Hybridpumpe
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hybridpumpe zum Fördern eines Pump¬ mediums gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Unter einer Hybridpumpe wird vorliegend eine Pumpe verstanden, die in einer ersten Betriebsart als Verdrängermaschine und in einer zweiten Betriebsart als Strömungsmaschine arbeitet, um die jeweiligen Vorzüge dieser beiden Pumpen¬ arten miteinander kombinieren zu können.
Eine verbreitete Strömungsmaschine ist die Kreiselpumpe. Sie zeichnet sich durch eine robuste Bauart und einen einfachen Aufbau aus und ermöglicht einen geräusch- und verschleißarmen Betrieb zur Bewältigung großer Förderströme. Häufige Einsatzgebiete von Kreiselpumpen sind das rasche Füllen und Leeren von Behältern, das Umpumpen von Flüssigkeiten etc..
Nachteilig beim Einsatz von Kreiselpumpen ist die Tatsache, daß ein selbstan¬ saugender Betrieb nicht möglich ist. Für das Anlaufen der Kreiselpumpe wurden daher in der Vergangenheit zusätzlich Ansaughilfen in Form einer Kolbenan- saugstufe o. dgl. vorgesehen.
Eine verbreitete Verdrängermaschine ist die Flügelzellenpumpe. Sie ermöglicht zwar einen selbstansaugenden Betrieb, ist aber durch die systemimmanent auf¬ tretende Reibungsleistung mit einem vergleichsweise hohen Betriebsgeräusch und einem hohen Verschleiß verbunden. Einen Ansatz zur Reduzierung der Rei¬ bungsleistung zeigt die DE 36 14 349 Al. Es handelt sich hier um eine Flügel¬ zellenpumpe mit einem Rotor, dessen Rotorseiten wie üblich an zugeordneten Seitenflächen eines Pumpraums vorbeilaufen. Die Rotorseiten weisen jeweils ei¬ ne Fase derart auf, daß die Bildung eines hydrodynamischen Schmierfilms zwi- sehen den Rotorseiten und den zugeordneten Seitenwänden des Pumpraums ge¬ fördert wird. Trotz dieser Maßnahme ist die verbleibende Reibungsleistung be¬ trächtlich.
Eine weitere bekannte Flügelzellenpumpe (DE 195 45 045 Al) ist mit einem Rotor ausgestattet, dessen Rotorflügel schwenkbar am Rotor im übrigen ange-
lenkt sind. Die Rotorflügel werden im Pumpbetrieb in ständiger Berührung mit einer zugeordneten Lauffläche des Pumpraums gehalten. Auch hier ist die ent¬ stehende Reibungsleistung beträchtlich.
Bei der in Rede stehenden Hybridpumpe ist es vorgesehen, daß die Pumpe grundsätzlich die Charakteristik einer Kreiselpumpe aufweist und nur beim An¬ laufen nach Art einer selbstansaugenden Flügelzellenpumpe arbeiten kann.
Die bekannte Pumpe (DE 101 58 146 Al), von der die vorliegende Erfindung ausgeht, zeigt das zuvor beschriebene Verhalten einer Hybridpumpe. Die Hy¬ bridpumpe ist mit einem Gehäuse mit einem Einlaß und einem Auslaß ausge¬ stattet, das einen Pumpraum aufweist. Im Pumpbetrieb wird das Pumpmedium im Pumpraum gefördert, wobei im Leerlaufbetrieb der Pumpraum im wesentli¬ chen frei von Pumpmedium ist. Der Pumpraum hat eine im Querschnitt runde Lauffläche für einen Rotor mit Rotorflügeln, der exzentrisch im Pumpraum an¬ geordnet ist.
Die Hybridpumpe arbeitet bei hoher Drehzahl zunächst nach Art einer Flügel¬ zellenpumpe im selbstansaugenden Betrieb - Saugbetrieb -. Durch das Einströ- men des angesaugten Pumpmediums in den Pumpraum reduziert sich die Dreh¬ zahl des Rotors auf eine Drehzahl, die im Nenndrehzahlbereich der Pumpe liegt. Durch die damit verbundene Reduzierung der Zentrifugalkraft und durch eine passend gewählte Elastizität der Rotorflügel verlieren die Rotorflügel entlang der Lauffläche gesehen jedenfalls zum Teil den Kontakt zu der Lauffläche. Bei dem somit einsetzenden Pumpbetrieb im Nenndrehzahlbereich - Nenn-Pumpbetrieb - zeigt die Pumpe dann die Charakteristik einer Kreiselpumpe.
Die "Umschaltung" der Hybridpumpe vom Flügelzellenpumpenbetrieb in den Kreiselpumpenbetrieb wird hier also durch eine Reduzierung der Drehzahl des Rotors bewerkstelligt. Ohne die Drehzahlreduzierung würde die Hybridpumpe im Flügelzellenpumpenbetrieb verbleiben. Eine derartige Drehzahländerung ist bei einigen Anwendungsfällen nicht gewünscht.
Hinsichtlich des Anlaufverhaltens zeigt die zuvor beschriebene Pumpe im übri- gen eine Besonderheit, die mit dem Pumpbetrieb an sich nichts zu tun hat. Die
Rotorflügel sind aus einem elastisch verformbaren Material ausgestaltet und
kontaktieren im Leerlaufbetrieb bei mit geringer Drehzahl betriebenem Rotor die Lauffläche des Pumpraums nicht oder nur zeitweise. Dadurch ist der Anlaufwi¬ derstand der Pumpe besonders gering und sie erreicht schnell ihre hohe Leer¬ laufdrehzahl.
Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Hybrid¬ pumpe derart hinsichtlich des Ansaug- und Pumpbetriebs auszugestalten und weiterzubilden, daß der Übergang der Hybridpumpe vom Flügelzellenpumpen- betrieb in den Kreiselpumpenbetrieb nicht notwendigerweise mit einer Drehzahl- reduzierung verbunden ist.
Das oben genannte Problem wird bei einer Hybridpumpe mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
Wesentlich ist die Tatsache, daß sich im Nenn-Pumpbetrieb zwischen den Flü¬ gelspitzen des Rotors und der Lauffläche ein Schmierfilm aus Pumpmedium nach Art einer hydrodynamischen Gleitlagerung bildet. Damit ist gewährleistet, daß im Nenn-Pumpbetrieb zwischen den Flügelspitzen und der Lauffläche aus- schließlich Flüssigkeitsreibung herrscht.
Bei spezieller Ausbildung eines mit einem flüssigen Medium von bestimmter Viskosität gefüllten Spalts zwischen zwei Flächen und einer entsprechenden Relativbewegung zwischen diesen Flächen bildet sich in diesem Spalt grund- sätzlich ein Schmierfilm, der sich zur Übertragung hoher Kräfte eignet. Dieser Effekt wird bei der Auslegung hydrodynamischer Gleitlager ausgenutzt und bil¬ det auch den der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Wirkmechanismus.
Der obige Wirkmechanismus wird hier dafür genutzt, um den oben beschriebe- nen Übergang vom Flügelzellenpumpenbetrieb in den Kreiselpumpenbetrieb si¬ cherzustellen. Die Auslegung von Rotor und Lauffläche sind so auf den Nenn¬ drehzahlbereich und die Viskosität abgestimmt, daß die Rotorflügel, die im Leerlaufbetrieb und bei im Nenndrehzahlbereich betriebenem Rotor mit ihren Flügelspitzen die Lauffläche kontaktieren würden, im Nenn-Pumpbetrieb durch die Bildung des Schmierfilms von der Lauffläche gewissermaßen abheben.
Durch das obige Abheben der Rotorflügel geht die Hybridpumpe in den Kreisel¬ pumpenbetrieb über. Die im Flügelzellenpumpenbetrieb vorhandene Festkörper¬ reibung zwischen den Flügelspitzen und der Lauffläche des Pumpraums ist dann in Flüssigkeitsreibung übergegangen.
Um den Aufbau des Schmierfilms aus Pumpmedium nach Art einer hydrodyna¬ mischen Gleitlagerung sicherstellen zu können, sind eine Reihe von Randbedin¬ gungen einzuhalten. Hierfür darf auf die einschlägige Fachliteratur verwiesen werden ("Dubbel - Taschenbuch für den Maschinenbau", 19. Auflage, Springer Verlag, 1997, Kapitel G-5).
Eine der obigen Randbedingungen liegt in der Auslegung der Exzentrizität des Rotors im Pumpraum, die die Bewegung der Rotorflügel bei einer Rotorumdre¬ hung bestimmt. Ferner ist das Gewicht der Rotorflügel hinsichtlich der entste- henden Zentrifugalkraft von Bedeutung. Auch die Oberfläche der Flügelspitzen sowie der Lauffläche, insbesondere die dortige Rauhtiefe, sind wichtige Einflu߬ faktoren für die Bildung des obigen Schmierfilms. Schließlich kann eine spezi¬ elle Formgebung der Flügelspitzen die Bildung des Schmierfilms fordern. Vor¬ teilhaft ist beispielsweise eine entsprechende Anfasung der Flügelspitzen.
Es läßt sich zusammenfassen, daß der Aufbau des Schmierfilms aus Pumpmedi¬ um nach Art einer hydrodynamischen Gleitlagerung allein ursächlich für das Abheben der Rotorflügel von der Lauffläche ist, eine Drehzahländerung ist für das Abheben der Rotorflügel nicht notwendig.
Die Beweglichkeit der Rotorflügel relativ zum Rotor im übrigen ergibt sich vor¬ zugsweise durch eine nachgiebige oder elastische Ausgestaltung des Rotors. Es kann aber auch vorgesehen werden, daß der Rotor für die Sicherstellung der Be¬ weglichkeit Scharniere zwischen den einzelnen Rotorkomponenten aufweist. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Material des Rotors nicht hin¬ reichend nachgiebig und/oder elastisch ist, wie es bei der Auslegung des Rotors für chemisch aggressive Pumpmedien der Fall sein kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsbeispiele näher erläutert. Im Zuge dieser Erläuterungen werden weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen und weitere Merkmale,
Eigenschaften, Aspekte und Vorteile der Erfindung mit erläutert. In der Zeich¬ nung zeigt
Fig. 1 eine Hybridpumpe in einer Schnittansicht in einer Richtung parallel zur Drehachse des Rotors im Ansaugbetrieb,
Fig. 2 die Hybridpumpe aus Fig. 1 in der Schnittansicht A-A5
Fig. 3 die Hybridpumpe aus Fig. 1 im Nenn-Pumpbetrieb,
Fig. 4 eine Hybridpumpe nach einer weiteren Ausgestaltung in einer An¬ sicht gemäß Fig. 1, wobei nur ein Rotorflügel dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt eine Hybridpumpe 1 zum Fördern eines Pumpmediums mit einem Gehäuse 2, wobei das Gehäuse 2 einen Einlaß 3 und einen Auslaß 4 aufweist. Sowohl der Einlaß 3 als auch der Auslaß 4 münden in einen Pumpraum 5 des Gehäuses 2, in dem das Pumpmedium im Pumpbetrieb gefördert wird. Im Leer¬ laufbetrieb ist der Pumpraum 5 im wesentlichen frei von Pumpmedium. In die¬ sem Leerlaufbetrieb ist das Ansaugen des Pumpmediums über den Einlaß 3 er- forderlich. Dies wird im folgenden noch ausführlich erläutert.
Der Pumpraum 5 weist eine im Querschnitt im wesentlichen runde Lauffläche 6 für einen Rotor 7 mit Rotorflügeln 8 auf. Die Lauffläche 6 ist vorliegend ring¬ förmig mit einer Erstreckung senkrecht zur Zeichenebene und mit einer Mit- telachse 9 ausgestaltet. Je nach Anwendungsfall kann es aber auch vorteilhaft sein, von der im Querschnitt runden Form auf rundliche oder andere Formen der Lauffläche 6 auszuweichen.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, sind die Rotorflügel 8 relativ zum Rotor 7 im übrigen jeweils bewegbar. Durch die Exzentrizität sind die Rotorflügel 8 im unteren Be¬ reich des Rotors 7 gestreckt und im oberen Teil des Rotors 7 gestaucht.
Die Fig. I5 2 zeigen nun die Hybridpumpe im noch zu erläuternden Ansaugbe¬ trieb, m dem das zu fördernde Pumpmedium über den Einlaß 3 angesaugt wird. Nach erfolgtem Ansaugen des Pumpmediums folgt der Nenn-Pumpbetrieb in ei¬ nem vorbestimmten Nenndrehzahlbereich des Rotors 7.
Wesentlich ist im Ansaugbetrieb die Tatsache, daß die Rotorflügel 8 mit ihren Flügelspitzen 11 die Lauffläche 6 kontaktieren, so daß sich zwischen den Rotor¬ flügeln 8 Verdichtungsräume nach Art einer Flügelzellenpumpe ausbilden kön¬ nen und der selbstansaugende Betrieb gewährleistet ist. Die für den selbstansau- genden Betrieb notwendige Kontaktierung kann durch verschiedene Maßnahmen gewährleistet werden. Eine noch zu erläuternde Maßnahme besteht darin, die Rotorflügel 8 gegenüber dem Rotor 7 im übrigen in Richtung der Lauffläche 6 vorzuspannen, so daß auch im Stillstand eine entsprechende Kontaktierung ge¬ geben ist. Es kann aber auch vorgesehen werden, daß allein die Zentrifugalkraft beim Betrieb des Rotors 7 ursächlich für die Kontaktierung ist. Die letztgenannte Variante ist insofern besonders vorteilhaft, als die Festkörperreibung beim An¬ laufen besonders gering gehalten werden kann.
Wesentlich ist weiter, daß die Rotorflügel 8, die im Leerlaufbetrieb und bei im Nenndrehzahlbereich betriebenem Rotor 7 mit ihren Flügelspitzen 11 die Lauf¬ fläche 6 kontaktieren würden, nach erfolgtem Ansaugen im Nenn-Pumpbetrieb nunmehr von der Lauffläche 6, wie oben beschrieben, abheben (Fig. 3).
Hierfür ist die Anordnung des Rotors 7 im Pumpraum - Exzentrizität - und die Ausgestaltung des Rotors 7 und der Lauffläche 6 in oben beschriebener Weise derart auf den Nenndrehzahlbereich und die Viskosität des Pumpmediums abge¬ stimmt, daß sich im Nenn-Pumpbetrieb zwischen den Flügelspitzen 11 des Ro¬ tors 7 und der Lauffläche 6 der ebenfalls beschriebene Schmierfilm aus Pump¬ medium nach Art einer hydrodynamischen Gleitlagerung bildet. Damit ist ge- währleistet, daß im Nenn-Pumpbetrieb zwischen den Flügelspitzen 11 und der Lauffläche 6 ausschließlich Flüssigkeitsreibung herrscht.
Die oben beschriebene, spezielle Auslegung der Hybridpumpe läßt sich aus den im allgemeinen Teil der Beschreibung genannten, allgemeinen Auslegungsregeln für hydrodynamische Gleitlager ableiten, oder aber durch Versuche ermitteln. Weiter unten werden noch konkrete Werte für die Realisierung einer solchen Hybridpumpe genannt.
Es läßt sich zusammenfassen, daß die erfindungsgemäße Hybridpumpe 1 im Leerlaufbetrieb und bei die Lauffläche 6 kontaktierenden Flügelspitzen 11 im wesentlichen nach Art einer Verdrängermaschine, insbesondere einer Flügelzel-
lenpumpe, im selbstansaugenden Betrieb arbeitet - Ansaugbetrieb -. Die Dreh¬ zahl der Hybridpumpe 1 im Ansaugbetrieb kann im Nenndrehzahlbereich liegen, oder nach oben bzw. nach unten davon abweichen. Im anschließenden Nenn- Pumpbetrieb läuft die Hybridpumpe 1 dann im Nenndrehzahlbereich im wesent- liehen nach Art einer Strömungsmaschine, insbesondere einer Kreiselpumpe.
Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weisen die Flügelspitzen 11 eine die Bildung des Schmierfilms im Nenn-Pumpbetrieb fördernde Formgebung auf. Dies kann eine entsprechend angeordnete Fase sein, die in Laufrichtung ge- sehen an der Vorderseite der Flügelspitze 11 angeordnet ist. In weiterer bevor¬ zugter Ausgestaltung weisen die Flügelspitzen 11 jeweils eine in ihrem Quer¬ schnitt gesehen rundliche Formgebung auf, was wiederum das oben beschriebene Abheben der Rotorflügel 8 von der Lauffläche 6 fordert.
Die für den oben beschriebenen Betrieb der Hybridpumpe 1 erforderliche Be¬ weglichkeit der Rotorflügel 8 relativ zum Rotor 7 im übrigen kann, wie in Fig. 1 dargestellt, durch die nachgiebige und/oder elastische Ausgestaltung des Rotors 7 gewährleistet sein. Es kann auch ausreichen, daß die Rotorflügel 8 des Rotors 7 nachgiebig und/oder elastisch ausgestaltet sind. Es kann aber auch vorgesehen werden, daß die Rotorflügel 8, ggf. zusätzlich, nachgiebig und/oder elastisch mit dem Rotor 7 im übrigen verbunden sind.
Eine besonders kostengünstige Fertigung des Rotors 7 wird dadurch erzielt, daß der Rotor 7 einstückig ausgestaltet ist. Dann ist es beispielsweise möglich, den Rotor 7 im Spritzgießverfahren in nur einem einzigen Arbeitsgang herzustellen.
Es kann aber auch vorteilhaft sein, den Rotor 7 mehrstückig auszugestalten, ins¬ besondere dann, wenn der Rotor 7 aus unterschiedlichen Materialien zusammen¬ gesetzt sein soll. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Rotorflügel 8 ela- stisch und der Rotor 7 im übrigen starr ausgestaltet sind. Im Falle des mehrstük- kigen Rotors 7 sind die einzelnen Rotorkomponenten formschlüssig miteinander verbunden, vorzugsweise miteinander verklebt, vernietet, verschraubt und/oder ineinander gesteckt.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung ergibt sich dadurch, daß die einzelnen Rotorkomponenten über Scharniere miteinander verbunden sind. Nach einer ein-
fachen Ausgestaltung sind die Rotorflügel 8 jeweils über ein Scharnier mit dem Rotor 7 im übrigen verbunden. Wie im allgemeinen Teil der Beschreibung be¬ reits erläutert wurde, ist die Ausgestaltung des Rotors 7 mit Scharnieren insbe¬ sondere für den Einsatz einer Hybridpumpe 1 im chemischen Bereich vorteilhaft.
Bei der in Fig. 4 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausgestaltung sind die Rotorflügel 8 jeweils mehrstückig ausgestaltet, wobei die Rotorflügelkompo¬ nenten 12, 13 wiederum über Scharniere 14 miteinander verbunden sind.
Im einzelnen weisen die Rotorflügel 8 jeweils einen ersten Teilflügel 12 und ei¬ nen zweiten Teilflügel 13 auf, wobei die beiden Teilflügel 12, 13 über ein dop¬ pelgelenkiges Scharnier 14 miteinander verbunden sind. Diese Ausführung ist insofern besonders vorteilhaft, als die beiden Teilflügel 12, 13 bei vollständig ausgestrecktem Rotorflügel 8 derart aneinander liegen, daß ein Umknicken des Rotorflügels 8 in Fig. 4 linksherum verhindert wird.
Aus der oben beschriebenen Betriebsweise der erfindungsgemäßen Hybridpum¬ pe 1 geht hervor, daß eine Vorspannung der Rotorflügel 8 gegenüber dem Rotor 7 im übrigen nicht unbedingt notwendig ist. Eine derartige Vorspannung kann allerdings jedenfalls insofern vorteilhaft sein, um jederzeit einen definierten Be¬ triebszustand sicherstellen zu können.
Dabei kann die Vorspannung in eine Richtung zu der Lauffläche 6 hin vorgese¬ hen sein. Dann kontaktieren die Flügelspitzen 11 des Rotors 7 die Lauffläche 6 auch im Stillstand. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die Rotorflügel 8 ge¬ genüber dem Rotor 7 im übrigen in eine Richtung von der Lauffläche 6 weg vor¬ gespannt sind. Dann bewirkt die Drehung des Rotors 7 im Ansaugbetrieb über die Zentrifugalkraft zunächst die Kontaktierung der Lauffläche 6 durch die Flü¬ gelspitzen 11. Der Nenn-Pumpbetrieb verläuft dann wiederum wie oben be- schrieben.
Der oben beschriebene Aufbau eines Schmierfilms aus Pumpmedium nach Art einer hydrodynamischen Gleitlagerung läßt sich noch an ganz anderer Stelle vorteilhaft einsetzen. An die Lauffläche 6 des Pumpraums 5 schließen sich zwei gegenüber liegende Seitenflächen 15, 16 an, die sich jeweils senkrecht zur Dreh¬ achse 10 des Rotors 7 erstrecken und an denen die Rotorseiten 17, 18 des Rotors
7 vorbeilaufen (Fig. 2). Je nach Ausgestaltung der Seitenflächen 15, 16 und der Rotorseiten 17, 18 kann sich hier ungewünschte Festkörperreibung bilden.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist nun der Rotor 7 mit seinen Rotorflü- gern 8 und die Seitenflächen 15, 16 des Pumpraums 5 derart auf den Nenndreh¬ zahlbereich und die Viskosität des Pumpmediums abgestimmt, daß sich im Nenn-Pumpbetrieb ein Schmierfilm aus Pumpmedium zwischen den Rotorseiten 17, 18 und der jeweiligen Seitenfläche 15, 16 des Pumpraums 5 nach Art einer hydrodynamischen Gleitlagerung bildet. Damit ist gewährleistet, daß im Nenn- Pumpbetrieb zwischen den Rotorseiten 17, 18 und den Seitenflächen 15, 16 aus¬ schließlich Flüssigkeitsreibung herrscht.
Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn die Lagerung des Rotors 7 in axialer Rich¬ tung ein Lagerspiel derart aufweist, daß durch den entstehenden Schmierfilm an den Rotorseiten 17, 18 eine automatische Zentrierung des Rotors 7 in Achsrich¬ tung erfolgt.
Zur Förderung der Bildung des oben beschriebenen Schmierfilms zwischen den Rotorseiten 17, 18 und den Seitenflächen 15, 16 sind die Rotorseiten 17, 18 vor- zugsweise mit einer entsprechenden Fase ausgestattet. In Drehrichtung gesehen befindet sich die Fase an der Vorderseite des jeweiligen Rotorflügels 8.
Es sind zahlreiche Möglichkeiten zur Parametrierung der erfindungsgemäßen Hybridpumpe 1 denkbar. Hierfür darf auf die oben angesprochenen Auslegungs- regehi verwiesen werden.
Im folgenden wird eine bevorzugte Parametrierung vorgestellt, die sich insbe¬ sondere für das Pumpmedium Wasser eignet. Dabei ist ein Betrieb der Hybrid¬ pumpe 1 unter Normalbedingungen (Raumtemperatur etc.) vorgesehen. Selbst- verständlich ist die Hybridpumpe 1 auch für andere Pumpmedien anwendbar. Dann ist ggf. eine Anpassung der Parametrierung an die Materialeigenschaften des jeweiligen Pumpmediums erforderlich.
Nach der bevorzugten Parametrierung umfaßt der Nenndrehzahlbereich jeden- falls eine Drehzahl von ca. 8.000 U/min, wobei der Durchmesser des Rotors 7 bei die Lauffläche 6 kontaktierenden Flügelspitzen 11 einen durchschnittlichen
Durchmesser von ca. 50 mm aufweist. Dabei ergibt sich eine Laufgeschwindig¬ keit der Flügelspitzen 11 an der Lauffläche 6 von ca. 21 m/s.
Das Rotormaterial hat bei dieser bevorzugten Parametrierung eine am Rotor 7 gemessene Shore-A Härte von ca. 75.
Die zuvor beschriebene, bevorzugte Parametrierung ist nicht beschränkend zu verstehen. Es sind auch Abweichungen möglich und vorgesehen. Insbesondere liegt die Laufgeschwindigkeit der Flügelspitzen 11 an der Lauffläche 6 im Nenndrehzahlbereich vorzugsweise in einem Bereich von ca. 14 m/s bis ca. 28 m/s, weiter vorzugsweise in einem Bereich von ca. 18 m/s bis ca. 24 m/s. Bei dem obigen durchschnittlichen Durchmesser des Rotors 7 von ca. 50 mm ergibt sich dann ein Nenndrehzahlbereich, der Drehzahlen zwischen ca. 5.300 U/min bis ca. 10.700 U/min bzw. zwischen ca. 6.900 U/min bis ca. 9.200 U/min um- faßt.
Der Rotor 7 ist vorzugsweise aus einem Elastomer ausgestaltet, beispielsweise aus NBR, FKM, PERBUNAN, VITON, EPDM, PEEK oder PP. Insbesondere bei der Auslegung des Rotors 7 für chemisch aggressive Pumpmedien kann es schließlich vorteilhaft sein, den Rotor 7 zumindest teilweise aus PTFE auszuge¬ stalten.