Axialkolbenverdichter, insbesondere Verdichter für die Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung betrifft einen Axialkolbenverdichter, insbesondere Verdichter für die Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges, mit einem Gehäuse und einer in dem Gehäuse angeordneten, über eine Antriebswelle angetriebenen Verdichtereinheit zum Ansaugen und Verdichten eines Kältemittels, wobei die Verdichtereinheit in einem Zylinderblock axial hin- und herlaufende Kolben und eine die Kolben antreibende, mit der Antriebswelle drehende Schwenkscheibe, z.B. in Form eines Schwenkringes, einer Taumel- oder Schrägscheibe, umfaßt.
Ein derartiger Axialkolbenverdichter ist beispielsweise aus der DE 197 49 727 AI bekannt. Dieser umfaßt ein Gehäuse, in dem in einer kreisförmigen Anordnung mehrere Axialkolben um eine rotierende Antriebswelle herum angeordnet sind. Die Antriebskraft wird von der Antriebswelle über einen Mitnehmer auf eine ringförmige Schwenkscheibe und von dieser wiederum auf die parallel zur Antriebswelle translatorisch verschiebbaren Kolben übertragen. Die ringförmige Schwenkscheibe ist an einer axial verschieblich an der Antriebswelle gelagerten Hülse schwenkbar gelagert. In der Hülse ist ein Langloch vorgesehen, durch das der erwähnte Mitnehmer hindurchgreift. Somit ist die axiale Beweglichkeit der Hülse auf der Antriebswelle durch die Abmessungen des Langloches begrenzt. Eine Montage erfolgt durch ein Hindurchstecken des Mitnehmers durch das Langloch. Antriebswelle, Mitnehmer, Schiebehülse und Schwenkscheibe sind in einem sog. Triebwerksraum angeordnet, in dem ein gasförmiges Arbeitsmedium des Verdichters mit einem bestimmten Druck vorliegt. Das Fördervolumen und damit die Förderleistung
des Verdichters sind abhängig vom Druckverhältnis zwischen Saugseite und Druckseite der Kolben bzw. entsprechend abhängig von den Drücken in den Zylindern einerseits und im Triebwerksraum andererseits.
Eine etwas andere Bauart eines Axialkolbenverdichters ist zum Beispiel in der
DE 198 39 914 AI beschrieben. Die Schwenkscheibe ist als Taumelscheibe ausgeführt, wobei zwischen Taumelscheibe und den Kolben eine gegenüber der Taumelscheibe gelagerte, drehfeste Aufnahmescheibe angeordnet ist.
Aus der EP 1 172 557 A2 ist der in Fig. 13 dargestellte Verdichter bekannt. Dieser weist eine Schwenkscheibenvorrichtung mit einer Schwenkscheibe in Form einer Schrägscheibe 118 auf, an die Kolben 120 über Gleitsteine 121 angelenkt sind. Ferner weist die Schwenkscheibenvorrichtung eine Stützvorrichtung auf, die gleichzeitig als ein Mitnehmerbauteil ein Drehmoment zwischen einer Antriebswelle 114 und der Schrägscheibe 118 überträgt.
Eine an der Antriebswelle 114 befestigte erste Mitnehmerkomponente 117 in Form einer Lagerung des Mitnehmerbauteils, welche als Aufnahmebohrung ausgeführt ist, ist mit einem erheblichen Abstand neben der Schrägscheibe 118 angeordnet, und eine zweite, in die erste gelenkig eingreifende Mitnehmerkomponente 119 ist als seitlicher Fortsatz der
Schrägscheibe 118 ausgebildet. Der vorstehend beschriebene Aufbau der Schrägscheibe in Form der paarweise ausgeführten Mitnehmerkomponenten 117 und 119 sorgt für einen exponierten Schwerpunkt der Schrägscheibenvorrichtung. Der von Kippachse und gleichfalls Kippgelenk entfernte Schwerpunkt bewirkt eine Unwucht, da das Triebwerk nur für einen in bevorzugter Weise mittleren Schrägscheibenkippwinkel gewuchtet werden kann. Es sei festgehalten, daß sich der Schwerpunkt in Abhängigkeit des Kippwinkels in erheblicher Entfernung zum Kippgelenk, das das Zentrum der Schwenkbewegung darstellt, bewegt. Die Schrägscheibe 118 weist ferner einen verdickten Nabenteil auf und hat, wie vorstehend erläutert, ein durch die Mitnehmerkomponenten 117 und 119 bedingtes ver- hältnismäßig großes Trägheitsmoment mit einem erhebhch von der Kippachse entfernten Schwerpunkt, so daß eine plötzliche Veränderung der Drehgeschwindigkeit mit entsprechender Trägheit zu einer Neigungsverstellung der Schrägscheibe 118 führt.
Weiterhin bestimmt die Schwerpunktslage wesentlich ein Regelverhalten mit. Das Regelverhalten wird derart beeinflußt, daß der Verdichter stark aufregelt, d.h. die Massenträgheitskräfte der Schrägscheibe sowie deren Schwerpunktslage ein Deviationsmoment J bewirken, welches wiederum ein Kippmoment Msw = J x U)2 generiert. Das vorstehend erwähnte Kippmoment wirkt immer dem Deviationsmoment J entgegengesetzt. In der Regel bedeutet dies bei Verdichtern nach dem Stand der Technik eine Kippwinkelverringerung, insbesondere im Arbeitsbereich bei mittleren und größeren Kippwinkeln. Im allgemeinen greifen an einem Bauteil natürlich verschiedene Deviationsmomente an, wobei das hier erwähnte Deviationsmoment das für die Kippbewegung der Schrägscheibe relevante Deviationsmoment ist. Dieses Deviationsmoment wird durch den einzigen im System vorhandenen Freiheitsgrad, der durch das Kippgelenk bedingt ist, verursacht.
Eine Konstruktion wie die vorstehend beschriebene ist beispielsweise in dem Serienverdichter 6SEU 12 C von DENSO, in dem R134a als Kältemittel Verwendung findet, um- gesetzt. Das (relevante) Deviationsmoment J der Schrägscheibe bewirkt ein Kippmoment Msw um das Zentrum der Kippbewegung der Schrägscheibe, welches zumindest im Bereich mittlerer und größerer Schrägscheibenkippwinkel derart wirksam ist, daß sich der Kippwinkel der Schrägscheibe zu verringern sucht. Die Massenkräfte der Kolben bewirken (über ihre Auslenkung) an der Schrägscheibe ein Kippmoment Mk ges, welches eben- falls um das Zentrum der Kippbewegung der Schrägscheibe wirksam ist. Im Gegensatz zum Kippmoment der Schrägscheibe Msw wirkt das durch die Kolben erzeugte Kippmoment in Richtung einer Vergrößerung des Kippwinkels der Schrägscheibe. Der Massenschwerpunkt des Systems, welcher außerhalb des Kipp- oder Drehpunktes der Schrägscheibe liegt, unterstützt den Effekt der Kolben zusätzlich. Der Effekt, den der Schwer- punkt bewirkt, fließt im allgemeinen in die Berechnung des (Gesamt-) Deviationsmomentes mit ein, wo es über einen sogenannten Steineranteil berücksichtigt wird.
In bezug auf den erwähnten Verdichter 6SEU 12 C von DENSO ist anzumerken, daß die Masse einer Schwenkscheibe nicht beliebig erhöht werden kann, um das Regelverhalten eines Verdichters dadurch zu verändern. Das hegt daran, daß bei den Verdichtern der beschriebenen Art der Massenschwerpunkt der Schwenkscheibe in der Regel einen deutlichen Abstand zum Kippgelenk der Schwenkscheibe aufweist. Diese Konstruktion
begründet sich im wesentlichen damit, daß die Schwenkscheibe zusätzlich zu einer geeigneten Führung auf der Antriebswelle über einen Stellmechanismus mit der Antriebswelle oder ein mit der Antriebswelle verbundenes Bauteil gekoppelt werden muß (Mitnehmerbauteil).
Der erwähnte Abstand vom Schwerpunkt der Schwenkscheibe und des Kippgelenks derselben führt zu einer Unwucht des Triebwerkes, insbesondere in Abhängigkeit vom Schwenkscheibenkippwinkel (der Schwerpunkt wandert „wie bei einer Schaukel" unterhalb des Kippgelenkes), und führt im ungünstigsten Fall zu einer aufregelnden Eigen- Schaft (sog. „Schwerpunktlage").
Zukünftige Verdichter sollten im Bereich der Schwenkscheibe keine exponierte Schwerpunktslage haben und die Unwucht infolge des Triebwerkes, die insbesondere durch die Schwenkscheibe hervorgerufen ist, sollte gering bzw. idealerweise gleich Null sein.
Im allgemeinen sind es die folgenden Momente, die im Zentrum der Kippbewegung der Schwenkscheibe Einfluß auf das Kippen der Schwenkscheibe haben. In Klammern ist die Richtung des Momentes angegeben, wobei (-) abregelnd (in Richtung des Minimalhubs) und (+) aufregelnd (in Richtung des Maximalhubs) bedeuten.
Moment infolge der Gaskräfte in den Zylinderräumen (+) Moment infolge der Gaskräfte aus dem Triebwerksraum (-) Moment infolge einer Rückstellfeder (-) Moment infolge einer Aufstellfeder (+) - Moment infolge rotierender Massen (-); inklusive Moment infolge Schwerpunktlage (zum Beispiel Schwenkscheibe: Kipp-Position φ Massenschwerpunkt): kann (+) oder (-) sein Moment infolge der translatorisch bewegten Massen (+)
Bei Drehzahlschwankungen und gleichzeitig weitgehend konstanten Betriebsbedingungen beeinflussen nur die beiden letztgenannten Momente, nämlich das Moment infolge der rotierenden Massen und das Moment infolge der translatorisch bewegten Massen das
Regelverhalten. Maßgeblich ist hierbei insbesondere die Bilanz der Kräfte und Momente um das Zentrum der Kippbewegung der Schwenkscheibe.
Bei Verdichtern moderner Bauart ist es erwünscht, im Bereich kleiner Schwenkscheiben- kippwinkel ein aufregelndes Moment bereitzustellen, während bei mittleren und größeren Kippwinkeln ein deutlich abregelndes Moment für die Schwenkscheibe favorisiert wird.
In diesem Zusammenhang sei auf die EP 0 809 027 verwiesen, in der darauf hingewiesen wird, daß es bei Verdichtern erstrebenswert ist, eine Konstantregelung der Fördermenge bereitzustellen. In der vorgenannten Druckschrift wird vorgeschlagen, die Kinematik eines Verdichters so zu konzipieren, daß die auf die Schwenkscheibe des Verdichters wirkenden abregelnden Kippmomente im Vergleich zu den aufregelnden Kippmomenten deutlich dominieren.
Dabei sei darauf hingewiesen, daß der Begriff „Fördermenge" relativ unscharf ist. Die Fördermenge könnte als konstant angesehen werden, wenn sich z.B. bei Verdoppelung der Drehzahl der Kippwinkel der Schwenkscheibe halbiert. Damit wäre geometrisch die Fördermenge konstant. Natürlich wirken auch noch andere Parameter auf die Fördermenge ein, wenn sich der Kippwinkel der Schwenkscheibe ändert, z.B. Liefergrad, Ölwurf od. dgl.
Für eine Konstantregelung der Fördermenge bei wechselnden Drehgeschwindigkeiten wird das rückstellende Drehmoment der Schwenkscheibe ausgenutzt, da die Schwenkscheibe ihrer Schrägstellung aufgrund der dynamischen Kräfte am mitdrehenden Schei- benteil entgegenwirkt. Dieses Verhalten kann durch die Kraft einer Feder unterstützt werden, so daß die bei ansteigender Drehgeschwindigkeit bzw. Drehzahl zunehmende Fördermenge durch Rückstellung der Schräg- bzw. Schwenkstellung der Schwenkscheibe zumindest teilweise kompensiert wird.
Zum besseren Verständnis ist das beschriebene Kippverhalten infolge einer Drehzahlschwankung in den Fig. 1 und 2 dargestellt. Fig. 1 zeigt die Abhängigkeit der Triebwerksraum-Druckdifferenz bezogen auf den Saugdruck über dem Kippwinkel o bzw. „alpha"
der Schwenkscheibe. Für die Berechnung wurden exemplarisch folgende Drücke unterstellt:
Hochdruck 120 bar und Saugdruck 35 bar.
Gerechnet wurde weiterhin mit Drehzahlen:
600 U/min, 1200 U/min, 2500 U/min, 5000 U/min, 8000 U/min und 11000 U/min.
Zu erkennen sind in Fig. 1 allerdings nur fünf der sechs gerechneten Verläufe. Das liegt daran, daß die Verläufe für die Drehzahlen 600 U/min und 1200 U/min im wesentlichen vollständig übereinander hegen (wegen fehlender Dynamik); deshalb ist die im Stand der Technik geförderte „drehzahlunabhängige Fördermenge" eher eine Wunschvorstellung, die mit den dargelegten Maßnahmen nicht erfüllbar ist.
Anhand des Diagramms gemäß Fig. 1 läßt sich gut erkennen, daß sich Verläufe ergeben, die eine Verstellung der Schwenkscheibe zu größeren Kippwinkeln verursachen, wenn sich die Drehzahl erhöht. Dabei sei erwähnt, daß Fig. 1 nur als Beispiel mit einfacher Geometrie anzusehen ist. Die dargestellte Tendenz gilt jedoch auch für komplexere Geometrien. Der Berechnung lag ein Schwenkring zugrunde mit einem vorbestimmten Innen- und Außendurchmesser und einer vorbestimmten Höhe.
Daneben ist die Kolbenmasse relevant, der Teilkreisdurchmesser, auf dem die Kolben hegen, und die Anzahl der Kolben.
Der Schwenkring hat vorzugsweise ein Massenträgheitsmoment J2 = Jη bzw. J = m/4 (ra 2 + r,2 + h2/3), das größer ist als 100.000 gmm2. Vorzugsweise ist das Massenträgheitsmoment größer als J=200.000-250.000 gmm2.
Weiter hat der Schwenkring vorzugsweise ein Massenträgheitsmoment von J3 — Jζ = (ra 2 2
+ r,2), das größer ist als 200.000 gmm2, vorzugsweise etwa 400.000 - 500.000 gmm2.
Nachstehend ist die Herleitung des sog. Deviationsmomentes angegeben, welches für das Kippen der Schwenkscheibe bzw. eines Schwenkringes maßgeblich ist, und zwar im dargestellten Fall allein für das Kippen der Schwenkscheibe bzw. des Schwenkringes verantwortlich ist unter der Voraussetzung, daß der Massenschwerpunkt der Schwenkscheibe bzw. des Schwenkringes sowohl im Kipppunkt als auch im geometrischen Mittelpunkt der Schwenkscheibe bzw. des Schwenkringes hegt. Hierbei handelt es sich um einen anzustrebenden Idealfall der Konstruktion. Für die Herleitung des Deviationsmomentes gilt ganz allgemein unter Bezugnahme auf Fig. 3:
J_z = -JjCθsα2 cosα3 — J2 cosß2 cosß3-J3cosγ2cosγ3 α, = 0 ß, = 90° Richtungswinkel der x-Achse
Yl = 90° gegenüber den Hauptträgheitsachsen ξ η -ζ
αα22 == 9900°° ßa = ψ Richtungswinkel der y-Achse gegenüber den
Jl = 90° + ψ Hauptträgheitsachsen ξ η -ζ
α3 = 90° ßs = 90°- -Ψ Richtungswinkel der z-Achse gegenüber den
Ϊ3 = Ψ Hauptträgheitsachsen ξ η -ζ
J_ = Jη = ^ (ra 2 + r,2 + ^) = k = ^ (*.2+*,2)
(Anmerkung: J, « 2 J2 Ziel: J_z soll eine bestimmte Größe haben J T r J3 T J2 erhöht sich zwangsläufig!)
Deviationsmoment J_z = -J2 cosψ sinψ + J3 cosψ sinψ
Unabhängig von Fig. 3 gilt:
Moment infolge Massenkraft der Kolben ß, = θ + 2π (i-1) 1
Zi = R • ω2 tanα cosß, Fm, = mk • z,
M(F = mk • R • cosß, • z, n
Mkjges = mk R ^z , - cosß,
Moment Msw infolge Deviationsmoment Msw = Jyz - ω2 _ msw msw h2
Jyz - { -^- (r* + r> ) " ~7-- (ra + r. + y)} cosα smα msw Jyz = — sin2α (3ra 2 + 3r,2 - h2)
Msw ≥ Mk g. bzw.
[ω2 R2 • mk tanα ^ cos2ß ≤ ω2 sin2α (3ra 2 + 3r,2-h2)] ,=1 24
Dabei bedeuten die oben verwendeten Größen was folgt:
θ Drehwinkel der Welle (wobei die vor- und nachstehenden Betrachtungen der Einfachheit halber für θ=0 angestellt werden) η Anzahl der Kolben R Abstand der Kolbenachse zur Wellenachse ω Wellendrehzahl α Kippwinkel des Schwenkringes/Schwenkscheibe mk Masse eines Kolbens inklusive Gleitsteine bzw. Gleitsteinpaar
mk,ges Masse aller Kolben inklusive Gleitsteine msw Masse des Schwenkringes ra Außenradius des Schwenkringes ri Innenradius des Schwenkringes h Höhe des Schwenkringes p Dichte des Schwenkringes
V Volumen des Schwenkringes ßi Winkelposition des Kolbens i zi Beschleunigung des Kolbens i Fmi Massenkraft des Kolbens i (inklusive einem Gleitsteinpaar)
M(Fmi) Moment infolge der Massenkraft des Kolbens i
Mk,ges Moment infolge der Massenkraft aller Kolben
Msw Moment infolge des Aufstellmomentes des Schwenkringes/Schwenkscheibe bzw. infolge des Deviationsmoments (Jyz) J = f (p , r, h) Massenträgheitsmoment
Konkret lag der Fig. 1 folgende Kippmomentbestimmung der Schwenk- bzw. Schrägscheibe zugrunde, wobei α von 0° bis 16° variiert wurde:
Kippmome πtbestimmunq Schräoscheibe t eta 0 0,00 π n (p) 7 - beta 1 Jz 208436 R 29 [mm] beta 1 0,0 0.00 n 2500 (1/miπ) beta 2 51.4 0.90 (Jx =) Jy 106137 alp a 16 0,28 π beta 3 102,9 1.80 mk 45 [g] beta 4 154.3 2,69 Jyz 27105 k.ges 315 [gl beta 5 205.7 3,59 beta 6 257.1 4.49 omega 262 msw 230 [g] beta 7 303,6 5,39 ra 37 ri 21 10 rho 7.9
29154
Fmi i R fr.eing 30 Fmi 1 25.6 R f(ra;ri) 29 Fmi 2 16.0 Fmi 3 -5.7 Fmi 4 -23.1 Fmi 5 -23,1 sin2(alpha 0,5299 Fmi 6 -5.7 taπ(alpha) 0,2867 Fmi 7 16,0
M(Fmi) M(Fmi) 1 0.74 M(Fmi) 2 0.29 M(Fmi) 3 0,04 M(Fmi) 4 0.50 M(Fmi) 5 0.60 M(Fmi) 6 0,04 M(Fmi) 7 0,29 n 2500 [1/miπ] alpha 16 π | k,ges 2, 60321 | sw 1,8578|
Es läßt sich erkennen, daß der Einfluß der Kolbenmassen überwiegt und sich damit das aufregelnde Verhalten der Schräg- bzw. Schwenkscheibe bei steigender Drehzahl ergibt.
Es handelt sich also um den Fall Mk g„ > Msw
In Fig. 2 ist ein Diagramm für ein nahezu identisches Triebwerk angegeben, wobei sich dieses Diagramm nach folgendem Berechnungsschema ergibt, wobei auch hier α von 0° bis 16° variiert wurde:
Kippmomeπtbestimm uπo Sehrioscheibe theta 0 0,00 [*] n (p) 7 - beta i Jz 375185 R 29 [mm] beta 1 0,0 0,00 n 2500 [1/min] beta 2 51.4 0,90 (Jx =) Jy 198786 alpha 16 0,28 π beta 3 102,9 1.80 mk 45 [g] beta 4 154,3 2.69 Jyz 46739 mk.ges 315 [g] beta 5 205.7 3,59 beta 6 257,1 4,49 omega 262 msw 415 [g] beta 7 308,6 5.39 ra 37 [mm] ri h rho
Fmi i R fr.eing 30 Fmi 1 25,6 R f(ra;ri) 29 Fmi 2 16,0 Fmi 3 -5,7 Fmi 4 -23,1 Fmi 5 -23.1 sin2(alpha 0,5299
' Fmi 6 -5,7 tan(alpha) 0,28££ Fmi 7 16,0
. M(Fmi) i M(Fmi) 1 0,74 M(Fmi) 2 0.29 M(Fmi) 3 0,04 M(Fmi) 4 0,60 M(Fmi) 5 0,60 M(Fmi) 6 0,04 M(Fmi) 7 0.29 n 2500 M/mir:] alpha 16 π |Mk,ges 2, 60321 |Msw 3,2034|
Hier hegt der Fall Mk < Msw vor.
Dieses Berechnungsschema zeigt, daß im Vergleich zu der Berechnung zu Fig. 1 die Dicke bzw. Höhe der Schräg- bzw. Schwenkscheibe von 10 mm (Fig. 1) auf 18 mm (Fig. 2) erhöht worden ist. Das hat zur Konsequenz, daß das relevante Massenträgheitsmoment J. vergleichsweise auf den etwa doppelten Wert ansteigt. In Fig. 2 ist ein abregelndes Verhalten des Schwenkscheibentriebwerkes zu erkennen. Angedeutet wird dieser Trend durch den Pfeil „n" in Fig. 2, wobei „n" die Drehzahl der Schwenkscheibe bzw. Antriebswelle bedeutet. Die gleiche Bedeutung hat natürlich der Pfeil „n" in Fig. 1, nur ist dort der Pfeil umgekehrt gerichtet, wodurch ein Aufregeln mit zunehmender Drehzahl angezeigt werden soll.
Die Fig. 1 gibt den Stand der Technik wieder. Dabei ist das aufregelnde Verhalten entsprechend Fig. 1 bei gegenwärtigen R134a Serienverdichter häufig feststellbar. Bei neueren Entwicklungen versucht man eher, diesen Trend in das Gegenteil zu wandeln, nämlich entsprechend Fig. 2.
In Fig. 4 ist noch der Fall dargestellt, in dem die abregelnden Kippmomente infolge der Massenträgheitsmomente/Deviationsmomente der Schwenkscheibe bzw. der Schwenkscheibenbaugruppe so dimensioniert sind, daß sich ein Regelverhalten ergibt, bei dem bei einer Erhöhung der Drehzahl der Kippwinkel der Schwenkscheibe nahezu konstant bleibt, oder sich verringert, wobei dadurch zumindest ein Teil der sich alleine durch die Drehzahlsteigerung ergebenden steigenden Förderleistung kompensiert wird.
Der Darstellung in Fig. 4 liegt folgende Berechnung zugrunde:
n 2500 [1/min] alpha 1 π Mk.ges 0,1585 Msw 0,1714 2500 [1/miπ] alpha 8 ["] Mk.ges 1,2759 Msw 1,3540 n 2500 [1/miπ] alpha 16 π Mk,ges 2,6032 Msw 2,6032 n 11000 [1/min] alpha 1 π Mk.ges 3,0679 Msw 3,3191 n 11000 [1/miπ] alpha 8 π Mk.ges 24,7014 Msw 26,2141 π 11000 [1/miπ] alpha 16 π Mk.ges 50,3983 |Msw 50,3972
In den Figuren 5, 6 und 7 sind die zu den Figuren 1, 2 und 4 korrespondierenden Kippmomente Msw, Mt sowie die Summen der beiden vorgenannten Momente für eine Drehzahl in Abhängigkeit des Kippwinkels der Schwenkscheibe bzw. des geometrischen Hubvolumens des Verdichters dargestellt. In Fig. 5 kann man die aufregelnde Charakteristik des Verdichters anhand der sich im positiven Bereich befindlichen Momentensumme gut erkennen, während in Fig. 6 die Momentensumme für sämtliche Kippwinkel der Schrägscheibe negativ ist. Ein Verdichter, der dem Verlauf der Momente gemäß Fig. 6 folgt, besitzt abregelnde Charakteristik. Letztendlich sei auf Fig. 7 verwiesen, die einen Momentenverlauf bei ungefährer Momentgleichheit von Mk ges und Msw darstellt, so daß die Momentensumme für sämtliche Kippwinkel der Schrägscheibe annähernd Null ist.
In Fig. 8 a ist die Summe Msw + Mk gcs für verschiedene Drehzahlen angegeben. Fig. 8a korrespondiert zu den Figuren 1 und 5, und zeigt deutlich das für zunehmende Drehzahlen ansteigende, aufregelnde Gesamtmoment.
In Fig. 8b ist die vorstehend erwähnte Summe für den in den Figuren 2 und 6 behandelten Fall dargestellt, wobei gut ersichtlich ist, daß mit zunehmenden Drehzahlen ein zunehmend abregelndes Moment erhalten wird.
Es sei darauf hingewiesen, daß das Deviationsmoment der Schwenkscheibe im Falle der Figuren 8a und 8b beim Kippwinkel 0° gleich Null ist. D.h. ist in diesem Beispiel fallen bei der Schrägscheibe Kippgelenk und Massenschwerpunkt zusammen, wobei keine exponierte Schwerpunktslage auftritt.
Das Diagramm in Fig. 8c zeigt das Verhalten eines Verdichters, bei dem das Deviationsmoment und das resultierende Kippmoment Msw + Mk gcs bei einem Kippwinkel der Schrägscheibe von 0° ungleich Null ist. Dies führt dazu, daß der Verdichterstart durch ein Moment unterstützt wird, jedoch ergeben sich folgende Probleme: Dadurch, daß bei einem sehr kleinen Kippwinkel von beispielsweise 0° bereits Msw + Mk gcs ungleich Null ist, spiegelt sich der erwähnte Betrag über dem gesamten Kippwinkelbereich wieder. Der Kurvenverlauf ist demnach gegenüber einem Kurvenverlauf mit einem Startwert von Msw + Mk ges gleich Null etwa parallel verschoben. Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß im Bereich größerer Kippwinkel der aufregelnde Effekt durch das zusätzliche Kippmoment verstärkt wird (vgl. hierzu Fig. 8a). Da bei modernen Verdichtern der Trend zu einem
Regelverhalten geht, der eher dem Verlauf der Figuren 2 und 6 bzw. 4 und 7 folgt, ist ein aufregelndes Verhalten im Bereich größerer Kippwinkel unerwünscht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Verdichter anzugeben, bei dem die Auslenkung der Schrägscheibe aus einem Bereich kleiner Kippwinkel heraus auf möglichst einfache Art und Weise unterstützt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, wobei vorteilhafte Weiterentwicklungen und konstruktive Details der Erfindung in den Unteransprüchen beschrieben sind.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung hegt darin, an der Schwenkscheibe bzw. einem schwenkbaren Anteil derselben Stellen reduzierter Materialansammlung und/oder Stellen vorzusehen, die aus einem Material bestehen, das unterschiedlich zu dem Material ist, aus dem der Rest der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Anteils derselben ist. Diese Stellen bewirken eine gezielte Beeinflussung eines Regelverhaltens der Schwenkscheibe bzw. des Verdichters, und zwar in der Art und Weise, daß in einem Bereich kleiner Kippwinkel der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Anteils derselben, insbesondere
in einem Kippwinkelbereich von 0° bis 8°, insbesondere 0° bis 3° ein Aufstellmoment der Schwenkscheibe erhalten wird derart, daß das Kippmoment der Schwenkscheibe in dem vorgenannten Kippwinkelbereich im Vergleich zu einer herkömmlichen Schwenkscheibe, insbesondere im Vergleich zu einer Schwenkscheibe gemäß dem Stand der Technik, erhöht wird und eine den Verdichter aufregelnde Verkippung der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Anteils derselben begünstigt wird. Durch eine derartige konstruktive Maßnahme ist es möglich, das Verkippen der Schwenkscheibe bei kleinen Kippwinkeln dann, wenn der Verdichter aufgeregelt werden soll, zu unterstützen. Bei kupplungslosen Verdichtern kann ein bestimmter minimaler Kolbenhub, der bei Verdichtern gemäß dem Stand der Technik dazu benötigt wird, um auf der Hochdruckseite einen zum Aufregeln des Verdichters ausreichenden Druck bereitzustellen, verringert werden bzw. gänzlich überflüssig werden. Bei Verdichtern, die nicht permanent mit Drehzahl beaufschlagt sind, die also über eine Kupplung mit einem Antrieb verbunden sind, erleichtert eine derartige Konstruktion das Anfahren des Verdichters bzw. ermöglicht dieses erst.
In einer bevorzugten Aus führungs form ist die Schwenkscheibe ringförmig, d.h. also in Form eines Schwenkrings ausgebildet. Die Geometrie eines Schwenkrings eignet sich besonders gut für die Anbringung von Stellen reduzierter Materialansammlung und/oder Stellen, die aus einem anderen Material bestehen. Weist ein Verdichter eine Schrägscheibe auf, so ist diese bei einem gewünschten bzw. geforderten vorbestimmten Massenträgheitsmoment schmäler ausgelegt als ein Schwenkring, der das gleiche vorbestimmte Massenträgheitsmoment aufweist. Dementsprechend sind die vorstehend näher beschriebenen konstruktiven Maßnahmen besonders einfach an einem Schwenkring zu implementieren. Weiterhin ist bei einer Ausbildung der Schwenkscheibe als Schwenkring auf einfache Art und Weise gewährleistbar, daß die Stabihtät und/oder die Festigkeit der Schwenkscheibe durch die Stellen reduzierter Materialansammlung und/oder die Steilen, an denen die Schwenkscheibe bzw. deren schwenkbarer Anteil aus einem Material besteht, das vom Rest der Schwenkscheibe bzw. deren schwenkbarem Anteil unterschiedlich ist, durch die konstruktiven Maßnahmen nur unwesentlich bzw. gar nicht beeinträchtigt werden. Dies stellt die Langlebigkeit des erfindungsgemäßen Verdichters sicher, da eine derart ausgebildete Schwenkscheibe einem geringen Verschleiß unterhegt.
Die Stellen reduzierter Materialansammlung umfassen vorzugsweise Bohrungen und zusätzlich oder aber auch alternativ Nuten. Hierbei handelt es sich um konstruktiv einfach implementierbare Merkmale.
Das Material der Stellen, die aus einem Material bestehen, das unterschiedlich zu dem Material ist, aus dem der wesentliche Rest der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Anteils derselben besteht, weist in einer weiteren bevorzugten Aus führungs form eine geringere Dichte auf als das Material, aus dem der wesentliche Rest der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Anteils derselben besteht. Bevorzugt weist das vorstehend erwähnte Material geringerer Dichte eine Dichte auf, die kleiner als etwa 7,83 g/cm3
(Dichte von Stahl) ist, wobei vorzugsweise die Wahl auf ein Material mit einer Dichte von etwa 1 ,5 g/cm3 fällt. Durch die niedrigere Dichte des Materials der Stellen, die aus einem Material bestehen, das unterschiedlich zu dem Material ist, aus dem der wesentliche Rest der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Anteils derselben besteht, wird einerseits das gewünschte Regelverhalten begünstigt, während die Stabihtät des Schwenkrings oder der Schwenkscheibe nicht gemindert wird. Eine besonders einfach herzustellende Ausführungsform weist Stellen aus Kunststoffmaterial auf; die Dichte von Kunststoffen bewegt sich in der Größenordnung von etwa 1,5 g/cm3.
In einer weiteren bevorzugten Aus führungs form ist das Deviationsmoment der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Anteils derselben für einen vorbestimmten Kippwinkel in dem Bereich kleiner Kippwinkel, insbesondere einen Kippwinkel im Kippwinkelbereich von 0° bis 8°, insbesondere 0° bis 3°, gleich Null. Optional begünstigt das Deviationsmoment der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Anteils derselben bei Kippwinkeln, die größer sind als der vorbestimmte Kippwinkel, ein Abregein des Verdichters, während für Winkel kleiner als der Winkel, für den das Deviationsmoment gleich Null wird, das vorgenannte Deviationsmoment das Aufregeln des Verdichters unterstützt. Ein derartiges Regelverhalten entspricht den Anforderungen, die an einen modernen Axialkolbenverdichter insbesondere beim Einsatz in der Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs gestellt werden.
Der Schwerpunkt der Schwenkscheibe, die wie vorstehend näher beschrieben Stellen reduzierter Materialansammlung und/oder Stellen aufweist, die aus einem anderen Material
sind als der Rest der Schwenkscheibe, unterscheidet sich in einer weiteren bevorzugten Aus führungs form nicht merklich vom Schwerpunkt einer Schwenkscheibe, die einstoffig und/oder ohne Stellen reduzierter Materialansammlung, d.h. durchgehend massiv ausgebildet ist. Ferner hegt der Schwerpunkt der Schwenkscheibe auf einer derselben zugeord- neten Kippachse. Dies stellt eine hohe Laufruhe eines erfindungsgemäßen Verdichters sicher.
Die Schwenkscheibe ist vorzugsweise aus Guß, was eine einfache Herstellung derselben ermöglicht. Insbesondere gelangen Grauguß (GG), Sphäroguß (GGG), Stahl-Guß oder Aluminium-Guß zur Verwendung. In einer weiteren bevorzugten Aus führungs form wird mindestens ein Teil der Stellen reduzierter Materialansammlung, beispielsweise Nuten, im Rahmen des Gießens der Schwenkscheibe gebildet. Dadurch können die Stellen reduzierter Materialansammlung bereits beim Herstellen der Schwenkscheibe auf einfache Art und Weise realisiert werden. Mindestens ein Teil der Steilen reduzierter Materialan- Sammlung wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform durch spanabhebende Bearbeitung gebildet. Eine (zum Gießen zusätzliche oder alternative) Bearbeitung mit spanabhebenden Mitteln stellt eine nötige Feinabstimmung der Schwenkscheibe sicher. Im Gegensatz zum Gießen stellt eine spanabhebende Bearbeitung zwar einen erhöhten Bearbeitungsaufwand dar, kann jedoch gerade bei einer hohen benötigten Präzision gute Ergebnisse erzielen. Ferner ist, wie bereits erwähnt, auch eine Kombination von Gießen und anschließender spanabhebender Bearbeitung denkbar, insbesondere um eine notwendige Feinabstimmung bzw. Austarierung der Schwenkscheibe zu erhalten.
Die Stellen reduzierter Materialansammlung und/oder die Stellen, die aus einem vom Rest der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Teils derselben unterschiedlichen Material bestehen, sind in einer weiteren bevorzugten Aus führungs form zueinander symmetrisch angeordnet. Eine besondere Stellung nimmt eine bezüglich des Kippgelenks punktsymmetrische Anordnung der jeweiligen Stellen ein. Auch diese konstruktive Maßnahme stellt einen runden Lauf der Schwenkscheibe sicher. Unwuchten und ein verschleißfördernder Lauf können vermieden werden.
Vorzugsweise sind ein mittlerer Radius und/ oder eine mittlere Höhe der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Anteils derselben derart bemessen, daß im Bereich mittlerer und
großer Kippwinkel, also insbesondere im Bereich von Kippwinkeln, die größer sind als der bzw. ein vorbestimmter Kippwinkel, für den das Deviationsmoment der Schwenkscheibe gleich Null wird, beim Drehen der Schwenkscheibe auftretende, der Schwenkbewegung der Schwenkscheibe entgegenwirkende Fhehkräfte über seitens der Kolben auf die Schwenkscheibe wirkenden, eine weiterreichende Schwenkbewegung verursachenden Kräften hegen, so daß sich der Kolbenhub mit zunehmender Drehzahl um ein solches Maß verringert, daß sich eine in etwa konstante Fördermenge einstellt. Diese konstruktive Maßnahme ist wie erwähnt derart ausgebildet, daß sie im Bereich mittlerer und großer Kippwinkel der Schwenkscheibe zum Tragen kommt, während bei kleinsten und kleinen Kippwinkeln, also etwa in einem Bereich bis zu 8°, genauer gesagt bis zum Nulldurchgang des Deviationsmoments in Abhängigkeit vom Kippwinkel, eine das Aufregeln unterstützende Tendenz der Schwenkscheibe beobachtet werden kann.
Damit entspricht die Regelcharakteristik eines erfindungsgemäßen Verdichters den An- forderungen eines modernen Verdichters, wie er in Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommt.
Vorzugsweise hegt der Schwerpunkt der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Anteils derselben im oder zumindest nahe der Achse der Antriebswelle, wo sich insbesondere auch das Zentrum eines derselben zugeordneten Kippgelenkes bzw. deren Kippachse befindet. Hierdurch wird wiederum eine hohe Laufruhe eines erfindungsgemäßen Verdichters ohne Auftreten einer Unwucht erzielt.
Bei Ausbildung der Schwenkscheibe als Schwenkring werden ein Innen- und ein Außen- durchmesser innerhalb der äußeren Bedingungen bevorzugt jeweils maximal gewählt. Die äußeren Bedingungen können dabei z.B. der Innendurchmesser des Triebwerksraums, eine ausreichende Abstützung für Gleitsteine einer zwischen Kolben und Schwenkscheiben wirksamen Gelenkanordnung oder ähnliche limitierende bzw. regulierende Faktoren sein. Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß in all den vorstehenden Aus führungs formen das gewünschte Regelverhalten des Verdichters primär nicht mit der Bauteilmasse, sondern durch eine Berücksichtigung bzw. eine Ausnutzung des Massenträgheitsmomentes der Schwenkscheibenanordnung, welches von deren Geometrie abhängt, erreicht wird. In dem nun diskutierten bevorzugten Ausführungsbeispiel, in dem die Radien des Schwenk-
ringes bzw. die Durchmesser des Schwenkringes jeweils maximal gewählt sind, steht eine Geometrie der Schwenkscheibe zur Verfügung, die eine Kombination aus geringer Bauteilmasse und (genügend) großen Massenträgheitsmomenten gewährleistet. Einfluß kann auf das gewünschte Massenträgheitsmoment ferner auch durch eine geeignete Wahl der Schwenkscheibendicke genommen werden.
Die Schwenkscheibe bzw. der schwenkbare Anteil derselben besteht vorzugsweise aus zwei oder mehr unterschiedhchen, den mittleren Radius für die Berechnung des Massen- trägheitsmoments bestimmenden Werkstoffen, wobei die unterschiedlichen Werkstoffe radial und/oder axial voneinander getrennt sind. Dies ist insbesondere derart der Fall, daß bei einem Schwenkring ein äußerer oder innerer Teilring aus einem ersten Werkstoff, z.B. einem Werkstoff höherer Dichte wie Blei oder dgl., innerhalb einer äußeren oder inneren Umfangsnut eines inneren oder äußeren Teilringes ausgebildet ist, der aus härterem und verschleißfestem Werkstoff wie beispielsweise Stahl, Keramik oder dgl. hergestellt ist. Dadurch läßt sich einerseits das Massenträgheitsmoment des erfindungsgemäßen Verdichters optimieren und andererseits auch das Einbringen von Stellen reduzierter Materialansammlung bzw. von Stellen eines anderen Materials relativ einfach realisieren. Dies ist insbesondere der Fall, wenn der äußere Ring aus Blei gefertigt ist, da dieses ein weiches, leicht zu bearbeitendes Material darstellt. Bei einer Ausbildung der Schwenkscheibe bzw. des schwenkbaren Anteils derselben aus mehreren Werkstoffen unterschiedlicher
Dichte bestehen vorzugsweise die radial äußeren Teile aus dichterem Werkstoff, während die radial inneren Teile aus einem weniger dichten Werkstoff bestehen. Auch diese konstruktive Maßnahme stellt eine optimale Verteilung des Massenträgheitsmoments der Schwenkscheibe sicher.
Die Erfindung wird nachfolgend in Hinsicht auf weitere Vorteile und Merkmale beispielhaft und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. 9a einen „Rohhng" eines Schwenkrings für einen erfindungsgemäßen Verdichter, d.h. einen noch nicht fertiggestellten Schwenkring in einer perspektivischen Schrägansicht;
Fig. 9b den Schwenkring aus Fig. 9a in Schnittansicht;
Fig. 10a eine erste Aus führungs form eines Schwenkrings für einen erfindungsgemäßen Verdichter in perspektivischer Schrägansicht;
Fig. 10b den Schwenkring aus Fig. 10a in Schnittansicht;
Fig. 11a eine zweite Aus führungs form eines Schwenkrings für einen erfindungsgemäßen Verdichter in perspektivischer Schrägansicht;
Fig. 11b den Schwenkring aus Fig. 11a in Schnittansicht; und
Fig. 12 eine Darstellung des Deviationsmoments der Schwenkringe gemäß den Figuren 9a bis 11b in Abhängigkeit des Kippwinkels des jeweiligen Schwenkringes.
Der erfindungsgemäße Verdichter umfaßt für beide in der Folge näher zu beschreibende bevorzugte Ausführungsformen ein Triebwerksgehäuse, welches topfförmig ausgebildet ist und an dessen Umfangsrand ein Zylinderblock anschließt. Innerhalb des Zylinderblocks sind mehrere, vorzugsweise fünf, sechs oder sieben axial hin- und herlaufende Kolben angeordnet, wobei die Verteilung der Kolben um eine Gehäusemittelachse herum gleichförmig ist. Durch den Boden des topfförmigen Gehäuses hindurch erstreckt sich eine über eine Riemenscheibe angetriebene Antriebswelle in das Gehäuseinnere bzw. in einen Triebwerksraum hinein. Die Lagerung der Antriebswelle erfolgt zum einen im Bereich des Bodens des topfförmigen Gehäuses und zum anderen innerhalb des Zylin- derblocks. Innerhalb des Triebwerksraums ist ein Schwenkscheibenmechanismus, welcher u.a. einen Schwenkring umfaßt, wirksam, durch den die Drehbewegung der Antriebswelle in eine Axialbewegung der Kolben umgesetzt wird. Ferner sind zwischen einem Zylinderkopf und dem Zylinderblock Ein- und Auslaßventile angeordnet. Der vorstehende Aufbau ist im Großen und Ganzen aus dem einschlägigen Stand der Technik bekannt.
Ein Beispiel für die den beiden bevorzugten Ausführungsformen der vorhegenden Erfindung zugrundehegende Schwenkscheibe in Form eines Schwenkringes 10 ist in Fig. 9a und Fig. 9b dargestellt. Es handelt sich um einen „Rohling", der nicht in dieser Form in
einem erfindungsgemäßen Verdichter gefunden werden kann; prinzipielle Überlegungen können jedoch an einer derart „vereinfachten" Darstellung auf einfache Art und Weise erläutert werden. Ferner wird nachstehend auch ein Vergleich der Deviationsmomente der Schwenkringe von erfindungsgemäßen Verdichtern mit dem eines Schwenkrings gemäß der Figuren 9a und 9b gezogen, um die Vorteile einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung illustrativ erläutern zu können.
Der den beiden Aus führungs formen gemeinsam zugrundehegende Schwenkring ist aus Guß gefertigt und weist einen Innendurchmesser 11 von 42 mm und einen Außendurch- messer 12 von 74 mm bei einer Höhe 13 von 18 mm auf. Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß die vorstehend genannten Abmessungen keineswegs einschränkend zu verstehen sind, sondern lediglich ein Beispiel für die Dimensionen eines derartigen Schwenkringes angeben. Die vorstehend genannten Größen dienen deshalb hauptsächlich der Orientierung des Lesers, nicht jedoch einer Einschränkung eines erfindungsgemäßen Verdichters auf bestimmte Maße. Der Erfindungsgedanke selbst ist selbstverständlich unabhängig von jeglichen Ausmaßen des Verdichters.
Um ein Deviationsmoment der Schwenkscheibe, das bei einem Kippwinkel von 0° ungleich Null ist, und das bei einem vorbestimmten Kippwinkel ungleich 0° gleich Null wird, zu erhalten, sind in den beiden bevorzugten Aus führungs formen eines erfindungsgemäßen Verdichters in den jeweiligen Schwenkringen Stellen reduzierter Materialansammlung vorgesehen, die im ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 10a und 10b in Form von Bohrungen 14 bzw. bohrungs artigen, also zylindrischen Aussparungen vorhegen. Im zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß den Figu- ren 11a und 11b hegen die Aussparungen in Form von Nuten 15 vor.
Wie den Figuren 10a und 10b sowie 11a und 11b entnommen werden kann, sind die Aussparungen symmetrisch bezüglich einer x-Achse 16 angeordnet, wobei der Schwerpunkt des Schwenkrings durch die Aussparungen in Form von Bohrungen 14 bzw. Nuten 15 im Vergleich zu dem in den Figuren 9a und 9b dargestellten „Rohhng" nicht verändert wird. Der Schwerpunkt des Schwenkrings 10 liegt in jedem der beiden bevorzugten Ausführungsbeispiele auf der x-Achse 16, die gleichzeitig eine dem jeweiligen Schwenkring 10 zugeordnete Kippachse darstellt.
Aufgrund der geometrischen Dimensionen, insbesondere einer relativ großen Höhe 13 des Schwenkrings 10, beeinträchtigen die Stellen reduzierter Materialansammlung 14 bzw. 15 weder die Stabihtät noch die Festigkeit des Schwenkrings 10, wenn man die jeweiligen Werte hierfür mit denen des Rohlings gemäß den Figuren 9a und 9b vergleicht. Die Aus- sparungen gemäß den Figuren 10a bis 11b sind beim Gießen in den Rohhng eingebracht, wobei die nötige Feinabstimmung, die dafür sorgt, daß der Schwenkring ohne Unwucht läuft, durch eine spanabhebende (Nach-)Bearbeitung sichergestellt wird.
Die Stellen reduzierter Materialansammlung in Form der Bohrungen 14 bzw. Nuten 15 sind derart angebracht, daß je nach Ausführungsform (vergleiche hierzu auch das Diagramm in Fig. 12, das nachstehend noch näher erläutert wird) bei einem Kippwinkel von etwa 1 ° bis etwa 2° das Deviationsmoment des Schwenkrings, das ein entsprechendes Kippmoment des Schwenkrings 10 zur Folge hat, einen Nulldurchgang aufweist. Für kleinere Kippwinkel begünstigt das vorstehend erwähnte Deviationsmoment ein Verkippen des Schwenkrings 10 in eine den Verdichter aufregelnde Richtung, während für Kippwinkel größer etwa 1 ° bis etwa 2° das Deviationsmoment eine abregelnde Tendenz eines erfindungsgemäßen Verdichters favorisiert. An dieser Stelle sei angemerkt, daß gerade die abregelnde Tendenz eventuell bei Bedarf durch das Anbringen von Zusatzgewichten oder aber auch durch eine mehrstoffige Auslegung eines Schwenkrings 10 eines erfindungs- gemäßen Verdichters verstärkt werden kann. Besonders bietet es sich in diesem Falle an, daß die unterschiedlichen Werkstoffe radial und/oder axial voneinander getrennt sind, und zwar insbesondere derart, daß ein äußerer oder innerer Teilring aus einem ersten Werkstoff, bevorzugterweise aus einem Werkstoff höherer Dichte wie Blei oder dgl., innerhalb einer äußeren oder inneren Umfangsnut eines inneren oder äußeren Teilrings ausgebildet ist, der aus härterem und verschleißfestem Werkstoff wie beispielsweise Stahl oder Keramik oder dgl. hergestellt ist. Dabei ist bevorzugterweise der radial äußere Teil aus dichterem Werkstoff als der radial innere Teil.
Selbstverständlich ist es auch denkbar, daß die Aussparungen in Form von Bohrungen oder Nuten sowie natürhch auch Aussparungen jeglicher anderer Form zum Erreichen des gewünschten Regelverhaltens mit einem Material vorzugsweise geringerer Dichte gefüllt werden, und somit Stellen, die aus einem Material bestehen, das unterschiedlich zu dem Material ist, aus dem der wesenthche Rest des Schwenkrings besteht, bilden. Diese
Maßnahme dient der Erhaltung der Stabilität des Schwenkrings, wobei eine solche Alternative auch und insbesondere für Schwenkscheiben in Form von Schrägscheiben von Interesse ist, da gerade bei Schrägscheiben keine zu großen Aussparungen eingebracht werden können, ohne die Stabihtät der Schrägscheibe zu beeinträchtigen. Ferner sind in den Bereichen reduzierter Materialansammlung natürhch auch andere, die Steifheit bzw. Festigkeit der Schwenkscheibe bzw. des Schwenkrings 10 erhaltende Maßnahmen wie Verstrebungen oder dergleichen denkbar.
Angemerkt sei an dieser Stelle auch, daß der Innen- und Außendurchmesser innerhalb der äußeren Bedingungen, im vorhegenden Fall durch den Innendurchmesser des Triebwerksraumes begrenzt sind, jedoch in Hinsicht auf diesen jeweils maximal gewählt sind. Der Schwerpunkt des Schwenkrings 10 hegt im Rahmen der Toleranzen auf der Achse der Antriebswelle, welche gleichzeitig das Zentrum eines (nicht dargestellten) Kippgelenkes bzw. die zugehörige Kippachse darstellt, welche mit der x-Achse 16 identisch ist.
Durch die hinsichtlich der Kippachse symmetrische Verteilung der Aussparungen wird ein Deviationsmoment erzeugt, das bei einem Kippwinkel von 0° ungleich Null ist. Es sei hier insbesondere auf die Lage der jeweiligen Aussparungen verwiesen, die auf der einen Seite der Kippachse näher am oberen Rand des Schwenkrings 10 und auf der anderen Seite der Kippachse näher am unteren Rand des Schwenkrings 10 angebracht sind. Das selbe gilt für Aussparungen in Form von Nuten 15, wie in den Figuren 11a und 11b dargestellt. Aus der Fig. 11b ist ferner entnehmbar, daß sich die Nuten beim vorhegenden bevorzugten Ausführungsbeispiel über einen Winkel von 135° erstrecken und eine Tiefe von 18 mm aufweisen. Auch die vorstehend genannten Werte sind lediglich als illustrativ anzusehen und dienen der Orientierung des Lesers. Auf den grundsätzhchen Erfindungsgedanken haben sie selbstverständlich keinen maßgeblichen Einfluß.
In Fig. 12 sind schließlich die Verläufe der für die Kippbewegung des Schwenkrings 10 verantwortlichen Deviationsmomente Jyz über dem Kippwinkel α des Schwenkrings 10 aufgetragen. In dieser Figur sind eine Kurve 17, die das Verhalten eines Schwenkrings 10 mit Nuten 15 repräsentiert, sowie eine Kurve 18, die das Verhalten eines Schwenkrings 10 mit Bohrungen 14 repräsentiert, neben einer Vergleichskurve 19, die das Verhalten eines Schwenkrings ohne Aussparungen, also eines Schwenkrings gemäß den Figuren 9a und
9b, repräsentiert, aufgetragen. Wie den Diagrammen entnommen werden kann, besitzt der Schwenkring ohne Aussparungen über den gesamten Kippwmkelbereich ein Deviationsmoment, das ein abregelndes Verhalten des Schwenkrings favorisiert, während die beiden mit Aussparungen versehenen Schwenkringe 10 ein Deviationsmoment zeigen, das im Be- reich eines Kippwinkels von ungefähr 1° bis etwa 2° einen Nulldurchgang aufweist. Für kleinere Winkel wird ein aufregelndes Regelverhalten des Verdichters induziert, während für größere Kippwinkel des Schwenkrings 10 ein abregelndes Verhalten induziert wird. Damit werden die Anforderungen an einen modernen Verdichter erfüllt. Anzumerken ist, daß der Verlauf des Deviationsmoments in Abhängigkeit des Kippwinkels des Schwenk- rings 10 nahezu linear ist, was ein ideales Regelverhalten eines erfindungsgemäßen Verdichters sicherstellt.
Obwohl die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit fester Merkmalskombination beschrieben wird, umfaßt sie doch auch die denkbaren weiteren vorteilhaften Kom- binationen dieser Merkmale, wie sie insbesondere, aber nicht erschöpfend, durch die Unteransprüche angegeben sind. Sämthche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werde als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. B e z u g s z e i c h e n l i s t e
10 Schwenkring
11 Innendurchmesser
12 Außendurchmesser 13 Höhe
14 Bohrung
15 Nut
16 X-Achse
17 Deviationsmoment in Abhängigkeit des Kippwinkels bei Aussparungen in Form von Nuten 15
18 Deviationsmoment in Abhängigkeit des Kippwinkels bei Aussparungen in Form von Bohrungen 14
19 Deviationsmoment in Abhängigkeit des Kippwinkels ohne Aussparungen