 angedeutet.
Der Abstand dist_i wird vorzugsweise gemäß folgender Rechen¬ vorschrift berechnet: Seien Att_l, Att_2, ... , Att_N die N vorgegebenen Konstruktionsmodell-Attribute. N Gewichtsfakto¬ ren ω_l, ... , ω_N werden vorgegeben. Seien
(x_l(i), ... , x_N(i)) die N Attributwerte, die für das Ersatz- Konstruktionsmodell EKM_i berechnet wurden. Seien (y_l, ... , y_N) die N Attributwerte, die für den Ersatz- Entwurf E-Ent berechnet wurden. Dann ist
mit einem Exponenten p > 0. Eine Ausgestaltung sieht vor, daß p = 2 und ω_l = ... = ω_N = 1 ist. Dann wird als Abstand der Euklidische Abstand
verwendet.
Im Beispiel der Fig. 2 hat der Attributwerte-Punkt P3 den ge¬ ringsten Abstand zum Attributwerte-Punkt P_E des Ersatz- Entwurfs E-Ent. Demnach ist das Konstruktionsmodell KM-3 das¬ jenige in der Bibliothek 1, das dem Entwurf Ent am ähnlichs¬ ten ist. Dieses Ergebnis wird ausgegeben, beispielsweise in¬ dem je eine Kennung des Konstruktionsmodells KM_3 sowie des Bauteils, zu dem dieses Konstruktionsmodell KM_3 gehört, aus¬ gegeben werden. Vorzugsweise wird der Verweis, den das Daten¬ objekt für P3 trägt, ausgewertet. Eine Kopie des ermittelten Konstruktionsmodells KM_3 wird erzeugt, und ein Konstrukti¬ onssystem zum Bearbeiten dieser Kopie wird geöffnet .
Möglich ist, daß der Vektor-Berechner 3 den Wert eines be¬ stimmten Attributs für den Ersatz-Entwurf E-Ent nicht berech¬ nen kann, beispielsweise weil der Ersatz-Entwurf E-Ent in ei¬ nem frühen Stadium der Konstruktion erzeugt wurde und noch keine Details enthält, die benötigt werden, um den Wert die¬ ses Attributs zu berechnen. In diesem Falle werden die Werte dieses Attributs bei der Berechnung der Abstände nicht be¬ rücksichtigt. Falls beispielsweise der Wert des Attributs Att_3 für den Ersatz-Entwurf nicht berechnet werden kann, so werden folgende Abstände berechnet und verwendet:
Dies veranschaulicht Fig. 3. Die Werte, die die berechneten Ersatz-Konstruktionsmodelle EM_1, EKM_2 und EKM_3 für das At¬ tribut Att_3 annehmen, werden nicht berücksichtigt. Die Ab¬ stände dist_l, dist_2 und dist_3 sind somit Abstände in einem modifizierten zweidimensionalen Attribute-Koordinatensystem 5 mit den beiden Koordinatenachsen Att_l und Att_2.
In einer Fortbildung wird nicht nur eine Kennung des ähn¬ lichsten Konstruktionsmodells ausgegeben, sondern eine sor¬ tierte Auflistung mit Kennungen mehrerer ähnlicher Konstruk¬ tionsmodelle. Vorgegeben wird beispielsweise eine Maximal- Anzahl M von Elementen dieser Auflistung. Die M ähnlichsten Konstruktionsmodelle werden ermittelt. Oder alle Konstrukti¬ onsmodelle werden ermittelt, deren Abstand dist_i kleiner als eine vorgegebene obere Schranke ist. Die Auflistung wird auf¬ steigend nach dem Abstand dist_i sortiert ausgegeben. Als erstes wird in der Auflistung also eine Kennung des ähnlichs¬ ten Konstruktionsmodells genannt.
In einer weiteren Fortbildung zeigt diese Auflistung zusätz¬ lich die bildlichen Darstellungen der ermittelten ähnlichsten Bauteile. Diese Darstellungen wurden mit Hilfe der ermittel¬ ten Konstruktionsmodelle erzeugt. Ein Benutzer wählt vorzugs¬ weise dadurch eines der Bauteile aus, daß er auf eine der
bildlichen Darstellungen klickt. Diese Auswahl fungiert bei¬ spielsweise als Ausgangspunkt einer neuen Suche
In einer weiteren Fortbildung schränkt ein Benutzer die Suche ein. Vorzugsweise legt er hierfür für mindestens eines der vorgegebenen N Konstruktionsmodell-Attribute einen Sollwert oder Sollbereich vor. Beispielsweise legt er einen Sollbe¬ reich für die größte Ausdehnung des Konstruktionsmodells oder des Ersatz-KonstruktionsmodelIs fest. Die Suche nach dem ähn¬ lichen Konstruktionsmodell wird auf diejenigen Konstruktions- modelle eingeschränkt, deren jeweiliger Attributwert in die¬ sen Sollbereich fällt.
Eine weitere Ausgestaltung dieser Fortbildung verwendet Werte mindestens eines Parameters, die dessen Werte nicht aus den vorgegebenen Konstruktionsmodellen KM_1, KM_2, ... berechenbar sind. Diese Werte sind vielmehr in der Bibliothek 1 abgespei¬ chert. Vorzugsweise ist jedem Konstruktionsmodell durch je¬ weils einen Wert dieses Parameters gekennzeichnet. Beispiele für einen derartigen Parameter sind: eine Sachnummer des jeweiligen Bauteils,
- eine Bezeichnung des jeweiligen Bauteils,
- Verwendungen des jeweiligen Bauteils, z. B. Verwendung in bestimmten Baureihen oder Fahrzeug-Varianten,
- Materialien, aus denen das jeweilige Bauteil gefertigt sind,
- Datum der Freigabe des Konstruktionsmodells,
- Herstellungskosten des jeweiligen Bauteils,
- Einkaufspreise des jeweiligen Bauteils,
- Qualitätsdaten des jeweiligen Bauteils, z. B. Lebensdauer oder Ausfallhäufigkeit,
Lieferant des jeweiligen Bauteils,
- verwendete Stückzahl des jeweiligen Bauteils,
Reifegrad und/oder Freigabestatus des Konstruktionsmo¬ dells, z. B. für die Produktion freigegeben, für die Kon¬ struktion eines Kraftfahrzeugs freigegeben, Entwurf.
Der Benutzer gibt mindestens ein Suchkriterium vor, das sich auf einen dieser Parameter bezieht. Beispielsweise gibt der Benutzer einen Zeitpunkt vor, und gesucht wird nur unter den¬ jenigen Konstruktionsmodellen, die nach diesem Zeitpunkt freigegeben wurden. Oder der Benutzer gibt eine Obergrenze für die Herstellungskosten vor, und gesucht wird nur unter denjenigen Konstruktionsmodellen, die sich auf Bauteile be¬ ziehen, deren Herstellungskosten unter der Obergrenze liegen.
Diese Einschränkungen haben folgende Auswirkungen auf das Verfahren: Vorab wird jedes Ersatz-Konstruktionsmodelle aus¬ gewählt, die alle vorgegebenen Einschränkungen an das Kon¬ struktionsmodell oder das zugeordnete Ersatz- Konstruktionsmodell erfüllt. Für jedes dieser ausgewählten Ersatz-Konstruktionsmodelle wird der Abstand des Attributwer¬ te-Punkts zum Attributwerte-Punkt P_E des Ersatz-Entwurfs E- Ent berechnet. Und die Suche nach dem ähnlichsten Konstrukti¬ onsmodell wird nur unter den ausgewählten Konstruktionsmodel¬ len durchgeführt.
Vorzugsweise werden dann, wenn die Kennung des ähnlichsten oder die Auflistung mit den M ähnlichsten Konstruktionsmodel¬ len und somit Bauteilen ausgegeben wird, auch die berechneten Attributwerte sowie die kennzeichnenden Parameterwerte dieser ermittelten Bauteile ausgegeben. Beispielsweise werden die Herstellungskosten der M ermittelten Bauteile ausgegeben. 0- der die jeweilige größte Ausdehnung des berechneten Ersatz- Konstruktionsmodells wird ausgegeben. Dies erleichtert es ei¬ nem Benutzer, unter den ermittelten M ähnlichsten Bauteilen eines auszuwählen.
Vorzugsweise gibt ein Benutzer einen Sollbereich oder einen Sollwert für mindestens eines der vorgegebenen Konstruktions¬ modell-Attribute vor. Als Sollwert fungiert beispielsweise ein Attributwert des vorgegebenen Entwurfs. Ausgegeben wird
für jedes der M ähnlichsten Konstruktionsmodelle jeweils die Abweichung des Attributwerts vom Sollwert oder Sollbereich, beispielsweise als prozentuale Abweichung. Möglich ist, den Attributwert als Prozentwert des Sollwertes auszugeben. Bei¬ spielsweise wird ausgegeben, daß die größte Ausdehnung eines ermittelten Konstruktionsmodells mindestens 80% und höchstens 120% der größten Ausdehnung des Entwurfs betragen soll.
Die zweite Phase wird mindestens zweimal durchgeführt . Bei der ersten Ausführung wird so wie oben beschrieben ein Kon¬ struktionsmodell ermittelt, das den geringsten Abstand zum vorgegebenen Entwurf aufweist. Bei der zweiten Durchführung wird dieses ermittelte Konstruktionsmodell als vorgegebener Entwurf verwendet . Bei der zweiten Durchführung brauchen die Schritte Berechnung des Ersatz-Entwurfs sowie der Attribut¬ werte für den Ersatz-Entwurf nicht durchgeführt zu werden, weil die Attributwerte für das bei der ersten Durchführung ermittelte Konstruktionsmodell wiederverwendet werden. Bei der zweiten Durchführung wird jeweils der Abstand zwischen den Attributwerten des ermittelten Konstruktionsmodells und den Attributwerten jedes sonstigen vorgegebenen Konstrukti¬ onsmodells ermittelt. Ermittelt wird dasjenige vorgegebene Konstruktionsmodell, das zu dem bei der ersten Durchführung ermittelten Konstruktionsmodell den geringsten Abstand auf¬ weist. Möglich ist, die zweite Phase ein drittes Mal und ein viertel Mal durchzuführen, wobei als Entwurf das bei der vor¬ herigen Durchführung ermittelte Konstruktionsmodell verwendet wird und unter den bislang nicht ermittelten Konstruktionsmo¬ dellen dasjenige mit dem geringsten Abstand zum als Entwurf verwendeten Konstruktionsmodell ermittelt wird.
Vorzugsweise wird die Tatsache berücksichtigt, daß die Bib¬ liothek 1 laufend aktualisiert wird, beispielsweise indem neue Konstruktionsmodelle fertiggestellt, freigegeben und in die Bibliothek eingestellt werden, die Bibliothek 1 um ein weiteres Konstruktionsmodell oder Konstruktionsstand für das¬ selbe Bauteil ergänzt wird, ein Konstruktionsmodell für ein Bauteil durch ein anderes Konstruktionsmodell für dasselbe
Bauteil ersetzt wird oder ein Konstruktionsmodell aus der Bi¬ bliothek 1 entfernt wird. Um dies zu berücksichtigen, wird die erste Phase des Verfahrens nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne erneut durchgeführt . Hierdurch werden Attributwer¬ te-Vektoren von Ersatz-Konstruktionsmodellen verschoben, zu¬ sätzliche Attributwerte-Vektoren für Ersatz- Konstruktionsmodelle neuer Konstruktionsmodelle werden aufge¬ nommen, und Attributwerte-Vektoren werden entfernt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung werden bei einer erneu¬ ten Durchführung der ersten Phase nicht für alle Konstrukti¬ onsmodelle Ersatz-Konstruktionsmodelle berechnet, sondern nur für diejenigen, die im Zeitraum seit einem vorgegebenen Zeit¬ punkt verändert wurden. Dieser vorgegebene Zeitpunkt ist bei¬ spielsweise die vorige Durchführung der ersten Phase oder ein Zeitpunkt, der eine vorgegebene Zeitspanne vor dem Zeitpunkt der erneuten Durchführung der ersten Phase liegt. Ermittelt wird vorab, welche Konstruktionsmodelle in der Bibliothek 1 seit dem vorgegebenen Zeitpunkt verändert wurden. Nur für diese Konstruktionsmodelle wird die erste Phase mit Berech¬ nung des jeweiligen Ersatz-KonstruktionsmodelIs und der Att¬ ributwerte erneut durchgeführt. Außerdem wird ein Datenobjekt für einen Attributwerte-Punkt gelöscht, wenn „sein" Konstruk¬ tionsmodell nicht mehr in der Bibliothek 1 vorhanden ist. Beispielsweise wird die erste Phase jede Nacht erneut durch¬ geführt, um Workstations ausnutzen zu können, die dann nicht anderweitig verwendet werden. Berechnet werden Ersatz- Konstruktionsmodelle und Attributwerte für diejenigen Kon¬ struktionsmodelle, auf die in den letzten vier Wochen mindes¬ tens einmal schreibend und/oder lesend zugegriffen wurde. Die erste Phase wird wöchentlich mindestens einmal durchgeführt, beispielsweise über das Wochenende.
Liste der Bezugszeichen