BRAUSEZUSAMMENSETZUNGEN VON EINSCHLAFMITTELN
Die Erfindung betrifft Brauseformulierungen von Ein¬ schlafmitteln, d.h. zur Kurzzeitbehandlung der Insomnie ge¬ eigneten Schlafmitteln, die vergleichsweise rasch aus dem Körper wieder eliminiert werden.
Schlafmittel mit kurzen Eliminationshalbwertszeiten haben sich insbesondere als Einschlafhilfen weltweit bewährt. Im Gegensatz zu üblichen Schlafmitteln, die die Schlafzeit verlängern, vergleichsweise lange Eliminationshalbwertszeiten haben und am nächsten Tag zu Nachwirkungen (Hang-over) führen können, sollen die genannten Wirkstoffe möglichst rasch und zuverlässig das Einschlafen herbeiführen. Einschlafstörungen haben vielfältige Ursachen. Besonders in ungewohnten Stress¬ situationen, bei Lärm, in ungewohnter Umgebung, während bzw. bei Langstreckenflügen oder sehr häufig bei alten Menschen bereitet das Einschlafen grosse Probleme. Dem Anwender der Einschlafhilfe ist nicht im voraus bekannt, ob er zum gege¬ benen Zeitpunkt Einschlafprobleme haben wird oder nicht. Er wird also in der Regel das Einschlafmittel nicht vorab ein- nehmen, sondern erst dann zur Einschlafhilfe greifen, wenn er bereits beträchtliche Zeit im Bett lag. In solchen Fällen ist es besonders wichtig, dass der Einschlafvorgang rasch und zu¬ verlässig unterstützt wird.
Arzneimittel mit den bekannten Einschlafhilfen sind bisher nur in Form von Filmtabletten oder Kapseln auf dem Markt. Besonders alten Menschen bereitet das Schlucken von Tabletten und Hartgelatinekapseln aber meist Probleme. Häufig bleiben gerade Hartgelatinekapseln in der Speiseröhre hängen,
weil die Patienten die Arzneiform im Liegen im' Bett einnehmen und in der Regel zu wenig Wasser zum Abschlucken der Arznei¬ form verwenden. Dieses Phänomen tritt auch bei Filmtabletten relativ häufig auf, weil diese einen klebrigen Überzug auf- weisen.
Normalerweise liegen zwischen der letzten Mahlzeit und dem Zubettgehen mehrere Stunden, so dass der Magen weitgehend leer ist. Unter nüchternen Bedingungen kommt es oft vor,, dass die Tablette oder Hartgelatinekapsel im oberen Magenabschnitt stecken bleibt und die zum Schlucken eingesetzte Flüssigkeit sehr rasch den Magenfundus erreicht und über den Pylorus in das Duodenum übertritt. Wenn auch die Tablette oder die Hart¬ gelatinekapsel durch die Feuchtigkeit der Magenschleimhaut allmählich aufgelöst wird, tritt durch diesen Vorgang eine erhebliche Verzögerung der Wirkstoffresorption ein. Ausserdem neigen ältere Menschen dazu, beim Schlafengehen nur noch wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen, da sie infolge ihres leichten Schlafes befürchten, bei Harndrang rasch wieder auf¬ zuwachen, um die Blase zu entleeren. Sie nehmen daher in der Regel zu wenig Flüssigkeit ein, um einen sicheren Transport der Arzneiform in die tieferen Abschnitte des Magens zu ge¬ währleisten und sicherzustellen, dass sich die Filmtablette oder Kapsel rasch und sicher auflösen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Arzneiform zur Verfügung zu stellen, die einen raschen und hochreproduzierbaren Transport des Einschlafmittels an den Resorptionsort im oberen Darmabschnitt gewährleistet und als Folge davon eine rasche und zuverlässige Erreichung maxi¬ maler Blutspiegel gestattet.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine feste, schnell zer¬ fallende Brauseformulierung zur oralen Verabreichung, umfas¬ send ein Einschlafmittel und ein Brausesystem.
Die Begriffe „Einschlafmittel" und „Einschlafhilfe" bezeichnen im Rahmen der vorliegenden Erfindung Schlafmittel, die rasch wieder aus dem Blutkreislauf eliminiert werden, wo¬ bei die Eliminationshalbwertszeit zweckmässigerweise höch¬ stens etwa 15 h, vorzugsweise höchstens etwa 8 h und beson¬ ders bevorzugt höchstens etwa 5 h betragen sollte. Sie eignen sich aufgrund der kurzen Halbwertszeiten insbesondere zur
Kurzzeitbehandlung der Insomnie (short term management of in- somnia) . Die erfindungsgemässen Formulierungen ergeben zudem sehr rasch, vorzugsweise innerhalb von weniger als 3 h und besonders bevorzugt innerhalb von 2 h nach Verabreichung, ma- ximale Blutspiegel und damit eine rasch einsetzende Wirkung. Es versteht sich, dass die erfindungsgemässen Formulierungen zweckmässigerweise keine signifikanten Mengen an retardieren¬ den Material enthalten sollten, um diesen Vorteil nicht zu schmälern.
Der Begriff „Brausesystem" (oder „Brausekörper" oder „Brausegrundlage") umfasst im Rahmen der vorliegenden Erfin¬ dung pharmazeutisch annehmbare Komponenten oder Kombinationen von Komponenten, die bei Kontakt mit Wasser oder einer wäss- rigen Flüssigkeit ein Gas, vorzugsweise Kohlendioxid, bilden. Unter dem Begriff „Brauseformulierung" oder „Brausezusammen¬ setzung" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung jegliche Formulierung zu verstehen, die ein Einschlafmittel und ein Brausesystem enthält und bei Kontakt mit Wasser oder einer wässrigen Flüssigkeit unter Bildung einer Lösung oder Disper- sion ein Gas, vorzugsweise Kohlendioxid, freisetzt. Beispiele
geeigneter Formen sind Brausetabletten, Brausepulver, Brause¬ granulate, Löstabletten (soluble tabs) , Disperstabletten und dergleichen, wobei Brausetabletten, Brausepulver und Brause¬ granulate im allgemeinen bevorzugt sind.
In der Regel ist der Magen beim Zubettgehen im nüch¬ ternen Zustand. Die Motilität des Magens wird durch den soge¬ nannten "Interdigestive Migrating Motor Complex", der vier verschiedene Phasen umfasst, gesteuert. In der Phase 1, die im nüchternen Zustand am längsten währt, ist der Magen in- vollkommener Ruhe und es werden keine Lösungen noch andere
Bestandteile in das Duodenum entleert. Durch das Trinken von Flüssigkeit ab etwa 50 ml geht jedoch der Magen für eine sehr kurze Zeit vom nüchternen in den nichtnüchternen Zustand über, und es erfolgen Kontraktionen der Magenwand, die zu ei- nem hochreproduzierbaren, zuverlässigen und raschen Transport der Wirkstofflösung in das Duodenum sorgen. Noch nicht aufge¬ löste Kapseln oder Filmtabletten werden hingegen durch den Pylorus im Magen zurückgehalten und somit von der bei der Einnahme getrunkenen Flüssigkeit separiert. Die Brauselösung selbst enthält typischerweise physikalisch gelöstes Kohlen¬ dioxid und weist einen von dem physiologischen pH der Magen¬ flüssigkeit abweichenden pH-Wert auf; um wieder die physiolo¬ gischen sauren Verhältnisse im Magen herzustellen, versucht der Magen die Flüssigkeit rascher auszustossen, und durch das entweichende Kohlendioxid wird ausserdem die Motilität des
Magens erhöht. Mittels der erfindungsgemässen Brauseformulie¬ rung wird somit - unabhängig davon ob die Wirkstofflösung im Stehen, Sitzen oder Liegen eingenommen wird - der Wirkstoff viel rascher und zuverlässiger an den Resorptionsort gebracht als im Falle von Filmtabletten und Hartgelatinekapseln. In in-vivo-Versuchen wurde gefunden, dass der Blutspiegel 10 Mi-
nuten nach Applikation der erfindungsgemässen Formulierung etwa 7-mal höher war als nach der Einnahme einer Filmtablet¬ te. Der gewünschte rasche Blutspiegelanstieg, der zu einem schnelleren Einschlafen führt, konnte eindeutig belegt wer- den. Therapeutisch wirksame Blutspiegel können bereits etwa 5-10 Minuten nach Einnahme der erfindungsgemässen Formulie¬ rung erreicht werden, womit die Einschlafzeit deutlich ver¬ kürzt werden kann.
Bei Einnahme einer Filmtablette oder Kapsel besteht ausserdem die Gefahr, dass der Anwender die Dosis erhöht, d.h. ein weitere Filmtablette oder Kapsel einnimmt, weil der Einschlaferfolg nicht rasch genug eintritt. Auch aus diesem Grunde ist der erfindungsgemäss erzielte rasche und zuverläs¬ sige Transport des gelösten Wirkstoffes an den Resorptionsort und der damit verbundene Eintritt des Einschlafens von gros¬ ser Wichtigkeit.
Die erfindungsgemässen Brauseformulierungen werden üb¬ licherweise vor der Einnahme in Wasser oder einem anderen ge¬ eigneten wässrigen Medium (z.B. Frucht- oder Obstsaft) gelöst oder dispergiert, wobei im allgemeinen schon etwa 25-200 ml, vorzugsweise etwa 25-75 ml pro Dosis ausreichen, um die For¬ mulierung rasch aufzulösen und eine problemlose Einnahme zu ermöglichen. Selbst ohne vorherige Auflösung in Wasser be¬ wirkt der Kontakt mit Speichel eine rasche Auflösung der For- mulierung. Die erfindungsgemässen Formulierungen zeichnen sich zudem durch eine gute Bioverträglichkeit aus.
Aufgrund des sehr bitteren Geschmacks der Wirkstoffe stellt die Aromatisierung insbesondere dann ein grosses Pro¬ blem dar, wenn zum Auflösen der Formulierung nur geringe
Flüssigkeitsmengen verwendet werden- Überraschenderweise wur¬ de jedoch gefunden, dass sich der bittere Geschmack durch Aromastoffe und/oder Süssstoffe in Kombination mit dem Brau¬ sekörper gut maskieren lässt und beim Auflösen der Formulie- rung in Wasser, Säften oder sogar Speichel gut schmeckende Wirkstofflösungen entstehen. Die Ionen der gelösten Brause¬ komponenten geben der Flüssigkeit „Körper" wodurch sich der bittere Geschmack mit den genannten Hilfsstoffen leichter verbessern lässt. Im Gegensatz zu bekannten Brausetabletten, die typischerweise ein Gewicht von etwa 1500 mg bis 4000 mg haben, gestattet die vorliegende Erfindung auch die Herstel¬ lung vergleichsweise kleiner Brausetabletten, die vorzugs¬ weise ein Tablettengewicht von etwa 150 bis 250 mg aufweisen können.
Die vorliegende Erfindung gestattet zudem die Herstel¬ lung sicher und reproduzierbar teilbarer Formen, beispiels¬ weise einer Brausetablette mit beidseitiger Teilkerbe, was insofern ein grosser Vorteil ist, als die zum Einschlafen notwendige Dosierung individuell stark variieren kann.
Erfindungsgemäss sind grundsätzlich alle als Ein¬ schlafmittel geeigneten Wirkstoffe verwendbar, wie beispiels¬ weise Zolpidem, Zopiclon, Zaleplon, Brotizolam, Midazolam, Triazolam, Oxazepam, Temazepam und deren pharmazeutisch an¬ nehmbare Salze. Bevorzugt sind Wirkstoffe, die eine Elimina- tionshalbwertszeit von höchstens etwa 8 h aufweisen, wie Zol¬ pidem, Zopiclon, Zaleplon, Brotizolam, Midazolam, Triazolam und deren pharmazeutisch annehmbare Salze. Besonders bevor¬ zugt sind Wirkstoffe, die mit einer Halbwertszeit von höch¬ stens etwa 5 h eliminiert werden, insbesondere Zolpidem, Zo- piclon, Zaleplon und deren pharmazeutisch annehmbare Salze.
Ganz besonders bevorzugt sind Zolpidem und dessen pharmazeu¬ tisch annehmbare Salze, insbesondere das üblicherweise als Zolpidemtartrat bezeichnete Zolpidem-Hemitartrat, das in op¬ tisch inaktiver oder in optisch aktiver Form, z.B. als Zolpi- dem-L- (+) -Hemitartrat vorliegen kann. Vorzugsweise kann Zol¬ pidemtartrat in Form des Zolpidemtartrat-Hemihydrates verwen¬ det werden. Nicht geeignet sind hingegen sedierende Antihi¬ staminika wie Doxylaminsuccinat und Diphenylhydramin, die vergleichsweise lange Eliminationshalbwertszeiten aufweisen und aufgrund ihrer Substanzeigenschaften relativ langsam ma¬ ximale Blutspiegel aufbauen.
Geeignete Dosierungen für diese Wirkstoffe sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt. Im allgemeinen können die er- findungsgemässen Formulierungen das Einschlafmittel in einer Dosis von etwa 0,1 bis 50 mg, vorzugsweise etwa 0,125 bis 20 mg enthalten. Für Zolpidem und dessen pharmazeutisch annehm¬ bare Salze kann die Dosis vorzugsweise etwa 2-15 mg, beson¬ ders bevorzugt etwa 5-10 mg, und für Zopiclon und dessen pharmazeutisch annehmbare Salzes vorzugsweise etwa 2-10 mg, besonders bevorzugt etwa 3,75-7,5 mg, betragen. Gewünschten- falls können die erfindungsgemässen Formulierungen auch zwei oder mehrere Einschlafmittel enthalten.
Vorzugsweise können mindestens etwa 75% der Wirkstoff¬ teilchen eine Teilchengrösse von weniger als etwa 180 μm, be- sonders bevorzugt weniger als etwa 100 μm, aufweisen, um eine rasche Wirkstoffauflösung zu gewährleisten.
Das erfindungsgemäss verwendbare Brausesystem umfasst vorzugsweise eine Säurekomponente und eine Kohlendioxid lie¬ fernde Komponente, die geeignet ist, in Gegenwart der Säure-
komponente bei Kontakt mit einem wässrigen Medium Kohlendi¬ oxid freizusetzen.
Als Kohlendioxid liefernde Komponente eignen sich er- findungsgemäss grundsätzlich alle in Brausesystemen für die- sen Zweck üblicherweise verwendbaren, pharmazeutisch annehm¬ baren Stoffe, beispielsweise Alkalimetallglycincarbonate wie Natriumglycincarbonat und die Carbonate und Hydrogencarbonate von Alkali- und Erdalkalimetallen. Bevorzugt verwendbar sind im allgemeinen die Carbonate und Hydrogencarbonate von Alka- Ii- und Erdalkalimetallen, insbesondere die Carbonate und Hy¬ drogencarbonate von Na, K, Mg und Ca, wie Natriumhydrogencar- bonat, Natriumcarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Kaliumcarbo'- nat, Magnesiumcarbonat und Calciumcarbonat. Gewünschtenfalls kann die Formulierung zwei oder mehrere Kohlendioxid liefern- de Substanzen enthalten. Besonders bevorzugt sind Kohlendi¬ oxid liefernde Komponenten, die Natriumhydrogencarbonat und/ oder Kaliumhydrogencarbonat, insbesondere Natriumhydrogencar¬ bonat enthalten; gewünschtenfalls können sie neben Natriumhy¬ drogencarbonat und/oder Kaliumhydrogencarbonat weitere Koh- lendioxid liefernde Substanzen, insbesondere Natriumcarbonat und/oder Calciumcarbonat enthalten. Der Anteil der Kohlendi¬ oxid liefernden Komponente in den erfindungsgemässen Formu¬ lierungen ist nicht kritisch und kann beispielsweise etwa 1 bis 50 Gew.-%, typischerweise etwa 5 bis 40 Gew.-% und vor- zugsweise etwa 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtformu¬ lierung, betragen.
Als Säurekomponente eignen sich grundsätzlich alle essbaren organischen oder anorganischen Säuren, einschliess- lich saurer Salze (z.B. saure Salze mehrbasischer Säuren und Säureadditionssalze) , die üblicherweise in Brausesystemen zur
Erzeugung von Kohlendioxid eingesetzt werden können. Vorzugs¬ weise werden Substanzen verwendet, die bei 2O0C eine Wasser¬ löslichkeit von mindestens 1 Gew.-% haben und dabei einen pH- Wert von höchstens 5 ergeben. Beispiele bevorzugt verwendba- rer Säuren sind Zitronensäure, saure Alkalimetallcitrate wie Mononatriurαcitrat und Dinatriumcitrat, Weinsäure, saure Alka- limetalltartrate wie Mononatriumtartrat, Apfelsäure, Milch¬ säure, Ascorbinsäure, Adipinsäure, Fumarsäure, saure Alkali- metallfumarate wie Mononatriumfumarat, Bernsteinsäure, Phos- phorsäure, saure Alkalimetall- oder Erdalkalimetallphosphate oder -pyrophosphate wie Natriumdihydrogenphosphat, Kaliumdi- hydrogenphosphat, Dikaliumhydrogenphosphat und Calciumpyro- phosphat, saure Alkalimetallsulfate wie Natriumhydrogensul¬ fat, Säureadditionssalze organischer Basen wie Betain-Hydro- chlorid, Glutaminsäure-Hydrochlorid, Asparaginsäure-Hydro- chlorid und dergleichen.
Klassische Brausegranulate enthalten üblicherweise sehr gut wasserlösliche Säuren, wie Zitronensäure und Wein¬ säure; werden diese zusammen mit Natriumhydrogencarbonat und/ oder Kaliumhydrogencarbonat verwendet, so sind sie besonders reaktiv und können zu hygroskopischen Formulierungen führen, die in geeigneter Weise verpackt und gelagert werden sollten, beispielsweise als Brausetabletten in mit einem Trockenstop¬ fen versehenen Röhrchen.
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemässen Formu¬ lierungen aus diesem Grunde als Säurekomponente Mononatrium- citrat, Dinatriumcitrat, Mononatriumtartrat, Natriumhydrogen¬ sulfat, Natriumdihydrogenphosphat, Kaliumdihydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat und/oder Dikaliumhydrogenphosphat, die trotz geringerer Reaktivität mit der Kohlendioxid lie-
fernden Komponente einen ausreichend raschen Zerfall der For¬ mulierung ermöglichen und gegenüber Temperatureinflüssen we¬ sentlich stabiler sind. Ein rascher Zerfall wird insbesondere dann erreicht, wenn die Säurekomponente kleine Teilchengrös- sen aufweist. Vorzugsweise haben daher mindestens 90% der Teilchen der Säurekomponente eine Teilchengrösse von höch¬ stens 75 μm, besonders bevorzugt von höchstens 50 μm.
Der Anteil der Säurekomponente in den erfindungsgemäs- sen Formulierungen ist ebenfalls nicht kritisch und kann bei- spielsweise etwa 1 bis 70 Gew.-%, typischerweise etwa 10 bis 60 Gew.-% und vorzugsweise etwa 20 bis 55 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtformulierung, betragen.
Besonders bevorzugt sind Formulierungen, die als Brau¬ sesystem Natriumhydrogencarbonat und Mononatriumcitrat allein oder gewünschtenfalls in Kombination mit weiteren Kohlendi¬ oxid liefernden Substanzen und/oder weiteren Säuren enthal¬ ten.
Das Gewichtsverhältnis zwischen der Kohlendioxid lie¬ fernden Komponente und der Säurekomponente kann in den erfin- dungsgemässen Formulierungen vorzugsweise etwa 1:1 bis 1:4, besonders bevorzugt etwa 1:1,5 bis 1:2,5 betragen. Vorzugs¬ weise sollte zudem das Gewichtsverhältnis so gewählt werden, dass nach Auflösung in der empfohlenen Flüssigkeitsmenge (z.B. 25-200 ml) ein pH-Wert von 3 bis 9, bevorzugt 4-7 er- reicht wird .
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemassen Formu¬ lierungen neben dem Wirkstoff und dem Brausesystem als Ge- schmackskorrigenzien einen oder mehrere Aromastoffe und/oder
Süssstoffe. Besonders bevorzugt sind Formulierungen, die min¬ destens einen Aromastoff und mindestens einen Süssstoff ent¬ halten.
Hierzu eignen sich übliche Aromastoffe, wie insbeson- dere Limonen-, Grapefruit-, Zitronen-, Orangen-, Apfel-,
Sauerkirsch- oder Bitter-Lemon-Aroma, und übliche Süssstoffe, beispielsweise Mono- und Disaccharide, Zuckeralkohole, wie Sorbit und Mannit, und künstliche Süssstoffe, wie Saccharin, Saccharin-Natrium, Cyclamat, Natriumcyclamat, Aspartam und Acesulfam K. Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemässen Formulierungen mindestens einen Zuckeralkohol, insbesondere Sorbit und/oder Mannit, und/oder mindestens einen künstlichen Süssstoff, insbesondere Saccharin-Natrium, Natriumcyclamat und/oder Aspartam. Besonders geeignet ist Aspartam, das auf- grund seines lipophilen Charakters im Mundraum eine länger anhaltende Süsse erzeugt, die den bitteren Geschmack des Wirkstoffes hervorragend überdeckt. Als Aromastoffe haben sich insbesondere Citrusfruchtaromen bewährt. Der Anteil an Aromastoffen kann, falls vorhanden, typischerweise etwa 1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtformulierung, betragen. Der Anteil an Süssstoffen kann, falls vorhanden, im Falle künst¬ licher Süssstoffe typischerweise etwa 1 bis 6 Gew.-%, und im Falle natürlicher Süssstoffe, wie Mono- und Disaccharide und Zuckeralkohole, typischerweise etwa 4 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtformulierung, betragen.
Gewünschtenfalls können die erfindungsgemässen Formu¬ lierungen ebenfalls einen Füllstoff, beispielsweise Lactose, Maltodextrin, Maltit, Natriumsulfat oder Kaliumacetat enthal¬ ten. Falls vorhanden, kann der Anteil an, bezogen auf die Ge- samtformulierung, beispielsweise etwa 1 bis 40 Gew.-% oder
mehr betragen.
Gewünschtenfalls kann die erfindungsgemässe Formulie¬ rung ferner ein Schmiermittel, beispielsweise ein Polyethy- lenglykol wie PEG 6000, Magnesiumstearat, Natriumbenzoat, Adipinsäure oder dergleichen enthalten, wobei der Anteil, falls vorhanden, im allgemeinen relativ gering sein kann und beispielsweise im Bereich von etwa 0,1 bis 6 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtformulierung, liegen kann.
Im allgemeinen ist es ferner von Vorteil, zusätzlich ein Bindemittel zu verwenden, um die Verpressbarkeit des Gra¬ nulates zu verbessern. Ein bevorzugt verwendbares Bindemittel ist unvernetztes Polyvinylpyrrolidon. Der Anteil an Bindemit¬ tel, falls vorhanden, kann in der Regel ebenfalls relativ niedrig sein und bezogen auf die Gesamtformulierung vorzugs- weise im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 3 Gew.-% liegen.
Ist die erfindungsgemässe Formulierung ein Granulat oder Pulver, das gewünschtenfalls direkt auf die Zunge plat¬ ziert werden soll, kann die Formulierung vorzugsweise ein Hy- drokolloid oder Quellmittel wie Natriumcarboxymethylcellulo- se, beispielsweise in einer Menge von etwa 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtformulierung enthalten, um die Viskosi¬ tät der entstehenden Lösung zu erhöhen.
Im allgemeinen sind Formulierungen bevorzugt, die ein Einschlafmittel, ein Brausesystem, umfassend eine Säurekompo- nente und eine Kohlendioxid liefernde Komponente, einen Aro¬ mastoff, einen Süssstoff, ein Bindemittel, ein Schmiermittel, gewünschtenfalls ein Füllmittel und gewünschtenfalls ein Hy- drokolloid enthalten oder auch im wesentlichen aus diesen
Komponenten bestehen können. Vorzugsweise können dabei die einzelnen Komponenten aus den oben als bevorzugt genannten Stoffen ausgewählt sein. Die Verwendung eines Hydrokolloids kann im Falle von Brausegranulaten und Brausepulvern von Vor- teil sein, während im Falle von Brausetabletten in der Regel darauf verzichtet werden kann.
Gewünschtenfalls können die erfindungsgemässen Formu¬ lierungen aber weitere übliche Zusätze wie Farbstoffe, Zer- fallshilfsstoffe, grenzflächenaktive Stoffe wie Natriumlau- rylsulfat, Antioxidantien und dergleichen enthalten.
Die Herstellung der erfindungsgemässen Brauseformulie¬ rungen kann in an sich bekannter Weise erfolgen. Beispiels¬ wiese können der Wirkstoff, die Säurekomponente und die Koh¬ lendioxid liefernde Komponente (oder ein Teil dieser Hilfs- stoffe) gegebenenfalls zusammen mit weiteren Hilfsstoffen wie Bindemitteln, Füllmitteln und Süssstoffen in einem geeigneten Granulator, vorzugsweise einem Vakuumgranulator, mit Wasser oder Alkohol, z.B. Ethanol und/oder Isopropanol, oder einem Alkohol/Wasser-Gemisch granuliert und anschliessend getrock- net werden. Das Granulat kann, gewünschtenfalls zusammen mit weiteren Hilfsstoffen, in Sachets, Stick Packs und derglei¬ chen abgefüllt oder zu Brausetabletten verpresst werden.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Wirkstoff, die Säurekomponente, die Kohlendioxid liefernde Komponente und allfällige weitere Hilfsstoffe, wie Aromastoffe, Süss- stoffe, Schmiermittel etc. zu mischen und direkt zu Tabletten zu verpressen oder in Sachets, Stick Packs etc. abzufüllen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Er-
findung betrifft Brausetabletten. Grundsätzlich können die erfindungsgemässen Brausetabletten Tablettengewichte bis zu etwa 4 g oder mehr und Durchmesser bis zu etwa 25 mm aufwei¬ sen, wie dies für Brausetabletten üblich ist. Für so grosse Tabletten sollten aber im allgemeinen mindestens etwa 150 ml Wasser verwendet werden. Erfindungsgemäss sind jedoch insbe¬ sondere auch Brausetabletten mit sehr niedrigen Tablettenge¬ wichten, von beispielsweise etwa 50-500 mg, vorzugsweise etwa 120-500 mg, besonders bevorzugt etwa 150-250 mg realisierbar, für deren Auflösung etwa 25-100 ml, beispielsweise etwa 50 ml, Wasser oder anderes wässriges Medium im allgemeinen aus¬ reichend sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Brausetablette be¬ trifft eine teilbare Brausetablette mit Teilkerbe. Eine gute Teilbarkeit einer Brausetablette hängt nicht nur von der Ta¬ blettenform und der Tiefe der Teilkerbe ab, sondern auch von der Korngrössenverteilung des Granulates bzw. des Wirkstof¬ fes. Insbesondere grobe Partikel können die Gewichtseinheit¬ lichkeit der Teilstücke negativ beeinflussen. Im allgemeinen sollten deshalb mindestens etwa 80 % der Wirkstoffgranulat- Teilchen eine Teilchengrösse unter etwa 1,0 mm, bevorzugt un¬ ter etwa 0,8 mm und besonders bevorzugt unter etwa 0,6 mm aufweisen. Die mittlere Korngrösse des Granulates sollte vor¬ zugsweise etwa 0,1 bis 0,4 mm oder weniger, beispielsweise etwa 0,18 bis 0,31 mm, betragen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Begriff „mittlere Korngrösse" die¬ jenige Korngrösse, die 36,8% Rückstand auf einem Sieb (Aus¬ wertung im Rosin-Rammler-Sperling-Netz) aufweist.
Die Teilbarkeit kleiner Tabletten, wie sie durch die vorliegende Erfindung ermöglicht werden, ist nicht einfach.
Zweifellos lassen sich aber oblong geformte Tabletten, die vorzugsweise mit beidseitiger Teilkerbe versehen sein können, besser brechen als runde Tabletten. Vorzugsweise können daher die teilbaren Tabletten oblong geformt sein und beispielswei- se eine Länge von 9-13 mm und eine Breite von 4-7 mm aufwei¬ sen. Die genannten Abmessungen entsprechen dem bevorzugten Tablettengewicht von etwa 120-500 mg. Selbstverständlich kön¬ nen aber auch grossere oder kleinere Tabletten als teilbare Tablette mit ein- oder beidseitiger Teilkerbe hergestellt werden.
Besonders bevorzugt sind Brausetabletten, die a) ein Einschlafmittel, ausgewählt aus Zolpidem, Zopiclon, Zaleplon und pharmazeutisch annehmbaren Salzen dieser Verbin¬ dungen (die vorzugsweise in der oben offenbarten Dosis vor- liegen können) , b) ein Brausesystem, umfassend bl) eine Säurekomponente, die aus Mononatriumcitrat, Dina- triumcitrat, Mononatriumtartrat, Natriumhydrogensulfat, Na- triumdihydrogenphosphat, Kaliumdihydrogenphosphat, Dinatrium- hydrogenphosphat und Dikaliumhydrogenphosphat, vorzugsweise aus Mononatriumcitrat, Dinatriumcitrat, Kaliumdihydrogenphos¬ phat und Natriumhydrogensulfat ausgewählt ist und in einer Menge von beispielsweise etwa 40-60 Gew.-%, vorzugsweise etwa 45-55 Gew.-% vorliegen kann, b2) eine Kohlendioxid liefernde Komponente, ausgewählt aus Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Natriumcar- bonat und Calciumcarbonat, die beispielsweise in einer Menge von etwa 15-35 Gew.-%, vorzugsweise etwa 20-30 Gew.-% vorlie¬ gen kann, c) einen Aromastoff, vorzugsweise ein Citrusfruchtaroma, der beispielsweise in einer Menge von etwa 3-7 Gew.-%, Vorzugs-
weise etwa 4-6 Gew.-% vorliegen kann, d) einen künstlichen Süssstoff, der vorzugsweise aus Saccha¬ rin-Natrium, Natriumcyclamat und Aspartam ausgewählt sein kann und beispielsweise in einer Menge von etwa 1-6 Gew.-% vorliegen kann, e) ein Schmiermittel, das beispielsweise in einer Menge von etwa 0,1-4 Gew.-% vorliegen kann, f) ein Bindemittel, das vorzugsweise unvernetztes Polyvinyl- pyrrolidon sein kann und beispielsweise in einer Menge von etwa 1-5 Gew.-% vorliegen kann, g) gewünschtenfalls einen Zuckeralkohol, ausgewählt aus Man- nit und Sorbit, der, falls vorhanden, beispielsweise in einer Menge von etwa 1-30 Gew.-%, vorzugsweise etwa 2-25 Gew.-% vorliegen kann, und h) gewünschtenfalls einen Füllstoff, vorzugsweise Lactose, der, falls vorhanden, beispielsweise in einer Menge von etwa 1-7 Gew.-%, vorzugsweise etwa 2-5 Gew.-% vorliegen kann, enthalten.
Eine interessante weitere Anwendungsform sind die so- genannten Stick Packs, wie in Beispiel 5 illustriert. Hierbei handelt es sich um polyethylenkaschierte Alufolien, die zu schlanken Beuteln geformt werden und beispielsweise eine Breite von 15 mm und eine Länge von 60 mm haben können. Stick Packs eignen sich vorzüglich zur Aufnahme je einer Dosis ei- nes erfindungsgemässen Brausegranulates oder Brausepulvers. Sie lassen sich sehr leicht öffnen, und der Inhalt kann in¬ nerhalb weniger Sekunden in der geeigneten Menge eines wäss- rigen Medium aufgelöst oder direkt auf die Zunge geschüttet werden. Wird der Inhalt auf die Zunge platziert, entsteht ein starker Speichelfluss von etwa 3-6 ml, so dass das bereits weitgehend gelöste Granulat oder Pulver sehr leicht ge-
schluckt werden kann. Die im Mund verbliebene Säure sorgt für weiteren Speichelfluss, mit dem die Mundhöhle sozusagen ge¬ reinigt wird. Das Brausegranulat oder -pulver kann daher überall und zu jeder Zeit problemlos auch ohne Wasser einge- nommen werden, was z.B. bei Interkontinentalflügen praktisch ist und ein bequemes und sicheres Einschlafen ermöglicht.
Besonders bevorzugt sind Brausegranulate und Brause¬ pulver, die a) ein Einschlafmittel, ausgewählt aus Zolpidem, Zopiclon, Zaleplon und pharmazeutisch annehmbaren Salzen dieser Verbin¬ dungen (die vorzugsweise in der oben offenbarten Dosis vor¬ liegen können) , b) ein Brausesystem, umfassend bl) eine Säurekomponente, die aus Mononatriumcitrat, Dina- triumcitrat, Mononatriumtartrat, Natriumhydrogensulfat, Na- triumdihydrogenphosphat, Kaliumdihydrogenphosphat, Dinatrium- hydrogenphosphat und Dikaliumhydrogenphosphat, vorzugsweise aus Mononatriumcitrat, Dinatriumcitrat, Kaliumdihydrogenphos¬ phat und Natriumhydrogensulfat ausgewählt ist und in einer Menge von beispielsweise etwa 10-30 Gew.-%, vorzugsweise etwa 15-25 Gew.-% vorliegen kann, b2) eine Kohlendioxid liefernde Komponente, ausgewählt aus Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Natriumcar- bonat und Calciumcarbonat, die beispielsweise in einer Menge von etwa 5-20 Gew.-%, vorzugsweise etwa 8-15 Gew.-%, vorlie¬ gen kann, c) einen Aromastoff, vorzugsweise ein Citrusfruchtaroma, der beispielsweise in einer Menge von etwa 0,5-5 Gew.-%, vorzugs¬ weise etwa 1-3 Gew.-%, vorliegen kann, d) einen künstlichen Süssstoff, der vorzugsweise aus Saccha¬ rin-Natrium, Natriumcyclamat und Aspartam ausgewählt sein
kann und beispielsweise in einer Menge von etwa 1-4 Gew.-% vorliegen kann, e) ein Schmiermittel, das beispielsweise in einer Menge von etwa 0,1-2 Gew.-% vorliegen kann, g) einen Zuckeralkohol, ausgewählt aus Mannit und Sorbit, der beispielsweise in einer Menge von etwa 30-70 Gew.-%, vorzugs¬ weise 40-60 Gew.-% vorliegen kann, f) gewünschtenfalls ein Bindemittel, das vorzugsweise unver- netztes Polyvinylpyrrolidon sein kann und, falls vorhanden, beispielsweise in einer Menge von etwa 0,1-3 Gew.-% vorliegen kann, h) gewünschtenfalls einen Füllstoff, vorzugsweise Lactose, der, falls vorhanden, beispielsweise in einer Menge von etwa 1-7 Gew.-%, vorzugsweise etwa 2-5 Gew.-% vorliegen kann, und i) gewünschtenfalls ein Hydrokolloid, vorzugsweise Natrium- carboxymethylcellulose, das, falls vorhanden, beispielsweise in einer Menge von etwa 1-5 Gew.-% vorliegen kann, enthalten. Die Brausegranulate oder -pulver können vorzugs¬ weise in Stick Packs oder Sachets, beispielsweise dichten Aluminium/Polyethylen-Stick Packs oder -Sachets, abgefüllt werden und eignen sich vorzugsweise auch zur direkten Appli¬ kation auf der Zunge.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele wei¬ ter veranschaulicht. Povidone K30 ist ein unvernetztes PoIy- vinylpyrrolidon und Macrogol 6000 ist ein Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht von etwa 6000.
Beispiel 1: Brausetablette
(1) Zolpidem-Tartrat-Hemihydrat . 1,00 kg
(2) Mononatriumcitrat ' 5,25 kg (3) Dinatriumcitrat 5,25 kg
(4) Natriumhydrogencarbonat 5,00 kg
(5) Saccharin-Natrium 0,55 kg
(6) Lactose-Monohydrat 1,00 kg
(7) Povidone K30 0,40 kg
(8) Macrogol 6000 0,63 kg
(9) Natriumcarbonat 1,50 kg
(10) Grapefruit-Aroma 1,00 kg
(H) Magnesiumstearat 0,03 kg
Die Komponenten (1) bis (7) werden in einem Vakuumgra- nulierer gemischt und mit Ethanol befeuchtet, feucht gemischt und unter Vakuum getrocknet bis der Trocknungsverlust < 0,5% ist.
Das getrocknete Granulat wird in einem Mischer vorge¬ legt; dann werden die Komponenten (8) bis (11) zugefügt und zusammen mit den Granulat 15 Minuten gemischt. Aus der Mi¬ schung werden auf einer Tablettenpresse 100'000 oblonge Ta¬ bletten mit einem Gewicht von 216 mg hergestellt. Die Tablet¬ ten haben eine doppelte Teilkerbe und eine Bruchfestigkeit von 60 N. Sie zerfallen in 50 ml Wasser bei 2O0C innerhalb von 2,5 Minuten. Der Geschmack ist angenehm frisch und das
Grapefruit-Aroma deckt den bitteren Geschmack des Wirkstoffes gut ab.
Die Tabletten werden in Alu/Alu-Blister verpackt. Die Herstellung der Tabletten und deren Verpackung erfolgt unter klimatisierten Bedingungen (15-250C, 20-30% relative Feuch¬ te) .
Beispiel 2: Brausetablette Wirkstoffgranulat nach Beispiel 1 18,45 kg
• Natriumbenzoat 0,55 kg
Aspartam 0,50 kg
Apfelaroma 1,00 kg
Das Wirkstoffgranulat wird mit den angegebenen Kompo- nenten 15 Minuten gemischt und zu 100'000 Brausetabletten mit einem Gewicht von 205 mg verpresst.
Beispiel 3: Brausetablette
(1) Zopiclon 1,0 kg
(2) Kaliumdihydrogenphosphat 9,5 kg (3) Natriumhydrogensulfat 0,5 kg
(4) Kaliumhydrogencarbonat 4,5 kg
(5) Calciumcarbonat 1,1 kg
(6) Mannit 2,0 kg
(7) Polyvinylpyrrolidon 0,8 kg
Die Komponenten (1) bis (7) werden in einem Feucht¬ mischgerät 10 Minuten gemischt, mit 0,8 kg Wasser befeuchtet, 5 Minuten feucht gemischt und dann sofort in der Wirbel¬ schicht bei 7O0C getrocknet, bis der Trocknungsverlust < 0,4% ist.
Das getrocknete Wirkstoffgranulat wird durch ein Sieb mit Maschenweite 1,0 mm gesiebt und unter klimatisierten Be¬ dingungen (15-250C, 20-30% relative Feuchte) zusammen mit den folgenden Komponenten zu 210 mg schweren, runden, biplanen Brausetabletten verpresst: (8) Macrogol 6000 0,4 kg
(9) Natriumhydrogencarbonat 0,8 kg
(10) Aspartam 0,8 kg
(11) Bitter-Lemon-Aroma 0,5 kg
Die Tabletten haben einen Durchmesser von 9 mm und ei¬ ne durchschnittliche Härte von 52 N. Sie zerfallen in 50 ml Wasser bei 200C innerhalb von, 2 Minuten (Ergebnis aus 6 Mes¬ sungen) . Der Geschmack der klaren Lösung ist fruchtig frisch und bestätigt, dass sich Bitter Lemon ebenfalls gut zur Abde¬ ckung der Wirkstoffbitterkeit eignet.
Beispiel 4: Brausetablette
(D Zolpidemtartrat-Hemihydrat 10,00 kg
(2) Mononatriumcitrat 64,00 kg
(3) Ascorbinsäure 15,00 kg
(4) Sorbit, sprühgetrocknet 22,40 kg
(5) Polyvinylpyrrolidon 0,60 kg
(6) Mannit 18,00 kg
(7) Natriumhydrogencarbonat 27,00 kg
(8) Grapefruit-Aroma 7,50 kg
(9) Macrogol 6000 5,50 kg
(10) Adipinsäure 2,00 kg
(11) Aspartam 2,60 kg
Die Komponenten (1) bis (6) werden 10 Minuten gemischt und auf einem Walzenkompaktor schwach kompaktiert. Das ver¬ dichtete Material wird schonend durch Siebe mit Maschenweite 2,0 mm und 0,8 mm gesiebt und danach mit den Komponenten (7) bis (11) 12 Minuten gemischt. Die Endmischung hat einen Trocknungsverlust von 0,2%. Sie wird zu ca. 1 Mio. runden, biplanen Tabletten verpresst. Die Tabletten haben einen
Durchmesser von 9,0 mm, ein Gewicht von 180 mg und eine Härte von 25 N bis 50 N. Sie zerfallen in 50 ml Wasser bei 2O0C in¬ nerhalb von 64-140 Sekunden.
Beispiel 5: Brausegranulat
(D Wirkstoffgranulat nach Beispiel 1 18,45 kg
(2) Sorbit 50,00 kg
(3) Mononatriumcitrat 8,00 kg
(4) Natriumcarboxymethylcellulose 3,00 kg
(5) Aspartam 1,20 kg
(6) Orangen-Aroma 1,30 kg
(7) Natriumcarbonat 4,65 kg
(8) Magnesiums tearat 0,40 kg
Das Wirkstoffgranulat wird 15 Minuten mit den Kompo- nenten (2) bis (7) gemischt, dann Komponente (8) hinzugefügt und die Mischung nochmals 5 Minuten gemischt. Die Endmischung wird zu je 870 mg, entsprechend 10 mg Zolpidemtartrat-Hemihy- drat, in Alu-Stick Packs (60 x 15 mm) abgefüllt.
Der Inhalt der Stick Packs löst sich in 75 ml Wasser bei 2O0C unter Aufschäumen innerhalb von ca. 10 Sekunden. Po¬ sitioniert man das Granulat direkt auf die Zungenmitte, ent¬ steht sofort ein starker Speichelfluss unter Bildung einer schwach viskosen Lösung, die angenehm fruchtig schmeckt und leicht geschluckt werden kann.
Beispiel 6: Bioäquivalenzprüfung
In einem Cross-Over-Versuch an 34 Probanden wurden die Blutspiegel nach Verabreichung einer Lösung der in Beispiel 1 beschriebenen Brausetablette und nach Verabreichung einer im Handel erhältlichen Zolpidem-Filmtablette (Stilnox 10 mg; Sa- nofi-Synthelabo, Frankreich; Chargen-Nr. 22748) untersucht. In beiden Fällen wurde die gleiche Wassermenge (200 ml) ap¬ pliziert. Wie Tabelle 1 zeigt, ist die relative Verfügbarkeit des Wirkstoffes hinsichtlich AUC bei beiden Formen gleich. Die erfindungsgemäss Formulierung ergibt hingegen einen ex-
trem schnellen Blutspiegelanstieg. 10 Minuten nach der Appli¬ kation ist der Blutspiegel etwa 7-mal höher als nach der Ein¬ nahme der Filmtablette. Der gewünschte rasche Blutspiegelan¬ stieg, der zu einem schnelleren Einschlafen führt, wird durch die Daten eindeutig belegt.
Tabelle 1: Blutspiegelvergleich (34 Probanden)
*SD = Standardabweichung