DaimlerChrysler AG
Verdichter im Ansaugtrakt einer Brennkraftmaschine
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Verdichter im Ansaugtrakt einer Brennkraftmaschine, mit einem in einem axialen Verdichtereinlasskanal drehbar gelagerten Verdichterrad, mit welchem aus einem Verbrennungsluftkanal durch wenigstens eine im Strömungsquerschnitt einstellbare und stromauf des Verdichterrades angeordnete Axialluftoffnung in den axialen Verdichtereinlasskanal zugeführte Verbrennungsluft auf einen erhöhten Ladedruck komprimierbar ist, und mit einem stromauf des Verdichterrades in den Verdichtereinlasskanal radial einmündenden Zusatzkanal, in dessen Mündungsbereich in den Verdichtereinlasskanal wenigstens eine im Strömungsquerschnitt einstellbare Radialluftoffnung angeordnet ist, um durch Zufuhr von Verbrennungsluft das Verdichterrad zu treiben, wobei die Strömungsquerschnitte der Axialluftoffnung und der Radialluftoffnung mittels verstellbarer, durch wenigstens einen Aktuator betätigbare Sperrorgane einstellbar sind, gemäß der Gattung von Anspruch 1.
Ein solcher Verdichter ist in der bisher unveröffentlichten DE 102 527 67.9 beschrieben, der als Bestandteil eines Abgasturboladers für eine Brennkraftmaschine in deren Ansaugtrakt angeordnet ist. Der Abgasturbolader umfasst weiterhin eine von Abgasen angetriebene Abgasturbine, welche
den Verdichter treibt. Der Verdichter verdichtet angesaugte Verbrennungsluft auf einen erhöhten Ladedruck und weist in dem axialen Verdichtereinlasskanal ein drehbar gelagertes Verdichterrad auf, welches axial zugeführte Verbrennungsluft auf einen erhöhten Druck verdichtet. Parallel zum Verdichtereinlasskanal verläuft der separat ausgebildete Zusatzkanal im Verdichtergehäuse, der in Höhe des Verdichterrades radial in den Verdichtereinlasskanal einmündet. Über den Zusatzkanal kann ebenfalls Verbrennungsluft zugeführt werden, die unmittelbar auf die Radschaufeln des Verdichterrades auftrifft und dadurch dem Verdichterrad einen antreibenden Drehimpuls versetzt, der insbesondere in Betriebszuständen der Brennkraftmaschine mit niedriger Last und Drehzahl für ein erhöhtes Drehzahlniveau des Laders sorgt. Stromauf des Verdichterrades befindet sich im Bereich einer Abzweigung einer Zufuhrleitung zum Verdichtereinlasskanal und dem Zusatzkanal als Stellglied ein einstellbarer Kolben, über den die jeweiligen Luftmassenströme in den axialen Verdichtereinlasskanal bzw. den Zusatzkanal steuerbar sind.
Dem Verdichter genügt ein einziger Aktuator, um in Abhängigkeit des aktuellen Last- und Betriebszustandes der Brennkraftmaschine sowohl den Kolben im Verdichtereinlasskanal als auch die Dralleinrichtung im Mündungsbereich des Zusatzkanals in den Verdichtereinlasskanal zu verstellen. Die Einstellung erfolgt dadurch, dass der Kolben im Verdichtereinlasskanal in einer definierten Bewegungsphase die Dralleinrichtung im Mündungsbereich von Zusatzkanal zum Verdichtereinlasskanal beaufschlagt, wodurch die Stellbewegung des Kolbens auf die Dralleinrichtung übertragen und diese verstellt wird. Der Kolben übernimmt somit die zusätzliche Funktion eines Stellgliedes für die Dralleinrichtung. Auf einen weiteren Aktuator kann verzichtet werden. Mit nur einem Aktuator können beim Verdichter zwei separate Sperrorgane betätigt werden, was grundsätzlich
dadurch ermöglicht wird, dass die Einstellung des Kolbens im Verdichtereinlasskanal und die Einstellung der Dralleinrichtung im Mündungsbereich des Zusatzkanals in unterschiedlichen Last- und Betriebszuständen erfolgen, denen unterschiedliche Stellbewegungen des Kolbens zugeordnet werden.
Die Einstellung der Dralleinrichtung findet vorzugsweise bei niedrigen Lasten der Brennkraftmaschine statt, bei denen im Ansaugkanal üblicherweise ein Unterdr ck herrschen muss, was durch einen sogenannten Kaltluftturbinenbetrieb zu realisieren ist, bei dem die Verbrennungsluft zweckmäßig ausschließlich über den Zusatzkanal geleitet wird und unter einem Drall auf das Verdichterrad auftrifft, welches hierdurch eine Drehbeschleunigung erfährt.
Bei höheren Lasten der Brennkraftmaschine dagegen ist der Kolben im Verdichtereinlasskanal mehr oder weniger weit geöffnet, so dass die Verbrennungsluft unmittelbar axial durch den Verdichtereinlasskanal dem Verdichterrad zugeführt wird, das in dieser Betriebsweise von einem separaten Antrieb betätigt wird, insbesondere von der Abgasturbine, welche im Abgasstrang der Brennkraftmaschine angeordnet sein kann und von den unter Druck stehenden Abgasen der Brennkraftmaschine betrieben wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verdichter der eingangs erwähnten Art derart weiter zu entwickeln, dass ein Notbetrieb auch bei einem aufgrund eines Defekts außer Betrieb gesetzten Aktuator möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Vorteile der Erfindung
Gemäß der Erfindung wird zusätzlich eine Stelleinrichtung vorgesehen, durch welche die Sperrorgane bei außer Betrieb befindlichem oder gesetztem Aktuator selbsttätig in eine Lage bringbar sind, in welcher ein definierter Strömungsquerschnitt der Axialluftoffnung und/oder der Radialluftoffnung vorhanden ist. Dieser definierte Strömungsquerschnitt erlaubt auch dann einen Notluftbetrieb der Brennkraftmaschine, wenn der Aktuator beispielsweise infolge eines Fehlers in seiner Steuerung außer Betrieb gesetzt ist. Dieser definierte Strömungsquerschnitt stellt sich auch während eines Stillstands der Brennkraftmaschine ein und dient dann als Ausgangspunkt für die Regelung beim Start der Brennkraftmaschine .
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung möglich.
Besonders bevorzugt liegt der definierte Strömungsquerschnitt vor, wenn die Axialluftoffnung vollständig verschlossen ist und die Radialluftoffnung einen Notluft-Strömungsquerschnitt aufweist. Bei außer Betrieb befindlichem oder gesetztem Aktuator kann die Turbine dann im Notluft- oder Kaltluftturbinenbetrieb weiter betrieben werden, in welchem die Verbrennungsluft ausschließlich über den Zusatzkanal geleitet wird und unter einem Drall auf das Verdichterrad auftrifft, welches hierdurch eine Drehbeschleunigung erfährt.
Gemäß einer Weiterbildung beinhaltet die Stelleinrichtung auf die Sperrorgane und/oder den Aktuator wirkende Federelemente. Solche Federelemente stellen kostengünstige Bauelemente dar und sind darüber hinaus in bestehende Verdichter leicht nachrüstbar. Diese Federelemente sind beispielsweise derart ausgebildet, dass bei Vorliegen des Notluft-Strömungs-
querschnitts der Radialluftoffnung Kräftegleichgewicht herrscht, wobei die Federelemente derart ausgelegt sind, dass sie die Reibung des Aktuators und/oder der Sperrorgane in deren Führungen überwinden und dadurch den Notluft- Strömungsquerschnitt im Notluftbetrieb einstellen können. Dann braucht keine weitere Antriebsquelle vorhanden zu sein, um den Aktuator und/oder die Sperrorgane in den Notluftbetrieb zu stellen.
Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben.
Zeichnungen
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. In der Zeichnung zeigt :
Fig.l eine schematische Schnittdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform eines Verdichters gemäß der Erfindung;
Fig.2 eine schematische Schnittdarstellung des Verdichters von Fig.l im Notluftbetrieb;
In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Der in Fig.l dargestellte Verdichter 1 wird insbesondere in Brennkraftmaschinen eingesetzt und ist zweckmäßig Teil eines Abgasturboladers, bei dem die im Abgasstrang angeordnete Abgasturbine über eine Welle 4 das Verdichterrad 2 im Verdichtergehäuse 22 antreibt, die drehbar in einem Verdichtereinlasskanal 5 gelagert ist. Die aus einem
vorgelagerten, im Verdichtergehäuse 22 angeordneten Luftsammeiraum 6 über eine Axialluftoffnung 7 in den axialen Verdichtereinlasskanal 5 gelangende Verbrennungsluft wird von den rotierenden Verdichterradschaufeln 3 auf einen erhöhten Ladedruck verdichtet und radial in einen Diffusor 13 im Verdichtergehäuse 22 abgeleitet, von dem aus die komprimierte Verbrennungsluft üblicherweise zunächst in einem Ladeluftkühler gekühlt und anschließend unter Ladedruck in die Zylinder der Brennkraftmaschine geleitet wird. Die Rotationsachse des Verdichterrades 2 ist mit der Verdichterachse 11 identisch, die auch zugleich die Längsachse des Verdichtereinlasskanals 5 ist. Der vorgelagerte Luftsammeiraum 6 ist als Ringraum ausgebildet und weist gegenüber der Verdichterachse 11 einen radialen Abstand auf. Die Axialluftoffnung 7, welche Teil des Verdichtereinlasskanals 5 ist und über die die
Verbrennungsluft aus dem Luftsammeiraum 6 in Pfeilrichtung 8 in den Verdichtereinlasskanal 5 strömt, ist halbaxial ausgerichtet und schließt mit der Verdichterachse 11 einen Winkel ein. Axial in Pfeilrichtung 10 verschieblich ist in dem Verdichtereinlasskanal 5 ein Sperrorgan 9 angeordnet, bei dessen axialer Bewegung der Querschnitt der Axialluftoffnung 7 zwischen einer in Fig. 1 dargestellten Öffnungsstellung und einer Schließstellung (Fig. 2) zu verschieben ist, in welcher die Axialluftoffnung 7 vollständig abgesperrt ist und ein Übertritt von Verbrennungsluft aus dem Luftsammeiraum 6 in den Verdichtereinlasskanal 5 unterbunden ist. Bei der Überführung von der Öffnungsposition bis zum Erreichen der Schließposition legt das Sperrorgan 9 einen axialen Stellweg Si zurück. Das Sperrorgan 9 wird mit Hilfe eines Aktuators 12 axial verschoben. In Öffnungsstellung ist die Axialluftoffnung 7 zwischen der Außenkontur des Sperrorgans 9 und einem Axialschieber 14 gebildet, der ebenfalls in Achsrichtung verschoben werden kann und einen axial verlaufenden, radial jedoch außerhalb des Verdichtereinlasskanals 5 verlaufenden
Zusatzkanal 15 gegenüber dem Verdichtereinlasskanal abtrennt. Der Zusatzkanal 15 kommuniziert einenends ebenfalls mit dem Luftsammeiraum 6 und mündet anderenends über eine Radialluftoffnung 16 radial in Höhe des Verdichterrades 2 in den Verdichtereinlasskanal 5. Die über den Zusatzkanal 15 zugeführte Verbrennungsluft trifft näherungsweise radial auf die Verdichterradschaufeln 3 auf und beaufschlagt diese mit einem beschleunigenden Drall. Zur Verbesserung der Drallwirkung ist in der Radialluftoffnung 16 ein Drallgitter 17 angeordnet, welches beispielsweise über den Umfang des Drallgitters 17 verteilte Leitschaufeln aufweist, die den Strömungsverlauf der auftreffenden Verbrennungsluft beeinflussen.
Axialschieber 14 und Drallgitter 17 bilden gemeinsam ein weiteres Sperrorgan, über das der Strömungsquerschnitt der Radialluftoffnung 16 zwischen einem in Fig.l dargestellten maximalen Wert und einem demgegenüber kleineren Notluft- Strömungsquerschnitt zu verstellen ist, der in Fig.2 veranschaulicht ist. Darüber hinaus kann die Radialluftoffnung 16 auf ein Minimum reduziert, gegebenenfalls auch vollständig abgesperrt werden. Die Verstellung des Strömungsquerschnitts der Radialluftoffnung 16 erfolgt durch eine axiale Verschiebung des Axialschiebers 14 in Pfeilrichtung 18; der maximal mögliche Stellweg des Axialschiebers 14 bei der Überführung des Strömungsquerschnitts der Radialluftoffnung 16 zwischen Maximalwert und Minimalwert ist in Fig.l mit S2 gekennzeichnet.
Der Axialschieber 14 ist am Verdichtergehäuse 22 verschieblich gelagert und wird von einem vorzugsweise vorgespannten Federelement 19 in seine Öffnungsstellung beaufschlagt. Zur Überführung aus der in Fig. 1 dargestellten Öffnungsstellung in die in Fig.2 gezeigte Notluft-Stellung wird der Axialschieber 14 entgegen der Federkraft des Federelementes 19
verschoben; hierbei wird das Drallgitter 17 in eine axiale Aufnahmeöffnung 20 im Axialschieber 14 eingeschoben.
In Fig.2 ist das Sperrorgan 9 axial in seine Schließstellung verstellt, in welcher die Axialluftoffnung 7 des Verdichtereinlasskanals 5 abgesperrt ist. Das Sperrorgan 9 ist als Sperrstempel ausgebildet, wobei in der Sperrstellung die Außenkontur des Sperrorgans 9 die Außenkontur des Axialschiebers 14 berührt, so dass die Axialluftoffnung 7 geschlossen ist.
Der Axialschieber 14 befindet sich in der in Fig.2 dargestellten Lage in einer Stellung, in welcher der Notluft- Strömungsquerschnitt der Radialluftoffnung 16 vorhanden. Das Drallgitter 17 ist beinahe vollständig in der axialen Aufnahmeöffnung 20 im Axialschieber 14 aufgenommen. Durch die verbleibende Radialluftoffnung 16 kann nur ein verhältnismäßig geringer Luftmassenstrom hindurchströmen, so dass das Verdichterrad 2 auch nur einen entsprechend geringen Drehimpuls erfährt. In dieser Konfiguration nimmt der Verdichter 1 die Funktion einer Kaltluftturbine ein, da der über den Zusatzkanal 15 zugeführte Verbrennungsluftstrom aufgrund eines Druckgefälles das Verdichterrad 2 antreibt und stromab des Verdichterrades 2 auf einen Unterdruck entspannt wird.
Bei einer Verschiebung des Sperrorgans 9 in Gegenrichtung - weg vom Verdichterrad 2 - wird zunächst der Axialschieber 14 unter dem Einfluss des Federelements 19 in seine Öffnungsposition verschoben, wobei in dieser Phase die Axialluftoffnung 7 zum Verdichtereinlasskanal 5 noch geschlossen bleibt. Nach dem Erreichen seiner Öffnungsposition, welche durch einen Anschlag 21 gesichert sein kann, wird bei einem weiteren Verschieben des Sperrorgans 9 weg vom Verdichterrad 2 auch die Axialluftoffnung 7 zum Verdichtereinlasskanal 5 wieder geöffnet, bis nach dem Zurücklegen des Stellwegs Si die Axialluftoffnung 7 vollständig geöffnet ist
und der Strömungsquerschnitt ein Maximum erreicht. Über eine Verschiebung des Anschlages 21, welcher die Öffnungsstellung des Axialschiebers 14 markiert, kann das Verhältnis der Strömungsquerschnitte von Axialluftoffnung zu Radialluftoffnung beeinflusst werden.
Erfindungsgemäß ist zusätzlich eine Stelleinrichtung vorgesehen, durch welche die Stellorgane 9, 14, 17 bei außer Betrieb befindlichem oder gesetztem Aktuator 12 selbsttätig in -eine Lage bringbar sind, in welcher ein definierter Strömungsquerschnitt der Axialluftoffnung 7 und/oder der Radialluftoffnung 16 vorhanden ist. Vorzugsweise soll im Rahmen eines Notlaufbetriebs des Verdichters 1 die Axialluftoffnung 7 vollständig verschlossen sein und sich der Notluft-Strömungsquerschnitt der Radialluftoffnung 16 gemäß Fig.2 einstellen, bei welchem der Verdichter 1 die Funktion einer Kaltluftturbine einnimmt.
Besonders bevorzugt beinhaltet die Stelleinrichtung eine Federeinrichtung mit auf die Sperrorgane 9, 14, 17 und den Aktuator 12 wirkenden Federelementen, die derart ausgebildet sind, dass bei Vorliegen des Notluft-Strömungsquerschnitts der Radialluftoffnung 16 Kräftegleichgewicht herrscht.
Hierzu ist zwischen einem endseitigen Ringbund 24 eines auf das Sperrorgan 9 wirkenden Aktuatorkolbens 26 und einem Aktuatorgehäuse 28 eine Aktuatorfeder 30 vorgespannt abgestützt, welche den Aktuator 12 in eine die Axialluftoffnung 7 und die Radialluftoffnung 17 verschließende Richtung beaufschlagt. Weiterhin ist ab einem bestimmten Stellweg wirksame Anschlagfeder 32 vorhanden, welche den Axialschieber 14 in seine Öffnungsstellung beaufschlagt. Wie am besten Fig.l veranschaulicht, ist die Anschlagfeder 32 an einem parallel zur Verdichterachse 11 verlaufenden, in Richtung des Verdichterrades 2 ragenden Stab 34 aufgenommen, welcher von einer in den Zusatzkanal 15
hineinragenden Nase 36 des Axialschiebers 14 wegragt. Die Anschlagfeder 32 ist dabei zwischen einer Stirnfläche der Nase 36 und einer Scheibe 38 unter Vorspannung abgestützt, die zwar in einer zur Nase 36 gewandten Richtung, aber beispielsweise durch einen als Ringbund am Ende 40 des Stabes 34 gebildeten Anschlag nicht über das Ende 40 des Stabes 34 hinaus auf dem Stab 34 axial verschieblich ist. In der in Fig.l gezeigten Stellung des Axialschiebers 14, in welcher der
Strömungsquerschnitt der Radialluftoffnung 16 maximal ist, ist das Ende 40 des Stabes 34 von einer koaxialen Sacklochbohrung 42 in einer senkrecht zum Stab 34 verlaufenden Wandung des Verdichtergehäuses 22 beabstandet und die Anschlagfeder 32 daher wirkungslos.
Falls der Aktuator 12 ausfällt, beispielsweise aufgrund eines Defekts in seiner Steuerung, ist der Aktuatorkolben 26 in Bezug auf den Aktuator 12 kräftefrei, beaufschlagt aber infolge der Federspannung der Aktuatorfeder 30 das Sperrorgan 9 in die Kontaktstellung mit dem Axialschieber 14. Dabei ist die Federkraft der als Druckfeder wirkenden Aktuatorfeder 30 so groß, dass sie die Reibungskräfte der Führungen der Sperrorgane 9, 14, 17 sowie die vom Federelement 19 ausgehende Gegenkraft überwindet, so dass der Axialschieber 14 in die Notluftposition gemäß Fig.2 gelangen kann, in welcher die das Ende der Anschlagfeder 32 abstützende Scheibe 38 am Bohrungsrand der Sacklochbohrung 42 anschlägt. Die Federrate der Anschlagfeder 32 ist wiederum so groß, dass sie im Zustand des sich nun einstellenden Kräftegleichgewichts kaum einfedert, so dass das Ende 40 des Stabes 34 allenfalls geringfügig in die Sacklochbohrung 42 hineinragt.
Aufgrund ihrer relativ hohen Federrate bildet die Anschlagfeder 32 zusammen mit der Scheibe 38 einen ab einem bestimmten Stellweg des Axialschiebers 14 wirksamen, überdrückbaren Anschlag für den Axialschieber 14, der ihn in der dem Notluft-
Strömungsquerschnitt zugeordneten Position gemäß Fig.2 hält, welche den Notluftbetrieb des Verdichters 1 repräsentiert. Überdrückbar ist der Anschlag in Form der Anschlagfeder 32 deshalb, weil bei intaktem Aktuator 12 dieser nach wie vor durch Betätigung des Aktuatorkolbens 26 nach rechts den Strömungsquerschnitt der Radialluftoffnung 16 über den im Notluftbetrieb herrschenden Notluft-Strömungsquerschnitt hinaus gegen die Wirkung der Anschlagfeder 32 verkleinern kann, bis der Strömungsquerschnitt durch die Radialluftoffnung 16 minimal, z.B. im Leerlauf bzw. annährend gleich Null ist und beispielsweise das Ende 40 des Stabes 34 am starren Boden der Sacklochbohrung 42 anschlägt, um eine weitere Bewegung zu verhindern.
Falls jedoch der Aktuator 12 bei Stillstand der Brennkraftmaschine oder durch einen Defekt bedingt außer Betrieb gesetzt ist, stellt sich bedingt durch die Aktuatorfeder 30, das Federelement 19 und die Anschlagfeder 32 automatisch eine Position des Sperrorgans 9 und des Axialschiebers 14 ein, in welcher ein Kräftegleichgewicht zwischen den Federkräften herrscht und die Axialluftoffnung 7 verschlossen und der für den Notluftbetrieb notwendige Notluft-Strömungsquerschnitt der Radialluftoffnung 17 geöffnet bleibt.