Ausgleichswelle für einen MehrZylinderreihenmotor
Die Erfindung betrifft eine Ausgleichswelle für einen Mehrzylinderreihenmotor, mit wenigstens zwei Unwuchtgewichtsabschnitten und wenigstens einer Lagerstelle, wobei die Unwuchtgewichtsabschnitte symmetrisch zur Lagerstelle angeordnet sind und wenigstens einer der Unwuchtgewichtsabschnitte mit einem von der Lagerstelle abgewandten Ende mit einem weiteren Wellenabschnitt verbunden ist.
Aus der deutschen Patentschrift DE 199 47 271 CI ist eine Ausgleichswelle für einen Mehrzylinder-Reihenmotor bekannt, die zwei Unwuchtgewichtsabschnitte aufweist. Die beiden Unwuchtgewichtsabschnitte sind beiderseits einer mittleren Lagerstelle und symmetrisch zu dieser angeordnet. Zwei weitere Lagerstellen sind jeweils rechts und links der Unwuchtgewichtsabschnitte angeordnet. Ein weiterer Wellenabschnitt erstreckt sich bis zu einer Vorderseite des Motors, ist an einer vierten Lagerstelle gelagert und trägt an seinem freien Ende ein Antriebsrad.
Problematisch bei Ausgleichswellen ist, dass sich diese bei hoher Drehzahl aufgrund der resultierenden Zentrifugalkräfte verformen und somit auch im Lagerbereich verbogen werden. Dies kann zu einem Verkippen der Lagerstellen der Ausgleichswelle führen mit der Folge erhöhter Lagerbelastung. Um ein Verkippen der Lagerstellen zu kompensieren, werden diese
leicht ballig ausgeführt. Dies führt allerdings zu einer verminderten Tragkraft der Lagerstellen. Eine symmetrische Anordnung der Unwuchtgewichtsabschnitte zu einer Lagerstelle ermöglicht eine Verringerung des Verkippens der Lagerstellen im Betrieb.
Aus der deutschen Patentschrift DE 37 05 346 C2 ist eine Ausgleichswelle für einen Mehrzylinder-Reihenmotor bekannt, bei der durch gezielte, asymmetrische Bemessung von Unwuchtgewichtsabschnitten einer einzigen Unwuchtmasse rechts und links einer mittleren Lagerstelle ein Verkippen der Lagerstelle im Betrieb vermieden werden soll, wobei insgesamt zwei weitere Lagerstellen rechts und links der mittleren Lagerstelle angeordnet sind, die unterschiedlich weit von der mittleren Lagerstelle beabstandet sind. Der Unwuchtgewichts- abschnitt, der zwischen den Lagerstellen mit größerem Abstand angeordnet ist, ist schwerer als der andere Unwuchtgewichts- abschnitt ausgebildet, um eine symmetrische Verformung der Welle unmittelbar rechts und links der mittleren Lagerstelle bei Rotation der Ausgleichswelle zu erzielen.
Aus der deutschen Patentschrift DE 33 14 801 C2 ist eine weitere Ausgleichswelle für einen Mehrzylinder-Reihenmotor bekannt, bei der Unwuchtgewichtsabschnitte symmetrisch zu einer Lagerstelle angeordnet sind. Ein freies Ende der Ausgleichswelle wird durch einen Unwuchtgewichtsabschnitt gebildet.
Mit der Erfindung soll eine leichte Ausgleichswelle geschaffen werden, deren Lager eine große Tragfähigkeit aufweisen.
Erfindungsgemäß ist hierzu eine Ausgleichswelle für einen Mehrzylinder-Reihenmotor mit wenigstens zwei Unwuchtgewichts- abschnitten und wenigstens einer Lagerstelle vorgesehen, wobei die Unwuchtgewichtsabschnitte beidseitig, insbesondere
symmetrisch zur Lagerstelle angeordnet sind und wenigstens einer der Unwuchtgewichtsabschnitte mit einem von der Lagerstelle abgewandten Ende mit einem weiteren Wellenabschnitt verbunden ist, bei der zwischen dem, von der Lagerstelle abgewandten Ende des wenigstens einen Unwuchtgewichtsabschnitts und dem weiteren Wellenabschnitt ein biegeweiches Koppelelement vorgesehen ist, das bei einer Drehung der Ausgleichswelle eine Auslenkung des Endes des angeschlossenen Unwuchtgewichtsabschnitts in Richtung der resultierenden Zentrifugalkräfte ermöglicht.
Die biegeweichen Koppelelemente sind gegenüber Drehmomenten um die Längsachse der Welle im wesentlichen drehsteif ausgebildet, sie sind aber durch eine Kraft, die in Richtung der resultierenden Zentrifugalkraft liegt, verformbar. Durch die biegeweichen Koppelelemente wird somit eine gegenüber konventionellen Ausgleichswellen ungestörtere Auslenkung der Unwuchtgewichtsabschnitte bei einer Drehung der Welle ermöglicht. Da die Unwuchtgewichtsabschnitte darüber hinaus vorzugsweise symmetrisch zur Lagerstelle angeordnet sind, verformt sich bei einer Drehung der Ausgleichswelle diese auch symmetrisch zur Lagerstelle, so dass ein Lagerkippen vermieden ist. Im Ergebnis kann durch Vorsehen der biegeweichen Koppelelemente eine Biegelinie der Welle gezielt beeinflusst werden und speziell kann eine Schiefstellung oder ein Kippen der Lager minimiert werden. Da kein Verkanten der Lager auftritt, kann die bei konventionellen Ausgleichswellen vorgesehene Balligkeit der Lageroberflächen minimiert werden. Damit steigt die Tragfähigkeit der Lager, die in der Folge kleiner dimensioniert werden können. Die erfindungsgemäße Ausgleichs- welle kann somit leicht ausgeführt werden, da eine Verformung der Welle bewusst zugelassen wird und somit nur minimale Versteifungsmaßnahmen erforderlich sind, die prinzipbedingt immer einer Unwucht entgegenwirken und somit zu einer Überpro-
portionalen Gewichtserhöhung führen. Darüber hinaus kann durch die mögliche kleinere Dimensionierung der Lager eine deutliche Reduzierung der Reibleistung erreicht werden. Die biegeweichen Koppelelemente können dabei einen zylindrischen Querschnitt aufweisen. Die Lagerstellen befinden sich vorzugsweise zwischen den Zylindern der Brennkraftmaschine.
In Weiterbildung der Erfindung sind die beidseitig der Lagerstelle angeordneten Unwuchtgewichtsabschnitte jeweils so bemessen und/oder jeweils so von der Lagerstelle beabstandet, dass ein bei Rotation der Ausgleichswelle an der Lagerstelle auftretendes, überlagertes Kippmoment näherungsweise Null ist .
Auf diese Weise kann eine bei konventionellen Ausgleichswellen durch die Rotation der Unwuchtmasse hervorgerufene Schiefstellung der Welle an den Lagerstellen vollständig kompensiert werden. Durch unabhängiges Verschieben der Unwucht- gewichtsabschnitte relativ zu den Lagerstellen bzw. durch unterschiedliche Masse der einzelnen Unwuchtgewichtsabschnitte werden Kippmomente um die Lagerstellen erzeugt, die sich bei Überlagerung an der Lagerstelle kompensieren. Dabei ist festzustellen, dass erst das Vorsehen von biegeweichen Koppelelementen das unabhängige Einstellen der Lagerschiefstellung ermöglichen, da durch die Koppelelemente Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Unwuchtgewichtsabschnitten oder Segmenten der Ausgleichswelle minimiert sind. Zusätzlich kann durch solche Maßnahmen der Gesamtschwerpunkt der Ausgleichswelle beeinflusst werden. Es ist dann möglich, den Gesamtschwerpunkt so zu legen, dass er auf einer Querachse liegt, die durch die Triebwerksmitte der Brennkraftmaschine geht. Dadurch können die Kippmomente, die die Ausgleichswellen als Ganzes auf die Brennkraftmaschine ausüben, minimiert werden.
In Weiterbildung der Erfindung weist das biegeweiche Koppel- element in Längsrichtung der Ausgleichswelle gesehen einen rechteckartigen Querschnitt auf, wobei eine kleinere Seite des rechteckartigen Querschnitts parallel zu den bei Drehung der Welle resultierenden Zentrifugalkräften verläuft.
Auf diese Weise lässt sich die gewünschte Charakteristik der biegeweichen Koppelelemente mittels einer vergleichsweise einfachen Geometrie erreichen. Speziell ist ein solches Koppelelement vergleichsweise steif gegenüber Drehmomenten um die Längsachse der Ausgleichswelle und auch steif gegenüber Biegekräften, die von der Richtung der bei der Drehung resultierenden Zentrifugalkraft abweichen.
In Weiterbildung der Erfindung weist die Ausgleichswelle wenigstens ein freies, nicht gelagertes Ende auf. Vorzugsweise ist das wenigstens eine freie Ende der Ausgleichswelle wenigstens teilweise durch einen Unwuchtgewichtsabschnitt gebildet .
Indem die Ausgleichswelle ein freies, nicht gelagertes Ende aufweist, das vorzugsweise durch einen Unwuchtgewichtsabschnitt gebildet wird, wird eine Biegelinie der Ausgleichswelle in diesem Endbereich nicht durch ein Lager beeinflusst . Dies ist bei der erfindungsgemäßen Ausgleichswelle möglich, da der dem freien Ende bezüglich der Lagerstelle gegenüberliegende Unwuchtgewichtsabschnitt mit einem biegeweichen Koppelelement an die übrige Ausgleichswelle angeschlossen ist und sich infolgedessen ebenfalls annähernd unbeeinflusst verbiegen kann. Trotz der Biegung des freien Endes bei Drehung der Ausgleichswelle kann dadurch ein Lagerkippen vermieden werden. Das Weglassen einer Lagerstelle am freien Ende der Ausgleichswelle ermöglicht es aber, eine entstehende Reibleistung zu verringern.
In Weiterbildung der Erfindung sind die Unwuchtgewichtsabschnitte und die weiteren Wellenabschnitte so bemessen und angeordnet, dass ein Schwerpunkt der montierten Ausgleichswelle in einer Mitte des Mehrzylinder-Reihenmotors, bezogen auf dessen Längsrichtung, liegt.
Durch diese Maßnahmen lässt sich erreichen, dass die Ausgleichswelle eine geringst mögliche quasistatische Durchbiegung aufweist. Dadurch muss die Ausgleichswelle lediglich geringfügig versteift werden und kann damit leichter ausgeführt werden. Beispielsweise werden zwei Paare von Unwuchtgewichts- abschnitten gezielt leicht asymmetrisch angeordnet oder bemessen, so dass eine Ausgleichswelle im quasistatischen Zustand möglichst wenig gebogen verläuft.
In Weiterbildung der Erfindung weist die Ausgleichswelle wenigstens zwei Lagerstellen auf, wobei zwei erste Unwuchtgewichtsabschnitte symmetrisch zur ersten Lagerstelle und zwei zweite Unwuchtgewichtsabschnitte symmetrisch zur zweiten Lagerstelle angeordnet sind, wobei einer der ersten Unwuchtgewichtsabschnitte mit einem antreibbaren Endabschnitt der Ausgleichswelle verbunden ist und wobei die ersten Unwuchtgewichtsabschnitte leichter als die zweiten Unwuchtgewichtsabschnitte ausgebildet sind.
Durch diese Maßnahmen kann bei symmetrisch zur Triebwerksmitte angeordneten Lagerstellen erreicht werden, dass der Gesamtschwerpunkt der Ausgleichswelle in Triebswerksmitte und mittig zu den beiden Lagerstellen liegt. Indem die ersten Unwuchtgewichtsabschnitte, die auf der Seite eines antreibbaren Endabschnitts liegen, leichter ausgeführt werden als die zweiten Unwuchtgewichtsabschnitte, lässt sich das Gewicht des antreibbaren Endabschnitts kompensieren und der Schwerpunkt
verbleibt in Triebswerksmitte oder auf einer Querachse, die durch die Triebwerksmitte geht . Der antreibbare Endabschnitt kann im übrigen mittels einer weiteren Lagerstelle am Triebwerk gelagert sein.
In Weiterbildung der Erfindung ist einer der ersten Unwucht- gewichtsabschnitte mittels eines biegeweichen Koppelelements mit dem antreibbaren Endabschnitt verbunden.
Dadurch wird eine Biegelinie der Ausgleichswelle möglichst wenig beeinflusst und insbesondere kann sich die Ausgleichswelle zu beiden Seiten der ersten und zweiten Lagerstelle symmetrisch verformen, so dass kein Kippen oder Verkanten der Lager auftritt .
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird auch durch einen Mehrzylinder-Reihenmotor mit zwei erfindungsgemäßen Ausgleichswellen gelöst.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische, abschnittsweise Seitenansicht einer Ausgleichswelle gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Biegelinie bei einer Drehung der Ausgleichswelle der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht einer Ausgleichswelle gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer Ausgleichswelle gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der Ausgleichswelle der Fig. 4.
Die in der Fig. 1 dargestellte Ausgleichswelle 10 ist für einen Mehrzylinder-Reihenmotor vorgesehen und dient dem Ausgleich von Massenkräften zweiter Ordnung. Üblicherweise werden zwei Ausgleichswellen versetzt zueinander angeordnet, die dann mit doppelter Motordrehzahl gegenläufig rotieren.
Die Ausgleichswelle 10 wird über einen lediglich abschnittsweise dargestellten Antriebsabschnitt 12 angetrieben, an dessen, nicht dargestelltem Ende sich beispielsweise ein Kettenrad befindet. Die Ausgleichswelle 10 ist mit zwei Lagerstellen 14 und 16 versehen, an denen die Ausgleichswelle 10 beispielsweise in einem Motorblock gelagert ist. Die Lagerstellen 14, 16 sind zylindrisch ausgebildet und weisen einen Umfang auf, der größer ist als ein Umfang der übrigen Abschnitte der Ausgleichswelle 10. Dadurch kann die Ausgleichswelle 10 von einer Seite her in die Lager im Motorblock eingeschoben werden. Eine Mittelachse der Ausgleichswelle 10 ist durch eine strichpunktierte Linie angedeutet.
Die Ausgleichswelle 10 weist insgesamt vier Unwuchtgewichts- abschnitte 18, 20, 22 und 24 auf, wobei zwei erste Unwuchtgewichtsabschnitte 18, 20 symmetrisch zur ersten Lagerstelle 14 angeordnet sind. Die zweiten Unwuchtgewichtsabschnitte 22, 24 sind symmetrisch zur zweiten Lagerstelle 16 angeordnet. Die Unwuchtgewichtsabschnitte 18, 20, 22, 24 weisen jeweils einen in Längsrichtung der Ausgleichswelle 10 gesehen kreisab- schnittsförmigen Querschnitt auf und sind in der Darstellung
der Fig. 1 mit ihrer gesamten Querschnittsfläche unterhalb der Mittellängsachse der Ausgleichswelle 10 angeordnet. Bei einer Drehung der Ausgleichswelle 10 entsteht somit eine Unwucht, die in radial nach außen gerichteten Zentrifugalkräften resultiert. Diese von den Unwuchtgewichtsabschnitten 18, 20, 22, 24 jeweils nach außen gerichteten Zentrifugalkräfte werden über die Lagerstellen 14, 16 an die Lager im Motorblock weitergegeben. In der Darstellung der Fig. 1 sind an der ersten Lagerstelle 14 sowie an der zweiten Lagerstelle 16 jeweils eine resultierende Zentrifugalkraft 26 bzw. 28 eingezeichnet. Es ist dabei einzusehen, dass die Darstellung der Fig. 1 mit den Kräften 26, 28 lediglich eine Momentaufnahme darstellt und die Zentrifugalkrä te 26, 28 zusammen mit der Ausgleichswelle 10 rotieren und relativ zur Ausgleichswelle 10 somit immer gleich ausgerichtet sind.
Der Antriebsabschnitt 12 und der Unwuchtgewichtsabschnitt 18 sind mittels eines biegeweichen Koppelelements 30 verbunden und auch der Unwuchtgewichtsabschnitt 20 und der Unwuchtge- wichtsabschnitt 22 sind mittels eines weiteren biegeweichen Koppelelements 32 verbunden. Die biegeweichen Koppelelemente 30, 32 sind in einer Weise ausgebildet, so dass sie durch eine parallel zu den Kräften 26, 28 verlaufende und an einem Ende der biegeweichen Koppelelemente 30, 32 angreifende Kraft vergleichsweise leicht zu verformen sind, durch Kräfte, die von der Richtung der Kräfte 26, 28 abweichen, aber vergleichsweise schwer verformbar sind. In einer Richtung senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1 muss zur Verformung der Koppelelemente 30, 32 somit nur ein geringes Biegemoment aufgebracht werden. Darüber hinaus sind die biegeweichen Koppel- elemente 30, 32 annähernd drehsteif ausgebildet, so dass vom Antriebsabschnitt 12 übertragende Drehmomente um die Mittel- längsachse der Ausgleichswelle 10 ohne nennenswerte Verdrillung der Ausgleichswelle 10 weitergegeben werden. Die biege-
weichen Koppelelemente 30, 32 weisen beispielsweise einen rechteckartigen Querschnitt auf, wobei eine kurze Seite des rechteckartigen Querschnitts in der Fig. 1 zu erkennen ist und eine lange Seite sich in die Zeichenebene hinein erstreckt .
Die schematische Darstellung der Fig. 2 zeigt eine Biegelinie der Ausgleichswelle 10, die sich bei schneller Drehung ergibt. Durch die bei Drehung entstehende Unwucht drängen die Unwuchtgewichtsabschnitte 18, 20, 22 und 24 an ihrem jeweiligen, von der zugeordneten Lagerstelle 14, 16 abgewandten Ende nach außen, in Richtung der in der Fig. 1 eingezeichneten Zentrifugalkräfte 26, 28. Die biegeweichen Koppelelemente 30, 32 sind gegenüber einer solchen Auslenkung der Unwuchtgewichtsabschnitte 18, 20, 22 und 24 biegeweich ausgeführt und setzen einer solchen Auslenkung einen vergleichsweise geringen Widerstand entgegen. Dadurch kann sich die in der Fig. 2 gestrichelt dargestellte Biegelinie 34 einstellen.
Ausgehend vom Antriebsabschnitt 12 läuft die Biegelinie 34 von der Mittellängsachse weg auf einen Umkehrpunkt 36 zu, der im Bereich des ersten biegeweichen Koppelelements 30 liegt. Ausgehend vom Punkt 36 läuft die Biegelinie 34 wieder auf die Mittellängsachse zu und berührt diese in der Mitte der ersten Lagerstelle 14. Im weiteren Verlauf der Biegelinie entfernt sich diese wieder von der Mittellängsachse, um im Bereich des biegeweichen Koppelelements 32 einen weiteren Umkehrpunkt 38 zu durchlaufen. Nach dem Umkehrpunkt 38 nähert sich die Biegelinie 34 wieder der Mittellängsachse an und berührt diese, in gleiche Weise wie bei der ersten Lagerstelle 14, in der Mitte der zweiten Lagerstelle 16. Im weiteren Verlauf der Biegewelle 34 läuft diese wieder von der Mittellängsachse weg, entsprechend der Verformung des freien Endes der Ausgleichswelle 10 bei Drehung.
Anhand der Darstellung der Fig. 2 ist zu erkennen, dass die Biegelinie 34 im Bereich der ersten Lagerstelle 14 und der zweiten Lagerstelle 16 jeweils symmetrisch verläuft, so dass die Lagerstellen 14, 16 auch bei schneller Drehung der Ausgleichswelle 10 nicht verkippen. Dies wird dadurch erreicht, dass die biegeweichen Koppelelemente 30, 32 eine Auslenkung der Unwuchtgewichtsabschnitte 18, 20, 22 im Bereich ihrer jeweiligen, von der zugeordneten Lagerstelle 14, 16 abgewandten Enden nur unwesentlich behindern. Darüber hinaus bildet der Unwuchtgewichtsabschnitt 24 der Ausgleichswelle 10 das dem Antriebsabschnitt 12 gegenüberliegende freie Ende der Ausgleichswelle 10 und der Unwuchtgewichtsabschnitt 24 kann im Bereich seines, der zweiten Lagerstelle 16 abgewandten Endes infolgedessen unbeeinflusst ausgelenkt werden.
In der Folge kann im Unterschied zum Stand der Technik darauf verzichtet werden, die Lagerstellen 14, 16 ballig auszuführen, so dass die Tragfähigkeit der Lagerstellen 14, 16 erhöht werden kann. Aufgrund der erhöhten Tragfähigkeit können die Lagerstellen 14, 16 aber auch einen gegenüber dem Stand der Technik geringeren Durchmesser oder eine geringere Breite aufweisen, so dass die Ausgleichswelle 10 insgesamt leichter ausgeführt werden kann.
Die schematische Darstellung der Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ausgleichswelle 40. Die Ausgleichswelle 40 ist ähnlich zu der in der Fig. 1 gezeigten Ausgleichswelle 10 aufgebaut und weist einen Antriebsabschnitt 42, eine erste Lagerstelle 44, eine zweite Lagerstelle 46, zwei erste Unwuchtgewichtsabschnitte 48, 50 und zwei zweite Unwuchtgewichtsabschnitte 52, 54 auf. Die ersten Unwuchtgewichtsabschnitte 48, 50 sind symmetrisch zur ersten Lagerstelle 44 angeordnet und die zweiten Unwuchtge-
wichtsabschnitte 52, 54 sind symmetrisch zur zweiten Lagerstelle 46 angeordnet. Der Antriebsabschnitt 42 ist mit einer Lagerstelle 56 versehen und trägt an seinem freien Ende ein Antriebsrad 58. Der Antriebsabschnitt 42 und der Unwuchtgewichtsabschnitt 48 sind mittels eines ersten biegeweichen Koppelelements 60 verbunden und der erste Unwuchtgewichtsabschnitt 50 und der zweite Unwuchtgewichtsabschnitt 52 sind mittels eines zweiten biegeweichen Koppelelements 62 verbunden.
Im Unterschied zur Ausgleichswelle 10 der Fig. 1 sind die ersten Unwuchtgewichtsabschnitte 48, 50 jeweils leichter ausgeführt als die zweiten Unwuchtgewichtsabschnitte 52, 54. Dies ist in der Darstellung der Fig. 3 dadurch verdeutlicht, dass die ersten Unwuchtgewichtsabschnitte 48, 50 in Richtung einer Mittellängsachse der Ausgleichswelle 40 kürzer ausgeführt sind als die zweiten Unwuchtgewichtsabschnitte 52, 54. Zur Verdeutlichung ist eine stark übertriebene Darstellung gewählt. Indem die ersten Unwuchtgewichtsabschnitte 48, 50 leichter sind als die zweiten Unwuchtgewichtsabschnitte 52, 54 kann erreicht werden, dass ein GesamtSchwerpunkt 64 der Ausgleichswelle 40 exakt in einer Triebswerksmitte liegt, die mittels einer strichpunktierten Linie 66 angedeutet ist. Die Lagerstellen 44, 46 sind symmetrisch zur Triebwerksmitte 66 angeordnet, so dass der Schwerpunkt 64 exakt in der Mitte zwischen den beiden Lagerstellen 44, 46 liegt. Durch die leichtere Ausführung der Unwuchtgewichtsabschnitte 48, 50 kann somit das Gewicht des Antriebsabschnitts 42 kompensiert werden. Da der Schwerpunkt 64 genau in der Mitte zwischen den beiden Lagerstellen 44, 46 liegt, übt die Ausgleichswelle 10 kein Kippmoment (Taumeln) auf die Brennkraftmaschine aus, so dass ein nochmals ruhigerer Motorlauf erzielt wird.
In der Seitenansicht der Fig. 4 ist eine Ausgleichswelle 70 gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in Seitenansicht dargestellt. Die Ausgleichswelle 70 weist einen Antriebsabschnitt 72 auf, an dem eine Lagerstelle 74 vorgesehen ist. Zwei weitere Lagerstellen 76 und 78 sind jeweils von zwei Unwuchtgewichtsabschnitten 80, 82, 84 und 86 flankiert. Der Unwuchtgewichtsabschnitt 86 bildet das freie, dem Antriebsabschnitt 72 gegenüberliegende Ende der Welle. Die Unwuchtgewichtsabschnitte 80, 82, 84 und 86 sind jeweils mittels einer Strebe 88 mit einer jeweiligen Lagerstelle 76, 78 verbunden. Die Streben 88 stabilisieren die Ausgleichswelle 70 und werden bei schneller Drehung der Ausgleichswelle 70 auf Zug belastet. Grundsätzlich wirken die Streben 88 aufgrund ihres Eigengewichts zwar der gewünschten Unwucht der Ausgleichswelle 70 entgegen, wie in der perspektivischen Ansicht der Fig. 5 zu erkennen ist, weisen die Streben 88 aber einen T-förmigen Querschnitt auf und sind dadurch mit vergleichsweise geringem Gewicht realisierbar.
Der Unwuchtgewichtsabsσhnitt 82 und der Unwuchtgewichtsabschnitt 84 sind mittels eines biegeweichen Koppelelements 90 miteinander verbunden, das einen rechteckartigen Querschnitt aufweist, wie auch in der Darstellung der Fig. 5 zu erkennen ist. Im Bereich des biegeweichen Koppelelements 90 ist die Ausgleichswelle 70 somit in der Zeichenebene der Fig. 4 vergleichsweise leicht zu verbiegen, so dass einer Auslenkung der Unwuchtgewichtsabschnitte 82, 84 bei schneller Drehung der Welle nur ein geringer Widerstand entgegengesetzt wird. Das biegeweiche Koppelelement 90 ist aber im wesentlichen drehsteif ausgelegt, so dass Antriebsmomente um die Mittel- längsachse der Ausgleichswelle 70 verzδgerungsfrei übertragen werden und sich Torsionsschwingungen der Ausgleichswelle 70 nicht oder nur in unwesentlichem Ausmaß ausbilden können.
Zwischen dem Antriebsabschnitt 72 und dem Unwuchtgewichtsabschnitt 80 ist ein weiteres biegeweiches Koppelelement 92 mittels einer deutlichen Querschnittsverringerung der Ausgleichswelle 70 realisiert. Auch einer Auslenkung des, der Lagerstelle 76 abgewandten Endes des Unwuchtgewichtsabschnitts 80 wird somit nur ein vergleichsweise geringer Widerstand entgegengesetzt. Da sich auch das freie Ende der Ausgleichswelle 70, entsprechend dem freien Ende des Unwucht- gewichtsabschnitts 86 ungehindert verformen kann, wird sich bei der Ausgleichswelle 70 der Fig. 4 und 5 bei schneller Drehung eine Biegelinie einstellen, wie sie qualitativ in der Fig. 2 dargestellt ist.