Beschreibung
BUSMODUL ZUR STEUERUNG VON FLUIDIK-VENTILEN
Die Erfindung! betrifft ein Busmodul zum Anschluß von elektrisch angesteuerten Fluidik-Ventilen an einen Datenbus mit einer elektrischen Schaltungsänordnung, die Adreßdaten und
Nutzdaten von auf dem Datenbus übertragenen Datentelegrammen' auswertet und die das durch die' Adreßdaten bestimmte Fluidik- Ventil entsprechend. den Nutzdaten des Datentelegramms an-, steuert.
Ein derartiges Busmodul wird z. B. von der Murrelektronik'.
GmbH unter der Bezeichnung „MVK Metall" hergestellt und vertrieben. Einzelheiten dieses Busmoduls sind insbesondere^ in der Druckschrift • „Impulse NEWS" (Stand 11/03, Auflage 03/5.000) der Murrelektronik GmbH beschrieben. Das Busmodul dient zum Anschluß von bis zu acht' Teilnehmern in Form, von : Aktoren, wie z. B. elektrisch änsteuerbaren Fluidik-Ventilen, oder von Sensoren an einen Datenbus, insbesondere an einen Feldbus. Die Busmodule weisen eine elektrische' Schaltungsanordnung auf, die auf dem Datenbus übertragene Datentelegramme auswertet und die einen durch die Adreßdaten bestimmten Aktor entsprechend den Nutzdaten des Datentelegramms ansteuert. Ein derartiges Datentelegramm, besteht aus Adreßdaten, die einen der Teilnehmer identifizieren, und Nutzdaten, die bei Aktoren Befehle übertragen oder bei Sensoren Zustandsdaten enthalten.; Derartige Busmodule sind in der Pneumatik weit verbreitet.
Die Busmodule sind, entsprechend dem Strombedarf pneumatischer Ventile ausgelegt, der geringer als der Strombedarf von
hydraulischen Ventilen ist. Um den gegenüber pneumatischen Ventilen höheren Strombedarf, hydraulischer Ventile zu berücksichtigen, sind für die Ansteuerung hydraulischer Ventile ■ Sonderausführungen erforderlich, deren 'elektrische Bauteile für. den höheren •Stromfluß dieser Ventile ausgelegt sind. Dies führt zu einer Erhöhung der Herstellungskosten und ist mit ein Grund für den nicht weit verbreiteten Einsatz von Busmodulen zur Ansteuerung von' Hydraulik-Ventilen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Maß- nahmen ein Busmodul der eingangs genannten Art zu schaffen, das aufgrund einer verringerten Strombelastung sowohl für die Ansteuerung von pneumatischen Ventilen als auch von hydraulischen Ventilen geeignet ist. .
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch, 1 gekennzeichneten , Merkmale gelöst. Da der. für- ein Schaltventil erforderliche Anzugsstrom nur kurzzeitig fließt und danach nur noch der aufgrund der Pulsweitenmodulation gegenüber dem Anzugsstrom verringerte Haltestrom fließt, werden die für den Anzugsstrom, als 'Dauerstrom unterdimensionierteή elektrischen Bauteile der elektrischen Schaltungsanordnung nicht unzulässig erwärmt.
An das erfindungsgemäße Busmodul kann anstelle eines Schaltventils auch ein als schaltendes Ventil betriebenes Proportionalventil mit einem Ventilkolben angeschlossen werden, dessen Auslenkung durch das Tastverhältnis einer pulweiten- modulierten Spannung steuerbar ist. Die .Auslenkung' des Ven-. tilkolbens bestimmt den Durchlaßquerschnitt des Proportionalventils. Damit die Strombelastung der Bauteile nicht zu groß
wird, darf bei einer. derartigen Lösung das Tastverhältnis der Pulsweitenmodulation einen durch die Belastbarkeit der elektrischen Bauelemente des Busmoduls' vorgegebenen Maximalwert nicht überschreiten. Das bedeutet, daß der Ventilkolben des 5 Proportionalventils nur innerhalb eines Teilbereichs aus seiner Ruhelage, ausgelenkt werden darf. Durch das kurzzeitige Beaufschlagen des Proportionalventils mit der vollen Versor- gungsspan'nung vor dem Wirksamwerden der Pulsweitenmodulatioh läßt sich das Ansprechen eines Proportiohalventils beschleu- 10 nigen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Sind gemäß Anspruch 2 in der elektrischen Schaltungsanordnung die Dauer des Durchschaltzeitraums und das Tastverhältnis sowie die Frequenz oder' die 15' Periodendauer der Pul'sweitenmodulation als Parameter gespeichert, reichen für die Ansteuerung von an. das Busmodul ange-' schlossenen Aktoren Einschaltbefehle und 'Abschaltbefehle aus, die auf- dem Datenbus übertragen werden. In Anlagen, in denen die Schaltventile von einer allgemein als „SPSΛ bezeichneten
, 20 ' speicherprogrammierbaren, Steuerung durch Einschaltbefehle und ■ Abschaltbefehle gesteuert werden,, ist somit keine Umprogram- mierung erforderlich. Sollen die Dauer des Durchschaltzeitraums, das Tastverhältήis sowie die Frequenz oder ,die Perio-r dendaüer der Pulsweitenmödulation an das Busmodul angeschlos- 25 senen Aktoren von Fall zu Fall unterschiedlich groß sein, ist es vorteilhaft, die entsprechenden Werte gemäß Anspruch 3 zusammen mit dem Einschaltbefehl in einem Datentelegramm an- das Busmodul zu übertragen. Die Frequenz bzw.- die Perioden- , . dauer der Pulweitenmodulation ist entweder - wie im Anspruch
4 angegeben - im Busmodul als Parameter gespeichert oder ist alternativ hierzu - wie im Anspruch 5 angegeben - als weiterer' Parameter in den Nutzdaten des Datentelegramms für einen ' Einschaltbefehl enthalten. Die Erfindung wird im folgenden mit ihren weiteren Einzelheiten anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert . Es zeigen
Figur 1 ein Bussystem mit zwei an einen Datenbus und an eine Energieleitung angeschlossenen Busmodulen in schematischer Darstellung und
Figur 2 den zeitlichen Verlauf der einem.Aktor zugeführten Spannung zwischen einem Einschaltbefehl . und einem Abschaltbefehl.
. Die Figur 1 zeigt ein Bussystem 10 mit einem als Feldbus '• ausgebildeten Datenbus 11, einer Energieleitung 1,2, einer speicherprogrammierbaren Steuerung 13- (im Folgenden kurz als SPS bezeichnet), zwei Busmodulen 15.1 und 15.2 sowie acht . Aktoren in Form von schaltenden Hydraulik-Ventilen 16.1.1 bis 16.1.4 und 16.2.1 bis 16.2.4 mit Magnetspulen 18.1.1 bis ' 18.1.4 bzw. 18.2.1 bis 18.2.4. An die Busmodule 15.1 und 15.2 sind in diesem Ausführungsbeispiel aus Gründen der Übersichtlichkeit jeweils nur vier Hydraulik-Ventile angeschlossen., In der Praxis üblich sind Anschlußmöglichkeiten für z. B. acht 1 oder 16 Sensoren- oder Aktoren.
Die SPS 13 sowie die Busmodule 15.1 und 15.2 sind Teilnehmer des Bussystems 10. In diesem Ausführungsbeispiel dient die SPS 13. auch als Master, d. h. sie bestimmt, welcher der an den Datenbus 11 angeschlossenen Teilnehmer zu welchem Z.eit-^ purikt ein Datentelegramm senden darf. Ein Datentelegramm besteht aus Adreßdaten und Nutzdaten. Die Adreßdaten bestimmen, für welches Hydraulik-Ventil die .Nutzdaten bestimmt • sind. Die Nutzdaten enthalten z. B. einen Einschalt- oder Abschaltbefehl für ein Hydraulik-Ventil. Über die Energieleitung 12 ist den Busmodulen 15.1 und 15.2 eine Versorgungsspannung Uy. zugeführt. Die Versorgungsspan- nung is . üblicherweise eine Gleichspannung mit einem Nennwert von 12 V oder 24 V. Die Versorgungsspannύng Uv ist in dem in • der Figur 1 dargestellten Äusführungsbeispiel auch der. SPS 13 zugeführt. Die SPS 13 kann bei . Bedarf 'aber auch, mit einer anderen Spannung versorgt, werden. Der Datenbus 11 und die Ener- gi'eleitung 12 sind in ihren äußeren Bereichen' gestrichelt dargestellt, um anzudeuten, da . zusätzlich zu den Busmodulen 15.1 und 15.2 weitere Busmodule 15.x an den Datenbus 11 und ' an die Energielei ung 12 anschließbar sind, wobei der Buchstabe „x" für die laufende. Nummer eines, derartigen Busmoduls steht. An das Busmodul 15.1 sind die Magnetspulen 18.1.1 bis 18.1..4 und 18.2.1 bis 18.2.4 der Hydraulik-Ventile 16.1.1 bis 16.1.4 bzw.. 16.2.1 bis 16.2.4 a gesphlossen. Das Busmodul 15.1 weist eine elektronische Schaltung 20.1 auf, die die auf dem Datenbus'.11 übertragenen Datentelegramme auswertet. Beim Empfang eines Datentelegramms, das für ein an das Busmodul 15.1 angeschlossenes Hydraulik-Ventil ■ 16.1.1 bis
16.1.4 bestimmt ist, steuert. die elektronische Schaltung 20.1 das entsprechende Hydraulik-Ventil gemäß dem in den Nutzdaten des Datentelegramms enthaltenen Informationen an.
I Im Folgenden wird der Fall .betrachtet, daß. das Busmodul 15.1 einen Einschaltbefehl für. das Hydraulik-Ventil 16.1.2 erhalten hat. Wie in der Figur 2 anhand eines Zeitdiagramms dargestellt, führt die elektronische Schaltungsanordnung 20.1.- gemäß- der Erfindung nach dem Empfang des. mit dem Bezugszeichen 30 versehenen Einschaltbefehls im Zeitpunkt to der Magnetspule 18.1.2 des Hydraulik-Ventils 16.1.2 zunächst während eines als Durchschaltzeitraum bezeichneten Zeitraums- vorgebbarer Dauer Δti ständig die Versorgungsspannung Uy zu. Die Dauer des Durchschaltzeitraums liegt bei als. Schaltventilen ausgebildeten Hydraulik-Ventilen üblicherweise in der Größenordnung von bis zu einer Zehnteisekünde (0,1 sec) . Während dieses Zeitraums fließt der. volle Strom, der durch die Hohe der Versorgungsspannung Uy und den Widerstand der Magnetspule 18.1.2 bestimmt ist; Nach dem Ablauf des Durchschaltzeitraums im Zeitpunkt tf führt die elektronische , Schaltungsanordnung 20.1 der Magnetspüle 18.1.2 die Versorgungsspannung Uy in- pulsweitenmodulierter Form. zu. Das im • Folgenden mit T% bezeichnete Tastve'rhältnis, d. h. der Quotient aus der mit Te bezeichneten Einschaltzeit und der mit T bezeichneten Periodendauer, ist hier mit 50 % dargestellt. In der Praxis liegt das Tastverhältnis üblicherweise in einem Bereich zwischen 30 bis 55 %. Die mit f bezeichnete Frequenz der Pulsweitenmodulation liegt in- der Größenordnung von einigen Hundert Hertz. Damit wird mit Sicherheit verhindert, daß das Hydraulik-Ventil im Takt der pulsweitenmodulierten
Versorgungsspannung schaltet. Empfängt das Busmodul 15.1 zu einem späteren Zeitpunkt, der hier mit t2 bezeichnet ist, einen Abschaltbefehl 32 für das Hydraulik-Ventil 16.1.2, unterbricht das Busmodul 15.1 die Zufuhr der pulweiten- • modulierten Versorgungsspannung zu der .Magnetspule 18.1.2. •Das Hydraulik-Ventil 16.1.2 ist in dem Zeitraum zwischen Zeitpunkten to und t2 eingeschaltet. Der volle Strom, der. eine erhöhte Erwärmung verursacht, fließt aber nur während des Durchschaltzeitraums Δtτ_. Danach- fließt bis zum Zeitpunkt t2 nur noch ein gegenüber diesem verringerter, üblicherweise als Haltestrom bezeichneter Strom. Durch diese. Verringerung des über die Magnetspule fließenden Stroms- ergibt sich außer der geringeren Strombelastung' der Bauelemente der elektronischen Schaltungsanordnung -20.1 des Busmoduls 15.1 auch eine Verringerung der thermischen Belastung der Magnetspule 18.1.2 des Hydraulik-Ventils .16.1.2. ,
In dem oben beschriebenen Äusführungsbeispiel sind die Dauer Δti des Durchschaltzeitraums sowie das Tastverhältnis T% und die Frequenz f der sich daran anschließenden Pulsweitenmodu- lation als Parameter in der elektronischen Schaltungsanord- nung 20.1 abgelegt.' Dabei ist .es entweder möglich, allen, an das Busmodul 15.1 angeschlossenen Hydraulik-Ventilen 16.1.1 bis 16.1.4 dieselben Parameter zuzuordnen oder für jedes der- angeschlossenen Hydraulik-Ventile spezielle Parameter vorzu- sehen und in der elektronischen Schaltungsanordnung 15.1 abzulegen. Ein derartiges Bussystem hat den Vorteil, daß die SPS 1'3 beim Einsatz von erfindungsgemäß ausgebildeten Busmodulen wie beim Einsatz der. bekannten Busmodule nu Einschalt- und Abschaltbefehle auszugeben braucht, da die Para-
eter Δti,' T% und f in der elektronischen Schaltungsanordnung abgelegt sind.
Ist dagegen ein Bussystem gewünscht, bei dem die ßauer.Δti der Durchschaltzeit, das 'Tastverhältnis T% und/oder die Fre- ' . quenz f der Pulsweitenmodulation für jedes Hydraulik-Ventil . bei jedem Einschaltbefehl frei wählbar ist, erfolgt die • Programmierung der SPS 13 so, daß die Nutzdaten- des Datentele- gram s für das Einschalten eines Hydraulik-Ventils zusätzlich' zu dem Einschaltbefehl die. gewünschten Werte für Δti, T% und . f als Parameter enthalten. Es ist auch möglich, nur die Dauer • Δti der Durchschaltzeit und das Tastverhältnis T% der Puls- weiteήmodulation als Parameter in den Nutzdaten eines Ein- schaltbefehls zu übertragen und die. Frequenz f der Pulswei- . tenmodulation in der elektronischen Schaltungsanordnung als Parameter abzulegen.
•Bei den Hydraulik-Ventilen 16.1.1 bis 16.1.4 sowie 16.2.1 bis 16.2.4 handelt es sich um schaltende Ventile entweder in Form von reinen Schaltventilen oder von als Schaltventil betriebenen Proportionalventilen.' Während reine Schaltventile nur zwei Schaltstellungen (Ruhestellung oder Arbeitsstellung) aufweisen, kann der Durchlaßquerschnitt eines- Proportionalventils in Abhängigkeit von dem Tastverhältnis einer puls- weitenmodulierten Versorgungsspannung beliebig, viele Werte annehmen. Im Rahmen der Erfindung wird dem Proportionalventil entweder keine Versorgungsspannung zugeführt (Ruhestellung) oder es wird ihm die Versorgungsspannung in pulsweitenmodu- lierter Form mit einem vorbestimmten ' Tastverhältnis zugeführt. (Arbeitsstellung) . Während bei einem reinen Schaltventil, der
Durchschaltzeitraum benötigt wird, damit das Ventil sicher schaltet, ist ein Durchschaltzeitraum bei einem Proportionalventil grundsätzlich "nicht erforderlich, jedoch kann es vorteilhaft' sein, bei' einem Proportionalventil den Einschaltvorgang in der Art eines Vorhalts zu beschleunigen.