Gewebegurt für eine Wellpappenbeklebemaschine
Die Erfindung betrifft einen gewebten Gurt für eine Wellpappenbeklebemaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der WO 96/07788 ist ein gewebter Gurt für eine Wellpappenbeklebemaschine bekannt, der über eine lange Betriebsdauer bei hohem Qualitätsstandard eine gute Entwässerung des aufgelegten Gutes gewährleistet . Aufgrund steigender Anforderungen ist sicherzustellen, daß der Gurt eine ausreichend hohe mechanische Festigkeit aufweist . Dies führt zu mehrlagigen Gewebestrukturen, welche die Durchlässigkeit des Gurtes nachteilig herabsetzen.
Auch wurde festgestellt, daß die Papierseite des Gewebegurtes unter ungünstigen Bedingungen oder auch nach längerer Einsatzzeit einen nur geringen Reibwert aufweist, wodurch die Transportfähigkeit des Gurtes beeinträchtigt ist und die aufliegende Wellpappe verrutschen kann. Dies führt zu Qualitätseinbußen und kann Störungen im Produktionsablauf verursachen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gurt für eine Wellpappenbeklebemaschine derart auszubilden, daß auch über lange Betriebszeiten ein hoher Reibwert der Papierseite gewährleistet ist und zugleich die Dampfdurchlässigkeit des Gurtes nicht beeinträchtigt ist, so daß eine rasche Entfeuchtung der aufliegenden Wellpappe gegeben ist.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch den Streifen aus einem reibwerterhohenden Material auf der Papierseite ist gewährleistet, daß der Gurt auch unter ungünstigen Betriebsbedingungen und auch nach langer Betriebszeit einen hohen Reibkoeffizienten hat, so daß die aufliegende Wellpappe sicher und rutschfrei transportiert wird und sich die Lage während dem Fertigungsprozess nicht ändert. Da die Streifen aus einem reibwerterhohenden Material schmaler als die Breite des Gurtes ausgeführt ist, bleibt unabhängig von dem gewählten Beschichtungsmaterial die Dampfdurchlässigkeit des Gurtes erhalten, so daß eine rasche Entfeuchtung des aufliegenden Wellpappengutes gewährleistet ist. Auch wenn zur Erzielung guter Transporteigenschaften quer zur Breite des Gurtes mehrere Streifen nebeneinanderliegend vorgesehen sind, ist eine gute Dampfdurchlässigkeit gegeben. Bevorzugt werden zwischen benachbarten Streifen im Gurt Drainagekanäle zur Abfuhr der Feuchtigkeit ausgebildet.
In besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist der Streifen aus einem reibwerterhohenden Material durch einen Kettfaden selbst gebildet, der eine äußere reibwerterhöhende Beschichtung trägt. Ein derartiger Kettfaden wird während des Webvorgangs in die Papierseite eingewebt und bildet mit seiner in der Papierseite liegenden Außenseite einen schmalen Streifen aus einem reibwerterhohenden Material. Zusätzliche Bearbeitungsschritte zum Aufbringen eines reibwerterhohenden Materialstreifens können entfallen.
Bevorzugt sind über die Breite der Papierseite mehrere Kettfäden mit einer reibwerterhohenden Beschichtung zu-
fällig verteilt angeordnet, die allesamt während dem Webvorgang in die Papierseite eingebracht werden. Es kann auch vorteilhaft sein, alle Kettfäden der die Papierseite bildenden Gewebelage mit einer reibwerterhohenden Beschichtung auszubilden, so daß eine quasi fast vollständige Beschichtung der Papierseite erzielt ist. Da die Beschichtung aus vielen nebeneinanderliegenden Kettfäden zusammengesetzt ist, verbleiben zwischen benachbarten Kettfäden je nach Webstruktur und Dichte regelmäßig Hohlräume und Lücken, so daß die Dampfdurchlässigkeit des Gurtes trotz einer quasi vollflächigen Beschichtung erhalten bleibt.
Die Beschichtung besteht vorteilhaft aus Silikon.
In Weiterbildung der Erfindung werden dem Fadenmaterial der Schußfäden und/oder der Kettfäden elektrisch leitfähige Metallfasern beigemischt, so daß eine elektrostatische Aufladung weitgehend vermieden ist. Das Fadenmaterial mit den beigemischten Metallfasern kann sowohl in der die Papierseite bildenden Gewebelage, in der mittleren Gewebelage und auch in einer eventuellen weiteren Gewebelage vorgesehen sein.
Um auch bei hoher Gewebedichte die Dampfdurchlässigkeit des Gurtes zu gewährleisten, ist vorgesehen, die Kettfäden und/oder die Schußfäden aus einem Monofilament zu verwenden, wobei die Eigenschaften des Monofilamentes die Dampfdurchlässigkeit des Gurtes sicherstellen. Mono- filamente von z. B. kreisförmigem, elliptischem oder ähnlichem Querschnitt ändern ihre Querschnittsform auch bei hohem Druck weitgehend nicht, so daß auch bei hoher Packungsdichte zwischen den aus einzelnen Monofilamenten
bestehenden Schuß- und Kettfäden Hohlräume verbleiben. Abhängig von der Webstruktur werden diese Hohlräume genutzt, um die Dampfdurchlässigkeit des Gurtes allein aufgrund der Webstruktur zu gewährleisten.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung, in der ein nachfolgend im einzelnen beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist.
Es zeigen:
Fig. 1 einen gewebten Gurt im Längsschnitt,
Fig. 2 eine Teildraufsicht auf die obere, die Papierseite bildende Gewebelage,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Außenseite der unteren Gewebelage des Gurtes,
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf die Papierseite eines Gurtes gemäß Fig. 1.
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines weiteren gewebten Gurts im Längsschnitt,
Fig. 6 eine schematische Darstellung der Draufsicht auf die obere, die Papierseite bildende Gewebelage des Gurts aus Fig. 5,
Fig. 7 eine schematische Darstellung der Draufsicht auf die untere Gewebelage des Gurts aus Fig. 5,
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines weiteren gewebten Gurts im Längsschnitt,
Fig. 9 eine schematische Darstellung der Draufsicht auf die obere, die Papierseite bildende Gewebelage des Gurts aus Fig. 8,
Fig. 10 eine schematische Darstellung der Draufsicht auf die untere Gewebelage des Gurts aus Fig. 8.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel für einen Gurt 1 dargestellt. Der bevorzugt aus Kunststoffäden, insbesondere Monofilamenten hergestellte Gurt 1 besteht aus einer oberen Gewebelage 10, einer die Zugkräfte aufnehmenden mittleren Gewebelage 20 und einer unteren Gewebelage 30. Die der mittleren Gewebelage 20 abgewandte Seite der oberen Gewebelage 10 bildet die Papierseite 15 des Gewebegurtes 1.
In den Gewebelagen 10, 20, 30 verlaufen die Schußfäden 4 quer zur Längsrichtung 5 (Fig. 2) des Gurtes 1.
In der oberen Gewebelage 10 sind vier gegeneinander versetzt verlaufende Kettfäden 11, 12, 13 und 14 (Fig. 1, 2) vorgesehen, die sowohl nach innen zur mittleren Gewebelage 20 hin als auch nach außen zur Papierseite hin z. B. über vorteilhaft jeweils mindestens zwei Schußfäden 4 laufen.
Die mittlere, die Zugkräfte aufnehmende Gewebelage 20 weist zwei zueinander versetzt verlaufende Kettfäden 21, 22 auf, die vorteilhaft z. B. über jeweils zwei Schußfäden 4 verlaufen.
Eine vorzugsweise ergänzend angeordnete untere Gewebelage 30 besteht aus vier jeweils versetzt zueinander verlaufenden Kettfäden 31, 32, 33, 34, die nach innen - zur mittleren Gewebelage 20 - vorteilhaft über nur einen Schußfaden 4 und nach außen über vorteilhaft zumindest drei Schußfäden 4 laufen. Andere Anordnungen können zweckmäßig sein.
Die im Ausführungsbeispiel drei Gewebelagen 10, 20, 30 sind über Bindefäden 40, 41, 42, 43 miteinander verbunden. Die Bindefäden 40, 41, 42, 43 sind z. B. in jeweils zwei Fadengruppen unterteilt, wobei die eine Fadengruppe bildenden Bindefäden 42, 43 zueinander versetzt laufen und die obere Gewebelage 10 an die mittlere Gewebelage 20 binden. Die Bindefäden 42 und 43 können vorteilhaft jeweils abwechselnd über einen Schußfaden 4 in der oberen Gewebelage 10 und einen Schußfaden 4 in der mittleren Gewebelage 20 geführt sein. In entsprechender Weise bindet die aus den Bindefäden 40 und 41 bestehende Fadengruppe die untere Gewebelage 30 an die mittlere Gewebelage 20.
Wie in Fig. 4 dargestellt und sich in Verbindung mit den Fig. 1 bis 3 ergibt, ist im Ausführungsbeispiel die die Papierseite 15 bildende obere Gewebelage 10 des Gurtes 1 mit mehreren Streifen 25 aus einer reibwerterhohenden Beschichtung aufgetragen, die in Längsrichtung 5 des Gurtes 1 verlaufen, mit Abstand zueinander liegen und den Reibkoeffizienten zwischen der aufliegenden Wellpappe und dem Gurt erhöhen. Die Wellpappe liegt weitgehend rutschfrei auf und ist während des Transportes auf dem Gurt 1 sicher gehalten und lagefixiert. Da der Beschichtungsstreifen 25
schmaler als die Breite des Gurtes ist, bleibt trotz der Beschichtung die Dampfdurchlässigkeit erhalten.
Alternativ oder auch zusätzlich können auch Kettfäden 13 ' mit einer reibwerterhohenden Beschichtung 25' versehen werden, die dann aufgrund ihrer Lage in der Papierseite 15 den reibwerterhohenden Beschichtungsstreifen bilden. Dabei können in Längsrichtung des Gurtes einzelne Kettfäden 13 ■ mit einer reibwerterhohenden Beschichtung eingewebt werden oder aber auch alle Kettfäden (ll1, 12', 13', 14') und/oder auch die Schußfäden 4 ' der Papierseite 15 mit einer reibwerterhohenden Beschichtung ausgeführt sein. Die Kettfäden der Papierseite liegen Seite an Seite, bilden aber aufgrund der ausgeführten Webstruktur und/oder z. B. der Wahl des Fadenquerschnitts und auch des Fadenmaterials (Monofila- mente) keine dichte, undurchlässige Beschichtung, sondern aufgrund von Lücken zwischen benachbarten Fäden eine Beschichtung, die durchlässig für Dampf ist, so daß von der Papierseite rasch Feuchtigkeit abgeführt werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung kann, wie sich aus Fig. 4 ergibt, in der oberen Gewebelage 10 des Gurtes 1 zumindest ein in Längsrichtung 5 des Gurtes 1 verlaufender Kettfaden 14'' angeordnet sein, der aus einem hohlraumbildenden Fadenmaterial besteht, also aus einem anderen Fadenmaterial als andere den übrigen Bereich des Gurtes bildende Kettfäden 11, 12, 13 und 14 der oberen Gewebelage 10 (Fig. 2) . Die einzelnen Kettfäden 14 ' ' der papierbildenden Gewebelage 10 bestehen aus hohlraumbildendem Fadenmaterial, welches mit Drainagekänälen 50 in Verbindung steht. Jeder Drainage- kanal 50 ist bevorzugt als ein mechanisch im Gewebe eingewebter Hohlraum vorgesehen, der sich von der Papierseite
weg in Richtung auf die Unterseite des Gurtes erstreckt und so den beschichtungsfreien Bereich des Gurtes schnell und effektiv entwässert. Bevorzugt mündet der Hohlraum 50 auf der der Papierseite abgewandten Unterseite des Gurtes aus und ist insbesondere als ein den Gurt durchragender Hohlraum ausgebildet. Somit sind - wie Fig. 4 zeigt - die Hohlräume 50 nach Art eines Abflusses ausgestaltet, durch welchen Dampf von der Papierseite der oberen Gewebelage 10 durch den Gurt 1 hindurch abgeführt ist .
Die Schußfäden 4' bzw. die Kettfäden 11', 12', 13' und 14 ' ' kreuzen vorteilhaft mechanisch eingewebte Drainagekanäle 50. Insbesondere sind die Drainagekanäle 50 an den Kreuzungspunkten zwischen Schußfäden und Kettf den angeordnet .
Als hohlraumbildendes Fadenmaterial ist z. B. ein Fadenmaterial mit einem hohen Stärkeanteil anwendbar; bevorzugt besteht das Fadenmaterial vollständig aus Stärke. Dies hat zur Folge, daß im Trockenzustand die hohlraumbildenden Fäden aus Stärke bzw. mit einem hohen Anteil an Stärke wie normale Fäden verarbeitet werden können. In der Gewebestruktur bilden sie Platzhalter, die sich bei Kontakt mit Flüssigkeit, insbesondere Wasser auflösen. Die nach Auflösung und Auswaschen der Stärke aus dem Gewebe sich ergebenden Fehlstellen bilden Drainagekanäle, Drainagerinnen oder dgl . , welche jeweils in den mechanisch eingewebten Drainagekanal 50 münden. Auf diese Weise ist im Bereich zwischen den Drainagekanälen 50 eine Art Drainagegitter gelegt, welches die anfallende Flüssigkeit unmittelbar dem mechanisch eingewebten Drainagekanal 50 zuführt und so für eine rasche Entwässerung des auf dem Gewebegurt aufliegenden Gutes sorgt. Dabei bilden die Kettfäden aus dem
hohlraumbildenden Fadenmaterial nach einer gewissen Betriebszeit in Längsrichtung verlaufende Längskanäle und Schußfäden 4 ' aus einem derartigen hohlraumbildenden Fadenmaterial Querkanäle. Da sich die Längskanäle und die Querkanäle aufgrund der Gewebestruktur (Kettfäden/Schußfäden) kreuzen, sind die Querkanäle und die Längskanäle miteinander strömungsleitend verbunden. Eine rasche Abfuhr der Flüssigkeit ist so gegeben.
Als hohlraumbildendes Fadenmaterial können auch Hohlraumfasern verwendet werden. Über eine längere Betriebszeit öffnen sich aufgrund des auftretenden Verschleißes die Hohlraumfasern, so daß deren innere Hohlräume selbst Drainagekanäle bilden, die in Längsrichtung der Kett- bzw. Schußfäden verlaufen.
Um die Drainagestruktur auch in der Tiefe fortzusetzen, können auch Kett- bzw. Schußfäden der weiteren Gewebelagen 20 und 30 aus hohlraumbildendem Fadenmaterial vorgesehen sein. Auch können einzelne Bindefäden aus hohlraumbildendem Fadenmaterial vorgesehen werden, wodurch in der Gewebe- ■ Struktur von der einen Gewebelage 10 zur anderen Gewebelage 20 verlaufende Drainagekanäle geschaffen werden können.
Es kann zweckmäßig sein, zur Vermeidung einer Störung der Webstruktur das hohlraumbildende Fadenmaterial als Beifaden zu einem Kettfaden, Schußfaden oder Bindefaden vorzusehen. Die die Gewebestruktur bestimmenden Kettfäden, Schußfäden und Bindefäden bleiben in ihrer Anzahl unverändert; ergänzend wird einem Kettfaden und/oder einem Schußfaden und/oder einem Bindefaden ein Faden aus hohlraumbildendem
Fadenmaterial als Beifaden hinzugefügt, der als Platzhalter später die gewünschten Drainagekanäle bildet.
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren gewebten Gurtes 2 im Längsschnitt . Der Gurt 2 besteht aus einer oberen Gewebelage 50 und einer unteren Gewebelage 60. In der oberen Gewebelage 50, die die Papierseite bildet, verlaufen die vier gegeneinander versetzt angeordneten Kettfäden 51, 52, 53 und 54 und in der unteren Gewebelage 60 die vier gegeneinander versetzt angeordneten Kettfäden 61, 62, 63, 64. Die Schußfäden 6 verlaufen quer zur Längsrichtung 7, wobei die Kettfäden über jeweils zwei Schußfäden 6 verlaufen. Die obere Gewebelage 50 und die untere Gewebelage 60 sind durch Bindefäden 44, 45 miteinander verwebt, wobei die Bindefäden gegeneinander versetzt über jeweils einen Schußfaden 6 verlaufen.
Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung der Draufsicht auf die obere Gewebelage und Fig. 7 eine schematische Darstellung der Draufsicht auf die untere Gewebelage des gleichen Gurtausschnitts wie in Fig. 6 dargestellt. Die vier Kettfäden 51, 52, 53 und 54 sind nebeneinander angeordnet, daran anschließend sind die beiden Bindefäden 44 und 45 angeordnet. Die Fäden der unteren Gewebelage 60 sind, wie in Fig. 7 dargestellt, entsprechend verwebt. Der Kettfaden 52 der oberen Gewebelage 50 und die Kettfäden 62 und 64 der unteren Gewebelage 60 weisen einen größeren Durchmesser als die übrigen Kettfäden auf. Dadurch sind Drainagekanäle gebildet, wobei die obere Gewebelage 50 mehr Drainagekanäle aufweist als die untere Gewebelage 60. Die Drainagekanäle können auch durch die Fadenstruktur der Kettfäden 51 bis 54 und 61 bis 64 gebildet sein. Hierzu
können die Fäden beispielsweise Rillen in ihrer Längsrichtung aufweisen.
In den Fig. 8, 9 und 10 ist ein Gurt 3 dargestellt, der eine obere Gewebelage 70 und eine untere Gewebelage 80 aufweist. Die Kettfäden 71 bis 74 der oberen Gewebelage 70 und die Kettfäden 81 bis 84 der unteren Gewebelage 80 verlaufen entsprechend den Kettfäden 51 bis 54 und 61 bis 64 in Fig. 5. Die obere Gewebelage 70 und die untere Gewebelage 80 sind über Bindefäden 46 und 47 miteinander verwebt, wobei die Bindefäden 46, 47 über jeweils einen Schußfaden 8 der Gewebelagen 70 und 80 verlaufen. Fig. 9 zeigt die schematische Draufsicht auf den Gurt 3. Die Kettfäden 71 bis 74 sind nebeneinander verwebt, daran anschließend folgen die Bindefäden 46 und 47. Die Drainagekanäle sind durch Weglassen jeder zweiten Kettfadenfolge der Gewebelage 70 gebildet, so daß auf die Bindefäden 46 und 47 erneut Bindefäden 46 und 47 folgen und sich daran eine weitere Folge von Kettfäden 71 bis 74 anschließt. Die in Fig. 10 als Ansicht auf die Unterseite des Gurts 3 dargestellte untere Gewebelage 80 verläuft entsprechend der in Fig. 7 dargestellten unteren Gewebelage 60 des Gurts 2, wobei die Kettfäden 81 bis 84 der unteren Gewebelage 80 alle den gleichen Durchmesser aufweisen können.
Zur Erhöhung der Temperaturbeständigkeit und Verschleißfestigkeit eines Gurts 1, 2, 3 kann im Randbereich des Gurtes in Gurtlängsrichtung 5, 7 Fadenmaterial mit einer hohen Temperaturbeständigkeit, insbesondere Para-Aramide oder Kevlar, eingewebt sein. Das temperaturbeständige Fadenmaterial kann sich auch über die gesamte Breite einer oberen Gewebelage 10, 50, 70 oder einer unteren Gewebelage
30, 60, 80 oder sowohl einer unteren als auch einer oberen Gewebelage erstrecken. Die Drainagekanäle 50 können auch als Öffnungen in der Webstruktur ausgebildet sein. Hierzu können beispielsweise benachbarte Kettfäden einer Gewebelage überkreuzt sein.
Das Fadenmaterial kann aus 65% Polyester und 35% Viskose bestehen. Es kann jedoch auch eine andere Zusammensetzung vorteilhaft sein. Bevorzugt wird als Fadenmaterial ein Monofilament verwendet.
Als Material für die reibwerterhohenden Streifen wird bevorzugt Silikon verwendet. Auch Polyurethan kann vorteilhaft sein.
Um den Gurt antistatisch zu gestalten, ist vorgesehen, dem Fadenmaterial der Schußfäden und/oder der Kettfäden elektrisch leitfähige Metallfasern beizumischen. Schuß- oder Kettfäden aus einem Material mit beigemischten elektrisch leitfähigen Metallfasern, z. B. Stahlfasern können sowohl in der oberen Gewebelage, in der die Zugkräfte aufnehmenden Gewebelage oder auch in einer weiteren Gewebelage vorgesehen sein, wobei die Fäden bevorzugt auf der Papierseite vorgesehen sind. Es kann ausreichend sein, nur einzelne Schuß- und/oder Kettfäden in der Papieroberseite aus einem Metallfasern enthaltenen Material zu bilden, um eine signifikante Verbesserung der antistatischen Eigenschaften des Gurtes zu erhalten.
Werden Schuß- und/oder Kettfäden aus Monofilamenten verwendet, können die Materialeigenschaften der Monofilamente vorteilhaft zur Bildung von Drainagekanälen genutzt werden.
Monofilamente haben eine im wesentliche druckstabile Querschnittsform, so daß - auch bei dichter, fester Webart - die Querschnittsform kaum Änderungen erfährt. Dadurch verbleiben in der Webstruktur Lücken, Hohlräume und dgl . , wenn z. B. Monofilamente mit kreisförmiger, elliptischer oder ähnlicher Querschnittsform verwendet werden. Diese auch bei enger Packungsdichte bestehenden Hohlräume und Lücken werden so in die Webstruktur eingebettet, daß von der Papierseite Feuchtigkeit abführende Kanäle gebildet sind.