DaimlerChrysler AG
Versteileinrichtung einer Nockenwelle, Vorrichtung für eine VerStelleinrichtung sowie Verfahren zum Betreiben einer Versteileinrichtung
Die Erfindung betrifft eine VerStelleinrichtung einer Nockenwelle, eine Vorrichtung für eine VerStelleinrichtung und ein Verfahren zum betreiben einer Versteileinrichtung nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
Zu Veränderung der Phasenlage einer Nockenwelle sind hydraulische Flügelzellenversteller bekannt, deren Stellgeschwindigkeit und Stellwinkel jedoch gering sind. Bei niedrigen Drehzahlen und bei niedrigem Öldruck ist eine Verstellung nicht möglich. Daher wurden bereits passive elektrische Versteileinrichtungen für Nockenwellen vorgeschlagen, welche ausreichend hohe Stellgeschwindigkeiten und große Stellwinkel ermöglichen. Aus der Offenlegungsschrift DE 102 47 650 AI ist eine elektrische Versteileinrichtung einer Nockenwelle bekannt, die eine Bremseinrichtung, einen Hebelmechanismus als Getriebe und eine Stellfeder umfasst . Zum Verstellen in eine erste Richtung wird ein Stelleingang der Versteileinrichtung abgebremst. Das Verstellen in eine entgegengesetzte Richtung erfolgt über die Stellfeder. Bei konstanter Phasenlage muss die Bremseinrichtung gegen die Stellfeder arbeiten, was hohe Bremsverluste verursachen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Versteileinrichtung einer Nockenwelle, eine Vorrichtung für eine Ver-
Stelleinrichtung sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Versteileinrichtung einer Nockenwelle anzugeben, wobei eine einfache Regelung möglich sein soll und Bremsverluste an der Nockenwelle bei konstanter Phasenlage vermindert sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst .
Günstige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind der Beschreibung sowie den weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
Eine erfindungsgemäße Versteileinrichtung einer Nockenwelle mit einem Getriebe, einem Antriebselement, einem Abtriebselement (Nockenwelle) sowie einem Stelleingang weist eine Kupplungseinrichtung auf, die vorzugsweise als berührungslos arbeitende magnetischen Kupplung ausgebildet ist. Mit einer solchen Kupplungseinrichtung ist ein zu übertragendes Kupplungsmoment bedarfsgerecht einstellbar, und die Kupplung ist innerhalb sehr kurzer Zeit lösbar, was insbesondere bei einer Verstellung der Phasenlage günstig ist, bei der eine hohe Stelldynamik erwünscht ist. Ferner ist der Verschleiß der Kupplungseinrichtung vorteilhaft gering. Vorzugsweise wird zum Verstellen in einer ersten Richtung der Stelleingang abgebremst, wozu bevorzugt eine berührungslos arbeitende, magnetische Bremseinrichtung vorgesehen ist.
Ist die Kupplungseinrichtung zwischen dem Stelleingang und dem Antriebselement angeordnet, kann eine Wirkung einer etwaigen Stellfeder, die vorzugsweise zwischen Stelleingang und Antriebselement angeordnet ist, kompensiert werden, welche eine Verstellung der Nockenwelle in eine zweiten Richtung bewirkt, wenn eine Verstellung in einer ersten Richtung beispielsweise durch Abbremsen des Stelleingangs, etwa auf eine Drehzahl unterhalb der Nockenwellendrehzahl, erfolgt. Die Stellfeder kann auch zwischen Stelleingang und Abtriebsele-
ment (Nockenwelle) angeordnet sein. Die Stellfeder sollte so stark dimensioniert sein, dass ihr Moment, trotz eines etwaigen geringen Getriebewirkungsgrads bei Verwendung eines selbsthemmenden Getriebes, zur Erreichung einer erforderlichen Stellgeschwindigkeit bei gelöster Bremse ausreicht. Bei konstanter Phasenlage müsste die Bremse so stark angezogen sein, dass die Wirkung der Stellfeder kompensiert wäre. Die Kupplungseinrichtung bewirkt vorteilhaft eine Überbrückung der Stellfeder, so dass bei konstanter Phasenlage die Bremse sogar vollständig gelöst werden kann, zumindest bei geringen bis mittleren Nockenwellenmomenten. Bei hohen Nockenwellenmomenten, wie sie etwa bei einem Kaltstart auftreten, können die Bremse und die Kupplungseinrichtung auch parallel betrieben werden, um die Phasenlage konstant zu halten. Zweckmäßigerweise kann die Kupplungseinrichtung zwischen dem Stelleingang und dem Abtriebselement (Nockenwelle) angeordnet sein, wenn eine Stellfeder zwischen Stelleingang und dem Abtriebselement angeordnet ist.
In einer alternativen Ausgestaltung kann die Stellfeder zwischen Antriebselement und dem Abtriebselement angeordnet sein. Bei konstanter Phasenlage ist die Drehzahl eines Sonnenrads eines bevorzugten Getriebes durch Momentfluss in der Kupplungseinrichtung an die des Antriebselements, insbesondere eines Kettenrads, bzw. der Nockenwelle angleichbar. Die Bremseinrichtung muss in diesem Fall nicht betätigt werden, weshalb auch kein mechanischer Bremsverlust an der Nockenwelle erzeugt wird. Diese Lösung ist besonders dann vorteilhaft, wenn über die Nockenwelle zusätzliche Nebenaggregate wie etwa eine Hochdruckpumpe, eine Niederdruckpumpe und dergleichen angetrieben werden.
Mit ähnlichen Vorteilen kann auf eine Stellfeder verzichtet werden, wenn das Getriebe ein Summiergetriebe ist, das als
Minus-Summiergetriebe ausgebildet ist. Unter Minus- Summiergetriebe ist zu verstehen, dass bei festgehaltenem Antriebselement sich die Nockenwelle entgegengesetzt zum Stelleingang dreht. Eine bevorzugte und besonders vorteilhafte Ausführung ist ein einstufiges Planetengetriebe mit einem Kettenrad als Antriebselement an einem Planetenträger, einer Nockenwelle als Abtriebselement an einem Hohlrad und einem Stelleingang an einem Sonnenrad. Optional kann jedoch auch ein Getriebe mit Hebelmechanismus vorgesehen sein, wie es etwa aus der DE 102 47 650 AI bekannt ist. Dies kann bei kleinen Übersetzungen zwischen Stelleingang und Nockenwelle sowie einem kleinen Stellbereich günstig sein, da sich eine Selbsthemmung des Getriebes besonders einfach mit einem Hebelmechanismus darstellen lässt .
Besonders geringe Bremsverluste der Nockenwelle sind möglich, wenn die Kupplungseinrichtung so angeordnet ist, dass bei eingekuppelter Kupplungseinrichtung die Bremseinrichtung bei konstanter Phasenlage und zumindest kleinen bis mittleren Nockenwellenmomenten vollständig lösbar ist. Die Verringerung der Bremsverluste ermöglicht Verbrauchseinsparungen einer Brennkraftmaschine, deren Einlass- und/oder Auslassventile von der Nockenwelle betätigt werden.
In einer günstigen Weiterbildung der Erfindung ist das Getriebe vom Abtriebselement in Richtung Stelleingang selbst- hemmend ausgebildet. Eine solche Selbsthemmung verhindert, dass Wechselmomente von der Nockenwelle zum Stelleingang durchdringen. Bei ausreichend hohen Getriebeübersetzungen kann optional auch auf eine Selbsthemmung des Getriebes verzichtet werden mit dem Vorteil eines verbesserten Getriebewirkungsgrads. Insbesondere kann bei ausreichend hohen Getriebeübersetzungen und einer Ausgestaltung des Getriebes als Minus-Summiergetriebe sowohl auf eine Selbsthemmung des Ge-
triebes als auch auf eine Stellfeder verzichtet werden, wobei bei konstanter Phasenlage vorzugsweise die Kupplungseinrichtung alleine die Haltekraft für die Phasenlage aufbringt.
Eine kompakte und leicht steuerbare Versteileinrichtung ist erreichbar, wenn ein Bremselement der Bremseinrichtung ein Kupplungselement der Kupplungseinrichtung bildet. Bevorzugt ist die Bremseinrichtung wie die Kupplungseinrichtung eine berührungslos arbeitende magnetische Einrichtung, besonders bevorzugt ist die Bremseinrichtung eine Hysteresebremse und die Kupplungseinrichtung eine Hysteresekupplung, welche beide auf ein gemeinsames Hystereseband zugreifen.
Ein Kraftfluss bei geschlossener Kupplung ist einfach darstellbar, wenn ein Träger des Kupplungselements mit dem Stelleingang verbunden ist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Kupplungselement als umlaufendes Band in einem Stator ausgebildet.
Ist der Stator aus einem ruhenden Statorteil und einem mit dem Antriebselement drehfest verbundenen, mitdrehenden Statorteil gebildet, kann eine kompakt bauende Hysteresekupplung geschaffen werden. Vorzugsweise sind beide Statorteile konzentrisch angeordnet.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung für eine Versteileinrichtung weist eine berührungslos arbeitende magnetische Bremseinrichtung auf, die mit einer berührungslos arbeitenden magnetischen Kupplungseinrichtung fest verbunden ist. Vorzugsweise ist ein gemeinsames, in einem Luftspalt der Bremseinrichtung und in einem Luftspalt der Kupplungseinrichtung umlaufendes Band vorgesehen, welches Bremskräfte einerseits und Kupplungskräfte andererseits verursachen kann. Die Vorrich-
tung ist kompakt und praktisch verschleißfrei. Die Vorrichtung ermöglicht ferner ein schnelles Lösen der Kupplung zur Einleitung von Verstellvorgängen der Phasenlage, ein einstellbares Kupplungsmoment an der Kupplung und Bremsmoment an der Bremse sowie ein schnelles Bremsen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Verstell- einrichtung einer Nockenwelle zum Verstellen einer Phasenlage der Nockenwelle sieht vor, dass bei konstanter Phasenlage eine Anpassung einer Drehzahl eines Stelleingangs der VerStelleinrichtung durch einen Momentfluss durch eine Kupplungsvorrichtung an eine Drehzahl eines Abtriebselements oder eines Antriebselements erfolgt. Ein Bremsverlust an der Nockenwelle bei konstanter Phasenlage wird vermindert. Bei kleinen bis mittleren Nockenwellenmomenten kann die Bremse bei konstanter Phasenlage vollständig gelöst werden und die Bremsverluste weiter minimiert werden.
Bei hohen Nockenwellenmomenten können die Bremseinrichtung und die Kupplungseinrichtung zum Halten der Phasenlage parallel betrieben werden, so dass auch bei Kaltstartbedingungen, bei denen hohe Nockenwellenmomente auftreten, eine zuverlässige Funktion der Versteileinrichtung gewährleistet ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination, die der Fachmann zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen wird.
Dabei zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Versteileinrichtung mit einer Stellfeder zwischen Stelleingang und Antriebselement,
Fig. 2 einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen VerStelleinrichtung mit einer Stellfeder zwischen Antriebselement und Abtriebselement,
Fig. 3 einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Versteileinrichtung ohne Stellfeder,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung einer Versteileinrichtung aus Getriebe, Bremseinrichtung und Kupplungseinrichtung ohne Darstellung einer Stellfeder,
Fig. 5 eine Explosionsdarstellung von Bremseinrichtung und Kupplungseinrichtung als Detail einer VerStelleinrichtung ohne Darstellung von Stellfeder und Versteileinrichtung .
In den Figuren werden gleiche oder sich entsprechende Elemente mit gleichen Bezugszeichen beziffert.
Einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Verstell - einrichtung 10 einer Nockenwelle zeigen die Figuren 1 bis 3. Die VerStelleinrichtung 10 in den Figuren umfasst ein bevorzugtes Getriebe 11 mit Antriebselement 12, beispielsweise ein Kettenrad, das mittels einer nicht dargestellten Kette von einer nicht dargestellten Kurbelwelle einer nicht dargestellten Brennkraftmaschine antreibbar ist. Ein Abtriebselement 13 wird von der Nockenwelle gebildet.
Das Getriebe 11 kann zur Vereinfachung der Regelung selbst - hemmend ausgebildet sein (Figuren 1 und 2) , so dass Wechsel - momente der Nockenwelle nicht bis zum Stelleingang 15 durchdringen können. Eine Verstellung der Phasenlage der Nocken-
welle erfolgt, indem zur Verstellung in eine erste Richtung der Stelleingang 15 mittels einer Bremseinrichtung 20 abgebremst wird. Eine Verstellung in eine der ersten Richtung entgegengesetzte Richtung erfolgt durch eine Stellfeder 16. Figur 1 zeigt die Stellfeder 16 zwischen Stelleingang 15 und Antriebselement 12, während Figur 2 die Stellfeder 16 zwischen Antriebselement 12 und Abtriebselement 13 zeigt. Die Wirkung der Stellfeder 16 ist vorzugsweise durch eine Kupplungseinrichtung 30 überbrückbar, welche zwischen dem Stelleingang 15 und dem Antriebselement 12 angeordnet ist. Optional kann die Kupplungseinrichtung 30 zwischen dem Stelleingang 15 und dem Abtriebselement 13 angeordnet sein. Damit kann verhindert werden, dass bei konstanter Phasenlage die Bremseinrichtung 20 gegen die Stellfeder 16 arbeiten muss .
Bei höheren Getriebeübersetzungen kann auf die Selbsthemmung verzichtet werden, was vorteilhaft für einen Getriebewirkungsgrad ist.
Figur 3 zeigt einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen VerStelleinrichtung 10 ohne Stellfeder. Auf die Stell- feder kann verzichtet werden, wenn das Getriebe 11 als bevorzugtes Minus-Summiergetriebe ausgebildet ist.
Bei den in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsformen kann eine Betätigung der Bremseinrichtung 20 bei konstanter Phasenlage entfallen. Die Drehzahl des Stelleingangs 14 wird durch Momentfluss in der Kupplungseinrichtung 30 an die des Antriebselements 12 bzw. der Nockenwelle (Abtriebselement 13) angeglichen. Bei hohen Nockenwellenmomenten, beispielsweise beim Kaltstart, kann die Bremseinrichtung 20 bei konstanter Phasenlage mit der Kupplungseinrichtung 30 parallel betrieben werden. Das maximale aufzubringende Moment der Bremseinrichtung 20, welches ein wichtiges Auslegungskriteri-
um der Bremseinrichtung 20 darstellt, wird dadurch vermindert, und die Bremseinrichtung 20 kann kleiner ausgelegt werden, da sich nunmehr das Moment auf Kupplungseinrichtung 30 und Bremseinrichtung 20 aufteilt.
Figur 4 zeigt eine Schnittdarstellung einer Versteileinrichtung 10 aus Getriebe 11, Bremseinrichtung 20 und Kupplungseinrichtung 30. Eine bevorzugte Stellfeder 16 (Figur 1, 2) ist in der Figur nicht dargestellt. Bevorzugt ist die Kupplungseinrichtung 30 eine berührungslos arbeitende magnetische Kupplung und so angeordnet, dass bei eingekuppelter Kupplungseinrichtung 30 die Bremseinrichtung 20 bei konstanter Phasenlage zumindest kleinen bis mittleren Nockenwellenmomenten vollständig lösbar ist.
Das Getriebe 11 ist vorzugsweise als Minus-Summiergetriebe ausgebildet. Eine bevorzugte und besonders vorteilhafte Ausführung ist ein einstufiges Planetengetriebe mit einem Kettenrad als Antriebselement 12 an einem Planetenträger 45, 46 mit Planetenrädern 42, 43, einer Nockenwelle als Abtriebselement 13 an einem Hohlrad 44 und einem Stelleingang 15 an einem Sonnenrad 41. Die Planetenträger 45, 46 sind mit Lagerbo- len zur Planetenradlagerung versehen. Die Planetenräder 42, 43 sind mit dem im Zentrum liegenden Sonnenrad 41 und mit dem einen Außenbereich des Getriebes 11 darstellenden Hohlrad 44 in Kammeingriff.
Eine Bremseinrichtung 20 und eine Kupplungseinrichtung 30 sind als eine gemeinsame Vorrichtung gekoppelt. Sowohl die Bremseinrichtung 20 als auch die Kupplungseinrichtung 30 sind als berührungslos arbeitende magnetische Elemente ausgebildet.
Die Bremseinrichtung 20 ist insbesondere eine Hysteresebremse und weist einen ringförmigen Stator 21 auf, in dessen Körper eine Erregerspule 24 in einem Hohlraum 26 angeordnet ist. Ein Luftspalt 25 des Stators 21 weist eine Polstruktur 23 mit beidseits des Luftspalts 25 angeordneten Polzähnen auf, womit magnetischer Fluss in ein in dem Luftspalt 25 umlaufendes Bremselement 22 einkoppelbar ist. Das Bremselement 22 ragt mit seinem der Bremseinrichtung 20 zugewandten Seite in den Luftspalt 25 hinein. Der Luftspalt 25 mündet in den Luftspalt 26. Der Luftspalt 25 mit der Polstruktur 23 ist auf der dem Getriebe 11 zugewandten Stirnfläche der Bremseinrichtung 20 angeordnet. Das Bremselement 22 ist bevorzugt als magnetisch halbhartes Band ausgebildet.
An die Bremseinrichtung 20 schließt sich die bevorzugt als Hysteresekupplung ausgebildete Kupplungseinrichtung 30 an. Das Bremselement 22 der Bremseinrichtung 20 bildet dabei gleichzeitig ein Kupplungselement der Kupplungseinrichtung 30, indem das als Band ausgebildete Bremselement 22 mit seiner der Kupplungseinrichtung 30 zugewandten Seite in einen Luftspalt 37 eines Stators 35 der Kupplungseinrichtung 30 ragt. Der Luftspalt 37 ist an der dem Getriebe 11 abgewandten Stirnfläche der Kupplungseinrichtung 30 angeordnet. Der Stator 35 ist zweigeteilt in ein äußeres, ruhendes Statorteil 31 und ein konzentrisch dazu angeordnetes inneres, mit dem Antriebselement 12 mitdrehendes Statorteil 32. Statorteil 31 und Statorteil 32 sind durch einen engen Luftspalt 36 getrennt. Der Luftspalt 37 ist an seiner dem Getriebe 11 zugewandten Seite mit einer Brücke 39, vorzugsweise aus nicht magnetisch leitfähigem Material, abgeschlossen. Der Stator 21 der Bremseinrichtung 20 ist mit dem ruhenden Statorteil 31 über ein Verbindungselement 48 verbunden.
Ein Träger 38 des Kupplungselements bzw. Bremselements 22 ist mit dem Stelleingang 15 des Getriebes 11 verbunden.
Das gemeinsame in dem Luftspalt 25 der Bremseinrichtung 20 und in dem Luftspalt 37 der Kupplungseinrichtung 30 umlaufende Band verursacht beim Anziehen der Bremse das Bremsmoment und beim Einkuppeln der Kupplungsvorrichtung 30 den Kraft - schluss der Kupplung, je nach Ort der Kupplungsvorrichtung hier beispielsweise zwischen Stelleingang 15 und Antriebselement 12.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben der Versteileinrichtung 10 einer Nockenwelle zum Verstellen der Phasenlage der Nockenwelle erfolgt bei konstanter Phasenlage eine Anpassung einer Drehzahl eines Stelleingangs 15 der Versteileinrichtung 10 durch einen Momentfluss durch die Kupplungsvorrichtung 30 an eine Drehzahl des Abtriebselements 13 oder des Antriebselements 12. Bei geschlossener Kupplungsvorrichtung 30 kann bei konstanter Phasenlage bei zumindest kleinen bis mittleren Nockenwellenmomenten eine Bremseinrichtung 20 zum Abbremsen eines Stelleingangs 15 vollständig geöffnet werden. Bei hohen Nockenwellenmomenten können die Bremseinrichtung 20 und die Kupplungseinrichtung 30 zum Halten der Phasenlage parallel betrieben werden. Bei ausgerückter Kupplung kann die Phasenlage verstellt werden.
Eine Explosionsdarstellung von Bremseinrichtung 20 und Kupplungseinrichtung 30 als Detail einer Versteileinrichtung 11 ist in Figur 5 dargestellt. Eine Stellfeder und die Verstell - einrichtung selbst sind nicht dargestellt. Ein Stator 21 der Bremseinrichtung 20 ist als topfförmiges Teil 29 ausgebildet, welches mit einer Abdeckung 28 abgeschlossen ist. Im Inneren ist ein Hohlraum 26 ausgebildet, in dem eine ringförmige Erregerspule 24 aufnehmbar ist, welche koaxial um eine Mitten-
achse 47 gewickelt ist. Im Boden des topfförmigen Teils 29 ist eine Polstruktur 23 ausgebildet, deren sich gegenüberliegende Polzähne (jeweils Zahn auf gegenüberliegende Lücke versetzt) durch einen schmalen Luftspalt 25 getrennt sind (Figur 4) , wobei in dem Luftspalt 25 ein dem Stator 21 zugewandeter Teil eines Bremselements 22 hineinragt. Das Bremselement 22 ist mit seinem Träger 38 mit einem Stelleingang 15 verbunden. Das Bremselement 22 ragt mit seiner einer Kupplungseinrichtung 30 zugewandten Seite in einen Luftspalt 37 eines Stators 35, wobei der Luftspalt 37 eine Polstruktur 33 des Stators 35 trennt. Der prinzipielle Aufbau und die Wirkungsweise der Bremseinrichtung 30 und der Kupplungseinrichtung 30 sind weiten Bereichen gleich. Beide funktionieren als Hysteresebremse bzw. Hysteresekupplung. Im zusammengebauten Zustand greift das als Band ausgebildete Bremselement 22 gleichzeitig in den Luftspalt 25 der Polstruktur 23 der Bremseinrichtung 20 und in den Luftspalt 37 der Polstruktur 33 der Kupplungseinrichtung 30 ein. Je nachdem welche der jeweiligen Erregerspulen 24, 34 bestromt wird, wird das Bremselement 22 als Bremse aktiv oder als Kupplung. Gegebenenfalls können, bei hohen Nockenwellenmomenten, wie sie beim Kaltstart auftreten können, beide Erregerspulen 24, 34 bestromt werden, so dass Bremseinrichtung 20 und Kupplungseinrichtung 30 parallel betrieben werden. Abhängig von der Stärke des jeweiligen elektrischen Erregerstroms ist die Stärke der Bremseinrichtung 20 bzw. die Stärke der Kupplungseinrichtung 30 einstellbar.
Anders als der Stator 21 der Bremseinrichtung 20 besteht der Stator 35 aus zwei koaxialen Teilen, einem äußeren, ruhenden Statorteil 31, welcher einen inneren, drehenden Statorteil 32 umgibt. Das Statorteil 32 dreht mit dem Antriebselement 12 mit. Die Polstruktur 33 des Stators 35 befindet sich in einer Stirnfläche des drehenden Statorteils 32, welche vom nicht dargestellten Getriebe abgewandt ist. Im ruhenden Statorteil
31 ist in einem Hohlraum eine Erregerspule 34 angeordnet, die koaxial um die Mittenachse 47 gewickelt ist. Der Aufbau ist insgesamt kompakt und robust .