Verfahren und Vorrichtung zur Ausgabe von Positionsdaten an ein mobiles Endgerät
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ausgabe von Positionsdaten, insbesondere von GPS-Daten, an ein mobiles Endgerät, z. B. ein Mobilfunktelefon, ein PDA-Gerät oder einen Pocket -PC, insbesondere zur Verwendung in einem Informationsdienst .
Aus der EP 0 919 787 Bl ist eine Navigationsdaten empfangende Vorrichtung bekannt, welche auf einer gemeinsamen PC-Karte (PC = Personal Computer) einen Modemblock zum Empfang von Navigationsdaten und einen GPS-Block (GPS = Global Positioning System) zum Empfang von GPS-Daten eines GPS-Systems aufweist. Die Vorrichtung erlaubt es, die digitalen Navigationsdaten, wie Kartendaten, Restaurant-Daten und Stadt-Daten, mit den GPS-Daten zu verknüpfen und auszugeben. Der Modemblock stellt dabei einen möglichen Informationsdienst dar, wie z. B. einen Kartendienst, z. B. für Stadtpläne, einen Reiseführerdienst, z. B. für Restaurant oder einen Stadtdienst, z. B. für Stadtinformationen.
Des Weiteren ist aus der DE 100 16 674 AI eine Fahrinformati- onsvorrichtung zur Ausgabe von Daten, wie Fahrzeugdaten oder Fahrinformationen, im Fahrzeug bekannt, bei der eine Ausgabeeinheit über einen Datenbus mit Rechenvorrichtungen verbunden ist. Dadurch kann eine Ausgabe zentral für alle an den Datenbus angeschlossene Rechenvorrichtungen in der Ausgabeeinheit erfolgen, wodurch nur eine Ausgabeeinheit für mehrere Rechenvorrichtungen erforderlich ist. Als Rechenvorrichtungen werden bei-
spielsweise eine Navigationsvorrichtung, eine Autoradioeinheit, ein Bordcomputer oder ein tragbarer Computer verstanden. Dabei werden die Daten von jeder Rechenvorrichtung getrennt erzeugt und verarbeitet und an der zentralen Ausgabeeinheit ggf. gemeinsam oder getrennt ausgegeben.
Beiden aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen liegt zugrunde, dass bei der Ausgabe von Informationen oder Daten die Positionsdaten mit Navigationsdaten oder anderen Daten verschiedener Informationsdienste, wie Reiseinformationsdienste, Kartendienste etc., miteinander verknüpft und ausgegeben werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung anzugeben, wobei die automatische rechnergestützte Ausgabe von Positionsdaten an ein mobiles Endgerät verbessert werden soll.
Die Aufgabe wird mittels eines Verfahrens mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Die Aufgabe wird ferner mittels einer zur Ausführung des Verfahrens vorgesehenen Vorrichtung mit den in Anspruch 9 angegebenen Merkmalen gelöst .
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass die Ausgabe von Informationen über die Position nicht nur hinsichtlich der Genauigkeit verbessert werden sollte, sondern die rohen Positionsdaten derart verarbeitet werden sollten, dass diese für eine Vielzahl von verschiedenen Informationsdiensten angewendet werden können. Dabei sollten die Positionsdaten unabhängig von der anschließenden Anwendung auf einem mobilen Endgerät und somit getrennt vom mobilen Endgerät erfasst, korrigiert und veredelt werden. Unter Veredelung der Positionsdaten wird das Extrahieren von Daten über Fahrzeugposition und Fahrzeugbewegung aus verschiedenartigen Sensorquellen, wie empfangenen GPS Daten
und Fahrzeugsensoren, wie z.B. Radimpulszähler, Gier-Gyro, Rückwärts-Signal usw. und deren Verarbeitung zu erweiterten Positionsdaten verstanden. Die erweiterten, insbesondere hinsichtlich der Genauigkeit verbesserten Positionsdaten werden bei der Veredelung bzgl. Darstellungsformat vereinheitlicht und standardisiert, um für verschiedene Anwendungen oder Informationsdienste, insbesondere in einem mobilen Endgerät, wie einem Pocket-PC (PC = Personal Computer) oder einem PDA- Gerät (PDA = Personal Digital Assistent) , verwendet werden zu können. Hierzu ist vorgesehen, dass die erweiterten Positionsdaten in ein zur Datenübertragung geeignetes und positionsbezogenes standardisiertes Format umgesetzt und über einen Datenbus an das mobile Endgerät übertragen werden.
Bei der Verarbeitung oder Veredelung der Positionsdaten anhand von fahrzeugspezifischen Betriebsdaten werden bereits im Fahrzeug erfasste und zur Verfügung stehende Betriebsdaten, wie Fahrgeschwindigkeit, Gierrate etc., berücksichtigt, aber auch kinematische Gesetzmäigkeiten der Fahrzeugbewegung. Hierdurch kann zusätzliche Hardware zur Veredelung bzw. Verarbeitung der Positionsdaten entfallen, da als fahrzeugspezifische Betriebsdaten die in Steuergeräten, wie dem Motorsteuergerät oder dem Bordnetzsteuergerät, vorhandenen Informationen oder die von Sensoren, wie Tachometer oder Gyrometer, erfassten Betriebsdaten ausgelesen und verwendet werden. Darüber hinaus können neben dem auf dem mobilen Endgerät implementierten Informationsdienst auch im Fahrzeug integrierte oder eingesetzte Informationsdienste mit den veredelten oder erweiterten Positionsdaten versorgt werden, so dass der jeweilige Informationsdienst erweitert, insbesondere dessen Genauigkeit verbessert wird.
Vorzugsweise werden als fahrzeugspezifische Betriebsdaten Wegstreckendaten, Radumdrehungsdaten, Gierratendaten, Geschwindig- keits, Richtungswinkeldaten, Kartendaten und/oder Schätzdaten
für Sensorfehler verwendet. Anhand der beispielsweise mittels eines Odometer oder Radumdrehungsmesser erfassten Wegstreckendaten und Radumdrehungsdaten in Abhängigkeit vom Radumfang können die mit einer groben Auflösung von beispielsweise 5 m extrahierten, jedoch durch Messfehler verrauschten Positionsdaten aus GPS-Messungen erweitert oder veredelt werden, so dass diese Fehler zumindest stark verringert werden und sich ein wirklichkeitstreuerer Verlauf der Positionsdaten ergibt.
Im Allgemeinen ist zur Erfassung der Rohdaten oder GPS-Daten (GPS = Global Positioning System) eine Funkverbindung zu mindestens vier Satelliten erforderlich. In Innenstädten, unter Brücken oder in Tunneln kann es daher zu unzuverlässigen Messungen oder gar zum Ausfall der Navigationseinheit kommen. Vorteilhafterweise werden daher anhand von vorangegangenen Positionsdaten und den f hrzeugspezifischen Betriebsdaten erweiterte Positionsdaten so ermittelt, dass beispielsweise trotz Ausfall der GPS-Verbindung eine prognostizierte Position weiter bestimmt und ausgegeben werden kann. Dabei können anhand von Richtungswinkeldaten und/oder Rückwärtsgang- Indikator auch Fahrtrichtungswechsel ermittelt und bei der Bestimmung der erweiterten Positionsdaten berücksichtigt werden.
Für eine möglichst vielfache Verwendung der erweiterten Positionsdaten in verschiedenen Informationsdiensten verschiedener mobiler Endgeräte werden die erweiterten Positionsdaten in ein positionsbezogenes Standardformat, z. B. das NMEA-Format, umgesetzt. Zusätzlich werden die erweiterten Positionsdaten je nach Art und Aufbau des Datenbus beispielsweise bei einem Funknetz für eine drahtlose Datenübertragung in Bluetooth-Standard umgesetzt. Für eine drahtgebundene Datenübertragung werden die erweiterten Positionsdaten bevorzugt in CAN-Standard oder MOST- Standard umgesetzt. Die Umsetzung der erweiterten Positionsda-
ten in ein standardisiertes Format ermöglicht eine Kommunikation über ein standardisiertes Datenprotokoll des Datenbus, so dass eine vereinheitlichte Datenübertragung an verschiedene, an den Datenbus angebundene mobile Endgeräte möglich ist. Die Umsetzung der erweiterten Positionsdaten in ein positionsbezoge- nes Standardformat ermöglicht die Verwendung in einem beliebigen Informationsdienst des mobilen Endgeräts.
Für eine möglichst universelle Verwendung der erweiterten Positionsdaten in einem der Informationsdienste auf einem mobilen Endgerät werden die erweiterten Positionsdaten im standardisierten Format empfängerseitig mit Informationsdaten verknüpft. Vorzugsweise umfassen die Informationsdaten Kartendaten, Videodaten, Audiodaten, Navigationsdaten, Reisedaten, Servicedaten, Kundendaten, Sicherheitsdaten und/oder Fahrzeugdaten. Hierdurch können die im jeweiligen Informationsdienst gespeicherten Informationsdaten mit den erweiterten Positionsdaten, die auch bei Ausfall der Navigationseinheit anhand der fahrzeugspezifischen Betriebsdaten fortlaufend ermittelt werden, für eine dynamische und aktuelle Ausgabe von Informationen über beispielsweise Sicherheits- und Warnfunktionen, über Sehenswürdigkeiten, über Öffnungszeiten oder über Restaurants auf der vorausliegenden und somit zu erwartenden Fahrstrecke genutzt werden.
In einer möglichen Ausführungsform werden als mobiles Endgerät ein Autoradio, ein CD-Abspielgerät, ein Mobilfunkgerät , ein Po- cket-PC und/oder ein PDA-Geräte (PDA = Personal Digital Assistent) verwendet, wobei auf dem jeweiligen mobilen Endgerät mindestens ein zugehöriger Informationsdienst, z. B. ein Reiseinformationsdienst, ein Stadtplandienst, ein StadtInformationsdienst und/oder ein Navigationsdienst, implementiert ist.
Bezüglich der Vorrichtung zur Ausgabe von Positionsdaten auf einem mobilen Endgerät wird die Aufgabe gelöst durch eine Navi-
gationseinheit zur Erfassung von Rohdaten und eine Datenverarbeitungseinheit zum Extrahieren von Positionsdaten aus den Rohdaten sowie zur Verarbeitung der Positionsdaten anhand von fahrzeugspezifischen Betriebsdaten zu erweiterten Positionsdaten, wobei die Navigationseinheit und die Datenverarbeitungs- einheit über einen Datenbus mit mindestens einem mobilen Endgerät verbunden sind, wobei ein Wandler zur Umsetzung der erweiterten Positionsdaten in ein zur Datenübertragung geeignetes standardisiertes Format vorgesehen ist und die erweiterten Positionsdaten im standardisierten Format an das mobile Endgerät übertragbar sind. Je nach Art und Ausführung können dabei die Navigationseinheit, die Datenverarbeitungseinheit und der Wandler eine Einheit, z. B. ein Navigationssystem, bilden. Das Navigationssystem ist in dieser Ausführung über den Datenbus mit mindestens einem mobilen Endgerät verbunden. Alternativ können die Navigationseinheit, die Datenverarbeitungseinheit und der Wandler als getrennte Hardware- und/oder Software-Module ausgebildet sein. Auch kann der Wandler ein Modul eines anderen Steuergerätes, z. B. eines Telematik-Steuergerätes, bilden. Dabei ist das Steuergerät über einen Datenbus, z. B. einen fahrzeuginternen Datenbus, mit der Navigationseinheit verbunden.
Bevorzugt ist der Datenbus drahtgebunden als CAN-Bus (CAN = Controller Area Network) oder ein MOST-Bus (MOST = Media Orientated System Transport) ausgebildet. Der CAN-Bus ist dabei als ein Draht- oder Kupferkabel -Netzwerk ausgebildet; der MOST- Bus ist als ein optisches oder Lichtwellenleiter-Netzwerk ausgeführt. Beide Bussysteme ermöglichen insbesondere bei der Verwendung in einem Fahrzeug eine sichere Datenübertragung. Alternativ oder zusätzlich kann der Datenbus drahtlos als Funknetz, insbesondere als Bluetooth-Verbindung oder UMTS-Verbindung (UMTS = Universal Mobile Telecommunications System) , ausgebildet sein. Je nach Art und Aufbau des jeweiligen mobilen Endgeräts können zwischen dem jeweiligen mobilen Endgerät und der
Navigationseinheit bzw. der Datenverarbeitungseinheit verschiedenartige Datenbusse verwendet werden.
Bevorzugt ist an den Datenbus als mobiles Endgerät ein Autoradio, ein CD-Abspielgerät, ein Mobilfunkgerät , ein Pocket-PC und/oder ein PDA-Gerät angebunden. Je nach Art und Aufbau des Verfahrens werden dabei als Informationen die mit weiteren Informationsdaten verknüpften erweiterten Positionsdaten auf dem jeweiligen mobilen Endgerät, insbesondere für den auf diesem implementierten Informationsdienst, ausgegeben. Hierzu kann das jeweilige mobile Endgerät mit einer Ausgabeeinheit, insbesondere einer Anzeigeeinheit und/oder einer Audioeinheit, versehen sein. Alternativ oder zusätzlich können die Informationen unmittelbar über eine Ausgabeeinheit, z. B. über ein Kombiinstrument im Cockpit des Fahrzeugs, ausgegeben werden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ohne zusätzliche Hardware auf mobilen Endgeräten, wie z. B. auf einem Mobiltelefon, einem PDA-Gerät, erweiterte Positionsdaten im standardisierten Format für einen beliebigen Informationsdienst, z. B. für eine mobile dynamische Navigation, einen mobilen Reiseführer, ein mobiles Fahrtenbuch oder andere ortsbezogene Informationsdienste, verwendet werden können.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 und 2 schematisch verschiedene Ausführungsbeispiele für eine Vorrichtung zur Ausgabe von Positionsdaten an ein mobiles Endgerät .
Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur Ausgabe von Positionsdaten P an mindestens ein mobiles Endgerät 2. Dabei umfasst die Vorrichtung 1 fahrzeugseitig oder an einem anderen beweglichen Gegenstand, wie einem Fahrrad, einem Flugzeug, eine Navigationseinheit 4 zur Erfassung von Rohdaten R. Die Rohdaten R werden beispielsweise mittels eines Navigationsempfängers 6, z. B. eines GPS-Empfängers, in einem betreffenden Format, z. B. dem NMEA-Format (NMEA = National Marine Electronics Association) , empfangen. Aus den Rohdaten R werden mittels einer Datenverarbeitungseinheit 8 Positionsdaten P extrahiert, z. B. Koordinaten, wie Längen- und/oder Breitengrad, Uhrzeit, Geschwindigkeit und Anzahl der Satelliten. Alternativ können die Positionsdaten P aus Rohdaten R extrahiert werden, welche als GPS-Daten über einen Datenbus 10a, z. B. einen MOST- oder CAN-Bus, und eine Datenbusschnittstelle 12a einer Datenverarbeitungseinheit 14 der Navigationseinheit 4 von einem anderen Busteilnehmer 16, z. B. einen GPS-Empfänger, zugeführt werden. Mit anderen Worten: Die Datenverarbeitungseinheit 14 extrahiert aus den empfangenen oder übertragenen Rohdaten R im betreffenden Format, z. B. NMEA-Format, die Positionsdaten P.
Anschließend werden die Positionsdaten P mittels der Datenverarbeitungseinheit 14 anhand von fahrzeugspezifischen Betriebsdaten B zu erweiterten Positionsdaten PE verarbeitet. Als fahrzeugspezifische Betriebsdaten B werden der Navigationseinheit 4 beispielsweise von nicht näher dargestellten Sensoren, z. B. einem Odometer, einem Gyrometer und einem Tachometer, Wegstreckendaten, Radumdrehungsdaten, Gierratendaten, Geschwindigkeitsdaten, Richtungswinkeldaten, Kartendaten und/oder Offset- daten zugeführt. Alternativ oder zusätzlich können die fahrzeugspezifischen Betriebsdaten B über den Datenbus 10 von einem anderen Busteilnehmer 16, z. B. einem anderen Steuergerät oder einem busfähigen Sensor, an die Navigationseinheit 4 übertragen werden.
Die erweiterten Positionsdaten PE werden mittels eines Wandlers 18 für eine Verwendung der erweiterten Positionsdaten PE in einem beliebigen Informationsdienst 20 des mobilen Endgeräts 2 in ein standardisiertes Format umgesetzt und über eine weitere Datenbusschnittstelle 12b eines weiteren Datenbus 10b an das mobile Endgerät 2 übertragen. Als mobiles Endgerät 2 dient beispielsweise ein Autoradio, ein Mobilfunkgerät , ein Pocket-PC (PC = Personal Computer) oder ein PDA-Gerät. Als Datenbus 12b ist bevorzugt ein Funknetz, insbesondere eine Bluetooth-Verbindung, oder eine Mobilfunk-Verbindung, wie beispielsweise eine UMTS-Verbindung, vorgesehen. Alternativ kann der weitere Datenbus 12b auch drahtgebunden, z. B. als CAN- oder MOST-Datenbus , ausgebildet sein.
Beim Betrieb der Vorrichtung 1 werden zunächst die Rohdaten R vom Navigationsempfänger 6 empfangen oder von einem anderen Busteilnehmer 16, z. B. einem Telematik-Steuergerät , gelesen. Anschließend werden aus den Rohdaten R die Positionsdaten P extrahiert und anhand von fahrzeugspezifischen Betriebsdaten B in erweiterte Positionsdaten PE verarbeitet oder veredelt.
Unter Verarbeitung oder Veredelung der Positionsdaten P anhand der fahrzeugspezifischen Betriebsdaten B wird beispielsweise das so genannte Map-Matching-Verfahren verstanden. Im Unterschied zu frei beweglichen Fahrzeugen, wie Schiffen oder Flugzeugen, sind Kraftfahrzeuge an ein Wegenetz gebunden. Daher wird bei der Veredelung der aus den Rohdaten R erfassten Positionsdaten P die genaue Positions- oder Ortsbestimmung durch digitale Kartendaten unterstützt. D. h. die aus den GPS- oder Rohdaten gewonnenen Orts- und BewegungsInformationen der Positionsdaten P werden anhand der digitalen Kartendaten zu erweiterten Positionsdaten PE verarbeitet. Zusätzlich können fahrzeugspezifische Betriebsdaten B, wie Wegstreckendaten eines
Odometers oder Gierratendaten eines Gyrometers, beim Map-Mat- ching-Verfahren berücksichtigt werden, so dass eine permanente Ortung und Positionsbestimmung unabhängig von den empfangenen oder übertragenen Rohdaten R allein anhand von vorangegangenen Positionsdaten P, den Betriebsdaten B und den Kartendaten ermöglicht ist. Dabei wird mittels der fortlaufend erfassten Betriebsdaten B und der Kartendaten die momentane Position bestimmt, ohne gleichzeitig eine GPS-Messung durchzuführen. D. h. selbst bei Ausfall des Navigationsempfängers 6 werden anhand der Betriebsdaten B erweiterte Positionsdaten PE ermittelt, welche den momentanen Standort prognostizieren. Bei einem ausreichenden Empfang des Navigationsempfängers 6 und einer späteren GPS-Messung kann dann die geschätzte Position anhand der aktuellen Positionsdaten P korrigiert werden.
Bei einem weiteren Veredelungs- oder Verarbeitungsverfahren wird die GPS-Positionsbestimmung durch ein so genanntes Koppel- ortungs-Verfahren unterstützt. Dabei werden mittels nicht näher dargestellter Sensoren, wie eines Odometers (= Wegstreckenzähler oder Radumdrehungsmesser) und eines Gierratenkreisels (= Gyrometer) , fahrzeugspezifische Betriebsdaten B erfasst und zur Bestimmung der genauen Position verwendet. Beispielsweise werden mittels des Odometers die Radumdrehungen erfasst und mit dem Radumfang des Fahrzeugs verarbeitet, so dass daraus resultierend die Länge des bereits zurückgelegten Weges und die aktuelle Geschwindigkeit ermittelt werden können. Alternativ oder zusätzlich kann diese Information auch vom Kilometerzähler und/oder Tachometer erfasst werden. Der Gierratenkreisel misst dabei, wie schnell das Fahrzeug bei Kurvenfahrt die Richtung ändert. Somit kann anhand der ermittelten Betriebsdaten B über den gefahrenen Weg in Verbindung mit den vom Gierratenkreisel fortlaufend ermittelten Fahrtrichtungswechsel die momentane Position in Form der erweiterten Positionsdaten PE bestimmt werden. Dieses Verfahren wird auch Koppelnavigation oder Koppelor-
tung genannt. Odometer und Gierratenkreisel liefern somit ungestört von äußeren Einflüssen permanent Informationen über die Positionsveränderung des Fahrzeugs.
Anschließend werden diese veredelten oder erweiterten Positionsdaten PE zur Verwendung in einem beliebigen Informationsdienst 20 eines beliebigen mobilen Endgeräts 2 in ein standardisiertes Format umgesetzt und über den Datenbus 10b an das betreffende mobile Endgerät 2 übertragen. Die Umsetzung der erweiterten Positionsdaten PE in ein Standardformat erfolgt bevorzugt wiederum in das NMEA-Format der Rohdaten R. Das NMEA- Format ist dabei besonders geeignet, da dieses als Standardformat für Positionsdaten von verschiedenen Anwendungen genutzt wird. Mit anderen Worten: Aus den im NMEA-Format empfangenen Rohdaten R werden die lesbaren Positionsdaten P extrahiert und diese dann mittels der fahrzeugspezifischen Betriebsdaten B zu erweiterten oder veredelten Positionsdaten PE verarbeitet, die dann wieder für eine standardisierte Übertragung in das NMEA- Format umgesetzt werden.
Zusätzlich ist die Umsetzung bestimmt durch die Art des Datenbus 10b. Bei einem als Funknetz mit einer Bluetooth-Verbindung ausgebildeten Datenbus 10b werden die veredelten oder erweiterten Positionsdaten PE neben dem NMEA-Format in Bluetooth-Standard umgesetzt.
Für eine universelle Verwendung der erweiterten Positionsdaten PE für einen beliebigen Informationsdienst 20 des mobilen Endgeräts 2 werden die erweiterten Positionsdaten PE mit Informationsdaten I, z. B. Kartendaten, Videodaten, Audiodaten, Navigationsdaten, Reisedaten, Servicedaten, Kundendaten, Sicherheitsdaten und/oder anderen streckenrelevanten Daten oder Fahrzeugdaten, verknüpft. Hierdurch ist eine Ausgabe von genaueren Navigationshinweisen, z. B. mit Fahrspurangabe, von Informatio-
nen über Sehenswürdigkeiten und deren Öffnungszeiten oder Restaurants, sowie von Fahrfunktionen, wie gesetzlich zulässige Höchstgeschwindigkeiten auf der vorausliegenden Fahrstrecke, möglich.
Je nach Art und Ausführung der Vorrichtung 1 kann die Ausgabe der erweiterten Positionsdaten PE auf einem mobilen Endgerät 2 innerhalb eines nicht näher dargestellten Fahrzeugs erfolgen. Alternativ können die erweiterten Positionsdaten PE im standardisierten Format an ein mobiles Endgerät 2 außerhalb des Fahrzeugs übertragen werden. Dabei kann das jeweilige mobile Endgerät 2 mit einer Ausgabeeinheit 22, insbesondere einer Anzeigeeinheit und/oder einer Audioeinheit, versehen sein.
Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform der Vorrichtung 1 zur Ausgabe von erweiterten Positionsdaten PE auf einem mobilen Endgerät 2. Dabei erfolgt die Erfassung der Rohdaten R und deren Verarbeitung in Positionsdaten P sowie deren Veredelung oder Verarbeitung zu den erweiterten Positionsdaten PE getrennt von der Umsetzung der erweiterten Positionsdaten PE in ein standardisiertes Format, z. B. in das NMEA-Format.
Beispielsweise umfasst die Navigationseinheit 4 zur Erfassung der Rohdaten R und der Betriebsdaten B und deren Verarbeitung zu den erweiterten Positionsdaten PE die Datenverarbeitungseinheit 14. Die eigentliche Umsetzung in ein Standardformat für eine vielfache Verwendung der erweiterten Positionsdaten PE für verschiedene Anwendungen auf einem oder mehreren mobilen Endgeräten 2 wird mittels eines anderen Busteilnehmers 16, z. B. eines Steuergeräts, wie einem Telematiksteuergerät., ausgeführt. Dazu ist die Navigationseinheit 4 über einen fahrzeugeigenen Datenbus 10a mit dem Busteilnehmer 16 verbunden. Der Busteilnehmer 16, z. B. das Telematiksteuergerät, umfasst eine Datenverarbeitungseinheit 14 mit einem Wandler 18, der die veredel-
ten oder erweiterten Positionsdaten PE in das Standardformat umsetzt und über eine Datenbusschnittstelle 12b über den Datenbus 10b an ein oder mehrere mobile Endgeräte 2 überträgt.