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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Trokarführungshülse zum Führen einer Trokarhülse eines Trokars.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung ein Trokarsystem umfassend eine
Trokarhülse
eines Trokars und eine Trokarführungshülse zum
Führen der
Trokarhülse.
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Trokarsysteme
der eingangs beschriebenen Art werden insbesondere bei minimalinvasiven
chirurgischen Eingriffen verwendet. Ein Beispiel hierfür sind endoskopische
Eingriffe an der Wirbelsäule
eines Patienten. Die bekannten Trokarsysteme zeichnen sich überwiegend
durch eine schlechte Halteergonomie für den Operateur aus, so dass
insbesondere endoskopische Eingriffe in der Wirbelsäule derzeit ausschließlich und
nur mit Unterstützung
eines Assistenten für
den operierenden Arzt durchgeführt werden
können.
Es ist für
eine Person praktisch nicht möglich,
alle für
den chirurgischen Eingriff benötigten Teile
gleichzeitig und in definierter Weise zu halten. Bei bekannten Systemen
bereitet unter anderem die Führung
des Trokars in der auch als Arbeitshülse bezeichneten Trokarführungshülse bei
gleichzeitiger Bedienung der Instrumente große Probleme. Das Halten der
Trokarführungshülse wird
daher meist vom Assistenten übernommen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Trokarführungshülse und
ein Trokarsystem der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern,
dass das Trokarsystem von einer einzigen Person handhabbar ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Trokarführungshülse der
eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
sie eine Abstandsänderungseinrichtung
zum Ändern
eines Abstands zwischen einem distalen und einem proximalen Ende
der Trokarführungshülse umfasst.
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Die
Abstandsänderungseinrichtung
ermöglicht
es, die Trokarführungshülse mit
einer Hand zu halten, wobei durch die Abstandsänderungseinrichtung eine Einführtiefe
des Trokars in der Trokarführungshülse eindeutig
vorgegeben werden kann. Die Notwendigkeit einer dritten Hand eines
Assistenten zur Bedienung des Trokarsystems entfällt, da der Operateur die Trokarführungshülse selbst
halten und bei entsprechender Ausbildung der Abstandsänderungseinrichtung
diese mit derselben Hand bedienen kann. Es ist so eine manuell handhabbare
und kontrollierte axiale Höhenverstellung
und Axialverschiebung des Trokars in der Trokarführungshülse möglich. Durch die Änderbarkeit
des Abstands zwischen dem distalen und dem proximalen Ende der Trokarführungshülse besteht
keine Gefahr mehr, dass der Trokar dem Operateur aus der Hand gleiten
und, beispielsweise bei chirurgischen Eingriffen an der Wirbelsäule, Nervenwurzeln
geschädigt
werden können. Des
Weiteren kann durch das Vorsehen der Abstandsänderungseinrichtung an der
Trokarführungshülse ein
Durchmesser derselben kleingehalten werden.
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Günstigerweise
umfasst die Abstandsänderungseinrichtung
mindestens ein erstes und zweites Abstandsänderungsglied, welche relativ
zueinander bewegbar angeordnet sind. Die zwei relativ zueinander
beweglich angeordneten Abstandsänderungsglieder
ermöglichen
es auf einfache Weise, den Abstand zwischen dem distalen und dem
proximalen Ende der Trokarführungshülse in gewünschter
Weise zu ändern.
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Um
sicherzustellen, dass ein Trokar nur in definierter Weise in distaler
Richtung relativ zur Trokarführungshülse bewegbar
ist, ist es günstig,
die Trokarführungshülse mit
einem proximalen Anschlag zum Begrenzen einer Einführtiefe
einer in die Trokarführungshülse einführbaren
Trokarhülse
eines Trokars auszustatten.
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Vorzugsweise
ist das erste Abstandsänderungsglied
dem proximalen Anschlag zugeordnet. Durch eine Relativbewegung zwischen
dem ersten und dem zweiten Abstandsänderungsglied kann somit auch
ein Abstand zwischen dem proximalen Anschlag und dem distalen Ende
der Trokarführungshülse verändert werden.
Damit kann eine maximale Einführtiefe
der in die Trokarführungshülse einführbaren
Trokarhülse
des Trokars vorgegeben und vom Operateur bei Bedarf geändert werden.
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Besonders
einfach wird der Aufbau der Trokarführungshülse, wenn der proximale Anschlag
und das erste Abstandsänderungsglied
miteinander verbunden oder einstückig
ausgebildet sind.
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Um
eine optimale Führung
einer Trokarhülse eines
Trokars zu ermöglichen,
ist es günstig,
wenn die Trokarführungshülse eine
Arbeitshülse
umfasst, welche sich bis zu einem distalen Ende der Trokarführungshülse erstreckt.
Die Arbeitshülse,
und damit auch die Trokarführungshülse, schützen insbesondere
umliegendes Gewebe vor Verletzungen durch die Trokarhülse sowie
durch diese einführbare
Instrumente.
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Besonders
einfach ausbilden lässt
sich die Arbeitshülse,
wenn sie durch einen hülsenförmigen Abschnitt
gebildet ist.
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Günstigerweise
sind die Arbeitshülse
und das zweite Abstandsänderungsglied
miteinander verbunden oder einstückig
ausgebildet. Auf diese Weise kann das zweite Abstandsänderungsglied
direkt dem distalen Ende der Trokarführungshülse zugeordnet werden. Damit
lässt sich
dann auf einfache Weise ein Abstand zwischen dem distalen und dem
proximalen Ende der Trokarführungshülse ändern durch
eine Relativbewegung des ersten und des zweiten Abstandsänderungsglieds.
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Um
die Trokarführungshülse einfach
und sicher handhaben zu können,
umfasst die Arbeitshülse vorteilhafterweise
einen Griffbereich. Die Trokarführungshülse lässt sich
so von einem Operateur einfach und sicher am Griffbereich halten.
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Zur
Verbesserung der Ergonomie der Trokarführungshülse kann es günstig sein,
wenn der Griffbereich einen Griffanschlag aufweist. Der Griffanschlag
kann insbesondere zur Abstützung
der die Trokarführungshülse haltenden
Hand des Operateurs dienen.
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Der
Griffanschlag lässt
sich insbesondere auf einfache Weise dadurch ausbilden, dass er
in Form eines quer zu einer von der Arbeitshülse definierten Längsachse
abstehenden Flansches ausgebildet ist. Der Flansch kann somit insbesondere
in radialer Richtung von der Längsachse
weg weisend ausgebildet sein. Er muss sich jedoch in Umfangsrichtung
nicht über
einen Winkelbereich von 360° erstrecken.
Auch kann eine radiale Erstreckung des Flansches in Umfangsrichtung
variieren.
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Ein
Abstand zwischen dem proximalen und dem distalen Ende der Trokarführungshülse lässt sich
auf einfache Weise dadurch ändern,
dass das mindestens eine erste und zweite Abstandsänderungsglied
relativ zueinander verschiebbar und/oder rotierbar sind. Insbesondere
kann eine Bewegung auch über
eine definierte überlagerte
Translations-Rotations-Bewegung erfolgen. Dies ist insbesondere
der Fall, wenn das erste und das zweite Abstandsänderungsglied relativ zueinander
direkt oder indirekt verschraubbar sind und miteinander in Eingriff
bringbare und korrespondierend zueinander ausgebildete Gewindeabschnitte
umfassen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann ferner vorgesehen sein, dass die Abstandsänderungseinrichtung
einen Verstellmechanismus umfasst zum definierten Bewegen des mindestens
einen ersten und zweiten Abstandsänderungsglied relativ zueinander.
Der Verstellmechanismus ermöglicht
es einem Operateur den Abstand zwischen dem distalen und proximalen
Ende der Trokarführungshülse in definierter
Weise zu ändern
infolge einer definierten Relativbewegung der Abstandsänderungsglieder
relativ zueinander.
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Besonders
einfach kann der Verstellmechanismus ausgebildet werden, wenn er
in Form eines Schraubmechanismus ausgebildet ist zum Erzeugen einer überlagerten
Translations-Rotations-Bewegung des mindestens einen ersten und
zweiten Abstandsänderungsglieds
relativ zueinander. Anders als bei einer reinen Translationsbewegung
der Abstandsänderungsglieder
relativ zueinander kann so durch Verschrauben der ersten und zweiten
Abstandsänderungsglieder
relativ zueinander ein Abstand zwischen dem distalen und dem proximalen Ende
der Trokarführungshülse geändert werden. Durch
entsprechende Ausbildung des Schraubmechanismus kann zudem eine
unbeabsichtigte rein axiale Relativbewegung zwischen den Abstandsänderungsgliedern
vermieden werden. Dies kann insbesondere bei einer vorgesehenen
ausschließlich axialen
Verschiebbarkeit der Abstandsänderungsglieder
dann nur durch eine zusätzliche
Sicherungseinrichtung verhindert werden, auf die jedoch erfindungsgemäß verzichtet
werden kann.
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Vorteilhaft
ist es, wenn der Verstellmechanismus einen Innengewindeabschnitt
und einen korrespondierenden Außengewindeabschnitt
umfasst und wenn einer der beiden Gewindeabschnitte am ersten Abstandsänderungsglied
angeordnet ist und wenn der andere der beiden Gewindeabschnitte
am zweiten Abstandsänderungsglied
angeordnet oder ausgebildet ist. Die Abstandsänderungsglieder können so
auf einfache Weise relativ zueinander bewegt werden durch Verschrauben.
Durch die Zuordnung der Abstandsänderungsglieder
jeweils zu einem Ende der Trokarführungshülse kann dann durch einfaches Verschrauben
der Abstandsänderungsglieder
miteinander der Abstand zwischen den Enden der Trokarführungshülse geändert werden.
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Grundsätzlich wäre es denkbar,
dem proximalen Anschlag den Außengewindeabschnitt
zuzuordnen und der Arbeitshülse
den Innengewindeabschnitt. Die Arbeitshülse lässt sich jedoch deutlich schlanker
ausbilden, wenn der proximale Anschlag dem Innengewindeabschnitt
zugeordnet ist und wenn die Arbeitshülse dem Außengewindeabschnitt zugeordnet
ist.
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Günstigerweise
ist die Abstandsänderungseinrichtung
ausgebildet zum stufenlosen Ändern
des Abstands zwischen dem distalen und dem proximalen Ende der Trokarführungshülse. Das
Trokarsystem kann so von einem Operateur in gewünschter Weise an jede Physiologie
und Operationssituation angepasst werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann eine Verdrehbremseinrichtung zum Vermindern oder
Ausschalten einer Rotation einer in die Trokarführungshülse eingeführten Trokarhülse relativ
zur Trokarführungshülse um eine
von der Trokarführungshülse definierte
Längsachse
vorgesehen sein. Die Verdrehbremseineinrichtung kann also mit einer
in die Trokarführungshülse eingeführten Trokarhülse eines
Trokars zusammenwirken und dient dazu, eine axiale Drehstellung
der Trokarhülse
relativ zur Trokarführungshülse im Wesentlichen
beizubehalten oder zu sichern. Je nach Ausbildung der Verdrehbremseinrichtung
kann zwar eine Rotation der Trokarhülse relativ zur Trokarführungshülse noch
möglich,
jedoch vorzugsweise erschwert sein.
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Günstig ist
es, wenn die Verdrehbremseinrichtung mindestens ein Bremsglied umfasst,
welches an der Trokarführungshülse angeordnet
oder ausgebildet ist zum Zusammenwirken mit der Trokarhülse. Das
Bremsglied ermöglicht
es, die Trokarhülse relativ
zur Trokarhülse
in einer vorgegebenen Dreh- oder Rotationsstellung zu halten oder
eine Relativbewegung zwischen der Trokarhülse und der Trokarführungshülse zu erschweren.
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Um
mit der Trokarhülse
zusammenwirken zu können,
ist es günstig,
wenn das mindestens eine Bremsglied mindestens teilweise in einen
von der Trokarführungshülse definierten
Führungskanal
für die
Trokarhülse
hineinragt. Insbesondere dann, wenn der Führungskanal ausgebildet ist
zum Führen
der Trokarhülse,
kann so bei entsprechend angepassten Durchmessern des Führungskanals
und der Trokarhülse
erreicht werden, dass das mindestens eine Bremsglied mit der in
den Führungskanal
eingeführten
Trokarhülse
in Kontakt treten und eine Relativbewegung zwischen der Trokarhülse und
der Trokarführungshülse minimiert
oder ausgeschaltet werden kann.
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Die
Trokarführungshülse kann
besonders kompakt ausgebildet werden, wenn das mindestens eine Bremsglied
an der Arbeitshülse
angeordnet, ausgebildet oder gehalten ist. Es kann so insbesondere
dem distalen Ende der Trokarführungshülse zugeordnet
sein, so dass eine axiale Drehstellung der Trokarhülse relativ
zur Trokarführungshülse und
deren distalem Ende einfach und sicher beibehalten werden kann.
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Vorzugsweise
ist das mindestens eine Bremsglied mindestens teilweise elastisch
oder flexibel ausgebildet. So kann es, wenn es beispielsweise in
den Führungskanal
hineinragt, in seiner Form durch eine in den Führungskanal eingeführte Trokarhülse verändert, das
heißt
verformt werden und in einer vorgegebenen Weise eine Bremskraft
auf die Trokarhülse
ausüben.
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Günstigerweise
ist das mindestens eine Bremsglied aus einem Material hergestellt,
welches einen hohen Haft- und/oder Gleitreibungskoeffizienten aufweist.
So kann auf einfache Weise eine Bewegung der Trokarführungshülse relativ
zum Bremsglied verhindert werden. Vorzugsweise ist ein Wert des
jeweiligen Reibungskoeffizienten größer als 0,5.
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Um
die Herstellung der Trokarführungshülse zu vereinfachen,
kann es günstig
sein, wenn das mindestens eine Bremsglied in Form eines in einer
Ringnut an der Arbeitshülse
gelagerten O-Rings ausgebildet ist. So kann das Bremsglied in Umfangsrichtung der
in den Führungskanal
eingeführten
Trokarhülse allseitig
an dieser anliegen und eine Bewegung derselben relativ zur Trokarführungshülse bremsen
oder verhindern.
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Besonders
kostengünstig
herstellen lässt sich
die Trokarführungshülse, wenn
das mindestens eine Bremsglied aus einem Kunststoff oder aus Gummi
hergestellt ist.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die Verdrehbremseinrichtung einen Bremskörper umfasst,
welcher relativ zur Arbeitshülse
um eine von der Trokarführungshülse definierte
Längsachse
rotierbar ist. Der Bremskörper
ermöglicht
bei entsprechender Ausbildung eine im Wesentlichen kraftfreie Rotation
um die Längsachse.
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Günstigerweise
ist das mindestens eine Bremsglied am Bremskörper angeordnet, ausgebildet
oder gehalten. Dies ermöglicht
es, eine in die Trokarführungshülse eingeführte Trokarhülse zwar
frei um die Längsachse
derselben zu rotieren, jedoch kann durch das Bremsglied insbesondere
auch eine Axialbewegung der Trokarhülse relativ zur Trokarführungshülse erschwert
werden. Des Weiteren kann so eine Verdrehstellung der Trokarhülse relativ
zum Bremskörper
in definierter Weise vorgegeben werden, insbesondere wenn eine Rotation
des Bremskörpers
relativ zur Arbeitshülse
leichter möglich
ist als eine Rotation der Trokarhülse relativ zum Bremskörper.
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Um
eine Verdrehung der Trokarhülse
relativ zur Trokarführungshülse zu vermindern
oder ganz auszuschließen,
ist es günstig,
wenn der Bremskörper
in einer Kupplungsstellung drehfest mit der Arbeitshülse kuppelbar
ist. Ein Operateur hat somit die Wahl, den Bremskörper beispielsweise
frei rotierbar relativ zur Arbeitshülse zu nutzen oder ihn mit
der Arbeitshülse
so zu kuppeln, dass er drehfest mit ihr verbunden ist. Damit lässt sich
aber auch eine Relativbewegung der in den Führungskanal eingeführten Trokarhülse relativ
zur Trokarführungshülse vermindern
oder ausschalten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann die Trokarführungshülse eine Kupplungseinrichtung
zum drehfesten Kuppeln des Bremskörpers mit der Arbeitshülse umfassen.
Die Kupplungseinrichtung ermöglicht
es insbesondere, den Bremskörper
und die Arbeitshülse
in einer oder mehreren Winkelstellungen relativ zueinander drehfest
zu kuppeln.
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Die
Kupplungseinrichtung kann auf besonders einfache Weise dadurch ausgebildet
werden, dass sie erste und zweite Kupplungsglieder umfasst, welche einerseits
am Bremskörper
und andererseits an der Arbeitshülse
angeordnet oder ausgebildet und in der Kupplungsstellung kraft-
und/oder formschlüssig
in Eingriff bringbar sind.
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Vorzugsweise
ist das eine Kupplungsglied in Form eines Kupplungsvorsprungs und
das andere Kupplungsglied in Form einer Kupplungsausnehmung ausgebildet.
Vorzugsweise sind sie korrespondierend zu einander ausgebildet.
Bei entsprechender Formgebung können
sie zudem besonders einfach hergestellt werden.
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Eine
besonders einfache Kupplung des Bremskörpers mit der Arbeitshülse kann
dadurch erreicht werden, dass der Kupplungsvorsprung in radialer
Richtung weisend vom Bremskörper
oder von der Arbeitshülse
absteht. In radialer Richtung weisend bedeutet insbesondere von
einer Längsachse der
Arbeitshülse
weg weisend oder in einer Richtung auf die Längsachse hin weisend.
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Günstigerweise
umfasst die Trokarführungshülse eine
Sicherungseinrichtung zum Sichern des Bremskörpers in einer Sicherungsstellung,
in welcher der Bremskörper
die Kupplungsstellung einnimmt. Die Sicherungseinrichtung ermöglicht es
so, die miteinander gekuppelten Bremskörper und Arbeitshülse in der
Kupplungsstellung so zu sichern, dass sie sich nicht in unbeabsichtigter
Weise voneinander lösen können.
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Vorzugsweise
nimmt die Sicherungseinrichtung in einer Grundstellung die Sicherungsstellung ein.
So kann erreicht werden, dass die Sicherungseinrichtung von einer
Bedienperson, beispielsweise einem Operateur, aktiv betätigt werden
muss, um die Sicherungseinrichtung von einer Sicherungsstellung beispielsweise
in eine Lösestellung
zu überführen, in der
der Bremskörper
und die Arbeitshülse
entkoppelt werden können.
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Auf
einfache Weise lässt
sich die Sicherungseinrichtung ausbilden, wenn sie erste und zweite
Sicherungsglieder umfasst, welche einerseits am Bremskörper und
andererseits an der Arbeitshülse angeordnet
oder ausgebildet und in der Sicherungsstellung der Sicherungseinrichtung
kraft- und/oder formschlüssig
in Eingriff bringbar sind.
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Günstigerweise
ist das eine Sicherungsglied in Form eines Sicherungsvorsprungs
und das andere Sicherungsglied in Form einer Sicherungsausnehmung
ausgebildet. Dies vereinfacht sowohl den Aufbau als auch die Herstellung
der Trokarführungshülse.
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Um
die Sicherungseinrichtung auf einfache Weise von der Sicherungsstellung
in eine Lösestellung überführen zu
können,
ist es vorteilhaft, wenn der Sicherungsvorsprung in radialer Richtung
bewegbar ist. Er kann so infolge einer radialen Bewegung mit der
Sicherungsausnehmung in Eingriff oder außer Eingriff gebracht werden.
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Damit
der Bremskörper
und die Arbeitshülse entkoppelt
werden können,
ist es günstig,
wenn die Sicherungseinrichtung von der Sicherungsstellung in eine
Lösestellung,
in welche der Bremskörper
und die Arbeitshülse
entkoppelbar sind, bringbar ist und umgekehrt. So kann mit der Sicherungseinrichtung die
Kupplungsstellung zwischen der Arbeitshülse und dem Bremskörper in
definierter Weise gesichert oder entsichert werden.
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Um
die Sicherungseinrichtung möglichst
in der Grundstellung zu halten, ist es vorteilhaft, wenn die Sicherungseinrichtung
entgegen der Wirkung einer Rückstelleinrichtung
von der Sicherungsstellung in die Lösestellung bringbar ist. Es
muss also zum Lösen
der Sicherungseinrichtung eine Lösekraft
aufgebracht werden, die einer von der Rückstelleinrichtung ausgeübten Rückstellkraft
entgegenwirkt.
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Der
Aufbau der Rückstelleinrichtung
lässt sich
auf einfache Weise dadurch realisieren, dass sie mindestens ein
Rückstellglied
umfasst, entgegen dessen Wirkung das erste und das zweite Sicherungsglied
außer
Eingriff bringbar sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Trokarhülse
ist sie derart ausgebildet, dass eine Kupplungsrichtung, in welcher
der Bremskörper
und die Arbeitshülse
relativ zueinander beweglich sind zum Kuppeln und voneinander Lösen, quer
oder im Wesentlichen quer zu einer Sicherungsrichtung verläuft, in
welcher das erste und das zweite Sicherungsglied relativ zueinander
bewegbar sind beim Übergang
von der Sicherungsstellung in die Lösestellung. Insbesondere dann,
wenn die Sicherungsglieder relativ zueinander in radialer Richtung
bezogen auf die Längsachse
der Trokarführungshülse bewegbar
sind, können
der Bremskörper
und die Arbeitshülse
relativ zueinander parallel zur Längsachse bewegt werden, wenn
die Sicherungseinrichtung die Lösestellung
einnimmt.
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Die
eingangs gestellte Aufgabe wird ferner erfindungsgemäß gelöst bei einem
Trokarsystems der eingangs beschriebenen Art dadurch, dass die Trokarführungshülse eine
Abstandsänderungseinrichtung
zum Ändern
eines Abstands zwischen einem distalen und einem proximalen Ende
der Trokarführungshülse umfasst.
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Die
Abstandsänderungseinrichtung
ermöglicht
es dem Operateur, den Abstand zwischen den Enden der Trokarführungshülse zu verändern. So kann
er insbesondere die Trokarhülse
auf das proximale Ende der Trokarführungshülse auflegen und muss daher
die Trokarhülse
beziehungsweise den Trokar nicht unabhängig von der Trokarführungshülse halten.
Es ist daher insgesamt eine Hand weniger erforderlich, um beispielsweise
einen endoskopischen Eingriff an der Wirbelsäule eines Menschen durchzuführen.
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Vorzugsweise
ist die Trokarführungshülse ausgebildet
in Form einer der oben beschriebenen Trokarführungshülsen. Das Trokarsystem weist
dann ebenfalls die oben im Zusammenhang mit bevorzugten Ausführungsformen
der Trokarführungshülse beschriebenen
Vorteile auf.
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Günstigerweise
entspricht oder im Wesentlichen entspricht ein Außendurchmesser
der Trokarhülse
einem Innendurchmesser der Trokarführungshülse. So kann die Trokarhülse optimal
und im Wesentlich spielfrei mittels der Trokarführungshülse geführt werden zum Heranführen eines
distalen Endes derselben an einen Operationssitus.
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Vorzugsweise
ist an einem proximalen Ende der Trokarhülse ein Führungskörper angeordnet oder ausgebildet,
dessen Außenabmessungen
größer sind
als der Innendurchmesser der Trokarführungshülse. Dies ermöglicht es,
den Führungskörper des Trokars
auf ein proximales Ende der Trokarführungshülse aufzulegen, wobei gleichzeitig
sichergestellt werden kann, dass eine Bewegung der Trokarhülse relativ
zur Trokarführungshülse in axialer
Richtung dadurch begrenzt wird. Mit anderen Worten bildet der Führungskörper einen
mit dem proximalen Anschlag der Trokarführungshülse zusammenwirkenden Anschlag
der Trokarhülse.
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Um
beispielsweise ein Spülfluid
zu einem Operationssitus zu leiten, ist es günstig, wenn die Trokarhülse einen
mit einem im Inneren der Trokarhülse
verlaufenden Spülkanal
in Fluidverbindung stehenden Spülanschluss
aufweist. Der Spülanschluss kann
beispielsweise mit einer Spülfluidquelle
verbunden werden, um das Spülfluid
durch den Spülkanal zum
Beispiel zu einem distalen Ende der Trokarhülse zu leiten, um den Operationssitus
zu spülen.
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Damit
das Einführen
der Trokarhülse
in den Körper
des Patienten erleichtert werden kann, ist günstig, wenn das Trokarsystem
ferner einen in die Trokarhülse
einführbaren
Obturator zum Verschließen
der Trokarhülse
umfasst. Der Obturator weist vorzugsweise ein über ein distales Ende der Trokarhülse hinausragendes
Ende auf, welches schneidend oder nichtschneidend ausgebildet ist,
um das Einführen
der Trokarhülse
durch Körpergewebe
hindurch zu vereinfachen.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Trokarsystems;
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2:
eine in axialer Richtung auseinandergezogene und teilweise durchbrochene
Ansicht eines proximalen Endes des in 1 dargestellten Trokarsystems;
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3:
eine vergrößerte und
in Längsrichtung
teilweise geschnittene perspektivische Ansicht des Trokarsystems
aus 1 im Bereich der Abstandsänderungseinrichtung; und
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4:
eine vergrößerte Ansicht
des Abschnitts A in 3.
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In
den 1 bis 3 ist ein insgesamt mit dem
Bezugszeichen 10 versehenes Trokarsystem dargestellt, welches
eine Trokarhülse 12 und
eine Trokarführungshülse 14 umfasst.
Optional kann das Trokarsystem ferner einen nicht dargestellten
Obturator umfassen, welcher in die Trokarhülse 12 einführbar ist,
mit dieser zusammen einen Trokar 13 ausbildet und in einer
Einführstellung
mit seinem distalen Ende über
ein distales Ende der Trokarhülse 12 hinausragt.
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Die
Trokarhülse 12 umfasst
einen langgestreckten zylindrischen Schaft 16, an dessen
proximalem Ende ein zylindrischer Führungskörper 18 angeordnet
ist. Der Führungskörper 18 weist
einen Spülanschluss 20 in
Form einer sich über
einen Teil des äußeren Umfang
des Führungskörpers 18 erstreckenden
Nut auf, welche mit einem sich in Längsrichtung der Trokarhülse 12 und
in deren Innerem erstreckenden Spülkanal, welcher in den Figuren
nicht dargestellt ist, in Fluidverbindung steht. Der Führungskörper 18 ist
umgeben von einer Hülse 22,
welche eine Bohrung 24 aufweist, die mit dem Spülanschluss 20 in
Fluidverbindung steht. Die Hülse 22 ist verdrehbar
am Führungskörper 18 gehalten
und stellt sicher, dass über
den in Form einer Ringnut sich über einen
Teil des Umfangs des Führungskörpers 18 erstreckende
Spülanschluss 20 unabhängig von
einer Rotationsstellung der Hülse 22 relativ
zum Führungskörper 18,
eine Fluidverbindung mit dem Spülkanal herstellbar
ist. Die Bohrung 24 ist über eine entsprechende Verbindung,
beispielsweise einen Fluidschlauch mit einem Fluidreservoir oder
einer Fluidquelle verbindbar, um ein Spülfluid durch die Trokarhülse 12 hindurch
zu einem distalen Ende derselben zu leiten, beispielsweise um einen
Operationssitus zu spülen.
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Proximalseitig
des Führungskörpers 18 ist ein
Einführkörper 26 angeordnet,
und zwar in Form eines weiteren flachen zylindrischen Körpers, dessen Außendurchmesser
dem Außendurchmesser
der Hülse 22 entspricht.
Der Einführkörper 26 ist
einstückig
mit dem Führungskörper 18 ausgebildet.
Er definiert einen Instrumentenkanal 28, welcher im Querschnitt
im Wesentlichen die Form einer Acht aufweist, sowie einen vom Instrumentenkanal 28 separaten Optikkanal 30,
durch welchen ein stabförmiger Schaft 32 einer
insgesamt mit dem Bezugszeichen 34 versehenen Optik in
den Schaft 16 einführbar
ist.
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Die
Trokarführungshülse umfasst
ein proximales Ende 36 sowie ein distales Ende 38.
Ein Abstand zwischen den Enden 36 und 38 ist mittels
einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 40 versehenen Abstandsänderungseinrichtung änderbar.
Die Abstandsänderungseinrichtung 40 umfasst
ein erstes Abstandsänderungsglied 42 und
ein mit diesem zusammenwirkendes zweites Abstandsänderungsglied 44,
die relativ zueinander bewegbar angeordnet sind. Das erste Abstandsänderungsglied 42 ist
in Form einer Hülse 46 ausgebildet,
deren proximales Ende mit einer Querwand 48 verschlossen
ist, welche gleichzeitig das proximale Ende 36 definiert.
Die Querwand 48 bildet einen proximalen Anschlag 50 zum
Begrenzen einer Einführtiefe
der Trokarhülse 12 des Trokars 13.
Das erste Abstandsänderungsglied 42 ist somit
dem proximalen Anschlag 50 zugeordnet. Der proximale Anschlag 50 und
das erste Abstandsänderungsglied 42 sind
bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel einstückig ausgebildet.
Optional könnten
sie auch anderweitig unlösbar
miteinander verbunden sein.
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Ausgehend
von einem distalen Ende 52 der Hülse 46 ist eine Innenwand
derselben auf etwa der Hälfte
der Gesamtlänge
der Hülse 46 mit
einem Innenge windeabschnitt 57 versehen. Insgesamt ist
das erste Abstandsänderungsglied 42 so
in Form einer Überwurfmutter
ausgebildet. Ferner ist anzumerken, dass die Querwand 48 mit
einer Bohrung 58 versehen ist, deren Innendurchmesser an
den Außendurchmesser
des Schafts 16 angepasst sein kann, um diesen zu führen.
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Zur
Führung
des Schafts 16 dient ferner eine durch einen hülsenförmigen Abschnitt
definierte Arbeitshülse 60,
die gleichzeitig das distale Ende 38 definiert. Ein Innendurchmesser
der Arbeitshülse 60 ist an
den Außendurchmesser
des Schafts 16 angepasst und entspricht einem Innendurchmesser
der Bohrung 58.
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Proximalseitig
schließt
sich an die Arbeitshülse 60 das
zweite Abstandsänderungsglied 44 an. Das
zweite Abstandsänderungsglied 44 ist
in Form einer weiteren Hülse 62 ausgebildet,
deren Innendurchmesser größer ist
als der Innendurchmesser der Arbeitshülse 60. Die Arbeitshülse 60 und
das zweite Abstandsänderungsglied 44 sind
einstückig ausgebildet,
wobei sich der Innendurchmesser im Übergangsbereich zwischen der
Arbeitshülse 60 und dem
zweiten Abstandsänderungsglied 44 einstufig erweitert.
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Ausgehend
von einem distalen Ende 64 der Hülse 62 ist eine Außenwand 66 derselben
auf etwa zwei Drittel ihrer Gesamtlänge mit einem Außengewindeabschnitt 68 versehen,
welcher korrespondierend zum Innengewindeabschnitt 56 ausgebildet
ist, so dass die Hülsen 46 und 62 miteinander
verschraubt werden können.
Die Abstandsänderungseinrichtung 40 umfasst
somit einen Verstellmechanismus 70 zum definierten Bewegen
der Abstandsänderungsglieder 42 und 44 relativ
zueinander.
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Der
Verstellmechanismus 70 ist in Form eines Schraubmechanismus 72 ausgebildet
zum Erzeugen einer überlagerten
Translations-Rotations-Bewegung der Abstandsänderungsglieder 42 und 44 relativ
zueinander. Er umfasst den Innengewindeabschnitt 56 sowie
den korrespondierenden Außengewindeabschnitt 68,
die einerseits dem ersten Abstandsänderungsglied 42 und
anderer seits dem zweiten Abstandsänderungsglied 44 zugeordnet,
bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel sogar jeweils
an diesen ausgebildet sind. Im vorliegenden Fall sind ferner der
proximale Anschlag 50 dem Innengewindeabschnitt 56 und
die Arbeitshülse 60 dem
Außengewindeabschnitt 68 zugeordnet.
Durch das Vorsehen des Schraubmechanismus 72 kann ein Abstand
zwischen dem proximalen Ende 36 und dem distalen Ende 38 der
Trokarführungshülse 14 stufenlos
geändert
werden, und zwar durch Verdrehen der Hülsen 46 und 62 relativ
zueinander im Uhrzeigersinn beziehungsweise im Gegenuhrzeigersinn.
Durch die Schraubenbewegung wird zwar die Querwand 48 um
eine von der Arbeitshülse 60 definierte
Längsachse 74 verdreht,
jedoch gleichzeitig auch der proximale Anschlag 50 in Richtung auf
das distale Ende 38 hin oder von diesem weg bewegt.
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Distalseitig
schließt
sich an das Außengewinde 68 ein
Rücksprung 76 an,
der sich bis zum distalen Ende 78 der Hülse 62 erstreckt,
welche über
einen ringförmigen
und in Richtung auf die Längsachse 74 hin
weisenden Flansch 80 mit der Arbeitshülse 60 verbunden ist.
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Distalseitig
schließt
sich an die Hülse 62 ein die
Arbeitshülse 60 auf
einem kurzen Abschnitt in Längsrichtung
umgebender Griffabschnitt 82 an, welcher eine Griffhülse 84 umfasst,
deren Innendurchmesser an den Außendurchmesser der Arbeitshülse angepasst
ist. Die Griffhülse 84 ist
auf ihrer Außenseite
mit mehreren sich parallel zur Längsachse 74 erstreckenden
Längsnuten 86 versehen,
welche eine erhöhte
Griffsicherheit für
den Operateur bieten. Ein distales Ende der Griffhülse 84 bildet
ein sich in radialer Richtung von der Längsachse 74 weg erstreckender
Flansch 88, welcher einen Griffanschlag 90 für eine Hand
einer Bedienperson des Trokarsystems 10 definiert. Der
Griffabschnitt 82 ist drehfest mit der Arbeitshülse 60 verbunden,
optional einstückig
mit dieser ausgebildet.
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Im
Inneren der hohlzylindrischen Hülse 62 ist ein
zylindrischer Bremskörper 92 gehalten.
Der Bremskörper 92 weist
eine Längsbohrung 94 auf,
deren Innendurchmesser dem Innendurchmesser der Arbeitshülse 60 entspricht.
Zum Herstellen einer drehfesten Verbindung des Bremskörpers 92 mit
der Hülse 62 dient
eine Kupplungseinrichtung 96 umfassend miteinander in Eingriff
bringbare Kupplungsglieder 98 und 100. Das Kupplungsglied 98 ist
in Form eines quaderförmigen
in radialer Richtung von der Hülse 62 abstehenden
Kupplungsvorsprungs ausgebildet, welcher sich ausgehend von einem
proximalen Ende 104 des Bremskörpers 92 in Längsrichtung über einen
kurzen Abschnitt des Bremskörpers 92 erstreckt.
Der Bremskörper 92 insgesamt
weist eine Länge
parallel zur Längsachse 74 auf,
welche einer Länge
eines Innenraums 106 der Hülse 62 entspricht.
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Mit
dem Kupplungsvorsprung 102 formschlüssig in Eingriff bringbar ist
eine Kupplungsausnehmung 108, welche das zweite Kupplungsglied 100 bildet.
Die Kupplungsausnehmung 108 ist in einer Innenwand 110 der
Hülse 62 derart
angeordnet und ausgebildet, dass der Bremskörper 92 von proximal
her kommend mit seinem distalen Ende in den Innenraum 106 einschiebbar
und verdrehbar ist. Die Kupplungsglieder 98 und 100 können ineinander
geschoben werden, und zwar in einer Kupplungsrichtung 112 parallel
zur Längsachse 74,
bis ein distales Ende 114 des Bremskörpers 92 am Flansch 80 anschlägt. Durch
die Kupplungseinrichtung 96 sind der Bremskörper 92 und
die Hülse 62 drehfest
miteinander gekuppelt, jedoch axial relativ zueinander verschiebbar,
auch wenn die Kupplungsglieder 98 und 100 miteinander
in Eingriff stehen. Eine Rotation des Bremskörpers 92 relativ zur
Hülse 62 ist
nur möglich, wenn
die Kupplungsglieder 98 und 100 außer Eingriff gebracht
werden. Dies kann erfolgen durch Bewegen des Bremskörpers 92 in
proximaler Richtung relativ zur Hülse 62 um eine Strecke,
welche einer Höhe
des Kupplungsvorsprungs 102 parallel zur Längsachse 74 entspricht.
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Der
Bremskörper 92 bildet
einen Teil einer mit dem Bezugszeichen 116 versehenen Verdrehbremseinrichtung
zum Verbinden oder Ausschalten einer Rotation der in die Trokarführungshülse 14 eingeführten Trokarhülse 12 relativ
zur Trokarführungshülse 14 um
die Längsachse 74.
Die Verdrehbremseinrichtung 116 umfasst zwei Bremsglieder 118 in Form
von O-Ringen 120, welche in in axialer Richtung beabstandeten
und in einer Innenwand 124 des Bremskörpers 92 ausgebildeten
Ringnuten 122 eingesetzt sind. Ein Durchmesser der O-Ringe 120 ist etwas
größer als
eine Tiefe der Ringnuten 122, so dass die Bremsglieder 118 etwas
in einen von der Trokarführungshülse 14 definierten
Führungskanal 126 hineinragen,
welcher sich auch durch den Bremskörper 92 hindurch erstreckt.
Der Bremskörper 92 bildet
einen Teil der Trokarführungshülse 14,
so dass die Bremsglieder 118 an der Trokarführungshülse 14 angeordnet
sind zum Zusammenwirken mit der Trokarhülse 12. Dadurch, dass
die O-Ringe 120 etwas in den Führungskanal 126 hineinragen,
können sie
mit dem Schaft 16 in Kontakt treten.
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Die
O-Ringe 120 sind vorzugsweise aus einem Kunststoff oder
aus Gummi hergestellt, welche in Verbindung mit dem Material, aus
dem der Schaft 16 hergestellt ist, beispielsweise einem
Instrumentenstahl oder Kunststoff, einen Haft- und/oder Gleitreibungskoeffizienten
definieren, welcher mindestens 0,2 beträgt, vorzugsweise größer als
0,5 ist. Die Bremsglieder 118 sind vorzugsweise teilweise
elastisch beziehungsweise flexibel ausgebildet. Ist, wie in 3 dargestellt,
die Trokarhülse 12 in
den Führungskanal 126 eingeführt, werden
die O-Ringe 120 etwas verformt und in die Ringnuten 122 hineingedrückt, wobei
gleichzeitig eine Reibung zwischen dem Schaft 16 und dem
Bremskörper 92 erhöht wird. Eine
Rotation der Trokarhülse 12 relativ
zum Bremskörper 92 und
damit relativ zur Arbeitshülse 60,
unter der Voraussetzung, dass die Kupplungsglieder 98 und 100 in
Eingriff stehen, wird dadurch erschwert oder nahezu unmöglich.
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Um
den Bremskörper 92 in
einer Kupplungsstellung, in der die Kupplungsglieder 98 und 100 in Eingriff
stehen, wie in 3 dargestellt, zu sichern, ist
eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 128 versehene Sicherungseinrichtung
vorgesehen. Sie verhindert, dass in einer Sicherungsstellung derselben der
Bremskörper 92 und
die Hülse 62 voneinander gelöst werden
können.
Zu diesem Zweck umfasst sie erste und zweite Sicherungsglieder 130 und 132, welche
einerseits am Bremskörpers 92 und
andererseits an der Arbeitshülse 60 angeordnet
und in der Sicherungsstellung der Sicherungseinrichtung 128 kraft-
und/oder formschlüssig
in Eingriff bringbar sind.
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Das
erste Sicherungsglied 130 ist in Form einer sacklochartigen
Sicherungsausnehmung 134 ausgebildet, die in radialer Richtung
von der Längsachse 74 weg
weisend geöffnet
ist. Das zweite Sicherungsglied 132 ist in Form eines Sicherungsvorsprungs 136 ausgebildet,
welcher in radialer Richtung, also senkrecht zur Längsachse 74,
bewegbar ist und so eine Sicherungsrichtung 138 definiert.
Der Sicherungsvorsprung 136 bildet ein distales Ende eines
Zapfens 140, wobei sich proximalseitig an den Sicherungsvorsprung 136 ein
Ringflansch 142 anschließt. An einem vom Sicherungsvorsprung 136 weg
weisenden Ende weist der Zapfen 140 einen zylindrischen
Kopf 144 auf.
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Die
Hülse 62 ist
im Bereich des Rücksprungs 76 mit
einer in radialer Richtung weisenden Bohrung 146 versehen,
deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser
des Sicherungsvorsprungs 136 entspricht. An die Bohrung 146 schließt sich
in radialer Richtung ein Rücksprung 148,
der einen Inndurchmesser der Bohrung 146 einstufig erweitert,
an, an dem eine Hülse 150 in
radialer Richtung abstehend festegelegt ist. Ein Innendurchmesser
der Hülse 150 entspricht
einem Außendurchmesser
des Ringflanschs 142, so dass dieser in der Hülse 150 verschoben
werden kann.
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Auf
der Hülse 150 gehalten
ist eine weitere Hülse 152,
die etwas länger
ist als die Hülse 150. Eine
von der Längsachse 74 weg
weisende Querwand 154 verschließt die Hülse 152, ist jedoch
mit einer Bohrung 156 versehen, durch die der Zapfen 140 hindurchragt,
und zwar mit dem Ende, das den Kopf 144 trägt. Eine
Schraubenfeder 158 stützt
sich einerseits am Ringflansch 142 und andererseits an
der Querwand 154 ab und bildet ein Rückstellglied 160 einer
Rückstelleinrichtung 162,
entgegen deren Wirkung die Sicherungseinrichtung 128 von
der Sicherungsstellung in eine Lösestellung
bringbar ist. In einer Grundstellung der Sicherungseinrichtung 128 drückt die
den Zapfen 140 umgebende Schraubenfeder 158 den
Ringflansch, und damit auch den Sicherungsvorsprung 136,
in Richtung auf die Längsachse 74 hin,
wobei der Sicherungsvorsprung 136 in die Sicherungsausnehmung 134 eintauchen
kann, wenn der Bremskörper 92 und
die Hülse 62 die
in 3 dargestellte Kupplungsstellung einnehmen. Die
Sicherungseinrichtung 128 nimmt dann die Grundstellung
beziehungsweise Sicherungsstellung ein, die ebenfalls in 3 dargestellt
ist.
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Eine
Bedienperson kann den Knopf 144 von der Längsachse 74 in
radialer Richtung nach außen weg
bewegen, wobei dann der Sicherungsvorsprung 136 entgegen
der Wirkung der Schraubenfeder 158 aus der Sicherungsausnehmung 134 herausbewegt wird
in die Lösestellung,
die es ermöglicht,
den Bremskörper 82 und
die Hülse 62 zu
entkoppeln. Die Sicherungsrichtung 138 und die Kupplungsrichtung 112 verlaufen
bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel quer, insbesondere
senkrecht zueinander.
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Um
den Schaft 32 der Optik 34 an der Trokarhülse 12 festzulegen,
ist am Einführkörper 26 eine zylindrische
Ausnehmung 164 vorgesehen, in die ein im Wesentlichen zylindrischer
Klemmkörper 166 einführbar ist.
Dieser weist einen Kanal 168 auf, der einem Außendurchmesser
des Schafts 32 entspricht. Der Klemmkörper 166 ist einseitig
mit einem Schlitz 170 versehen, welcher sich parallel zur
Längsachse 74 erstreckt.
Quer zum Schlitz 170 ist eine Bohrung 172 ausgebildet,
die auf einer Seite des Schlitzes mit einem Innengewinde 174 versehen
ist, welches korrespondierend zu einem Außengewinde 176 einer Klemmschraube 178 ausgebildet
ist. Eine weitere Bohrung 180 ist am Klemmkörper 166 vorgesehen, und
zwar seitlich versetzt und senkrecht zur Längsachse 74 ausgerichtet.
Die Klemmschraube 178 kann mit ihrem Außengewinde 176 in
die sacklochartige Bohrung 180 eingeführt und mit dem Innengewinde 174 in
Eingriff gebracht werden. Wird die Klemmschraube 178 angezogen,
werden die in einer Grundstellung voneinander beabstandeten, den Schlitz 170 begrenzenden
Innenflächen
desselben gegeneinander gezogen und ein Innendurchmesser des Kanals 178 verringert
sich etwas, so dass der Schaft 32 klemmend gehalten werden
kann.
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Die
Trokarführungshülse 14 mit
der eingeführten
Trokarhülse 12 kann
von einem Operateur mit einer Hand gehalten werden. Distale Enden
der Trokarhülse 12 und
der Trokarführungshülse 14 können in
ihrem Abstand relativ zueinander verändert werden mittels der Abstandsänderungseinrichtung 40.
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Dies
kann der Operateur durch Drehen der Hülse 46, beispielsweise
mit einem Daumen, erreichen. Die Trokarhülse 12 muss er so
nicht zwingend halten, kann jedoch trotzdem sicherstellen, dass
eine von ihm gewünschte
Einführtiefe
der Trokarhülse 12 und
der Trokarführungshülse 14 nicht überschritten wird.
In einem ausgekuppelten Zustand der Kupplungseinrichtung 112 kann
die Trokarhülse 12 praktisch
frei relativ zur Arbeitshülse 60 verdreht
werden. Dies kann auch in definierter Weise erfolgen, wenn nämlich eine
in distaler Richtung weisende Seitenfläche 182 des Kupplungsvorsprungs 102 am
Ende 64 anliegt. Eine Verdrehbarkeit der Trokarhülse 12 relativ
zur Arbeitshülse 60 wird
mittels der Verdrehbremseinrichtung 116 sowie der Sicherungseinrichtung 128 in
der beschriebenen Weise eingeschränkt oder vollständig ausgeschlossen.