Beschreibung Kreuztischerweiterung für ein optisches Untersuchungsgerät Technisches Umfeld
[001] Die Erfindung betrifft eine Kreuztischerweiterung für ein optisches Untersuchungsgerät, insbesondere für einen Kreuztisch eines Mikroskops, umfassend eine Praparataufnahme zur Aufnahme eines zu untersuchenden Präparats, ein an dieser Praparataufnahme angeordnetes Sichtfenster sowie Befestigungsmittel zum Befestigen der Kreuztischerweiterung an einer Versteileinrichtung, wobei die Kreuztischerweiterung über Einstellmittel der VerStelleinrichtung relativ zu einer Optik des Untersuchungsgeräts verschieblich ist.
[002] Eine Kreuztischerweiterung dieser Art ist aus der DE-A-3110366 bekannt. Diese Kreuztischerweiterungen werden verwendet, um Präparate an optischen Untersuchungsgeräten zu haltern. Das Präparat wird dabei in eine am Untersuchungsgerät befestigte Praparataufnahme eingelegt und durch federbelastete Ausleger in dieser fixiert. Zur genauen Positionierung des Präparates relativ zur Optik des Untersuchungsgeräts lässt sich die Praparataufnahme über Einstellmittel an der Verstel- leinrichtung sehr präzise, jedoch auch nur sehr langsam, relativ zur Optik des Untersuchungsgeräts verschieben. Diese Präzision ist notwendig, um etwa bei einem Mikroskop und der Verwendung einer hohen Vergrößerungsstufe eine sehr genaue und vibrationsfeste Positionierung des Präparats zu ermöglichen.
[003] In der Praxis ist jedoch oftmals eine große Anzahl an Präparaten in kurzer Zeit auszuwerten. Es ist für den Anwender sehr aufwendig und lästig sowie äußerst zeitintensiv bei einer solchen routinemäßigen Auswertung einer großen Anzahl von Präparaten jedes einzelne Präparat in eine Praparataufnahme einzusetzen und über die Einstellmittel durchzumustern. Hinzu kommt, dass eine solch präzise Ausrichtung des Präparats in vielen Fällen gar nicht notwendig ist. Bei niedrigen Vergrößerungsstufen würde die Genauigkeit einer manuellen Verschiebung des Präparats relativ zur Optik völlig ausreichen. Diese ist wesentlich komfortabler und schneller, bei herkömmlichen Präparataufnahmen allerdings nicht möglich, da diese das Präparat ortsfest fixieren. Entfernt man eine solche Praparataufnahme jedoch, um ein manuelles Verschieben des Präparats zu ermöglichen, ist eine eventuell später notwendige präzise Ausrichtung des Präparats nicht mehr möglich und umgekehrt. Außerdem geht hierdurch stets die bereits manuell voreingestellte Lage des Präparats relativ zur Optik des Untersuchungsgerätes verloren. Offenbarung der Erfindung Technisches Problem
[004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Kreuztischerweiterung für ein optisches Untersuchungsgerät, insbesondere für ein Mikroskop, bereitzustellen, die einerseits den Anforderungen einer hochpräzisen Verschiebung und Positionierung eines Präparats relativ zur Optik eines optischen Untersuchungsgerätes gewährleistet und gleichzeitig an die Anforderungen an ein zügiges routinemäßiges Durchmustern einer großen Anzahl von Präparaten angepasst ist. Technische Lösung
[005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass die Praparataufnahme eine ebene Auflagefläche aufweist, auf der das Präparat relativ zur Optik des Untersuchungsgeräts manuell verschieblich angeordnet werden kann.
[006] Hierdurch wird dem Anwender ermöglicht das Präparat bei niedrigen Vergrößerungsstufen, bei denen eine Verschiebung des Präparats mit den Händen hinsichtlich der erreichbaren Genauigkeit völlig ausreichend ist, schnell und einfach auf der Kreuztischerweiterung anzubringen und durchzumustern. Ergibt die Betrachtung des Präparats daraufhin die Notwendigkeit, es bei einer hohen Auflösungsstufe genauer zu betrachten, kann der Anwender das Präparat loslassen und die weitere Verstellung über die hochpräzisen Einstellmittel vornehmen, ohne dabei die bereits manuell voreingestellte Lage des Präparates aufgeben zu müssen. Ergibt sich diese Notwendigkeit hingegen nicht, kann er es in einfacher Weise von der Trägerplatte entfernen und durch das nächste durchzumusternde Präparat austauschen.
[007] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Praparataufnahme von einer Trägerplatte gebildet ist, insbesondere von einer Trägerplatte aus Metall. Eine solche Trägerplatte kann in einfacher Weise an die jeweils individuellen Anforderungen eines bestimmten Untersuchungsgeräts angepasst werden und lässt sich mit entsprechend geringem Aufwand konstruieren.
[008] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, daß eine Vorsichtung ermöglicht wird. Diese weitere Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß neben dem Sichtfenster eine ebene, helle Auflagefläche an der Kreuztischerweiterung vorgesehen ist, auf die das Präparat aufgelegt werden kann und die eine Vorab-Prüfung des Präparates ermöglicht. Auf diese Weise kann einerseits das Präparat geprüft werden, ob es für das Mikroskopieren überhaupt in Frage kommt und andererseits auch bereits grob der zu mikroskopierende Bereich des Präparates bestimmt werden.
[009] Die helle Auflagefläche ist bevorzugt weiß oder beige ausgebildet. Sie kann auf übliche Weise durch Beschichten oder lackieren hergestellt sein, insbesondere eine Porzellan- oder Keramikbeschichtung kann dabei eine verschleißarme Oberfläche bilden. Optional kann die helle Auflagefläche auch auf einem separaten Träger angeordnet sein, der bei Bedarf an die Kreuztischerweiterung angesteckt werden kann
oder schwenkbar mit ihr verbunden ist.
[010] In vorteilhafter Weise kann vorgesehen sein, dass die Trägerplatte integraler Bestandteil der Kreuztischerweiterung ist. In einem solchen Fall kann die Trägerplatte und die Praparataufnahme mit der Aufnahmefläche einteilig ausgeführt sein.
[011] Um eine schnelles Anbringen der Kreuztischerweiterung an einem Untersuchungsgerät gewährleisten zu können, ist vorgesehen, dass mit den Befestigungsmitteln eine lösbare Verbindung, insbesondere eine Klemm-, Schnapp- und/oder Schraubenverbindung, zwischen der Kreuztischerweiterung und der Verstell- vorrichtung hergestellt wird.
[012] Das Präparat kann ferner in einem Präparathalter lösbar gehaltert sein, der auf der Auflagefläche der Praparataufnahme aufliegt und auf dieser relativ zur Optik des Untersuchungsgeräts manuell verschieblich angeordnet ist. Wird der Präparathalter dabei über eine Andrückkraft an die Auflagefläche angedrückt, wodurch die der manuellen Verschiebung entgegenwirkende Reibungskraft erhöht wird, lässt sich das Präparat trotz der weiterhin vorhandenen manuellen Verschiebbarkeit relativ zur Optik des Untersuchungsgeräts rutschfest fixieren, so das ein ungewolltes Verstellen einer manuell voreingestellten Lage vermieden werden kann.
[013] Der Präparathalter wird dabei vorzugsweise von einem Halterahmen gebildet, in den das Präparat einsetzbar ist. Der Halterahmen kann in vorteilhafter Weise ein Spannelement aufweisen, welches das Präparat im Präparathalter zu fixieren vermag. Hierdurch werden die Vorteile einer Fixierung des Präparates auf der Praparataufnahme und die der manuellen Verschiebbarkeit des Präparats wirkungsvoll miteinander verbunden.
[014] Eine rutschfeste zwischen dem Präparathalter und der Praparataufnahme wirkende Fixierung kann dadurch realisiert werden, dass der Präparathalter Magnete umfasst, die Andrückkraft eine magnetische Kraft ist und die Trägerplatte aus einem magnetisch anziehbaren Material gefertigt ist. Über die magnetische Kraft wird der Präparathalter auf der Praparataufnahme rutschfest gehalten, wobei die manuelle Verschiebbarkeit des Präparathalters und somit des Präparats nach wie vor gewährleistet ist.
[015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen. Kurze Beschreibung von Zeichnungen
[016] In den Zeichnungen zeigt:
[017] Fig. 1 einen Kreuztisch eines Mikroskops mit der erfindungsgemäßen Praparataufnahme und einem darauf angebrachten Präparat in der Draufsicht,
[018] Fig. 2a ein in einen Präparathalter eingelegtes Präparat, welches durch ein
Spannelement in dem Präparathalter fixiert wird, [019] Fig. 2b den Präparathalter aus Fig. 2a im Schnitt A-A, wobei in dem den Präparathalter bildenden Halterahmen Magnete angeordnet sind. Die beste Art und Weise, die Erfindung auszunutzen
[020] In Figur 1 ist ein Kreuztisch eines Mikroskops mit einer erfindungsgemäßen Kreuztischerweiterung und einem darauf angebrachten Präparat 2 in der Draufsicht dargestellt. Die Kreuztischerweiterung weist eine Trägerplatte mit einer Auflagefläche auf, die im dargestellten Fall ein integraler Bestandteil der Kreuztischerweiterung ist und die Praparataufnahme 1 bildet. Die Kreuztischerweiterung ist mit Befestigungsmitteln an der VerStelleinrichtung 3 des Kreuztisches befestigt und kann über Einstellmittel 4 in wenigstens einer Richtung relativ zur Optik des Mikroskops verstellt werden. In der Regel ist die Kreuztischerweiterung jedoch, wie auch im dargestellten Fall, in zwei orthogonal zueinander stehenden Richtungen über die Einstellmittel 4 der VerStelleinrichtung 3 relativ zur Optik verschieblich. Hier werden die Einstellmittel 4 von zwei koaxialen Bedienknöpfen gebildet, deren Bedienung eine präzise Feinverstellung der Kreuztischerweiterung und somit des darauf aufgelegten Präparats 2 in jeweils eine Richtung V x bzw. V y bewirken.
[021] Das Präparat 2 liegt dabei lose auf der Auflagefläche der Praparataufnahme auf. Hierdurch wird dem Anwender ermöglicht, das Präparat 2 zum schnellen Durchmustern bei einer eher niedrigen Auflösungsstufe auch manuell mit der Hand über die Auflagefläche der Praparataufnahme zu verschieben, symbolisiert durch die Richtungspfeile M x bzw. M y . Ein aufwendiges Einlegen des Präparats 2 in eine her- kömmliche Kreuztischerweiterung entfällt.
[022] Zur Befestigung der Kreuztischerweiterung an der VerStelleinrichtung 3 dienen im dargestellten Fall drei Schrauben. Ist jedoch eine noch schnellere Auswechselbarkeit der Kreuztischerweiterung gewünscht, kann hier auch eine Steck- bzw. Schnappverbindung oder ähnliches vorgesehen sein. Ein Fachmann wird die Anbringung der erfindungsgemäßen Kreuztischerweiterung an die VerStelleinrichtung 4 den individuellen Anforderungen des jeweiligen optischen Untersuchungsgeräts anzupassen wissen, insbesondere bei einem Austausch einer herkömmlichen Kreuztischerweiterung durch eine der erfindungsgemäßen Art.
[023] Das in Figur 1 dargestellte lose Auflegen des Präparats 2 auf die Auflagefläche der Praparataufnahme kann entsprechend der Darstellung in Figur 2a und 2b auch dadurch ersetzt werden, dass ein Präparathalter 5 vorgesehen ist, in den das Präparat 2 einsetzbar ist. Der Präparathalter 5 wird von einem Halterahmen und einem Spannelement 6 gebildet. Das Spannelement 6 drückt dabei das Präparat 2 gegen am Halterahmen befindliche Anlageflächen und fixiert es somit im Präparathalter 5. Um
den Präparathalter 5 auf der Auflagefläche derart zu halten, dass er seine Lage auch bei leichtem Anstoßen oder bei leichten Vibrationen nicht ungewollt verändert, aber dennoch manuell verschieblich bleibt, sind im Halterahmen des Präparathalters 5 Magnete 7 vorgesehen. Diese bewirken eine Andrückkraft, die den Präparathalter 5 auf der Auflagefläche der Praparataufnahme 1 entsprechend fixieren. Somit ist sichergestellt, dass sich die manuell voreingestellte Lage eines Präparats 2 relativ zur Optik des Untersuchungsgeräts nicht ohne weiteres ungewollt wieder verstellen kann.
[024] Bezugszeichenliste:
[025] 1 Praparataufnahme
[026] 2 Präparat
[027] 3 Verstellvorrichtung
[028] 4 Einstellmittel
[029] 5 Präparathalter
[030] 6 Spannelement
[031] 7 Magnet
[032]