Tragstruktur eines kollisionsopti ierten Fahrerhauses für ein Nutzfahrzeug
Die Erfindung betrifft eine Tragstruktur oder ein Chassis eines Fahrerhauses für ein Nutzfahrzeug gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Derartige Tragstrukturen von Lkw-Fahrerhäusern weisen zum Aufnehmen und Tragen der Fahrgastzelle parallel zur Längsachse des Fahrzeuges verlaufende Längsträger auf . Die Fahrgastzellen von Nutzfahrzeugen sind dabei gegenüber einer Verformung bei Kollisionen relativ schlecht geschützt, da sich nicht wie bei einem Personenkraftfahrzeug ein langgestreckter Motorbereich vor dem eigentlichen Fahrzeugsitz befindet. Der Sitzbereich der Insassen ist relativ weit vorne angeordnet, wobei bekannte derartige Tragstrukturen eine Bodenplatte aufweisen, unter welcher beispielsweise zwei parallel zueinander verlaufende Längsträger vorgesehen sind. Die Längsträger der Tragstruktur verlaufen im Bereich der Fahrzeugrader gegenüber dem vorderen Bereich des Fahrerhauses erhöht, um ausreichend Raum für die Radkästen und den Antriebsstrang unterhalb der Fahrgastzelle zu bieten.
Im Falle von frontalen Kollisionen solcher Nutzfahrzeuge besteht eine erhöhte Gefahr einer Verformung des Fahrerhauses insbesondere in dem für die Insassen kritischen Bereich vor dem Fahrzeugsitz, das heißt dem Fußraum des Fahrers. Demgemäß wurde zum Erhöhen des Schutzes von Insassen derartiger Nutzfahrzeuge eine Tragstruktur gemäß der deutschen Patentanmel-
dung DE 101 24 271.9 des gleichen Anmelders vorgeschlagen, wobei zwei parallel zueinander sich erstreckende Längsträger über eine Bodenplatte hinaus verlängert und winkelförmig nach oben sich über die Bodenplatte hinaus erstrecken. Durch die winkelförmige Ausgestaltung der Längsträger ist der Frontbereich des Fahrerhauses besonders steif ausgebildet, und eine Aufprallenergie im Falle einer Kollision kann direkt über die vorragenden Längsträgerabschnitte in die bodenseitige Tragstruktur weitergeleitet werden. Der Fußbereich bzw. vordere Bereich der Fahrgastzelle ist so besser geschützt. Jedoch besteht im Falle von starken Kollisionen die Gefahr, dass sich die gesamte Fahrgastzelle mitsamt dem Längsträger dennoch im für den Fahrer kritischen Bereich verformen kann.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Tragstruktur für ein Fahrerhaus eines Nutzfahrzeuges bereitzustellen, die hinsichtlich der Versteifung und Festigkeit der Tragstruktur im vorderen Sitzbereich des Fahrers weiter verbessert ist und auch stärkeren Kollisionen ohne wesentliche Beschädigung dieses Bereichs standhält. Die Sicherheit von Insassen solcher Fahrgastzellen soll auch bei frontalen Kollisionen ausreichend gegeben sein.
Diese Aufgabe wird mit einer Tragstruktur eines Fahrerhauses für ein Nutzfahrzeug mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst . Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die erfindungsgemäße Tragstruktur für ein Fahrerhaus von Nutzfahrzeugen weist unterhalb der Fahrgastzelle verlaufende Längsträger auf. Die Längsträger sind zur Aufnahme von Aufprallenergie im Falle einer Fahrzeugkollision ausgebildet und dementsprechend angeordnet. Das heißt, dass die Längsträger sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der Fahrgastzelle und insbesondere bis an ihr vorderes Ende hin erstrecken, so- dass im Falle von Kollisionen die Längsträger zur Versteifung der gesamten Tragstruktur einen wesentlichen Beitrag leisten.
Die Längsträger sind mit deformierbaren Crash-Boxen im Bereich der Fahrzeugrader derart versehen, dass gezielt eine Verformung hinter einem Sitzbereich des Fahrers im Falle einer frontalen Fahrzeugkollision durch die Crash-Boxen entsteht . Die Crash-Boxen oder Deformationselemente sind an den Längsträgern derart vorgesehen und mit diesen verbunden, dass bei einer frontalen Beanspruchung der Längsträger sich diese im hinteren, rückwärtigen Bereich der Fahrgastzelle gezielt verformen. Die entstehende Knautschzone wird somit gezielt hinter den Sitzbereich verlegt, sodass insbesondere der für Verletzungen kritische Fußraum des Fahrers auch bei stärkeren Kollisionen erhalten bleibt und sich nicht verformt. Die Crash-Boxen dienen einer Energieabsorption der Aufprallenergie, und zwar dies nicht wie gewöhnlich im vorderen Frontbereich des Fahrerhauses, sondern gezielt in dem hinter einem Fahrersitz liegenden und daher unkritischeren Bereich. Die Tragkonstruktionen können insbesondere entlang einer weitgehend horizontalen Line angeordnet oder derart ausgebildet sein, dass die Längsträger gegenüber dem Bereich der Fahrzeugrader im vorderen Abschnitt tiefer liegen, das heißt abgesenkt sind. Normalerweise besteht die Gefahr, dass sich die Abschnitte der Längsträger gegeneinander verschieben und im nach unten gebogenen Mittenbereich einknicken. Durch den nach unten führenden Zwischenbereich besteht nämlich hinsichtlich der Kraftaufnahme und Belastbarkeit des Trägers hier eine Schwachstelle. Mit dem erfindungsgemäßen Bereitstellen von Crash-Boxen gezielt im hinteren und oberen Bereich der Längs- träger wird ein solches Verformen wirksam verhindert. Die Crash-Box kann als ein Deformationskörper reversibel oder irreversibel verformbar ausgebildet sein. Die Crash-Box kann auch mit aktiven Energieabsorptions-Modulen versehen sein.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Längsträger im vorderen Bereich der Fahrgastzelle gegenüber dem in Fahrtrichtung dahinterliegenden Bereich abgesenkt. Die Längsträger sind insbesondere zwischen dem vorderen und dem Fahrzeugräderbereich gekröpft und die Crash-Boxen befinden
sich in einem rückseitigen Endbereich der Fahrgastzelle. Die Längsträger sind also zwischen den beiden Bereichen der Fahrgastzelle doppelt geknickt, um im hinteren Bereich gegenüber dem vorderen Bereich erhöht zu sein für den erforderlichen Raum für die Räder und den Antriebsstrang. Da eine derartige Form an den Biegestellen der Kröpfung gegenüber einer geradlinigen, durchgehenden Form von Längsträgern hier geschwächt ist, würde normalerweise bei einem frontalen Aufprall die Tragstruktur an der Stelle der Kröpfung sich weiter verbiegen. Dies wird erfindungsgemäß durch Deformationselemente o- der Crash-Boxen vermieden, die im rückseitigen Endbereich der Fahrgastzelle angeordnet sind. Die Tragstruktur weist somit eine gezielt nach hinten verlegte Knautschzone für stärkere Kollisionen auf, außerhalb des für die Insassen kritischen vorderen Sitzbereichs. Die Anordnung an einem rückseitigen Endbereich der Fahrgastzelle hat den Vorteil, dass die Crash- Boxen leicht zu montieren sind und gegebenenfalls auch austauschbar ausgebildet sein können.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Längsträger mit einer versteiften Kröpfung zwischen dem Bereich der Fahrzeugrader und dem demgegenüber abgesenkten, vorderen Bereich ausgebildet. Hierdurch wird sicher vermieden, dass die Längsträger sich an der Kröpfung im Falle eines Aufpralls verformen. Die Aufprallenergie wird durch die Längsträger bis an die Crash-Boxen weitergeleitet, und erst durch letztere wird die Energie durch Verformung oder Verformung und aktive Gegensteuerung abgebaut. Die Sicherheit der Insassen bei einem frontalen Aufprall ist weiter erhöht.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Crash-Boxen als plastisch verformbare Längsträgerabschnitte in den Längsträgern integriert . Die integrierte Anordnung in den Längsträgem selbst erfordert keinen zusätzlichen Raumbedarf für die Crash-Boxen und ihre Montagemittel. Die Tragstruktur muss gegenüber bestehenden Konstruktionen in der Umgebung der Crash-Boxen nicht verändert werden. Außerdem
können die plastisch verformbaren Längsträgerabschnitte bereits beim Herstellen der Längsträger miteingebaut werden. Alternativ können die Crash-Boxen als zusätzliche Bauteile über Befestigungsflansche oder ähnliche Mittel an einem Ende der Längsträger montiert sein. Die Deformationselemente oder Crash-Boxen können jede dem Fachmann hierfür bekannte Form aufweisen und beispielsweise aus Wandabschnitten in den Längsträgern bestehen, die gegenüber der Längsrichtung leichter verformbar sind als gegenüber einer Querrichtung. Die Ausbildung der Crash-Boxen kann beispielsweise über mäander- förmig geformte Wandabschnitte, gezielte Einschnürungen eines Hohlprofils oder Ähnliches hergestellt werden. Alternativ ist es auch möglich, die Crash-Boxen durch nachgiebige Verbundmaterialien, wie zum Beispiel wabenförmige Blech- oder Kunst- stoffkörper oder dergleichen, zu realisieren.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Crash-Boxen reversibel verformbar. Somit ist es nicht erforderlich, im Falle einer Fahrzeugkollision und der Verformung in diesem Bereich die Längsträger und/oder die Crash-Boxen auszutauschen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Längsträger einen am vorderen Ende des Nutzfahrzeugs nach oben hin abgewinkelten Abschnitt auf, an welchem ein Querträger befestigt ist. Die Tragstruktur ist beispielsweise durch eine Bodenplatte gebildet, unter welcher die Längsträger im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen und über die vordere Kante hinaus verlängert und nach oben abgewinkelt sind. Es werden so etwa L-förmige Längsträger gebildet, die einen zusätzlichen 'frontalen Schutz der Insassen der Fahrgastzelle bedeuten. Durch den Querträger wird eine stabile und steife Frontstruktur des Fahrerhauses bereitgestellt. Bei einem frontalen Aufprall wird die gesamte Aufprallenergie über den Querträger und die Längsträger bis hin zu den Crash- Boxen weitergeleitet und von diesen weitestgehend vernichtet. Der gesamte vordere Bereich des Fahrerhauses bleibt geschützt
vor einer starken Verformung, sodass die Sicherheit der Insassen auch bei stärkeren Fahrzeugkollisionen gewährleistet ist.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind im Winkelbereich, das heißt am vorderen Ende, der Längsträger zusätzliche Crash-Boxen vorgesehen, die leichter verformbar sind als die Crash-Boxen hinter dem Sitzbereich. Bei leichten Fahrzeugkollisionen werden zunächst die Crash-Boxen im Winkelbereich der Längsträger verformt, und erst bei stärkeren Kollisionen, die eine Gefahr einer erheblichen Beschädigung im Sitzbereich bedeuten würden, werden die erfindungsgemäßen Crash-Boxen hinter dem Sitzbereich verformt. Somit können gleichermaßen leichte Unfälle und daraus resultierende Aufprallenergien durch die Tragstruktur gezielt aufgefangen werden, wie auch stärkere Fahrzeugkollisionen. Die Trag- struktur weist somit eine gestaffelte, gezielte Aufprall- energie-Absorptionsfähigkeit auf. Die Crash-Boxen können auch hier in jeder dem Fachmann bekannten Form ausgebildet sein und an den Längsträgern beispielsweise über Verschraubungs- flansche oder durch Verschweißung befestigt sein.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind der nachfolgenden, detaillierten Beschreibung zu entnehmen, in welcher die Erfindung mehr im Detail in Bezug auf die in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben wird.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Schrägansicht einer Fahrgastzelle eines Nutzfahrzeuges mit einem Ausführungsbeispiel einer Tragstruktur gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine Schrägansicht von unten eines Ausführungsbei- spiels einer Tragstruktur gemäß der Erfindung mit
zwei parallelen Längsträgern unterhalb einer Bodenplatte; Fig. 3 eine schematische Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Tragstruktur für eine Fahrgastzelle eines Lkw; und
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Tragstruktur.
Die Fig. 1 zeigt in einer Schrägansicht von vorne eine Fahrgastzelle 1 eines Lastkraftwagens bzw. Nutzfahrzeuges eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Tragstruktur 10 im Bodenbereich der Fahrgastzelle 1. Derartige Nutzfahrzeuge sind mit einer Fahrgastzelle 1 im Bereich der Vorderräder 5 versehen, wobei vor der Fahrgastzelle 1 im Wesentlichen kein sich nach vorne erstreckender Karosseriebereich bzw. keine langgestreckte Motorhaube vorhanden ist, wie es bei Personenkraftwagen der Fall ist. Daher besteht bei frontalen Unfällen oder Kollisionen eine erhöhte Gefahr für die Insassen und insbesondere den Fahrer derartiger Nutzfahrzeuge . Die Fahrgastzelle 1 ist im Wesentlichen rechteckig aufgebaut und weist eine bodenseitige Tragstruktur 10 auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel im Bereich der Vorderräder 5, welcher gleichzeitig der Sitzbereich 2 ist, gegenüber dem vorderen Bereich 12 oder Fußraum erhöht ist. Durch die nicht .zwingend vorzusehende Erhöhung können die Radkästen der Vorderräder 5 untergebracht werden. Erfindungsgemäß kann die Tragstruktur 10 auch keine Erhöhung vorsehen, sondern entlang einer Ebene (d.h. geradlinig) ausgebildet sein. Außerdem kann in der Regel der Antriebsstrang (nicht dargestellt) unterhalb des hinteren Bereichs der Fahrgastzelle 1 ebenfalls angeordnet sein.
Die Tragstruktur 10 einer solchen Fahrgastzelle 1 kann deshalb bodenseitig eine in Fig. 2 näher gezeigte, allgemeine, gekröpfte Form aufweisen, das heißt, eine Bodenplatte 13 und
Längsträger 3, 4 sind im hinteren Bereich 2 gegenüber dem vorderen Fußraumbereich 12 erhöht. Die Längsträger 3, 4 sind bei diesem Ausführungsbeispiel unterhalb einer Bodenplatte 13 angebracht und weisen am vorderen Ende rechtwinklig nach oben abgewinkelte Abschnitte 8 auf, die sich hinter der vorderen Front der Fahrgastzelle 1 (vgl. Fig. 1) im eingebauten Zustand befinden. Durch die nach oben abgewinkelten Abschnitte 8 wird ein zusätzlicher Schutz des Fußraumbereichs 12 bereitgestellt, da frontale Kollisionen von den abgewinkelten Abschnitten 8 aufgefangen werden. Die Längsträger 3, 4 sind hier in etwa der Mitte mit jeweils einer Kröpfung 11 versehen, das heißt, sie sind doppelt gebogen, um einen hinteren, erhöhten Abschnitt im hinteren Bereich 2 der Fahrgastzelle 1 bereitzustellen. Die Kröpfung 11 kann beispielsweise durch Biegen oder Umformen hergestellt werden, oder es können Profilabschnitte zuges gt und in der entsprechenden Form wieder verschweißt werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind zwei parallele Längsträger 3, 4 vorgesehen, es kann jedoch auch eine andere Anzahl oder lediglich ein einziger zentraler, mittiger Längsträger vorgesehen sein.
Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind die Längsträger 3, 4 an ihrem in Fahrtrichtung rückwärtigen Ende mit zwei Crash-Boxen 6, 7 versehen, die im Querschnitt zu den Längsträgern 3, 4 gleich sind. Die Crash-Boxen 6, 7 sind gegenüber den Längsträgern 3, 4 weniger steif und in Längsrichtung der Längsträger 3, 4 relativ leicht verformbar. Sie stellen einen spezifischen Knautschabschnitt im hinteren Endbereich der Fahrgastzelle 1 bereit, sodass im Falle einer frontalen Fahrzeugkollision die Aufprallenergie, welche durch die Abschnitte 8 auf die Längsträger 3, 4 übertragen wird, nicht zu einer Verformung vor oder an der Kröpfung 11 führt, sondern der Aufprall durch eine Verformung der Crash-Boxen 6, 7 aufgefangen werden kann. Hierdurch wird vermieden, dass in dem gekröpften Bereich 11 die Längsträger 3 einknicken können und eine erhebliche Verkürzung und Deformierung des vorderen Fußraumbereichs 12 hierdurch entstehen kann. Im Fußraumbereich vor dem
Fahrersitz befinden sich normalerweise auch die Lenksäule und die Pedalmechaniken (nicht gezeigt) , welche beim Frontalaufprall zu den Füßen des Fahrers hin gedrückt werden können. Da erfindungsgemäß jedoch eine Verformung gezielt in den hinteren Bereich der Fahrgastzelle 1 durch die Crash-Boxen 6, 7 verlegt wird, kann dies zu einer erheblichen Erhöhung der Sicherheit von Insassen der Fahrgastzelle 1 beitragen. Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Längsträger 3, 4 nicht extra miteinander verbunden, sondern über die Bodenplatte 13 montiert. Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit kann am vorderen Ende der abgewinkelten Abschnitte 8 der Längsträger 3 ein sie verbindender Querträger vorgesehen sein. Die Crash-Boxen 6, 7 können - wie in Fig. 2 dargestellt - endseitig an den Längsträgern 3, 4 montiert sein oder in einem Zwischenbereich des erhöhten hinteren Abschnitts von diesen oder als integraler Bestandteil in den Längsträgern mit ausgeformt sein. Auch eine teleskopförmige Ausgestaltung der Längsträger 3, 4 ist denkbar, wobei dann die Crashboxen 6, 7 auch im Inneren angeordnet sein können.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Tragstruktur für eine Fahrgastzelle in einer schematischen Seitenansicht wiedergegeben. Der Längsträger 3 unterhalb des Fahrersitzes 14 ist im hinteren Sitzbereich 2 gegenüber dem vorderen Bereich 12 erhöht. Eine Kröpfung 11 verbindet die beiden Abschnitte des Längsträgers 3. Die Tragstruktur ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel mit nach vorne hin verlängerten und nach oben hin abgewinkelten Abschnitten 8 des Längsträgers 3 versehen. Am Ende des abgewinkelten Abschnitts 8 ist ein Querträger 9 fest verbunden, der den vorderen Bereich 12 zusätzlich vor einer Verformung schützt. Erfindungsgemäß ist auch hier eine gezielte Knautschzone hinter dem Fahrzeugsitz 14 vorgesehen, indem eine Crash-Box 6 in diesem Längsträgerabschnitt eingebaut ist. Die Crash-Box 6 ist hier vor dem eigentlichen Ende des Längs- trägers 3 eingesetzt und erstreckt sich über eine gewisse Länge des Längsträgers, sodass sich in diesem Bereich eine
gezielte und verstärkte Verformung im Falle eines frontalen Aufpralls ausreichend einstellen wird. Der Bereich hinter dem Fahrzeugsitz 14 dient gewöhnlicherweise bei herkömmlichen Fahrgastzellen für Nutzfahrzeuge für eine Schlafmöglichkeit oder Liegepritsche (nicht gezeigt) , die bei Bedarf auch weggeklappt werden kann. Beim Fahren des Nutzfahrzeuges ist dieser Bereich somit nicht genutzt, und eine Verformung der Crash-Box 6 führt nicht zu Personenschäden. Die Crash-Box 6 kann reversibel verformbar sein, beispielsweise durch Vorsehen eines elastisch verformbaren Materialabschnitts.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Kröpfung 11 versteift ausgebildet gegenüber den anderen Abschnitten des Längsträgers 3. Die biegesteife Ausbildung der Kröpfung 11 ist hier über eine von außen aufgesetzte Manschette 15 realisiert. Die Manschette 15 kann aus zwei schalenförmi- gen Hälften gebildet sein. Eine Versteifung kann ebenso auch über seitliche Flanschabschnitte oder dergleichen realisiert werden. Die Versteifung gegenüber einer Biegeverformung der Kröpfung 11 hat den Vorteil, dass die Längsträger 3 auch bei heftigen Kollisionen des Fahrzeuges an dieser Stelle nicht "einknicken" bzw. dort beschädigt werden. Der Fußraumbereich 12 bleibt daher auch in diesem Fall erhalten, und die Aufprallenergie wird durch die sich verformende Crash-Box 6 vollständig aufgefangen, die sich hinter dem Fahrzeugsitz 14 befindet. Die Längsträger 3, 4 können ein kastenförmiges Hohlprofil oder ein einseitig offenes U-Profil aus Metall- blech aufweisen. Die Crash-Box 6 kann ebenso aus Metallwandabschnitten gebildet sein oder aus einem Verbund aus Kunststoff- und Metallschichten. Die Crash-Box 6 kann fest mit dem Längsträger 3 verbunden sein oder auf lösbar Weise, durch Schrauben oder Ähnliches. In letztem Fall kann im Falle eines Unfalls die Crash-Box ausgewechselt werden, ohne dass die vollständige Tragstruktur 10 ausgetauscht werden muss.
Die Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführungsform der Erfindung mit gerade ausgebildeten Längsträgern 3 , 4 ohne Abkröp-
fung. Die Verbindungs- oder Versteifungsmanschette 15 ist e- benfalls gerade geformt, um die beiden Abschnitte der Längsträger miteinander zu verbinden. Die Längsträger 3, 4 können auch einstückig und durchgehend ausgebildet sein: Jedenfalls sind auch hier Crash-Boxen 5 gezielt hinter dem Bereich der Insassen, d.h. dem Sitzbereich, angeordnet, wodurch die Zone einer Verformung im Falle eines Unfalls erfindungsgemäß hinter den kritischen Bereich für den Fahrer (bzw. Insassen) verlegt ist.
Sämtliche in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen sowie in der Zeichnung dargestellten Merkmale und Elemente können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.