Durchflußbegrenzungsventil für eine Gasentnahmesonde
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung betrifft eine Verwendung eines Ventils für eine Gasentnahmesonde.
Gasentnahmesonden dienen dazu, zu analysierendes Gas aus einem Gasstrom, beispielsweise dem Abgasstrom eines Kraftwerkes, zu entnehmen und einer Gasanalyseeinrichtung zuzuführen.
Im Gasstrom des zu analysierenden Gases kommt es regelmäßig zu Druckanstiegen, die auch zu einem Druckanstieg in der Gasentnahmesonde führen. Diese Überdrücke dürfen, sobald sie einen gewissen Schwellenwert erreicht haben, von der Gasentnahmesonde nicht auf die Gasanalyseeinrichtung durchschlagen, da diese ansonsten beschädigt werden könnte.
Ein Druckanstieg in einer Gasentnahmesonde kann insbesondere auch bei einer sogenannten „Rückspülung" der Gasentnahmesonde auftreten. Bei einer solchen Rückspülung wird die Gasentnahmesonde künstlich mit Gasdruck
beaufschlagt, um die Filter des Gasentnahmerohres der Gasentnahmesonde zu reinigen.
Um ein Durchschlagen eines Druckanstiegs in einer Gasentnahmesonde auf eine Gasanalyseeinrichtung zu verhindern, wurden bisher regelmäßig Kugelhähne in der Gasentnahmesonde vorgesehen, durch die der Gasstrom von der Gasentnahmesonde zur Gasanalyseeinrichtung gesperrt oder zumindest gedrosselt werden konnte.
Bei entsprechenden Kugelhähnen handelt es sich um verhältnismäßig teure Bauteile, die zudem kompliziert in einer Gasentnahmesonde einzubauen sind. Darüber hinaus ist ein Kugelhahn entweder mühsam per Hand zu bedienen oder mit einer teuren und komplizierten Apparatur anzusteuern. Schließlich handelt es sich bei einem Kugelhahn um ein wenig kompaktes Bauteil mit einem erheblichen Platzbedarf in der Gasentnahmesonde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verhältnismäßig kostengünstiges und kompaktes Ventil für eine Gasentnahmesonde zur Verfügung zu stellen, durch das ein Durchschlagen des Drucks ab einem definierten Schwellenwert in der Gasentnahmesonde auf eine Gasanalyseeinrichtung automatisch und zuverlässig verhindert werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Ventil für eine Gasentnahmesonde mit folgenden Merkmalen vorgeschlagen:
einer Gaseinlassöffnung für den Gaseinlass;
einer Gasauslassöffnung für den Gasauslass;
einer von der Gaseinlassöffnung zur Gasauslassöffnung verlaufenden Gasdurchgangsöffnung, durch die ein Gas von der Gaseinlassöffnung zur Gasauslassöffnung leitbar ist;
einem in der Gasdurchgangsöffnung angeordneten Sperrglied, das
durch ein unter Vorspannung stehendes Druckelement in eine erste Stellung (Durchlassstellung), in der es die Gasdurchgangsöffnung freigibt, gedrückt ist, wenn der gaseinlassseitige Gasdruck unterhalb eines definierten Schwellenwertes liegt, und das
durch den gaseinlassseitigen Gasdruck gegen die Spannkraft des Druckelementes in eine zweite Stellung (Sperrstellung), in der es die Gasdurchlassöffnung sperrt, gedrückt ist, wenn der gaseinlassseitige Gasdruck oberhalb des Schwellenwertes liegt.
Ein entsprechendes Ventil kann sehr einfach aufgebaut sein - es muss im wesentlichen allein den Ventilkörper, das Sperrglied sowie das Druckelement umfassen - und kann damit sehr kompakt konfektioniert gestaltet sein.
Die Erfindung beruht auf der Grundüberlegung, dass auf eine komplizierte Ansteuerung beziehungsweise eine Bedienung per Hand für das Ventil dann verzichtet werden kann, wenn ein Ventil zur Verfügung gestellt wird, das durch die unmittelbare Wirkung der Druckverhältnisse selbsttätig schließt beziehungsweise sich selbsttätig wieder öffnet.
Ausgehend von dieser Grundüberlegung wurde das anmeldungsgemäße Ventil für die Gasentnahmesonde entwickelt, das bis zu einem definierten Druckwert
(Schwellenwert) in der Gasentnahmesonde geöffnet ist und bei Überschreiten des Schwellenwertes schließt.
Das Ventil kann eine beliebige Form aufweisen, beispielsweise im wesentlichen die Form eines Rohres. Das Ventil weist eine Gaseinlassöffnung, durch die Gas in das Ventil eingeleitet werden kann, und eine Gasauslassöffnung, durch die Gas aus dem Ventil ausgelassen werden kann, auf.
Die Gaseinlassöffnung ist derart ausgebildet, dass dem Ventil durch sie Gas aus der Gasentnahmesonde zugeleitet werden kann, und die Gasauslassöffnung ist entsprechend derart ausgebildet, dass durch sie das Gas aus dem Ventil aus- und an eine Gasanalyseeinrichtung weitergeleitet werden kann.
Dazu kann das Ventil im Bereich der Gaseinlass- beziehungsweise Gasauslassöffnung mit Gewinden versehen sein.
Innerhalb des Ventils ist eine Gasdurchgangsöffnung vorhanden, die von der Gaseinlassöffnung zur Gasauslassöffnung verläuft und durch die Gas von der Gaseinlassöffnung zur Gasauslassöffnung geleitet werden kann. Im Falle eines im wesentlichen rohrförmigen Ventils kann die Gasdurchgangsöffnung zum Beispiel eine im wesentlichen zylindrische Form aufweisen; die Gaseinlassöffnung und die Gasauslassöffnung können in diesem Fall an den gegenüberliegenden Enden der Gasdurchgangsöffnung angeordnet sein und können in diesem Fall jeweils einen im wesentlichen kreisförmigen Öffnungsmund aufweisen, der koaxial zur Achse der Durchgangsöffnung verlaufen kann.
In der Gasdurchgangsöffnung ist ein Sperrglied angeordnet, durch dass die Gasdurchgangsöffnung (und damit das Ventil) absperrbar ist. Das Sperrglied ist daher derart in der Gasdurchgangsöffnung angeordnet, dass es die Gasdurchgangsöffnung freigibt (also das Strömen von Gas durch die Gasdurchgangsöffnung ermöglicht), wenn der gaseinlassseitige Gasdruck (also der Druck des Gases, der durch die Gaseinlassöffnung in das Ventil einströmt) unterhalb eines definierten Schwellenwertes liegt und die Gasdurchgangsöffnung sperrt (also das Strömen von Gas durch die Gasdurchgangsöffnung unterbindet oder zumindest drosselt), wenn der gaseinlassseitige Gasdruck oberhalb des definierten Schwellenwertes liegt.
Konkret wird das Sperrglied, um die Gasdurchgangsöffnung freizugeben, durch ein unter Vorspannung stehendes Druckelement in eine definierte Stellung (Durchlassstellung) gehalten gedrückt, in der Gas durch die Gasdurchgangsöffnung strömen kann. Bei dem Druckelement kann es sich beispielsweise um eine Spannfeder handeln.
Das Sperrglied kann in der Gasdurchgangsöffnung (beispielsweise entlang dessen Achse) verschiebbar oder klappbar in dieser angeordnet sein.
Ein klappbar angeordnetes Sperrglied kann zum Beispiel über ein Scharnier an der Wandung der Gasdurchgangsöffnung angelenkt sein.
Bevorzugt kann das Sperrglied verschiebbar in der Durchgangsöffnung angeordnet sein. In diesem Fall kann das Sperrglied beispielsweise zylinder- oder rohrförmig gestaltet sein und zum Beispiel Führungsmittel aufweisen, über die es sicher entlang der Gasdurchgangsöffnung geführt werden kann. Diese Führungsmittel können beispielsweise seitlich (radial) vom Führungsmittel abstehende Erhebungen (zum Beispiel Buckel oder Stege) oder
Vertiefungen sein, die gegen die Wandung der Gasdurchgangsöffnung geführt sind und hier zum Beispiel mit korrespondierenden Mitteln, zum Beispiel Nuten oder Schienen, gekoppelt sein können.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist das Sperrglied Gasführungsmittel auf, durch die Gas (von der Gaseinlassseite zur Gasauslassseite des Ventils) hindurchleitbar ist. Diese Gasführungsmittel können zum Beispiel eine oder mehrere Kanäle im Sperrglied sein; alternativ kann das Sperrglied auch (zumindest abschnittsweise) aus einem offenporigen Material gebildet sein, durch das Gas hindurchleitbar ist.
Diese Gasführungsmittel bewirken, dass das Gas (zumindest in einem gewissen Umfang) auch in der Sperrstellung des Sperrgliedes durch das Ventil leitbar ist. Dadurch wird die Druckdifferenz (also der erhöhte Gasdruck auf der Gaseinlassseite des Ventils und der geringere Gasdruck auf der Gasauslassseite des Ventils) allmählich abgebaut, indem Gas durch das Sperrglied hindurch von der Gaseinlassseite zur Gasauslassseite des Ventils geleitet wird.
Dadurch wird die in der Sperrstellung zwischen der Gaseinlass- und der Gasauslassseite des Ventils herrschende Druckdifferenz allmählich abgebaut, und nicht so schlagartig, wie dies bei einem plötzlichen Zurückspringen des Sperrgliedes von der Sperr- in die Durchlassstellung ohne vorherigen (teilweisen) Druckausgleich zwischen Gaseinlass- und Gasauslassseite des Ventils der Fall wäre. Ein zu schlagartiger Druckanstieg auf der Gasausgangsseite des Ventils kann jedoch auf die Gasanalyseeinrichtung durchschlagen und diese gegebenenfalls beschädigen. Durch die wie vorstehend beschriebenen Gasführungsmittel im Sperrglied kann eine solche Beschädigung jedoch vermieden werden, da der Druckausgleich nicht schlagartig erfolgt.
Die Gasführungsmittel im Sperrglied bieten dem Gas stets einen höheren Widerstand als die Gasdurchgangsöffnung in der Durchlassstellung des Sperrgliedes. Der Widerstand, den die Gasführungsmittel dem Gas bei der Durchleitung durch diese in die Sperrstellung des Sperrgliedes bieten, kann zum Beispiel um einen Faktor zwischen 5 und 100 höher sein als der Widerstand, den das Ventil einem Gas bei seiner Durchleitung durch das Ventil in der Durchlassstellung des Sperrgliedes bietet.
Um das Sperrglied in der Durchlassstellung in einer definierten Stellung zu halten, kann das Sperrglied durch das Druckelement gegen einen Anschlag, zum Beispiel einen oder mehrerer an der Gasdurchlassöffnung angeordnete Vorsprünge, gedrückt sein.
Im Kontaktbereich zwischen Sperrglied und Anschlag können im Sperrglied und/oder im Anschlag Aussparungen vorgesehen sein, durch die das Gas in der Durchlassstellung des Sperrgliedes strömen kann. Grundsätzlich ist der Kontakt zwischen Sperrglied und Anschlag in der Durchlassstellung derart, das Gas zwischen Sperrglied und Anschlag hindurchströmen kann. Beispielsweise können als Anschlag daher auch mehrere beabstandete Stege vorgesehen sein, zwischen denen das Gas in der Durchlassstellung hindurchströmen kann.
Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Druckelement das Sperrglied entgegen der Gasströmungsrichtung des von der Gaseinlassöffnung zur Gasauflassöffnung durch die Gasdurchgangsöffnung strömenden Gases drückt. Mit anderen Worten: Das Druckelement drückt das Sperrglied in Richtung der Gaseinlassöffnung.
Entsprechend kann das Druckelement insbesondere auf der der Gaseinlassöffnung abgewandten Seite des Sperrgliedes angeordnet sein. Beispielsweise eine Spannfeder kann zwischen einer fest mit dem Ventil verbunden Auflage und dem Sperrglied verspannt sein.
In Abhängigkeit der Höhe der Vorspannung wird das Sperrglied mit einer definierten Kraft in der Durchlassstellung gehalten beziehungsweise mit einer definierten Kraft gegen den Anschlag gedrückt.
Das Sperrglied ist so ausgebildet, dass der Druck des gaseinlassseitig in das Ventil einströmenden Gases beständig auf das Sperrglied drückt und der Vorspannung des Druckelementes (beziehungsweise der Kraftrichtung, in der das Druckelement auf das Sperrglied drückt) entgegenwirkt.
Solange der gaseinlassseitige Gasdruck unterhalb eines definierten Schwellenwertes liegt, bleibt das Sperrglied in der Durchlassstellung. Sobald der Schwellenwert jedoch überschritten wird, der gaseinlassseitige Gasdruck also größer wird als der Druck, der vom Druckelement auf das Sperrglied wirkt, wird das Sperrglied durch den gaseinlassseitigen Gasdruck gegen die Spannung des Druckelementes in die zweite Stellung (Sperrstellung), in der das Sperrglied die Gasdurchlassöffnung sperrt, gedrückt.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Ventils liegt mithin auch darin, dass der Druck- beziehungsweise Schwellenwert, ab dem das Ventil schließt drosselt, sehr einfach durch die Höhe der Vorspannung des Druckelementes definiert werden kann.
Die Höhe der gewählten Vorspannung entspricht mithin dem gaseinlassseitigen Gasdruckwert, ab dem das Ventil schließt.
Da bei zahlreichen Gasanalyseeinrichtungen ein Überdruck ab etwa 5 bar zu einer Beschädigung der Einrichtung führen kann, kann zum Beispiel vorgesehen sein, den Schwellenwert, ab dem das Sperrglied durch den gaseinlassseitigen Gasdruck in die Sperrstellung gedrückt wird, bei etwa 5 bar vorzusehen. Grundsätzlich kann jedoch ein beliebiger Schwellenwert vorgesehen sein, der zum Beispiel im Bereich von 1 bis 100 bar Überdruck, also beispielsweise auch im Bereich von 2 bis 50 bar Überdruck, 2 bis 20 bar Überdruck, 3 bis 10 bar Überdruck oder 4 bis 8 bar Überdruck liegen kann.
Auf seiner der Gaseinlassöffnung zugewandten Seite kann das Sperrglied ein Justiermittel aufweisen, durch das das Sperrglied mittels des durch die Gasdurchgangsöffnung einströmenden Gases justierbar ist. Das Justiermittel kann beispielsweise eine mittig auf der entsprechenden Seite des Sperrgliedes angeordnete Vertiefung oder Erhebung sein.
Das Sperrglied kann in seiner Sperrstellung gegen einen Anschlag, zum Beispiel ebenfalls einen oder mehrere Vorsprünge, die an der Wandung der Gasdurchgangsöffnung angeordnet sein können, gedrückt sein, um es in einer definierten Posititon halten zu können.
Das Sperrglied kann ein im wesentlichen platten- oder scheibenförmiges Sperrteil aufweisen; dieses Sperrteil stellt in diesem Fall den Teil des Sperrgliedes dar, durch den die Gasdurchgangsöffnung verschließbar ist. Das Sperrteil kann das Element des Sperrgliedes darstellen, das in der Durchlass- beziehungsweise Sperrstellung gegen die Anschläge anliegt.
Neben dem Sperrteil kann das Sperrglied ein im wesentliches röhr- oder zylinderförmiges Führungsteil umfassen, das zur Führung des Sperrgliedes in
der Gasdurchgangsöffnung dient. Im Falle einer zylindrischen Durchgangsöffnung verläuft das Führungsteil koaxial zur Durchgangsöffnung, so dass das Sperrglied entlang der Achse der Durchgangsöffnung sicher führbar beziehungsweise verschiebbar ist.
Das Führungsteil kann ein Druckelement, beispielsweise in Form einer Spannschraube, zumindest teilweise in sich aufnehmen beziehungsweise dieses umfangen.
Auf seiner Außenseite kann das Führungsteil Vorsprünge, wie beispielsweise Buckel oder Stege aufweisen, mit denen es an der Wandung der Gasdurchgangsöffnung anliegt. Dadurch können Verspannungen zwischen dem Führungsteil und der Wandung der Gasdurchgangsöffnung vermieden werden; gleichzeitig wird im so zwischen Führungsteil und Wandung verbleibenden Freiraum ein Gaskanal geschaffen.
Sämtliche Bestandteile des Ventils, also insbesondere der Ventilkörper, das Sperrglied sowie das Druckelement, können aus Metalll, zum Beispiel Stahl oder Aluminium, bestehen, so dass das Ventil insgesamt explosionsgeschützt ausgebildet sein kann.
Sämtliche der vorgenannten Merkmale des anmeldungsgemäßen Ventils können beliebig miteinander kombiniert werden.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den sonstigen Anmeldungsunterlagen, insbesondere auch den Figuren sowie den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel eines anmeldungsgemäßen Ventils wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert:
Dabei zeigt
Figur 1 eine Gasentnahmesonde mit einem anmeldungsgemäßen Ventil und
Figur 2 das Ventil nach Figur 1 in einer vergrößerten Detailansicht.
In der seitlichen Schnittansicht einer Gasentnahmesonde nach Figur 1 ist zu erkennen das Metallgehäuse 1 der Gasentnahmesonde, aus dem heraus sich ein Messrohr 2 (in Figur 2 in seine einzelnen Rohrabschnitte zerlegt darstellt) erstreckt. Das Messrohr 2 kann in einen zu analysierenden Gasstrom geführt werden. Im Inneren des Metallgehäuses 1 wird das durch das Messrohr 2 in die Gasentnahmesonde eingeleitete Gas zunächst über ein Zwischenelement 3 an das Ventil 4 und durch dieses hindurch in ein Rohr 5 weitergeleitet; durch das Rohr 5 wird das Gas einer Gasanalyseeinrichtung (nicht dargestellt) zugeleitet.
Das Ventil 4 ist in Figur 2 in einer vergrößerten Detailansicht, die das Ventil in einer seitlichen Schnittansicht zeigt, dargestellt.
Das Ventil 4 weist einen im wesentlichen rohrförmigen Ventilkörper 6 aus Stahl auf. An seinem (hier oberen) Ende weist das Ventil 4 eine Gaseinlassöffnung 7 und an seinem gegenüberliegenden (hier unteren) Ende eine Gasauslassöffnung 8 auf. Im Bereich der Einlassöffnung 7 ist das Ventil 4 auf seiner Außenfläche mit einem Gewinde 9 ausgebildet, mit dem es an der Gasentnahmesonde befestigbar ist; entsprechend ist das Ventil 4 im Bereich der Gasauslassöffnung 8 auf seiner Außenfläche mit einem Gewinde 10
ausgebildet, mit dem es an eine Leitung, durch die das Gas einer Gasanalyseeinrichtung zuleitbar ist, anschließbar ist.
Von der Gaseinlassöffnung 7 erstreckt sich zur Gasauslassöffnung 8 eine Gasdurchgangsöffnung 1 1 entlang einer geraden Achse A durch den Ventilkörper 6 hindurch. Die Gasdurchgangsöffnung 1 1 hat eine im wesentlichen zylindrische Form. In Richtung zur Gaseinlassöffnung 7 hin erweitert sich der Durchmesser der Gasdurchlassöffnung 1 1 zunächst ab einer (kleineren) unteren Stufe 12, und weiter zur Gaseinlassöffnung hin nochmals ab einer (größeren) oberen Stufe 13.
Auf der unteren Stufe 12 liegt eine pfropfenartige Auflage 14 aus Stahl mit einem inneren, koaxial zur Achse A verlaufenden Durchlass 15 auf.
Auf der Auflage 14 liegt (in Figur 2 oben) eine Spannfeder 16 auf, deren Achse koaxial zur Achse A der Gasdurchgangsöffnung 1 1 verläuft.
Die Spannfeder 16 wird weitgehend von einem rohrförmigen Führungsteil 17 eines Sperrgliedes 18 aus Stahl umfangen. Das Führungsteil 17 weist auf seiner Außenfläche buckelartige Erhebungen 19 auf, die gegen die Wandung 1 1.1 der Gasdurchgangsöffnung 1 1 anliegen. Auf seiner der Gaseinlassöffnung 7 zugewandten (hier oberen) Seite ist das Führungsteil 17 von einem im wesentlichen scheibenförmigen Sperrteil 20 abgedeckt. Das Sperrteil 20 ragt mit seinem äußeren, umfangseitigen Randabschnitt über die obere Stufe 13 herüber.
Auf seiner der Gaseinlassöffnung 7 zugewandten Oberfläche 20o weist das Sperrteil 20 in seinem äußeren, umfangseitigen Randabschnitt beabstandete, radial verlaufende Aussparungen 23 auf, deren Verlauf in Figur 2 durch eine
punktierte Linie dargestellt ist. Das Sperrteil 20 ist auf seiner Oberfläche 20o im Randbereich mithin „gezackt" ausgebildet.
Von der Oberfläche 20o des Sperrteils 20 ausgehende Gaskanäle 24 verlaufen durch das Sperrteil 20 hindurch bis in den von dem Führungsteil 17 umfangenen Bereich.
Die Spannfeder 16 ist zwischen der Auflage 14 und der der Gasauslassöffnung 8 zugewandten Seite des Sperrteils 20 verspannt.
In den zwischen der oberen Stufe 13 und dem Öffnungsmund der Gaseinlassöffnung 7 verlaufenden Wandungsabschnitt 1 1.2 der Gasdurchgangsöffnung 1 1 ist eine radial umlaufende Nut 21 eingebracht, in der ein Sprengring 22 einliegt.
In Figur 2 ist das Ventil 4 in der Sperrstellung des Sperrgliedes 18 dargestellt.
In dieser Stellung ist der gaseinlassseitig auf das Sperrgliedes 18 wirkende Gasdruck größer als der Druck, der von der Spannkraft der Spannfeder 16 auf das Sperrglied 18 ausgeübt wird und der in die entgegengesetzte Richtung (also in Richtung zur Gaseinlassöffnung 7 hin) wirkt.
Die obere Stufe 13 wirkt in der Sperrstellung als Anschlag, auf den das Sperrteil 20 des Sperrgliedes 18 mit seiner (der Gasauslassöffnung 8 zugewandten) Oberfläche 20u am äußeren, umfangseitigen Randabschnitt des Sperrteils 20 aufliegt.
Der Kontaktbereich zwischen der Oberfläche 20u und der Stufe 13 ist im wesentlichen gasdicht.
In der Sperrstellung strömt Gas vom gaseinlassseitigen Bereich des Ventils 4 durch die Gaskanäle 24 im Sperrteil 20 hindurch und mündet in den vom Führungsteil 17 umfangenen Bereich. Durch diesen Bereich strömt das Gas weiter durch den Durchlass 15 in der Auflage 14 hindurch bis zur Gasauslassöffnung 8. Dadurch wird der (geringere) Gasdruck im gasauslassseitigen Bereich des Ventils 4 dem (höheren) Gasdruck im gaseinlassseitigen Bereich angenähert.
Sobald der gaseinlassseitig auf dem Sperrglied 18 lastende Gasdruck den definierten Schwellenwert von 5 bar Überdruck unterschreitet, drückt die Spannfeder 16 das Sperrglied 18 in Richtung zur Gasauslassöffnung 7 hin, bis die Oberfläche 20o des Sperrteils 20 mit seinem randseitigem Bereich gegen die Unterseite des Sprengrings 22 zu liegen kommt; der Sprengring 22 wirkt dabei als Anschlag für das Sperrteil 20. Das Sperrglied 18 befindet sich nunmehr in der Durchlassstellung (nicht dargestellt). In dieser Stellung strömt das Gas von der Gaseinlassöffnung 7 durch die Aussparungen 23, den zwischen Sperrteil 20 und Wandungsabschnitt 1 1.2 verbleibeneden (ringförmigen) Spalt, den zwischen Führungsteil 17 und Wandungsabschnitt 11.2 verbleibenden (ringförmigen) Spalt sowie den Durchlass 15 zur Gasauslassöffnung 8.
Der Widerstand, den die Gaskanäle 24 dem Gas bei der Durchleitung durch diese in der Sperrstellung bieten, ist etwa um den Faktor 20 höher als der Widerstand, den das Gas in der Durchlassstellung des Sperrgliedes 18 zu überwinden hat.
Während der Hin- und Herbewegung des Sperrgliedes 18 von der Durchlass- in die Sperrstellung und andersherum wird es durch die Führungsmittel 19 sicher an der Wandung 1 1.1 der Gasdurchgangsöffnung 1 1 geführt.