Borhaltiges Schichtsystem, bestehend aus einer Borcarbid-, einer B-C-N und einer kohlenstoffmodifizierten kubischen Bornitridschicht sowie Verfahren zur Herstellung eines solchen Schichtsystems
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein borhaltiges Schichtsystem, welches mindestens eine Borcarbid-, eine B-C-N-Schicht, die Bor, Kohlenstoff und Stickstoff enthält und nicht einphasig sein muss, und eine kohlenstoffmodifizierte kubische Bornitrid- Schicht enthält. Das Borcarbid wird im folgenden auch durch BC abgekürzt, die B-C-N-Schicht durch B-C-N, sowie das kubische Bornitrid durch c-BN. Borhaltige Schichtsysteme werden insbesondere zur Darstellung von Hartstoffschichten zur Reduktion von Verschleiß, Reibung, Korrosion und zur Materialbearbeitung eingesetzt. Hierbei stellt das kubische Bornitrid c-BN aufgrund seiner extremen Härte (die nur durch Diamant
übertroffen wird) sowie aufgrund weiterer herausragender Eigenschaften, wie beispielsweise der hohen Temperaturbeständigkeit auch an Luft ein vielversprechendes Material für potentielle Anwendungen dar.
Borhaltige Schichtsysteme sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt. So sind c-BN-Schichten mit vielen PVD- und PACVD-Techniken herstellbar. Dickere Schichten sind hierbei nur durch wenige Veröffentli- chungen belegt, beispielsweise Barth et al., Suf. &
Coat. Technol. 92 (1997) 96-103 und oft nur bei höheren Temperaturen und bei geringer Rate (beispielsweise Litvinov et al . , Appl. Phys . Let., 74 (1999) 7; Mirkarimri et al., Journal of Applied Physics 82 (4) 1997 p. 1617/ Matsumota et al., Japanese Journal of Applied Physics Vol. 39 (2000) pp L422-444) .
Schichtsysteme aus Bor/Borcarbid, Borcarbid/kubisches Bornitrid und Bor/Bornitrid/Borcarbid werden in der Patentschrift US 005670252 A behandelt. Die Patentschrift WO 96/35820 beschreibt eine Schicht, in der kubisches Bornitrid in einer Bor- und/oder Kohlen- stoff atrix dispergiert ist. In dieser Schicht nimmt der kubische Anteil langsam zu. Auch die Patent- schrift US 006054185 A beschreibt ein Bor und Stickstoff enthaltendes Schichtsystem sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren. Aus dem Stand der Technik ist auch eine Mehrzahl von Verfahren zur Herstellung von Einzelschichten aus kubischen Bornitrid bekannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein kubisches Bornitrid enthaltendes Schichtsystem sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren zur Verfügung zu stellen, in welchem die eine c-BN-Nukleation, beispielsweise bei PVD-Techniken, begleitenden intrinsi-
sehen Schichtspannungen so ausgestaltet sind, dass es insgesamt zu besseren mechanischen Eigenschaften des Schichtsystems in Form von besserer Schichthaftung kommt .
Diese Aufgabe wird durch ein borhaltiges Schichtsystem gemäß Patentanspruch 1 sowie durch ein entsprechendes Beschichtungsverfahren gemäß Patentanspruch 20 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfin- dungsgemäßen Schichtsystems sowie des Beschichtungs- verfahrens und Verwendungen werden in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Ein erfindungsgemäßes borhaltiges Schichtsystem weist eine erste, Bor und Kohlenstoff enthaltende Schicht, darauf angeordnet eine zweite, Bor, Kohlenstoff und Stickstoff enthaltende Schicht und darauf angeordnet eine Dritte, kubisches Bornitrid enthaltende Schicht auf und zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Schicht Borcarbid enthält und dass die kubische Bornitridphase der dritten Schicht Kohlenstoff als stabilisierendes Element enthält. Die zweite Schicht ist eine ein- oder mehrphasige Schicht, die Bor, Kohlenstoff und Stickstoff enthält, und welche Borcarbo- nitrid oder andere Verbindungen der Zusammensetzung BxCyNz enthalten kann
In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltungsform ist der relative Gewichts- bzw. Volumenanteil der c-BN- Phase in der dritten Schicht im wesentlichen konstant und liegt bevorzugt zwischen 50 und 95 Gewichtsprozent (Gew.-%) . Die relative Schwankung des Gewichtsbzw. Volumenanteils der c-BN-Phase in der dritten Schicht beträgt hierbei bevorzugt weniger als 10 Gew.-%, insbesondere bevorzugt weniger als 5 Gew.-%, insbesondere bevorzugt weniger als 2 Gew.-%, insbe-
sondere bevorzugt weniger als 1 Gew.-%, insbesondere bevorzugt weniger als 0.5 Gew.-%, insbesondere bevorzugt weniger als 0.1 Gew.-%, insbesondere bevorzugt weniger als 0.01 Gew.-%.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform weist das borhaltige Schichtsystem einen Übergang bzw. einen Übergangsbereich von der zweiten zur dritten Schicht so auf, dass der mittlere Abstand des Übergangsbereichs bzw. der Abstand des Übergangs von der der zweiten Schicht zugewandten Oberfläche der ersten Schicht in einer Richtung im wesentlichen parallel zu dieser Oberfläche der ersten Schicht variiert. In dieser Ausgestaltungsform besteht zwischen der zweiten Schicht und der dritten Schicht eine
Grenzfläche bzw. ein Grenzbereich so, dass die Grenzfläche bzw. der Grenzbereich in einer Richtung im wesentlichen parallel zu der der zweiten Schicht zugewandten Oberfläche der ersten Schicht in unterschied- lichem Abstand von dieser Oberfläche der ersten
Schicht verläuft. Somit variiert der genannte Abstand des
Übergangs bzw. des Übergangsbereiches bzw. der genannte Abstand der Grenzfläche bzw. des Grenzbereichs in Richtung senkrecht zur Schichtebene. Vorteilhafterweise ist hierbei das erfindungsgemäße Schichtsystem so ausgestaltet, dass der mittlere Abstand des Übergangsbereichs bzw. der Abstand des Übergangs und/oder der Abstand der Grenzfläche bzw. des Grenz- bereichs von der der zweiten Schicht zugewandten 0- berfläche der ersten Schicht in der Richtung im wesentlichen parallel zu dieser Oberfläche der ersten Schicht wellenförmig variiert und/oder dass der Übergangsbereich bzw. der Übergang und/oder die Grenzflä- ehe bzw. der Grenzbereich im wesentlichen wellenförmig ausgebildet ist. Hierbei variiert vorteilhafter-
weise der mittlere Abstand des Übergangsbereichs bzw. der Abstand des Übergangs und/oder der Abstand der Grenzfläche bzw. des Grenzbereichs von der der zweiten Schicht zugewandten Oberfläche der ersten Schicht um über 1 nm, besonders bevorzugt um über 5 nm und/oder unter 1000 nm, insbesondere bevorzugt um über 20 nm und/oder unter 200 nm.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform ist die zweite Schicht eine Gradientenschicht, d. h. die zweite Schicht ist so ausgeführt, dass in ihr der relative Stickstoffanteil in Richtung von der ersten Schicht zur dritten Schicht zunimmt.
In einer weiteren vorteilhaften Variante enthält die dritte Schicht auch hexagonales Bornitrid h-BN.
In einer weiteren Ausgestaltungsform beträgt der Kohlenstoffgehalt der ersten Schicht über 5 Atomprozent (At%) und/oder unter 50 At%, bevorzugt über 10 At% und/oder unter 30 At%. Der Kohlenstoffgehalt der zweiten Schicht beträgt vorteilhafterweise über 2 At% und/oder unter 40 At%, bevorzugt über 5 At% und/oder 20 At%. Der Kohlenstoffgehalt der dritten Schicht beträgt vorteilhafterweise über 1 At% und/oder unter 30 At%, insbesondere bevorzugt über 2 At% und/oder unter 15 At%.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform ist auf oder an der dritten Schicht eines erfindungsgemäßen Schichtsystems eine B-C-N enthaltende, entsprechend einer der zweiten Schichten aus einem der vorhergehenden Ausgestaltungsformen aufgebaute
Schicht (vierte Schicht) angeordnet, wobei bevorzugt
ein Übergang bzw. ein Übergangsbereich von der vierten zur dritten Schicht und/oder eine Grenzfläche bzw. ein Grenzbereich zwischen der vierten und der dritten Schicht so aufgebaut angeordnet oder ausgestaltet ist, wie ein Übergang bzw. ein Übergangsbereich von der zweiten zur dritten Schicht bzw. wie eine Grenzfläche bzw. ein Grenzbereich zwischen der zweiten und dritten Schicht wie er bzw. sie bereits vorstehend beschrieben wurde.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsvariante ist auf oder an der vierten Schicht eine Kohlenstoff und kubisches Bornitrid c-BN enthaltende, entsprechend einer der bisher beschriebenen dritten Schichten aufgebaute Schicht (fünfte Schicht) angeordnet, wobei bevorzugt ein Übergang bzw. ein Übergangsbereich von der vierten zur fünften Schicht und/oder eine Grenzfläche bzw. ein Grenzbereich zwischen der vierten und der fünften Schicht so aufge- baut, angeordnet oder ausgestaltet ist, wie ein Übergang bzw. ein Übergangsbereich von der zweiten zur dritten Schicht bzw. wie eine Grenzfläche bzw. ein Grenzbereich zwischen der zweiten und dritten Schicht wie er bzw. sie bereits in den vorstehenden Gestal- tungsformen beschrieben wurde.
In einer weiteren vorteilhaften Variante ist auf oder an der vierten Schicht eine Borcarbid BC enthaltende, entsprechend einer der bisher bereits beschriebenen ersten Schichten aufgebaute Schicht angeordnet. Auf oder an dieser Schicht kann dann vorteilhafterweise eine weitere Schichtenfolge angeordnet sein, wobei diese Schichtenfolge in Richtung von der ersten zur dritten Schicht aufweist: eine weitere B-C-N enthal- tende, entsprechend einer der bisher beschriebenen zweiten Schichten aufgebaute Schicht und eine weite-
re, Kohlenstoff und kubisches Bornitrid c-BN enthaltende, entsprechend einer der bisher beschriebenen dritten Schichten aufgebaute Schicht, wobei bevorzugt ein Übergang bzw. ein Ubergangsbereich und/oder eine Grenzfläche bzw. ein Grenzbereich zwischen diesen beiden weiteren Schichten so aufgebaut, angeordnet oder ausgestaltet ist, wie ein Übergang bzw. ein Übergangsbereich von der zweiten zur dritten Schicht bzw. wie eine Grenzfläche bzw. ein Grenzbe- reich zwischen der zweiten und dritten Schicht, wie er bzw. sie bereits beschrieben wurden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist auf oder an dem bereits beschriebenen Schichtsystem mindestens eine weitere Schichtenfolge der folgenden Form (in Richtung von der ersten zur dritten Schicht) angeordnet: eine Borcarbid BC enthaltende, entsprechend einer der bisher beschriebenen ersten Schichten aufgebaute Schicht, eine B-C-N enthaltende entspre- chend einer der bisher beschriebenen zweiten Schichten aufgebaute Schicht und eine Kohlenstoff und kubisches Bornitrid c-BN enthaltende, entsprechend einer der bisher beschriebenen dritten Schichten aufgebaute Schicht.
In einer weiteren vorteilhaften Variante weist die erste, die zweite und/oder die dritte Schicht und/oder eine der anderen bereits genannten Schichten in einer zu der der zweiten Schicht zugewandten Ober- fläche der ersten Schicht im wesentlichen senkrechten Richtung eine Ausdehnung von über 10 nm und/oder unter 10 μm, insbesondere von über 50 nm und/oder unter 1 μm auf.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist mindestens eine der bisher beschriebenen Schichten
auf oder an einem Substrat, insbesondere auf oder an einem Siliziumsubstrat angeordnet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eines der bisher beschriebenen Schichtsysteme auf o- der an einem aus mindestens einer Schicht bestehenden Hartstoffschichtsystem und/oder auf oder an einem aus mindestens einer Schicht bestehenden metallischen Schichtsystem und/oder auf oder an einem aus indes- tens einer Schicht bestehenden keramischen Schichtsystem und/oder auf oder an einem aus mindestens einer Schicht bestehenden Mischkeramikschichtsystem (ein Schichtsystem, welches eine oxidische und eine metallische Komponente aufweist, Cermetschicht) ange- ordnet oder als Haft-, Zwischen-, Ober- oder Unterschicht mit mindestens einem der genannten Schichtsysteme (Hartstoffschichtsysteme, metallisches Schichtsystem, keramisches Schichtsystem, Mischkeramikschichtsystem) kombiniert. Dabei enthält das Hart- stoffschichtsystem vorteilhafterweise TiN, TiAlN, TiCN, A1203, CrN, TiBN, TiB2, Diamant und/oder diamantartigen Kohlenstoff DLC. Das metallische Schichtsystem enthält hierbei vorteilhafterweise Ti und/oder Cr.
Insbesondere ist es vorteilhaft, eines der vorstehend beschriebenen Schichtsysteme auf oder an Werkzeugoder Bauteilsubstraten, insbesondere in Form von Hartmetall-Wendeschneidplatten, Keramiken, Cermet- schichten, Verbundmaterialien, HSS, Stählen (beispielsweise für Automobil-Komponenten) , Gläsern oder U form- oder Stanzwerkzeugen anzuordnen.
Das vorgestellte erfindungsgemäße Schichtsystem, wel- ches aus einer Borcarbid-, einer B-C-N und einer koh- lenstoffmodifiziertes kubisches Bornitrid
c-BN enthaltenden Schicht bzw. aus einer kohlenstoff- stabilisierten c-BN Schicht besteht, ist somit durch bestimmte Abscheidebedingungen eine entscheidende und vorteilhafte Rolle des Kohlenstoffs in den Schicht- Systemen realisiert. Das Schichtsystem wird beispielsweise in einem PVD- oder PVD-Hybrid-Prozess hergestellt. Durch spezielle Depositionsbedingungen bzw. durch eine entsprechende Abfolge von Depositionsbedingungen lässt sich der Kohlenstoff so in den Schichten verteilen bzw. anordnen und modifizieren (Hybridisierung und Bindungen) , dass er eine stabilisierende Wirkung auf das Schichtsystem und jede der Einzelschichten hat. So sorgt der Kohlenstoff z. B. an den c-BN-Korngrenzen, in denen normalerweise für h-BN-typische sp2-Bindungen dominieren, durch Bindungen zu diesem BN-Netzwerk für einen stabilen, unempfindlicheren B-C-N-Bereich bzw. für eine zusätzliche stabilisierende Kohlenstoff-Phase .
Die Stabilisierung basiert hier auf einer mechanischen (die mechanischen Eigenschaften von B-C-N sind besser als von hexagonalem Bornitrid h-BN) und einer strukturellen Komponente (der Welligkeit bzw. der Ausdehnung des Übergangsbereichs zum c-BN) . Der we- sentliche Aspekt der vorliegenden SchichtSysteme ist also eine Modifikation des Kohlenstoffs durch Variation des Beschichtungsprozesses so, dass der Kohlenstoff eine dreifach stabilisierende Rolle sowohl in der BC-Schicht als auch in der B-C-N-Schicht als auch insbesondere in der c-BN-Schicht übernimmt. Im Gegensatz zu bekannten Schichtsystemen ist Kohlenstoff somit auch in der c-BN-Phase enthalten und hat hier eine die Schicht (d. h. die c-BN Kristallite und die Korngrenzen bzw. die Grenzen der aufgewachsenen c-BN- Säulen) stabilisierende Funktion (h-BN, welches in der Regel in der c-BN-Schicht ebenfalls vorhanden
ist, ist z. B. mechanisch und gegen Feuchtigkeit sehr empfindlich) . Der in allen Einzelschichten vorkommende Kohlenstoff ist als wesentliches Element der Stabilisierung in all den Schichten absolut notwendig. Der Kohlenstoff ist somit das wesentliche, die einzelnen Bestandteile des Schichtsystems verbindende Element. Neben der mechanischen Verstärkung des Schichtsystems sorgt der Kohlenstoff somit auch für eine strukturelle Verstärkung, nämlich den ausgedehn- ten Übergangsbereich zum c-BN (Welligkeitsbereich) .
Ein erfindungsgemäßes Schichtsystem wird hierbei gemäß den nachfolgend beschriebenen Verfahren hergestellt: Zunächst wird eine Borcarbidschicht (erste Schicht) , die in einem Biasspannungsbereich von etwa 0 bis 300 V abgeschieden werden kann, hergestellt. Typische Targetleistungen bei der Herstellung der Borcarbidschicht sind etwa 500 bis 10000 W. Der Druckbereich liegt etwa im Bereich von 0,1 bis 10 Pa. Als Sputtergas kann beispielsweise Argon verwendet werden. Anschließend erfolgt die Abscheidung einer B-C-N-Gradientenschicht (zweite Schicht) dadurch, dass graduell der Stickstoffanteil im Sputtergas erhöht wird. Diese Erhöhung kann bei einem Stickstoff- gehalt von etwa 5 % bis 100 % am Sputtergas abgeschlossen sein. Unter der Sputteratmosphäre mit etwa 5 % bis 100 % Stickstoffanteil erfolgt dann die c-BN- Nukleation. Typische Stickstoffanteile im Sputtergas sind hierfür etwa 8 % bis 20 % . Der Kohlenstoff ist das stabilisierende Element in dieser Schicht.
Es wird so abgeschieden, dass der Kohlenstoffanteil in der ersten Schicht beispielsweise 10 bis 30 At% beträgt, dass derjenige in der zweiten Schicht bei- spielsweise 5 bis 20 At% beträgt und der Kohlenstoffgehalt in der dritten Schicht beispielsweise 2 bis 15
At% beträgt.
Nach der Nukleation bzw. der Bildung der c-BN-Keime wachsen diese Keime bei weiterer Sputterabscheidung und es kommt schließlich zur Ausbildung einer c-BN enthaltenden Schicht (der Wachstumsschicht) . Ab dem Zeitpunkt der Nukleation kommt es also zum Aufwachsen einer Schicht mit sehr hohen Anteilen der c-BN-Phase (der c-BN-Gehalt liegt bei ca. 50 bis 95 Gew.-%, ins- besondere bei ca. 60 bis 90 Gewichts-% oder 60 bis 90 Volumenprozent, der Rest der Schicht besteht aus h-BN bzw. B-C-N (Korngrenzen etc.)). Grundsätzlich sollte der c-BN-Gehalt möglichst hoch sein. Allerdings lässt sich aufgrund des nanokristallinen Aufbaus der c-BN- Schicht ein hoher Korngrenzenanteil am Volumen nicht vermeiden. Daher liegen die typischen c-BN- Volu enanteile im Bereich zwischen den genannten 60 bis 90 Gew.-%.
Die Nukleation der c-BN-Keime findet sprunghaft statt bzw. die genannte c-BN-Konzentration wird sprunghaft erreicht, die B-C-N-Gradientenschicht erzeugt eine zeitliche und örtliche Schwankung der Nukleation, was zu einer erhöhten Welligkeit der Nukleationszone und somit zu einem ausgedehnten Bereich der Nukleation führt. Ausgedehnt meint hierbei keine langsame Zunahme des c-BN-Anteils bzw. des c-BN-Gehaltes, es liegt also keine willkürliche Verteilung des c-BN in der Schicht vor, bei der der c-BN-Gehalt bzw. -Anteil langsam zunimmt, sondern es erfolgt eine Nukleation, ab der ein nanokristallines-stengelförmiges Wachstum auftritt und ab der der c-BN-Gehalt konstant bleibt. Die c-BN-Phase ist hierbei erfindungswesentlich stabilisiert durch den Kohlenstoff. Die c-BN-Wachstums- Schicht kann auch unter leicht geänderten Bedingungen zu der Nukleation abgeschieden werden. Typische nega-
tive Biasspannungswerte sind hierbei beispielsweise 100 bis 500 V, besonders bevorzugt 200 V. Die Wachstumsschicht ist auch als dritte Schicht bezeichnet. Die c-BN-Nukleation und das c-BN-Wachstum erfolgt unter Beschuss von Ionen mit Energien im Bereich von 200 eV. Der genaue Wert der Ionenenergie der zur Keimbildung bzw. zum Wachstum benötigt wird, hängt hierbei auch von der Ionenstromdichte am Substrat ab. Die allgemeine Regel ist hierbei, dass mit zunehmender Ionenstromdichte am Substrat die für die c-BN- Nukleation bzw. die für das c-BN-Wachstum notwendige Ionenenergie abnimmt.
Im Prozess der c-BN-Nukleation und des c-BN-Wachstums können weitere Techniken oder Verfahrensschritte zur Minimierung der schichtintrinsischen Spannung angewendet werden. Beispielsweise ständiger oder sequentieller lonenbeschuss mit Ionen im Energiebereich von etwa 1000 bis 10000 eV, beispielsweise ständiges oder sequentielles Heizen auf Temperaturen im Bereich von etwa 600 bis 1200° C, oder auch beispielsweise die Zugabe von chemischen Komponenten zur Sputteratmos- phäre, wie z.B. BF3 oder BC13 in Konzentrationen bis etwa 10 % an der Sputterat osphäre. Für die Nukleation bzw. das Wachstum von c-BN und die zusätzliche Verteilung des Kohlenstoffs als stabilisierendes Element (Welligkeitsbereich) ist eine genaue Prozesssteuerung und ein intensives Ionenbombardement mit definierter Energie notwendig. Typische Werte hierbei sind Ionendichten größer etwa 1010/cm3, Ionenstrom- dichten am Substrat von größer etwa 1 mA/cm2 und wie bereits erwähnt, Ionenenergien im Bereich von etwa 200 eV. Das Parameterfenster ist hierbei abhängig von der Erzeugung der Ionendichte. Denkbar sind zur Erzeugung der notwendigen hohen Ionendichten Magnetfei-
der sowie Zusatzaktivierungen des Plasmas oder Ionen- und Plasmaquellen.
Der Kohlenstoff in den Schichten ist für alle wesent- liehe Verbesserungen des Schichtsystems verantwortlich. Er ermöglicht beispielsweise überhaupt erst die B-C-N-Schicht. Die graduelle Erhöhung des Stickstoffanteils, auch als Rampe bezeichnet, in der B-C-N- Schicht ermöglicht es wiederum, durch eine unter- schiedliche zeitliche Dauer dieser Rampe und/oder eine Biasvariation den Bereich der c-BN-Nukleation in einen gewissen Schichtbereich auszudehnen und diesen Bereich zu beeinflussen. Aus einem solchen Bereich folgt erst die Welligkeit bzw. die Unregelmäßigkeit des Übergangs zum c-BN, der erfindungswesentlich ist.
Für einen Mehrlagenaufbau können beispielsweise dann optional die folgenden weiteren Prozessschritte durchgeführt werden:
• Langsames Unterbrechen des c-BN-Wachstums durch eine Reduktion des Stickstoffanteils in der Sputteratmosphäre (umgekehrte Vorgang zur Nukleation) . Es wird also quasi eine umgekehrte Nukleationsschicht abgeschieden, die dann wiederum in eine B-C-N-Schicht, wie sie bereits beschrieben wurde, führt. • Der Stickstoffanteil im Sputtergas kann dann wieder erhöht werden, um eine erneute c-BN- Nukleation zu erzielen, oder der Stickstoffanteil kann weiter reduziert werden, bis schließlich wieder eine BC-Schicht abgeschieden wird. Auf dieser BC-Schicht kann dann wiederum eine B- C-N-Schicht und/oder ein Schichtsystem wie be- reits beschrieben abgeschieden werden (Mehrla- genschichtsystem) .
• Das beschriebene Schichtsystem oder Mehrlagen- schichtsystem kann dann mit metall-, hartstoff- und/oder tribologischen Schichten in allen Kombinationen und Permutationen kombiniert werden. So kann auf einer Metallschicht (beispielsweise aus Ti oder Cr) eine Hartstoffschicht (beispielsweise aus TiN, TiAlN, Al203) folgen, auf der dann wiederum ein beschriebenes Schichtsystem bzw. Mehrlagenschichtsystem abgeschieden wird. In einer weiteren Variante kann auf einem wie beschrieben ausgeführten Schichtsystem oder Mehrlagenschichtsystem eine entsprechende Metallschicht abgeschieden werden, auf dieser eine entsprechende Hartstoffschicht und auf dieser wiederum ein entsprechendes Schichtsystem bzw. Mehrlagenschichtsystem. Die beschriebenen Schichtsysteme bzw. Mehrlagenschichtsysteme können insbesondere auf Werkzeug- und Bauteilsubstraten wie beispielsweise Hartmetall- Wendeschneidplatten, Keramiken, Cermets, Verbundmaterialien, HSS, Stählen (z. B. für Automobilkomponenten) , Umform- bzw. Stanzwerkzeugen oder Gläsern abgeschieden werden oder mit diesen verbunden werden.
Ein erfindungsgemäßes Schichtsystem weist gegenüber den bekannten Schichtsystemen eine Reihe wesentlicher Vorteile auf: • Die strukturelle Komponente (Welligkeit des Übergangs zum c-BN) führt zu einem größeren Übergangsbereich zwischen der hexagonalen B-C-N- Schicht und der kohlenstoffmodifizierten bzw. Kohlenstoff enthaltenden c-BN-Schicht. Hierdurch kann dieser Schichtübergang den hohen intrinsi- sehen Spannungen des c-BN widerstehen. Die Welligkeit des Ubergangsbereichs zum c-BN bzw. die
dadurch erzielte Vergrößerung des Übergangsbereiches ist die für eine gute Haftung des Schichtsystems trotz der hohen intrinsischen Spannungen in der c-BN-Schicht wesentliche Ei- genschaft. Dadurch treten die Spannungen innerhalb der Schicht, die eine c-BN-Nukleation bei PVD-Techniken begleiten, nicht in einem kleinen Bereich auf, sondern können auf einen größeren Schichtbereich ausgedehnt werden (raues Inter- face) und so besser durch die Schicht kompensiert werden. Durch die beschriebene Modifikation von Kohlenstoff in den c-BN-Schichten ist somit überraschenderweise eine verbesserte Haftung von Borcarbid auf c-BN zu erzielen, so dass Mehrlagenschichten (Komponenten BC, B-C-N und c- BN) erst dadurch haftfest abgeschieden werden können. • Im Vergleich zu einer kohlenstofffreien h-BN- Schicht (wie sie sonst zur c-BN-Nukleation not- wendig ist) weist die verwendete B-C-N-Schicht viel bessere mechanische Eigenschaften auf. • Die Schichtsysteme weisen eine hohe Härte und Verschleißfestigkeit bei guten tribologischen Eigenschaften auf.
Mögliche Anwendungen der beschriebenen Schichtsysteme liegen im Bereich der Bauteil- und Werkzeugbeschich- tung, beispielsweise für tribologisch hoch beanspruchte mechanische Kontakte (so z.B. trockenlaufen- de Lager oder Motorkomponenten) oder, und hier insbesondere, für Zerspanungs-, Schneid- und Umformwerk- zeuge. c-BN ist nach Diamant das zweithärteste aller bekannten Materialien und eignet sich im Gegensatz zu Diamant zur Stahlbearbeitung. Bulk-Material aus c-BN hat einen stetig wachsenden Anteil als Schneidstoff in der industriellen Produktion. Die an erfindungsge-
mäßen Schichten vorgenommenen Messungen ergeben vergleichbare Eigenschaften und zeigen somit ein enormes Potential. Bei Werkzeugen zur Zerspanung aber auch bei den anderen Anwendungen kann dieses Schichtsystem mit anderen Schichten bzw. Schichtsystemen und oberflächentechnischen Verfahren, wie z.B. der Plasma- nitrierung, kombiniert werden. Das Schichtsystem ist dann integraler Bestandteil einer oberflächentechnischen Behandlung. Beispielsweise können bei Werkzeu- gen erfindungsgemäße Schichtsysteme mit herkömmlichen Hartstoffschichtsystemen (wie beispielsweise Titanaluminiumnitrid usw.) oder metallischen Schichten (wie beispielsweise Titan usw.) kombiniert werden. Dies kann als Haft-, Unter-, Zwischen- oder Ober- Schicht bzw. Schichtsystem erfolgen. Die beschriebenen Werkzeuge oder Bauteile können hierbei aus Metall, insbesondere auch aus Stahl oder Hartmetall sein, es sind jedoch auch andere Stoffe denkbar wie Keramiken oder Cermets.
Erfindungsgemäße borhaltige Schichtsysteme können wie in dem nachfolgenden Beispiel dargestellt, aufgebaut sein oder verwendet werden.
Die einzige Fig. 1 zeigt sowohl ein herkömmliches borhaltiges Schichtsystem nach dem Stand der Technik (Fig. la) als auch ein erfindungsgemäßes borhaltiges Schichtsystem (Fig. lb) .
Fig. 1A zeigt ein herkömmliches borhaltiges Schichtsystem. Auf einem Siliziumsubstrat 5 ist eine hexago- nales Bornitrid h-BN-enthaltende Schicht 4 aufgebracht. Auf dieser h-BN-Schicht ist eine kubisches Bornitrid c-BN-enthaltende Schicht 3 angeordnet. Der Übergang bzw. die Grenzfläche zwischen der h-BN- Schicht 4 und der c-BN-Schicht 3 (gekennzeichnet
durch das Bezugszeichen 3-4) weist lediglich eine geringfügige Welligkeit bzw. Unregelmäßigkeit auf: Die Variation des Abstandes der Grenzfläche bzw. des Übergangsbereiches 3-4 von der an die Schicht 4 gren- zende Substratoberfläche des Substrats in Richtung senkrecht zu dieser Substratoberfläche (also in Richtung A) beträgt lediglich etwa 20 nm.
Das ab der c-BN-Nukleation auftretende nanokristal- lin-stengelförmige Wachstum des c-BN ist durch die Säulen 3a skizziert.
Das Schichtsystem weist eine Härte von etwa 10 GPa auf und ein Elastizitätsmodul von < 100 GPa.
In Fig. 1B ist ein erfindungsgemäßes borhaltiges Schichtsystem dargestellt. Auf dem Siliziumsubstrat 5 ist eine erste, B4C-enthaltende Schicht 1 angeordnet. Auf dieser ersten, BC-enthaltenden Schicht 1 ist ei- ne zweite Schicht, eine B-C-N-Schicht 2 angeordnet. Diese B-C-N-Schicht 2 enthält Bor, Kohlenstoff und Stickstoff und ist im vorliegenden Fall einphasig ausgebildet. Sie kann jedoch auch mehrere Phasen enthalten. Die B-C—Schicht 2 kann eine Phase der Zusam- mensetzung BxCyNz bzw. Borcarbonitrid enthalten. Die B-C-N Schicht ist eine Gradienten-Schicht, bei der der N-Gehalt in Richtung A zunimmt. Auf dieser zweiten Schicht 2 ist eine dritte, kohlenstoffmodifiziertes bzw. -versetztes c-BN enthaltende Schicht 3 ange- ordnet. Der Kohlenstoffgehalt der ersten Schicht 1 beträgt 20 At%, der Kohlenstoffgehalt der zweiten Schicht 2 beträgt 15 % und der Kohlenstoffgehalt der dritten Schicht 3 beträgt 8 At%. Die Dicke der B4C- Schicht 1 beträgt in Richtung senkrecht zur Substrat- Oberfläche (also in Richtung A) 100 nm. Der Übergangsbereich zwischen der zweiten Schicht 2 und der
Kohlenstoff und c-BN enthaltenden Schicht 3 weist eine starke Welligkeit auf (der Übergang bzw. die Grenzfläche zwischen den Schichten 2 und 3 ist durch das Bezugszeichen 2-3 gekennzeichnet) . Die Ausdehnung des Welligkeitsbereiches 2-3 bzw. des Grenzbereiches zwischen den Schichten 2 und 3 beträgt in Richtung A bis zu 200 nm. Der Abstand zwischen der Grenzfläche 2-3 und der ihr zugewandten Oberfläche des Substrates 5 variiert also in Richtung A um bis zu 200 nm. Das nanokristallin-stengelförmige Wachstum der c-BN-Keime ist durch die Säulen 3a skizziert. Das in Richtung A in unterschiedlicher Höhe einsetzende Wachstum der c- BN-Kristallsäulen bzw. deren in Richtung A in unterschiedlicher Höhe liegendes unteres Ende symbolisiert hierbei die starke Welligkeit des Übergangsbereiches 2-3. Der c-BN-Gehalt der dritten Schicht 3 liegt bei etwa 70 bis 80 %, der Rest ist hexagonales Bornitrid h-BN. Wie die Figur 1B (und auch Figur 1A) zeigt, erstrecken sich die nanokristallinen Stengel 3a auch teilweise in die B-C-N-Gradientenschicht 2. Dies soll den folgenden Sachverhalt erläutern: Der Stengeiförmige Aufbau der hexagonalen BN-Phase wird unterstützt durch einen hohen lonenbeschuss während des Abschei- dens. Das h-BN versucht dem durch starken Ionenbe- schuss induzierten Druck auszuweichen und aufgrund verschiedener mechanischer Konstanten der Kristallrichtungen kommt es zu einer bevorzugten Orientierung der hexagonalen Ebenen (Normale senkrecht zur Oberflächennormalen) und damit verbunden zu einem Sten- gelwachstum. Diese Stengel geben die Struktur für das weitere Wachstum vor. Die B-C-N-Gradientenschicht 2 ist zum Großteil auch h-BN-strukturiert und damit stengeiförmig. Deshalb erfolgen die c-BN-Nukleation und das Weiterwachsen auch in dieser durch die Sten- gel vorgegebenen Struktur. Bei dem erfindungsgemäßen Schichtsystem erfolgen diese c-BN-Nukleation und das
Weiterwachsen jedoch lateral betrachtet zu verschiedenen Zeiten und damit im Schichtquerschnitt bzw. senkrecht zur Grenzfläche zwischen der ersten Schicht 1 und der B-C-N-Gradientenschicht 2 in einem ausge- dehnten Bereich (Welligkeit) . Die Nukleation der c- BN-Keime findet sprunghaft statt, die B-C-N- Gradientenschicht 2 erzeugt eine zeitliche und örtliche Schwankung der Nukleation, was zu der dargestellten erhöhten Welligkeit der Nukleationszone und somit zu einem ausgedehnten Bereich der Nukleation führt. Ausgedehnt meint hierbei jedoch keine langsame aber gleichmäßige Zunahme des c-BN-Anteils in Pfeilrichtung A, sondern es erfolgt eine Nukleation in unterschiedlichem Abstand zu der Oberfläche des Silizium- Substrates, ab der der c-BN-Gehalt in Richtung A dann konstant bleibt. Das c-BN ist somit nicht willkürlich verteilt, sondern es tritt ab der Nukleation das dargestellte nanokristallin-stengelförmige Wachstum auf. Der Übergang von der Schicht 2 zur kohlenstoffstabi- lisierten c-BN-Phase 3 verläuft somit wellenförmig, d. h. in verschiedenen Abständen von der Substratoberfläche des Substrates 5, wodurch sich die beim Übergang entstehenden großen Unterschiede der mechanischen Druckspannungen über einen Schichtdicken- Bereich von mehreren 10 nm bis hin zu 200 nm erstrecken. Der Abstand zweier benachbarter „Wellenberge" bzw. „Wellentäler" in Richtung parallel zur Grenzfläche zwischen der ersten Schicht 1 und der B-C-N- Schicht 2 weist im vorliegenden Fall dieselbe Größen- Ordnung auf wie die Ausdehnung des Übergangsbereichs bzw. die „Amplitudenhöhe" (dies ist mechanisch vorteilhaft, insbesondere wenn die Welligkeit im Wesentlichen sinusförmig ist bzw. die maximale Steigung der Grenzfläche zwischen der Schicht 2 und der Schicht 3 etwa 45° entspricht) . Die Ausdehnung eines Wellenzuges des Welligkeitsbereiches in lateraler Richtung
(d.h. in Richtung der Schichtebene) liegt somit in der selben Größenordnung wie die Ausdehnung des Übergangsbereiches (hier: ca. 50 bis 200 nm) . Aufgrund der nanokristallinen Struktur des c-BN setzt bei der Herstellung des dargestellten SchichtSystems eine
Keimbildung zu verschiedenen Zeiten, d. h. in unterschiedlichem Abstand A zur Substratoberfläche bzw. bei verschiedenen Stickstoffkonzentrationen dann ein, wenn lokal die Bedingungen für eine c-BN-Nukleation erfüllt sind (BN-Stöchio etrie und Impuls) . Diese Keime wachsen dann in der Höhe (Richtung A) weiter (stengeiförmiges Wachstum) . Hierbei kann es gegebenenfalls mit Nachbarkeimen bzw. Nachbarstengeln zu einer begrenzten Vereinigung beim Wachstum kommen. Bei anderen Schichtsystemen zum Teil bekanntes Inselwachstum bzw. Zusammenwachsen von Inseln auch in lateraler Richtung (senkrecht zu A) ist aufgrund der kinetischen Hemmung des c-BN-Wachstums nur sehr begrenzt zu erwarten. Das dargestellte Schichtsystem weist eine Härte von etwa 25 bis 30 GPa und ein Elastizitätsmodul von etwa 250 bis 300 GPa auf.