Medizinisches Schneid- und/oder Halteinstrument
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Schneid- und/oder Halteinstrument mit einem Schaft, einer am proximalen Ende des Schaftes angeordneten, aus zwei Griffteilen bestehenden Handhabe sowie einer in einer Führungsnut des Schaftes gelagerten Zug-/Schubstange zum Betätigen eines am distalen Ende des Schaftes angeordneten, aus zwei Maulteilen bestehenden Werkzeugs, wobei die Zug- /Schubstange zum Öffnen und Schließen des Werkzeugs distalseitig mit mindestens einem verschwenkbaren Maulteil des Werkzeugs und proximalseitig mit einem verschwenkbaren Griffteil der Handhabe koppelbar ist und wobei die Zug- /Schubstange und das verschwenkbare Griffteil über einen Kopplungsmechanismus lösbar miteinander verbindbar sind.
Medizinische Schneid- und/oder Halteinstrumente werden sowohl in der offenen als auch in der endoskopischen Chirurgie vielfältig eingesetzt. Aufgrund der verwendungsbedingten sehr schlanken Bauweise endoskopischer Instrumente, die in der Regel durch hohle Trokarhülsen in das Operationsgebiet eingeführt werden, haben sich in der endoskopischen Chirurgie sogenannte Rohrschaftinstrumente für die Ausgestaltung von Schneid- und/oder Halteinstrumenten etabliert und bewährt. Diese Rohrschaftinstrumente zeichnen sich dadurch aus, dass der Instrumentenschaft als hohles Rohr ausgebildet ist und die zur Betätigung des distalseitigen Maulteils vorgesehene Zug-/Schubstange verschiebbar im Inneren des hohlen Schaftrohres gelagert ist.
Da insbesondere mit Blut in Kontakt kommende medizinische Instrumente, die nicht als Einweg-Instrumente ausgelegt sind, einer gründlichen Reinigung und Ste-
rilisation bedürfen, müssen diese Rohrschaftinstrumente zerlegbar ausgebildet sein, um insbesondere eine zuverlässige Reinigung des hohlen Schaftrohres zu gewährleisten. Diese konstruktiven Maßnahmen, die das Zerlegen des medizinischen Instruments in wenigstens drei Teile, nämlich das hohle Schaftrohr, die Zug- /Schubstange sowie die Handhabe, ermöglichen, verteuern die Herstellung derartiger medizinischer Instrumente und erschweren deren Montage und Demontage.
Aus der DE 94 21 125 U1 ist ein gattungsgemäßes medizinisches Schneid- und/oder Halteinstrument bekannt, bei dem die Zug-/Schubstange in einer offenen Führungsnut des Schaftes gelagert ist und die Zug-/Schubstange zu Reinigungszwecken aus dieser Führungsnut des Schaftes herausklappbar ist. Diese Ausgestaltung des medizinischen Instruments erleichtert die Reinigung sowie die Montage und Demontage des Instruments deutlich. Darüber hinaus ist diese konstruktive Ausgestaltung deutlich einfacher und somit auch kostengünstiger zu verwirklichen als dies bei den bekannten Rohrschaftinstrumenten möglich ist.
Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist jedoch, dass zumindest die Kopplung der Zug-/Schubstange mit dem verschwenkbaren Maulteil des Werkzeugs eine vertikale Verlagerung der Zug-/Schubstange quer zur Bewegungsrichtung der Zug-/Schubstange bewirkt, wenn die Zug-/Schubstange das Maulteil zwischen der geschlossenen und der geöffneten Stellung verschwenkt. Aufgrund dieser Vertikalverlagerung, bei der die Zug-/Schubstange aus der Führungsnut des Schaftes heraustritt, ist ein derartiges medizinisches Instrument nicht für den Einsatz in der endoskopischen Chirurgie geeignet, da dies zu einem Verklemmen innerhalb der Trokarhülse führen kann.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die A u f g a b e zugrunde, ein medizinisches Schneid- und/oder Halteinstrument der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass dieses auch für endoskopische Zwecke verwendbar ist.
Die L ö s u n g dieser Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass die Zug-/Schubstange sowohl proximalseitig als auch distalseitig mit Spiel in einer Richtung im wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung der Zug- /Schubstange mit den verschwenkbaren Bauteilen gekoppelt ist.
Aufgrund der erfindungsgemäßen beidseitig spielbehafteten Kopplung der Zug- /Schubstange ist es möglich, dass das Verschwenken des Maulteils über eine Betätigung des verschwenkbaren Griffteils der Handhabe ausschließlich eine Axialverschiebung der Zug-/Schubstange innerhalb der Führungsnut des Schaftes bewirkt. Das in einer Richtung im wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung der Zug- /Schubstange vorgesehene Kopplungsspiel ermöglicht es den jeweils auf einer Bogenbahn verlaufenden Kopplungspunkten der angeschlossenen Bauteile eben diesen Bogenbahnen zu folgen, jedoch ohne dabei eine Vertikalverlagerung der Zug-/Schubstange zu bewirken. Ein solchermaßen ausgestaltetes medizinisches Schneid- und/oder Halteinstrument lässt sich auch problemlos in eine enge Tro- karhülse einsetzen und ist somit für den Einsatz in der endoskopischen Chirurgie geeignet.
Gemäß einer praktischen Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Lagerstelle an jeweils einem der miteinander zu koppelnden Bauteile zur Ausbildung des beidseitigen Kopplungsspiels als Langloch ausgebildet ist.
Um die Kopplung der Zug-/Schubstange mit dem verschwenkbaren Griffteil zu vereinfachen, wird mit der Erfindung weiterhin vorgeschlagen, dass das distalseitige Langloch als offene Rastnut ausgebildet ist, die ein einfaches Einhängen und wieder Aushängen der Zug-/Schubstange aus der Kopplung mit dem Griffteil ermöglicht.
Gemäß einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform zur Ausbildung des Kopplungsmechanismus zum lösbaren Verbinden der Zug-/Schubstange mit dem verschwenkbaren Griffteil wird vorgeschlagen, dass dieser Kopplungsmechanismus als Schraubverbindung ausgebildet ist. Die Ausbildung einer Schraubverbindung stellt eine besonders einfach herzustellende und handzuhabende Art der Kopplung zwischen zwei Bauteilen dar.
Zur Ausbildung der Schraubverbindung ist das stangenseitige Ende des verschwenkbaren Griffteils zur Aufnahme der Zug-/Schubstange vorzugsweise gabelförmig ausgebildet und ist in der Zug-/Schubstange oder im stangenseitigen Ende des verschwenkbaren Griffteils eine Gewindebuchse zur Aufnahme eines
Gewindestifts und im jeweils anderen Bauteil das Langloch zur führenden Aufnahme des Gewindestifts ausgebildet.
Gemäß einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform zur Ausbildung des Kopplungsmechanismus zum lösbaren Verbinden der Zug-/Schubstange mit dem verschwenkbaren Griffteil wird vorgeschlagen, dass der Kopplungsmechanismus zum lösbaren Verbinden der Zug-/Schubstange mit dem verschwenkbaren Griffteil als Zapfen-Schlitz-Steuerung ausgebildet ist, die einen an der Zug-/Schubstange oder am stangenseitigen Ende des verschwenkbaren Griffteils angeordneten Kopplungsstift und eine im jeweils anderen Bauteil ausgebildete offene Rastnut zur führenden Aufnahme des Kopplungsstifts umfasst. Durch die Ausbildung des distalseitigen Langlochs als offene Rastnut lässt sich die Zug-/Schubstange zu Reinigungszwecken einfach und schnell aus der Führungsnut des Schaftes herausklappen.
Um die Zug-/Schubstange in der mit dem verschwenkbaren Griffteil gekoppelten Arbeitsstellung zu sichern und ein versehentliches Lösen der Kopplung zu vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass Zug-/Schubstange in der mit dem verschwenkbaren Griffteil gekoppelten Arbeitsstellung über ein Rastelement fixierbar ist, wobei das Rastelement vorzugsweise zusätzlich über ein Federelement in Richtung der verrastenden Stellung vorgespannt ist.
Zusätzlich zu der Verwendung bei medizinischen Schneid- und/oder Halteinstrumenten mit einem verschwenkbaren Griffteil der Handhabe betrifft die Erfindung auch gattungsgemäße medizinische Schneid- und/oder Halteinstrumente mit einem axial in Schaftrichtung verschiebbaren Griffteil. Um auch bei einem mit einem axial verschiebbaren Griffteil versehenen medizinischen Instrument dessen Verwendung für die endoskopische Chirurgie zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Zug-/Schubstange distalseitig mit Spiel in einer Richtung im wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung der Zug-/Schubstange mit dem verschwenkbaren Maulteil gekoppelt ist.
Bei dieser Ausgestaltungsform ist es ausreichend nur die distalseitige Kopplung mit Spielfreiheit auszustatten, da das Griffteil ausschließlich axial verschiebbar am Instrumentenschaft gelagert ist.
Weiterhin wird gemäß einer praktischen Ausführungsform der Erfindung vorgeschlagen, dass bei dieser Ausgestaltungsform der Kopplungsmechanismus zum lösbaren Verbinden der Zug-/Schubstange mit dem verschiebbaren Griffteil als im wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung der Zug-/Schubstange ausgerichteter Mitnahmestift ausgebildet ist, der einerseits an der Zug-/Schubstange gelagert ist und sich andererseits am verschiebbaren Griffteil abstützt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist Schaft ein Langloch zur führenden Aufnahme des Mitnahmestifts ausgebildet ist und der Mitnahmestift vorzugsweise als mit einer Riegelplatte versehener drehbarer Stift ausgebildet.
Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass das verschiebbare Griffteil über ein an dem Mitnahmestift angreifendes Federelement in die das Werkzeug öffnende Stellung vorgespannt ist, um das Öffnen des Werkzeugs entgegen der durch das Zusammendrücken der Griffteile bewirkte Schließen des Werkzeugs zu erleichtern.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der zugehörigen Zeichnung, in der vier Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen medizinischen Schneid- und/oder Halteinstruments nur beispielhaft schematisch dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen medizinischen Schneid- und/oder Halteinstruments;
Fig. 2a eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen medizinischen Schneid- und/oder Halteinstruments;
Fig. 2b eine vergrößerte und teilweise geschnittene Detailansicht des medizinischen Instruments gemäß Fig. 2a;
Fig. 3 einen ausschnittweisen Schnitt entlang der Linie lll-lll gemäß Fig. 2b;
Fig. 4a eine geschnittene Seitenansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen medizinischen Schneid- und/oder Halteinstruments;
Fig. 4b eine vergrößerte Detailansicht des Details IVb gemäß Fig. 4a und
Fig. 5 eine geschnittene Seitenansicht einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen medizinischen Schneid- und/oder Halteinstruments.
Die in den Abbildungen Fig. 1, 2a, 4a und 5 dargestellten medizinischen Schneid- und/oder Halteinstrumente bestehen im Wesentlichen aus einem stangenförmigen Schaft 1 , einem am distalen Ende des Schaftes 1 angeordneten, aus zwei Maulteilen 2a und 2b bestehenden Werkzeug 2, einer am proximalen Ende des Schaftes 1 angeordneten, mit zwei Griffteilen 3a und 3b versehenen Handhabe 3 sowie einer formbündig in einer Führungsnut 4 des Schaftes 1 axial verschiebbar gelagerten Zug-/Schubstange 5 zur Betätigung des Werkzeugs 2 mittels der Handhabe 3.
Wie weiterhin aus den Abbildungen ersichtlich, besteht das Werkzeug 2 aus einem starren, fest mit dem Schaft 1 verbundenen Maulteil 2a sowie einem über die Zug- /Schubstange 5 verschwenkbaren Maulteil 2b. Ebenso weist die Handhabe 3 ein starres, fest mit dem Schaft 1 verbundenes Griffteil 3a sowie ein gegenüber dem starrem Griffteil 3b verstellbares Griffteil 3b auf. Das verschwenkbare Maulteil 2b und das verstellbare Griffteil 3b sind über die Zug-/Schubstange 5 miteinander gekoppelt, wobei die Zug-/Schubstange 5 und das verschwenkbare Griffteil 3b über einen Kopplungsmechanismus lösbar so miteinander verbindbar sind, dass die Zug-/Schubstange 5, beispielsweise zu Reinigungszwecken, nach oben aus der Führungsnut 4 des Schaftes 1 herausgeschwenkt werden kann.
Während bei den in den Abbildungen Fig. 1 bis 4b dargestellten medizinischen Instrumenten das verstellbare Maulteil 3b um eine Schwenkachse 6 gegenüber dem starren Griffteil 3a verschwenkbar ist, ist in Fig. 5 eine Ausführungsform dargestellt, bei der das verstellbare Griffteil 3b in Schaftrichtung axial verschiebbar ausgebildet ist.
Um zu verhindern, dass die Zug-/Schubstange 5 beim Betätigen des Werkzeugs 2 über das verschwenkbare Griffteil 3b der Handhabe 3 nach oben aus der Füh-
rungsnut 4 des Schaftes 1 herausgehoben wird, da die Lagerstellen sowohl des verschwenkbaren Maulteils 2b als auch des verschwenkbaren Griffteils 3b bei ihrer Verlagerung zwischen den beiden Endstellungen eine Bogenbahn beschreiben, sind bei den in den Abbildungen Fig. 1 bis 4b dargestellten Ausführungsformen die beidseitigen Lagerstellen der Zug-/Schubstange 5 mit Kopplungsspiel ausgebildet.
Dieses Kopplungsspiel wird bei diesen Ausführungsformen dadurch erzielt, dass die beidseitigen Lagerstellen der Zug-/Schubstange 5 als Langlöcher 7 ausgebildet sind, in die entsprechende Kopplungsstifte 8 des verschwenkbaren Maulteils 2b sowie des verschwenkbaren Griffteils 3b eingreifen. Wie weiterhin aus den Abbildungen Fig. 1 und 4a ersichtlich, ist es auch möglich, das proxiomalseitige Langloch 7 als offene Rastnut 9 auszubilden, die ein besonders einfaches und schnelles Koppeln von Zug-/Schubstange 5 und verschwenkbarem Griffteil 3b ermöglicht.
Die Spielfreiheit, die die Kopplungsstifte 8 in den Langlöchern 7 haben ermöglicht es, dass das Betätigen des verschwenkbaren Griffteils 3b eine ausschließliche A- xialverschiebung der Zug-/Schubstange 5 bewirkt, weshalb ein solchermaßen ausgebildetes medizinisches Schneid- und/oder Halteinstrument auch verklemmungs- frei in einer Trokarhülse betätigbar ist, wodurch dieses Instrument auch für die en- doskopische Chirurgie verwendbar ist.
Alternativ zu der dargestellten Anordnung der Langlöcher 7 an der Zug- /Schubstange 5 und der Kopplungsstifte 8 an den verschwenkbaren Bauteilen 2b und 3b ist es selbstverständlich auch möglich, die Langlöcher 7 an den verschwenkbaren Bauteilen 2b und 3b und die Kopplungsstifte 8 an der Zug- /Schubstange 5 auszubilden.
Gerade bei der Verwendung dieser medizinischen Schneid- und/oder Halteinstrumente für die endoskopische Chirurgie ist es vorteilhaft, wenn der Schaft 1 mit der formbündig in die Führungsnut 4 eingesetzten Zug-/Schubstange 5 einen runden Querschnitt aufweist, da diese Querschnittsform das Abdichten des Schaftes 1 in einer Trokarhülse, beispielsweise durch eine den Schaft 1 umschließende Ringdichtung, zur Aufrechterhaltung des Insufflationsdrucks erleichtert. Selbstverständlich sind aber auch alle anderen Querschnittsformen möglich, bei denen die in die
Führungsnut 4 eingesetzte Zug-/Schubstange 5 die Außenkontur des Schaftes 1 formbündig ergänzt.
Neben der unterschiedlichen Art zur Verlagerung des verstellbaren Griffteils 3b der Handhabe 3, nämlich als verschwenkbares Griffteil 3b gemäß Fig. 1 bis 4b oder als axial verschiebbares Griffteil 3b gemäß Fig. 5, unterscheiden sich die in den Abbildungen Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsformen medizinischer Schneid- und/oder Halteinstrumente durch die Art der Ausbildung des Kopplungsmechanismus zum lösbaren Verbinden der Zug-/Schubstange 5 mit dem verstellbaren Griffteil 3b.
Bei der in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsform ist der Kopplungsmechanismus zum lösbaren Verbinden der Zug-/Schubstange 5 mit dem verschwenkbaren Griffteil 3b als Zapfen-Schlitz-Steuerung ausgebildet ist, die einen am stangen- seitigen Ende des verschwenkbaren Griffteils 3b angeordneten Kopplungsstift 8 und eine am proximalen Ende der Zug-/Schubstange 5 ausgebildete offene Rastnut 9 zur führenden Aufnahme des Kopplungsstifts 8 umfasst.
Die Abbildung zeigt die Zug-/Schubstange 5 einmal in der nach oben aus der Führungsnut 4 des Schaftes 1 herausgeschwenkten Montage- und Reinigungsstellung und einmal in der mit dem verschwenkbaren Griffteil 3b gekoppelten Arbeitsstellung.
Um die Zug-/Schubstange 5 in der gekoppelten Arbeitsstellung zu sichern und ein versehentliches entkoppeln zu verhindern, ist die Zug-/Schubstange 5 bei der dargestellten Ausführungsform über ein in eine Rastkerbe 10 eingreifendes Rastelement 11 in der gekoppelten Stellung fixierbar, wobei das Rastelement 11 über ein Federelement 12 in Richtung der verrastenden Stellung vorgespannt ist.
Zum Lösen der Kopplung von Zug-/Schubstange 5 und Griffteil 3b ist es zunächst erforderlich, das Rastelement 11 gegen die Kraft des Federelements 12 außer Eingriff mit der Rastkerbe 10 zu verschwenken. Anschließend kann die Zug- /Schubstange 5 nach oben aus der Führungsnut 4 des Schaftes 1 herausgeklappt werden.
Bei der in den Abbildungen Fig. 2a bis 3 dargestellten zweiten Ausführungsform ist der Kopplungsmechanismus zum lösbaren Verbinden der Zug-/Schubstange 5 mit dem verschwenkbaren Griffteil 3b als Schraubverbindung 13 ausgebildet. Zur Ausbildung der Schraubverbindung 13 ist das stangenseitige Ende des verschwenkbaren Griffteils 3b zur Aufnahme der Zug-/Schubstange 5 gabelförmig ausgebildet und in der Zug-/Schubstange 5 eine Gewindebuchse zur Aufnahme eines Gewindestifts 14 der Schraubverbindung 13 ausgebildet. In den beiden gabelförmigen Enden des verschwenkbaren Griffteils 3b sind entsprechende Langlöcher 7 zur führenden Aufnahme des Gewindestifts 14 ausgebildet, wie dies insbesondere den Abbildungen Fig. 2b und 3 zu entnehmen ist.
Wie weiterhin aus Fig. 2a ersichtlich, ist das verschwenkbare Griffteil 3b der Handhabe 3 über eine vorzugsweise federbelastete Arretiervorrichtung 15 in der gegenüber dem starren Griffteil 3a verschwenkten Stellung fixierbar.
Bei der in Fig. 4a und 4b dargestellten dritten Ausführungsform ist der Kopplungsmechanismus zum lösbaren Verbinden der Zug-/Schubstange 5 mit dem verschwenkbaren Griffteil 3b wiederum als Zapfen-Schlitz-Steuerung ausgebildet. Im Gegensatz zu der in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsform wird die Zug- /Schubstange 5 bei dieser Ausgestaltungsform nicht über ein Rastelement 11 in der gekoppelten Stellung fixiert. Darüber hinaus unterscheiden sich die beiden Ausführungsformen durch die Art der Lagerung der beiden Griffteile 3a und 3b aneinander sowie durch die Lage der Lagerstelle der Zug-/Schubstange 5 am verschwenkbaren Maulteil 2b.
Die in Fig. 5 dargestellte vierte Ausführungsform zeigt schließlich ein medizinisches Schneid- und/oder Halteinstrument mit einem axial verschiebbaren Griffteil 3b. Da bei dieser Ausgestaltungsform die proximalseitige der Lagerstelle der Zug- /Schubstange 5 aufgrund der Axialverschiebbarkeit des Griffteils 3b unproblematisch ist, ist es ausreichend, dass die Zug-/Schubstange 5 distalseitig mit Spiel in einer Richtung im wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung der Zug- /Schubstange 5 mit dem verschwenkbaren Maulteil 2b gekoppelt ist, um ein Herausheben der Zug-/Schubstange 5 aus der Führungsnut 4 des Schaftes 1 zu verhindern.
Bei dieser Ausgestaltungsform ist der Kopplungsmechanismus zum lösbaren Verbinden der Zug-/Schubstange 5 mit dem verschiebbaren Griffteil 3b als im wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung der Zug-/Schubstange 5 ausgerichteter Mitnahmestift 16 ausgebildet ist, der einerseits an der Zug-/Schubstange 5 gelagert ist und sich andererseits am verschiebbaren Griffteil 3b abstützt.
Wie aus der Abbildung ersichtlich, ist im Schaft 1 ein Langloch 17 zur führenden Lagerung des Mitnahmestifts 16 ausgebildet. Zum Festlegen der Zug- /Schubstange 5 in der gekoppelten Stellung weist der Mitnahmestift 16 eine Riegelplatte 16a auf, die nach dem Einsetzen in das Langloch 17 des Schaftes 1 um 90° verdrehbar ist und so ein Anheben der Zug-/Schubstange 5 blockiert. Die Riegelplatte 16a dient bei der dargestellten Ausführungsform weiterhin als Anschlagfläche für ein Federelement 18, über das das verschiebbare Griffteil 3b in die das Werkzeug 2 öffnende Stellung vorgespannt ist.
Die wie dargestellt ausgebildeten medizinischen Schneid- und/oder Halteinstrumente zeichnen sich dadurch aus, dass die formbündig in der Führungsnut 4 des Schaftes 1 gelagerte Zug-/Schubstange 5 einerseits einfach und schnell zu Montage- und Reinigungszwecken aus der Führungsnut 4 herausklappbar ist und andererseits das Verlagern der Zug-/Schubstange 5 über die verstellbaren Griffteile 3b der Handhabe 3 aufgrund der spielbehafteten Lagerung der Zug-/Schubstange 5 ein ausschließlich in Axialrichtung des Schaftes 1 verlaufende Verlagerung der Zug-/Schubstange 5 bewirkt. Aus diesem Grund sind solchermaßen ausgebildete medizinische Instrumente auch klemmfrei in engen Trokarhülsen betätigbar, wie dies in der endoskopischen Chirurgie verwendet werden.
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Bezugszeichenliste
Schaft 14 Gewindestift
Werkzeug 15 Arretiervorrichtung a starres Maulteil 16 Mitnahmestift b verschwenkbares Maulteil 16a Riegelplatte
Handhabe 17 Langloch a starres Griffteil 18 Federelement b verstellbares Griffteil
Führungsnut
Zug-/Schubstange
Schwenkachse Langloch Kopplungsstift
Rastnut 0 Rastkerbe 1 Rastelement 2 Federelement 3 Schraubverbindung