Verfahren und Vorrichtung zur zyklischen Überführung heisser Kunststoffschmelze
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zyklischen Überführung heisser Kunststoffschmelze unter hohem Druck von einer Einspritzschnecke über einen Einspritzkopf in die Kavitäten einer Spritzgiessform einer Spritzgiessmaschine, wobei die Schmelze über eine Vielzahl von unterschiedlich verlaufenden und sich kreuzenden Mischkanälen in Mischkörpern eines Mischers statisch gemischt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur zyklischen Überführung heisser Kunststoffschmelze über einen Einspritzkopf in die Kavitäten der Spritzgiessform einer Spritzgiessmaschine mit einem zwischengeschalteten statischen Schmelzemischer, mit einer Vielzahl von unterschiedlich in einem Winkel zur Mischerlängsachse verlaufenden Mischkanälen.
Stand der Technik
In der Kunststoffindustrie kennt man zwei Verarbeitungsgebiete, bei denen aus heisser, flüssiger Kunststoffschmelze geformte Gegenstände hergestellt werden. Das erste Gebiet betrifft die Herstellung von Endlosprodukten wie Profile, Rohre, Schläuche, Folien, usw. Das zweite Verarbeitungsgebiet betrifft das Spritzgiessen von Einzelteilen in Giessformen. Beiden gemeinsam ist, dass Kunststoffgranulat in einem von aussen geheizten Plastifizierzylinder aufbereitet und eine flüssige Schmelze hergestellt wird. Die flüssige Schmelze entsteht durch die von der Plastifizierschnecke erbrachte mechanische Arbeit sowie von der Wärmewirkung des geheizten Plastifizierzylinders.
Beim Extrusionsverfahren wird die aufbereitete Schmelze mittels der Extrusionsschnecke mit dem erforderlichen Druck über eine Spritzform kontinuierlich zu dem Stangen-, schlauch- oder folienartigen Produkt geformt. In der Regel wird zwischen der Extrusionsschnecke und der Spritzdüse ein statischer Mischer zwischengeschaltet. Das Ziel des statischen Mischers liegt darin, die heisse noch ungenügend homogene Schmelzemasse in einen möglichst homogenen
Schmelzestrom überzuführen. Wie mit dem Wort "statisch" zum Ausdruck gebracht wird, erreicht man den Mischeffekt durch unbewegliche Einbauten. Der Schmelzestrom wird über Mischkanäle vielfach aufgeteilt und wiederholt zusammengeführt. In der Praxis wird mit entsprechendem Aufwand für die Mischelemente ein hoher Mischeffekt und somit eine gute Homogenität erreicht. Der grundlegende Unterschied zwischen den beiden Verarbeitungsgebieten liegt darin, dass:
- im Falle der Extrusion eine höchstmögliche Kontinuität der Schmelzeströmung angestrebt wird.
- Das Spritzgiessen ist dagegen gekennzeichnet durch einen instationären Fluss.
Beim Spritzgiessen wird die aufbereitete Schmelzemasse in einem Plastifizier- zylindervorraum während der sogenannten Dosierphase gesammelt und danach schussweise durch eine Linearbewegung der Einspritz- bzw. Plastifizierschnecke über einen Zylinderkopf und in sehr vielen Anwendungen über einen statischen Mischer sowie eine Spritzdüse in die Kavitäten einer Spritzgiessform eingespritzt. Nach dem Einspritzen ist der Schmelzefluss im Mischer bis zur nächsten Einspritzphase gestoppt. Bereits die Plastifizierschnecke wird auf das Ziel einer möglichst guten Homogenität ausgelegt. Auch beim Spritzgiessen dient der statische Mischer zur Korrektur allfälliger Inhomogenitäten jedwelcher Art innerhalb der Schmelzemasse mit dem Ziel einer höchstmöglichen Schmelzequalität bzw. einer höchstmöglichen Qualität der fertigen Spritzteile.
In beiden Verfahrenstechniken wird sichergestellt, dass inhomogene Partien der im Plastifizierzylinder aufbereiteten Schmelze intensiv in die übrige Schmelzemasse eingemischt werden. Ein nicht unwichtiger Punkt in Bezug auf die Inhomogenität liegt in Schmelzepartien, welche abweichen von einer mittleren Temperatur der Schmelzemasse. Eine gängige Forderung liegt darin, dass keine Schmelzepartien vorhanden sein sollen, welche ausserhalb einer Temperaturabweichung von + / - 30C liegen. Die Homogenität in Bezug auf die Temperatur ist jedoch nur eine der besonderen Forderungen. Die Schmelze soll auch in Bezug auf die Viskosität und die Einheitlichkeit für Färb- oder andere Zusätze möglichst homogen sein.
Die US-PS 4 848 920 zeigt einen statischen Mischer für die Homogenisierung der von einem Extruder zugeführten Schmelze. Der Mischer besteht aus einer Vielzahl z.B. von sechs Einzelelementen bzw. Mischeinsätzen, welche in einem zylindrischen Gehäuse dicht aufeinander eingefügt sind. Jeder Mischeinsatz ist in Bezug auf den je benachbarten Mischeinsatz winkelversetzt eingebaut, so dass sich durch
entsprechende Stromteilungen eine enorme Durchmischwirkung ergibt. Damit der Druckverlust des statischen Mischers klein ist, sind die Kanalquerschnitte relativ gross. Die Kanalwände innerhalb des Mischeinsatzes können deshalb nur als dünne Rippen ausgebildet. Das Konzept ist vor allem auf eine maximale Homogenität der Schmelze ausgerichtet.
Die US-PS 4 027 857 zeigt eine andere Ausgestaltung. Ein einziger zylindrischer Mischeinsatz ist in eine entsprechende Bohrung einer Spritzdüse eingefügt. Über eine Vielzahl von winkelversetzten Bohrungen wird der Schmelzestrom wiederholt geteilt und zusammengeführt. Der Vorteil dieser Lösung liegt in einer kompakten Bauweise. Der statische Mischer hat innerhalb der kleinen Abmessungen einer Spritzdüse Platz.
Die DE 32 01 710 zeigt eine besondere Ausgestaltung einer Angussbuchse im Hinblick auf den Wärmefluss eines von aussen geheizten statischen Mischers. Es wird eine Angussbuchse für eine Spritzgiessvorrichtung vorgeschlagen, welche ein hohles, inneres Kernstück aus rostfreiem Stahl enthält. Ein Durchlaufkanal erstreckt sich bis zur Angussöffnung. In einem Durchlaufkanalmantel ist ein schraubenförmig gewundenes, elektrisches Heizelement angeordnet. Das Heizelement und das innere Kernstück sind mit einem hochleitenden Gussteil aus Kupfer vergossen und von einem Aussenmantel aus rostfreiem Stahl bedeckt. Im Durchlaufkanal ist ein spiralförmiger Innenkörper aus Stahl befestigt, durch den der Schmelze beim Durchfluss durch die Angussöffnung in dem Formhohlraum eine Dreh- oder Winkelbewegung erteilt wird. Als Vorteil wird aufgeführt, dass durch eine Verringerung der molekularen Ausrichtung der Schmelze in eine Richtung die Festigkeit des Produkts erhöht und die Gefahr einer Fadenbildung der Schmelze beim Öffnen der Form zum Ausstoss des Produktes verringert wird. Der statische Mischeffekt steht hier im Hintergrund. Im Vordergrund ist der Wärmefluss sowie eine verbesserte Molekularausrichtung innerhalb der Schmelze.
Die DE 28 22 096 schlägt Extruder-Einsätze mit gebohrten Mischkanälen für die Verwendung sowohl für statische wie auch für dynamische Mischer vor. Das Grundkonzept baut auf der Wirkung einer grossen Anzahl unterschiedlich verlaufender Kanäle in den Einsätzen auf. Die Mischkanäle werden so zueinander angeordnet, dass zwischen je zwei sich kreuzenden Mischkanälen eine Austauschfläche entsteht. Der Einsatz besteht aus Vollmaterial, in den gruppenweise Mischkanäle eingebohrt werden. Die Kanäle einzelner Gruppen verlaufen in parallelen Ebenen, wobei der Neigungwinkel der Kanäle bzw. Ebenen je einen positiven und einem negativen Neigungwinkel (α) zu der Mischachse aufweisen, derart, dass sich die Bohrungen
benachbarter Ebenen kreuzen. Es entsteht dadurch ein schiefwinkliges, gitterartiges, räumliches Gebilde. Für den Neigungwinkel (α) zwischen einem Kanal und der in diese Ebene projezierende Achse des Einsatzes wird 30° bis 60° vorgeschlagen. Als Ziel wurde eine grosse mechanische Festigkeit angestrebt, so dass die Einsätze Druckverluste längs des Mischers von mindestens 100 bar aushalten und eine hohe Mischgüte bei kurzer Bauweise erhalten. Um die hohe mechanische Festigkeit sicherzustellen, werden die Einsätze aus einem zylindrischen Metallblock hergestellt. Ferner wird vorgeschlagen, Einsätze mit einem Durchmesser von 1 bis 100 cm und einer Länge von 1 bis 4 mal so lange wie der Durchmesser herzustellen.
Die WO2004/098759 stellt eine konsequente Weiterausgestaltung der DE 28 22 096 dar. Vom Grundgedanken her werden gemäss einem ersten Ausgestaltungsgedanken von der Seite her in stangenförmigem Material die Mischkanäle eingebohrt, so dass ein oder mehrere Einsätze in einem Düsenkopf eingebaut werden können. Gemäss einem zweiten Ausgestaltungsgedanken werden kurze zylindrische Einsätze vorgeschlagen. Dabei werden unterschiedliche Gruppen von Mischkanälen eingebohrt. Ein Teil der Bohrungen sind durchgehend und führen von Stirnseite zu Stirnseiteder Einsätze. Eine zweite und dritte Gruppe besteht aus einseitig angebrachten Sackbohrungen, welche bis zur Mischerwandung führen. Die Sackbohrungen werden von Sackbohrungen von der Austrittsseite abgefangen, so dass für die Schmelzeströmung im Wandbereich ein Knick entsteht. Ein Nachteil besonders des zweiten Ausgestaltungsgedankens liegt in der erschwerten Reinigungmöglichkeit.
Beim Spritzgiessen liegt ein besonderes Problem beim Einsatz eines statischen Mischers in dem über die Zeit gesehen völlig instationären Schmelzefluss. Bei jedem Schuss wird der Schmelzestrom auf eine möglichst hohe Geschwindigkeit gebracht, die Schmelze in die Kavität eingespritzt und danach der Schmelzestrom abrupt gestoppt. Dieser Vorgang von "go and stop" ist im Hinblick auf die "Innereien" des statischen Mischers sehr nachteilig. Beim Anfahren muss das verfestigte Material, das heisst der noch feste Pfropfen, in dem statischen Mischer zuerst während 1 5 bis 20 Minuten aufgeheizt und verflüssigt werden. Beim Anfahren bedingt der langsame Wärmefluss von aussen, von dem Heizmantel, in das Innere des statischen Mischers die entsprechende Wartezeit. In der Praxis wird beim Anfahren häufig versucht, den noch nicht völlig verflüssigten Pfropfen mit höheren Schmelzedrücken auszutreiben. Solange das Material in dem Mischer gleichsam noch verkrallt ist, wird jedoch ein überhöhter Ausstossdruck benötigt. Es ergeben sich daraus extreme mechanische Belastungen, besonders auf die Mischrippen. Aber auch der sehr abrupte Wechsel der
Strömungsgeschwindigkeit bei jedem Schuss von Null auf ein Maximum und umgekehrt führt zu hohen Belastungsspitzen. Die Praxis zeigt, dass dies zu Materialermüdungen und zu einem mechanischen Bruch der schwächsten vorstehenden rippenförmigen Teile der Mischeinsätze führen kann.
Ein weiteres Problem liegt darin, dass unbeabsichtigt irgendwelche Metallteile mit dem Rohmaterial in die Kunststoffschmelze gelangen. Bei der Herstellung von Preformen werden Vielfachgiessformen mit bis zu 200 Giessnestern eingesetzt. Für die Verteilung der flüssigen Schmelze wird ein komplexes Verteil- und Hotrunner- System benötigt. Gelangt nun ein Metallteil, sei es als Bruchstück von Mischerrippen oder als Fremdmetallteile wie Metallscheiben, Muttern und Schrauben, in das Verteilsystem einer Vielfachform, so können diese oft nur vom Formenhersteller selbst durch aufwendige Zerlegung der ganzen Giessform wieder entfernt werden.
Der neuen Erfindung wurde nun die Aufgabe gestellt, die Nachteile der Lösungen des Standes der Technik zu beseitigen, jedoch möglichst viele Vorteile der Einzellösungen zu nutzen, eine hohe Mischgüte bei relativ geringem Druckverlust, eine leichte Reinigung und eine hohe Lebensdauer des statischen Mischers zu erreichen.
Darstellung der Erfindung
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kräfte aus dem Schmelzedruck durch eine massive Bauweise des Mischers direkt in die Druckhaltestruktur des Einspritzkopfes überführt wird und die Schmelze mehrfach distributiv gemischt wird.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der statische Schmelzemischer wenigstens ein Scheibenelement mit einem äusseren Mischerwandteil und einem inneren, integrierten Mischkörper mit einer Vielzahl von Mischkanäien für den Schmelzefluss aufweist.
Vom Erfinder ist erkannt worden, dass das Urmodell des statischen Mischers in Bezug auf einen Mischeffekt ohne bewegte Teile tatsächlich eine überraschend hohe Wirkung hat. Im Stand der Technik wurde jedoch im Einsatz für das Spritzgiessen zu sehr an dem Modell der statischen Mischer für das Extrusionsverfahren festgehalten. Mit der neuen Lösung ist es möglich:
- den Mischeffekt des statischen Mischers maximal zu nutzen,
- eine maximale Wärmeleitfähigkeit bis in die innersten Partien der Mischelemente zu
gewährleisten,
- eine sehr hohe Drucktoleranz zu erreichen,
- die mechanische Festigkeit ohne grossen Mehraufwand enorm zu steigern, dadurch, dass das Scheibenelement das äussere Mischerwandteil integriert hat,
- und eine leichte Reinigung sicherzustellen,
Insbesondere das Problem der Störung durch metallische Fremdkörper kann durch eine Siebwirkung durch die Mischkörper selbst erfolgreich begrenzt werden.
Bei der Mehrzahl der Mischeinsätze des Standes der Technik ist der Wärmefluss problematisch und konnte nur auf Kosten der Mischqualität, wie etwa gemäss DE 32 01 710, verbessert werden. Gemäss der neuen Erfindung besteht der statische Mischer aus druckfesten Scheibenelementen. Die Druckfestigkeit versteht sich in allen drei Raumdimensionen, also sowohl in Richtung des Mischerwandteiles wie auch in Axialrichtung des statischen Mischers. Mit der erfindungsgemässen Lösung ist erkannt worden, dass eine Verbesserung der mechanischen Festigkeit gleichzeitig auch eine spürbare Verbesserung des Wärmeflusses bringen kann. Die neue Lösung bringt sowohl einen optimalen Kraftfluss wie einen optimalen Wärmefluss.
Die neue Lösung gestattet eine ganze Anzahl besonders vorteilhafter Ausge¬ staltungen, wozu auf die Ansprüche 2 bis 6 sowie 8 bis 20 Bezug genommen wird.
Der Mischkörper wird vorzugsweise aus einem Vollkörper mit einer hohen mechanischen Festigkeit hergestellt, so dass dieser massive Fremdteile, insbesondere Metallteile, schadenfrei zurückhalten kann.
Gemäss einem ersten, besonders vorteilhaften Lösungsweg weist der Mischkörper in Strömungrichtung dachförmige konvexe Eintrittsflächen auf, derart, dass der ganze Schmelzestrom geteilt wird und die Schmelzeteilströme durch die winklige Anordnung der Mischkanäle auf der je gegenüberliegenden Seite aus dem Mischkörper austreten.
Damit wird erreicht, dass unabhängig der Mischwirkung innerhalb des Mischkörpers von Mischkörper zu Mischkörper bereits eine enorme distributive insbesondere zwei¬ stufige Mischwirkung erzwungen wird. Der ganze Schmelzestrom wird nicht nur in sich intensiv gemischt, sondern durch eine Zweiteilung jeweils auf die andere Mi¬ scherseite umgelenkt. Die Mischkörper können eingangs- und ausgangsseitig konvex ausgebildet sein, mit entsprechend schrägen Eintritts- und Austrittsflächen, wobei die beiden Schrägflächen vorzugsweise in einer Keilform etwa 30° bis 60° , besonders
vorzugsweise in dem Bereich von etwa 45 ° zur Mischerlängsachse angeordnet sind. Der Mischkörper weist besonders bevorzugt in einem Querschnitt, der die Mischerlängsachse enthält, zumindest angenähert eine Viereckform auf, mit etwa gleich langen durchgehenden Mischkanälen. Als optimale Lösung hat sich erwiesen, wenn die Eingänge der Mischkanäle in Bezug auf die Schrägflächen derart angeordnet sind, dass ein Teil der Eingänge bis in den Randbereich der inneren Mischerwand und ein Teil der Eingänge im zentralen Bereich des Schmelzeflusses angeordnet sind. Es entstehen dadurch im Eintrittsbereich in die Mischkörper keine Stauzonen. In Extremfällen können selbst kleinste Tot- bzw. Stauzonen zu einer ungleichen Verweildauer einzelner Schmelzepartien führen. Die Folge kann eine qualitative Verschlechterung der Schmelze sein. Dies kann bei besonders schwierigen Kunststoffen oder bei sehr hohen Verarbeitungtemperaturen zu örtlich verbrannten Schmelzepartien und entsprechenden Einlagerungen in die Spritzteile führen. Bevorzugt wird der Schmelzestrom nach Austritt aus den Mischkörpern durch die entsprechend konvexe Ausgestaltung der Mischkörper zu einem Schmelzestrom wieder stetig zusammengeführt. Vorteilhafterweise werden zwei nacheinander angeordnete Mischkörper verwendet, wobei der ganze Schmelzestrom durch die zwei, um 90° versetzt eingebaute Mischkörper je zwei mal aufgeteilt und wieder zusammengeführt. Dies erlaubt, die Schmelze zumindest angenähert als gleichmässige Strömung in die Mischkanäle und aus den Mischkanälen zu führen, so dass alle Partien der Schmelzemasse eine gleich grosse Chance in Bezug auf eine gute Durchmischung haben. Gemäss dem ersten Lösungweg wird das äussere Mischerwandteil als Flansch ausgebildet, wobei der innere integrierte Mikschkörper in der Strömungsrichtung und gegen die Strömungrichtung vorsteht. Den Flanschen werden Distanzhülsen zugeordnet, welche einen freien Durchsrömquerschnitt durch den Schmelzemischer bilden.
Gemäss einem zweiten Lösungsweg weist der integrierte Mischkörper etwa die Dicke des äusseren Mischerwandteiles auf und bildet als ganzes ein im Wesentlichen flaches Scheibenelement mit einem äusseren Flansch. Jedes der Scheibenelemente weist innerhalb des Flansches auf der einen Seite eine zylindrische Vertiefung und auf der anderen Seite einen über den Flansch vorstehenden Passring auf, welche mit den je anschliessenden Scheibenelementen eine Zentrier- und Führungsfunktion ergeben. Der innere zylindrische Teil des vorstehenden Passringes ergibt bei dieser Ausgestaltung den grössten inneren Durchströmquerschnitt des statischen Mischers. In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung bildet die zylindrische Vertiefung in dem Bereich der Passringstirnseite eine Anschlagfläche, welche in zusammengebautem Zustand des statischen Mischers die Stossfläche zwischen zwei
benachbarten Scheibenelementen bildet. Die Stossfläche der Passringstirnseite weist nach innen eine metallische Dichtkante und beabstandet dazu nach aussen eine Abstützkante auf. Die Dichtkante steht dabei um ein geringes Mass über die Abstützkante vor, derart, dass die Spannkräfte der Ankerschrauben zumindest teilweise über die Abstützkante übertragen werden. Vorteilhafterweise weist die Passringstirnseite zwischen der Dichtkante sowie der Abstützkante eine ringförmige Vertiefung auf, welche über eine Bohrung druckentlastet ist. Damit kann verhindert werden, dass im normalen Betrieb aussen an den Scheibenelementen Schmelze austritt.
Die Scheibenelemente werden winkelverdreht zusammengefügt sind zur Umlenkung des Schmelzeflusses von Scheibenelement zu Scheibenelement. Damit erhalten die Scheibenelemente je unterschiedlich ausgerichtete Mischkanäle. Durch 60°, 90°, 1 20° , usw. verdrehtes Zusammenfügen, gemäss den Lösungen des zweiten Lösungsweges, entsteht eine je unterschiedliche Strömungsrichtung für den Schmelzefluss von Scheibenelement zu Scheibenelement. Schnelllösbare Verbindungselemente erlauben dem Betreiber, zum Beispiel für einen Produktwechsel, den statischen Mischer schnell auszuwechseln und/oder die inneren Kanäle für den Schmelzefluss schnell und ökonomisch zu reinigen. Die Schmelze muss mit beachtlich hohen statischen Drücken in die Kavitäten der Giessformen eingespritzt werden. Nach dem vollständigen Formfüllen muss mit höchsten Werten von beispielsweise 800 bis 2000 bar nachgedrückt werden. Auch unter höchster Belastung darf im ganzen Schmelzefluss keine undichte Stelle entstehen. Für das schnelle Ineinanderpassen der Scheibenelemente weist der Passring aussenseitig eine zylindrische Zentrierung auf, passend in eine entsprechende zylindrische Zentrierung in der Vertiefung des anstossenden Scheibenelementes. Damit jedoch die Dichtkante bei dem Zusammenbau mit den hohen notwendigen Spannkräften der Verbindungsschrauben nicht zu sehr zusammengepresst werden kann und die Dichtfunktion erhalten bleibt, ist eine zusätzliche Abstützkante vorgesehen, welche zumindest einen Teil der Spannkräfte der Ankerschrauben übernimmt.
Bevorzugt werden die Mischkanäle zumindest eines Scheibenelementes kleinquerschnittig ausgebildet und weisen vorzugsweise einen Durchmesser kleiner 9 mm jedoch grösser 4 mm auf. Ein ganz besonderer Aspekt liegt darin, dass durch die Ausbildung von kleinquerschnittigen Mischkanälen, insbesondere metallische Fremdkörper, durch eine entsprechende Filterwirkung in einem schnelldemontierbaren Einspritzkopf rasch entfernt werden können. Hierzu ist es möglich, den statischen Druck auf der Schmelze zu überwachen und bei unregelmässigem Druckanstieg die
notwendigen Servicearbeiten sofort einzuleiten. Die Praxis zeigt, dass immer wieder, wenn auch nicht sehr häufig, Kleinteile wie Schrauben, Unterlagsscheiben, usw. in die Schmelze gelangen. Sind diese Kleinteile grösser als der freie Durchströmquerschnitt der Plastifizierschnecke, so werden diese entweder von der Plastifizierschnecke aufgehalten, und/oder sie ergeben mechanische Schäden an den betreffenden Stellen. Sind die Fremdkörper sehr klein, z.B. nur einige Millimeter, so werden diese mit der Schmelzemasse bis in die Kavität oder die Verschlussnadel mitgerissen und können mit verhältnismässig kleinem Aufwand herausgenommen werden. Haben diese Fremdteile jedoch eine gewisse kritische Grosse, z.B. grösser 4 mm und kleiner 9 mm, so können sie bis in das Innere des Formwerkzeuges gelangen. Im Falle von grossen Werkzeugen, z.B. für die schussweise Herstellung von 100 bis 200 Preformen, kann der Arbeitsaufwand für die Entfernung der Fremdteile mehrere Tage dauern. Zudem kann diese Arbeit häufig nur von dem Werkzeughersteller selbst durchgeführt werden. Durch die Wahl einer optimalen Grosse der Mischkanalquerschnitte kann dieses Problem im Spritzwerk selbst sehr schnell durch Demontieren des Einspritzkopfes gelöst werden.
In der konkreten Ausbildung sowohl des ersten wie des zweiten Lösungsweges weist die Vorrichtung zwei oder mehrere Scheibenelemente auf. Die Mischkanäle eines Scheibenelementes werden bevorzugt als durchgehende Bohrungen mit unterschiedlicher Strömungsrichtung ausgebildet. Zumindest im gegenwärtigen Stand wäre ein im Druckgiessverfahren hergestelltes Scheibenelement bei höchsten Belastungen bruchgefährdet. Zweckmässigerweise bestehen die Mischkanäle eines Scheibenelementes aus zwei oder mehreren versetzt angeordneten Gruppen, welche die Schmelzeströmung in unterschiedliche Richtungen umlenken. Ein wichtiger Aspekt liegt dabei etwa gemäss der DE 32 01 710 darin, dass die einzelnen Mischkanäle einer Gruppe sich mit offenen Austauschflächen mit den Mischkanälen einer je anderen Gruppe kreuzen. Jedes Scheibenelement hat somit in sich bereits das Konzept des statischen Mischers. Der Schmelzestrom wird in viele Teilströme aufgeteilt, welche in je unterschiedliche Richtungen gelenkt werden. Bei einer erneuten Zusammenführung der Teilströme wird ein hoher Mischeffekt ohne bewegte Teile erreicht.
Gemäss einem weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltunggedanken werden die Mischkörper als einstückiges Scheibenelement mit einem äusseren Mischerwandteil ausgebildet und als Teil eines Mischkopfes analog zu einer Spritzdüse von aussen her beheizt bzw. temperiert. Der Wärmefluss wird durch die massive Bauweise einerseits und die Einstückigkeit andererseits stark begünstigt. Zusätzlich kann durch
kleinquerschnittige Ausbildung der Mischkanäle und dicken, verbleibenden Wandstärken zwischen den Mischkanälen ein optimaler Wärmefluss bis ins Innere des Mischkörpers ausgenutzt werden.
Das Scheibenelement wird vom Mischerwandteil bis zu dem Mischkörper massiv ausgebildet und einstückig aus einem Material mit hoher mechanischer Festigkeit und hoher Wärmeleitfähigkeit hergestellt. Bevorzugt werden zwei oder mehrere Scheibenelemente seriell nacheinander eingesetzt. Die Scheibenelemente werden durch mehrere Ankerschrauben mit dem Einspritzkopf käfigartig gehalten. In dem Bereich des statischen Mischers werden durch die kurzzeitig sehr hohen Schmelzedrücke von 1000 bis 2000 bar enorme Kräfte aufgebaut. Mit den käfigartig angeordneten Ankerschrauben kann den Druckkräften in Axialrichtung standgehalten werden. Jedes der Scheibenelemente wird aus einem hochwärmeleitfähigen Material, insbesondere aus einer Stahllegierung, hergestellt. Hier macht sich die Erfindung die Tatsache zunutze, dass Metall eine hohe Wärmeleitfähigkeit hat, besonders wenn das Scheibenelement einstückig ist. Die Druckfestigkeit verlangt eine massive Bauweise. Die massive Bauweise ist zusammen mit der Einstückigkeit der ganzen Scheibenelemente eine ideale Voraussetzung, sowohl für eine gute Wärmeleitfähigkeit wie auch für eine gute Druckfestigkeit.
Der statische Schmelzemischer wird an der Austrittseite des Einspritzkopfes befestigt. Eingangsseitig in die Scheibenelemente wird ein scheibenartiges Übergangsstück mit einer Querschnittsüberführung von dem Zuführkanal des Einspritzkopfes in den inneren Durchströmquerschnitt des statischen Mischers angeordnet.
Jedes der zwei oder mehreren Scheibenelemente weist einen äusseren Flansch mit mehreren durchgehenden Bohrlöchern auf, in welchen die Ankerschrauben geführt sind, zur druckfesten Verbindung mit dem Spritzkopf. Der ganze statische Mischer kann auf diese Weise nach dem Lösen der Ankerschrauben in die Einzelzeile zerlegt und leicht gereinigt werden. Der Einspritzkopf hat ein äusseres zylindrisches Übergangsstück, das aussen etwa den Abmessungen der Scheibenelemente entspricht. Dies erleichtert das Anbringen von gleichen Heizelementen. Die Scheibenelemente des statischen Mischers sind in zusammengebautem Zustand vollständig mit einem Heizmantel zu umgeben. Damit wird der Forderung eines optimalen Wärmeflusses von aussen in den statischen Mischer und umgekehrt auf eine bestmögliche Weise entsprochen.
Kurze Beschreibung der Erfindung
Die neue Erfindung wird nun anhand einiger Ausführungsbeispiele mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
die Figur 1 einen Spritzkopf einer Spritzgiessmaschine mit zwischengeschaltetem statischem Mischer und einer angebauten Spritzdüse mit flachen
Scheibenelementen; die Figur 2a ein einzelnes flaches Scheibenelement, perspektivisch dargestellt; die Figur 2b ein Scheibenelement gemäss Figur 2a schematisch im Schnitt dargestellt; die Figur 3a eine Draufsicht auf ein einzelnes, flaches Scheibenelement; die Figur 3b ein Schnitt III - III der Figur 3a; die Figur 4a ein Schnitt VI - VI der Figur 4a; die Figur 4b eine Ansicht IV der Figur 6; die Figur 5 schematisch einen statischen Mischer mit vier um 90° winkelverdreht eingebauten flachen Scheibenelementen; die Figur 6 ein Mischkopf mit zwei, um 90° versetzt eingebauten und beidseits dachförmig ausgebildeten Ein- bzw. Austrittsflächen; die Figur 7a ein Mischkörper gemäss Figur 6 in grosserem Massstab; die Figur 7b eine perspektivische Darstellung der Figur 7a; die Figur 7c ein Ausschnittsdetail eines Mischkanalein- bzw. austrittes aus dem
Mischkörper; die Figur 8 den Mischkörper gemäss den Figuren 6 und 7 mit verschiedenen
Schnittdarstellungen; die Figur 9 schematisch die Überführung der heissen Schmelze von der
Plastifizierschnecke bis in die Kavitäten der Spritzgiessoform; die Figur 10 schematisch das mehrfach distributive Mischen mit dachförmigen
Mischkörpern.
Wege und Ausführung der Erfindung
Die Figur 1 zeigt den vordersten Teil einer Plastifiziereinheit mit einem Einspritzkopf 1 , einem statischen Mischer 2 sowie einer Spritzdüse 3. Nur angedeutet ist der Plastifizierzylinder 4. Nicht dargestellt ist die Plastifizierschnecke, welche mit dem Bezugszeichen 5 angedeutet ist. Mit d.zyl. ist der innere Durchmesser des Plastifizierzylinders bezeichnet, mit einem konischen Übergang 6 sowie einem Zylinderauslass 7. Ein Heizmantel 8 ist in dem Bereich des Einspritzkopfes 1 sowie
des Plastifizierzylinders 4, ferner ein Heizmantel 9 in dem Bereich des statischen Mischers angeordnet. Die Richtung der Schmelzeströmung ist mit Pfeil 1 1 , 1 1 ' angegeben, welcher von rechts nach links geht. Ganz links weist die Spritzdüse 3 eine Düsenöffnung 1 2 für das Anlagen am Spritzwerkzeug auf, welche am Ende des Durchtrittskanales 1 3 der Spritzdüse angeordnet ist. Im Einspritzkopf 1 wird die Schmelze in einen relativ engen Schmelzekanal 14 geführt, welcher in einer konischen Erweiterung 1 5 in den statischen Mischer 2 überführt ist. Der statische Mischer besteht aus einem scheibenförmigen Übergangsstück 16 am Einlauf in den Mischer sowie einem Übergangsstück 1 7 am Auslauf des statischen Mischers 2. Das Übergangsstück 1 6 weist einen Einlaufkonus 1 8 und das Übergangsstück 1 7 einen Auslaufkonus 1 9 auf. Mit dem Beispiel gemäss Figur 1 weist der statische Mischer 2 vier flache Scheibenelemente 20, 20', 20", 20'" auf, welche je in einem Winkel verdreht eingebaut sind. Der statische Mischer 2 wird zusammen mit einem Spannflansch 21 der Spritzdüse 3 über Ankerschrauben 22 mit dem Einspritzkopf fest verschraubt. Nach Lösen der Ankerschrauben 22 kann die Spritzdüse 3 zusammen mit den Elementen 16, 20, 20', 20", 20'" sowie 1 7 gelöst werden und beispielsweise für Service- oder Reinigungszwecke auseinander genommen und wieder zusammen- bzw. angebaut werden. Es werden sechs kräftige Ankerschrauben 22 vorgeschlagen, welche ringförmig angeordnet werden und eine Art "Käfig" für die Scheibenelemente 20 bilden. Jedes Scheibenelement hat als Beispiel sechs durchgehende Bohrlöcher 23 für die Ankerschrauben 22. Werden nun die flachen Scheibenelemente 20 um je 60°, 90° oder 1 20° usw. verdreht eingebaut, entsteht eine zusätzliche Richtung für die Teilströme TMx, TMy, von Scheibenelement zu Scheibenelement und eine entsprechend zusätzliche Mischwirkung.
Ein Beispiel eines flachen Scheibenelementes 20, 20', 20", 20'" ist in den Figuren 2a und 2b in grosserem Massstab perspektivisch dargestellt. Die äusseren charakteristischen Merkmale eines flachen Scheibenelementes sind der äussere Durchmesser D sowie die Breite B. Quer zur Richtung des Schmelzeflusses 29 ist die Mischraumweite Mw zusammen mit der Mischraumlänge ML (Figur 1 ). Jedes flache Scheibenelement 20 weist im Inneren innerhalb der Mischraumweite Mw bzw. 27 eine Eintrittsstirnseite 25 mit Mischkanälen bzw. Mischbohrungen 24 auf, welche durchgehend bis zur Austrittsstirnseite 26 geführt sind. Wie aus den Figuren 2a und 2b ersichtlich ist, sind die Mischbohrungen bzw. Mischkanäle 24 in mehreren versetzten Reihen als Gruppen 32, 32', 33, 33' angeordnet, welche je um einen Winkel α bzw. ß mit unterschiedlichem Schrägwinkel zu der Mittenachse 29 eingebohrt sind (Figur 2b). Dies bedeutet, dass der Schmelzestrom M in unterschiedliche Teilströme TM1 , TM2 mit unterschiedlicher Richtung aufgeteilt wird.
Da nicht nur zwei unterschiedliche Misch bohrungen sondern beispielsweise 20, 40 oder mehr in einem einzelnen Scheibenelement angeordnet sind, ergibt sich eine entsprechend grosse Anzahl Teilströme TMx, TMy, für jedes Scheibenelement 20.
Die Figuren 3a und 3b zeigen verschiedene Schnitte bzw. Ansichten eines flachen Scheibenelementes. Ein wichtiger Ausgestaltungsgedanke ist aus den Figuren 3a, 3b sowie 4a und 4b erkennbar. Jedes Scheibenelement weist auf einer Seite einen Passring 40 und auf der anderen Seite eine dazu passende zylindrische Vertiefung bzw. Zentrierung 41 mit einer Passfläche 42 auf. Der Passring 40 hat auf der Stirnseite eine innere Dichtfläche 43 sowie eine äussere Abstützkante 44. Aus der Figur 3b erkennt man, dass an den kreuzenden Stellen der versetzten Reihen 32, 33 von Mischkanälen 24 Austauschflächen 30 vorgesehen sind. Die sich kreuzenden Mischkanäle sind so eng aneinander angeordnet, dass sich diese an den Kreuzungsstellen überschneiden. Die Austauschflächen ergeben einen zusätzliche Mischeffekte von Mischkanal zu Mischkanal. Die Mischkanäle 24 werden so dicht aneinander gereiht, dass sich die inneren Mischkanäle überschneiden, was aus den bizarr aussehenden teilweisen Durchdringungen 47 in den Figuren 4a und 4b zum Ausdruck kommt.
Beim Beispiel gemäss Figuren 4a und 4b sind je drei versetzte Reihen 34 bzw. 35 angeordnet. Dabei sind die Reihen 34 dunkel markiert. Zwischen den beiden Reihen 34 und 35 ergibt sich ein Überschneidungsgebiet Ü. Innerhalb des Passringes 40 ist jeweils eine Mischkammer 45, in welcher alle Teilströme eines Scheibenelementes eintreten und umgelenkt werden in die Mischbohrungen des folgenden Scheibenelementes. Jedes Scheibenelement weist einen äusseren Flansch 28 auf. Die Tiefe "T" des Spannringes ist kleiner als die Höhe "H" des vorstehenden Passringes 40, damit beim Zusammenbau die Dichtfunktion sichergestellt und unter grossen Presskräften die Abstützkante 44 einen Teil der Druckkräfte aus der Schraubverbindung übernimmt.
Die Figur 5 zeigt einen zusammengebauten Mischer 2 mit flachen Scheibenelementen in grosserem Massstab. Der Mischer hat vier Scheibenelemente 20, 20', 20", 20'". Dabei sind als Beispiel je zwei Scheibenelemente 20 , 20" im Verhältnis zu den Scheibenelementen 20', 20"' um 180° verdreht eingebaut. Der Grad der Verdrehungsmöglichkeit hängt ab von der Anzahl Bohrlöcher 23. Die Mischqualität kann somit direkt:
1 . durch die Anzahl, Grösse und Anordnung der Mischbohrungen 24 sowie deren Anordnung zueinander sowie
2. durch den winkelverdrehten Einbau der einzelnen Scheibenelemente 20, 20',
3. sowie durch die Anzahl der Scheibenelemente beeinflusst werden.
Als Regel gilt, je mehr Mischkanäle und Scheibenelemente, desto grösser der Mischeffekt. Die Mischbohrungen und deren Ausrichtung in einem einzelnen Scheibenelement können identisch und auch unterschiedlich sein. Das letzte Scheibenelement kann nur Mischbohrungen parallel zu der Mittenachse 29 aufweisen, damit eine ungestörte Laminarströmung für den Schmelzeaustritt entsteht.
Die Figur 6 zeigt einen statischen Mischkopf 56 mit zwei um 90° verdreht eingebauten Scheibenelementen 50, 50' mit einem dachförmigen Mischkörper. Jeder der Scheibenelemente 50, 50' weist innen einen Mischkörper 51 x bzw. 51 XX sowie nach aussen ein Mischerwandteil 52 auf. Zwischen den beiden Scheibenelementen 50, 50' ist eine Distanzhülse 53 zwischengeschaltet. Je eine entsprechende Eintritts- Distanzhülse 54 und Austritts-Distanzhülse 55 ist angeordnet. Der ganze Mischkopf 56 wird mittels der Ankerschrauben 22 an dem austrittsseitigen Ende des Einspritzkopfes 1 angeschraubt.
Die Figuren 7a und 7b zeigen ein Scheibenelement 50, 50' mit einem dachförmigen Mischkörper 51 in grosserem Massstab. Die Figur 7c zeigt einen Mischkanal bzw. eine Mischbohrung 24 im aus- bzw. Eintrittsbereich. Dabei weist die Mischbohrung eine Ansenkung 57 auf.
Die Figur 8 stellt verschiedene Schnitt A - F dar. Es sind dabei auch die Austauschflächen 58 erkennbar. In Bezug auf die Mischerlängsachse 29 sind die beiden dachförmigen Eintrittsstirnseiten 25*, 25** in einem Winkel von etwa 45 ° angeordnet. In den in der Figur 8 gewählten Schnittdarstellungen hat der Mischkörper etwa eine Viereckform. Daraus ergibt sich, dass alle Mischbohrungen 24 etwa gleich lang sind (BL).
Die Figur 9 zeigt schematisch die Schmelzeüberführung von der Einspritzschnecke bis in die Form, einen vollständigen Mischkopf 60. Mit einem Übergangsstück 61 an den Einspritzzylinder. Im Übergangsstück 61 ist ein Drehventil 62 angeordnet. Nur schematisch ist ein Speisetrichter 63 für das trockene Rohmaterial sowie ein Einspritzaggregat 64 dargestellt. Die Schmelze 65 strömt vom Übergangsstück 61 in
den Mischkopf 60. Die Schmelzemasse M1 wird als Masse M2 in ein Hotrunner/Verteilsystem 66 sowie den einzelnen Kavitäten einer Spritzgiessform 67 überführt.
Die Figur 10 zeigt als Ausschnittvergrösserung den Mischkopf 60. Der Schmelzestrom M 1 wird durch die dachförmigen Eintrittsflächen 25X, 25XX in zwei Teilströme Mal und Mb1 aufgeteilt. Wie mit den Pfeilen 68 und 69 angedeutet ist, wird der jeweilige Teilstrom Mal bzw. Mb1 auf die jeweils andere Seite des Mischers umgelenkt. Die entsprechenden Teilströme Ma2 und Mb2 treten auf der je entsprechenden anderen Seite in den zweiten, um 90° verdreht eingebauten Mischkörper 51 XX ein. Durch den verdrehten Einbau des zweiten Mischköprers 51 XX ergibt sich eine weitere Aufteilung in zwei Teilströme, diesmal jedoch in zwei anderen Quadranten.