Spannvorrichtung mit einem Plattenrückschlagventil
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.
Insbesondere bei Steuerkettentrieben eines Verbrennungsmotors ist es sehr wichtig, dass die Steuerkette ausreichend geführt und gespannt wird, damit es aufgrund der relativ hohen Geschwindigkeiten und der durch den Motor- und Fahrbetrieb entstehenden Vibrationen nicht zu einem Überspringen der Kette kommt. Darüber hinaus müssen Kettenlängungen aufgrund von Wärmeeinwirkung und Verschleiß durch die Spannvorrichtung kompensiert werden. Üblicherweise wird hierzu eine am Motor schwenkbar angeordnete Spannschiene verwendet, auf die ein hydraulisch betätigter Kettenspanner aufdrückt. In vielen Fällen ist der Kettenspanner an die Motorölhydrau- lik angeschlossen, so dass eine lastabhängige Hydraulikversorgung stattfindet. Eine möglichst starke Dämpfung wird auch dadurch erzielt, dass in dem Kettenspanner ein Rückschlagventil vorhanden ist, das ein zu schnelles und zu starkes Einfahren des Spannkolbens verhindert. Das öl im Druckraum des Kettenspanners fließt üblicherweise über einen Leckspalt wieder ab, durch den dann hauptsächlich die Dämpfung bestimmt wird. In den überwiegenden Anwendungsfällen wird ein Kugelrückschlagventil verwendet.
Eine gattungsgemäße Spannvorrichtung mit einem scheibenförmigen Ventilkörper ist z.B. aus der DE-GM 7522760 bekannt. In einem topfförmigen Gehäuse mit zentraler Ventilöffnung ist ein Ventilkorb angeordnet. Mittig weist der Ventilkorb einen Federaufnahmetopf auf. Unterhalb des Federaufnahmetopfes sind fensterartige Durchströmöffnungen vorhanden. Eine Anschlagstufe dient als obere Hubbegrenzung für den Ventilkörper.
Eine weitere Spannvorrichtung mit einem scheibenförmigen Ventilkörper ist aus der EP 0919744 A1 bekannt. Am oberen Ende des Ventilkörpers befindet sich ein Stößel, der in eine Hülse eines Füllkörpers im Inneren des Spannkolbens eingesteckt ist. Innerhalb der Hülse ist der Stößel unter Zwischenfügung eines Metall-O-Rings geführt, der eine gewisse Radialkraft auf diesen ausübt, so dass das Verschieben des Stößels unter Reibeinflüssen erfolgt. Aufgrund dieser Reibverbindung zwischen dem platten-
förmigen Ventilkörper und dem Spannkolben hängt das Öffnen und Schließen des Ventilkörpers auch unmittelbar von der Bewegung des Spannkolbens ab. Der Reibmechanismus verhindert, dass der Ventilkörper zu stark auf den Ventilsitz gepresst wird.
Des Weiteren ist aus der US 4940447 eine Spannvorrichtung mit geschlossenem öl- kreislauf bekannt. Bei dieser wird zwischen zwei Kammern öl zu Dämpfungszwecken über ein Rückschlagventil ausgetauscht. In einigen Ausführungsformen kommt ein plattenförmiger Ventilkörper zum Einsatz, der lose in einem Ventilkäfig aufgenommen ist.
Die Anwendung von Spannvorrichtungen im Automobilbereich erfordert ein sehr schnelles Ansprechverhalten und hohe Lebensdauer der Rückschlagventile. Selbstverständlich spielen auch Kostenfaktoren bei der Serienproduktion eine entscheidende Rolle. Die Ingenieure sind daher bestrebt, bislang verwendete kompliziertere Konstruktionen für diesen Einsatzzweck weiter zu vereinfachen und nach Kostengesichtspunkten zu optimieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung der eingangs genannten Art mit einem zuverlässigen, kostengünstigen Rückschlagventil für hohe Schaltzyklen auszurüsten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bei den zu erwartenden hohen Schaltfrequenzen von bis zu 200 Hz und teilweise darüber ist es von großem Vorteil, wenn der plattenförmige Ventilkörper möglichst über seinen gesamten Bewegungsbereich sehr gut geführt wird. Eine solche Führung lässt sich bei einem plattenförmigen Ventil am Besten durch einen hülsenförmigen Führungskörper erzielen, der möglichst viel Führungsfläche bereitstellt. Die Führung soll derart erfolgen, dass sie kippstabilsicher erfolgt. Gemäß der EP 0919744 A1 erfolgt die Führung mittels eines am Ventilkörper angeordneten Stößels, so dass eine Fehlfunktion der Scheibe wohl auszuschließen ist. Bei der US 4940447 wird auf eine kippstabilsichere Führung an der Außenumfangsfläche verzichtet. Vielmehr ist dort der Ventilkörper lose in einem Ventilkäfig angeordnet. Bei den insbesondere auf dem Automobilsektor vorliegenden Schaltfrequenzen für das Rückschlagventil wird von
Seiten der Erfinder eine genaue kippstabilsichere Führung gefordert, um den Lebensdaueranforderungen gerecht zu werden. Gegenüber den in der Praxis häufig verwendeten Kugel-Rückschlagventilen hat der Einsatz von einem scheibenförmigen Ventilkörper Gewichtsvorteile, was die Schaltfrequenz erhöht, und Kostenvorteile, wodurch diese für den Serieneinsatz sehr gut geeignet sind.
Damit durch möglichst geringe Schaltwege bereits ein großer Volumenstrom durch das Ventil hindurchfließen kann, ist vorgesehen, dass der hülsenförmige Führungskörper Bestandteil eines Ventilkafigs ist, der mindestens einen Überströmschlitz derart aufweist, dass mittels des mindestens einen Überströmschlitzes in geöffnetem Zustand des Rückschlagventils eine Kurzschlussstromung an der Außenumfangsflä- che des Ventilkörpers vorbei ermöglicht ist. Neben der Führungsfunktion weist der Führungskörper bzw. der Ventilkäfig noch eine geeignete Ausgestaltung durch die Überströmschlitze auf, um sofort eine Strömung in Umgehung des Ventilkörpers herbeizuführen. Trotz dieser Umströmungslösung bleibt der Ventilkörper weiterhin ausreichend kippstabilsicher in dem Führungskörper geführt.
Des Weiteren grenzt der mindestens eine Überströmschlitz in axialer Richtung im Wesentlichen unmittelbar an einen Ventilsitz an und weist eine axiale Länge Ls auf, die größer ist als eine Höhe H des Ventilkörpers, einschließlich Öffnungshub, und somit der mindestens eine Überströmschlitz über die Ventilplatte hinausragt. Durch die unmittelbare Angrenzung an den Ventilsitz tritt die Umgehungswirkung des Überströmschlitzes unmittelbar nach Abheben des Ventilkörpers von dem Ventilsitz ein. Hierdurch entsteht keine Verzögerung, sondern ein möglichst großer Volumenstrom steht von Anfang an zum Einströmen in die Druckkammer bereit.
Um eine kompakte Baueinheit zu erhalten, die als Rückschlagventil gemeinsam in das Gehäuse einsetzbar ist, umfasst das Rückschlagventil eine den Ventilsitz und eine, eine Ventilöffnung aufweisende Ventilplatte. Die Ausgestaltung des Ventilsitzes, der Ventilöffnung und der Ventilplatte relativ zueinander sowie der Verwendung geeigneter Materialien lässt sich bei einer so vorgefertigten Baueinheit viel besser bestimmen, als wenn Bestandteile des Gehäuses der Spannvorrichtung in die eigentliche Ventilkonstruktion unmittelbar mit einbezogen werden.
Die Ventilplatte weist eine koaxial zur Ventilöffnung angeordnete Aufnahmevertiefung auf, in der ein Flanschring des Ventilkafigs befestigt ist. Bei einem so angeordneten Ventilkäfig ist es dann möglich, diesen mit der Ventilplatte zu verkleben, zu verpres- sen, lose zusammen zu stecken oder zu verlöten. Der vertieft in der Aufnahmevertiefung sitzende Ventilkäfig sorgt dafür, dass die gesamte Bauhöhe des Rückschlagventils nicht zu hoch wird. In diesem Zusammenhang besteht auch die Möglichkeit, dass der Ventilkäfig von einer eventuell in der Druckkammer der Spannvorrichtung angeordneten Feder auf die Ventilplatte und in die Aufnahmevertiefung gedrückt wird.
Darüber hinaus kann der Ventilkäfig eine zentrale Auslassöffnung aufweisen. Diese unterstütz zusätzlich das schnelle Abströmen bei geöffnetem Rückschlagventil. Insbesondere durch die Ausgestaltung der Überströmschlitze wird das öl an dem Ventilkörper vorbei auch zur zentralen Auslassöffnung geleitet.
Eine weitere Verbesserung hinsichtlich schneller Schaltzyklen wird bei einer Ausführungsform dadurch erzielt, dass zwischen der Aufnahmevertiefung und dem Ventilkäfig als Bestandteil jedes Überströmschlitzes ein Kanal gebildet ist, durch den im Betrieb zumindest ein Teil der Hydraulikflüssigkeit bei geöffnetem Rückschlagventil strömt. Der Flanschbereich und hier insbesondere die mit diesem in Wirkbeziehung stehende Aufnahmevertiefung wird für das Ausströmen der Hydraulikflüssigkeit mit herangezogen, so dass z.B. nach unmittelbarer Öffnung des Ventils ein seitliches Abströmen mit großem Volumenstrom erfolgen kann.
Eine Oberseite des Flanschrings kann im Wesentlichen bündig an eine Oberseite der Ventilplatte anschließen. Hierdurch ist sichergestellt, dass der gesamte sich oberhalb des Flanschrings befindliches Teil des Ventilkäfigs über die Ventilplatte hinausragt und somit sämtliche Abströmhindernisse beseitigt sind.
Die zusätzliche Verwendung einer zentralen Auslassöffnung im Ventilkäfig kann das Abströmen noch einmal begünstigen, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass durch die Überströmschlitze der Hydraulikmittelstrom außen an dem Ventilkörper vorbei erfolgt.
Günstigerweise ist hierzu vorgesehen, dass sich der zwischen der Aufnahmevertiefung und dem Ventilkäfig gebildete Kanal radial bis zum Rand des Flanschrings des
Ventilkäfigs erstreckt. Es wird demnach der gesamte Bereich bis zum Rand der Aufnahmevertiefung für das Ausströmen ausgenutzt.
Diese positiven Ergebnisse lassen sich insbesondere bei einer Ausführungsform dadurch erreichen, dass das Spiel zwischen dem Führungskörper und der Außenum- fangsfläche des Ventilkörpers im Bereich von 0,01-0,03-fachen des Durchmessers des Ventilkörpers beträgt. Hierdurch ist sichergestellt, dass eine sehr enge Führung, des Ventilkörpers durch den Führungskörper stattfindet, um auf jeden Fall ein Verkippen desselben und dadurch ein Blockieren des Ventilmechanismus zu verhindern.
Des Weiteren kann der hülsenförmige Führungskörper und/oder der Ventilkäfig eine Hubbegrenzungseinrichtung zum Begrenzen des Öffnungshubs des Ventilkörpers auf eine Wegstrecke, die maximal dem 0,5-fachen einer Höhe H des Ventilkörpers entspricht. Trotz relativ kleiner Öffnungshübe wird dennoch die vollständige Funktion des Rückschlagventils sichergestellt. Neben der durch die Form des Ventilkörpers vorhandenen geringeren Masse sorgt der relativ kleine Öffnungshub auch dafür, dass die Impulse, mit denen der Ventilkörper auf dem Ventilsitz auftrifft, aufgrund der nur geringen zur Verfügung stehenden Wegstrecke sich ausreichend in Grenzen halten lassen.
Schnelle Schaltfrequenzen lassen sich insbesondere dann erzielen, wenn gemäß einer Ausführungsform das Verhältnis von dem Volumen des Ventilkörpers und einem Durchmesser einer Ventilöffnung höchstens 10:1 , bevorzugt, höchstens 8:1 , beträgt. Bei bislang meist eingesetzten Kugelrückschlagventilen beträgt dieses Verhältnis leicht über 20:1. Hierdurch wird deutlich, dass in Abhängigkeit des verwendeten Materials mit einer sehr kleinen Masse hinsichtlich des Ventilkörpers gearbeitet werden kann, was wiederum hohe Schaltfrequenzen ermöglicht. Ein Vergleich mit einem Kugelrückschlagventil ähnlicher Leistungsfähigkeit zeigt, dass bei dem erfindungsgemäß verwendeten Rückschlagventil mit plattenförmigem Ventilkörper die Bauteilbelastung an dem Ventilsitz und an dem Käfig geringer sind.
Um den öffnungs- und Schließvorgang des Ventilkörpers noch besser steuern zu können, kann das Rückschlagventil eine Ventilfeder aufweisen, die zwischen dem Ventilkörper und dem Ventilkäfig angeordnet ist und den Ventilkörper in eine Schließstellung drückt. Zum öffnen des Rückschlagventils muss erst einmal die anfängliche
Ventilfederkraft überwunden werden, um ein Einströmen des Öls in die Druckkammer zu gewähren.
Eine besonders einfallsreiche Version der Wiedereinbindung von Abfallrohstoffen in einen Produktionsprozess und somit auch die Verwendung in einem bestimmten Bauteil sieht vor, dass der Ventilkörper durch ein Kettenlaschenfertigungsverfahren hergestellt ist und in diesem Verfahren als Stanzabfall angefallen ist. Nachdem einige Kettenhersteller nicht nur als reine Kettenproduzenten, sondern im Hinblick auf die Automobilindustrie auch als Systemzulieferer ganze Kettentriebe mit den zugehörigen Bauelementen herstellen, wurde von den Erfindern im Zuge einer Verbesserung, die Weiterverarbeitung des beim Kettenlaschenfertigungsverfahren anfallenden Stanzabfalls in Betracht gezogen. Eine solche Spannvorrichtung mit dem so ausgerüsteten Rückschlagventil ist demnach günstiger zu fertigen.
Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen eines Rückschlagventils mit einem scheibenförmigen Ventilkörper. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest der Rohling für den scheibenförmigen Ventilkörper als Stanzabfall bei einem Kettenlaschenstanzprozess erhalten wird. Runde scheibenförmige Stanzabfälle werden insbesondere beim Herausstanzen der Öffnungen in Kettenlaschen erzeugt. Nachdem es Ketten in unterschiedlicher Größe gibt, fallen auch eine ganze Reihe solcher Stanzabfälle in unterschiedlichen Abmessungen an. Hierdurch könnte auch eine gesamte Palette an verschiedenen Ventilkörpergrößen bzw. hierfür geeigneten Rohlingen bereitgestellt werden.
Mittels des Druckraumeinlasses soll vorrangig öl von außerhalb des Gehäuses ins Innere des Gehäuses strömen. Hierzu weist die Spannvorrichtung vorrangig nur einen einzigen Druckraum auf.
Im Folgenden wird die vorliegenden Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kettenspanners im Vollschnitt,
Fig. 2 das in Fig. 1 schematisch dargestellte Rückschlagventil in einer Draufsicht, und
Fig. 3 das Rückschlagventil aus Fig. 2 entlang der Linie lll-lll geschnitten.
Der in Fig. 1 dargestellte Kettenspanner 1 dient zum Andrücken einer nicht näher dargestellten Spannschiene an die Steuerkette eines Steuerkettentriebs bei einem Verbrennungsmotor. Hierzu umfasst der Kettenspanner 1 ein hülsenförmiges Gehäuse 2 mit einer zylindrischen Kolbenbohrung 3 und einen in der Kolbenbohrung 3 verschiebbar geführten Spannkolben 4, der mit seiner Stirnfläche 5 auf einen in geeigneter Weise ausgestalteten Bereich einer Spannschiene aufdrückt. Das Gehäuse 2 ist über nicht näher dargestellte Befestigungsmöglichkeiten mit dem Motorgehäuse verbunden. Die Grundfläche 6 des Gehäuses 2 steht mit einer nicht dargestellten Anschlussfläche des Motorgehäuses in Verbindung und ein ebenfalls nicht dargestellter Hydraulikkanal der Motorölhydraulik mündet in Fluchtung mit der Einlassöffnung 7 in dem Gehäuse 2.
Der Spannkolben 4 ist als Hohlkolben ausgebildet und nimmt in seinem Inneren zumindest teilweise eine Druckfeder 8 auf, die sich am Grund 9 der Kolbenbohrung 3 abstützt. Zwischen dem Spannkolben 4 und dem Gehäuse 2 ist ein Druckraum 10 gebildet, in dem im Betrieb Motoröl enthalten ist. Bei einigen Ausführungsformen kann das Volumen des Druckraums 10 noch durch einen innerhalb der Druckfeder 8 geführten Füllkörper reduziert sein. Dieser verringert dann zumindest das Volumen im Bereich der Bohrung 11 an der Rückseite des Spannkolbens 4. Aufgrund des Spiels zwischen Spannkolben 4 und Gehäuse 2 verbleibt zwischen diesen ein Leckspalt, so dass eine bestimmte ölmenge an der Vorderseite 12 des Gehäuses wieder austreten kann.
Im Anschluss an die Einlassöffnung 7 befindet sich im Grund 9 eine Aufnahmeöffnung 12 zur Aufnahme eines Rückschlagventils 13.
Das Rückschlagventil 13, das im Folgenden näher beschrieben wird, ist am Besten in den Fig. 2 und 3 zu erkennen.
Das Rückschlagventil 13 weist eine scheibenförmige Ventilplatte 14 auf, in der eine kreisrunde Ventilöffnung 15 sowie im Anschluss an diese eine Aufnahmevertiefung 16 angeordnet ist. In die Aufnahmevertiefung 16 ist ein hülsenförmiger Ventilkäfig 17
eingepresst. Hierzu weist der Ventilkäfig 17einen umlaufenden Flanschring 18 auf, dessen Höhe im Wesentlichen der Tiefe der Aufnahmevertiefung 16 entspricht. Der untere Bereich des Ventilkäfigs 17 ist als Führungshülse mit einer Führungsbohrung 19 ausgestaltet. In dieser Führungsbohrung 19 ist ein Scheiben- bzw. plattenförmiger Ventilkörper 20 angeordnet. Der die Ventilöffnung 15 umgebende Randbereich der Ventilplatte 14 bildet den Ventilsitz 21 , auf dem die Unterseite des Ventilkörpers 20 im geschlossenen Zustand aufsitzt bzw. im vorliegende Ausführungsbeispiel flach aufliegt.
Der Ventilkäfig 17 weist im Anschluss an den Ventilkörper 20 einen zentralen Strömungskanal 22 mit endseitiger Auslassöffnung auf. In einem Winkel von jeweils 120° zueinander versetzt sind in dem Ventilkäfig 17 Überströmschlitze 24 angeordnet. Die Breite der Überströmschlitze 24 entspricht im Wesentlichen der Höhe H des Ventilkörpers 20. Die Führungsbohrung 19 ist etwas tiefer ausgestaltet als die Höhe H des Ventilkörpers 20, so dass bis zum Anschlag des Ventilkörpers 20 an die Anschlagstufe 25 des Ventilkäfigs 17 ein bestimmter Öffnungshub zurückgelegt wird. Die Wegstrecke für den Öffnungshub entspricht in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa der 0,2-fachen Höhe H des Ventilkörpers 20. Bei anderen Ausführungsformen soll dieser Öffnungshub möglichst nicht größer als der 0,5-fachen der Höhe H entsprechen.
Das Spiel zwischen dem Ventilkörper 20 und der Führungsbohrung 19 soll so bemessen sein, dass eine kippstabilsichere Führung in axialer Richtung gewährt ist. Hierzu ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel das Spiel so gewählt, dass es aufgrund des Toleranzbereichs dem 0,01-0,03-fachen des Durchmessers des Ventilkörpers 20 entspricht.
Die Überströmschlitze 24 erstrecken sich bis zu dem Ventilsitz 21 und ragen in ihrer Höhe (sieh Fig. 3) über den Ventilkörper 20 einschließlich Öffnungshub hinaus. Die Überströmschlitze 24 erstrecken sich in radialer Richtung von der Ventilplatte 14 bis zur Führungsbohrung 19, so dass in diesem Bereich ein seitliches Ausströmen möglich ist. Darüber hinaus bieten die Überströmschlitze 24 die Möglichkeit einer Kurzschlussstromung an der Außenumfangsfläche des Ventilkörpers 20 vorbei, sobald dieser von dem Ventilsitz 21 abhebt.
Die Höhe des Flanschrings 18 entspricht im Wesentlichen der Tiefe der Aufnahmevertiefung 16, so dass die Oberseite des Flanschrings 18 bündig mit der Oberseite der Ventilplatte abschließt. Das bedeutet, dass der Ventilkäfig 17 abzüglich der Höhe des Flanschrings 18 über die Ventilplatte 14 übersteht und hierdurch ein günstiges seitliches Wegströmen über die Überströmschlitze 24 erfolgen kann. Des Weiteren erstrecken sich mit den Überströmschlitzen 24 eine Einheit bildende Kanäle radial in den Flanschringen 18 nach außen, so dass der zwischen dem Flanschring.18 (bzw. dem Ventilkäfig 17) und dem Grund der Aufnahmevertiefung 16 gebildete Kanal auch ein Abströmen in diesen Bereich ermöglicht. Dies macht sich insbesondere vorteilhaft unmittelbar nach der Öffnung des Rückschlagventils 13 bemerkbar.
Die Ventilplatte 14 ist in die entsprechende Aufnahmeöffnung 12 im Gehäuse 2 eingepresst.
Im Folgenden wird die Wirkungs- und Funktionsweise des oben beschriebenen Kettenspanners 1 näher erläutert.
Der hier beschriebene Kettenspanner 1 wird für den Steuerkettentrieb bei einem Verbrennungsmotor verwendet. Durch die schnell laufende Kette und aufgrund des Anschlusses an die Motorölhydraulik entstehen im hydraulischen Kreislauf des Kettenspanners 1 Druckschwingungen, die zu einem schnellen Schließen und öffnen des Rückschlagventils 13 führen. Durch die relativ geringe Masse des scheibenförmigen Ventilkörpers 20 (bevorzugt beträgt das Verhältnis von dem Volumen des Ventilkörpers und dem Durchmesser der Ventilöffnung höchstens 10:1 , bevorzugt höchstens 8:1) und der geringen Öffnungshübe sind Schaltfrequenzen von bis über 200 Hz möglich. Das Rückschlagventil 13 besteht nur aus wenigen Bauteilen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus drei. Diese sind kostengünstig herzustellen. Zum Beispiel kann der Ventilkäfig 17 als Spritzgussteil mit den integrierten Überströmschlitzen 24 ausgebildet werden. Auch der kreisrunde Ventilkörper 20 ist sehr leicht herstellbar. Zum Beispiel könnte zumindest der Rohling für diesen Ventilkörper bei der Kettenla- schenfertigung als Stanzabfall automatisch anfallen. Insbesondere das Ausstanzen der Löcher in den Laschen eignet sich hierzu hervorragend.
Der Ventilkörper 20 kann aus den unterschiedlichsten Materialien (z.B. Metallen, Kunststoff) hergestellt werden, wodurch eine Optimierung hinsichtlich der Masse und damit des Verhaltens bezüglich der Schaltfrequenzen möglich ist.
Der Ventilkäfig 17 kann durch Verclipsen oder Verstemmen in der Ventilplatte 14 befestigt werden. Hier besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Ventilkäfig 17 durch die im Inneren des Kettenspanners 1 angeordnete Druckfeder 8 mittels Kraftschluss gesichert wird.
Im Vergleich zu Kugelrückschlagventilen weist das hier verwendete Rückschlagventil 13 einen größeren ölvolumenstrom in Ventilöffnungsrichtung bei geringerem Weg des Ventilkörpers 20 auf.
Zwar ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Variante ohne Vorspannung des Ventilkörpers 20 gezeigt, prinzipiell ist es jedoch möglich, auch hier eine Feder einzusetzen, so dass erst einmal eine bestimmte Öffnungskraft überwunden werden muss. Ein solches Rückschlagventil hätte dann vier Bauteile.
Eine eventuell vorhandene Ventilfeder ist dann zwischen dem Ventilkörper 20 und dem Ventilkäfig 17 angeordnet und drückt den Ventilkörper 20 in eine Schließstellung.