Temperiervorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Temperiervorrichtung zum Tempe¬ rieren einer Verbrauchseinrichtung mit einem an die Ver¬ brauchseinrichtung anschließbaren Temperierfluidkreislauf mit wenigstens einem ersten Temperatursensor und mit we¬ nigstens einem Kälteerzeuger, der wenigstens einen mit dem Temperierfluidkreislauf in Verbindung stehenden Kältespei¬ cher zur Aufnahme eines Termperierfluids aufweist.
Temperiervorrichtungen der vorgenannten Art finden vielfäl¬ tigen Einsatz, z.B. zur Temperierung von Verbrauchseinrich¬ tungen in Form von chemischen, biologischen und biochemi¬ schen Reaktoren, Autoklaven, Kryostaten, Evaporatoren, Kon¬ densatoren sowie in anderen Prozessen, welche eine genaue Temperatursteuerung bzw. -regelung erfordern. Dabei wird die Verbrauchseinrichtung von dem in einem Temperierfluid- kreislauf zirkulierten, flüssigen und/oder gasförmigen Tem- perierfluid temperiert, wobei der Kälteerzeuger in Abhän¬ gigkeit der von dem Temperatursensor ermittelten Temperatur das Temperierfluid kühlt, um es auf der für die jeweilige Anwendung erwünschten Temperatur zu halten oder es auf die¬ se Temperatur abzukühlen. Bekannte Temperiervorrichtungen sind zusätzlich häufig mit einer Heizeinrichtung ausgestat¬ tet, um das Temperierfluid aufheizen und somit z.B. bei In- betriebnahme der Anlage die Verbrauchseinrichtung auf die gewünschte Prozeßtemperatur zu bringen.
BESTATIGUNGSKOPIE
Zur Temperierung einer Verbrauchseinrichtung über einen verhältnismäßig großen Temperaturbereich von etwa -1000C bis etwa 35O0C ist eine Temperiervorrichtung bekannt, die einen an die Verbrauchseinrichtung anschließbaren Tempe- rierfluidkreislauf mit einem ersten Temperatursensor, einem ersten Kälteerzeuger in Form eines Luft- oder Wasserkühlers sowie eine steuerbare Heizeinrichtung aufweist. Darüber hinaus weist der Temperierfluidkreislauf eine den ersten Kälteerzeuger überbrückende Bypassleitung aus, welche mit einem zweiten Kälteerzeuger in Form einer Kältemaschine ausgestattet ist. Sowohl dem ersten als auch dem zweiten Kälteerzeuger ist je ein Sperrventil, wie ein Magnetventil, zugeordnet, um wahlweise entweder den ersten oder den zwei¬ ten Kälteerzeuger mit dem Temperierfluidkreislauf zu ver- binden. Der erste Kälteerzeuger wird im Falle einer er¬ wünschten Temperaturbereichs von etwa 15O0C bis 3500C (im Falle eines Luftkühlers) bzw. von etwa 8O0C bis etwa 3500C (im Falle eines Wasserkühlers) in Betrieb genommen. Bei demgegenüber niedrigeren Temperaturen bis etwa -1000C wird das diesem zugeordnete Sperrventil geschlossen und es wird der zweite Kälteerzeuger, nämlich die Kältemaschine, in Be¬ trieb genommen. Zum Aufheizen der Temperierfluides wird derjenige Kälteerzeuger, dessen Sperrventil sich in der Öffnungsstellung befindet, abgeschaltet und wird das zirku- lierte Temperierfluid mittels der Heizeinrichtung auf die gewünschte Temperatur gebracht. Das Abkühlen des Tempe- rierfluides geschieht je nach gewünschter Temperatur mit¬ tels eines der Kälteerzeuger.
Die bekannte Temperiervorrichtung ermöglicht zwar eine weitgehend zufriedenstellende Temperierung der Verbrauchs¬ einrichtung über einen relativ großen Temperaturbereich, doch besteht in vielen Fällen ein Bedarf dahingehend, dyna¬ mische Temperaturschwankungen eines in der Verbrauchsein- richtung durchgeführten Prozesses, z.B. exothermen Reaktio-
nen, schnell nachzusteuern bzw. nachzuregeln und die Ver¬ brauchseinrichtung somit auf der erforderlichen Prozeßtem¬ peratur zu halten. Dies ist mittels der bekannten Tempe¬ riervorrichtung problematisch, wobei insbesondere die Aus- regelung von dynamischen Wärmeeinträgen in das System eine Angleichung der Kühlleistung des jeweiligen, in Betrieb be¬ findlichen Kälteerzeugers entsprechend der eingetragenen Wärmeleistung erfordert. Hierbei kann es insbesondere bei verhältnismäßig starken Änderungen der über die Verbrauchseinrichtung in das System eingetragenen Wärme¬ leistung zu Temperaturschwankungen kommen, da das System aufgrund einer gewissen Trägheit nicht für eine spontane Nachregelung zu sorgen vermag.
Aus der DE 198 57 108 Al ist eine Temperiervorrichtung be¬ kannt, die einen Temperierfluidkreislauf aufweist, in dem eine Pumpe und eine Heizung angeordnet sind. Darüber hinaus ist eine Temperierflüssigkeiquelle in Form eines Kältespei¬ chers vorgesehen. In einer von dem Temperierfluidkreislauf zu dem Kältespeicher führenden Leitung ist ein Absperrven¬ til angeordnet, das in Abhängigkeit von der mittels eines Sensors festgestellten Fluidtemperatur im Temperierfluid¬ kreislauf angesteuert wird. Beim Öffnen des Ventils fließt Temperierfluid aus dem Tempererierfluidkreislauf zu dem Kältespeicher. Da es sich um ein geschlossenes System han¬ delt, wird gleichzeitig Temperierfluid aus dem Kältespei¬ cher über eine Leitung dem Temperierfluidkreislauf zuge¬ führt. Eine derartige Temperiervorrichtung ist jedoch rela¬ tiv träge und es dauert sehr lange, bis nach einem relativ großen dynamischen Wärmeeintrag wieder die gewünschte Tem¬ peratur in der Verbrauchseinrichtung erreicht ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, 'eine Tempe¬ riereinrichtung der eingangs genannten Art dahingehend wei-
terzubilden, dass eine schnelle Ausregelung von dynamischen Wärmeeinträgen möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Temperiervor- richtung der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass dem Temperierfluidkreislauf mittels wenigstens eines Mischorgans Temperierfluid aus dem Kältespeicher in Abhän¬ gigkeit der von dem ersten Temperatursensor ermittelten Temperatur zumischbar ist.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Temperiervorrichtung ermöglicht eine schnelle und spontane Ausregelung von dyna¬ mischen Wärmeeinträgen eines in der Verbrauchseinrichtung stattfindenden Prozesses in das System, indem der Kälte¬ speicher stets eine gewisse Menge an kaltem Temperierfluid auf Vorrat hält, welche dem Temperierfluidkreislauf be¬ darfsweise mittels des Mischorgans in der jeweils genau er¬ forderlichen Menge beigemischt werden kann, wobei die ge- wünschte Kälteleistung - je nach Temperatur des in dem Käl¬ tespeicher auf Vorrat gehaltenen Temperierfluides - durch die jeweilige Menge des dem Temperierfluidkreislauf aus dem Kältespeicher beigemischten Temperierfluides eingestellt werden kann.
Der Kältespeicher umfaßt zweckmäßig ein Reservoir mit einer gewissen Menge an Temperierfluid, wobei die Temperatur des Kältespeichers auf einer gegenüber der Solltemperatur der Verbrauchseinrichtung niedrigeren Temperatur einstellbar ist, so dass eine schnelle, dynamische Regelung möglich ist. Da die in dem Kältespeicher gespeicherte Kälteleistung stets zur Verfügung steht und im Bedarfsfall nicht erst er¬ zeugt werden muß, ermöglicht die Temperiervorrichtung hohe Abkühlraten, sofern die Verbrauchsvorrichtung schnell abge- kühlt werden soll. Dies kann durch Zumischung der maximal
möglichen Menge an Temperierfluid aus dem Kältespeicher in den Temperierfluidkreislauf geschehen. Des weiteren gewähr¬ leistet die erfindungsgemäße Temperiervorrichtung einen schonenden Betrieb des Kälteerzeugers, da dieser praktisch nie unter Vollast betrieben werden muß, da ein kurzfristig auftretender, hoher Bedarf an Kälteleistung durch den Käl¬ tespeicher gedeckt werden kann. Dies ist nicht nur im Hin¬ blick auf einen niedrigeren Energieverbrauch, sondern ins¬ besondere auch hinsichtlich der Lebensdauer und der War- tungsintervalle des Kälteerzeugers günstig. Schließlich er¬ laubt die erfindungsgemäße Temperiervorrichtung den Einsatz nur eines Kälteerzeugers, wie eines Luft-, Wasserkühlers, einer Kältemaschine oder dergleichen, welche entsprechend der gewünschten Minimaltemperatur gewählt werden kann. Auf- grund des Mischorgans kann die Menge an Temperierfluid, die den Temperierfluidkreislauf beigemischt werden soll, mit hoher Genauigkeit eingestellt werden.
In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass der Kälte- Speicher über eine Abzweigleitung und über eine Zuführlei¬ tung mit dem Temperierfluidkreislauf in Verbindung steht, so dass die von dem Temperierfluidkreislauf in den Kälte¬ speicher mündende Abzweigleitung und die aus dem Kältespei¬ cher in den Temperierfluidkreislauf mündende Zuführleitung eine Bypassleitung des Temperierfluidkreislaufs bilden. Auf diese Weise kann das mittels des Mischorgans aus dem Kälte¬ speicher über die Zuführleitung in den Temperierfluidkreis¬ lauf zugemischte kalte Temperierfluid stets durch demgegen¬ über wärmeres Temperierfluid aus dem Temperierfluidkreis- lauf ersetzt werden, welches dem Kältespeicher über die Ab¬ zweigleitung zugeführt und dort von dem Kälteerzeuger auf die gewünschte Temperatur abgekühlt wird. Die Abzweiglei¬ tung mündet dabei zweckmäßig stromauf der Zuführleitung (in Fließrichtung des Temperierfluidkreislaufs betrachtet) in den Temperierfluidkreislauf.
Das in dem Kältespeicher aufgenommene Temperierfluid steht vorzugsweise über einen Wärmetauscher mit einem separaten Kühlmittelkreislauf des Kälteerzeugers in Verbindung, so dass der Kühlmittelkreislauf des den Kältespeicher kühlen¬ den Kälteerzeugers von dem Temperierfluidkreislauf der Verbrauchseinrichtung getrennt ist.
Um für eine genaue Temperaturregelung zu sorgen, weist der Kältespeicher vorzugsweise wenigstens einen zweiten Tempe¬ ratursensor auf, wobei dem Temperierfluidkreislauf mittels des Mischorgans Temperierfluid aus dem Kältespeicher in Ab¬ hängigkeit sowohl der von dem ersten Temperatursensor des Temperierfluidkreislaufs als auch der von dem zweiten Tem- peratursensor des Kältespeichers ermittelten Temperatur be¬ darfsweise zumischbar ist.
Der Kältespeicher ist zweckmäßig mit einer Rühreinrichtung zum Homogenisieren des dort auf Vorrat gehaltenen Tempe- rierfluides ausgestattet. Die Rühreinrichtung dient somit auch zur Sicherung der Übertragungsleistung bei der Kälte¬ übertragung.
Während der Kälteerzeuger, wie bereits angedeutet, grund- sätzlich von einem beliebigen bekannten Kälteerzeuger, wie einem Gas-, Flüssigkeitswärmetauscher oder dergleichen, ge¬ bildet sein kann, kann er insbesondere dann, wenn eine hohe Kühlleistung erwünscht ist, von einer Kältemaschine gebil¬ det sein. Mit "Kältemaschine" ist dabei allgemein eine Ma- schine, wie eine Wärmepumpe, gemeint, die dazu dient, einem System auf einem niedrigen Temperaturniveau Wärme zu ent¬ ziehen, indem der Maschine Arbeit zugeführt und Wärme auf einem demgegenüber höheren Temperaturniveau an die Umgebung abgeführt wird. Unter Einsatz einer solchen Kältemaschine ist z.B. ein Betrieb der Temperiervorrichtung in einem Tem-
peraturintervall von etwa -1000C bis 3500C problemlos mög¬ lich.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung kann vorgesehen sein, dass das Mischorgan ein im Bereich der Mündung der Zuführ¬ leitung und/oder der Abzweigleitung des Kältespeichers in den Temperierfluidkreislauf angeordnetes Drei-Wege-Steuer¬ ventil aufweist, welches entsprechend der von dem (den) Temperatursensor (en) ermittelten Temperatur steuerbar ist, um dem Temperierfluidkreislauf die jeweils erforderliche
Menge an Temperierfluid aus dem Kältespeicher beizumischen.
Statt dessen kann gemäß einer anderen bevorzugten Ausfüh¬ rung vorgesehen sein, dass das Mischorgan sowohl ein in der Zuführleitung und/oder in der Abzweigleitung des Kältespei¬ chers in den Temperierfluidkreislauf angeordnetes erstes Zwei-Wege-Steuerventil als auch ein in dem Temperierflu¬ idkreislauf zwischen der Abzweigleitung und der Zuführlei¬ tung angeordnetes zweites Zwei-Wege-Steuerventil aufweist, welche entsprechend der von dem (den) Temperatursensor (en) ermittelten Temperatur steuerbar sind, um dem Temperierflu¬ idkreislauf die jeweils erforderliche Menge an Temperier¬ fluid aus dem Kältespeicher beizumischen.
In Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Temperier¬ fluidkreislauf eine stromab der Zuführleitung angeordnete, weitere Mischeinrichtung aufweist, um für eine einwandfreie Mischung des - wärmeren - Temperierfluids des TemperierfIu- idkreislaufs mit dem aus dem Kältespeicher beigemischen - kälteren - Temperierfluid zu sorgen. Die Mischeinrichtung kann beispielsweise von einer Düse, wie einem Venturi-Rohr, einer Wirbelstrecke oder von beliebigen andersartigen Mit¬ teln, die zur Verwirbelung eines in einer Leitung geführten Fluides geeignet sind, gebildet sein.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht ferner vor, dass der Temperierfluidkreislauf eine Heizeinrichtung aufweist, um die Verbrauchseinrichtung auf die jeweils gewünschte Tempe- ratur aufheizen und/oder dieser - im Falle eines endother¬ men Prozesses - Wärme zuführen zu können.
Die Heizeinrichtung ist zweckmäßig ebenfalls zumindest in Abhängigkeit der von dem ersten Temperatursensor des Tem- perierfluidkreislaufs ermittelten Temperatur steuerbar.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest ein dritter Temperatursensor angeordnet ist, mittels dessen die IST-Temperatur der Verbrauchseinrichtung erfassbar ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, dass ein Benutzer eine gewünschte Temperaturdifferenz zwischen der Temperatur des in dem Kältespeicher aufgenommenen Tempe- rierfluids und der aktuellen Betriebstemperatur der Ver¬ brauchseinrichtung einstellen oder vorwählen kann, um da- durch den Energiebedarf der Temperiervorrichtung möglichst gering zu halten und zu optimieren. Dabei kann vorgesehen sein, dass der Kälteerzeuger mittels einer Steuereinheit so angesteuert wird, dass die eingestellte oder vorbestimmte Temperaturdifferenz zwischen der Temperatur des Temperier- fluids innerhalb des Kältespeichers und der IST-Temperatur der Verbrauchseinrichtung mit hoher Genauigkeit aufrechter¬ halten wird.
Zusätzlich zu der Überwachung der Temperaturen mittels der genannten Temperatursensoren kann auch der Druck innerhalb des Temperierfluidkreislaufs überwacht und durch Ansteue¬ rung der Pumpe bzw. Anpassung der Pumpendrehzahl auf einem konstanten Druck gehalten werden.
Nachstehend ist die Erfindung anhand bevorzugter Ausfüh¬ rungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher er¬ läutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Fließbild einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Temperiervorrichtung mit einem Mischorgan in Form eines Drei-Wege-Steuer¬ ventils;
Fig. 2 ein schematisches Fließbild einer Abwandlung der Ausführungsform gemäß Fig. 1;
Fig. 3 ein schematisches Fließbild einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Temperiervorrichtung mit einem Mischorgan in Form zweier Zwei-Wege-Steuer¬ ventile und
Fig. 4 ein schematisches Fließbild einer Abwandlung der Ausführungsform gemäß Fig. 3.
In Fig. 1 ist eine Temperiervorrichtung 1 zum Temperieren einer Verbrauchseinrichtung 2, z.B. eines Reaktors, wieder¬ gegeben. Die Temperiereinrichtung 1 weist einen Temperier- fluidkreislauf 3 auf, in welchem ein Temperiertluid, insbe- sondere eine Kühlflüssigkeit, mittels einer Pumpe 4 zirku¬ liert wird, wobei der Temperierfluidkreislauf 3 über An¬ schlüsse 5, 6 an eine Zuleitung 7 und an eine Ableitung 8 der Verbrauchseinrichtung 2 angeschlossen ist. Der Tempe- rierfluidkreislauf 3 ist mit einem stromauf der Verbrauchs- einrichtung 2 angeordneten ersten Temperatursensor 9 verse¬ hen, der über eine Leitung 27 mit einer Steuereinheit 20 verbunden ist. Darüber hinaus ist eine stromauf des ersten Temperatursensors 9 angeordnete Heizeinrichtung 10 vorgese¬ hen, die mittels der Steuereinheit 20 in Abhängigkeit von beispielsweise der von dem ersten Temperatursensor 9 ermit-
telten Temperatur steuerbar ist, um das Temperiertluid und damit die Verbrauchseinrichtung 2 auf eine gewünschte Tem¬ peratur erwärmen zu können.
Der Verbrauchseinrichtung 2 ist ein dritter Temperatursen¬ sor 22 zugeordnet, der über eine Leitung 28 mit der Steuer¬ einheit 20 verbunden ist. Mittels des dritten Temperatur¬ sensors 22 kann die aktuelle Betriebs- bzw. IST-Temperatur der Verbrauchseinrichtung 2 erfasst werden.
Die Temperiervorrichtung 1 ist ferner mit einem Kälteerzeu¬ ger 11, beispielsweise einer nach Art einer Wärmepumpe ar¬ beitenden Kältemaschine, ausgestattet, der einen mit dem Temperierfluidkreislauf 3 über eine Abzweigleitung 12 und eine Zuführleitung 13 in Verbindung stehenden Kältespeicher 14 aufweist. Der Kältespeicher 14 ist in Form eines Reser¬ voirs zur Aufnahme von Temperierfluid ausgebildet, wobei dem Kältespeicher 14 das in dem Temperierfluidkreislauf 3 zirkulierte Temperierfluid dem Temperierfluidkreislauf 3 über die Abzweigleitung 12 zuführbar ist, während das Tem- perierfluid über die Zuführleitung 13 aus dem Kältespeicher 14 zuführbar ist. Die Abzweigleitung 12 ist dabei in Zirku¬ lationsrichtung des Temperierfluides im dem Temperierflu¬ idkreislauf 3 betrachtet - stromauf der Zuführleitung 13 angeordnet. Die Leitungen 12, 13 bilden eine Bypassleitung bezüglich des Temperierfluidkreislaufs 3. An der Mündung der Zuführleitung 13 in dem Temperierfluidkreislauf 3 ist ein Mischorgan 18 angeordnet, das über eine Leitung 24 von der Steuereinheit 20 ansteuerbar ist.
Der zweckmäßig mit einer Wärmeisolierung (nicht gezeigt) versehene, geschlossene Kältespeicher 14 ist mit einer Rühreinrichtung 15, z.B. in Form eines Magnetrührers (Fig. 1 und 2), eines direkt gekoppelten Rührers (Fig. 3 und 4) oder dergleichen, ausgestattet, um zu verhindern, dass das
Temperierfluid in dem Kältespeicher 14 gefriert (z.B. im Falle eines wässrigen oder alkoholischen Temperiermediums) oder auch verstockt (z.B. im Falle eines Temperiermediums auf der Basis von Ölen) , und um somit die Übertragungsleis- tung bei der Kälteübertragung sicherzustellen. Der Kälte¬ speicher 14 weist einen separaten Kühlmittelkreislauf 17 auf, der mit dem im Kältespeicher 14 aufgenommenen Tempe¬ rierfluid über einen Wärmetauscher 16 in Verbindung steht. Das Kühlmittel des Kühlmittelkreislaufs 17 wird von dem Kälteerzeuger 11 unmittelbar oder mittelbar (z.B. über wei¬ tere Wärmetauscher) gekühlt. Der Kühlmittelkreislauf 17 des Kälteerzeugers 11 ist somit beim vorliegenden Ausführungs¬ beispiel von dem Temperiertluidkreislauf 3 getrennt. Die Strömungsrichtung des Kühlmittels in dem Kühlmittelkreis- lauf 17 ist zur Erzielung einer möglichst hohen Temperatur¬ differenz zweckmäßig entgegen der Strömungsrichtung des Temperierfluides durch den Kältespeicher 14 gewählt.
Dem Temperiertluidkreislauf 3 ist mittels des Mischorgans 18 Temperierfluid aus dem Kältespeicher 14 in Abhängigkeit der von dem ersten Temperatursensor 9 ermittelten Tempera¬ tur T2 des in dem Temperiertluidkreislaufs 3 zirkulierten Temperierfluides bedarfsweise zumischbar, wobei das Misch¬ organ 18 bei dem in Fig. 1 wiedergegebenen Ausführungsbei- spiel von einem im Bereich der Mündung der Zuführleitung 13 in dem Temperiertluidkreislauf 3 angeordneten Drei-Wege- Steuerventil 18a gebildet ist.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist ferner der Kälte- Speicher 14 mit einem zweiten Temperatursensor 19 ausge¬ stattet, der über eine Leitung 23 mit der Steuereinheit 20 in Verbindung steht. In diesem Fall ist es möglich, dass die bedarfsweise Zumischung von Temperierfluid aus dem Käl¬ tespeicher 14 in den Temperierfluidkreislauf 3 nicht nur in Abhängigkeit von der von dem ersten Temperatursensor 9 er-
mittelten Temperatur Ti, sondern auch von der von dem zwei¬ ten Temperatursensor 19 ermittelten Temperatur T2 des in dem Kältespeicher 14 befindlichen Temperiertluides ge¬ schieht, was eine besonders genaue und schnelle Temperatur- Steuerung gewährleistet. Die programmierbare Steuereinheit 20 empfängt die von den Temperatursensoren 9, 19, 22 ermit¬ telten Temperaturen und regelt sowohl die Heizeinrichtung 10 als auch das Mischorgan 18 entsprechend. Mit "Zumischen" ist in diesem Zusammenhang gemeint, dass das Mischorgan 18 die jeweiligen Teilvolumenströme des Temperierfluides aus dem Kältespeicher 14 (Zuführleitung 13) und aus dem durch die Leitungen 12, 13 nach Art eines Bypasses überbrückten Abschnitt des Temperierfluidkreislaufs 3 im jeweils erfor¬ derlichen Verhältnis mischt.
Stromab der Mündung der Zuführleitung 13 aus dem Kältespei¬ cher 14 in den Temperierfluidkreislauf 3 kann eine zusätz¬ liche Mischeinrichtung 21, z.B. in Form eines Verwirbe- lungselementes oder dergleichen, vorgesehen sein, um insbe- sondere stromauf des ersten Temperatursensors 9 eine ein¬ wandfreie Vermischung von kälterem Temperierfluid aus dem Kältespeicher 14 und demgegenüber wärmeren Temperierfluid aus dem Temperierfluidkreislauf 3 und somit eine homogene Temperaturverteilung in dem Temperierfluid sicherzustellen.
Während des Betriebs der Temperiervorrichtung 1 wird das in dem Kältespeicher 14 befindliche Temperierfluid mittels des Kälteerzeugers 11 auf eine tiefe Temperatur unterhalb der in der Verbrauchseinrichtung 2 erforderlichen Prozeßtempe- ratur eingestellt, so dass eine dynamische Ausregelung von Wärmeeinträgen in den Temperierfluidkreislauf 3 aus der Verbrauchseinrichtung 2 möglich ist.
Um den Energiebedarf der Temperiervorrichtung 1 möglichst gering zu halten und deren Betrieb an den jeweiligen Ge-
brauchszweck anpassen zu können, kann ein Benutzer eine Temperaturdifferenz zwischen der Temperatur des Temperier- fluids innerhalb des Kältespeichers 14 und der Temperatur der Verbrauchseinrichtung 2 an der Steuereinheit 20 unmit- telbar oder mittelbar eingeben. Die Steuereinheit 20 ist über eine Leitung 25 mit dem Kälteerzeuger 11 verbunden und steuert dessen Betrieb derart, dass die genannte Tempera¬ turdifferenz auf dem vorgewählten Wert konstant gehalten wird.
Soll die Verbrauchseinrichtung 2 erwärmt werden, so wird das Mischorgan 18 von der Steuereinheit 20 derart angesteu¬ ert, dass es den durch die Leitungen 12, 13 nach Art eines Bypasses überbrückten Abschnitt des Temperierfluidkreis- laufs 3 gänzlich öffnet, während es die Bypassleitung 12, 13 gänzlich schließt, so dass der Kältespeicher 11 voll¬ ständig von dem Temperierfluidkreislauf 3 abgekoppelt ist. Wird nun die Heizeinrichtung 10 durch die Steuereinheit 20 gesteuert erwärmt, so läßt sich im wesentlichen die gesamte zugeführte Wärmeleistung an die Verbrauchseinrichtung 2 ab¬ geben.
Soll die Verbrauchseinrichtung 2 hingegen abgekühlt werden, so steht durch die in dem Kältespeicher 11 auf Vorrat ge- haltene Menge an Temperierfluid stets eine gewisse "Kälte¬ menge" zur Verfügung, welche durch Zumischen von Temperier- fluid aus dem Kältespeicher 14 über die Zuführleitung 13 durch zeitweises teilweises oder auch gänzliches Öffnen der Zuführleitung 13 mittels des Mischorgans 18 unmittelbar ab- rufbar ist. Dabei gelangt über die Abzweigleitung 12 wärme¬ res Temperierfluid aus dem Temperierfluidkreislauf 3 in den Kältespeicher 14 und wird dort von dem Kälteerzeuger 11 wieder auf die gewünschte Temperatur abgekühlt. Die gespei¬ cherte "Kältemenge" Q läßt sich durch die Formel
Q = m • c ■ (T2 - T1 )
beschreiben, wobei m die Masse des in dem Kältespeicher 14 auf Vorrat gehaltenen Temperierfluides, c die spezifische Wärmekapazität desselben, T2 die Temperatur des Temperier- fluidkreislaufs stromauf der Verbrauchseinrichtung 2 und Ti die Temperatur des Temperierfluides in dem Kältespeicher 14 ist.
Insbesondere ist es möglich, dynamischen Wärmeeinträge aus der Verbrauchseinrichtung 2 durch entsprechende Einstellung bzw. Veränderung des Mischungsverhältnisses von kaltem Tem- perierfluid aus dem Kältespeicher 14 mit demgegenüber wär- merem Temperierfluid aus dem Temperierfluidkreislauf 3 mit¬ tels des Mischorgans 18 schnell und spontan, d.h. unter Vermeidung von nennenswerten Trägheiten des Systems, auszu- regeln, ohne den Kälteerzeuger 11 auf Vollast bringen zu müssen. Dies geschieht mittels der Steuereinheit 20 in Ab- hängigkeit von den durch die Temperatursensoren 9, 19 er¬ mittelten Temperaturen T2, Ti.
Die in Fig. 2 wiedergegebene Ausführungsform der Temperier¬ vorrichtung 1 unterscheidet sich von der Temperiervorrich- tung gemäß Fig. 1 lediglich dadurch, dass das ebenfalls in Form eines Drei-Wege-Steuerventils 18a ausgebildete Misch¬ organ 18 im Bereich der Abzweigung der Abzweigleitung 12 aus dem Temperierfluidkreislauf 3 in den Kältespeicher 14 angeordnet ist. Die Funktion der Temperiervorrichtung 1 ge- maß Fig. 2 entspricht im übrigen derjenigen gemäß Fig. 1.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform weist das Mischorgan 18 anstelle eines Drei-Wege-Steuerventils 18a zwei Zwei-Wege-Steuerventile 18b, 18c auf, von denen das Zwei-Wege-Steuerventil 18b in dem Abschnitt des Temperier-
fluidkreislaufs 3 angeordnet ist, welcher durch die zu dem Kältespeicher 14 hin führende Abzweigleitung 12 und die-von dem Kältespeicher 14 in den Temperierfluidkreislauf 3 mün¬ dende Zuführleitung 13 nach Art eines Bypasses überbrückt ist, während das Zwei-Wege-Steuerventil 18c in der Zuführ¬ leitung 13 angeordnet ist. Beide Zwei-Wege-Steuerventile 18b, 18c sind wiederum mit der Steuereinheit 20 wirkverbun¬ den, um für eine automatisch geregelte, bedarfsweise Zumi¬ schung von Temperierfluid aus dem Kältespeicher 14 an den Temperierfluidkreislauf 3 zu sorgen. Auch in diesem Fall entspricht die Funktion der Temperiervorrichtung 1 derjeni¬ gen gemäß Fig. 1 und 2, wobei lediglich die Mischfunktion der Teilvolumenströme des Temperiertluides aus dem Kälte¬ speicher 14 (Zuführleitung 13) mit dem Temperierfluid aus dem durch die Leitungen 12, 13 nach Art eines Bypasses überbrückten Abschnitt des Temperierfluidkreislaufs 3 im jeweils erforderlichen Verhältnis nicht von einem Drei- Wege-Steuerventil 18a, sondern von zwei Zwei-Wege- Steuerventilen 18b, 18c übernommen wird.
Entsprechendes gilt für die in Fig. 4 gezeigte Ausführungs¬ form einer Temperiervorrichtung 1, welche sich von der Aus¬ führungsform gemäß Fig. 3 dadurch unterscheidet, dass das Zwei-Wege-Steuerventil 18c nicht in der Zuführleitung 13, sondern in der Abzweigleitung 12, also in der von den Lei¬ tungen 12, 13 gebildeten Bypassleitung nicht stromab, son¬ dern stromauf des Kältespeichers 14 angeordnet ist.